Kapitel 36
Die Sonne stand hoch über dem Anwesen. Ein Maiwind tanzte in den Bäumen in der Nähe des Pavillons und die Pfaue sonnten sich am Ufer des Teiches.
Und Draco war immer noch nicht zu Hause.
Hermine stand auf seinem Balkon und beobachtete das Gelände mit einem beklemmenden Gefühl in der Brust.
Narcissa hatte das Zimmer schon vor Stunden verlassen, doch sie spürte noch immer das Zitterns in ihrer Stimme – die Tränen in ihren Augen.
Wir drei werden es nicht überleben.
Ihr Herz wollte protestieren. Sie wollte darauf bestehen, dass ihr Wort und ihre Erinnerungen sie entlasten würden.
Aber ihre Logik flüsterte etwas anderes.
Sie zog sich ihren Morgenmantel um den Bauch, als ihr ein Schauer über den Rücken lief. Ein blutbespritztes Buch kam aus ihren Regalen nach vorne und öffnete sich auf einer Seite, auf der Viktor aus den Schatten auftauchte, sein Kiefer angespannt und sein Zauberstab auf Draco gerichtet. Auf der nächsten Seite war Cho, ihre Augen brannten vor Wut, als sie das Schwert in Richtung Dracos Hals schwang. Der Buchrücken erzitterte, die Seiten zeigten grüne Blitze und Körper, die auf die Steine fielen –
Es ist Malfoy! Ich habe ihn gefunden!
Mit einem tiefen Atemzug klappte Hermine das Buch zu.
Die Wahrheit durchdrang sie, während sie ihren Atem beruhigte, wie ein Stein, der immer tiefer in dunkles Wasser fällt. Die Malfoys mussten gehen. Wenn der Wahre Orden sie holen würde, bliebe keine Zeit für Erklärungen – keine Garantie, dass sie nicht schießen würden, um zu töten. Aber wenn die Malfoys sicher versteckt wären, könnte sich Hermine auf die anstehende Aufgabe konzentrieren.
Wenn es Auktionsgüter gäbe die befreit werden müssten, würde sie sie befreien. Wenn sich Todesser verstecken würden, würde sie sie ausrotten. Und sollten sich die Wogen glätten, könnte sie erklären, was jeder der drei Malfoys getan hatte, um sie zu beschützen und unverletzt zu lassen – und in Dracos und Narcissas Fall, um dem Wahren Orden zu helfen.
Aber das waren Probleme für ein anderes Mal. Und vorerst lief ihr die Zeit davon.
Selbst wenn es eine gute Alternative gab, konnte sie Narcissa das nicht ausschlagen – nicht, nachdem sie nach Hermines Hand gegriffen und um das Leben ihres Sohnes gefleht hatte. Narcissa, die nie um etwas anderes gebeten hatte als um ihre Gesellschaft; Narcissa, die sie vor Dolohov gerettet und ihren Zauberstab und die Zeitungen mit ihr geteilt hatte, während sie zusammen gefrühstückt hatten.
Narcissa hatte sie um etwas gebeten und sie würde es tun. Sie würde Wort halten.
Morgen früh würde Hermine sich verabschieden. Sie würde das Tattoo-Gegenmittel nehmen und Kreacher würde sie zum Grimmauldplatz apparieren.
Laut Narcissa war die Übergabe der Urkunden an den Grimmauldplatz auf Anfrage besiegelt worden. Niemand wusste, dass es in den Besitz der Malfoys zurückgefallen war, außer der unmittelbaren Familie und denjenigen, die dort lebten.
„Bellatrix weiß darüber Bescheid, aber sie glaubt, dass das Grundstück unbewohnt ist", hatte Narcissa ihr gesagt. „Selbst wenn sie misstrauisch wird, wird sie es nicht finden können. Es steht unter dem Fidelius Zauber."
Der Name war wie Eiswasser über Hermine gespritzt, aber Narcissa schien es nicht zu bemerken.
„Blaise, Pansy und die anderen müssen das Land sofort verlassen. Es gibt einen Schwarzmarkt für internationale Portschlüssel in Norwich. Das ist der sicherste Weg. Wenn dieser Plan fehlschlägt, sollen sie die Anti-Apparationsgrenze in Liverpool überqueren."
Narcissa hatte ihre Finger gedrückt und sie an ihren Körper gezogen. „Ist das etwas, das ich dir anvertrauen kann, Hermine?"
Hermine hatte es geschafft zu nicken. „Natürlich. Ich werde es ihnen sagen, wenn ich morgen früh ankomme."
„Danke schön." Narcissa hatte langsam ihre Hand losgelassen.
Es war eine lange Stille entstanden, als Hermine darüber nachdachte, zum letzten Mal auf das Malfoy Anwesen zu blicken. Sie hatte versucht, sich vorzustellen, was sie in diesen letzten Momenten zu Draco sagen würde.
„Kreacher wird bei dir bleiben. Er hat den strengen Befehl, deine Bedürfnisse zu erfüllen. Er wird für dich kochen und die Zeitung holen, und wenn es soweit ist, wird er dich zu deinen Freunden bringen."
Eine weitere Pause und Hermine hatte ihren Blick gehoben.
„Ich weiß, dass es frustrierend sein wird zu warten. Aber du solltest nicht gehen, bis du dem Wahren Orden übergeben wirst. Ich kann dir meinen Zauberstab nicht überlassen, Hermine. Draco und ich müssen beide bewaffnet sein."
Sie hatte nichts gesagt und beobachtete wie Narcissas Lippen zitterten.
„Die Dinge entwickeln sich schnell. Salerno ist fast überrannt und Lucius erwartet, dass Rom innerhalb einer Woche fallen wird. Sobald Italien eingenommen ist, werden andere Verbündete schnell überlaufen. Wenn Lucius uns aus irgendeinem Grund braucht-" Sie brach ab, und ihre zitternden Finger drehten sich umeinander. „Er uns finden – eines Tages. Aber ich werde Draco da rausholen."
Ihre Augen hatten unkonzentriert gewirkt, als sie aufgestanden war und Hermine ein letztes Mal gedankt hatte. Und als sie den Raum verlassen hatte, hörte Hermine sie flüstern: „Diesmal werde ich ihn da rausholen."
Wir müssen vor dem Morgengrauen weg sein.
Und jetzt war es halb zwei Uhr nachmittags.
Hermine schloss die Augen und versuchte das Sonnenlicht auf ihrem Gesicht zu genießen. Den Wind in ihrem Haar. Jeder Herzschlag pochte schwer in ihrer Brust, als würde sie die Sekunden bitten, langsamer zu werden.
Sie hatte weniger als einen Tag mit Draco übrig und er ging ihr aus dem Weg.
Sie erinnerte sich an die Art und Weise, wie er sich in der Höhle geweigert hatte, ihr in die Augen zu sehen, und wie er ohne einen Blick zurückzuwerfen den Berg hinuntergegangen war. Die Geschwindigkeit, mit der er sich zum Kamin gedreht hatte, als könnte er ihr nicht früh genug entkommen.
Ihr Magen drehte sich um und ihre Sicht verschwamm. Sie schob ihre Gefühle beiseite und versuchte, ihre Logik zu beschwören.
Vielleicht war es ihm peinlich – oder er machte sich Sorgen, dass sie das Gesehene missverstanden hatte. Aber was auch immer Tom Riddles Gründe waren, Draco mit ihr zu provozieren, es war klar, dass er sie sehr mochte. Sogar seine Mutter glaubte, er würde nicht ohne sie gehen.
Er musste wissen, dass sie dasselbe empfand. Sie hatte ihm jeden Tag und jede Nacht gezeigt, wie sie sich fühlte. Sie hatte ihre Freiheit geopfert, um bei ihm zu bleiben. Trotzdem war er weggelaufen.
Seufzend wandte sich Hermine vom Balkon ab und schloss die Türen hinter sich. In einem anderen Leben hätte sie Wochen brauchen können, um sich über ihn den Kopf zu zerbrechen. Sie hätte vielleicht Monate damit verbracht, jeden Blick und jede Geste zu analysieren und zu versuchen, sie zu einer sinnvollen Antwort zusammenzufügen. Aber sie hatte keine Zeit.
Sie sah das Mittagessen, das auf Dracos Schreibtisch auf sie wartete – ein einzelner Teller. Hermine zog den silbernen Deckel zurück und starrte darauf, um ihren Hunger heraufzubeschwören. Sie sollte essen.
Sie warf einen Blick auf die Uhr auf dem Kaminsims – fast drei Uhr nachmittags. Angst bohrte sich in ihr Inneres und verdarb ihren Appetit noch mehr.
Bei diesem Tempo musste ihre Unterhaltung mit Draco möglicherweise bis nach Edinburgh warten. Aber vielleicht war das das Beste. Wenn sie es ihm zu früh sagte, würde er sich vielleicht so lange mir ihr diskutieren, bis er einen Ausweg fand, genau wie sie es getan hatte, als er versucht hatte, sie zum Gehen zu bewegen.
Ihre Gedanken wanderten nach Edinburgh. Voldemort war letzte Nacht deutlich gewesen – es wurde erwartet, dass jedes Auktionsgut dabei ist. Das bedeutete Ginny und Ron. Wie lange würde es dauern, bis sie sie wiedersah?
Ihre Gedanken schweiften ab, sie dachte nach – und ihr Körper wurde steif. Der silberne Deckel glitt aus ihren Fingern und rollte auf den Teppich.
Es würde Blut vergossen werden, wenn der Wahre Orden eintraf. Es würde Chaos und Gewalt geben und es gab keine Garantie, dass ihre Freunde es überleben würden.
