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Harry Potter und der Dolch des Todes

Von Xanthia Morgan
Übersetzt von Steffi Silberstreif

Teil Zwei: Wie Magie



Harry lag auf dem grasbewachsenen Hang und starrte in die Wolken. Er beobachtete die Vögel beim Fangenspielen und stellte sich vor, auf seinem mitzuspielen, mit seinem Feuerblitz hin- und herzuschießen. Der Boden unter ihm war warm und trocken, und er entspannte sich das erste mal, seit er zurückgekehrt war. Gedanken an das Trimagische Tournier, Voldemort und Cedric Diggory waren weit weg, als er sich in dem tiefblauen Sommerhimmel verlor. Er seufzte tief und jagte in Gedanken einen größeren Vogel, der angefangen hatte, das Spiel der kleineren zu stören. Er flog auf seinem Feuerblitz näher heran und verjagte ihn. "Ich wünschte, es wäre so einfach," dachte er, "Wenn nur die echten Fieslinge im wirklichen Leben so einfach verscheucht werden könnten, dann hätte ich in ein richtiges zuhause bei Sirius, und wir könnten unser Leben leben, wie wir wollten." Er fühlte die Verzweiflung zurückkehren, die ihn seit Cedrics Tod geplagt hatte. Er seufzte erneut, drehte sich um und legte seinen kopf auf seine Arme. Er schloss seine Augen, fühlte, wie das Gras sein Kinn kitzelte, und fragte sich, was Hermine und Ron gerade jetzt machten. Hermine war vermutlich in Bulgarien und besuchte Viktor Kum, und Ron war darüber sicherlich nicht glücklich. Harry runzelte die Stirn, als er daran dachte, was für eine Veränderung Ron im letzten Jahr erfahren hatte. Er stellte ziemliche Besitzansprüche an Hermine, und das begann, ihre enge Freundschaft zu beeinflussen. "Ich denke, früher oder später wäre das einem von uns passiert," gab Harry sich selbst zu. "Ich habe es nur nicht zwischen den beiden gesehen." Gedanken an eine Beziehung zwischen seinen beiden besten Freunden brachte Gedanken an Cho Chang hoch. Er stellte sich ihr Gesicht vor und fragte sich, ob er jemals bei ihr Chancen haben würde.

Harrys Grübeleien wurden unterbrochen, als bekannte Stimmen von der anderen Seite des Hügels zu ihm herübergetrieben wurden. Er rutschte zur höchsten Stelle, blickte hinüber und stöhnte laut. Dudley und zwei seiner Smeltings Freunde kamen zu ihm hinüber, und er hatte keine Lust, ihnen zu begegnen. Er drehte sich um und rollte den Hügel hinunter, er wünschte sich nicht zum ersten mal, dass er seinen Tarnumhang dabei hätte. Am fuß des Hügels setzte er sich auf seine Hände und Knie und stand auf. Harrys sah sich nach dem besten Fluchtweg um und entschied sich, quer über das Feld zum Wald auf der anderen Seite zu sprinten. Schließlich war er sicher, dass er Dudley abhängen konnte, und sicherlich konnte er auch seine Freunde abhängen. Er blickte sich kurz um und sah Dudleys Kopf über dem Hügel auftauchen. Er entschied sich, dass es jetzt der beste Moment was, loszulaufen, und so rannte er über das Feld, er hoffte, dass sie ihn nicht bemerkten. Ein Ruf von Dudley ließ alle Gedanken aus seinem Kopf verschwinden, und er lief noch schneller.

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"Du hast uns versprochen, dass wir auch mal das Messer benutzen dürfen, Dudley. Ich will jetzt," forderte Reginald laut.

"Ich habe es euch gesagt. Es ist Zeit, nach Hause zu gehen. Meine Mutter hat das Abendessen bald fertig, und dann kann ich fernsehen."

Dudley war es leid, seine Freunde wegen des Messers nörgeln zu hören und beschloss, seinen Gewinn nach Hause zu nehmen. Er hatte keine Lust, mit ihnen zu teilen, und so hatte er sich eine Ausrede ausgedacht, um wegzukommen.

