Kapitel 29

Inhaltswarnung: Blut, Gewalt und Tod.


Gelbes Licht explodierte vor ihren Augen und blendete sie.

Ein Zauber zischte wie ein Geschoss an ihrem Ohr vorbei und der Boden unter ihren Füßen bebte. Sie duckte sich, schlug die Arme über die Ohren und dann wurde sie von einem Arm um ihre Taille herumgezogen – und rutschte in ihren hohen Schuhen aus.

Sie riss ihren Kopf herum, um dorthin zu schauen, wo sie gerade noch George gesehen hatte, aber da waren keine orangefarbenen Haare mehr zu sehen.

„Granger!"

Eine Hand auf ihrer Schulter stieß sie gegen die Wand und sie keuchte auf, als die Couch hinter ihr in einer Gischt aus Flaum und Samt explodierte.

Draco ging in die Hocke und riss sie neben sich herunter. Sein Zauberstab war gezückt, seine Schultern verdeckten sie. Das Schloss erbebte. Der Schrei drang an ihr Trommelfell und ihre Augen huschten wild umher.

Das Mädchen, das zersplintert worden war, lag regungslos auf der anderen Seite der Couch, zertrampelt von den schweren Stiefeln der Todesser.

Ihre Gedanken überschlugen sich förmlich.

Der Orden war hier. Der Wahre Orden.

Sie versuchten, die Mädchen rauszuholen - und scheiterten. Wegen den Tätowierungen.

Draco schoss einen Betäubungszauber aus seinem Zauberstab. Sie packte ihn am Handgelenk.

„Betäube sie nicht! Sonst werden sie gefangen genommen –!"

„Was dann?", zischte er. „Kitzel Zauber?"

Am anderen Ende des Raumes fiel ihr Blick auf eine hochgewachsene Frau mit dichten Zöpfen und schwarzer Kampfkleidung, die das tote Carrow Mädchen begutachtete. Als die Frau aufstand, sah Hermine, dass sie keinen linken Arm mehr hatte.

Angelina Johnson.

Sie führte ihre Finger an die Lippen und pfiff, so dass ihre Ohren klingelten. Ihre Stimme war rau, als sie brüllte: „Plan B!"

Der Raum schien sich in Flüchen zu entladen, als Angelina ihren Zauberstab durch die Luft schwang und das Carrow Mädchen mit einem schwarzen „X" markierte. Adrian Pucey schlich sich mit gezücktem Zauberstab um die Couch und hielt sich Mortensen als Schutzschild vor die Brust. Hermine keuchte auf, als Angelina herumwirbelte und ihn mit einem tödlichen Fluch mitten zwischen die Augen traf. Bevor sein Körper auf dem Boden aufschlug, hatte sie Mortensens Arm gepackt, ihn am Ellbogen abgetrennt und einen Knopf aus ihrer Tasche geholt.

Mortensens Schreie verstummten abrupt, als sie in einem Schwall von Blut verschwanden.

Hermines Brust krampfte sich zusammen, als die Wand hinter ihr vibrierte. Draco zerrte sie mehrere Meter weit weg und kauerte sich hinter einen umgestürzten Tisch, während der Raum von Schreien erfüllt wurde.

Portschlüssel.

Irgendwie hatten sie Portschlüssel gebaut, die die Mauern durchdringen konnten. Und da Mortensen nicht zersplintert auf dem Boden lag, konnten die Auktionsgüter ohne ihre Arme entkommen.

Draco packte ihr Knie und richtete seinen Zauberstab auf ihre Fersen, um sie in flache Schuhe zu verwandeln. Seine Augen waren groß und wild, als sie durch das Chaos flackerten. „Wir müssen zu einer Feuerstelle kommen."

Er legte einen einfachen Schutzzauber um sie und sie sprinteten zwischen den zerfetzten Möbeln und den zersplitterten Beistelltischen hindurch auf die offene Seite des Raumes mit den Kabinen zu. Der Geruch von Blut und Rauch lag ihr in der Nase und sie suchte den Raum nach George ab, aber es gab zu viele Leute – rennende, sterbende, Flüche schreiende.

Der Rücken eines Kämpfers des Wahren Ordens mit graumeliertem Haar tauchte nur wenige Meter vor ihnen auf und sie blieben stehen, stolperten und gingen hinter einem Getränkewagen in Deckung. Er zerrte ein Carrow Mädchen vom Boden hoch und ignorierte ihre Schreie, als er seinen Zauberstab hob, um ihren Arm abzuschneiden.

„Nicht die Silberhalsbänder!"

Hermines Kopf fuhr bei der Stimme herum und ihre Augen weiteten sich, als sie sah, wie Fleur Delacour in dunkler Kampfkleidung und mit bis zu den Ohren gekürztem Haar einen Mann aus einer privaten Kabine zerrte und ihm den Hals aufschlitzte, während das Carrow Mädchen kreischte.

Ein scharfer Ruck ließ sie wieder zusammenzucken und den Atem anhalten.

„Wir müssen die Carrows finden!"

Sie sah, wie der ältere Kämpfer das Carrow Mädchen fallen ließ und seinen Zauberstab blitzschnell auf Bletchley richtete, während er auf ihn zu rannte. Der Fluch streifte seine Schulterblätter und er fiel mit einem Heulen zu Boden. Der ältere Mann machte sich nicht die Mühe, ihn zu erledigen. Er bewegte sich einfach vorwärts, warf Zauber und Todesflüche.

Draco zerrte sie hoch und schob sie auf die Beine, um zu rennen. Ein Summen erfüllte ihre Ohren und wurde immer lauter, während sie Flüchen auswichen und über Leichen sprangen. Die Mädchen mit den goldenen Halsbändern zerstreuten sich und rannten zu den Ausgängen, während die Soldaten auf die Gäste und Todesser losgingen und wahllos töteten.

Sie bogen um eine Ecke und kamen an Marcus Flint vorbei, der am Boden lag und Blut hustete, während Penelope ihre Hände auf seine Brust drückte und mit ihren wilden Augen um Hilfe flehte. Hermine konnte nichts anderes tun, als ihr nachzublinzeln, als sie an ihr vorbeiliefen.

Ihre Augen suchten nach einem freien Ausgang und ihre Kehle schnürte sich vor Panik zu, als Draco sie die Reihe der Kabinen hinunterzerrte.

Sie musste ihn zu einer Feuerstelle bringen. Und sie musste zurückgehen, um George, Angelina und Fleur zu finden. Sobald sie draußen war, konnte sie die Sache mit den Malfoys erklären. Sie könnten zum Herrenhaus gehen, sich ihre Forschungsergebnisse schnappen und sie herausschmuggeln, sie alle nach Frankreich bringen.

Aber es war keine Zeit für Erklärungen, wenn die Leute ihn mit Todesflüchen bewarfen. Sie musste ihn da rausholen.

Als sie um die letzten Kabine herumkamen, erstarrten sie und sahen einen Haufen Menschen, die sich gegenseitig zertrampelten, schrien und über Leichen gingen - alle kämpften darum, durch ein blockiertes Flohnetzwerk zu kommen. Hermine beobachtete, wie jemand das Pulver warf und nach seinem Haus rief, nur um von einem anderen zurückgeschubst zu werden, dessen Flammen orangefarben waren und nicht reagierten.

Hermine sah zu dem langen Korridor auf der linken Seite, der zur Großen Halle führte und zerrte an Dracos Arm, als sie beobachtete, wie zwei Männer den Korridor hinunter sprinteten. Dort befand sich ein Kamin. Sie rannten mit brennenden Beinen vorwärts, erstarrten aber, als beide Männer in einem grünen Lichtblitz über der Schwelle tot umfielen.

Der Wahre Orden lag auf der Lauer.

Hermine stolperte rückwärts und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. Sie waren zu ungeschützt. Sie packte ihn am Arm und zerrte ihn an der Rückwand der Spieltische entlang zu den geschlossenen Türen des Korridors, der zum Burgunderzimmer führte. Dort befand sich ein Kamin.

Sie waren noch drei Meter von den Türen entfernt, als diese aufbrachen. Draco stürzte sich auf sie, drückte sie mit dem Rücken gegen die Wand und stellte sich vor sie hin.

Dolohov und Yaxley blieben noch eine Sekunde in der Tür stehen, um das Chaos zu begutachten, bevor sie schnell in die Offensive gingen und ein paar Kämpfer des Wahren Ordens angriffen.

Mulciber war ihnen dicht auf den Fersen. Als er mit Cho die Lounge betrat, sah er sich den Rauch, die Zaubersprüche und die blutigen Körper an. Er zog seinen Zauberstab, seine Augen weit aufgerissen, unsicher, wo er anfangen sollte.

Hermine öffnete die Lippen, um Cho zuzurufen, sie solle mit ihnen laufen. Aber ein Lächeln umspielte ihre Lippen, spaltete ihr Gesicht und füllte ihre Augen mit Feuer. Ihr Blick huschte um sie herum und Hermine sah den Moment, in dem ihre Augen auf einem Zierschild mit gekreuzten Schwertern an der Wand neben ihr landeten.

Sie starrte schockiert zurück, als Draco sie nach vorne zerrte und irgendwo vor ihnen einen Betäubungszauber abfeuerte. Ein weiterer Zauber kam aus der hinteren Ecke und sie riss sie nach rechts und sah, wie er Dracos Ohr nur knapp verfehlte, als er stolperte.

Cho wich einem vorbeisegelnden Fluch aus, griff mit flinken Fingern nach oben und zerrte an dem Wappen, bis ein dickes Schwert mit einem Ruck aus seinem dekorativen Gehäuse glitt. Ein Aufschrei entkam Hermines Lippen, als Cho sich zurückzog und das Schwert mitten in Mulcibers Rücken stieß. Er stieß einen gurgelnden Schrei aus und sackte zu Boden.

Draco zog sie den Korridor hinunter und Hermine warf einen Blick über die Schulter, um zu sehen, wie Cho das Schwert aus Mulcibers Körper riss, während sie mit ihrem Fuß dagegenhielt, bevor sie weit ausholte und das alte Schwert mit einem Schrei in seinem Hals versenkte.

Sie flüchteten in ein kleines Wohnzimmer und Draco drückte sie an seine Brust, während er das Flohpulver herbeirief. Er warf das Pulver in den Kamin und rief nach dem Herrenhaus.

Das Feuer veränderte sich nicht. Keine grünen Flammen.

„Verdammt!" Im Handumdrehen packte er sie am Ellbogen und brachte sie wieder zur Tür hinaus.

„Warte!"

Ein orangefarbenes Licht zischte an Dracos Ohr vorbei und Hermine schrie auf, bevor sie sich stoppen konnte.

Jemand in dunkler, abgewetzter Kleidung schoss auf sie.

Draco wehrte sich mit nonverbalen Zaubersprüchen und der Angreifer fiel zurück.

Sterne blühten hinter ihren Augenlidern auf, ihr wurde schwindelig und sie schwankte. Sie musste ihn da rausholen.

Er zerrte sie einen dunklen Korridor entlang und durch eine Reihe von Windungen und Kurven. Sie suchten nach Kaminen und fanden drei brennende in leeren Räumen, mit vollen Gläsern und noch rauchenden Zigarren. Alle waren verschlossen.

Hermines Panik wuchs mit jeder Ecke, um die sie bogen. Der Wahre Orden würde ihr nichts antun. Aber Draco hatte nur noch wenig Zeit.

Noch eine Abbiegung. Sie hielt den Atem an und betete, dass der Weg bald enden würde – bis er sie in eine Sackgasse führte. Und dann noch eine.

Er hatte sich verlaufen.