Hermine warf den Deckel auf Dracos Schreibtisch und verließ schnell sein Zimmer. Ihre erschöpften Muskeln brannten vor Protest, als sie die Treppe hinuntereilte und sich durch die Korridore schlängelte, bis sie die Tür zum Zaubertranklabor öffnete. Sie knipste die Lampen mit Daphnes Zauberstab an, entzündete ein Feuer unter den Kesseln und holte die Zutaten herunter, die sie inzwischen auswendig kannte.
Morgen früh würde sie zum Grimmauldplatz gehen. Aber heute Nacht konnte sie Ginny ihre Freiheit geben – und wenn sie Glück hatte, auch Ron. Sie würde sie ohne den Geheimniswahrer nicht zum Grimmauldplatz bringen können, aber sie könnte Kreacher schicken, um sie an einem sicheren Ort zu verstecken. Aber sie würde Dracos Hilfe brauchen.
Ihre Emotionen brodelten, während sie arbeitete, ihre Brust war angespannt und ihre Finger zitterten. Sobald sie den Kessel zum Sieden gebracht hatte, begann Hermine zu meditieren, um die Gedanken an die beiden wieder zu verstauen.
Drei Stunden später war ihr Wasser ruhig und der Rauch stieg in perfekten Spiralen auf. Hermine löschte die Flamme und füllte vier Fläschchen des Tattoo-Gegenmittels ab: eine für Ginny, eine für sie, eine für Ron und eine für Oliver. Sie konnte ihr Versprechen an Theo, ihn herauszuholen, nicht vergessen.
Nachdem sie ihren Arbeitsplatz aufgeräumt hatte, schloss sie das Labor und ging nach oben. Sie ging direkt in ihr Schlafzimmer, um sich auf Edinburgh vorzubereiten.
Die Tür schwang auf und ihre Füße erstarrten. Draco stand an ihrem Bücherregal und stöberte in einem Buch, als wäre er genau dort, wo er erwartet wurde. Als wäre es ein ganz normaler Abend in Edinburgh, und er wäre gekommen, um ihr Anweisungen zu geben.
Sie hatte aufgehört ihre Herzschläge zu zählen, als er das Buch endlich schloss und ins Regal zurücklegte. Er drehte sich langsam um, als ob er sich dazu zwingen würde. Sein Blick ruhte auf ihren Schlüsselbeinen.
„Wo bist du gewesen?" Ihre Stimme war hohl.
Ein festes Schulterzucken. „Das habe ich dir doch gesagt. Ich habe nach Blaise und Pansy gesehen. Ich habe die Nacht in Grimmauld –"
„Warum?"
Draco war still.
Ihre Finger zitterten vor dem Bedürfnis, ihn zu erreichen. Um sein Gesicht zu ihrem zu ziehen. Sie öffnete den Mund, aber es fühlte sich an, als würde sie unter dem Gewicht all der Dinge, die sie sagen wollte, zusammenbrechen.
Du wirst morgen früh weg sein. Ich möchte die Zeit, die uns noch bleibt, damit verbringen, dich zu lieben. Weil ich dich liebe.
Ihr Herz drängte sie weiter. Ihr Verstand flüsterte, noch nicht.
„Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.", brachte sie hervor.
Ein Muskel in seinem Kiefer zuckte. „Es geht mir gut." Sein Blick fiel auf die Glasfläschchen in ihrer Hand. „Was ist das?"
Hermine blinzelte sie an. Sie zog Daphnes Zauberstab aus ihrer Tasche und schrumpfte die Fläschchen auf die Größe einer Pille. „Ich habe mehr von dem Tattoo-Gegenmittel gemacht. Für den Fall, dass ich es kurzfristig nehmen muss."
„Warum sind es vier?"
Sie schluckte und begegnete seinem Blick. Sie waren dunkel und grau. Sie würde darin ertrinken, wenn er es zuließ. „Ich muss Ginny heute Abend sehen."
Seine Schultern sackten zusammen und sein Blick wanderte über ihre Schulter. Sie bereitete darauf vor, dass er sich weigern würde.
„Ich werde es versuchen.", sagte er leise und ihr Atem verließ ihre Lungen. „Ich werde den Antrag stellen, sie auszuleihen, aber Avery kann möglicherweise erst heute Abend zustimmen." Er sah zu ihrer Decke hoch und sie konnte die Ringe unter seinen Augen sehen. „Ich kann euch beide diesmal vielleicht nicht allein lassen."
„Das ist in Ordnung.", sagte sie und ihre Gedanken arbeiteten schnell. „Ich will nicht, dass du gehst."
Sie hatte nicht vor, ihm zu sagen, dass der Wahre Orden immer näherkam. Aber dieser Weg war am besten, auch wenn er wütend auf sie sein würde. Wenn er es vor Ginny hörte, wäre Ginny das dritte Auktionsgut, das bestätigen könnte, dass sich Dracos Loyalität geändert hatte – nach ihr und Oliver.
„Und eine Phiole ist für Ron?"
Hermine schreckte aus ihren Gedanken hoch. Draco starrte jetzt an die Wand. „Ja. Die letzte ist für Oliver." Ihre Kehle fühlte sich eng an. „Nur wenn sich die Gelegenheit bietet, natürlich. Ich will nur... vorbereitet sein."
Sein Gesichtsausdruck verriet nichts. „Ich werde die Anfrage für Ginny stellen. Du solltest dich fertig machen. Ich muss –" Er räusperte sich. „Ich muss mit meiner Mutter über Bellatrix sprechen."
Bevor sie es aufhalten konnte, schoss eine Erinnerung an die Oberfläche, die durch Bilder von drahtigen Locken und gefletschten Zähnen huschte.
Ich hole dir noch eine. Sie hier hat dich vergiftet.
Bellatrix hatte auch von Dracos Gefühlen für sie gewusst.
Etwas sprühte in ihren Adern, aber Hermine zwang sich, sich zu konzentrieren. „Konnten Blaise und Pansy die Leiche verstecken?"
„Ja. Es gab keine Probleme." Draco fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar. „Aber Mutter sollte es wissen."
„Noch nicht." Seine Augen schossen zu ihr und sie spürte, wie ihr Puls raste. „Warte bis morgen."
Seine Brauen zogen sich zusammen. „Ich denke wirklich –"
„Vertrau mir. Deine Mutter muss das nicht hören, bevor sie in Edinburgh gebraucht wird. Es ist das beste, bis morgen zu warten."
Wenn er und Narcissa weg sein würden.
Sie konnte um ihre Schwester trauern, während sie wusste, dass ihr Sohn in Sicherheit war.
Draco riss seine Augen von ihrem Gesicht los und nickte. „Lass Daphnes Zauberstab auf deinem Bett, wenn du damit fertig bist. Sie hat vorhin danach gefragt."
Hermine fühlte, wie er wieder durch ihre Finger glitt, als er an ihr vorbeiging und nach der Tür griff.
„Warte."
Seine Hand erstarrte auf dem Türknauf.
„Wegen gestern Nacht. Bitte schäm dich nicht dafür, was der Horkrux zu dir gesagt hat. Ich sorge mich in der Zwischenzeit auch sehr um dich." Die Worte kamen ihr holprig über die Lippen. „Und ich weiß, dass die Welt Kopf steht, aber wenn die Umstände anders wären, solltest du wissen, dass ich –"
„Nicht. Bitte."
Sie starrte ihn an und wartete darauf, dass er sich umdrehte. Um sie anzusehen.
Er tat es nicht.
„Ich werde gehen, damit du dich fertig machen kannst." Er riss die Tür auf und als er sie hinter sich schloss, knackte etwas in ihrer Brust.
Hermine war sich nicht sicher, wie lange sie ihm nachgestarrt hatte, bevor sie merkte, dass sie weinte. Aber für ihre Tränen war keine Zeit. Oder für ein gebrochenes Herz.
Sie beruhigte ihre Gedanken mit Okklumentik, während sie ein paar Bissen zu sich nahm, während sie badete und ihr Haar lockte. Als ihre Locken endlich nach etwas aussahen, dem Pansy zustimmen könnte, legte sie Daphnes Zauberstab auf ihr Bett und kehrte ins Badezimmer zurück, um ihr Make-up aufzutragen.
Eine halbe Stunde später trat sie wieder in ihr Zimmer, ihre Bücher fest verstaut. Daphnes Zauberstab war verschwunden und als sie ihren Kleiderschrank öffnete, fand sie das Kleid, das Pansy mit den Elfen hatte schicken lassen.
Goldsatin. Hermine fuhr mit den Fingern über das Material. Es fühlte sich auf ihrer Haut wie Wasser an.
Sie schlüpfte in das Kleid und stieg in die passenden hohen Schuhe. Sie steckte die drei Minifläschchen in die innere Naht und schloss das goldene Halsband.
Um Viertel vor zehn klopfte es an ihrer Tür und sie öffnete sie, um Draco in seinen Todesserroben zu sehen.
Hoffentlich zum letzten Mal.
Sie klärte ihre Gedanken, nahm Narcissas Pläne und vergrub sie in ihren Regalen.
Er ließ seine Augen über sie wandern und reichte ihr seine Hand. Sie nahm sie.
Sie trafen Narcissa am Fuß der Treppe, die in Mitternachtsblau viel zu elegant aussah. Sie wünschte ihnen einen schönen Abend und nahm Dracos anderen Arm. Als sie die Auffahrt hinuntergingen, sagte sie: „Ich bleibe nur die erste halbe Stunde. Dein Vater schafft es nicht zu kommen, also werde ich nicht lange ohne ihn bleiben."
„Und du hast gesagt, dass er in Italien ist?", fragte Draco.
Der Kies knirschte unter Hermines Schuhen.
„Ja", sagte Narcissa. „Er hat eine wichtige Verpflichtung mit dem Ministerium."
Sie durchquerten das Tor und erreichten die Spitze des Hügels. Draco nahm ihre beiden Ellbogen um gemeinsam zu apparieren und landete vor dem Wegweiser nach Edinburgh. Narcissa klopfte ihre Roben ab und starrte zum Schloss hoch, ihre Lippen zu einem zu einer schmalen Linie zusammengepresst.