"Und morgen?" fragte Milton, "Du hast es versprochen, und ein Smeltings Junge bricht nie seine Versprechen. Das ist ein Teil des Schwures, erinnerst du dich?"

"Ich habe morgen viel zu tun. Außerdem habe ich mein Versprechen nicht gebrochen..." Dudley musste nicht versuchen sich zu rechtfertigen, weil Reginald ihn mit dem Ellenbogen in die Rippen boxte.

"Hey, ist das nicht dein scheußlicher Cousin Harry?" fragte er und zeigte auf Harrys verschwindende Form.

Dudley schielte auf die laufende Person. "Hey, es ist Harry. Hey! Stop!" schrie er. "Ich habe etwas für dich!" Dudley drehte sich zu den beiden Jungen neben ihm. "Wollt Ihr Spaß haben?" fragte er boshaft. Reginald und Milton lächelten gemein und nickten. "Fangen wir ihn!" rief Dudley, und die drei liefen schnell den Hügel hinunter. "Wer ihn kriegt, der darf einmal das Messer benutzen, bevor wir nach Hause gehen!" keuchte Dudley. Die Cousins brauchten keinen weiteren Ansporn um schneller zu laufen, und nach wenigen Momenten hatten sie den flüchtenden Jungen eingeholt.

Harry sah sich um und bemerkte, wie Dudleys Freunde immer näher kamen. Er wusste zweifellos, was passieren würde, wenn sie ihn kriegen würden. Er wollte heute nicht zusammengeschlagen werden, also rannte er schneller, aber er war nicht schnell genug. Milton, der merkte, dass Harry schneller lief, sprang in die Luft und riss den anderen Jungen beim Fallen mit sich. Harry schlug so hart auf dem Boden auf, dass er kaum Luft bekam. Er lag da, nach Luft schnappend, als ein keuchende Dudley sie erreichte und sich über ihn stellte, schweiß tropfte von seiner Stirn auf Harrys Shirt.

Dudley grinste. "Ich habe dich, Harry. Nun, warum bist du abgehauen? Wir wollten doch nur ein wenig Spaß haben." Ein unangenehmes Lachen kam aus seinem fetten Mund und Harry schluckte nervös. Er würde still bleiben, bis er herausgefunden hatte, was Dudley vorhatte, und bis dahin hatte er hoffentlich eine Fluchtmöglichkeit gefunden. Dudley wies Milton und Reginald an, Harry hochzunehmen und ihm zu folgen, also wurde unsacht auf die Füße gestellt und in den schmalen Wald gezerrt.

"Warum gehen wir hier her?" fragte Milton

"Damit uns keiner sieht, du Idiot," antwortete Reginald. Er drehte sich unterstützungssuchend zu Dudley. "Das stimmt doch, oder, Dudley?"

Dudley drehte seine kleinen schweineähnlichen Augen zu Reginald. "Das stimmt, Reggie. Und außerdem will ich Harry meinen neuen Trick zeigen." Dudley strich das Messer mit dem Tuch, in dem es eingewickelt war. "Denkst du nicht, dass er einige Wurfübungen sehen will?" Etwas an Dudleys Stimme warnte Harry, dass das keine normale Aktion "Was wir alles mit Harry anstellen können" sein würde. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, und er kämpfte, freizukommen. Dudley blieb kurz stehen, um ihn in den Magen zu boxen, bevor es weiterging. Dudleys Faust hatte Harrys Zwerchfell getroffen, und Harry fühlte, wie sie Luft aus seinen Lungen wich. Seine Knie knickten ein und sein Kopf schwamm, als er vergeblich versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Reginald und Milton kicherten böse über seine Not, und verstärkten ihren Griff um seinen Arm. Harry merkte, wie sich ihre Finger tief in sein Fleisch bohrten, und seine Muskeln schmerzten von dem Druck.