Sie zerrte ihn zum Anhalten, ihre Brust wurde eng. „Die Mauern sind an den Fenstern am schwächsten. Wenn der Schutzwall durchbrochen wurde –"

„Runter." Er drehte sich abrupt um, richtete seinen Zauberstab auf ein hohes Fenster an der Wand, die ihnen am nächsten war, und schrie: „Bombarda Maxima!"

Sie duckte sich an seine Brust, während die Trümmer in verschiedene Richtungen flogen. Sein Griff um sie lockerte sich und als sie die Augen öffnete, sah sie das Mondlicht auf ihren Füßen.

Draco zog sie über die Steinbrocken und hielt inne, um sich einen Überblick über ihre Umgebung zu verschaffen. Ein grasbewachsener kleiner Hügel an der Westseite des Schlosses. Zu ihrer Linken befanden sich die zerklüfteten Felsen an der Steilwand. Auf der rechten Seite war Geschrei zu hören, Blitze aus rotem Licht und violettem Rauch.

Hermine atmete die frische Luft ein, der kühle Frühlingswind kühlte den Schweiß auf ihrer Haut.

Sie schlichen durch das Gras, ihre Lungen atmeten schwer, als sie den Hügel hinunterliefen. Draco drehte sich wie ein Uhrwerk alle vier Schritte um, um hinter sie zu schauen.

Als sie sich einer scharfen Kurve zum Hof mit den Kanonen näherten, umrundete Draco langsam die Steinmauer und spähte um die Ecke, bevor er weiterlief. Hermine sah ihn einen Moment lang in der Schweiz, wie er durch die blutigen Ruinen schlich.

Ihre Brust war schwer, als sie sah, wie er die nächste Mauer sicherte, den Kopf um die Ecke steckte und eine Geste machte ihm zu folgen. Während Ron Kopfvorraus in Situationen stolperte und sich darauf verließ, dass sie oder Harry ihm Deckung gaben und Harry nur zwei der Millionen wahrscheinlicheren Möglichkeiten in Betracht zog, war Draco schnell, übervorsichtig, präzise und überlegt.

Er war als Soldat zu ihr zurückgekommen.

Plötzlich drängte er sie zurück in den Schatten, zog sie zu sich herab und kauerte sich über sie. Sie lugte unter seinem Arm hervor. Zwei Körper flitzten vorbei und rannten den Hügel hinauf.

Er ergriff ihre Hand, zog sie aus ihrem Versteck und bog durch das Tor um die Ecke.

Ein Knall erschütterte den Boden unter ihren Füßen und Hermine drehte sich um, um zum Schloss von Edinburgh zu blicken, gerade als der Uhrenturm einstürzte, zur Seite kippte und auf das Kopfsteinpflaster unter sich fiel.

„Malfoy!", rief eine Stimme.

Sie stieß mit Draco zusammen, als er stehen blieb, seinen Arm hinter sich warf und ihr den Rücken zuwandte.

Es war Warrington, der die Gasse neben ihnen hinunterlief. „Lass dein Mädchen zurück! Wenn sie eine mit dir sehen, werden sie dich sofort töten!" Er raste an ihnen vorbei den Hügel hinunter, in Richtung der Haupttore.

Ein grüner Lichtstrahl erhellte die Dunkelheit – er stolperte und sein lebloser Körper rollte die Steine hinunter. Hermine schnappte nach Luft und ihr Kopf schnellte zum oberen Ende des Tores hinauf, von wo aus der tödliche Fluch gekommen war. In der Ferne zeichneten sich Schatten gegen das Mondlicht ab.

Schwere Schritte eilten hinter ihnen her und Draco zerrte sie wieder gegen die Steine zurück.

Zwei Männer, die Hermine nicht erkannte, rannten vorbei und ebenso schnell schossen zwei Blitze aus grünem Licht aus dem Turm, und die Männer brachen zusammen.

Draco drückte ihre gefühllose Hand und atmete heftig.

„So schaffen wir es nie.", keuchte Hermine. „Wir haben keine Ahnung, wie viele von ihnen –"

Ein tödlicher Fluch zischte an Dracos Ellbogen vorbei und sprengte die Steine hinter ihr.

„Es ist Malfoy! Ich habe ihn gefunden!"

Ihr Herz schlug bis zum Hals, als sie Dracos geduckten Kopf packte und ihn abschirmte.

„Sag George Bescheid! Er ist hier draußen..."

Die Stimme wurde von einem erstickten Schrei unterbrochen, der schnell von einem nassen Knurren übertönt wurde.

Draco befreite sich und sie starrte zum Turm hinauf, als ein drahtiges Tier über die Scharfschützen herfiel und sie zur anderen Seite drängte, als es hart auf den Steinen landete.

Die Luft war dick und stank nach verrottendem Blut.

Die Werwölfe.

Die Schreie verwandelten sich in ein ersticktes Keuchen, als die Kreatur sich in der Kehle eines der Scharfschütze festbiss und das Fleisch zerfetzte. Draco presste seine Hand auf Hermines Mund und hielt sie still.

Sie blinzelte zum Himmel hinauf, ihre Augen weiteten sich vor Schreck. Es war ein Vollmond.

Ein weiterer Werwolf gesellte sich zu den anderen und schnupperte an den toten Körpern auf dem Weg. Er schlich sich näher an den Turm heran, und Hermine drückte zitternd die Augen zu. Dann explodierte die Luft. Zaubersprüche und Flüche flogen aus allen Richtungen. Die Kreaturen heulten auf und richteten ihre knurrenden Schnauzen auf die neuen Angreifer.

Draco rappelte sich auf und zerrte sie am Handgelenk in die Höhe. „Wir müssen wieder rein. Es muss doch einen verdammten Kamin geben." Er zerrte sie um eine scharfe Kurve und plötzlich rannten sie die steile Treppe hinauf, die sie jeden Freitagabend hinaufstiegen und die sie zurück zum Schloss führte.

Ihre Beine schmerzten, als sie hinter ihm die Treppe hinaufsprintete und sich beeilte, solange sie ungeschützt waren. Sie liefen an der verstümmelten und zerfetzten Leiche eines Mitglieds des Wahren Ordens vorbei – einem, den die Werwölfe bereits erwischt hatten. Sie rannten an der frischen Zerstörung vorbei, um eine kleine Tür zu öffnen. Ein durchdringendes Heulen kam von hinten, als er sie hineinzog und die Tür hinter ihr zuschlug.

Es fiel ihr schwer zu atmen, als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten. Draco sandte ein Lumos und sie sprang auf und stolperte zurück. Tote Körper. Fünf von ihnen. Blutspritzer waren an der Wand entlang und auf den Königlichen Porträts verteilt.

Der Raum summte voller dunkler Magie.

Draco trat über einen von ihnen zum Kamin. Er beschwor das Flohpulver herauf und versuchte, die Flammen zu entzünden. Nichts.

Er hielt ihr die Hand hin. Sie streckte ihre zitternden Finger aus, trat über einen Mann, dessen Augen offen waren und nahm seine Hand. Seine Handfläche war kalt und feucht, als er sie um den Bereich herum und aus dem Raum herauszerrte.

Sie probierten vier weitere Nebenräume aus. Zwei hatten Kamine, aber sie funktionierten nicht. Im fünften Raum fanden sie vier Carrow Mädchen, die zitternd und weinend in einer Ecke saßen. Draco zerrte sie schnell weg, bevor sie überlegen konnte, wie sie helfen konnte.

Sie bogen in einen Speisesaal ein, der etwas kleiner war als der, den die Slytherin-Jungs im ersten Stock benutzten. Ein dicker Körper lag auf dem Boden, mit einer Blutlache um seinen Kopf herum.

Goyle.

Draco stolperte und verlor den Halt, als er seinen alten Klassenkameraden anblinzelte.

Hermine hörte ein Wimmern von hinter der Anrichte. Sie spähte um den Tisch herum und fand Susan Bones, die ein zerbrochenes Sektglas in der einen und ein Steakmesser in der anderen Hand hielt – beide triefen von Goyles Blut. Hermine zuckte zusammen, als ihre wilden Augen nach oben schossen und auf die ihren trafen. Susan zog die Knie an ihre Brust, schaukelte, schloss die Augen und murmelte Worte, die Hermine nicht hören konnte.

Draco ergriff Hermines Hand und bevor sie ihn anflehen konnte, ihr zu helfen, stolperten sie aus dem Zimmer und bogen in einen vertrauten schmalen Korridor vor der Großen Halle ein.

Das Stöhnen von verletzten Körpern dröhnte ihnen entgegen und Draco drückte sich flach an die Wand und schob sich langsam durch die Türöffnung. Er spähte über die Schwelle, holte tief Luft und zerrte sie hindurch.

Rote Spritzer prangten an den Wänden. Überall lagen Körper, wie unter Gras verborgene Steinhaufen und kein einziger bewegte sich. Der Raum selbst schien zu bluten.

Hermine blinzelte und konzentrierte sich nur auf den Druck von Dracos Hand, als er sie durch das Chaos zog. Er presste seinen Kiefer zusammen, sein Blick war gestählt und leer, als sie sich durch die Toten schlängelten. Sie gingen zwischen den abgetrennten Rumpfhälften eines Mannes hindurch und Hermine übergab sich fast und schluckte ihre Galle hinunter. Einem anderen Mann fehlten sein Kopf und ein Bein - ein sauberer Schnitt für beides.

Eine unberührte Platte mit Champagnergläsern stand auf einem einsamen Beistelltisch, die Bläschen stiegen noch auf. Eine Platte mit Käse und Obst auf einem anderen, die Trauben prall und leuchtend rot.

Der große Kamin am anderen Ende der Großen Halle funkelte sie an, um ihn herum ein Haufen zusammengesackter Körper. Draco versuchte es trotzdem mit dem Flohpulver. Blockiert.

Er drehte sich zu ihr um, seine Augen flogen durch den Raum. „Vielleicht ist eine der anderen Seiten des Schlosses ungeschützt. Vielleicht können wir die Apparitionslinie im Westen passieren und –"

Ein Schatten hinter ihm bewegte sich. Ihre Augen weiteten sich, als eine Rüstung umfiel. Sie schubste ihn nach rechts und sprang selbst nach links, als die Rüstung sie zwang sich voneinander zu trennen, aber bevor sie blinzeln konnte, kam Cho Chang aus ihrem Versteck hervor und zielte mit dem Schwert auf Dracos Brust.

„Nein!"

Ihre Adern kribbelten, als sie aufschrie und Cho stolperte, als wäre sie von einer unsichtbaren Hand geschubst worden.

Hermine starrte mit offenem Mund auf ihre vibrierenden Fingerspitzen. Draco rutschte nach hinten, wich der Klinge knapp aus und zog seinen Zauberstab.

„Nicht!", schrie sie, als Chos blutbespritzte Arme das Schwert hochhievten, ihre Zähne knirschten durch die Kraft, die sie aufbringen musste.

Draco wich ihrem Schlag aus und wirbelte herum, um einen Entwaffnungszauber zu wirken. Das Schwert flog aus Chos Händen, als die Türen zum Aufenthaltsraum aufsprangen. Der Raum erwachte zum Leben – Mädchen in kurzen Kleidern und Stöckelschuhen schrien und stolperten über die Leichen. Todesser trampelten sie nieder, um durchzukommen.

Hermine kletterte über die breite Brust der umgestürzten Rüstung und sah zu, wie Rabastan Draco am Kragen packte und schrie: „Hier entlang, Draco!"

„Lass mich los!" Draco wehrte sich und wurde von seinem eigenen Kragen stranguliert, als er den Weg zurückgeschleift wurde, den sie gekommen waren.

