Kapitel 30
Ein lautes Keuchen, riss sie aus dem Schlaf. Ihre Augen öffneten sich und sie sah einen stockdunklen Raum.
Ihr Bett fühlte sich unbekannt an und neben ihr war eine Person – die sich bewegte.
Hermine setzte sich blitzschnell auf und drehte sich um, wo sie Dracos blasse Haut im Mondlicht sah. Er stand auf und zog sich seine Hose wieder an.
„Geh wieder schlafen, Granger."
Draco. Draco der sich anzog.
Weil er nackt in seinem Bett neben ihr gelegen hatte.
Weil –
Ein Lichtblitz fuhr in die Lampe auf seinem Nachttisch. Sie blinzelte in die schwache Flamme und drehte sich wieder zu ihm um, als er sich seine Stiefel zuband.
„Was ist los?"
„Mein Mal brennt. Der Dunkle Lord ist gerade in Edinburgh angekommen."
Ihr Herz pochte in ihren Ohren. „Er ist nicht dort gewesen, als du wieder zurückgekommen bist?"
„Nein. Er und meine Tante waren auf einer Veranstaltung in der Schweiz." Er stand auf und schloss seinen Gürtel. „Yaxley hat darauf bestanden, dass wir das Chaos aufräumen, bevor wir ihn rufen."
Hermines Augen suchten nach der Uhr. Fast fünf. Sie hatten kaum eine halbe Stunde geschlafen.
Ihre Kehle schnürte sich vor Panik zusammen. Plötzlich erinnerte sie sich daran, dass sie nackt war und die Decke um ihre Hüften lag. Sie griff danach und klemmte sie sich unter die Arme, aber das schien kaum eine Rolle zu spielen.
Draco sah sie nicht an.
Er holte ein sauberes Hemd aus seinem Schrank und schloss die Knöpfe mit einem Zauber, während er nach seinem Umhang griff.
„Schlaf", sagte er leise. Er war bereits am Kamin und griff nach dem Pulver, als sie aus dem Bett kletterte.
„Draco –"
Er riss seine Hand zurück, so als ob er sich verbrannt hätte und drehte sich zu ihr herum. „Geh in dein Zimmer."
Seine Stimme war leise und kalt, nicht wie das Stöhnen oder Flüstern von vor einer Stunde. Sie atmete scharf ein –
„Ich weiß nicht, was dort los sein wird.", sagte er. „Dein Zimmer ist sicherer."
Und dann schwang er seinen Zauberstab und schloss sein Flohnetzwerk.
Er drehte sich auf dem Absatz um und ging schnell zu seiner Tür. Sie drückte die Denke fest an sich, als sie ihm zusah, wie er ging und ihr Herz schwer wurde. Er zog die Tür auf, blieb stehen und drehte seinen Kopf zu ihr.
„So wollte ich nicht mit dir aufwachen. Ich versuche sofort zurückzukehren und vielleicht können wir –"
Er unterbrach sich selbst, seine Kiefer verkrampften sich und seine Augen wurden zu Stein.
Hermine sah zu, wie er abschaltete, seine Schultern rollte und seine Lippen zusammenpresste. Sie wollte zu ihm rennen. Ihn umarmen und ihn anflehen, nicht zu gehen. Aber er musste zurück. Und sie musste warten und die Minuten zählen, bis er nach Hause kam.
„Geh in dein Zimmer", wiederholte er. „Bitte." Und mit einem Schwung seines Umhangs und dem Klicken der Tür war er verschwunden.
Hermine starrte fünf Sekunden lang auf die Tür, bevor sie unter der Bettdecke hervor schlüpfte und nach ihren Klamotten suchte. Sie zog ihre Unterwäsche an, nahm ihre Schuhe und zog ihr Kleid hoch. Sie schlich durch die Verbindung zwischen ihren Zimmern und warf ihr Kleid sofort in den leeren Kamin, um es zu verbrennen. Als sie sich umdrehte, um sich wieder ihrem eigenen Bett zuzuwenden, kamen die Erinnerungen der Nacht zuvor wieder an die Oberfläche.
„Fühlt sich das gut an?"
Die Narben auf seiner Brust , die eine Konstellation auf seine Haut malten.
Die Art und Weise, wie sich seine Augen flatternd schlossen, als sie ihre Hand um ihn schloss.
"Eines Tages werde ich dich hier küssen, bis deine Beine zittern."
Sein Gesicht, als er zum ersten Mal in sie eindrang –
Stöhnen in ihrem Ohr –
Der Schauer der Lust, der sich in ihr Ausbreitete, als er seinen Köper in ihrem bewegte.
Hermine starrte auf das Bett, in dem sie letzte Nacht nicht geschlafen hatte. Weil sie in einem anderen Zimmer gewesen war und Liebe mit Draco Malfoy gemacht hatte.
Sie legte ihre Finger an ihre Lippen, erinnerte sich daran, wie sein Atem über ihr Gesicht gehuscht war und fragte sich, ob sie sich anders fühlte. Sie fühlte sich auf jeden Fall wund – da war ein Stechen zwischen ihren Schenkeln und ein paar Muskeln in ihren Beinen brannten leicht – aber jetzt hatte die Welt etwas an sich. Als wäre ein magischer Schimmer darübergelegt worden oder vielleicht verschwunden.
Sie zog ihren BH und ihr Höschen aus und starrte an sich herunter. Eine getrocknete Schicht Schweiß lag auf ihrer Haut – ihrer und Dracos. Ein Streifen Dreck an ihre Oberschenkel, den sie übersehen hatte. Ihr Verstand war schwindelig vor Erschöpfung, aber sie war sich sicher, dass sie nicht mehr schlafen konnte, jetzt wo Draco weg war.
Sie ließ sich ein Bad ein, um ihre Muskeln zu entspannen und das abzuwaschen, was von Edinburgh noch übrig war. Als sie sich in den nach Lavendel duftenden Schaum sinken ließ, schloss sie ihre Augen und ließ ihre Gedanken umherwandern.
Ein Mädchen schreit. Wände mit Blut vollgespritzt.
Hermine schoss in die Höhe, schnappte nach Luft. Der Duft von Lavendel mischte sich mit dem Geruch von Blut und Rauch, bis sie würgen musste und Galle schmeckte.
Sie stand schnell auf und ließ das Wasser aus der Badewanne ab, wo es zusammen mit ihren Fantasien im Abfluss davonwirbelte. Die Welt hatte nicht aufgehört sich zu drehen, nur weil sie mit Draco Malfoy geschlafen hatte. Die Körper ihrer Freunde waren noch immer kalt.
Sie drehte den Wasserhahn nach rechts und kaltes Wasser sammelte sich um ihre Füße. Sie versank darin, zitterte und presste die Knie an die Brust. Als sie untergetaucht war, waren die Gerüche und Geräusche verschwunden. Da war nichts als ein See, eingebettet zwischen eisigen Bergen, das Wasser still und ruhig.
Ihre Zähne klapperten, als sie alle Information nach vorne brachte, um sie zu untersuchen, bevor sie sie wieder in ein Buch steckte und in ihrem Kopf ins hinterste Eck der Bibliothek schickte. Als ihre Bücher sicher gebunden und ihre Regale aufgeräumt waren, holte sie das neueste Buch in ihren Kopf nach vorne – das über Edinburgh, Cho und Viktor.
Sie hatte recht gehabt. Viktor arbeitete mit dem Wahren Orden zusammen. Und jetzt war seine Tarnung aufgeflogen, als er versucht hatte, sie herauszuholen. Sowohl er als auch Cho hatten an dieser Mission gearbeitet und sie waren gescheitert. Aber sie hoffte, dass der Orden letzte Nacht andere Siege davontragen konnte.
Wie viele waren gerettet worden? Wie viele waren bei dem Versuch gestorben, sie dort herauszuholen?
Hermine starrte auf ihre Knie. Sie waren vorhin blutüberströmt gewesen, aber sie war sich nicht sicher, von wem das Blut stammte. Sie schnappte sich ein Stück Seife und schrubbte sich immer wieder die Beine, um ihre Gedanken zu ordnen.
Der Wahre Orden hatte irgendwie Portschlüssel entwickelt, die es ihnen ermöglichten, auf Grundstücken zu reisen und von dort wieder zu verschwinden, die unter schweren Schutzzaubern stehen – eine Art der Magie, die bis jetzt noch unbekannt war. Wie sie am Donnerstag erfahren hatte, war Edinburgh in jeder Hinsicht ein persönliches Eigentum, das von seinen „Besitzern" - den Todessern, die dort Blut vergossen hatten - mit Blutmagie versiegelt worden war. Wenn es eine Möglichkeit gab, blutversiegelte Grundstücke zu betreten, warum hatte sich der Wahre Orden dann nicht bereits mit dem Portschlüssel in die Anwesen der Todesser eingeschlichen? Es musste einen Grund geben.
Plan B, hatte Angelina geschrien.
Plan A war gewesen, die Mädchen mit den Portschlüsseln wegzubringen, ihre Besitzer noch am Leben und ihre Arme noch intakt. Aber sie hatten versagt – die Carrow Mädchen wurden zersplintert. Der Wahre Orden hatte Edinburgh angegriffen, obwohl sie wussten, dass sie eventuell zu Plan B übergehen müssen.
Hermine war zuversichtlich, dass der Besitzer nicht sterben musste, damit das Auktionsgut vom Anwesen entkommen konnte, aber Cho und Viktor waren anderer Meinung. Vielleicht hatte der Orden argumentiert, dass Edinburgh ihre beste Chance war, Besitzer und Auktionsgüter zusammen zu fassen zu bekommen, falls Plan A scheitern sollte.
Ihr Kopf drehte sich noch immer, als sie aus der Badewanne stieg. Ihre Finger und Zehen waren taub und ihr Blut fühlte sich an wie Eis in ihren Adern.
Sie fühlte sich schuldig, als sie sich in einen flauschigen Bademantel wickelte, aber mit einer Unterkühlung konnte sie auch niemandem helfen. Sie verließ das Badezimmer und entdeckte Draco über ihren Schreibtisch gebeugt vor, eine Schreibfeder in der Hand. Sie erstarrte.
„Du bist zurück." Erleichterung überflutete sie in Wellen und wärmte ihre Glieder.
„Nur für zehn Minuten", sagte er und sie beobachtete, wie seine Augen über ihre nackten Beine huschten. „Ich wollte dich nicht stören."
„Was ist passiert? Waren sie dir gegenüber misstrauisch? Haben sie Charlotte befragt?"