Der Kopfsteinpflasterweg führte sie zum Tor und als das Schaudern neuer Schutzzauber und schützender Magie über sie hinwegging, versank Hermine tiefer in ihrem Wasser.
Sie stieg Steinstufen zu einer Burg auf einem Berggipfel hinauf. Ein großer Junge mit blonden Haaren packte sie am Ellbogen.
Er murmelte zu seiner Linken und eine Frau murmelte zurück. Seine Mutter.
Sie ließen die Treppe hinter sich und gingen auf gewundenem Kopfsteinpflaster. Ihre Muskeln schmerzten.
Lichter leuchteten und Männer lachten, als sie um die Ecke bog.
Der Hof kam ihr bekannt vor.
Über ihnen war ein Uhrenturm, der auf zehn Uhr zuging. Ein Amphitheater im Norden mit Blick auf eine kleine Arena. Ein Brunnen in der Mitte. Magie ist Macht.
Ein Paar näherte sich und die blonde Frau trat vor und küsste ihre Wangen. Die Frau starrte sie an, als der Junge mit den blonden Haaren dem Mann die Hand schüttelte und seinen anderen Ellbogen fest umklammerte.
Der Junge mit den blonden Haaren führte sie aus dem Hof. Seine Finger umfassten ihr Kinn. „Granger."
Blinzelnd kehrte sie zu ihrem Körper zurück. Sie sah Draco Malfoy, der sie gegen eine Gebäudewand drückte. Er schaute sie an.
„Schwäch es etwas ab.", flüsterte er. „Wir sind fast drinnen."
Sie nickte und dann zog er sich zurück und zerrte sie zum Eingang der Großen Halle.
Sie wurden von Charlottes gemaltem Lächeln begrüßt.
„Meister Malfoy. Miss Granger. Willkommen zurück in Edinburgh." Und bevor Hermine in ihren Augen nach Wiedererkennung suchen konnte, bot Charlotte ihnen beiden ein Glas Champagner an und zog den Vorhang zurück.
Hermine schluckte ihren Schock herunter, als sie die Große Halle betraten. Sie war auf das Doppelte ihrer üblichen Größe erweitert worden und dennoch standen die Gäste fast Ellbogen an Ellbogen. Die Wände waren neu gestrichen, die Kronleuchter neu aufgehängt und alle Schwerter und Waffen entfernt worden.
Draco nahm ihren Arm und lenkte sie durch die Menge. Sie entdeckte die Minister Cirillo, Grubov und Santos in einer entfernten Ecke, die leise miteinander sprachen und ihre Augen über die anderen Gäste huschen ließen.
Sie fanden Theo in der Mitte des Raumes, der mit Yaxley, Travers und seiner Frau sprach. Oliver stand mit hinter dem Rücken verschränkten Armen hinter ihm.
Draco schüttelte ihnen die Hand und schlang seinen Arm um ihre Taille, zog sie an sich. Sie begegnete kurz Oliver Blick, bevor er wieder auf den Boden blickte.
„Ich nehme an, Molnár erwartet, dass der Dunkle Lord es einfach zulässt?", sagte Travers und setzte das Gespräch fort. „Letzte Nacht war eine Sache, aber zwei Nächte hintereinander..." Er schüttelte den Kopf und schwenkte den Whisky in seinem Glas umher.
Yaxley warf einen Blick über seine Schulter. „Ich glaube, der Dunkle Lord hat jemanden geschickt, um... die Situation zu beurteilen."
„Das habe ich erwartet.", sagte Travers. Er nippte an seinem Drink.
Hermines Atem wurde flach. Sie sprachen über den ungarischen Minister. Und Bellatrix.
„Mir ist aufgefallen, dass Minister Romano heute Abend nicht hier ist." Theo drehte den Kopf, um die Menge zu überblicken. „Seltsam, nicht wahr?"
Hermine warf Draco einen Blick zu und stellte fest, dass sein Blick auf Yaxley gerichtet war. Hermine drehte sich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, wie Yaxley einen kurzen Blick mit Travers austauschte.
„Wie ich sehe, fehlt auch Berge.", sagte Yaxley.
„Ja." Theo zupfte an seinem Kragen. „Ich weiß nur, dass er nicht kommen kann."
„Interessant." Travers' Tonfall klang alles andere als das. „Ich hätte angenommen, er würde zur Wiedereröffnung hier sein wollen."
„Ich bin mir sicher, dass er das wollte. Ich weiß aber auch nicht, was ihn aufgehalten hat." Theo nahm einen großen Schluck aus seinem Glas und verzog das Gesicht, als die Flüssigkeit seine Kehle hinunterlief.
Hermine sah zu Oliver hinüber, ihre Finger tippten auf die Fläschchen in ihrer Naht. Sie musste ihm eine geben. Aber er hatte heute Nacht eine geringere Priorität als Ginny. Oder Ron.
Nachdem sein Vater tot war, lebten jetzt nur noch Theo und Oliver auf dem Nott Anwesen. Sie könnte Kreacher gleich morgen früh schicken, um am Tor zu klingeln.
„Meister Nott."
Theo drehte sich über die Schulter. Charlotte stand hinter ihm mit einem Tablett voller Champagnergläsern. „Charlotte."
„Sind sie bereit für den Toast?" Theo starrte sie ausdruckslos an. Sie beugte sich vor und senkte ihre Stimme. „Meister Berge wollte ein paar Worte zur Wiedereröffnung sagen. Ich nehme an, Sie werden es an seiner Stelle tun?"
„Äh, ja. Natürlich."
Theo konnte seine Grimasse nicht verbergen, als er zu einer kleinen Plattform in der Ecke ging, Oliver folgte ihm ein paar Schritte. Hermines Blick wanderte zu Charlotte, wie sie jeden Gast anlächelte, während sie Champagner verteilte.
Das Geräusch von Zauberstäben, die gegen Gläser klopften, hallte durch die Halle und die Menge wurde ruhig. Hermine bewegte sich hinter Draco, als Theo zu sprechen begann, ihre Augen suchten schnell den Raum ab. Aber er war zu voll – zu voll mit Leuten, die sie noch nie zuvor gesehen hatte.
Sie erhaschte einen flüchtigen Blick auf Narcissa, die bei den Selwyns stand. Amycus und Alecto Carrow waren in der Nähe. Ein paar junge Hexen flüsterten zu Hermines Linken. Ihre Mutter drehte sich um und funkelte sie an und als sie sich zwischen sie stellte, gefror Hermines Blut in ihren Adern.
Sie erhaschte einen Blick auf etwas Rotes in der hinterste Ecke des Raumes. Nicht feuerrot wie Ginny, sondern ein dunkleres Orange.
Ein Buch, das nach frischem Gras und grüner Minze roch, zitterte heftig.
Hermine verlagerte ihr Gewicht auf das andere Bein, versuchte einen besseren Blick zu erhaschen, aber dann kribbelte ihre Wirbelsäule, und sie sah, wie Dolores Umbridge sie mit zusammengekniffenen Augen anstarrte. Sie zwang sich dazu ihren Blick auf den Boden zu richten.
Ron, flüsterte ihr Herz. Aber sie wusste, dass sie ihn nicht rechtzeitig erreichen konnte.
Nach dem Toast zerstreuten sich die Männer in private Räume. Die Frauen und Töchter gingen durch den Kamin, zusammen mit den männlichen Auktionsgütern, da die in der Lounge keine Verwendung für sie hatten.
Ron stand am Kamin.
Ihr Verstand hat die ganze Zeit gewusst, dass es unwahrscheinlich war. Es gab zu viele Unbekannte – eine zu geringe Chance. Aber sie fühlte dennoch die Säure in ihrem Magen, die sie zu ersticken drohte, als Theo sein Glas hob und sagte: „Auf die Macht des Dunklen Lords."
„Möge er für immer regieren!"
Sie trank mit allen anderen ihren Champagner. Er wanderte ihre Kehle hinunter, herb und beißend.
Ihre Glieder fühlten sich schwer an, als Draco sie zurück in den Kreis mit Yaxley und Travers führte. Die Menge setzte ihr Geplapper fort und Hermine versuchte, nicht zusammenzuzucken, als sie das Feuer rauschen hörte, als die Leute das Flohnetzwerk verließen. Wieder und wieder.
Während sie ihr Glas fertig ausgetrunken hatte, flammte das Flohnetzwerk noch viermal. Sie konnte es nicht ertragen, noch einmal nach Ron zu suchen, wenn sie wusste, dass er weg sein musste.
Sie setzte ein Lächeln auf, als sie das schwere Buch in ihrem Kopf schloss. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und verlor es irgendwo auf ihrem höchsten Regal.
Ginny. Sie würde es heute Nacht zu Ginny schaffen. Und zu Oliver am Morgen.
Draco entschuldigte sie plötzlich. Er packte sie am Ellbogen, als sie zwischen den Gästen vorbeigingen. Als er sie losließ, schaute Hermine zu Blaise und „Giuliana" auf. Sie schaute blinzelnd wieder nach unten.
Blaise sagte etwas Lockeres – Neckendes. Es gab ein Schulterklatschen und eine lange Antwort. Aber Hermines Gedanken waren bereits woanders, ihr Kopf war gesenkt und ihre Augen huschten hinter ihren Wimpern umher.
Sie hatte kaum zwei Worte des Gesprächs verstanden, als sie es endlich sah – ein Aufblitzen feuerroter Haare. Es fiel über dünne Schultern auf einen dünnen Körper, ein anschmiegsamer Stoff, der eng über seine Kurven gespannt war.
Ein Mann beugte sich näher und flüsterte, als seine Hand über den Rücken des Mädchens glitt. Avery. Er führt Ginny in Richtung Lounge.