Sie wollte ihnen folgen, aber Cho packte sie an den Schultern und stieß sie gegen die Wand, als eine große, haarige Kreatur durch die Tür hereinsprang.

Hermine gefror das Blut in den Adern. Einer der Werwölfe war im Inneren des Schlosses.

Durch die Masse der rennenden Meute hindurch sah sie, wie Draco sich aus Rabastans Griff löste und sich drehte, nur um einen Werwolf zu sehen, der ihm den Weg versperrte. Der Schrecken auf seinem Gesicht zerriss ihr das Herz. Er wurde von der Menge mitgerissen, während die Bestie vorwärtsstürmte und sich mit Rabastan und der verängstigten Menge von ihr entfernte.

Ein Geräusch ertönte in einem anderen Korridor auf der rechten Seite und der Werwolf stürzte hinterher und machte Hermine den Weg frei. Sie schob Cho beiseite und rannte hinter Draco her, aber sie hatte kaum drei Schritte geschafft, als ein zweiter Werwolf in die Große Halle schlich. Sie erstarrte und wagte kaum zu atmen.

Der Wolf starrte sie an und riss sein Maul auf, das vor Blut und Speichel triefte.

Er schlich sich näher heran und schnupperte, während seine Pfoten über die blutverschmierten Fliesen glitten. Entsetzen schoss ihr durch den Kopf.

Cho packte das Schwert mit einem Klirren, ergriff ihre Hand und zerrte sie rückwärts durch die Lounge. Hermine drehte sich nicht um, als sie rannten, ihre Beine pumpten so schnell wie ihr Herz, während der Wolf hinter ihnen herrannte und sein Knurren in ihren Ohren immer lauter wurde. Ihre Magie summte heftig. Sie konnte spüren, wie sie von ihrer Haut abstrahlte, als sie den Kopf nach hinten warf, den Arm hob und die Energie mit aller Kraft durch ihre Fingerspitzen schob.

Dann ging es los. Der Korridor begann hinter ihnen zu bröckeln, riss uralte Steine und Artefakte mit sich und begrub das Heulen der Wölfe.

Sie stürmten in die Lounge, die bis auf die Toten und ihre abgetrennten Körperteile leer war. Mehrere weibliche Arme lagen zurückgelassen da, das Blut sickerte in die Teppiche. Cho sprintete mit ihr durch das Chaos. Ihre Hand war glitschig von Blut und Schweiß.

Das Adrenalin schoss noch immer durch ihre Adern, aber ihr Verstand kehrte zu ihr zurück. Sie musste zurück zu Draco. Sie musste ihn da rausholen.

Sie stemmte ihre Fersen in den Boden, als Cho sie durch die Tür zog, die zu dem langen Korridor führte, an dessen Ende das Burgunderzimmer lag.

Cho zog fester, zerrte sie in einen unbenutzten Speisesaal und schlug die Tür hinter ihnen zu.

„Wir müssen zurückgehen –"

„Sie werden wiederkommen.", sagte Cho atemlos. „Sie werden für dich wiederkommen."

„Wir müssen –" Hermine brach ab und versuchte sich einen Reim aus dem zu machen, was sie Cho gesagt hatte. „Was?"

„Du musst nur an einem Ort bleiben. Der Orden wird dich finden."

„Warum?" Sie taumelte, ihre Muskeln protestierten. „Wieso sind sie wegen mir hier?"

Cho schritt durch den Raum und suchte nach Waffen. „Du bist das, was Harry am nächsten kommt. Wenn jemand Voldemorts Schwächen kennt, dann bist du es."

Sie griff nach der Glasvase auf dem Tisch und schmetterte sie gegen die Wand. Hermine zuckte zurück, als die Scherben flogen und als sie zu Cho zurückblickte, hob diese gerade das größte Stück auf und reichte es ihr.

„Nimm das.", sagte Cho. „Wenn der Orden dich findet, geh mit ihnen."

Sie humpelte zur Tür, und Hermine sah, dass ein Stück aus ihrer Schulter herausgerissen war und ihr rechtes Knie eine seltsame Krümmung aufwies.

„Wo willst du hin?"

Sie drehte sich zu Hermine um und an ihrer Schläfe klaffte eine Wunde, die sie vorher nicht bemerkt hatte.

„Ich werde Malfoy töten. Wenn ich Erfolg habe, werde ich seine Leiche offen liegen lassen, damit der Orden weiß, dass es sicher ist, dich mitzunehmen."

Hermine spürte, wie ihre Beine schwankten. Ihr Blut gefror ihr in den Adern. Ihr gingen die Gründe durch den Kopf, die sie nennen konnte, um sie aufzuhalten.

„Malfoy muss nicht tot sein. Es geht nur darum, den Arm abzuschneiden. Ich habe die Tätowierungen studiert und –"

„Sie studiert?" Chos Brauen zogen sich zusammen. „Hermine, Angelina ist entkommen, indem sie Macnair tötete und ihren Arm abschnitt. Sie werden kein Risiko eingehen."

Cho drehte sich zur Tür.

„Du kannst nicht allein rausgehen." Hermines Stimme zitterte. „Die Todesser – Cho, die Werwölfe, sie sind außer Kontrolle –"

„Ich kann auf mich selbst aufpassen."

Chos Stimme war kalt.

Hermine sah sie an – sah sie wirklich an. Ihr Kleid war blutdurchtränkt. Ihr Gesicht war damit bespritzt. Ihr Schwert tropfte in frischem Burgunderrot.

Sie spürte, wie ihr ein Schauer den Rücken hinunterlief.

„Du solltest hier mit mir warten." Hermines Stimme krächzte. „Der Orden kann uns beide finden und uns rausholen."

Cho blinzelte sie an. „Das ist nicht meine Aufgabe, Hermine."

Einige Türen entfernt hörte sie Holz splittern. Hermine zuckte zusammen. Das Grollen von Stimmen.

„Versteck dich unter dem Tisch." Cho drehte ihr Schwert über ihr Handgelenk und nahm eine defensive Haltung ein.

„Wir sollten uns beide verstecken –"

Versteck dich unter dem Tisch.", zischte sie, der Ton dunkel und schneidend. Chos Augen waren schwarz und konzentriert.

Der Raum neben dem ihren wurde gewaltsam betreten, die Tür aufgesprengt. Hermine hörte, wie das Holz gegen die angrenzende Wand prallte.

Sie sah auf die Glasscherbe hinunter, die sich in ihre zitternde Handfläche bohrte. Es war kein Schwert, aber es war gut genug für Susan Bones. Sie duckte sich und zog das Tischtuch zurecht, um sich zu bedecken, als die Tür zu ihrem Zimmer aufgestoßen wurde.

Das Klirren des Schwertes, das mit Chos erstem Schwung gegen die Steinwand schlug –

„Die Schlampe ist hier!"

– Chos Grunzen und die zischenden Blitze der Magie –

„Expelliarmus.", ertönte eine zweite Stimme.

Hermine erstarrte, als das Schwert mehrere Meter von der anderen Seite des Tischtuchs entfernt schwer auf den Boden schlug. Sie konnte den Schatten sehen. Sie rutschte auf dem Bauch näher heran, streckte die Finger aus und konzentrierte sich darauf, es zu sich zu rufen.

„Du kleine Schlampe", knurrte Dolohov und Hermine spürte, wie die Magie aus ihren Fingerspitzen wich. Ihr Blut kribbelte in den Adern und die Hand, die nach dem Schwert griff, schnellte zur Seite. „Sie hätte mir vorhin fast ein Stück aus dem Gesicht gerissen."

„Ich habe gesehen, wie sie Mulciber getötet hat", sagte die andere Stimme. „Als ob sie genau wüsste, was zu tun ist."

Dolohovs schwere Stiefel polterten, als er sich um den Tisch bewegte. Hermine drehte den Kopf und folgte seinem Schatten, wobei sie bei jedem Schritt vor Angst zusammenzuckte. Das Tischtuch war nur so weit vom Boden entfernt, dass sie Chos Füße in der Luft schweben sehen konnte, die auf magische Weise gegen die Steinwand gepresst waren.

Ihre Beine strampelten, als er näherkam.

„Du spielst gerne mit Schwertern, Liebes? Wie wäre es, wenn wir ein bisschen mit diesem Schwert spielen. Ich habe ein paar Ideen, wohin ich es stecken könnte."

Das Geräusch von Chos Spucken. Das Krachen von Dolohovs Fingerknöcheln in ihrem Gesicht. Hermine streckte verzweifelt ihre Finger aus und rang nach Atem. Das Schwert begann leise zu zittern.

„Nimm sie mit.", befahl er dem anderen Todesser. „Wir lassen einen Legilimenten nachsehen, bevor wir unseren Spaß haben."

Der schwere Griff schleifte über das Holz.

„Was hat sie denn da im Mund?"

Das Schwert erstarrte. Ihr Magen drehte sich heftig, als das Geräusch von Würgen die Luft erfüllte, bevor es vom Stolpern der Stiefel und harschen Flüchen übertönt wurde.

Und dann fiel Cho Changs Körper in einem Gewirr von Gliedmaßen in sich zusammen. Ihre Augen waren offen und starrten Hermine ausdruckslos an. Weißer Schaum tropfte aus ihrem Mund.

Jeder Zentimeter von ihr zitterte. Die Pille.

„Verdammte Schlampe –" Dolohov warf einen Stuhl quer durch den Raum, und Hermine zuckte zusammen, als er gegen die Wand prallte und zersplitterte. Mehrere scharfe Atemzüge und der Tritt eines weiteren Stuhls. „Wir müssen Charlotte finden. Die Huren stecken da mit drin."

Sie hörte, wie er aus dem Raum stapfte und die andere Todesserin aufforderte, ihm zu folgen.

Die Tür schloss sich hinter ihnen.

Hermine lag zusammengerollt unter dem Tisch, ihre Lungen krampften sich zusammen, als sie in Cho Changs leblose Augen starrte.

Auf ihrem Gesicht war ein Ausdruck zu erkennen. Ein Grinsen hinter dem Schaum. Als hätte sie Harry endlich den Schnatz vor der Nase weggeschnappt.

Das ist nicht meine Aufgabe, Hermine.

Ihre Gedanken flackerten durch den Schmerz hindurch und fragten sich, was ihre Aufgabe war.

Hermine schluckte und zwang sich dazu sich aufzurichten. Ihr Körper war kalt und zitterte. Ihre Knochen fühlten sich brüchig an.

Die Tür im Nebenzimmer flog wieder auf, das Holz prallte an der angrenzenden Wand ab.

Sie kroch unter dem Tisch hervor, stand auf unsicheren Beinen und verdrängte die Galle in ihrer Kehle.

Hermine blickte zur Tür hinüber und griff nach dem heruntergefallenen Schwert. Sie biss die Zähne zusammen, als sie das Gewicht des Schwertes in ihren Händen prüfte.

Ihre Brust war taub, ihr Gesicht feucht. Sie hob das Schwert hoch und wartete darauf, dass sich die Tür öffnete.

Die Tür flog aus den Angeln und noch bevor sich der Rauch verzogen hatte, stand Draco im Zimmer, mit gezücktem Zauberstab, Kratzern im Gesicht und aufgeschlitztem Umhang.

Ein Schrei entrang sich ihrer Kehle und ihr Körper sackte vor Erleichterung zusammen. Das Schwert fiel ihr aus den Händen und sie stürzte in seine Arme, umklammerte sein Gesicht, seine Schultern.

„Bist du in Ordnung?" Seine Stimme zitterte, als er sie an sich drückte, seine Berührungen waren genauso verzweifelt wie die ihren.

„Wurdest du gebissen?"