„Meines Wissens nicht, nein. Charlotte wurde von meiner Tante verhört, die feststellte, dass sie keine nützlichen Informationen hatte."
Hermine blinzelte und wagte kaum zu atmen. Er war hier, und er war in Sicherheit. „Was schreibst du?"
„Ich mache dir eine Liste. Weil ich weiß, dass du mich danach fragen wirst." Er wandte seine Augen wieder dem Pergament zu und schrieb weiter.
Sie runzelte die Stirn. „Eine Liste?"
„Mit allen Toten."
Ein Schock breitete sich auf ihrer Haut aus. Ihr Herz zog sich zusammen und sie ging auf ihn zu.
„George? George Weasley?"
„Nein." Seine Hand setzte die Liste fort. Sie war lang.
„Fleur Delacour?"
„Nein."
„Angelina –?"
„Granger, lass mich einfach die Liste fertig schreiben."
Sie stand da, mit panischer Angst in den Adern, und stellte in ihrem Kopf eine Liste mit den anderen Namen zusammen, die sie zugrunde richten würden, wenn sie sie in seiner Schrift dort lesen müsste. Sie ließ ihn schweigend weitermachen, bis ein plötzlicher Gedanke sie aufschreckte.
„Haben Blaise und Pansy es raus geschafft?"
Seine Schreibfeder hielt inne und er sah wieder zu ihr auf. „Ja. Ich habe dafür gesorgt, als ich Charlotte holen wollte." Er musterte ihr Gesicht. „Es tut mir leid, ich hätte es dir gestern Abend gesagt, wenn ich gewusst hätte, dass du besorgt bist."
Sie öffnete ihren Mund, um darauf zu bestehen, dass sie sich keine Sorgen um Pansy Parkinson und Blaise Zabini machte, aber der sich lösende Knoten in ihrem Bauch sagte etwas anderes. Sie schloss den Mund und nickte.
Draco beendete seine Liste zwei Minuten später. Die Schriftrolle war fast einen Fuß lang. Er reichte sie ihr und starrte auf den Boden, während er die Schreibfeder zwischen seinen Fingerspitzen drehte.
Hermines Finger zitterten, als sie das Pergament festhielten. Er hatte nicht versucht irgendetwas zu beschönigen. Ganz oben auf der Liste stand der Name Katie Bell. Ihre Sicht verschwamm, aber sie spannte ihren Kiefer an und fuhr fort.
Drei Carrow Mädchen, die ohne Namen in der Lounge zersplintert worden waren. Cho Chang. Mulciber, Mr. Parkinson, Warrington, Pucey und Gregory Goyle. Neunzehn Todesser und einunddreißig Wächter – keiner ihrer Namen war wichtig genug, um ihn zu nennen. Zwei Muggelplatzwärter. Der ungarische Minister.
Mehrere Dutzend Mitglieder des Wahren Ordens und sechs Werwölfe – keiner von ihnen wurde namentlich genannt. Achtundsechzig Gäste, deren Identität noch „zu bestimmen ist". Unten hatte er auf die Seite gekritzelt, 172 Tote.
Sie holte tief Luft, bevor sie zu ihm aufsah. „Voldemort muss wütend sein."
„Das ist er." Dracos schluckte. „Als ich entlassen wurde, bettelte Yaxley gerade um sein Leben."
Ihre Augen weiteten sich. „Hat er dich auch gefoltert? Jeder von euch hätte ihn rufen können –"
„Nein. Es liegt in der Verantwortung des ranghöchsten Offiziers, nach dem Dunklen Lord zu rufen. Yaxley hätte es sofort tun sollen." Er legte die Schreibfeder beiseite und lehnte sich gegen den Schreibtisch zurück. „Der einzige Grund, warum er verschont werden könnte, ist, dass er und Dolohov Minister Cirillo, Minister Santos und alle anderen Besucher im Burgunderzimmer gerettet haben." Er deutete auf die Liste. „Der ungarische Minister hat zum Zeitpunkt des Angriffs in der Lounge Karten gespielt."
Sie nickte und überflog die Liste noch einmal.
„Aber wen du nicht auf dieser Liste finden kannst, könnte interessanter sein."
Sie sah wieder zu ihm auf und hielt den Atem an. Er ließ seine Hände in die Hosentaschen gleiten und beobachtete sie genau.
„Susan Bones ist mit ihnen geflohen. Sie haben nur ihren Arm gefunden."
Erleichterung überkam sie. Und dann runzelte sie die Stirn. Sie sah wieder auf die Liste der Toten hinab und suchte.
Travers' Name war nicht dabei.
„Sie müssen gedacht haben, dass sie Goyle gehört. Bist du dir sicher, dass sie nicht zersplintert wurde?"
„Ja. Und Travers lebt noch."
Ihre Augen schossen zu ihm hoch. „Ich hatte Recht. Der Besitzer muss nicht sterben, damit die Auktionsgüter entkommen können. Es ist nur der Arm."
Draco nickte. „Aber es gibt noch etwas anderes. Angelina Johnson und George Weasley haben das Schloss durch das Eingangstor verlassen. Sie haben mehrere Todesser verfolgt." Er hielt inne und ihr Herzschlag beschleunigte sich. „Ein Zeuge hat behauptet, dass Angelina gefallen ist, als sie George über die Grundstücksgrenze gefolgt ist."
Sie blinzelte ihn an. „Gefallen."
„Der Wärter sagte, sie ist ‚wie ein Sack Mehl umgefallen'." Er schluckte und starrte sie eindringlich an. „Offenbar hatte sie gekrampft."
Hermines Ohren klingelten. „Aber sie –"
„Sie ist entkommen, ja. George hat gesehen, was passiert ist und ist mit dem Portschlüssel und ihr verschwunden. Aber ich habe mir gedacht, dass es dich eventuell... interessieren könnte."
Ihre Augen wanderten im Zimmer umher und ihr Verstand arbeitete auf Hochtouren. Angelinas tattoowierter Arm wurde entfernt. Die Grundstücksgrenzen hätte ihr nichts mehr ausmachen sollen.
„War sie bei Bewusstsein?" Sie zwirbelte mit ihren Fingern den Gürtel ihres Bademantels. „War es nur ein kurzer Schock oder hat sie noch immer gekrampft als –"
„ich weiß es nicht, Granger.", sagte er sanft. „Und zu fragen wäre verdächtig."
Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum. „Vielleicht gibt es noch eine... Art Spur des Tattoos. Eine Nachwirkung des Tranks."
„Das gleiche habe ich mir auch gedacht. Sie konnte ohne Probleme mit dem Portschlüssel hineinkommen. Erst als sie versucht hat zu gehen ist sie zusammengebrochen."
„Ja." Hermine begann auf und ab zu gehen. „Es kann nicht passieren sein, als sie von Macnairs Anwesen geflohen ist, sonst sie hätte gar nicht erst versucht, die Grundstücksgrenze von Edinburgh zu überqueren."
Draco fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar. „Nicht unbedingt. Vielleicht hat sie einfach nicht gedacht, dass es in Edinburgh passieren würde."
„Nein. Sie hätten es nicht riskiert. Was bedeutet, dass der Trank immer noch aktiv ist und fast ein Jahr später neue Eigenschaften zeigt." Ein Schauer lief ihr über den Rücken. „Für diese Magie gibt es keine Präzedenzfälle. Wir haben keine Ahnung, was die langfristigen Folgen sind, oder ob" – sie holte scharf Luft – „ob Angelina überhaupt noch lebt. Wir brauchen ein Gegenmittel." Sie hielt inne, um zu ihm aufzusehen. „Dem Trank muss entgegengewirkt werden."
Er nickte und folgte ihrer Logik. Er stieß sich vom Schreibtisch ab, kratzte sich mit der Hand über den Kiefer und starrte auf den Teppich. „Da gibt es noch eine letzte Sache. Auf dem Weg aus dem Anwesen heute Morgen habe ich die Leiche eines Hauselfen auf der anderen Seite des Tores gefunden. Keiner von unseren Elfen."
„Ein Hauself?" Sie runzelte die Stirn. „Du hast ihn nicht erkannt?"
Er schüttelte den Kopf. „Er war zersplintert."
Ihre Brauen zogen sich zusammen. Sie hatte noch nie zuvor von einem Hauself gehört, der zersplintert wurde. „Er hat versucht auf das Anwesen zu apparieren?"
Er hielt inne. „Das nehme ich an."
Sie öffnete den Mund, um zu fragen, warum, und es dämmerte ihr.
Sie.
Der Wahre Orden hatte einen Hauself geschickt, um ihr den Arm abzuschneiden und mit ihr zu fliehen. Und aus irgendeinem Grund erlaubten die Schutzzauber es nicht.
„Aber Dobby-"
„Die Schutzzauber wurden nach den Ereignissen des letzten Jahres verstärkt, um nicht-familiäre Elfen auszuschließen." Dracos Kiefer spannte sich an. „Ich weiß, dass Vater etwas mit unserem getan hat. Nott Sr. hat anderen reinblütigen Familien geholfen."
Sie fuhr sich mit den Fingern über die Lippen und dachte schnell nach. Wenn sie einen Hauselfen geschickt hatten, musste es daran liegen, dass sie nicht glaubten, dass ein Ordensmitglied das Anwesen mit einem ihrer neuen Portschlüssel sicher betreten konnte.
Die Portschlüssel konnten nur Edinburghs Schutzzauber durchdringen.
Sie ließ ihren Gedanken einige Minuten freien Lauf, bevor sie wieder zu ihm aufsah. Er beobachtete sie, seine Augen wanderten über die Ränder ihres Bademantels, nach oben über ihre nassen Locken. Er sah wie ein lebend Toter aus, aber sein Blick war auf sie gerichtet.
„Haben sie gefragt, wohin du letzte Nacht gegangen bist?"
Er blinzelte und schüttelte den Kopf. „Vater hat ihnen gesagt, dass ich von einem unbekannten Fluch getroffen wurde und dass er mich zur Behandlung nach Hause schicken musste."
Abwesend nickend, ließ sie ihre Gedanken zu dem schweifen, was er tatsächlich getan hatte, als er letzte Nacht nach Hause gekommen war. Genauer gesagt, was er mit ihr getan hatte.
Bei der Erinnerung an seinen Atem zwischen ihren Schenkeln stieg die Röte in ihre Wangen – die Bewegung ihrer Körper gegeneinander und sein Gesicht in ihren Haaren.