Hermine schwankte auf ihren Füßen. Sie ließ ihre Schulter Dracos berühren und er hielt mitten im Satz inne. Es dauerte drei Sekunden, bis sich sein Kopf in die richtige Richtung drehte.
„Sollen wir uns anschauen, was es Neues in der Lounge gibt?", fragte er.
Blaise brummte seine Zustimmung und dann machten sich die vier auf den Weg zur Doppeltür.
Die Menge wurde weniger. Hermines Augen wanderten über sie hinweg und suchten nach roten Haaren. Sie waren fast am Ausgang, als sie Narcissa trafen. Hermine musste gegen den Drang ankämpfen, den Hals zu verrenken und den Korridor hinunterzustarren, während Narcissa ihrem Sohn auf die Wange küsste und eine knappe Entschuldigung dafür lieferte, dass sie früher ging.
Die Lounge war bereits in vollem Gange. Es schien, als hätte sich die Zahl der Carrow Mädchen verdoppelt. Es gab Serviermädchen, Mädchen auf Schößen, die Champagner nippten, Mädchen, die auf den Podesten tanzten. Draco führte sie zu den Sofas, auf denen sie normalerweise saßen, aber sie wurden von seltsamen Männern in Uniformen besetzt, die Hermine noch nie zuvor gesehen hatte.
Auf der Suche nach einem Platz zum Sitzen bewegten sich die vier durch den spärlich beleuchteten Raum. Sie gingen an Theo vorbei, der elend aussah, als Cassandra ihre Finger über seine Schultern wandern ließ. Oliver war nirgendwo zu finden. Hermine entdeckte Dolohov mit Pius Thicknesse an einem der hinteren Tische und als sich sein Kopf in ihre Richtung drehte, zog sie schnell ihr Kinn ein.
Sie suchte nach irgendwelchen Anzeichen von Ginny, aber es waren zu viele Leute – sie drängten sich um die Spieltische und begrabschten die Mädchen.
„Draco! Blaise!"
Marcus Flint grinste sie aus einem Stuhl in der Nähe an, Penelope saß auf seinem Schoß. Sie schaute nicht auf, zu sehr darauf konzentriert ihre Finger durch seine Haare wandern zu lassen.
Flint wies den Kopf nach links. „Diese Stühle sind gerade frei geworden –" Den Rest seiner Worte schluckte Penelope, die ihn heißhungrig küsste, als sie sich auf ihn setzte.
Draco starrte sie an. Hermine beobachtete, wie eine Ader in seiner Schläfe pochte, bevor er sie nach vorne zu zwei leeren Ohrensesseln zog. Blaise und Pansy folgten.
Hermine hatte sich kaum auf Dracos Schoß gesetzt, als sie Avery erblickte. Sie wurde steif wie ein Stock.
Avery stand am Roulette Tisch, Ginny auf seiner anderen Seite. Er drehte sich zu ihr um und Hermine sah zu, wie Ginny ihr Champagnerglas senkte und auf seine Würfel pustete.
Er würfelte und die Männer jubelten. Ginny hielt die ganze Zeit ihren Blick fest auf den Tisch gerichtet, als könnte sie es nicht ertragen, aufzusehen. Hermines Magen drehte sich um, als sie sich daran erinnerte, dass es das erste Mal seit ihrer öffentlichen „Disziplinierung" war, dass sie wieder in der Lounge war.
Eine Runde Stöhnen – Avery hatte seine Wette verloren. Er zuckte schief mit den Schultern und kippte seinen Drink hinunter, seine Hand glitt durch Ginnys Locken und wanderte zu ihrem Hintern. Er knallte sein leeres Glas auf den Tisch, stand auf und führte sie zu den Türen, des Burgunderzimmers.
Hermines Augen zuckten, aber bevor sie sich Draco zuwenden konnte, stellte er sie bereits auf die Beine und stand vom Stuhl auf.
„Blaise, ich muss mich um einige Geschäfte kümmern." Er beobachtete, wie sich die Türen hinter Avery schlossen. „Ich werde ein paar Minuten brauchen. Behalte sie im Auge."
Blaise starrte ihn an, doch bevor er etwas sagen konnte, schritt Draco in Richtung Burgunderzimmer davon. Hermine spürte, wie sich Blaise und Pansy umdrehten, um sie anzusehen. Sie setzte sich wieder in den Stuhl, aber Blaise klopfte auf seine Armlehne und bedeutete ihr, sich zu ihnen zu setzten.
Sie brauchte einen Moment, um die Bedeutung zu verstehen. Sie stand schnell auf, trat zu ihnen und setzte sich auf die Armlehne. Sie schlug die Beine übereinander, lehnte sich an Blaises Schulter und ließ ihre Gedanken schweifen.
Ginny heute Nacht, Oliver am nächsten Morgen. Und Ron – sie musste hoffen.
Ihre Lippen zitterten bei der Erinnerung an das, was sie am Morgen erwartete. Und ihr Verstand wurde ruckartig geschärft. Sie sah zu Blaise hinüber, der im Takt der Musik mit den Fingern auf sein Glas trommelte.
Sie bewegte ihre Beine und lehnte sich an sein Ohr. Er hob den Kopf. „Narcissa flieht morgen früh mit Draco. Du und die Mädchen müssen vor Sonnenaufgang weglaufen."
Sie zog sich zurück und sah zu, wie seine Kehle zuckte, bevor er sich aufrichtete und ihr ein Grinsen zuwarf – als hätte sie etwas Flirtendes gesagt. Er nahm einen großen Schluck von seinem Drink und nickte ihr leicht zu. Pansys Augen flackerten zwischen den beiden hin und her.
„Miss Granger", sagte eine Stimme nahe ihrer Schulter.
Hermine fuhr herum und sah ein sommersprossiges junges Mädchen mit blonden Haaren, das sie anblinzelte. Ihr Akzent war irisch und sie trug ein silbernes Halsband. Blaises bewegte sich neben ihr.
„Master Malfoy möchte, dass ich sie zu ihm bringe."
Es fühlte sich an, als wäre ihr die Luft aus der Lunge gestoßen worden. Ginny. Er hatte Avery überzeugen können.
Hermine stand vom Stuhl auf, aber Blaise stand mit ihr auf und packte ihren Arm.
„Warum ist er nicht gekommen, um sie zu holen?"
Das Mädchen runzelte die Stirn. „Ich weiß es nicht, Sir. Alles was ich weiß ist, dass Meister Malfoy mir gesagt hat, dass ich sie holen soll."
Hermine wandte sich wieder Blaise zu und versuchte ihn zu beruhigen, aber seine Augen waren verengt und auf das Mädchen gerichtet.
„Gibt es ein Problem, Sir?" Das Mädchen verlagerte ihr Gewicht.
Blaise schüttelte langsam den Kopf. Er ließ ihren Arm los.
Mit einem letzten Blick über ihre Schulter folgte Hermine dem Mädchen durch die Lounge. Sie führte Hermine an den Spieltischen vorbei und durch die Doppeltür zum Burgunder-Zimmer. Ihre Brust wurde mit jedem Schritt enger.
Das Mädchen führte sie an Türen vorbei und durch Korridore, die sie zuvor nur einmal gesehen hatte – sie war an ihnen vorbeigerannt, als Edinburgh um sie herum zerstört wurde. Sie stiegen eine gewundene Treppe hinauf und blieben an einer Tür mit einem komplizierten Blumenmuster im Holz stehen. Das Mädchen stieß die Tür auf und ließ Hermine an sich vorbeigehen.
Es war ein schwach beleuchtetes Schlafzimmer. Ein großes Himmelbett erstreckte sich bis zur steinernen Decke. Vor einem alten Schreibtisch standen ein Holzstuhl und zwei Sessel, die dem Kamin zugewandt waren. Das Mädchen folgte ihr hinein und stellte sich neben den Schreibtisch.
Hermine trat zwischen die Sessel. Das Zimmer war leer. Sie wandte sich an das Mädchen, um zu fragen –
Und stellte fest, dass Tränen über ihre sommersprossigen Wangen liefen. „Es tut mir leid", flüsterte das Mädchen. „Es tut mir leid."
Ein kalter Wind fegte durch Hermines Lungen. „Was tut dir leid?"
Ein Dielenbrett knarrte im Korridor und Hermine fuhr herum, um Antonin Dolohov in der Tür zu sehen.
Ihre Adern verwandelten sich in Flüsse aus Eis.
„Danke, Cara", sagte er.
Cara schniefte, als sie an ihm vorbei und aus dem Zimmer eilte. Dolohov schloss die Tür hinter sich und sprach eine Reihe von Verschlusszaubern, um sie einzuschließen.
Hermine stand wie erstarrt da, als er sich umdrehte. Ihr Blut rauschte. Jedes Nervenende schrie sie an, wegzulaufen.
Dolohov trat vor, und seine Augen verschluckten sie wie schwarze Tunnel.
„Sie haben dich wieder in Gold gekleidet, Schlammblut." Seine Stimme schleifte wie Kies über ihre Haut. „Als ich dich das letzte Mal in Gold gesehen habe, warst du mein Eigentum."
Ein Adrenalinstoß durchflutete sie, verengte ihre Sicht und ließ ihr Herz schneller schlagen. Auf der anderen Seite des Bettes war ein Fenster. Es gab einen Kamin, sie musste es schaffen, das Gegenmittel im Saum ihres Kleides zu nehmen und das Flohpulver zu finden, bevor er sie aufhielt.
Dolohov ging noch einen Schritt weiter. Er neigte seinen Kopf wie ein Wolf, als er sie ansah.
Ihr Herz ließ ihre Rippen erbeben, als sie versuchte nachzudenken.
Wenn sie ohne ihren Besitzer durch den Kamin fliehen konnte, würde Dolohov es den anderen erzählen. Draco würde vor Tagesanbruch gefangen genommen, verhört und getötet werden.