„Nur ein bisschen zugerichtet." Er schob ihr Haar zurück, während er ihren Kiefer neigte, um nach blauen Flecken oder Schnitten zu suchen.

„Geht es dir gut?"

„Draco, wir müssen dich da rausholen – wir müssen." – ihre Worte stolperten ihr über die Zunge – „Sie denken, der einzige Weg, mich zu befreien, ist, dich zu töten, also müssen wir gehen – wir müssen einen Weg finden –"

„Ich habe auf dem Weg hierher jeden Kamin überprüft. Lass uns weitergehen."

Sie nickte und unterdrückte ein Schluchzen, als sie ihn lebendig sah und krallte ihre Finger in den zerrissenen Stoff seines Hemdes. Er nahm ihre Handgelenke und küsste ihre Knöchel, so wie er es vor seiner Abreise in die Schweiz getan hatte.

Er warf einen Blick über ihre Schulter und sein Blick flackerte. „Was ist mit Chang passiert?"

„Sie hat ihre Selbstmordpille genommen." Ihre Schultern zitterten. „Sie – sie wusste, dass sie heute Nacht kommen würden."

Er strich ihr eine Träne von der Wange, von der sie nicht wusste, dass sie dort war und nahm ihre Hand in die seine, bevor er in Richtung der Tür hinausblickte.

Sie liefen den Korridor entlang, und ihre Schuhe klangen zu laut, als sie auf die Steine trafen. Sie zählte ihre Herzschläge, bis sie um die Ecke bogen und nach einer Pause am Eingang des Burgunderzimmers vorbeihuschten. Ihr Puls beschleunigte sich, als sie in der Ferne Schreie hörte. Sie spürte das Vibrieren kleiner Explosionen unter ihren Füßen.

Der neue Korridor war eine Muggelhalle mit Porträts, lang und schmal.

Eine Tür zu ihrer Rechten sprang auf und ein Mann flog direkt vor ihnen hindurch und prallte mit einem unangenehmen Knall gegen die gegenüberliegende Wand. Lichtstrahlen und Zaubersprüche erhellten den offenen Raum in einer Flamme aus Rauch und Farben. Schreie drangen an ihre Ohren. Sie rannten an der Tür vorbei und überließen die Leute darin ihren Kämpfen.

Aus dem Korridor drang ein sich wiederholender Schrei an ihre Ohren, als hätte jemand einen Alarm zu scharf eingestellt. Ein Mädchen schrie auf.

„Lasst mich los! Lasst mich los!"

Hermines Brust krampfte sich zusammen und sie drückte Dracos Hand. Sie mussten ihr helfen.

Er sah zu ihr hinunter und sie schwor sich, dass er fast mit den Augen rollte, bevor er den Kopf zu einem Nicken neigte.

Sie bogen um eine Ecke, folgten den Schreien und fanden Blaise, der Giuliana Bravieris strampelnden Körper in eine Nische schleppte. Ihr helles Kleid war dunkelrot gefärbt, ihr Haar mit dickem Blut verfilzt.

„LASS MICH GEHEN! LASST MICH ZURÜCKGEHEN!"

Blaise packte sie um ihre Mitte und hob sie hoch, wobei er ihre Schultern mit einem Arm an sich drückte. Als er die beiden erblickte, weiteten sich seine Augen.

„Draco! Merlin sei Dank."

„Was ist mit ihr passiert?" Dracos Stimme war leise, als er Hermine zu sich zog. Blaise ruckte mit dem Kopf, als ein paar Männer vorbeirannten und legte seine Hand auf Pansys Mund, als sie um sich schlug.

„Seid verdammt noch mal ruhig!" Blaises Gesicht war blass, als er nach seinem Zauberstab kramte.

Draco zauberte mit einer schnellen Bewegung seines Zauberstabs einen Schweigezauber und Giuliana Bravieris Gesicht rötete sich, als sie stumm aufschrie.

„Wo ist sie verletzt?", flüsterte Hermine und riss ihren Ellbogen los. „Sie verblutet!"

„Es ist nicht ihr Blut", sagte Blaise.

Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Sie drehte sich um und sah in Pansys wilde Augen, in denen dasselbe Feuer brannte, das sie in Chos Augen gesehen hatte, kurz bevor sie Mulciber eine Klinge in den Rücken gerammt hatte.

„Theo hat eine Feuerstelle gefunden. Die Einzige, die funktioniert, ist in den Kerkern. Hintereingang, erster Raum. Da lang." Blaise zuckte mit dem Kopf in die andere Richtung.

Draco blickte zwischen ihnen hin und her, sein Kiefer war angespannt. „Dann lasst uns gehen."

Pansy wehrte sich erneut und Blaise drehte sein Handgelenk, um einen Betäubungszauber auf sie zu wirken. Sie wurde in seinen Armen schlaff.

„Sie muss sich erst beruhigen. Keiner darf sie so sehen."

Draco trat vor. „Wir können sie schweben lassen. Ich behalte sie im Auge –"

Blaise schüttelte den Kopf. „Sie werden denken, dass sie versucht hat zu fliehen. Ich kümmere mich darum, aber Draco – ihr müsst jetzt verschwinden"

Seine Augen waren so wild wie die von Pansy. Sein Blick wanderte zu Hermine. „Sie suchen nach ihr. Und nach dir. Ich habe sie gehört."

Das Blut rauschte in Hermines Ohren. Sie packte Draco am Ellbogen und zerrte ihn in die Richtung, in die Blaise gezeigt hatte. Aber er rührte sich nicht.

Er starrte auf Blaise hinunter und wartete auf etwas. Blaise nickte und nach einem Herzschlag drehte sich Draco mit ihr um und rannte los.

Zwanzig Schritte den Korridor hinunter, einem glatten Fluss aus Rot folgend, fanden sie die Leiche von Pansys Vater –

Ein zerbrochenes Champagnerglas lag neben ihm. Sie konnte mehrere Stellen in seiner Brust erkennen, wo er durchbohrt worden war, das Blut floss langsam.

Sie wurde nicht einmal langsamer.

Sie stürmten die enge, gewundene Treppe hinunter. Ab und zu blieb er stehen und keuchte leise, während er auf Geräusche lauschte. Dann begannen sie wieder zu rennen, die Decke war so niedrig, dass Draco den Kopf einziehen musste. Die Treppe führte sie schließlich in eine kleine Kammer mit nur ein paar Hockern und einem Tisch. Kein Kamin. Draco ging auf die offene Tür zu und spähte um die Ecke, bevor er sie hineinzog. Ein Kamin brannte leise in der Dunkelheit. Der Raum war leer, abgesehen von ein paar Handvoll Flohpulver, das auf dem Boden verstreut lag.

Draco lief zu dem Gefäß auf dem Kaminsims und warf das Pulver hinein. Der Kamin erwachte zum Leben. Hermine blinzelte, benommen. Draco war in Sicherheit. Sie konnte ihn herausholen, aber sie musste bleiben. Der Orden brauchte sie.

Sie würde ihn bitten, im Herrenhaus zu warten und versprechen, dass sie ihn abholen würde.

Er bedeckte ihre Tätowierung mit seiner Hand und schritt zum Kamin. Ihre Füße schleiften.

Ein Schatten bewegte sich in der Ecke.

Draco zuckte zusammen und drehte sich vor sie, als Viktor Krum aus der Dunkelheit auftauchte und seinen Zauberstab auf Draco richtete.

Hermine zuckte zusammen. Ihre Beine bewegten sich unkontrolliert, als sie sich unter Dracos Arm duckte und vor ihn trat.

„Granger –!"

„Viktor, warte!"

Ihre Stimmen übertönten sich gegenseitig und prallten an den Wänden ab. Und dann war es still, abgesehen vom Knacken des Feuers.

Viktor trat einen Schritt vor, seine Augen flackerten zwischen ihnen hin und her. „Herminny, ich bin gekommen, um dich zu retten."

„Ich weiß", sagte sie schnell, ihr Herz klopfte. „Cho hat es mir gesagt."

Sein Kinn neigte sich zu einem kurzen Nicken. Dann glitt sein Blick wieder zu Draco. „Geh aus dem Weg."

„Du musst ihn nicht umbringen." Hermine richtete sich auf und hob ihr Kinn. „Ihr müsst mir nur den Arm abschneiden."

„Du wirst zersplintern. Wir müssen gründlich sein."

„Viktor –"

„Geh weg, Herminny."

„Nein!" Ihre Stimme hallte gegen die Steine. Viktor blinzelte, als würde er sie zum ersten Mal sehen.

Vertrau mir. Der Orden ist im Unrecht. Du musst ihn nicht töten."

Etwas huschte über sein Gesicht, als er sie musterte. „Wir können es versuchen." Er sah Draco an und schwang seinen Zauberstab. „Lass sie frei, und ich töte dich nicht."

Hermines Kehle war trocken. Draco stand schweigend hinter ihr, seinen Zauberstab ausgestreckt und gerade noch aus dem Augenwinkel sichtbar.

Sie holte tief Luft, bereit, mit ihm zu diskutieren. Der Orden war wegen ihr hier und er musste zum Anwesen zurückkehren.

Dracos Zauberstab zitterte einmal und senkte sich dann.

Viktors Stirn runzelte sich.

Die Türen flogen auf. Draco packte Hermine an der Taille und schleuderte sie aus dem Wirrwarr der Zaubersprüche.

Sein Griff lockerte sich und sie krümmte sich, als sie Yaxley und Rookwood im Raum entdeckte. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als Viktor langsam seine Hände zur Abwehr hob. Entwaffnet.

„Draco.", sagte Yaxley kühl und starrte Viktor an, während er seinen Zauberstab einsteckte. „Ich habe mich schon gefragt, ob du rausgekommen bist."

„Es ist vorbei", spuckte Rookwood Viktor entgegen. Seine Stirn war mit Blut verkrustet. „All deine kleinen Freunde sind weg."

Yaxley trat einen Schritt vor und legte den Kopf schief. „Wir werden heute Nacht die Wände mit deinem Blut bemalen, Krum."

Hermines Herz schlug ihr bis zum Hals, als Viktors Augen zu den ihren wanderten und sich seine Lippen öffneten. „Accio", flüsterte er.

Ein Knopf schoss aus seiner Tasche in seine Fingerspitzen und er war weg.

Die Wand explodierte durch Rookwoods tödlichen Fluch.

Fuck!"

Der Boden unter Hermines Füßen bebte, als er einen weiteren und noch einen schoss. Sie stolperte, als Draco sie von der Trümmerwolke wegzog.

„Das reicht jetzt!"

Die Explosionen hörten auf und Hermine spähte um Dracos Ellbogen herum, um Rookwood zu sehen, der auf den Knien kauerte und tief atmete.

Yaxley fuhr mit einer Hand über sein Gesicht. „Diese verdammten Portschlüssel."

Hermines Ohren klingelten, ihre Haut bebte und sie versuchte, ihren Verstand zu sammeln. Draco ergriff ihren Arm und trat vor.

„Das ist der einzige funktionierende Kamin im Schloss", sagte er kalt.

Yaxley starrte Rookwood an, der sich von den Knien erhob und begann, die Trümmer verschwinden zu lassen. Er wandte sich wieder an Draco. „Bring deine Schlampe nach Hause und komm sofort zurück. Wir müssen die Werwölfe zusammentreiben und sie dann verhören."

„Die Werwölfe?"

„Diese verdammten Carrow Mädchen. Sie wissen etwas, das steht fest. Wir sammeln sie in den Zellen für einen Legilimenten. Ich habe deinen Vater aus der Schweiz kommen lassen."

„Ich würde wetten, dass Chang die wahre Verschwörerin ist", sagte Draco schnell. „Ich habe gesehen, wie sie Mulciber und Parkinson getötet hat und ich bin sicher, dass es noch andere gab. Jetzt ist sie tot."