Sie biss sich auf die Lippe und sah ihn an. Seine Augen waren auf das kleine Hautdreieck gerichtet, das an ihrem Schlüsselbein sichtbar war, wo sich der Bademantel schloss. Sein Blick wanderte nach oben und blieb an der zwischen ihren Zähnen gezogenen Lippe hängen.
Sie schluckte. „Wegen letzter Nacht..."
Seine Augen wanderten ruckartig zu ihren nach oben, groß und schulderfüllt. Sie öffnete ihren Mund, um weiter zu reden, aber er drehte sich auf dem Absatz um und ging zum Fenster.
„Mach dir keine Sorgen, Granger." Seine Stimme war flach und distanziert. „Es wird nicht wieder passieren."
Ihre Brust zog sich zusammen. „Das ist nicht, was ich –"
„Es waren viele ... Emotionen involviert. Ich hätte mehr Selbstkontrolle haben sollen."
„Draco ich bereue es nicht."
Sie hörte wie ihm auf der anderen Seite des Zimmers der Atem stockte.
Letzte Nacht hatten sie nicht gewusst, ob sie den Morgen noch erleben würden. Aber als er sich jetzt zu ihr umdrehte und das Sonnenlicht auf sein Haar fiel, genau wie im Fünften Jahr während Verwandlung, war sie sich sicher, dass sie es wieder tun würde. Ihre Zeit war vielleicht knapp bemessen, aber sie würde diese Momente mit ihm nutzen, solange sie noch konnte. Sie würde sie nutzen, denn ohne sie würden ihre Regale zusammenbrechen und sie unter ihrem Kummer begraben.
Etwas zog sich in ihrem Inneren zusammen und flehte ihn an, es wieder loszulassen. Sie durchquerte den Raum und trat nahe an ihn heran, stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihren Mund auf seinen zu pressen. Seine Arme hoben sich zu ihren Ellbogen – sanft, zögerlich – als sich seine Lippen für sie öffneten. Sie fuhr mit ihrer Zunge in seinen Mund und ein leises Geräusch kam aus seiner Kehle.
Sie löste sich von ihm, begegnete seinem glasigen Blick und griff nach der dem Gürtel ihres Bademantels. In dem Moment, als sich der Knoten löste, drückte er sie gegen die Wand, küsste sie innig und fuhr mit seinen Händen über ihren Bauch und ihre Hüften. Sie seufzte und warf ihre Arme über seine Schultern.
Das schnelle Gleiten seiner Handflächen über ihren Körper weckte jede Erinnerung an die letzte Nacht und ihre Haut fing Feuer, als seine Hände ihre Hüften umschlossen und nach unten wanderten, um ihren Hintern zu umfassen. Sie keuchte in seinen Mund und er bewegte sich um ihren Hals zu küssen. Er drückte seine Hüften nach vorne, drückte sie an die Wand und sie konnte spüren, wie er härter wurde.
Seine Hände glitten über ihren Bauch, als sie ihre Finger in seinen Haaren vergrub und als sie zu ihren Brüsten fuhren, ließ er seine Daumen über sie wandern und drückte auf ihre sich sehnenden Brustwarzen.
Sie sackte gegen die Wand, der Mantel hing ihr von den Schultern, als er an ihrem Hals saugte und mit ihren Brüsten spielte. Er rollte seine Hüften gegen ihren Bauch und sie stöhnte.
Die Tür knallte auf und sie sprangen auseinander. Hermine schrie überrascht auf und wirbelte herum, um sich der Wand zuzuwenden und zog ihren Bademantel fest um sich, während Draco fluchte.
„Großartig."
Ihr Herz pochte wie wild, als sie sich umdrehte und Lucius Malfoy finster dreinschauend in ihrer Tür stand. Er fegte ins Zimmer, ohne auf eine Erlaubnis zu warten und stellte sich neben ihren Kamin.
„Vater."
„Es ist gut zu wissen, dass ich, wenn ich jemals mit einem von euch sprechen muss, zuerst im gegenüberliegenden Schlafzimmer nachsehen sollte." Lucius' Haare und sein überhebliches Grinsen waren an Ort und Stelle, aber er sah erschöpft aus. Tiefviolette Schatten umsäumten seine Augen, als er den beiden bedeutete, sich in die Sessel vor ihm zu setzen.
Hermine warf Draco einen Blick zu, der sich räusperte. „Vater-"
„Hinsetzten." Das Wort klang leise und gefährlich. „Ich werde nur einmal fragen."
Hermine zog ihren Bademantel noch fester um sich und ihr Herz klopfte wie verrückt. Sie ging zu dem Sessel, die Augen auf den Boden gerichtet und Draco tat stumm das gleiche.
Lucius verschränkte seine Hände hinter seinem Rücken und starrte auf sie beide hinab. „Also. Sie haben Revolution gespielt, oder? Notizen umhergereicht und Spielchen gespielt." Seine Stimme zitterte vor Wut.
Hermine sagte nichts, ihr Blick war immer noch auf den Teppich gerichtet. Panik brodelte in ihrer Brust, als seine Schritte näherkamen.
Lucius blieb vor ihren Knien stehen und Draco versteifte sich neben ihr. Sie konnte ihre Herzschläge zählen, als Lucius ihr Kinn nach oben neigte, um ihm in die Augen zu sehen.
„Was haben Sie vor, Miss Granger?"
Das glatte Messer bohrte sich durch ihren Verstand und schnitt durch die leere Luft, als Hermine die Bücherregale tief in die Abgründe ihres Geistes zerrte. Er drängte weiter, aber sie war jetzt bereit für ihn. Sie grunzte und drängte seine Gedanken zurück.
Es gab ein Durcheinander von Bewegungen und Hermine keuchte, als Lucius sie losließ. Als die Flecken in ihrem Blickfeld klarer wurden, fand sie Draco auf seinen Füßen und Lucius, der auf sie herabstarrte.
Lucius höhnte und drehte sich zu seinem Sohn um. „Setz dich, Draco. Ich habe sie kaum berührt."
Draco gehorchte und presste seinen Kiefer zusammen.
„Ich sehe, sie sind so eigensinnig und töricht wie mein Sohn." Lucius' Lippe kräuselte sich, sein Gesichtsausdruck fast enttäuscht. „Ich werde mich sehr klar ausdrücken, Miss Granger. Was immer Sie in meiner Bibliothek bearbeitet haben, hört heute auf. Ihnen ist es verboten nochmals einen Fuß dort hinein zu setzten. Wenn sie es tun, werde ich davon erfahren."
Ihr Verstand drehte sich, als ihr das Herz in die Hosentasche rutschte. Sie brauchte diese Bücher –
„Vater, du kannst sie nicht aus der Bibliothek verbannen. Sie gehört mir – mir und sie –"
„Und die Bibliothek gehört mir. Genauso wie jedes Buch darin. Wenn ein einziges Buch berührt wird, werde ich davon wissen." Eine lange Stille entstand. „Außerdem," er drehte sich zu den Bücherregalen, die Draco für sie aufgefüllt hatte und sagte: „es schein als hätte sie mehr als genug Bücher, um sich damit zu beschäftigen – was mit Sicherheit sehr hilfreich sein wird, da keiner von euch in nächster Zeit irgendwo hingehen wird."
Eine Gänsehaut wanderte ihre Wirbelsäule hinunter. Draco saß sehr still neben ihr.
„Vater –"
„Draco wurde letzte Nacht von einem unbekannten Fluch getroffen." Er fing an zwischen den Sesseln umherzugehen, seine Hände hinter seinem Rücken verschränkt. „Die Nachwirkungen sich noch unklar, aber als er heute Morgen aus Edinburgh zurückgekehrt ist, hat er hohes Fieber bekommen. Wir alles geben, damit er für die nächste Aufgabe, die ihm der Dunkle Lord auferlegt wieder gesund ist." – Lucius ging um Hermines Sessel herum, wodurch er wieder in ihr Sichtfeld trat – „Aber laut dem Heiler der Familie, ist er momentan in keinem Zustand, um Außeneinsätze durchzuführen."
Lucius kehrte zu seiner Position vor dem Kamin zurück.
„Das kann nicht dein Ernst sein." Dracos Knöchel waren weiß, als er die Armlehne umklammerte. „Du kannst mir einen Hausarrest erteilen –"
„Sieh es eher als eine Art Ferien an Draco." Lucius lächelte. „Edinburgh ist auf unbestimmte Zeit geschlossen und der Dunkle Lord wird seine Anhänger auf absehbare Zeit genau beobachten. Und ich glaube du und Miss Granger habt eine neue Indoor Aktivität gefunden, die euch für mehrere Wochen beschäftigt halten sollte."
Hermines Kinn klappte mit einem leisen Keuchen nach unten. Sie schloss die Augen und wünschte sich, der Sessel würde sie verschlingen.
Draco stotterte zu ihrer Linken. „Wir – Vater!"
„Ich habe weder Zeit noch Interesse an deinen Ausreden. Solange Miss Granger weiterhin ihre Verhütungstränke nimmt, freue ich mich, dass sie auf etwas anderes konzentriert ist, als darauf Verrat zu begehen."
Hermine bedeckte ihr Gesicht – sie konnte fühlen, wie es knallrot durch ihre Fingerspitzen hindurchbrannte.
„Wenn ihr mich jetzt entschuldigst," gluckste Lucius, „ich muss mit deiner Mutter sprechen. Ich bin mir sicher, sie wird sich sehr freuen zu wissen, dass du auf unbestimmte Zeit Zuhause bist."
Hermine hörte, wie Lucius zur Tür schritt, sie aufriss und zuschlug. Die Luft im Raum fühlte sich dick und schwer an. "
„Geht es dir gut?"
Sie nickte, immer noch nicht in der Lage zu sprechen.
„Du... äh –" Draco räusperte sich. „Du nimmst Tränke? Ich habe nicht – ich hätte vorher fragen sollen, aber –"
„Ja, nein. Nein, es ist abgedeckt. Wir sind... ja." Ihre Augen flogen auf und sie stand schnell auf. „Ich muss... ähm... ja."
Sie rannte in ihr Badezimmer, schloss sich darin ein und lehnte sich an gegen die Tür. Nach mehreren beruhigenden Atemzügen überprüfte sie die Schränke über ihrem Waschbecken und vergewisserte sich dreifach, dass sie diesen Monat ihren Trank genommen hatte. Und wie vermutet, war alles gut. Trank genommen.
Als die Demütigung nachließ, konzentrierte sie sich auf die dringende Angelegenheit: Lucius hatte sie aus der Bibliothek ausgeschlossen. Sie war so kurz davor, die Tattoos zu brechen. Sie konnte es spüren. Und jetzt waren ihr all ihre Ressourcen weggenommen worden. Sie spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht und versuchte, ein Lösungen zu finden.