Sie musste ihn hinhalten. Bis Draco kam.
Sie hob ihr Kinn. „Ich bin mir nicht sicher, worum es hier geht, aber wenn sie einen Tausch verhandeln möchten, müssen sie meinen Meister fragen."
Ein Grinsen zupfte an Dolohovs Mund. Seine schwarzen Augen glitzerten. „Wir wissen beide, dass er niemals zustimmen würde."
„Nun, dann haben sie ihre Antwort –"
„Und warum, glaubst du, ist das so, Schlammblut?" Er stolzierte nach vorne. „Du bist nur ein Muggel. Nur eine enge Fotze am Ende eines langen Tages."
Ihre Knie drohten nachzugeben, aber sie hielt stand.
„Alle anderen Männer haben sich ihre Auktionsgüter geteilt. Aber nicht der Malfoy-Welpe."
Er grinste sie an, seine glasigen Augen bohrten sich in ihre und verspotteten sie. Sie musste es schaffen, dass er weiterredete. Sie musste es hinauszögern.
„Sie und die Malfoys habt nicht die besten Beziehung. Vielleicht, wenn sie nett fragen –"
Er warf den Kopf zurück und lachte. Als wäre sie furchtbar lustig.
„Glaubst du, du kannst alles von den Malfoys bekommen, wenn du nett fragst?" Er wischte sich noch immer lachend über die Augen. „Nein, nein, wir bedeuten ihnen ähnlich viel, du und ich – nichts weiter als Dreck unter ihren Schuhen, es sei denn, man hat das Blut oder das Eigentum."
Er lächelte sie mit schiefen Zähnen an. „Ich hatte letzte Nacht einen Platz in der ersten Reihe, um dich zu beobachten, weißt du. Du hast gegessen wie ein Reinblut, warst gekleidet wie ein Reinblut."
Noch ein Schritt und noch ein. Er war jetzt nur noch einen Schritt entfernt.
„Aber wir wissen beide, dass du unter all dem eine dreckige Hure bist. Nicht wahr?"
Ein kalter Wind in ihren Ohren. Ihre Haut zitterte.
„Ich kann keinen Raum betreten, ohne dass Lucius Malfoy mich ein Halbblut nennt. Und doch bist du hier, ein Schlammblut, aufgehübscht wie eine preisgekrönte Reinbluthündin."
Hermines Atem kam in schnellen Stößen.
„Ich bin nicht der Einzige, der das sieht. Bella hat immer Witze gemacht, dass du eine goldene Fotze haben musst." Sein Blick strich über ihren Körper – über ihre Brust, ihre Schenkel. „Ich war anderer Meinung. Ich habe ihr gesagt, dass ich mich daran erinnere, wie warm sich diese Fotze in meiner Hand angefühlt hat."
Seine Finger strichen über ihre Hüfte. Hermine zuckte zurück, aber seine andere Hand schoss vor, um ihre Haare zu packen. Sie schrie auf, als er sie mit der Faust umfasste und ihren Kopf in den Nacken zurückzog. Er grinste sie an, sein Zauberstab glitt über ihre Haut und tauchte in ihren Ausschnitt. Sie keuchte, ihre Hände kratzten an seiner Brust, aber er war zu stark.
Ihre Adern pulsierten vor Magie, heiß und rasend. Sie hielt sie gesammelt und wartete auf den richtigen Moment –
„Davon rede ich." Sein Atem stank nach Feuerwhisky. „Du bist keine kühle reinblütige Schlampe, oder Granger? Du bist dieselbe Muggelhure, die du schon immer warst." Er beugte sich zu ihrem Ohr. „Lass uns sehen, wie warm du bist."
Seine Hand glitt über ihren Oberschenkel und riss ihr Kleid hoch.
Sie schlug um sich, Magie durchfuhr sie und gerade als sie sich darauf vorbereitete, sie zu entfesseln, brach eine Explosion durch die Tür.
Eine Explosion aus fliegendem Holz und Rauch. Ein Aufschrei drang aus ihrer Kehle, Dolohovs Griff noch immer fest um ihre Haare geschlossen. Als ihre Sicht klar wurde, war dort, wo früher die Tür war, ein Loch und Draco rannte hindurch.
„Expelliar –!"
„Avada Kedavra!"
Grünes Licht strahlte aus Dolohovs Zauberstab und Hermine schrie, als Draco aus dem Weg sprang. Dolohov hielt sie wie einen Schild vor sich, als er seinen Zauberstab auf Draco richtete.
„Was hast du vor, Antonin?" Seine Stimme zitterte vor Wut, als er Dolohov in die Augen sah. „Sie ist mein Eigentum. Du hast keinen Anspruch auf sie."
Hermine starrte ihn keuchend an, als Dolohov sie fester um ihre Rippen packte. Ihr Kopf drehte sich.
„Du verstehst es nicht, oder, Malfoy?" Dolohovs Stimme grollte in ihrem Rücken. „Glaubst du, ich werde lange genug leben, um mein Ende der Abmachung zu genießen? Glaubst du das irgendjemand von uns lange genug leben wird?"
„Das ist nicht mein Problem." Dracos Ton war wie Eis. „Ich habe dir ein Angebot gemacht und du hast meine Bedingungen akzeptiert."
„Deine Bedingungen?" Er drückte wieder zu, sodass Hermine die Luft aus den Lungen gepresst wurde. „Oder die deines Vaters?"
Draco war still und starrte sie an. Sein Kiefer zuckte.
Dolohov stieß eine leise, spöttisches Schnauben aus. „Dein Daddy ist nicht hier, um dich zu beschützen, Welpe. Und mit etwas Glück bekommt er heute Nacht einen Fluch in den Rücken."
„Es war meine Entscheidung, dir das zu geben. Mein Erstgeburtsrecht. Ich habe es dir gegeben, nicht meinem Vater –"
„Und was wird das Malfoy Anwesen mir nützen, wenn sie es dem Erdboden gleichmachen?"
Hermine erstarrte. Es klingelte in ihren Ohren.
Dracos Gesicht war blass. „Du kannst nicht – es ist dir verboten, darüber zu sprechen –"
„Ich weiß, dass er nur Scheiße geredet hat." Dolohovs Stimme war atemlos. Fast überrascht. „Ich wusste, dass er etwas mit diesem Unbrechbaren Schwur getan hat. Warte, bis ich den anderen erzähle, dass Draco Malfoy alles, was er besaß, für eine wertlose Muggelhure hergegeben hat."
Die Worte trafen sie wie brechende Wellen.
Draco hatte das Anwesen für sie aufgegeben.
Dolohov fing wieder an zu lachen, als hätte er noch nie einen lustigeren Witz gehört.
Dracos Zauberstab zitterte. Seine Augen wanderten erschrocken zu ihr.
Eine schwarze Wut wuchs in ihrem Bauch. Ihre Magie zischte und leckte an ihrem Inneren. Ein Feuer kroch über ihre Haut, als sie an schwarze Fliesenböden dachte und Lunas und Parvatis Schreie –
Ihre Magie raste ihr den Rücken hinunter und kräuselte sich nach außen, wobei sie Dolohov mit einem Schrei zurückwarf.
Sie wich zur Seite aus, als Draco Flüche abfeuerte, aber sie explodierten gegen die Wand.
„Deine Schlampe hat Magie?" Er zielte mit Flüchen auf Draco, als Hermine um das Bett herum schoss. „Du bist so gut wie tot, Malfoy. Du und dein Vater."
Er näherte sich und Hermine konnte nur erschrocken zusehen, wie Draco alle Flüche abwehrte, jeder kam schneller als der letzte. Die Wände erzitterten, als sie versuchte, ihre Magie zu kanalisieren, um ihm zu helfen.
Dolohovs Augen schossen zu ihr und mit einem Schlenker seines Zauberstabs glitt ein rotes Licht auf ihre Brust zu –
Weißes, heißes Feuer erhellte ihre Haut. Ihre Knochen brachen auf, ihre Kehle war mit Lava verstopft, als sie schrie.
Der Fluch hörte wieder auf und sie keuchte auf dem Boden, ihre Muskeln verkrampften sich noch immer, der Schmerz war noch immer spürbar.
Geschrei erfüllte ihre Ohren. Sie zog sich auf die Knie und kroch.
Dolohov stand über Draco, sein Rücken ihr zugewandt. Draco schrie und wand sich auf dem Boden.
Ihr Herz blieb stehen. Ihre Beine zitterten, als sie sich aufrichtete, bereit, sich auf ihn zu werfen. Alles, damit er aufhört zu schreien.
Sie machte einen unsicheren Schritt nach vorne, während ihre Gedanken schwirrten und sie zum Nachdenken anflehten – und ihre Augen blieben auf Dracos Weißdorn-Zauberstab hängen, der nur wenige Schritte entfernt lag.
Ihre Knie gaben fast nach, als sie zum Zauberstab stolperte, ihn vom Boden hochriss und ihren Körper wieder aufrichtete. Dracos Schreie durchbohrten sie wie ein Messer, als sie seinen Zauberstab hob.
„Avada Kedavra."
Es gab einen Riss. Ein Riss. Ein Schauder lief ihr durch die Brust, und dann – eine klingelnde Stille.
Dolohovs Körper fiel in sich zusammen.
Draco keuchte und rang nach Atem. Sie sagte ihren Beinen, sie sollten zu ihm rennen. Aber ein Stück von ihr brach aus ihr heraus...
Eine Splitter, der sich von ihr löste.
Sie starrte auf das Ende des Zauberstabs hinab und fragte sich, wohin der Splitter verschwand.
Draco stolperte auf die Füße, schwitzend und zitternd. Er starrte sie mit brennenden Augen an.
Die Geräusche kehrten zu ihr zurück und hallten in ihren Ohren wider. Draco sah zur Türöffnung und sie bemerkte, dass die Geräusche von draußen kamen und jemand Stufen hochrannte.