Hermine hatte kaum eine Sekunde, in der ihr das Blut in den Adern gefror, als jemand durch den Gang kam und ein Mädchen hinter sich herschleifte. Es war Rabastan Lestrange. Er hatte Charlotte an den Haaren. Er hielt in der Tür inne und musterte sie.

Tränen liefen über Charlottes Gesicht. „Bitte, ich weiß nichts, ich schwöre es –"

Hermine schwankte auf ihren Füßen, der Raum drehte sich. Dracos Hand legte sich fest um ihren Ellbogen.

Rabastan drehte sich mit einem spöttischen Lächeln wieder zu Charlotte um. „Hältst du mich für dumm, oder was? Du bist in alles involviert, Schätzchen."

„Steckt sie in die vorletzte Zelle.", sagte Yaxley. „Sie sollte alleine verhört werden."

Charlottes Augen waren wild, als sie bettelte und sich an Rabastans Arm krallte, als er sie wegzog.

Sie hatte ihre Pille nicht. Sonst wäre sie bereits tot.

Hermine starrte auf den Boden, um nicht in Ohnmacht zu fallen.

„Fangt im Ostflügel an und geht in den Hof, wenn ihr mit der Suche fertig seid", sagte Yaxley zu Draco. „Zählt die Toten, auf die ihr stoßt."

Er nickte und Yaxley und Rookwood gingen, Rabastan hinterher. Die Tür schloss sich hinter ihnen, als Draco seine Finger um ihre Tätowierung schlang und „Malfoy Anwesen" ins Feuer rief.

Sein Zimmer sah kleiner aus. Die Wände waren enger, dunkler. Die Tapete schien sie zu verhöhnen.

Seine Hände lagen auf ihrer Taille, ihrem Gesicht, ihren Schultern, aber sie war zu kalt.

Irgendetwas krallte sich aus ihrer Kehle, kämpfte sich mit Krallen aus ihrem Bauch hoch.

Sie zitterte, übergab sich. Sie erhob sich, krümmte sich zusammen.

Als sie die Augen öffnete, sah sie nur noch das Entsetzen in Charlottes Gesicht.

Wenn ich das Charlotte mitteile, wird Ginny es in ein paar Wochen wissen.

Alles, was ich tue, ist Charlotte zuzuflüstern und Notizen zu machen. Der Rest liegt in ihrer Hand.

Sie wusste zu viel. Sie wusste alles. Und selbst Cho, die unmöglich Zugang zu so vielen Informationen haben konnte, wusste, dass sie sterben musste, bevor sie verhört wurde.

Die Dinge, die Charlotte wusste, konnten die Todesser direkt zum Wahren Orden führen – zu Ginny.

Wie auch immer sie ihre Informationen weitergab, wer auch immer für sie auf beiden Seiten arbeitete.

Dämonenfeuer, Basiliskengift, Schwert von Gryffindor

Charlotte hatte Ginny die Schlüssel zum Töten von Voldemort besorgt.

Sie hatte Harry und Ron erneut im Stich gelassen. Der Wahre Orden würde bei null anfangen müssen, verkrüppelt und blutend. Wenn Charlottes Informationen nach außen drangen –

Von irgendwoher ertönte ein Keuchen. Ein Mädchen schluchzte.

Hermine konnte nur Chos tote Augen, die verstümmelten Körper und Susan Bones' blutiges Gesicht sehen.

Ein Mädchen schluchzte.

Sieh mich an.

War es Charlotte?

Schau mich an."

Hermines Geist verbog sich nach hinten und schlug einen Salto nach unten. Sie saß auf dem Boden von Dracos Schlafzimmer und schluchzte und keuchte.

Seine Hände lagen auf ihrem Gesicht.

„Schau mich an."

Ihr Mund schmeckte wie verbranntes Fleisch.

Ihre Augen konzentrierten sich, ihre Gedanken verlangsamten sich.

Ein See mit ruhigem Wasser.

Ein Junge strich ihr eine Locke aus den Augen. Sein Hemd war zerrissen und hatte Kratzspuren.

„Was brauchst du?", fragte er. „Sag mir, was du brauchst und ich besorge es dir."

Sie blinzelte einmal und sah, dass Draco sie festhielt und seine langen Finger ihren Kiefer nachzeichneten.

„Du musst Charlotte rausholen.", flüsterte sie mit rauer Stimme.

Er bewegte sich nicht. Er strich mit dem Daumen durch die Spuren ihrer Tränen.

„Ich kann sie nicht rausholen. Ihre Tätowierung. Es wäre zu verdäch–"

„Obliviier sie."

„Wir haben keine Zeit, ihren Verstand zu durchsuchen." Er suchte ihre Augen. „Ich müsste die Hälfte ihrer Erinnerungen zerstören. Sie würden wissen, dass ihr Geist manipuliert wurde."

Ein Stein fiel ihr in die Brust. Der Raum drehte sich, als sie nach einer unmöglichen Lösung suchte und kam dann zum Stillstand. „Dann töte sie."

Sie hörte ihre eigene Stimme als Echo, das durch Raum und Zeit hüpfte und zu ihr auf den Boden von Dracos Schlafzimmer kam.

„Lass es so aussehen, als wäre es die gleiche Pille, die Cho getötet hat."

Sie spürte, wie der Splitter ihrer Seele abbrach und davonschwebte, als hätte sie selbst den tödlichen Fluch ausgesprochen.

Dracos Augen flackerten.

„Sie weiß alles über den Orden", flüsterte sie. „Und sie weiß über mich Bescheid. Sie weiß, dass ich Notizen an Ginny weitergegeben habe."

Er blinzelte einmal und stand dann auf. Er ging zum Kamin und rief nach den Kerkern von Schloss Edinburgh und sie sah seinen angespannten Kiefer, bevor die grünen Flammen ihn verschlangen und mit sich fortnahmen.

Sie war allein. Die Uhr auf dem Kaminsims tickte.

Hermine saß da, holte Luft, starrte auf seine Teppiche und ließ ihre Gedanken zu sich zurückkehren.

Töte einen, rette Dutzende. Hunderte, möglicherweise. Wenn Charlotte überlebte, würde ihr Netzwerk ausgelöscht werden, als würde man die Fäden einer Marionette durchschneiden.

Sie zog sich auf die Beine und ging in sein Badezimmer, um sich den schalen Geschmack aus dem Mund zu waschen.

Sie erschrak über ihr Spiegelbild. Blut auf ihrem Gesicht, das nicht ihres war. Staub in ihrem Haar und Schlieren auf ihren Wangen.

Und ihre Augen waren stumpf. Fast so tot wie die von Cho.

Sie spülte mit dem Mundwasser auf dem Waschtisch und machte ein Tuch nass. Sie wusch sich den Schmutz und das Blut von Händen und Gesicht und sah zu, wie es in bräunlich-roten Schlieren den Abfluss hinunterfloss. Dann ihre Arme und Beine.

Sie dachte an Georges Augen, die auf sie gerichtet waren. Chos Beharren darauf, dass sie zu ihr zurückkommen würden. Viktor, mit festem Arm und hartem Mund, als er aus dem Schatten auftauchte.

Was auch immer ihr Ziel heute Abend war, sie zu befreien war ein Teil davon. Sie hatte sich nicht mit dem Wahren Orden zusammengetan, aber sie hatte Draco lebendig herausgeholt.

Und dann hatte sie ihn dorthin zurückgeschickt.

Hermine blinzelte ihr Spiegelbild an, ihre Haut war jetzt wund gerieben.

Was, wenn es noch mehr Mitglieder des Wahren Ordens in Edinburgh gab, die nach ihm suchten?

Was, wenn er dabei erwischt wurde, wie er Charlotte tötete?

Sie keuchte, ihre gebrochene Stimme hallte auf den Marmorfliesen wider. Ihr Okklumentik-Regal zitterte und stürzte zu Boden.

Charlotte würde sterben. Und vielleicht hatte sie auch Draco ins Verderben geschickt.

Sie stützte sich auf dem Tresen ab und zwang sich zu atmen.

Was, wenn er jetzt nicht zurückkam? Nachdem sie gemeinsam durch die Hölle gegangen waren?

Der Raum drehte sich. Die Kerzen flackerten. Ihre Augen fielen zu und sie versuchte, sich auf einen zwischen Bergen versteckten See zu konzentrieren, während ihre Tränen auf die Fliesen tropften.

Ein Geräusch kam aus dem Schlafzimmer. Ihr Kopf ruckte hoch und sie fuhr herum.

Draco war zurück –

Sie rannte hinaus und fand Lucius – seine Augen wild und seine Haare fielen aus dem Zopf.

„Wo ist er?"

Ihr Atem rasselte in ihrer Brust. „Es geht ihm gut. Er ist am Leben..."

Wo ist er?", zischte er und kam näher an sie heran.

Ihr Mund öffnete und schloss sich, die Worte blieben hinter ihren Zähnen stecken.

„Sie haben ihn nach Edinburgh zurückgerufen. Er hat mich zurückgebracht und ist dann gegangen..."

„Er hat sich nicht zurückgemeldet."

„Er ist einfach gegangen. Vielleicht haben sie ihn nur noch nicht gesehen –"

Lucius Malfoy trat auf sie zu, packte sie am Kiefer und hielt sie gegen die Wand, während er seinen Zauberstab hob und zischte: „Legilimens!"

Ein glattes Messer schnitt ihr in die Augen. Sie geriet in Panik, klappte Bücher zu und schloss sie weg, aber Lucius war bösartig.

Er fegte durch ihre Bibliothek, durchwühlte die Bücherregale und blätterte in einem Regal mit Büchern über Draco Malfoy.

Sie war nicht darauf vorbereitet. Sie hatte sich nicht wieder fokussiert und nichts versteckt. Er schnitt durch ihr Erinnerungen dieser Nacht.

Rauch und Zaubersprüche, die Werwölfe. Cho, die leblos auf dem Boden lag. Draco, der sie durch die Korridore zog, sie hinter sich herschleifte.

Er hüpfte von Viktor zu Charlottes wilden Augen zu Draco, der ihr Gesicht auf dem Boden des Schlafzimmers festhielt.

Sie weiß über mich Bescheid. Sie weiß, dass ich Notizen an Ginny weitergegeben habe."

Ich kann sie nicht rausholen. Ihre Tätowierung. Es wäre zu verdäch–"

Dann töte sie."

Draco fegte zum Kamin.

Sie kämpfte, versuchte, ihn hinauszuwerfen, versuchte, Charlottes Buch zu schließen, bevor er ihr zu nahekam.

„Hast du ihn gerade in eine Falle geschickt?" Seine Augen funkelten sie an, seine Finger umklammerten sie so fest, dass sie aufschrie.

„Nein!" Ihr Herz pochte in seinem Käfig. „Ich würde niemals –"

Knurrend schnitt er ihr erneut durch den Kopf.

Seine grauen Augen fixierten die ihren, während ein Walzer gespielt wurde – seine Hand hob sich, als sie sich umeinanderdrehen.

Sie blinzelte durch ihre Wimpern zu den langen, blassen Fingern, die auf der anderen Seite des Raumes einen Federkiel ergriffen und sorgfältig Notizen machten.

Die Arme ihrer Mutter, die sie in der Küche lachend umarmte – „Seine Haare sind so schön, Mum."

Ginny zog eine Augenbraue hoch, als sie im Schneidersitz auf ihrem Bett im Fuchsbau saß – die Weihnachtslichter funkelten hinter ihrem Kopf –

Malfoy sieht in letzter Zeit sehr gut aus, nicht wahr?"