Sie verzog das Gesicht, als ein weiteres Dilemma an die Oberfläche trat: Was mit Charlottes Erinnerungen zu tun war. Draco hatte gesagt, die Malfoys besäßen kein Denkarium, also müssten sie sich eines suchen. Und jetzt war es ihm verboten, das Anwesen zu verlassen.
Nach einigen weiteren Minuten des Wartens spähte Hermine aus dem Badezimmer und stellte fest, dass sie bis auf ihr morgendliches Kaffeetablett allein war. Sie zog ihre Bademantel aus, ignorierte die Erinnerung an Dracos Hände darunter vor weniger als einer Stunde und zog bequeme Jeans und einen Pullover an.
Als sie den Propheten auf ihrem Tablett fand, ging sie aus ihre Zimmer und nach unten ins Esszimmer. Narcissa saß auf ihrem Stuhl, nippte an ihrem Tee und blätterte die Seiten in der Zeitung um. Sie sah auf, als Hermine eintrat.
„Hallo, Liebes." Sie lächelte Hermine angespannt an. „Ich bin froh, dass du in Sicherheit bist."
„Danke.", sagte Hermine und setzte sich auf ihren Stuhl. Sie war sich nicht sicher, was sie sonst sagen sollte, also goss sie sich eine Tasse Kaffee ein.
„Ich habe mitten in der Nacht eine Nachricht von Lucius erhalten, dass das Schloss angegriffen wurde und dass du und Draco es aber nach Hause geschafft haben. Narcissa hielt inne, ihr Gesichtsausdruck war sanft. „Geht es dir gut, Hermine?"
Hermine stellte ihren Kaffee ab und zwang sich zu einem Lächeln. „Mir geht es gut. Mir wird es gut gehen. Ich habe ein paar Stunden damit verbracht, Okklumentik zu üben, was ziemlich geholfen hat." Hermine rutschte auf ihrem Sitz herum. „Aber ich habe mich über die Zeitung gewundert –."
„Fühl dich frei Fragen zu stellen." Narcissa bewegte ihre Hand leichtfertig in Richtung der Zeitung. „Leider hatte Skeeter nichts Nützliches zu sagen. Jedes Detail, das Lucius mir erzählt hat, widerspricht dem, was sie geschrieben hat."
Hermine nickte. „Was hat sie gesagt?"
„Kleine Rebellenbande, minimale Verluste, Schweizer Terroristen." Narcissa verdrehte die Augen. "Vielleicht hat der Geist morgen mehr Informationen, aber ich denke, das wird streng geheim gehalten."
Hermine starrte auf die zerknitterte Ecke des Propheten und dachte an Cho und Katie Bell und an diejenigen, die keinen Nachruf in ihrer Zeitung bekommen würden.
„Wo ist Lucius?"
„Schon wieder weg." Narcissa presste ihre Lippen zusammen. „Als die besten Legilimenten in der Armee des Dunklen Lords, wurden er und meine Schwester geschickt, um die jüngsten Besucher in Edinburgh zu verhören und nach möglichen Absprachen zu suchen. Sie werden für einige Zeit weg sein." Sie hielt inne, bevor sie ihre Serviette vorsichtig faltete. „Aber bevor er ging, hat er mir klar gemacht, dass es dir jetzt ausdrücklich untersagt ist, unsere Bibliothek zu betreten."
Hermine schluckte und schnappte sich einen Scone vom Servierteller. „Es tut mir leid, Narcissa. Ich bin sicher, er hat dir alles erzählt, aber er ist... nicht sehr erfreut über uns."
„Ein Wutanfall", sagte Narcissa mit einer Handbewegung. „Alle Malfoy-Männer sind anfällig dafür." Sie lächelte und nachdem sie sie angeblinzelt hatte, tat Hermine dasselbe. Aber Narcissas Mund war angespannt, als sie ihre Teetasse anhob und das Porzellan an ihre Lippen führte. „Er liegt in einer Sache nicht falsch. Die nächsten Wochen werden gefährlich, Hermine. Der Dunkle Lord ist wahrscheinlich jedem in seinem Kreis gegenüber misstrauisch."
Nickend zerbröckelte Hermine den Scone zwischen ihren Fingerspitzen.
„Aber wenn du etwas brauchst", sagte Narcissa, richtete ihren Blick auf den Propheten und blätterte eine Seite um.
Der Rest blieb unausgesprochen und hing an einer Schnur zwischen ihnen, während sie ihren Kaffee und Tee tranken.
Hermine stand an diesem Nachmittag vor Dracos Schlafzimmertür und zögerte, bevor sie schließlich mit den Knöcheln gegen das Holz klopfte. Hinter der Tür ertönten Schritte, dann öffnete er sie und blinzelte sie schläfrig an. Er rieb sich die Augen, und ihr Blick blieb auf dem schlichten Baumwollhemd hängen, das er im Bett getragen hatte und wie seine Haare noch von einem früheren Bad trocknete.
„Wie viel Uhr ist es?"
Sie schüttelte ihren Kopf. „Ähm, es ist 14 Uhr nachmittags. Geht es dir gut?"
„Ich hole nur ein wenig Schlaf nach. Übe für diese fiktive Krankheit, die ich haben soll."
Er trat für sie beiseite und als sie an ihm vorbeiging, erinnerte sie sich, dass er einen ziemlich anstrengenden Abend hinter sich hatte und dann sehr wenig Schlaf wegen...
Ihr Blick blieb auf dem zerknitterten Bett hängen.
„Tut mir leid, dass ich vorher abgehauen bin", sagte sie und riss ihre Augen los. „Es war... unangenehm."
„Ist schon in Ordnung. Mein Vater hat diese Wirkung auf die Menschen."
Er schloss die Tür und drehte sich zu ihr um. Sie zwang sich, sich zu konzentrieren. „Charlottes Erinnerungen?"
Nickend ging er zu seiner Nachttischschublade und holte die Phiole mit hauchdünnen Erinnerungen hervor. Sie nahm sie ihm aus der Hand.
„Wir müssen zuerst herausfinden, wer ihre Kontakte sind. Wir können erklären, was passiert ist und den Orden entscheiden lassen, was mit dem Rest ihrer Erinnerungen zu tun ist." Zwischen ihren Brauen bildete sich eine Falte, als sie zusah, wie die Fäden zusammentanzten. „Es gibt kein Denkarium auf dem Anwesen, oder?"
„Nein", grollte seine Stimme. „Mein Vater hat nie eine Verwendung für eins gehabt."
„Kennst du jemanden, der eins hat?"
„Nein." Er fuhr sich mit der Hand durch sein feuchtes Haar. „Soweit ich weiß, sind sie nur noch schwer zu bekommen. Es gab nur zwei Leute, die sie in Europa gemacht haben und beide sind untergetaucht."
Sie seufzte und ließ ihre Schultern hängen. „Es gibt vielleicht eine andere Möglichkeit, ihre Erinnerungen anzusehen, aber ohne eine Bibliothek kann ich sie nicht recherchieren." Ihre Augen wanderten über Dracos Bücherregale. „Ich will dich nicht noch mehr in Schwierigkeiten bringen, aber –"
„Du brauchst die Bibliothek. Ich weiß."
Sie rieb sich die Schläfen und dachte nach. „Vielleicht könnte der Katalog verzaubert werden wie der Buchfinder in Hogwarts. Er schickt Bücher zu den Leuten die es angefragt haben."
„Wenn ich meinen Vater richtig kenne, hat er es auch unmöglich gemacht, dass die Büchern die Bibliothek verlassen."
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, du hast recht." Nach wenigen Augenblicken entstand eine Idee. „Viktor hat mir ein bisschen über den Katalog in Durmstrang erzählt." Ihre Gedanken drehten sich zu schnell, um sich über Dracos finsteren Blick zu sorgen. „In der Burg ist es normalerweise eiskalt und die Bibliothek ist weit von den Schlafsälen entfernt. Der Katalog ist so verzaubert, dass man, wenn man sich darauf konzentriert, überall im Schloss mit ihm kommunizieren kann."
„Was nützt das? Wenn es dir das Buch nicht schickt –"
„Ich hatte die gleiche Frage. Transkriptionszauber." Hermine begann auf und ab zu gehen, als ihre Stimme schneller und aufgeregter wurde. „Sie können den Katalog bitten, ganze Bücher für Sie zu transkribieren. Die Kopien wurden gelöscht, als er in die Ferien fuhr, aber Viktor sagte, er habe eine ganze Mini-Bibliothek in seinem Schlafzimmer für das Schuljahr. Die Bücher müssen die Bibliothek nicht verlassen – wir brauchen nur ihren Inhalt."
Draco bewegte sich hinter ihr. „Das ist sehr praktisch, Granger, aber es muss eine besondere Verzauberung geben. Der Katalog in Hogwarts hat nicht –"
„Ich weiß. Aber in Hogwarts: Eine Geschichte, wurden Erneuerungen in der Bibliothek diskutiert, als sie im 14 Jahrhundert die Verbotene Abteilung hinzugefügt haben. Sie erwähnen „Sicherheitsvorkehrungen", um Schüler daran zu hindern, zu betrügen oder auf verbotenes Material zuzugreifen. Deshalb ist der Katalog dort weitaus eingeschränkter als der hier auf dem Anwesen. Wenn ich raten müsste, ist der Durmstrang-Katalog Standard."
Sie wirbelte zu ihm herum und entdeckte die Andeutung eines Lächelns auf seinen Lippen, seine Augen waren auf sie gerichtet.
Zwanzig Minuten später stand sie am Fußende seines Bettes und starrte auf ein Dutzend leere Tagebücher, die Draco auf den Boden gezaubert hatte. Sie spähte über seine Schulter und rang ihre Hände.
„Denk daran, klar an den Katalog zu denken. Und dann –"
Draco drehte sich zu ihr um und streckte seinen Zauberstab mit einer hochgezogenen Braue aus. Sie räusperte sich und nahm ihn entgegen. „Richtig. Danke."
Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf den Katalog. „Zugriff auf Hogwarts: Eine Geschichte."
Magie pulsierte in ihrem Blut, als sie den Zauberstab auf das erste leere Tagebuch richtete. „Transcribo."
Die Seiten zitterten für einen Moment, bevor die Tinte erschien und sich neu anordnete, bis sie auf die vertrauten Seiten ihrer Kindheit hinunterstarrte. Sie grinste und probierte mehrere der Reiniger-Tagebücher aus, um sicherzustellen, dass sie auch erscheinen würden.