Draco taumelte auf sie zu, nahm ihr den Zauberstab aus den Fingerspitzen und zielte auf Dolohov, gerade als Rabastan und Rookwood durch die gesprengte Tür stürmten.
Es war wieder still.
Rookwood trat vor. „Was ist hier passiert?"
„Ich habe gesehen, wie er meinen Auktionsgut angegriffen hat. Ich habe ihn konfrontiert und er hat mich angegriffen. Ihr könnt seinen Zauberstab überprüfen."
„Scheiße." Rabastan löste Dolohovs Zauberstab aus seinem Griff und zauberte Prior Incantato. Aus der Spitze erschienen Zaubersprüche, einer nach dem anderen. Cruciatus, Angriffszauber, Todesflüche.
Rookwood starrte auf Dolohovs Leiche hinab. Sein Gesichtsausdruck war verkniffen. „Das wird dem Dunklen Lord nicht gefallen, Draco."
Draco räusperte sich. „Soll ich mich nicht wehren, wenn mein Leben und mein Eigentum gefährdet sind?"
„Trotzdem. Du musst ihm das erklären. Wie es dazu kam.", sagte Rookwood und Rabastan fluchte erneut. „Er ist heute Abend auf Reisen und ich bin mir nicht sicher, wann er zurückkommt. Aber wenn er es tut, muss ich ihn informieren."
Draco nickte. „Ich muss meinen Auktionsgut nach Hause bringen."
Rabastan riss seinen Blick von Dolohovs Leiche los. „Geh nach Hause, Draco. Wir kümmern uns um die Leiche."
„Ich komme morgen früh vorbei", sagte Rookwood.
Draco nickte wieder. Rookwoods Augen folgten ihnen durch den Raum, als Draco sie zum Kamin zog. Er rief das Flohpulver herbei und rief nach dem Malfoy Anwesen.
Sie stolperte aus den Flammen in Dracos Schlafzimmer.
Draco packte ihre Schultern. „Geht es dir gut? Hat er dir wehgetan?"
Es wütete noch immer ein kalter Wind in ihrer Brust, als sie ihm in die grauen und warmen Augen starrte.
Sie schüttelte den Kopf. „Es geht mir gut."
Es ging ihr nicht gut.
Tränen verschleierten ihre Sicht, als er mit seinen Händen über sie fuhr, Tergeos zauberte und blaue Flecken heilte. Aber der Schmerz war nicht auf ihrer Haut.
Sie weinte, ihre Brust wurde von Schluchzen zerrissen. Sie hatte Ginny im Stich gelassen. Und sie würde Draco auch verlieren.
Vielleicht würde sie ihn nie wieder sehen.
Die Uhr auf dem Kaminsims zeigte zehn nach Mitternacht. Sie hatten weniger als fünf Stunden.
Er streichelte ihre Haare, seine Daumen wischte ihre Tränen weg. Sie versuchte, ihn einzuatmen. Ihn so lange wie möglich bei sich zu haben.
Sie packte seine Schultern, als ihr Atem wieder gleichmäßiger wurde. Ihre Tränen hörten auf zu fließen.
„Granger." Seine Hände glitten zu ihren Armen. „Der Dunkle Lord wird wütend auf Dolohov sein. Wenn er mich befragt, könnte er..."
Sie hörte wie er schluckte.
„Ich werde morgen früh über das Flohnetzwerk mit meinen Vater sprechen. Es könnte für dich und Mutter am sichersten sein, zum Grimmauldplatz zu gehen. Wenn er die Wahrheit herausfindet –"
Ein Schluchzen entkam ihren Lippen und der Damm brach erneut.
Er schlang seine Arme um sie und flüsterte Entschuldigungen in ihr Haar.
Alles was sie sich in ihren Träumen vorgestellt hatte, hatte sich in Luft aufgelöst. Er und Narcissa mussten bei Tagesanbruch gehen, bevor der Dunkle Lord ihn zu sich rufen konnte. Es gab keine Hoffnung, keine andere Option.
Er musste gehen.
Dies war ihre letzte Nacht mit ihm, die Minuten rieselten dahin wie Sand zwischen ihren Fingerspitzen. Sie hätte ihr ganzes Leben damit verbringen können, ihm Fragen zu stellen. Ihm all die Geheimnisse zu erzählen, die sie verschlossen gehalten hatte, wie die Notizen in ihrer Schmuckschatulle.
Sie hob ihr Gesicht von seiner Robe.
Er sah ihr nicht in die Augen, während er ihren Kiefer immer noch auf blaue Flecken untersuchte. Seine Finger waren leicht auf ihren Wangen und wischten ihre Tränen weg.
„Du hast das Malfoy Anwesen für mich aufgegeben."
Er nickte langsam. „Nach dem Tod meines Vaters – vorausgesetzt, Dolohov hätte nichts damit zu tun – würde das Herrenhaus ihm gehören, ebenso wie mein Erbe."
„Warum?"
Er war leise und still. Seine Rippen hörten auf, sich zu bewegen.
„Draco."
Er schluckte und als er sie ansah, waren seine Augen klar.
„Ich hatte Gefühle für dich in der Schule." Die Worte sprudelten aus ihm heraus, wie Wasser aus einem Wasserhahn. Ein Flattern in ihrer Brust. Als ob etwas in ihr versuchte, ihn zu erreichen. „Es war nicht... es tut mir leid, dass du es so herausgefunden hast."
Seine Augen wandten sich ab, als ob es weh tat, sie anzusehen.
„Draco –"
„Aber es sollte nicht... es hätte nichts sein sollen. Potter sollte gewinnen. Und du hättest mit Weasley zusammen sein sollen." Draco schloss seine Augen und sie waren nass, als er sie öffnete. „Aber Potter hat nicht gewonnen. Und du... du warst nicht..."
In ihren Adern war eine Melodie, die zu ihrem Herzschlag tanzte. Ihr Kopf drehte sich. Das Stück von ihr, das zerbrochen war, schien keine Rolle mehr zu spielen.
„Du hast versucht, mich bei der Auktion zu kaufen..., weil du Gefühle für –"
„Weil ich dich liebe." Seine Augen wanderten zu ihren. Warmes Grau.
Die Worte hallten in ihren Ohren wider.
Die Bilder von ihr in seiner Schublade.
Den Dingen, denen er zugestimmt hatte, nur weil sie gefragt hatte.
Die Art wie er sie berührte, so wie niemand sonst sie berühren konnte.
Ein unveröffentlichtes Buch auf ihrem Frühstückstablett.
Hermine küsste ihn, ließ ihre Seele in ihn fließen, als er seine Lippen auf ihre legte. Sie seufzte und schlang ihre Arme um seine Schultern.
Seine Hände wanderten über ihre Rippen, fuhren ihre Wirbelsäule entlang. Sie zog sich zurück, legte ihre Stirn gegen seine.
„Draco, ich auch. Ich lie –"
Er Küsste sie, ließ seine Zuge in ihren Mund wandern und sie stöhnte, bevor sie sich zurückzog.
„Ich –"
„Schhhh. Nicht..." Er schüttelte seinen Kopf und starrte auf ihre Lippen. Hermine runzelte die Stirn und beobachtete wie sein Auge zuckte. „Du hast mich gefragt warum. Ich musste es nur ein Mal sagen. Sag es nicht zurück."
Sie öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber er beugte sich nach unten, um sie erneut zu küssen, was ihre Entschlossenheit schwächte, als seine Hand über ihren Rücken glitt. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihren Körper eng an ihn, während sich seine Finger in ihren Locken vergruben.
Sie würde es ihm jetzt zeigen, wenn er sie es nicht sagen ließ. Sie konnte es ihm vor Tagesanbruch sagen.
Er zog sich zurück, aber sie zog ihn nach unten.
„Ich will mich nicht ausruhen."
„Gut." Er hob sie hoch und schlang ihre Beine um seine Taille. Ihre Zungen tanzenten miteinander, als sie zum Bett stolperten.
Er warf sie auf die Matratze und fing an, seine Robe auszuziehen und seine Stiefel aufzuschnüren. Sie zog ihre Schuhe aus, warf ihr Kleid beiseite und warf ihr Halsband quer durch das Zimmer.
Seine Augen waren heiß auf sie gerichtet, als sie ihren BH und das Höschen auszog und sie auf die Knie ging, um ihm mit seinem Hemd zu helfen. Sie fuhr mit ihren Fingern durch seine Haare, zog seinen Kopf an sich und küsste ihn, während er seine Hose auszog. Sie drückte ihre Brust an seine. Er stöhnte und vergaß seine Knöpfe, als seine Hände zu ihren Hüften schnellten.
Seine Handflächen füllten sich mit ihrem Hintern und sie lächelte, als er gegen ihre Schulter fluchte.
Seine Lippen pressten sich gegen ihre Schläfe. „Du kannst dir nicht einmal vorstellen, was ich alles mit dir anstellen wollte, Granger."
Ihr Inneres verflüssigte sich. Sie keuchte, als er mit seinen Zähnen über ihr Ohr fuhr. Ihr Körper fing an heißer zu werden, für ihn zu pochen, als seine Hände ihren Hintern kneteten und näher an ihre Mitte glitten.
Und der Sekundenzeiger tickte weiter.
„Sag es mir.", flüsterte sie. „Zeig es mir bitte."
Er verstummte und dann drang ein Stöhnen über seine Lippen. „Granger..."
„Bitte, Draco."
Sie fuhr mit ihren Fingernägeln über seine nackte Brust und es war, als wäre ein Schalter umgelegt worden. Er packte sie an der Hüfte und warf sie auf Hände und Knie. Seine Hand presste sich zwischen ihre Schulterblätter und drückte sie in die Matratze.
Seine Hände lagen auf ihrem Hintern, drückten und streichelten mit seinen Fingern über ihre Mitte. Sie neigte ihre Hüften und wölbte ihre Wirbelsäule, und er stöhnte.