Hermines Finger zitterten, als sie Tinte auf ihre Schularbeiten verschmierte – „Mir – mir ist es gar nicht aufgefallen."

Hermine zitterte, als sie versuchte, die Energie aufzubringen, um ihn hinauszuschieben – und er glitt weiter hinein.

Im Herrenhaus legte sie sich auf sein Kissen und vergrub ihre Nase in seinem Duft.

Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und streckte sich, um ihn zu küssen, während die Seiten eines Gainsworth-Manuskripts in ihren Fingern zerknitterten.

Dann ließ er sie los, sein Geist zog sich aus ihrem zurück und seine Finger verschwanden von ihrem Kinn.

Sie fiel und rutschte die Wand hinunter, während ihr Geist versuchte, sich selbst zu reparieren.

„Du dummes Mädchen.", flüsterte er.

Sie keuchte, richtete sich auf und kämpfte darum, wieder zu stehen.

„Wenn du ihn liebst, hör auf, ihn umbringen zu wollen."

Ihre Lippe zitterte heftig. Sie biss darauf.

Er stand über ihr und sein Blick war aus purem Gift, als er sagte: „Wenn er heute Nacht stirbt, werde ich dich persönlich an Dolohov übergeben."

Er wich von ihr zurück, schritt zum Kamin und rief nach Edinburgh.

Als sie wieder atmen konnte, war die Luft kalt und beißend. Ihre Lungen fühlten sich an, als wären sie festgefroren, unfähig, sich zu bewegen.

Das war nicht – sie hatte nicht –

Er konnte nicht sterben.

Panik schwoll in ihrer Brust an. Ein Schluchzen entrang sich ihrer Kehle, während sie die Stirn an ihre Knie presste und versuchte, sich zu sammeln. Tiefe Atemzüge, einer nach dem anderen, Okklumentik.

Sie fand ihren See mit ruhigem Wasser. Das Wasser war gefroren und auf den Bäumen lag Schnee.

Ihre Bücher flickten sich langsam selbst, ihre Einbände klebten sich wieder zusammen und ihre Seiten pressten sich wieder flach.

Die Ereignisse des Abends fügten sich in einem ganz eigenen Buch zusammen. Sie faltete die Seiten von Cho Changs leblosem Körper zusammen, ihre schaumigen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Der Werwolf, der sich auf Draco stürzte, die Menge, die sie auseinanderriss. Charlottes entsetzte Augen, als sie Rabastan anflehte. Sie band sie zusammen und schob das Buch in ein Regal, bis es verschwand, fest entschlossen, um es zu vergessen.

Die Seiten von Ginnys Buch und Rons Buch und Harrys Buch, die sich losgerissen hatten, wurden wieder zugenäht.

Als sie glaubte, fertig zu sein, warf sie einen Blick auf die Uhr auf dem Kaminsims.

Halb drei Uhr morgens.

Draco war schon seit fast einer Stunde weg. Wenn er nicht zurückkam –

Sie verdrängte diese Gedanken. Sie vergrub sie.

Sie stand auf und bewegte sich durch den Raum, bewegte ihre müden Beine und konzentrierte sich auf ihren Atem. Sie war barfuß und zeichnete die Umrisse des Zimmers nach, setzte einen Fuß vor den anderen und zählte, wie viele Schritte das Schlafzimmer im Umfang war.

Der Kamin loderte.

Sie drehte sich von ihrer Position am Fenster weg und sah, wie Draco ins Schlafzimmer trat und sie mit seinen Augen suchte. Ihre Brust brach entzwei, als sie zu ihm rannte.

Sie brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde, um die Erleichterung auf seinem Gesicht zu erkennen, bevor sie sich auf ihn stürzte und ihre Arme um seine Schultern warf. Ihre Augenlider flatterten, als er sie festhielt und sie genoss das gleichmäßige Pochen seines Herzschlags. Die Wärme seiner Haut.

Er war lebendig.

„Es ist getan." Seine Stimme grollte in ihrer Brust.

Sie zuckte zusammen und erinnerte sich. Er hatte für sie getötet. Er hatte sein eigenes Leben riskiert, um ein anderes zu nehmen. Ihr Magen verdrehte sich vor Schuldgefühlen.

„Hat dich jemand gesehen?"

Er schüttelte den Kopf. „Sie waren abgelenkt, weil sie die Werwölfe zusammengetrieben haben."

Hermine leckte sich über die Lippen. „Dein – dien Vater weiß es. Er war auf der Suche nach dir. Ich habe versucht, ihn aufzuhalten, aber..."

„Ich weiß." Draco strich ihr eine Locke hinters Ohr. „Er hat mich in den Kerkern gefunden. Wir haben den Rest der Carrow Mädchen obliviiert."

Ihre Augen schossen auf. Die Carrow Mädchen. Sie hatte gar nicht an sie gedacht.

„Er...?"

„Ja." Eine lange Pause. „Er ist nicht glücklich mit uns."

Sie holte zitternd Luft. „Draco, ich bin –" Ihre Stimme brach. „Es tut mir leid, dass ich das von dir verlangt habe. Ich wünschte, es hätte einen anderen Weg gegeben, aber sie hätten uns alle enttarnt –"

„Granger –"

„Bist du sicher, dass dich niemand gesehen hat?" Ihr Griff wurde fester. „Was hast du mit der Leiche gemacht?"

„Es gab keine." Er zog sich zurück und kramte eine Phiole aus seinem Gewand. Sie starrte auf den schimmernden Inhalt und runzelte verwirrt die Stirn.

„Charlottes Erinnerungen. Sie hat sie mir gegeben, bevor ich sie entfernt habe."

Hermines Lippen versuchten, Worte zu formen. „Sie ist nicht – du meinst, sie ist am Leben?"

Draco nickte. Er drehte sich um und stellte die Phiole mit den Erinnerungen auf den Kaminsims.

Ihre Knie fühlten sich wackelig unter ihr an. „Du hast sie aufbewahrt. Du hast alle ihre Erinnerungen aufbewahrt –"

„Nur die von ihrer Arbeit für den Orden. Sie war in der Lage, sie ohne Magie hervorzubringen." Seine Kehle räusperte sich, als sie ihn anstarrte. „Ich bin nicht sicher, ob sie zurückgegeben werden können. Ich werde daran arbeiten, ein Denkarium zu finden, aber für den Moment ist es erledigt."

Er sah erschöpft aus, aber seine Augen waren konzentriert. Er roch nach Blut und Schweiß.

Sie betrachtete seine Kratzer und blutbespritzten Arme und er schien es zu bemerken. Er führte einen schnellen Reinigungszauber über sich aus und warf seinen Zauberstab zur Seite.

Er war am Leben. Er war zu ihr nach Hause gekommen.

Ihre Lippen zitterten.

Sie trat an ihn heran und fuhr mit den Fingern in das Haar hinter seinen Ohren. Sie beobachtete, wie sich seine Augen verdunkelten, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte, ihre Lippen auf die seinen presste und ihre Verzweiflung in ihren Kuss legte.

Es fühlte sich an, als wäre es Jahre her, dass sie sich das letzte Mal geküsst hatten. Ihre Adern prickelten bei jeder Bewegung, ihr Blut pulsierte. Sie brauchte mehr.

Seine Hände legten sich sanft auf ihre Taille, während ihre Lippen immer fordernder wurden und sie schlang ihre Arme um seine Schultern und hielt ihn fest an sich gedrückt. Diesmal würde sie ihn nicht mehr loslassen. Nicht ohne ihm zu sagen –

Er keuchte in ihren Mund und sie drängte sich vor, um ihre Zunge mit seiner zu verflechten. Eine Hand kam hoch, um ihr Gesicht zu halten, als er die Kontrolle über den Kuss übernahm und sie stöhnte auf.

Er war sanft – zart zu ihr. Sie drückte ihre Brust an seine und flehte ihn an, mit ihr lebendig zu sein.

„Mehr." Ihre Finger gruben sich in seine Haut. „Bitte."

Er hauchte über ihr Gesicht. „Wir sollten es langsam angehen –"

„Das will ich nicht."

Seine Augen flatterten zu den ihren hinauf. Ein schöner Grauton – fast blau.

„Draco –" Sie schluckte, versuchte ihm zu sagen, was es mit ihr gemacht hätte – wenn er nicht wieder nach Hause gekommen wäre. „Ich habe dich auch vermisst."

Und seine Augen flackerten. Er drückte seine Lippen wieder auf ihre und diesmal eroberte er sie, zog sie mit sich ins Feuer.

Seine Finger gruben sich in ihr Haar, die andere Hand glitt hinunter und griff nach ihrem Hintern. Seine Zunge drückte fest gegen ihre, schluckte ihr leises Stöhnen und Wimmern, während er ihren Kopf genauso neigte, wie er sie haben wollte.

Seine Lippen wanderten über ihren Kiefer, die Zähne knabberten und die Zunge liebkoste sie. Er küsste sie knapp unter ihrem Ohr und sie hörte, wie ihr Atem laut über das Knistern des Kamins keuchte.

Er kniff in ihre empfindliche Haut und sie keuchte und zog an seinen Haaren. Die Hand auf ihrem Hintern glitt über ihre Hüfte, zerrte das kurze Kleid hoch und wanderte zu ihrer Mitte.

Er strich mit den Fingern über ihren Schlüpfer, und sie seufzte seinen Namen und lehnte sich in seiner Hand. Er knurrte an ihrer Kehle und hob sie schnell hoch, ihre Beine kreuzten sich um seine Hüften und ihre Arme legten sich um seine Schultern.

Sie stolperten rückwärts, als er zu ihrem Mund zurückkehrte und sie schwindlig küsste. Sie fühlte sich, als würde sie schweben, als er sich zurückzog und flüsterte: „Sagst du mir, wann ich aufhören soll?"

Sie blinzelte aus ihrem Dunst und sah ihm in die Augen. Sie waren schwarz. Sie nickte und Draco setzte sie auf dem Bett ab.

Er zerrte an ihrem Kleid und es fiel von ihren Schultern, ihre Haare fielen über ihre Schultern, als er das Kleid durch das Zimmer warf. Er beugte sich vor, um sie zu küssen, während sie auf der Kante saß, seine Hände umfassten ihre Wangen und seine Zunge strich über ihre. Ein Feuer kräuselte sich tief in ihrem Bauch, erhitzte ihre Haut und ließ ihre Adern knistern.

Seine Hände wanderten ihren Hals hinunter und umspielten ihre Brüste, die er durch den BH leicht zusammendrückte. Sie richtete sich auf den Knien auf, öffnete ihren BH, schleuderte ihn quer durch den Raum und griff nach ihm.

Sie würde ihn nicht noch einmal aus ihrem Griff entkommen lassen.

Ihre Arme legten sich um seine Schultern, sie war fast so groß wie er, während sie auf dem Bett kniete. Er schlang seine Arme um ihre Taille, drückte sie fest an sich und küsste sie so heftig, dass sie kaum atmen konnte.

Seine Hände begannen zu wandern. Und als beide Hände ihren Hintern in der Hand hatten – sie kneteten und ihren Schlüpfer zur Seite schoben –, warf sie den Kopf zurück und ließ sich von ihm den Hals hinunterküssen. Ein langer Finger strich über ihren feuchten Eingang und sie stöhnte auf. Sein Mund wanderte nach unten und nahm ihre Brust zwischen seine Lippen, während seine Finger langsam in sie hineinglitten.

Ihre Hände lagen auf seinen Schultern, ihre Nägel gruben sich in sein zerrissenes Hemd, ihre Augen waren geschlossen, ihre Lippen zusammengepresst und sie keuchte. Er brummte mit ihrer Brustwarze in seinem Mund und ihre Zehen krümmten sich.