Draco probierte einen anderen Band über Zaubertränke aus und bat dann den Katalog, die Titel aller Bücher mit Hinweisen auf Blutmagie zu transkribieren. Hermines Augen leuchteten auf, als sich die Seiten füllten, eine nach der anderen. Kaum waren zehn Minuten vergangen, musste Draco ein weiteres Dutzend leere Tagebücher heraufbeschwören.
Eine Stunde später saß sie mit Büchern in alle Richtungen ausgebreitet auf dem Boden von Dracos Schlafzimmer und beschäftigte sich intensiv mit der Erforschung der Erschaffung eines Denkariums von Grund auf, während Draco Zaubersprüche zur Erinnerungsübertragung untersuchte.
Sie schnaubte, als sie eine zweiseitige Liste mit Materialien zu Ende gelesen hatte, die entweder unbekannt oder äußerst selten waren. „Das ist unmöglich." Ihr Nacken schmerzte und sie rieb ihn, bevor sie zu ihm aufsah. „Wirst du Theo schreiben?"
Sein Kiefer verkrampfte sich, als er seine Augen zu ihr anhob. „Und was genau sagen? ‚Hast du ein Denkarium übrig?'"
„Wir brauchen Hilfe, Draco." Hermine presste ihre Lippen zusammen. „Vielleicht könnte er zu Besuch kommen. Du bist sehr krank mit diesem unbekannten Fluch und möchtest ein paar freundliche Gesichter sehen."
„Das ist überhaupt nicht verdächtig", sagte er und blätterte eine Seite um.
„Nun, ich komme nirgendwo hin. Und jede Stunde, die wir damit verbringen, ist eine Stunde weniger, die wir für die Tätowierungen aufwenden. Ich kann nach alternativen Möglichkeiten suchen, Erinnerungen anzusehen, oder du kannst an einen Freund schreiben, der uns vielleicht monatelange Recherchen erspart."
Draco stieß einen dramatischen Seufzer aus, genau wie er es in Hogwarts getan hatte und Hermine verbarg ein Lächeln, als er sich auf die Füße und aus der Tür schleppte, um den Brief loszuschicken.
Sie recherchierten bis spät in den Abend. Draco entschuldigte sich in ihrem Namen bei Narcissa und ließ die Elfen ihnen das Abendessen hinaufschicken, aber Hermine stocherte kaum darin herum, zu sehr in ihren Notizen versunken. Sie wechselte zwischen Tattooforschung und Gedächtnisforschung hin und her und machte mit dem einen weiter, wenn das andere sie frustrierte.
Als die Uhr auf ein Uhr morgens zuging, warf sie Draco einen Blick zu, der in seinem Sessel immer noch stirnrunzelnd die Seiten umblätterte. Ihre Augenlider begannen schwer zu werden, aber sie konnte es schaffen den Rest dieses Kapitels über die Runen, die in der ersten Denkariumskreation verwendet wurden, durchzuarbeiten, bevor sie für den Abend aufhörten. Sie rieb sich die Augen, kämpfte gegen das Gähnen an und las, bis ihr Kopf auf ihre Brust fiel.
Sie wachte am nächsten Morgen, in warme Laken gekuschelt, auf, den Kopf von weichen Kissen gestützt. Sie blinzelte langsam um wach zu werden und starrte auf einen grünen Baldachin, der mit Tageslicht gesprenkelt war. Sie war immer noch in Dracos Zimmer.
Sie drehte ihren Kopf zur Seite und entdeckte, dass die Hälfte der köstlichen Wärme von Dracos Arm um ihre Taille und seinem Kopf auf ihrer Schulter herrührte.
Ihr Kinn strich über die Haare auf seinem Kopf, die Strähnen flatterten mit ihrem überraschten Atem. Er zog sie fester zu sich, brachte seine Hüften in Kontakt mit ihrem Oberschenkel und ihre Augen weiteten sich, als sie seine morgendliche Erektion spürte. Die Hand an ihrer Taille glitt unter ihren Pullover, und sie unterdrückte ein Keuchen.
Hermine verkniff sich ein Lächeln. So war es also, neben Draco Malfoy aufzuwachen. Sie legte ihre Finger auf seine Haare, fuhr durch seine Strähnen und genoss das Gefühl jedes seiner Atemzüge.
Sie konnte den Moment fühlen, in dem er aufwachte. Seine Finger zucken auf ihrem Bauch und sein Atem stockte. Er hob seinen Kopf nur einen Zentimeter an.
„'Tschuldigung." Seine Stimme war kratzig und tief. „Ich wollte nicht..."
Und bevor sie ihn stoppen konnte, zog er seine Hand von ihrem Bauch zurück und drehte seine Hüften von ihr weg. Er stützte sich auf einem Arm ab und starrte auf sie hinunter. Er hatte einen Abdruck auf seinem Gesicht, wo er auf ihrem zerknitterten Pullover gelegen hatte.
„Es tut mir leid, dass ich hier eingeschlafen bin." Er schüttelte seinen Kopf, so als ob es kein Problem war. „Du hättest nicht... Ich meine, ich hätte zu meinem eigenen Zimmer zurück gehen können."
Er blinzelte auf sie hinab. „Ja. Tut mir leid, ich hätte... ich habe nur..."
Und seine Worte von gestern früh kamen ihr wieder in den Sinn:
So wollte ich nicht mit dir aufwachen.
Sie biss sich auf die Lippe und sein Blick wanderte zu ihrem Mund. Sie beobachtete, wie ein Feuer in seinen Augen aufloderte, bevor sie sich auf einen Ellbogen stützte, eine Hand in seinen Nacken legte und ihre Lippen aufeinanderpresste.
Ihre Münder waren zögerlich und berührten sich sanft mit kaum wahrnehmbaren Seufzern. Seine Hand kehrte zu ihrer Taille zurück und sie stöhnte leise. Ihre Finger verhedderten sich in seinen Haaren und fuhren Muster über seine Kopfhaut, als seine Zunge zwischen ihre Lippen glitt.
Sie flüsterte seinen Namen in seinen Mund und setzte sich auf, während sie ihren Pullover auszog. Er beobachtete mit verblüfftem Staunen, wie sie sich über ihn beugte, ihn erneut küsste und ihn auf den Rücken rollte.
Seine Hände strichen über ihre Wirbelsäule und spielten mit ihrem BH-Verschluss, als hätte er Angst, sie auszuziehen. Sie schnaubte und setzte sich wieder auf, griff hinter ihren Rücken, um ihn zu öffnen. Er leckte sich über die Lippen, als ihre Brüste befreit wurden.
Sie warf die Decke weg und hob ihren Oberschenkel über seine Hüften, spreizte ihn, sah dann aber verwirrt auf ihre bequemen Schlafsachen hinunter. Sie hatte Jeans getragen –
„Ich habe sie transfiguriert. Ich verspreche es", sagte Draco hastig.
Sie sah wieder zu ihm auf. Er hatte Mühe, seine Augen von ihren Brüsten abzuwenden.
„Zum Schlafen, ich dachte nur..."
Sie lächelte und lehnte sich wieder zu ihm hinunter und verteilte Küsse über seinen Kiefer und Hals. „Gib es einfach zu", flüsterte sie. „Du hasst Muggel-Jeans."
Er lachte leise und seine Hände glitten über ihre Taille. „Nur wenn du sie trägst."
Sie saugte an einer Stelle, bei der sich seine Finger in ihren Hüften krallten. „Und warum ist das so?"
Er zischte, als sie ihre Schenkel weitete und ihre Mitte gegen seine drückte. „Weil ich meine Augen nicht von deinem perfekten Arsch in diesen verdammten Jeans abwenden kann."
Eine Röte breitete sich auf ihren Wangen aus und sie drückte ihr Gesicht an seinen Hals. „Oh."
Er ließ seine Finger unter den Bund ihrer Pyjamahose gleiten und griff nach unten, um seine Hände auf ihren Hintern zu legen. Sie keuchte, als er sie gegen seine Erektion drückte und er rollte ihren Körper in langsamen Wellen gegen seinen. Ihre Brustwarzen zogen sich zusammen, ihre Brüste strichen bei jeder Bewegung über sein Hemd.
„Ich denke oft an deinen Arsch, Granger", stöhnte er in ihr Ohr. „Sehr oft."
Sie ließ ihre Stirn an seine Schulter sinken, ihre Finger gruben sich in die Kissen, als er ihren Körper so bewegte, wie er es wollte. Jede Bewegung ihrer Hüften drückte seinen Schwanz gegen ihre Klitoris und entlockte ihrer Kehle genießende Seufzer.
Sie packte den Kragen seines Hemdes – „Zieh das aus" – und richtete sich auf, um ihm zu helfen. Die Muskeln in seinem Bauch spannten sich, als er sein Hemd auszog, und bevor sie an den nächsten Schritt denken konnte, senkten sich seine Lippen auf ihre Brust.
Ihre Finger versenkten sich in seinem Haar und sie den Kopf in den Nacken, als er ihre Haut küsste und streifte. Eine seiner Hände spielte mit ihrer anderen Brust, seine Finger zwickten und rollten an ihrer Brustwarze, bis sie wimmerte.
„Bitte", bettelte sie. „Bitte berühr mich –"
Er stöhnte mit ihrer Brustwarze in seinem Mund und die Vibrationen ließen sie nach Luft schnappen. Seine Lippen lösten sich von ihrer Haut und er rollte sie herum und drückte sie auf die Matratze. Sie klammerte sich an seine Schultern und presste ihre Münder zusammen, als er ihren Pyjama über ihre Hüften schob. Sie versuchte, sie auszuziehen, aber dann glitten seine Finger durch ihre Mitte und alle anderen Gedanken verschwanden aus ihrem Kopf.
Ihre Augen schlossen sich flatternd und ihre Lippen öffneten sich zu einem Stöhnen. Er umkreiste ihren Eingang und zog seine Fingerspitzen zu ihrer Klitoris, seine Berührungen waren leicht und neckend, als sich ihre Oberschenkel anspannten.
„Draco, ich brauche –"
Er küsste ihren Nacken und ihre Gedanken wurden leer. Sie drehte sich unter ihm, als er an ihre Haut saugte und Markierungen hinterließ, was die Sammlung von ihrem ersten Mal bereicherte, als er langsam ihre Klitoris bearbeitete.
„Mehr." Ihre Fersen gruben sich in seine Waden. „Schneller –"
Geschickte Finger bewegten, kreisten und drückten ihre empfindlichste Stelle. Ihre Nägel fuhren seinen Rücken hinunter und ihre Beine spannten sich an.