„Hast du in der Schule an das hier gedacht?", keuchte sie.
Seine Antwort war, dass seine Zunge durch ihre Schamlippen glitt. Ihr Körper zuckte zusammen, aber dann spreizte er seine Hand an der Basis ihrer Wirbelsäule und rieb mit seinem Daumen Kreise, während seine Zunge über ihren Kitzler strich.
Sie krallte ihre Finger in die Laken, während er mit seiner Zunge über sie leckte. Sie dachte darüber nach, wie er sie dafür auf den Zaubertranktisch gelegt hatte.
„Ich wäre nirgendwo lieber als hier, Granger."
Schmelzende Hitze breitete sich in ihren Muskeln aus. Sie wimmerte, als er ihre Klitoris zwischen seine Lippen zog und keuchte, als er saugte. Dann war sein Mund weg und er tauchte mit seinen Finger in sie. Sie vergrub ihr Gesicht in der Matratze, während ihre Schenkel zitterten und zuckten, als er ein Feuer in ihr entfachte.
„Fühlt sich das gut an?"
„Ja.", hauchte sie. „Ja, aber ich will dich."
Er drückte einen Kuss auf ihren Hintern und ließ seine Zähne über ihre Haut streifen, bevor er auf die andere Seite wechselte. Sie betete, dass er Spuren hinterließ.
Seine Finger dehnten sie, bevor er sich zurückzog. Sie hob wieder ihre Hände und sah sich um. „Mehr."
Sein Blick war heiß, als er nickte und seine Hände kehrten zurück, um seine Hose herunterzuziehen. Sie drehte sich auf den Rücken und griff nach ihm, als er auf das Bett kletterte. Er küsste ihren Oberschenkel hinauf, seine Lippen wanderten sanft über ihren Kern, bevor er zu ihrer Hüfte überging. Sie wand sich unter ihm, als er mit seinem Mund über ihren Bauch strich und immer näher an ihre Brust herankam.
Ihre Finger griffen nach seinen Haaren und zerrten ihn hoch, aber er kämpfte gegen sie – und blies heiße Luft über ihre Brüste, während sie sich wand.
Seine Zunge fuhr über ihre Brustwarze und sie warf ihren Kopf zurück. Er schloss seine Lippen um ihren Nippel und sie schlang ihre Beine um seine Taille. Sein Schwanz war hart zwischen ihnen, rieb gegen ihren Bauch, als er an ihr saugte, seine Finger streichelten ihre andere Brust, während sie wimmerte.
„Sag es mir", bettelte sie. „Sag mir alles, was du machen wolltest."
„Ich wollte das machen." Er kniff leicht in ihre Brust, als seine Lippen sich über ihre andere Brustwarze pressten und Schockwellen zu ihrer Mitte schickten.
„Oh Gott." Ihre Nägel gruben sich in seine Schultern. „Oh Gott, Draco."
Er küsste ihren Bauch hinunter und sie öffnete ihre Schenkel für ihn, als er ihren Kern erreichte. Als seine Lippen ihre Klitoris fanden, stöhnte sie.
Er drückte ihre Knie gegen die Matratze, während er sie leckte und an ihr saugte, sie immer näher an das Gefühl brachte, bis sie oben auf einem hohen Berg war und bettelte, um über die Klippe fallen zu können. Ihre Hände umklammerten seine Haare, während sie seinen Namen keuchte und ihre Hüften gegen seinem Mund bewegte.
Seine Finger glitten in sie hinein und ihre Stimme versagte, als er endlich seine Lippen über ihrer Klitoris schloss und daran saugte.
Sie sah Sterne, ihr Rücken wölbte sich und ihre Finger verkrampften sich in den Laken. Ihre Hüften stießen gegen seine und sie zitterte und schrie auf, als sie über die Klippe fiel.
Als der Raum wieder zu ihr zurückkehrte, hörte sie sich selbst wimmern, während Draco sich über sie beugte, ihre Beine geöffnet hielt und jeden einzelnen Tropfen von ihr sauberleckte
Sie drehte ihre Beine weg, setzte sich auf und zog an ihm, bis sie zusammen auf die Matratze fielen. Sie küsste ihn und schmeckte sich selbst auf seiner Zunge. Sie griff nach seinem Schwanz, der gegen seinen Bauch drückte, und begann ihn zu liebkosen.
Er stöhnte in ihren Mund und ihre Zähne knabberten an seinen Lippen.
„Wann hat das für dich angefangen? Bitte erzähl es mir.", flüsterte sie.
Seine Augen schlossen sich, seine Lippen öffneten sich vor Lust, als sie ihn streichelte und ihr Handgelenk oben so drehte, wie er es mochte. „Im vierten Jahr."
Ihre Hand hielt inne, aber er küsste sie schnell, als könnte sie damit seine Worte auslöschen. Er zog ihre Hand weg und küsste ihren Nacken, als er sich zwischen ihren Schenkeln platzierte.
Sie schlang ihre Arme um seine Schultern und drückte mit ihren Knien seine Hüften. Er presste seinen Schwanz an ihren Eingang und sie warf ihren Kopf zurück, als er hineinstieß. Sie atmete tief ein und entspannte ihre Muskeln, bis er ganz in ihr war.
Ihre Augen flatterten auf und er starrte mit weit aufgerissenen Pupillen auf sie herab. Sie leckte sich über die Lippen und er folgte der Bewegung.
Er stieß tief zu. Ihre Wimpern zitterten, als sie stöhnte.
„Wie wolltest du mich?"
Sie musste es wissen. Ihr warmer Atem wehte gegen sein Gesicht.
Er ließ sich nach vorne sinken, bis er sie vollständig bedeckte, sein Gewicht drückte sie in die Matratze, während er tiefer in sie hineinsank. „Genau so.", flüsterte er.
Er presste seine Lippen auf ihre und seine Hüften rollten tief in sie. Ihre Lippen öffneten sich und ihre Arme legten sich fester um seinen Rücken. Seine Zunge strich sanft über ihre, als er einen Rhythmus in ihr fand, sie aber nie ganz verließ und bei jedem Stoß genau den richtigen Punkt tief in ihr traf. Sie keuchte bei jedem Atemzug und ihre Augen begannen sich zu verdrehen.
Ihre Hüften versuchten seine zu berühren und er fasste nach unten, um ihr Knie an seine Brust zu ziehen. Ein leises keuchendes Geräusch verließ sie, als er wieder hineinglitt und sie so tief ausfüllte, dass sie wusste, dass sie nie das Gefühlt von ihm in ihr vergessen würde.
Als seine Lippen über ihren Hals wanderten, erinnerte sie sich daran, dass er morgen früh gehen würde und für einen Moment wollte sie mit ihm gehen. Um für immer bei ihm zu sein.
Ihre Mitte spannte sich an und Tränen füllten ihre Augen. Er beschleunigte sein Tempo, stöhnte an ihrer Schulter, seine Hand drückte ihr Knie.
Was, wenn sie ihn nie wieder sehen würde? Was wäre, wenn dies das Ende wäre?
„Hermine..."
Sie schnappte nach Luft. Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange, als seine Hüften in einem wahnsinnigen Rhythmus gegen sie schaukelten.
„Merlin, Hermine..."
Ihre Brust wurde von Verlangen gefüllt. Ihre Mitte zog sich um ihn herum zusammen. Ihr Körper schrie auf und bettelte nach mehr. Mehr von ihm. Mehr Zeit.
Ihre Finger kratzten über seinen Rücken, als Tränen aus ihren Augen liefen. Sie starrte zu seiner Decke hoch und fühlte die feinen Strähnen seines Haares an ihrer Wange, als er tief zustieß.
Ihre Wände bebten um ihn herum, aber es war nicht genug. Er kannte ihren Körper mittlerweile so gut. Er griff nach unten, wo sie verbunden waren und änderte den Winkel seiner Stöße nur ein kleines Bisschen.
Ihr Rücken wölbte sich. Ihre Kehle schrie auf. Er presste seinen Mund auf ihren und schluckte ihre Geräusche, als seine Finger gegen ihre Klitoris drückten.
„Liebe dich, Hermine."
Sie sah Sterne hinter ihren Augen, so kurz davor, so kurz davor. Ihre Zehen krümmten sich und sie war kurz davor zu kommen.
„Hör nicht auf. Hör nicht auf, Draco. Ich lie –"
Er presste seine Lippen wieder auf ihre und verschluckte die Worte. Seine Finger fuhren schnell über ihren Kitzler und sein Schwanz fuhr so köstlich über die perfekte Stelle, immer und immer wieder –
Ihr Körper explodierte. Wie eine brennende Sonne. Sie flog, an ihn gefesselt, während er seine Hüften so tief in sie drückte, wie es nur ging und liebte sie. Sie konnte Sternenlicht in ihrem Universum sehen. Sie glitt gerade rechtzeitig auf die Erde zurück, um sein Stöhnen zu hören, zu fühlen, wie er pulsierte und sich in ihr ergoss. Seine Hüften pumpten noch zweimal, jeder Muskel spannte sich vor Lust an.
Seine Finger waren in ihren Haaren, umklammerten ihre Locken und massierten ihre Kopfhaut. Sein Gewicht lag schwer auf ihrer Brust.
Nur noch ein paar Stunden.
Sie spürte ein Stechen hinter ihren Augenlidern. Tränen füllten wieder ihre Sicht und als Draco versuchte, jeden Zentimeter ihres Halses und ihrer Brust zu küssen, betete sie, dass sie ihre Augen nicht verlassen würden.
„Was ist los?"
Er zog sich zurück und sie griff nach oben, um ihr Gesicht zu bedecken.
„Hermine –"
Sie schluchzte und drehte sich in die Kissen um, um ihr Gesicht zu verbergen. Sie hatte nur noch ein paar Stunden, um zu hören, wie er sie Hermine nannte. Zu hören, wie er ihr sagt, dass er sie liebt.