„Draco..."

Er ließ ihre Brust los und richtete sich wieder auf, seine Finger bewegten sich langsam in ihr, während sein Mund den ihren eroberte. Seine freie Hand schob ihre Knie weiter auseinander und er glitt tiefer in sie hinein.

Sie stöhnte auf, als er sie küsste, klammerte sich an ihn, während er sie wie ein Instrument spielte. Sie spürte wie sie mit jedem Kuss seiner Lippen und jeder Berührung seiner Hände feuchter wurde.

Seine Hand wanderte zu ihrer Brust und sie keuchte gegen seine Schulter, als sein Daumen sanft über ihre Brustwarze strich.

„Fühlt sich das gut an?"

Sie zitterte unter der Vibration seiner Brust. Der Puls seines Herzschlags unter ihren Fingerspitzen. Sie brauchte alles von ihm.

„Mehr ..."

Ein scharfes Einatmen, als er seinen Finger zurückzog und ihr half, ihren Schlüpfer über die Schenkel zu ziehen. Sie versuchte, ihn den Rest des Weges herunterzuziehen, aber seine Hand war bereits wieder an ihrer Mitte und glitt dieses Mal von vorne über sie. Sie wimmerte und wölbte ihre Brust in seine Hand und flehte ihn an, sie weiter zu berühren.

Zwei Finger glitten durch ihre Schamlippen, fuhren durch die Nässe und wanderten hinauf zu ihrem Kitzler. Er zupfte mit rauen Fingern an ihrer Brustwarze und sie keuchte und fuhr mit ihren Nägeln über seine Brust.

Ihre Augen öffneten sich und blieben an der zerrissenen Vorderseite seines Hemdes hängen. Ihre Finger machten sich schnell an den Knöpfen zu schaffen. Sie küsste über sein Brustbein und fuhr mit ihren Lippen über die flachen Kratzer.

Diptams. Er brauchte Diptams, sonst würde er Narben bekommen.

Er brauchte nicht noch mehr Narben.

Sie öffnete den Mund, um es ihm zu sagen und er nutzte den Moment, um auf ihre Klitoris zu drücken.

Ihre Hüften zuckten und sie stöhnte gegen seine Brust. Seine anderen Finger zwickten ihre Brustwarze und sie spürte, wie ihre Schenkel zitterten.

Sie wanderte schnell über den Rest seiner Knöpfe, sie musste ihn sehen – sie brauchte den Beweis, dass er noch lebte, dass er nicht verschwinden würde. Sie wollte ihn so hell brennen lassen, wie sie selbst brannte.

Ihre Hände sanken zu seinem Gürtel und ein raues Ausatmen strömte aus seiner Kehle in ihr Haar.

Die Hand auf ihrer Brust hob sich zu ihrem Gesicht und er begegnete ihren Lippen, als er ihren Kitzler rieb. Sie stöhnte in seinen Mund, lehnte sich an ihn und knöpfte schnell seine Hose auf. Seine Zunge verschmolz mit ihrer, während ihre Finger in seine Boxershorts eintauchten und sich um ihn legten.

Sie zog sich zurück und blinzelte auf ihn herab, während sie versuchte, sich daran zu erinnern, was er ihr vor all den Monaten beigebracht hatte. Ihre Lippen öffneten sich und sie hielt seinem Blick stand, während sie ihre Handfläche ableckte und ihre Faust wieder um ihn schlang.

Er stöhnte auf und ließ seinen Kopf diesmal gegen ihre Schulter sinken. Ihre Finger bewegten sich über ihn, versuchten, ihre Hand am Ende zu drehen, wie er es ihr gezeigt hatte und wiederholten die Bewegung, als er durch seine Zähne zischte.

„Fuck."

Seine Hände hoben sich von ihrem Körper und packten sie unter den Armen. Sie flog durch die Luft, als er sie zurück auf die Matratze warf und ihr Kopf mit einem Aufprall auf den Kissen landete. Sie stützte sich auf die Ellbogen, während er seine Stiefel und seine Hose auszog und seine Boxershorts anließ.

Er hielt am Rand des Bettes inne. „Sagst du mir, wann ich aufhören soll?"

Nicht aufhören.

Sie nickte.

Er kroch die Matratze hinauf und ließ Küsse auf ihre Haut fallen – ihre Wade, ihr Knie, ihren Oberschenkel. Seine Augen glitten zu ihrem Gesicht hinauf, als er über ihrer Mitte schwebte. Sie biss sich auf die Lippe und schüttelte den Kopf.

„Eines Tages", flüsterte er, während seine Finger durch ihre Schamlippen glitten und zu ihrer Klitoris hinauffuhren, „eines Tages werde ich dich hier küssen, bis deine Beine zittern."

Ihre Brustwarzen spannten sich an und ihre Zähne gruben sich in ihre Unterlippe.

Sie hielt den Atem an, als er begann, ihre Klitoris mit langen Fingern zu reiben, sein Gesicht immer noch zwischen ihren Schenkeln. Stirnrunzelnd zerrte sie an seinem Haar, aber er blieb bei ihrem Unterkörper. Seine freie Hand glitt ihr Bein hinunter und ermutigte sie, ihr Knie zu beugen, damit er seine Finger bei der Arbeit beobachten konnte.

Ihre Wangen flammten auf. Sie spürte, wie sein Atem über ihr Geschlecht streifte, während seine Handfläche über ihr Bein strich und sie dazu brachte, sich zu entspannen.

„Draco..." Sie versuchte, wieder nach ihm zu greifen, aber er kniff ihr in die Innenseite des Oberschenkels.

Sie presste ihre Hände an ihr Gesicht, als er weitermachte, seine Finger bearbeiteten langsam ihren Kitzler, seine Lippen näherten sich und küssten ihre Hüfte.

Sie sollte ihn dazu bringen, aufzuhören. Das war nicht – sie wollte nicht –

Dann umkreisten seine Finger ihren Eingang und ihr Verstand setzte aus. Sie unterdrückte ein Stöhnen und ihre Hüften begannen sich von selbst zu bewegen, um ihn zu verfolgen.

Sie ließ ihre Hände von ihrem Gesicht fallen und krallte sie in der Bettdecke, als er begann, an ihrem Oberschenkel zu saugen und ihre Haut als die seine zu markieren. Ihr wurde schwindelig von dem Druck, den er ausübte und sie verlor sich mit jedem Streicheln seiner Finger.

Er hob seinen Kopf an, als er begann, einen Finger langsam und gleichmäßig in sie zu schieben. Sie verkrampfte ihren Hals, um ihn anzusehen. Er war zu langsam.

„Davon habe ich geträumt", hauchte er. „Zu sehen, wie du mich in dich aufnimmst."

Ihr Kopf fiel zurück in das Kissen, ihre Zehen krümmten sich und ihre Lippen pressten sich zusammen, als sie wimmerte.

Er zog sich zurück und drang wieder ein. „Letztes Mal konnte ich es nicht auskosten."

Ihre Schenkel begannen zu zittern. Das war zu viel. Er hörte sich an, als könnte er das ewig tun, aber sie zappelte, wollte mehr –

Er schien sie zu lesen, denn er griff nach oben und rieb ihre Klitoris. Sie bewegte ihre Hüften, wölbte ihren Rücken und wimmerte unzusammenhängende Dinge in seine Richtung.

„Genau so, Granger."

Er schob ihre Beine weiter auseinander, und sie erschauderte bei der Dehnung. Sie keuchte, als er sie knapp unterhalb ihres Bauchnabels küsste.

„Nur noch ein bisschen mehr.", brummte er und sie kniff die Augen zusammen.

Ihre Knie zogen sich an ihre Brust, als ihre Lust immer größer wurde. Sein Finger glitt tiefer in sie hinein, zog an ihren Wänden entlang und steigerte sein Tempo, bis es dem Zucken ihrer Hüften entsprach.

„Draco, bitte –"

Ein leiser Fluch, als er fester auf ihre Klitoris drückte und enge Kreise rieb. Das Gefühl zog sich immer weiter in ihr zusammen, spannte sich an und wurde mehr und mehr.

Die Schnur riss, ihre Augen flatterten und ihre Finger krümmten sich in den Laken. Sie hörte sich selbst stöhnen und wimmern, während ihre Hüften darum kämpften, ihn in ihr zu halten.

Als das weiße Licht hinter ihren Augenlidern verschwand, öffnete sie ihren Blick auf sein Himmelbett. Die grünen Vorhänge starrten auf sie herab, während Draco seinen Finger langsam weiter pumpte.

Sie neigte ihren Kopf nach unten und stellte fest, dass er ihr Gesicht beobachtete. Sie errötete.

Er küsste ihren Hüftknochen, seine Augen waren dunkel, als er seine Hände zurückzog. Er glitt ihren Körper hinauf und verteilte Küsse auf ihre Brüste, Schlüsselbeine und Wangen.

Sie ließ ihre Hände über seinen Rücken gleiten und grub ihre Finger in die Muskeln dort. Er vergrub sein Gesicht in ihrem Nacken und ihr Bauch kribbelte, als sie seine Erektion an ihrer Hüfte spürte. Das Verlangen nach mehr brodelte in ihr und breitete sich wie ein langsam brennendes Feuer aus.

„Du musst erschöpft sein." Seine Stimme war rau, als käme er gerade von einem Lauf.

Sie runzelte die Stirn in Richtung seines Baldachin. Sie war hellwach.

Sie war am Leben. Sie waren es beide.

„Ich bin nicht müde", flüsterte sie. Sie wackelte unter ihm, brachte ihn dazu, seine Hüften zu heben. Ihre Hände wanderten seinen Bauch hinunter, und sie spürte, wie er zitternd Luft holte.

„Granger –"

Sie hielt an seiner Boxershorts inne und wartete. Er seufzte und nickte ihr ruckartig zu, woraufhin sie hineingriff. Sie bewegte ihre Hüften, als sie begann, ihn zu streicheln und machte Platz für ihn auf ihr.

Er atmete fest in ihren Nacken. Er war nicht sehr hilfreich. Sie konnte ihn sozusagen nicht richtig im Griff haben und sie konnte ihr Handgelenk nur bis zu einem gewissen Punkt bewegen. Aber seine Hüften zuckten, wenn sie ihn pumpte und sie spürte, wie er in ihre Hand stieß, wenn sie aufhörte sich zu bewegen.

Hermine stieß mit all ihrer Kraft gegen seine Schulter und drehte ihn auf den Rücken. Sie kroch rittlings auf ihn und beobachtete, wie seine Augen flackerten und sich seine Rippen ausdehnten, als er seine Hände auf ihre Hüften schob.

„Hast du neue Tricks gelernt?", röchelte er.

„Vielleicht." Sie bewegte sich, bis es ihr gelang, ihn aus seinen Boxershorts zu ziehen. „Vielleicht habe ich auch von Dingen geträumt."

Draco warf einen Arm über seine Augen und schlug mit der anderen Faust gegen die Matratze.

Sie spreizte seine Oberschenkel, während sie ihn mit der Faust umfasste, ihre Hand nach oben zog und an der Spitze drehte, wie er es mochte.

Sie starrte auf ihn herab und fragte sich, warum er nicht zwei Finger in ihr benutzte.

Ihr Daumen strich über seine Spitze und seine Muskeln spannten sich an.

Sie rieb sanft weiter, während sie ihn beobachtete.

Seine blasse Haut war gesprenkelt mit dicken Narben – einige alt, einige neu –, seine Brust und sein Bauch waren straff und spannte sich unter ihrer Aufmerksamkeit an. Er war umwerfend, und sie brauchte ihn. Wenn sie es heute Abend nicht taten, würde sie vielleicht keine weitere Chance bekommen.