„So?"
Sie nickte mit dem Kopf. „Ja bitte –"
„Fuck –"
„Ja –"
Seine Finger bewegten sich, immer schneller und schneller. Ihr Körper zitterte, ihr Inneres spannte sich an und ihre Oberschenkel zogen sich zusammen. Die gedehnten Muskeln in ihrem Inneren zogen sich zusammen, als sie dem blendenden Blitz hinter ihren Augen in das kristallene Sternenlicht folgte.
Sie schwebte und trieb nach unten, als Draco sie langsam durch ihre Nachbeben rieb. Er war hart an ihrer Hüfte und sie erschauderte, als er sich gegen sie rieb.
Als ihre Atmung sich beruhigte und ihre Gedanken wieder in ihren Körper zurückkehrten, küsste er ihre Schulter und rollte seine Hüften gegen ihre. Er fing ihre Lippen auf, grunzte, als sich seine Zunge mit ihrer verhedderte und sie spürte, wie der Funke wieder überflog.
„Draco –"
„Ich komme gleich.", murmelte er.
„Draco. In mir."
Er hielt inne, seine Unterarme zitterten, als er zu ihr aufsah. „Was?"
„Bitte", flüsterte sie. „Ich will dich wieder in mir spüren."
Seine Lippen öffneten sich, seine Pupillen waren geweitet. „Ich werde nicht... ich werde nicht lang durchhalten –"
„Mir egal." Sie neigte ihre Hüften nach oben. „Es fühlt sich so gut an, ich verspreche –"
Er schob seine Pyjamahose nach unten und fummelte herum, um ihre von einem Bein zu reißen. Sie strich mit ihren Fingern durch seine Haare, als er zwischen ihre Schenkel glitt und die Spitze gegen ihren Eingang drückte.
„Nur langsam. Ich bin ein bisschen wund."
Er nickte, Schweißperlen an seinen Schläfen. Er drückte sich nach vorne und sie krallte sich an seine Schultern und rang nach Luft, um sich für das Eindringen und das Stechen zu wappnen.
Sein Kopf senkte sich, als er tief und innig an ihrer Schulter stöhnte. Es hallte an ihrem Ohr wider, kräuselte sich durch ihren Bauch und entspannte ihre schmerzenden Muskeln, als er sich zurückzog und sie wider füllte.
Ihr Gesicht brannte bei den Geräuschen, die sie machten.
„So verdammt feucht."
Sie küsste seinen Kiefer, und er legte einen Arm um ihre Schulter, drückte seinen Oberkörper an ihren und bewegte ihre Hüften gegeneinander.
Er flüsterte ihr Flüche ins Ohr, als sie die Augen schloss und versuchte zu Atem zu kommen. Sein langsames Gleiten war nur ein bisschen zu viel, aber dann verlagerte er sein Gewicht und ihre Augen schossen auf, als sein Becken gegen ihre Klitoris stieß. Er tat es immer wieder, bis sie bei jedem Stoß stöhnte. Seine Zähne streiften ihren Hals, bissen und kratzten und markierten ihre Haut.
Er schob eine Hand zwischen sie und rieb über ihre Klitoris. Ihre Beine zitterten und sie wand auf dem Laken.
„Du musst nicht –"
„Ich will.", knurrte er. „Ich will es spüren."
Ihre Augen rollten zurück, als seine Finger schneller rieben und sich dem Tempo seiner Hüften anpassten. Sie stöhnte und zog ihre Knie an seine Brust und er atmete heiß gegen ihren Nacken, als er wieder hineinglitt.
„Fuck, fuck –"
Seine Hüften wurden schneller und härter und sie wimmerte, als seine Finger sie näher und näher an ihren Höhepunkt brachten.
„Draco. Draco, bitte –"
„Ich muss dich spüren –"
Ihr Körper zitterte, als es sich in ihr anstaute. Sie krallte ihre Finger in sein Haar und zog sein Gesicht zu ihrem, schluckte sein Stöhnen hinunter. Seine Lippen waren heiß und er keuchte, als seine Hüften tief in sie eindrangen, seine Finger drückten hart auf ihre Klitoris und sie zerbrach, während sie in seinen Mund schrie.
Er glitt sie noch zwei Sekunden länger in sie, bevor er zitterte und leise stöhnte und in sie pumpte. Sie zitterte immer noch, als er sie innig küsste, seine Zunge glitt über ihre und die Zähne bissen auf ihre Lippen.
Er zog sich zurück, um auf sie herab zu starren, sein Haar fiel ihm ins Gesicht, seine Haut blass vom Morgenlicht. Sie keuchte, als sich ihre Wände ein letztes Mal um ihn zusammenzogen und ihre Augenlider flatterten, als ihre Mitte pulsierte. Sein Mund öffnete sich und er leckte sich die Lippen.
„Du bist so schön", flüsterte er.
Ihre Augen schlossen sich wieder, als sie seine Arme umklammerte und sich auf ihre Atmung konzentrierte.
Er zog sich langsam aus ihr heraus und sie stöhnte über die Schmerzen und die Sauerrei. Er küsste jeden blauen Fleck, den er zurückgelassen hatte, entschuldigte sich dafür, dass er zu grob war, und sie schüttelte den Kopf und sagte: „Das warst du nicht."
Die nächsten Tage waren ähnlich: Sie und Draco recherchierten den ganzen Tag in seinem Zimmer recherchieren und nachts fielen sie zusammen ins Bett. Theo sollte Ende der Woche einen Besuch abstatten, also konzentrierten sie sich wieder auf die Tätowierungen und sezierten Zeile für Zeile Nott Sr' Tagebuch. Draco fand bald heraus, dass der schnellste Weg, sie von den Büchern abzulenken, darin bestand, die Stelle unter ihrem Ohr zu küssen und sie stellte bald fest, dass sie wenig tun konnte, um ihn konzentriert zu halten, wenn er sie wollte. Sie wachte mit seinen Armen und Decken um sie auf und wenn Narcissa etwas vermutete, sagte sie es nicht.
Der Prophet hatte Viktor Krum jetzt als Unerwünschter Nr. 1 aufgelistet, sein Gesicht war jeden Tag auf der Titelseite und rief zu seiner unmittelbaren Festnahme auf, sollte er in Großbritannien gesehen werden. Am Mittwoch erweckte ein anderer kleiner Artikel ihre Aufmerksamkeit.
Der bulgarische Minister Grubov wurde von den Vernehmungsbeamten des Dunklen Lords gründlich überprüft und für unschuldig befunden, was jegliche geheime Absprachen betrifft. Auf die Bitte um eine Stellungnahme sagte Minister Grubov dem Propheten: „Ich bin zutiefst traurig über den Verrat eines unserer Klügsten Köpfe. Bulgarien bleibt dem Großen Orden treu."
Sie runzelte die Stirn, als sie auf die Zeitung blickte und fragte sich, wie Viktor eine so tiefgreifende Undercover-Aufgabe ohne Verbündete bewerkstelligt hatte. Die einzige andere Bulgarin, von der Hermine wusste, dass sie in Edinburgh war, war Dracos Freundin Katja.
Ihr Atem stockte. Sie war so in die Tätowierungen versunken, dass sie dieses entscheidende Detail vergessen hatte. Katya hatte dafür gesorgt, dass Draco sie in der Nacht des Angriffs nach Edinburgh bringen würde. Sie hatte versprochen, da zu sein, war aber nicht aufgetaucht.
Hermine murmelte eine Entschuldigung zu Narcissa, als sie vom Frühstückstisch wegstürzte und die Treppe hochlief. Draco brütete über einem Buch über Blutmagie, als sie durch die Tür stürmte.
„Katja."
Er starrte sie an. „Was?"
„Sie war diejenige, die dafür gesorgt hat, dass wir an diesem Abend da waren, auch wenn sie selbst nicht aufgetaucht ist. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie für den Orden arbeitet. Und Viktor vermutlich auf."
Er schluckte. „Es ist möglich, ja."
Hermines atmete ein. „Kannst du ihr schreiben und sie bitten, dich zu besuchen? Wenn sie Verbindungen zum Wahren Orden hat, können wir ihr vielleicht eine Nachricht übermitteln. Wir könnten ihnen erzählen, was mit Charlotte passiert ist."
Draco schloss sein Buch und stand auf, seine Augen über ihre Schulter geheftet. „In Ordnung."
Als er zurückkam, war er den Rest des Vormittags und Nachmittags still.
Theo Nott traf am Donnerstagabend ein. Als er durch das Flohnetzwerk in Dracos Schlafzimmer trat, schien er überhaupt nicht überrascht, Draco vollkommen gesund vorzufinden.
„Ah. Dieser Fluch hat großen Schaden angerichtet, Draco", sagte er mit einem Grinsen. „Du hast noch nie schlimmer ausgesehen."
„Ich sehe immer noch zehnmal besser aus als du, also –"
„Das ist genug", sagte Hermine schneidend. „Setz dich, Theo. Bitte."
Theo grinste und ließ sich in einen von Dracos Sesseln plumpsen, wobei er sein Bein nach oben schwang, um das Knie zu überkreuzen. Hermine setzte sich ihm gegenüber auf den Sessel und warf Draco einen bedeutungsvollen Blick zu.
Draco murmelte leise, bevor er zu seinem Schreibtisch schlurfte, wo er ein Serviertablett mit einer Flasche Feuerwhisky herbeirief. Er füllte ein Glas mit Feuerwhisky und kehrte an Theos Seite zurück, um es ihm anzubieten.
Theo sah auf das Glas, dann zu Draco und sagte mit einem unschuldigen Lächeln: „Eis, bitte."
Draco funkelte ihn an und seine Knöchel wurden um das Glas herum weiß. Hermine verdrehte die Augen, als er steif nickte und zurück zum Serviertablett ging, um Eis hinzuzufügen.
„Ein seltsamer Ort um Besuch zu empfangen, Draco.", sagte Theo und sah sich im Schlafzimmer um. Sie hatten vorhin aufgeräumt, das Bett gemacht und ihre Bücher weggeräumt. „Ich fühle mich geschmeichelt, aber ich glaube wirklich nicht, dass die Einführung eines dritten Partners deinem Sexualleben helfen wird –"
Das Feuerwhisky-Glas knallte auf das Tablett und Hermine zuckte zusammen.
„Wir wollten nur nicht belauscht werden", sagte sie mit einem finsteren Blick, als Draco mit Theos Glas zurückkam.