„Es tut mir leid. Wir hätten keinen Sex haben sollen nach allem, was passiert ist –"
Ihre Hände zogen ihn an sich. „Nein! Nein. Ich wollte dich. Ich will dich. Bitte verlass mich nicht. Bitte –"
Und dann weinte sie. Hatte Schluckauf. Er vergrub sein Gesicht in ihrem Nacken, als sie sich an ihn klammerte.
Sie war sich nicht sicher, wie viele Minuten vergangen waren, bis ihre Schultern aufhörten zu zittern. Er rollte sich von ihr herunter, als ihr Atem ruhiger wurde und legte sich an ihre Seite. Seine Knöchel glitten über ihre Wangenknochen.
„Was ist los?"
Ihr Mund öffnete sich, um es ihm zu sagen – um Narcissas Plan zu erklären – aber alles, was herauskam, war ein abgehackter Atemzug. Sie sah auf die Uhr auf dem Kaminsims.
Kurz nach eins.
Sie hatte Zeit.
Sie könnte noch ein paar Stunden warten.
„Halte mich einfach fest."
Er zog sie an sich, seine Arme waren um sie geschlungen, ihr Kopf ruhte auf seiner Brust. Hermine lauschte seinem stetigen Herzschlag und beschloss, jeden einzelnen zu zählen, während er schlief. Sie würde auf ihn aufpassen und ihn eine Stunde vor seiner Abreise wecken. Dann könnte sie es ihm sagen.
Seine Finger strichen über ihre Haare.
Sie behielt die Uhr auf dem Kamin im Auge.
Sein Herz pochte unter ihren Fingerspitzen.
Sie hatte morgen den ganzen Tag Zeit, um zu schlafen. Sie würde wach bleiben.
Das würde sie.
Hermine schreckte auf. Ihre Augen huschten durch das dunkle Zimmer, während ihr Herz raste und nach Draco suchte. Niemand war neben ihr im Bett.
Hatte sie es verpasst? Waren sie schon weg?
Die Tür zum Badezimmer öffnete sich und ihre Augen wurden vom Licht geblendet, bevor die Lampe ausgeschalten wurde. Draco schloss die Tür hinter sich. Seine Brust war noch immer nackt. Er hatte nur seine Boxershorts angezogen.
„Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe.", flüsterte er.
„Wie spät ist es?" Ihre Stimme zitterte.
„Halb vier. Ich wollte nur aufs Klo."
Ihr Herz hämmerte gegen ihre Rippen. Sie war eingeschlafen.
Sie setzte sich hastig auf und griff unbeholfen nach Draco, sobald er in Reichweite war und packte ihn an den Schultern.
„Was –"
„Wir haben dreißig Minuten, Draco. Bitte hör mir zu." Ihre Lungen zogen sich zusammen. „Italien wurde angegriffen."
Draco erstarrte. „Woher weißt du-"
„Deine Mutter hat es mir gestern erzählt." Sie kämpfte darum die richtigen Worte zu finden. „Es wird nicht lange dauern, bis der Große Orden fällt und sie wollte, dass ich dir sage, dass du – du musst –"
Die Worte erstickten in einem Schluchzen. Sie zerstörten sie von innen heraus.
„Ganz ruhig."
„Du musst mit ihr gehen, Draco. Jetzt."
Seine Hände umfassten ihr Gesicht, seine Augen suchten ihre im Mondlicht. Tränen liefen über ihre Wangen und zwischen seine Finger. „Hermine."
„Ich habe ihr versprochen, dass du fertig sein würdest. Aber ich muss bleiben." Ihre Brust hob sich, als sie weinte und sich an ihn klammerte. „Aber bevor du gehst, lass mich dir bitte sagen, dass ich –"
Die Mauern des Herrenhauses erbebten. Die Fenster klapperten, als die Böden ächzten, als wäre etwas tief unter der Erde erwacht.
Draco packte sie fest. Hermines Augen weiteten sich vor Entsetzen, als sie hinter den Vorhängen zum indigoblauen Himmel schossen. Gar nichts.
„Voldemort –?"
Draco bewegte sich schnell und stürzte durch den Raum –
Die Schlafzimmertür sprang aus den Angeln, überall splitterte Holz. Hermines Körper zuckte zusammen, griff hastig nach den Laken, als sie versuchte, Draco zu folgen, aber dann wurde sein Körper mit einem Knall nach hinten geschleudert!
Entsetzen packte sie, als sie sich auf die Knie fallen ließ und sich auf ein grünes Aufblitzen gefasst machte.
„Draco –"
Zwei Gestalten stürmten in den Raum und leuchteten im Zauberstablicht.
„Accio Zauberstab!"
Hermine wich zurück, als eine kleine Gestalt auf sie zustürmte.
„Hermine!"
Ginny, ihr Gesicht blass wie das Mondlicht hinter ihrer Zauberstabspitze.
Ihre Haare waren abgeschnitten. Abrasiert. Sie warf ihren Umhang über Hermines nackte Schultern. Hermine blinzelte sie an und wartete darauf, dass die Erscheinung verblasste.
„Hermine.", sagte Ginny noch einmal mit schwerer Stimme, als sie ihre Arme packte. „Es wird alles gut werden –"
Ein gezischter Fluch aus der Ecke. Ein erstickter Schrei.
„Nein!"
Hermine stolperte vom Bett. „Stopp!"
Draco stöhnte und wand sich auf dem Boden, als Hermine sich auf den Angreifer stürzte.
Sie schrie ihn an, kratzte mit den Nägeln und schlug mit den Fäusten auf ihn ein.
Ginny schrie etwas und ein unsichtbarer Haken zog sie zurück.
Hermine stolperte und bereitete sich darauf vor, erneut zu auf ihn zuzustürzen, aber dann konzentrierten sich ihre Augen darauf und sie sah Ron auf der anderen Seite des Zauberstabs.
Ihr ganzer Körper zitterte. Seine Sommersprossen waren genauso, wie sie sie in Erinnerung hatte. Er hatte ein dickes Pflaster über seinem linken Auge.
„Hermine.", sagte er und es klang wie eine Melodie, die sie schon lange vergessen hatte. „Du bist jetzt in Sicherheit." Er schluckte. „Voldemort ist tot."
Hermine taumelte. Sie wartete darauf, dass seine Worte einen Sinn ergaben.
„Es ist wahr."
Hermine wirbelte zu Ginny herum. Sie folgte dem Zauberstablicht zu ihrer Hand – sie hielt den Elderstab.
„Ich habe ihn selbst getötet." Ihre Augen brannten wie die von Cho. Sie zog eine Braue hoch. „Die Schlange zuerst. Neville hat uns die Ehre erwiesen."
Hermine holte tief Luft. Und noch einmal. Ron streckte die Hand nach ihr aus und sie stolperte rückwärts.
Seine Hand fiel. „Geh mit Ginny." Er drehte sich wieder zu Draco um, der auf dem Boden kniete. „Ich kümmere mich um das hier."
„Nein!" Hermine warf sich vor ihn. Sie konnte nicht atmen. „Ron, du darfst ihm nicht weh tun –"
Ron starrte sie über das Zauberstablicht hinweg an. Als würde er sie zum ersten Mal sehen. "
„Nicht." Dracos Stimme hinter ihr war brüchig. „Nicht, Granger. Pass auf meine Mutter auf."
„Hermine –" Ginny griff nach ihr und sie schüttelte sie ab.
„Bitte." Hermine schluchzte wieder. „Er ist auf unserer Seite! Er ist – er ist –"
Ginny erwischte sie dieses Mal. Sie zerrte mit mehr Kraft, als Hermine wusste, dass sie hatte. „Komm mit. Es wird alles gut –"
Der Schraubstockgriff an ihrem Arm zog sie weg. Hermine schlug um sich und sah, wie Draco sie anstarrte, als wäre es das letzte Mal.
Jeder Schritt zog sie tiefer ins eisige Wasser. Ihre Glieder kämpften. Ihre Lunge verkrampfte sich.
Rette Draco.
„Stopp." Ginny zog an ihr, aber Hermines Füße standen fest auf dem Boden. „In seiner Schublade liegt ein Ersatzzauberstab", hauchte sie.
Ginny hielt inne.
Hermine sah Ron an und bettelte ihn mit ihren Augen an. „Ich könnte einen gebrauchen."
Ihr Herz schlug einmal. Zweimal.
Ron neigte seinen Kopf zu ihr und Ginny ließ ihren Arm los.
Hermine fühlte ihren Puls in ihren Fingerspitzen, als sie zu Dracos Nachttisch ging, ihre Füße machten kein Geräusch auf dem Teppich.
Sie hörte seine rauen Atemzüge in der Stille. Sie öffnete die Schublade, fuhr mit den Fingern über die Sachen darin und schloss sie um ein Taschentuch mit einer kleinen Kugel darin.
„Draco." Sie wirbelte auf dem Absatz herum und warf sie ihm zu, während die Murmel durch die Luft flog, als sie sich aus dem Taschentuch löste. Seine Augen weiteten sich und seine Hand schoss vor, als würde sie nach dem Schnatz greifen.
Ihre Blicke trafen sich und sie sah in dem Moment, in dem der Portschlüssel seine Finger berührte, eine Erkenntnis in ihnen aufblitzen.
Und dann war er weg.
Übersetzung von Annelina97 und Goldfisch!
Jeden Dienstag kommt ein neues Kapitel!
Und Vergesst nicht bei Darline'sBookDreams auf YouTube vorbeizuschauen, zwei Kapitel des Hörbuches sind schon gepostet! :)
Vielen Dank für alle Reviews, Favorites, Reads und Follows! Man freut sich jedes Mal, wenn man sieht, das unsere Übersetzung so vielen Leuten gefällt!