Vielleicht würde er weggerufen werden. Oder Lucius würde sie wegschicken. Vielleicht würden sie entdeckt und noch vor dem Morgengrauen in ihren Betten ermordet werden.

Aber sie konnte das mit ihm haben. Wenigstens einmal.

„Draco", flüsterte sie.

Seine Lippen verzogen sich zu einem Seufzer, als sie ihre Hand zusammendrückte und wieder über ihn hinuntergleiten ließ.

„Draco." Ihr Herz schlug wild in seinem Käfig. „Ich bin bereit."

Seine Augen öffneten sich blinzelnd. „Was?"

„Für ... alles."

Sie errötete.

„Was?"

Sein Schwanz zuckte in ihrer Hand und sie zuckte zusammen.

Ihre Ohren brannten, als sie schluckte und ihn fest umklammerte. „Ich will alles von dir."

Er stützte sich auf seine Ellbogen und nahm ihre Hand von ihm. „...Was?"

Sie beugte sich vor und küsste ihn, ihre Zunge fuhr zärtlich in seinen Mund, bevor sie sich zurückzog. „Ich bin bereit. Wenn du es bist."

Seine Augen waren bodenlos, als er sie anstarrte, sein Mund stand offen. Er schluckte.

„Granger, du denkst nicht klar –"

„Das tue ich.", hauchte sie gegen seine Stirn. „Ich habe es satt, darauf zu warten, dass du nach Hause kommst."

Seine Pupillen waren schwarz, als seine Augen zwischen den ihren hin und her flackerten.

Sie hielt still. „Soll ich aufhören?"

Ein fast unmerkliches Kopfschütteln von ihm und ihr Magen flatterte. Sie bewegte ihre Hüften und drückte ihr Inneres gegen ihn.

Seine Augen rollten zurück, und er ließ sich auf das Bett fallen. „Oh, verdammt."

Nach ein paar Versuchen brachte sie ihn schließlich an ihren Eingang. Sie beobachtete, wie sich Dracos Bauchmuskeln anspannten, während er schwer atmend sein Gesicht verzog.

Er war nur ein kleinen Stück in ihr, als er sie an ihren Hüften packte und sie auf den Rücken drehte, wobei er ihr Quietschen mit seinen Lippen einfing.

Er küsste sie innig, während er sie unter sich festhielt und ihr den Atem raubte. Seine freie Hand wanderte über ihren Körper und neckte sie, bis sie keuchte. Er war so nah, seine Spitze drückte gegen ihre Mitte.

Aber er stieß nicht vor. Sie öffnete ihre Schenkel und schlang ihre Arme um seinen Hals.

„Bitte", flüsterte sie.

Er zitterte.

Er zog seine Boxershorts aus, und Hermine fühlte ihren Puls flattern.

Er legte ihr eine Hand auf den Wange, küsste sie innig und glitt zwischen ihre Beine. Er war dick und warm an ihrem Inneren, aber er zögerte immer noch.

„Ich möchte nicht ..." Er schluckte und brachte seine Augen dazu, die ihren zu treffen. „Ich möchte dir nicht noch mehr wegnehmen."

Ihr Blut war warm in ihren Adern, es hämmerte in ihrem Herzen. Ihre Augen suchten die seinen, als er bei der Anstrengung, sich zurückzuhalten, zu zittern begann. Sie spürte, wie sich etwas in ihrer Kehle zusammenzog, einige unausgesprochene Worte, die dort seit Jahren festsaßen und darum kämpften, herauszubrechen.

„Ich möchte, dass du es bist.", sagte sie stattdessen.

Draco schien bei den Worten schwindelig zu werden. Er senkte seine Stirn auf ihre und umfasste sich selbst, um ihren Eingang zu umkreisen.

Sie rang nach Atem, als er sich vorwagte. Sie dachte an das Licht in dem Glas auf ihrem Nachttisch und wie wenig es ihr jetzt bedeutete, da Draco in sie eindrang.

Ihre Hände klammerten sich an seine Schultern, als er sie dehnte. Ihre Knie pressten sich an seine Seiten und sie biss sich auf die Lippe, um nicht aufzuschreien.

Sie öffnete den Mund, um ihm zu sagen, er solle aufhören – es noch einmal versuchen – er habe es falsch gemacht.

Aber seine Augen schlossen sich, seine Lippen waren in stillem Vergnügen geöffnet. Sie konzentrierte sich auf seinen Atem, als er über sie/ihr keuchte, seine Ellbogen auf beiden Seiten ihres Kopfes. Und als das Zwicken in ihr zu einem Schmerz verblasste, stieß er ein leises Stöhnen aus, das sich anhörte, als würde ein ganzes Leben voller Qualen aus seiner Seele verblassen.

Sein Kopf fiel auf ihren Nacken und seine Hand glitt unter ihren Rücken, um sie an sich zu drücken, während er sich zurückzog und wieder in sie eindrang.

Sie starrte auf seinen Baldachin und versuchte, sich bei dem Druck nicht zu winden. Also konzentrierte sie sich darauf, wie er bei jedem Atemzug stöhnte. Die Spannung in ihrer Wirbelsäule, die jedes Mal nachließ, wenn er sich zurückzog.

Das... war also Sex.

Sie presste ihre Lippen aufeinander, als er sie näher an sich zog und schwer auf ihr lag.

Es war in Ordnung, dachte sie.

Und Draco schien es auf jeden Fall zu gefallen.

Seine Hüften bewegten sich und begannen, schneller gegen ihre zu stoßen.

Ihre Augen weiteten sich. Das könnte... schön sein.

Er stöhnte in ihr Ohr, sein Gesicht vergrub sich in ihrem Nacken und in ihrem Haar. „Fuck... Oh, fuck."

Etwas zog sich tief in ihrem Bauch zusammen und sie bewegte sich.

Mit einem schweren Atemzug kam er zum Stillstand und zog sich zurück, um auf sie herabzusehen. „Okay?" Seine Stimme zitterte, sein Gesicht war rosa vor Anstrengung.

Sie nickte, fasziniert von den Haaren, die ihm ins Gesicht fielen. Sie fuhr mit den Fingern hindurch und er presste seine Lippen auf ihre, küsste sie innig, als er sich wieder in Bewegung setzte.

Jetzt war es besser. Sie konnte sich darauf konzentrieren, wie es sich anfühlte, wenn er über ihre Wände strich.

Sein Mund war schwer auf ihrem, als er in sie stieß. Sie fuhr mit den Fingern durch sein Haar und legte seinen Kopf schräg, um die Kontrolle über den Kuss zu übernehmen. Seine Lippen pressten sich auf die ihren, hielten gelegentlich inne, als hätte er sich selbst vergessen. Seine Küsse wurden fahriger, je schneller sich seine Hüften bewegten.

Er begann in ihren Mund zu stöhnen und keuchte bei jedem Stoß.

Er zog sich zurück und schaute auf sie herab, seine Augen glitten über ihre Brüste und sah, wie sie bei jeder Bewegung seiner Hüften wippten. Sein Atem war flach, und er presste seinen Kiefer zusammen.

Sie winkelte ihr Bein an und er glitt plötzlich tiefer. Hermine keuchte, Draco fluchte und kniff die Augen zusammen. Seine Arme zitterten, als er versuchte, dort, wo er in sie geglitten war, stillzuhalten.

„Oh Gott", stöhnte sie, zwischen einem Abgrund aus Lust und Schmerz hin- und hergerissen.

Draco ließ sich wieder auf seinen Ellbogen sinken und beobachtete sie genau, während seine Hand zwischen sie glitt. Die erste Berührung seiner Finger an ihrer Klitoris ließ sie in die Kissen sinken.

„Ja?"

Sie nickte, und Draco verdoppelte seine Bemühungen, indem er seine Finger zwischen sie schob und sie massierte.

Seine Hüften begannen sich wieder zu bewegen und Hermine blieb der Mund offenstehen, ihre Zehen krümmten sich.

„Zu viel?"

Sie schüttelte den Kopf. „Mehr."

Seine Augen flackerten über sie, das Schwarz verdunkelte das Grau. Er stieß erneut in sie und ihre Augenlider flatterten.

Er seufzte und begann seine Hüften tief zu kreisen, dehnte sie und gab ihr das Gefühl, keinen Platz mehr für ihn zu haben.

Sie beobachtete sein Gesicht, während er ihres betrachtete und sie ließ ihre Hände über seine Brust gleiten, wo sie seine Narben nachzeichnete.

Sie wollte jede einzelne von ihnen küssen. Für immer.

Er schloss die Augen, als seine Hüften schneller wurden. Seine Finger an ihrer Klitoris wurden schneller und bewegten sich schlampig über ihre Mitte.

Ihre Muskeln spannten sich an, als er anfing, sie richtig zu stoßen, sein Mund stand vor Ehrfurcht offen, als ob sie die Antworten auf die Fragen enthielte, die er sich schon seit Jahren gestellt hatte.

Ihr Rücken wölbte sich und ihre Nägel gruben sich in seine Schultern.

Verdammt – ich kann nicht –" Sein Kiefer spannte sich an und seine Stöße bewegten sie die Matratze hinauf. Das Bett klapperte, als er in ihren Körper stieß und sie genüsslich nahm.

Sie kratzte über seinen Rücken und klammerte sich an ihn, während er ihre Klitoris rieb. Ihre Schenkel begannen zu zittern.

Plötzlich riss er ihre Hände von sich, drückte sie auf die Matratze und verschränkte ihre Finger ineinander, als seine Hüften gegen ihre stießen.

Ihre Lippen trennten sich lautlos, als er wieder in sie eindrang. Sie war kurz davor gewesen, und jetzt –

Jetzt war da noch etwas anderes, das er in ihr auslöste.

„Oh mein Gott." Sie zitterte heftig und stöhnte. „Oh Gott."

Ihre Schenkel waren angespannt und ihre Knie wippten bis zu ihrer Brust. Ihre Arme wehrten sich gegen seinen Griff, aber er hielt sie nur noch fester und keuchte in ihr Haar.

„Komm schon, Granger."

Sein Schwanz traf auf etwas in ihr, das sie verflüssigte. Ihre Mitte spannte sich um ihn herum an und er stöhnte laut auf, als er sie durch etwas Unnachgiebiges und Überirdisches fickte.

Sie zitterte förmlich in ihrer Haut, ihr Geist rasselte in seinem Käfig und ... und bettelte um eine Ewigkeit, um sich mit ihm zu vereinen. Ihre Wände spannten sich um ihn, und ihre Sicht verschwamm, als Dracos Hüften zum Stillstand kamen und er stöhnend und pulsierend in ihr kam.

Sie schnappte nach Luft, ihre Brust war glitschig von seinem und ihrem Schweiß. Ihre Finger waren immer noch mit seinen verschränkt und zu Fäusten geballt.

Er hob den Kopf und starrte auf sie herab. Seine Augen waren hell – grau und suchend. Er ließ ihre Hände los und als sie ihre Muskeln anspannte, legte er seine Finger an ihren Kiefer und untersuchte ihr Gesicht nach etwas. Bedauern, vielleicht.

Ihre Augen waren klar, als sie zu ihm zurückstarrte und ihn durch sie hindurchsehen ließ. Keine Okklumentik. Keine Regale. Und sie konnte dasselbe in ihm sehen.

Als er sie sanft küsste, war es, als wäre ein neues Buch aus ihrem Regal herabgeglitten, die Seiten leer und das Leder neu. Der Einband lag offen da, die erste Seite wartete darauf, geschrieben zu werden.


Übersetzung von Annelina97 und Goldfisch!

Updates jeden Dienstag!

Vielen Dank fürs Lesen!