Theo nahm es mit einem Lächeln entgegen. „Also, worum geht es hier?"
Draco setzte sich, holte tief Luft und sagte: „Hat dein Vater ein Denkarium?"
Theo blinzelte ihn an. „Wessen Erinnerungen schaust du dir an?"
„Das geht dich nichts –"
„Je weniger du weißt, desto besser, Theo", unterbrach Hermine. „Vertrau mir."
Er sah zwischen ihnen hin und her und runzelte die Stirn. „Das hat er nicht, nein."
Enttäuschung breitete sich in ihrem Inneren aus, aber sie erholte sich schnell wieder.
„Würdest du uns helfen, eins zu bekommen?"
Seine Augen verengten sich, als er sie anschaute. „Warum? Hat es mit den Tattoos zu tun?"
„Ja." Im Zimmer wurde es still, abgesehen von dem Geräusch des Eises, das Theo in seinem Glas umherschwenkte. „Wir würden nicht fragen, wenn es nicht wichtig wäre."
Theo zögerte noch einen Moment, dann atmete er schnell aus. „Okay. Ich kann wenigstens nachfragen, wenn ich dieses Wochenende in der Nokturngasse bin." Er beäugte Draco, als er das Glas an seine Lippen führte. „Eulen werden überwacht, also muss ich wieder vorbeischauen, wenn ich Neuigkeiten habe."
Draco nickte. „Natürlich."
„Dein Vater wird nicht misstrauisch sein?"
„Nein. Er ist außer Landes. Der Dunkle Lord ist nicht glücklich über Edinburgh, aber mein Vater hat geschworen, dass seine neuen Schutzzauber ‚noch mächtiger' werden." Theos Gesichtsausdruck verdüsterte sich. „Er arbeitet mit einem alten Kollege von ihm. Irgendein Tap aus der Schweiz."
Hermine nahm dies auf und ihr Magen drehte sich bei der Vorstellung von stärkeren Schutzzaubern in Edinburgh um.
„Ist sonst noch jemand in Schwierigkeiten?", fragte Draco.
„Yaxley, wie du weißt. Die Carrows waren die nächsten. Sie haben in der Nacht des Angriffs mit einem neuen Auktionsgut-Verkäufer verhandelt, aber sie sollten in Edinburgh sein, also war der Dunkle Lord misstrauisch. Er ließ sie verhören und foltern. Deine Tante hat erst gestern die Vorwürfe fallen gelassen." Theo nippte an seinem Glas. „Ich weiß, dass sie bei jedem Carrow Mädchen Legilimentik angewendet haben, aber kein Leck finden konnten."
Hermine holte scharf Luft und ihre Brust lockerte sich vor Erleichterung. Es gab immer noch keinen Verdacht auf Charlotte oder die anderen Mädchen. Aber als Theo seinen Feuerwhisky trank und mit Draco plauderte, konnte sie nicht anders, als zu denken, dass irgendwo ein Mitglied des Wahren Ordens auf entscheidende Informationen wartete, die nur Charlottes Erinnerungen enthielten.
Hermine stürzte sich in die Recherche nach dem Tattoo-Trank, während sie darauf warteten, von Theo zu hören. Sie und Draco verschanzten sich in seinem Zimmer und diskutierten über Interpretationen von Nott Sr' gekritzelter Handschrift, bis ihr Abendessen kalt geworden war.
Anfang der Woche hatte Narcissa ihr mitgeteilt, dass Lucius Mippy verboten hatte, den Geist zu holen. Also verbrachte Hermine den Morgen damit, über dem Propheten zu grübeln und versuchte herauszufinden, was Skeeter nicht sagte, anstatt was sie sagte. Viktor blieb im Laufe der Tage der Unerwünschte Nr. 1 und als es in der folgenden Woche keine Antwort von Katya gab, fühlte sich Hermine in ihrem Verdacht bestätigt, dass sie für den Orden arbeitete.
Zehn Tage nach dem Angriff auf Edinburgh berichtete der Prophet von der öffentlichen Hinrichtung von Nott Sr. Zu seinen Verbrechen gehörte „die Nichtausführung von Befehlen".
Hermine starrte auf das sich bewegende Bild von Ted Nott, der auf ein Podest gezerrt wurde und dessen Augen vor Schreck weit aufgerissen waren, als Voldemort nach vorne trat.
Hinter Voldemort stand der Schweizer Kollege, mit dem Nott Sr. zusammengearbeitet hatte und der nun alle seine Aufgaben für Schutzzauber, die britische Anti-Apparationsgrenze und die Offensive gegen die französische und wahre Ordnung übernehmen würde: Albrecht Berge.
Theo war auch dort, aschfahl und mit wilden Augen. Skeeter berichtete, dass Theo mit Berge an die französische Grenze gehen und bei ihm in die Lehre gehen würde. Berge stand neben Theo, als der Dunkle Lord seinen Vorgänger schnell tötete, mit einer Hand auf seiner Schulter.
Draco wurde blass, als sie ihm die Neuigkeiten mitteilte und Hermine schlüpfte aus dem Zimmer und ließ ihn mit seinen Gedanken zurück. Sie konnten sich nicht mehr auf Theos Hilfe verlassen. Nicht, wenn sein Vater tot war und er versuchte, am Leben zu bleiben.
Sie wanderte durch den Ostflügel und dachte nach. Wenn sie und Draco Charlottes Erinnerungen nicht ansehen, einen Kontakt finden und sie irgendwie dem Orden übergeben konnten, dann war ihre einzige andere Möglichkeit, einen Weg zu finden, sie zurückzugeben. Sie hatten schon einmal über diese Möglichkeit gesprochen, aber der Versuch, einen Vermittler im Orden zu finden, erschien ihnen weniger riskant als Draco zurück nach Edinburgh zu schicken, um zu versuchen, Charlotte ihre Erinnerungen zurückzugeben. Aber jetzt hatten sie keine andere Wahl.
Als sie ein paar Stunden später in Dracos Zimmer zurückkehrte, sprach er die Option vor ihr an. An diesem Tag unterbrachen sie ihre Recherchen zu dem Tattoo-Trank und suchten stattdessen nach der Wiederherstellung extrahierter Erinnerungen.
Es dauerte nur ein paar Stunden, um eine Antwort zu finden. Hermine hatte in Tausend Zaubertränke und ihre Verwendung einen Trank gefunden, der gut dokumentiert war, um erfolgreich Erinnerungen wiederherzustellen, indem man sie aufsaugte. Der Haken daran war, dass die Erinnerungen dem Besitzer gehören mussten – die Leute hatten erfolglos versucht, die Erinnerungen anderer aufzunehmen. Aber es war ein einfacher Trank, dessen Brau-Zeit weniger als zwei Stunden betrug und Draco bestätigte, dass sie alle Zutaten auf dem Anwesen hatten.
Draco sprang auf die Füße, als sie es gefunden hatte, in der Erwartung, dass sie es sofort brauen wollte. Aber sie sagte ihm, er solle warten.
Auch wenn Lucius nicht angedeutet hatte, dass er es sofort wissen würde, wenn Draco versuchte, das Grundstück zu verlassen, war sie sich nicht sicher, ob es der richtige Zeitpunkt war. Sie war so kurz davor, den Tattoo-Trank herauszufinden. In ihrem Blut lag eine Gewissheit, wie Harrys Selbstvertrauen, wenn er einem Horkrux nahe war. Sie hatte angefangen, davon zu träumen, wie die Buchstaben von ihrer Haut verschwanden. Aber sie brauchte mehr Zeit.
Der Dunkle Lord beobachtete immer noch seine Anhänger und Edinburgh war immer noch geschlossen. Es war ein enormes Risiko für Draco einmal dorthin zu gehen, geschweige denn zweimal. Wenn es ihr gelang, das Tattoo-Gegenmittel schnell zu knacken, reduzierte sie das Risiko um die Hälfte. Er könnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – Charlotte ihre Erinnerungen zurückgeben und ihr die Anweisungen für das Tattoo-Gegenmittel geben, das an den Wahren Orden weitergegeben werden soll.
Als sie erklärte, warum sie warten mussten – „Es ist sicherer für dich" – zog Draco sie auf die Füße und küsste sie, bis alles außer seinen Lippen auf ihren für sie vergessen war.
Früh am nächsten Morgen erhielt Draco die Nachricht von Lucius, dass sein „Hausarrest" beendet war. Der Dunkle Lord hatte kürzlich nach seiner Genesung gefragt. Es gab Gerüchte, dass sich noch eine Gruppe von Kämpfern des Wahren Ordens im Vereinigten Königsreich aufhielt und er sollte sich mit einem halben Dutzend anderer Todesser an einer Mission beteiligen, um sie auszulöschen. Übermorgen sollte er abreisen.
Sie war nicht in der Lage gewesen zu sprechen, als er es ihr das erste Mal erzählte, und starrte aus dem Fenster, als er ihr versicherte, dass es nur für zwei Wochen war. Er sagte ihr, es sei weit weniger gefährlich als in der Schweiz. Er könnte sogar noch früher zurückkommen, wenn der Dunkle Lord davon überzeugt war, dass sich der Wahre Orden nach Frankreich zurückgezogen hatte. Sie versuchte, mit dem zu trösten, was er ihr sagte, aber sich wieder von ihm zu verabschieden, war eine bittere Pille, die sie schlucken musste.
An dem Morgen, an dem er gehen musste, küsste er sie langsam, drückte sie in seine Matratze und schob seinen Oberschenkel zwischen ihren. Sie lehnte sich gegen ihn, als er ihre Hände festhielt und an ihrer Haut saugte. Erst als sie ihn anflehte, drang er in sie ein, schluckte ihr Stöhnen herunter, während er mit ihren Brüsten spielte und in ihre Schulter biss, als er ihre Körper gegeneinander rollte.
Nachdem er gegangen war, verbrachte sie den halben Tag mit Okklumentik, bevor sie sich auf die Tätowierungen konzentrierte. Sie hatte mehrere Ideen für den Zaubertrank, die sie ausprobieren wollte, also nahm sie ihre Notizen mit ins Labor und machte sich an die Arbeit. Die erste Aufgabe wäre, den Tintentrank, den die Auktionsgüter eingenommen oder injiziert worden war, nachzubilden und an einer Maus zu testen. Sobald sie sicher war, dass sie den Trank richtig verstanden hatte, würde es leicht sein, ein Gegenmittel herzustellen.
Ihre Lippen pressten sich zusammen, als sie die Zutaten in den Laborregalen anstarrte. Natürlich war der Tag, nachdem Dracos Zauberstab ihr nicht mehr zur Verfügung stand, der Tag, an dem sie wieder bereit war, Magie einzusetzen. Zaubertränke ohne Zauberstab zu brauen war natürlich möglich, aber unendlich viel schwieriger.
Sie verbrachte bis zwei Uhr morgens damit, in einem Bruchteil ihres normalen Tempos zu arbeiten, bevor sie aufgab. Sie warf und drehte sich in dieser Nacht in Dracos Bett herum und drückte ihr Gesicht in sein Kissen. Es gab so viele Dinge, die sie ihn hätte fragen sollen, bevor er gegangen war. So viele Dinge, für die sie sich wünschte, sie hätte einen Partner. Aber jetzt war er fort, und sie war allein. Nach vier Uhr morgens driftete sie endlich in den Schlaf.
Hermine schlief am nächsten Tag aus und das Frühstück wartete auf Dracos Schreibtisch auf sie. Sie trank eine Tasse Kaffee und schaffte ein paar Bissen Toast, bevor sie nach unten ging, um Narcissa zu suchen. Sie fand sie im Wintergarten, wo sie sorgfältig Blumen schnitt und Büsche zuschnitt.
Narcissa ließ ihre Finger über eine Blüte gleiten und lächelte sie an. „Guten Morgen Liebes."
„Guten Morgen. Es tut mir leid, dass ich das Frühstück verpasst habe. Ich hatte Probleme damit einzuschlafen."
Narcissa hielt inne und runzelte die Stirn. „Es tut mir leid, das zu hören. Ich kann Mippy bitten, dir einen Trank zu bringen –"
„Eigentlich muss ich – ich dich um einen Gefallen bitten." Sie rückte näher an die Rosenbüsche heran und ließ die geübte Geschichte von ihren Lippen rasseln. „Ich glaube, ich habe eine Toleranz gegenüber der generischen Art entwickelt. Es hilft mir beim Einschlafen, aber ich kann nicht durchschlafen. Ich hatte gehofft, einen neuen Trank zu brauen. Weißt du, ich habe ein altes Rezept für einen Trank für traumlosen Schlaf gefunden das –"
Narcissa zog ihren Zauberstab aus ihren Roben und hielt ihn Hermine hin. Hermine blinzelte darauf hinab und schaute dann wieder zu ihr hoch.
„Was auch immer du brauchst Hermine." Ihr Ton war sanft und ihr Blick warm.
Hermine nahm vorsichtig den angebotenen Zauberstab entgegen. „Ich – ja, danke. Ich werde nur eine Stunde brauchen, wenn das in Ordnung ist."
„Weißt du", sagte sie leichthin, „ich werde die meisten Nachmittage hier unten verbringen, jetzt, da der Frühling da ist, entweder zum Zuschneiden oder um ein Buch zu genießen. Ich würde sagen, ich werde mehrere Stunden am Tag keinen Zauberstab brauchen... für die absehbare Zukunft."
Hermine starrte sie an und versuchte, Worte zu finden. „Danke, Narcissa. Ich könnte vielleicht versuchen, mehrere Versionen zu brauen, um zwischen –"
„Wenn es dir recht ist, meine Liebe, würde ich es vorziehen, den Schein aufzugeben." Hermines Herz setzte aus, als Narcissa eine perfekte weiße Rose von dem Busch schnitt, deren langer Stiel mit Dornen übersät war. Sie drehte sich zu Hermine um, während sie mit den Fingern über die scharfen Kanten fuhr. „Du versuchst, dein Tattoo zu entfernen, nicht wahr?"
„Ich..." Sie schluckte schwer und öffnete und schloss ihren Mund. „Ja." Das Wort hing schwer in der Luft. „Warum hilfst du mir... wenn du es weißt?"
Narcissa sah zu ihr auf, ihre Augen hatten einen durchdringenden Blauton. „Es ist an der Zeit.", sagte sie leise.
Bevor Hermine weiter fragen konnte, wandte sich Narcissa ab, summte leise und schnitt die toten Blätter ab.
„Danke, Narcissa." Sie stand für einen Moment da, bevor sie sich auf dem Absatz umdrehte und zurück zum Zaubertranklabor rannte.
Ihre Adern pumpten vor Magie und Adrenalin, als sie den Kessel zum Kochen brachte und die Zutaten aus den Regalen rief. Eine Stunde später, als sie es köcheln sah, wanderten ihre Gedanken zu ihrer Theorie, dass die Malfoys sie als Versicherung gekauft hatten, falls der Orden den Krieg gewinnen sollte.
Die Erklärung passte natürlich trotzdem. Aber vielleicht neigte seine Frau eher zur Rebellion, als Lucius Malfoy dachte.
Hermine arbeitete in der nächsten Woche unermüdlich daran, den ursprünglichen Tattoo-Trank, der auf den Grundstücken verwendet wurde, nachzubilden. Jeden Morgen wachte sie auf und frühstückte mit Narcissa, bevor sie darum bat, ihren Zauberstab auszuleihen. Sie war um neun Uhr im Zaubertranklabor, um einen neuen Zaubertrank zu brauen, der gegenüber dem Vortag leicht verändert war. Am späten Nachmittag, wenn der Trank fertig gebraut war, verwandelte sie eine Teetasse in eine Maus und testete den Trank an ihr. Sie unterschrieb eine Schriftrolle mit ihrem eigenen Blut, genau wie die Todesser und eine gekritzelte Linie erschien auf dem linken Bein der Maus.
Mit Blutmagie ließ sie ihr eigenes Blut in den kreisförmigen Ring fallen, den sie auf dem Laborboden zeichnete. Jeden Tag betäubte sie die Maus und überwachte ihre Vitalfunktionen, während sie aus der Blutgrenze schoss und schnaubte vor Frustration, als sie kaum ein Zucken registrierte. Aber am zehnten Tag stieg die Vitalkurve in die Höhe.
Sie keuchte bei den wütenden roten Stacheln und riss ihren Kopf herum, um zu sehen, wie die betäubte Maus immer weiter aus der Blutgrenze kroch.
Sie blinzelte und hielt ihren Atem an. Als sie über die Grenze des Anwesens gesprungen war und den Berg hinuntergerollt war, hatten die Schocks ihr Nervensystem weiter in Brand gesetzt, bis Lucius sie zurückgebracht hatte.
Der Weg der Maus wurde gezackt und stolpernd, als wäre sie betrunken. Sie rief sie schnell zurück innerhalb der Blutgrenze. Ihr Kopf drehte sich, als sie die aufflammenden roten Linien auf den Vitalfunktionen der Maus beobachtete, die langsam wieder zu einem gesunden Grün zurückkehrten.
Ihre Finger zuckten vor nervöser Energie, und ihr Puls hämmerte. Dies könnte es sein. Sie könnte das Tattoo erfolgreich nachgebildet haben. Sie zwang sich, sich noch nicht zu sehr zu freuen und machte sich an ein Gegenmittel, das sich darauf konzentrierte, den Hauptzutaten des ersten Tranks entgegenzuwirken.
Ein paar Stunden später köchelte ihr Gegenmittel im Kessel, aber es würde nicht fertig sein, bis der Rauch in perfekten Spiralen aufstieg, was darauf hindeutete, dass das Gift in der Blutwurzel neutralisiert war. Während sie wartete, testete sie ihren Tattoo-Trank noch dreimal an verschiedenen Mäusen und reproduzierte damit perfekt die Ergebnisse ihres ersten Versuchs.
Im Laufe der Stunden nahm sie kleine Bissen von dem Abendessen, das Narcissa ins Labor geschickt hatte und fütterte die Mäuse mit einem Stück Käse, das sie von den Elfen verlangt hatte. Es war vier Uhr morgens, als der Rauch in perfekten Spiralen aufstieg und noch weitere fünfzehn Minuten, bis alle vier Mäuse die Blutgrenze durchquerten, ohne dass sich ihre Vitalwerte veränderten.
Hermine rieb sich die Augen und sank gegen die Theke. Sie versuchte es noch einmal, ließ die erste Maus allein zurück in die Barriere fallen und beobachtete, wie sie erfolgreich ohne Tinte auf ihrem Bein oder Schocks in ihrem System aus dem Kreis rannte.
Sie versuchte es mit der zweiten Maus und hatte das gleiche Ergebnis – die Maus war frei.
Um fünf Uhr morgens war sie bei ihrer vierten Maus, als es an der Tür des Zaubertranklabors klopfte.
Sie hielt den Atem an, als sich die Tür öffnete und als Draco seinen Kopf hineinsteckte, warf sie sich in seine Arme. Er hob sie vom Boden hoch, als sie ihre Lippen aufeinanderpresste und sein Gesicht umfasste. Er setzte sie langsam ab und sah erschöpft, aber glücklich aus. Dann erregte eine der Mäuse seine Aufmerksamkeit, als sie über seine Schuhe und aus der Tür huschte.
Er zuckte zusammen. „Was-?"
Sie presste ihre Lippen wieder auf seine, lächelte und schlang ihre Arme um seine Schultern.
„Du bist zurück. Geht es dir gut?"
„Granger, da sind überall Mäuse –"
„Es funktioniert", sagte sie atemlos. „Draco, es funktioniert. Ich habe die Tattoos entschlüsselt."
Er blinzelte sie an, seine Augen vor Erstaunen weit aufgerissen. Etwas anderes flackerte auf, aber es verschwand schnell. Sein Gesichtsausdruck war sanft, als er ihr die Locken aus dem Gesicht strich und sie hinter ihr Ohr steckte.
„Natürlich hast du das."
Er küsste sie innig und sie grinste gegen seine Lippen. Sie zog sich zurück, schloss die Tür und rannte zur Tischplatte.
„Ich werde es dir zeigen. Es ist unglaublich. Ich habe so viele Dinge versucht, aber du wirst sehen. Diesmal hat es geklappt –"
„Ich bin sicher, dass es das tut. Du musst es mir nicht beweisen." Er blätterte zur neuesten Seite ihres Notizbuchs und überflog ihre Zutatenliste. „Also, jetzt bringen wir das zu Charlotte."
„Fast", sagte sie und legte ihren Kopf auf seine Schulter, während sie auf ihre Notizen starrte. „Zuerst müssen wir das Gegenmittel an einem Auktionsgut testen."
Seine Finger erstarrten auf den Seiten und er richtete seinen Blick langsam auf sie.
Sie biss sich auf die Lippe. „Wir müssen ihn an mir testen."
Übersetzung von Annelina97 und Goldfisch!
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