"Genau hier," erklärte Dudley, als sie sich in angemessener Entfernung zum Feld befanden. Er zeigte auf einen großen Baum am anderen Ende der kleinen Lichtung. "Halt ihn fest," befahl er. Reginald und Milton schleiften Harry zu dem Baum und ihn gegen den Stamm drückten. Die streckten seine Arme aus und stellten sich nah hinter ihn. Harry konnte sich nicht bewegen geschweige denn befreien. Seine Arme waren so weit zurückgebogen, dass er sich nicht nach vorne neigen konnte, und hinter ihm war der Baumstamm, der ihn hinderte, nach hinten auszuweichen. Er sah Dudley still an.

"Ja, ja, es sieht so aus, als ob ich dich endlichgefangen hätte, Harry." Dudleys hämische Stimme hallte durch die Bäume. "Wie fühlt es sich an, derjenige zu sein, der hilflos ist, während ihn jemand auslacht?" Wie auf Befehl brachen die drei Jungen in fieses Gelächter aus. Harry schauderte, er blickte Dudley unentwegt ins Gesicht. Dudleys Lippen drehten sich in ein fieses Lächeln. "Weißt du noch, wie du mich letztes Jahr ausgelacht hast? Als deine Freunde meine Zunge anschwellen ließen? Weist du noch, wie mir dieses schreckliche Biest eines Mannes einen Schweineschwanz verpasst hatte? Weißt du noch wie du die Schlange freigelassen hast und Tante Magda schweben ließt?" Dudley war mit jeder Frage näher und näher gekommen. Jetzt stand er dicht vor Harry. Auf einmal schrie er los: "WEISST DU NOCH? ANTWORTE MIR, DU FREAK!"

Milton und Reginald hörten auf zu lachen. Sie sagen misstrauisch zu Dudley. "Was hast du vor, Dudley?" fragte Reginald zögernd. Dudley sah den kleineren Jungen böse an. "Willst du jetzt mitmachen oder nicht?" grunzte er wütend. Reginald trat ängstlich zurück. Er war sich der Sache nicht mehr so sicher, aber Dudley ängstigte ihn in diesem Moment, und so nickte er. Dudley sah nun zu Milton. "Und du?" fragte er leise. Milton starrte ihn nur an. Dudley lachte wieder und ging ein wenig zurück. "Nun, Harry, du bist sicher neugierig, was mein neuer Trick sein könnte? Tja, zufällig habe ich heute ein neues Spielzeug bekommen, und ich habe den ganzen Nachmittag damit geübt. Ich kann es jetzt wirklich gut. Ich habe noch kein Ziel verfehlt." Dudleys Hand strich über die stoffbedeckte Klinge während er sprach. Als er sah, dass Harrys seine Aufmerksamkeit ganz dem Objekt in seiner Hand widmete, zog er langsam den Stoff zurück und zeigte die glänzende Klinge.

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"Dudley, das kannst du nicht ernst meinen," flüsterte Harry. "Du kannst nicht glauben, dass du damit davon kommst."

Dudle schüttelte seinen Kopf. "Ich weiß nicht, was du meinst," sagte er unschuldig. "Ich werde dir nur zeigen, wie gut ich werfen kann. Stimmt das, Reggie? Milton?

"Du willst ihm nur Angst machen, oder, Dudley?" quietschte Milton. "Ich meine, du willst ihn nicht wirklich, weißt du, erstechen, oder?"

"Natürlich will er ihn nur erschrecken. Dudley würde nie auf ihn zielen. Oder?" Reginald versuchte, seine zitternde Stimme sicher klingen zu lassen. Dudley antwortete nicht. Er strich noch einmal mit dem Stoff über die Klinge und balancierte sie dann auf seiner Handfläche. "Mal sehen, wie nah ich rankomme." Er winkte zu Reginald und grinste. Reginald grinste zurück, davon überzeugt, dass Dudley nur nah an Harry herankommen wollte. Schließlich hatte er seine beeindruckenden Fähigkeiten schon früher unter Beweis gestellt. und Reginald war sich sicher, dass Dudley sicher zielte. Er nickte Milton versichernd zu und hielt Harrys Arm fester. Milton tat das gleiche, beide Jungen wollten sichergehen, dass Harry nicht aus Versehen in das Messer lief.

Dudley wog das Messer ein letztes Mal um sein Gewicht zu prüfen, sann nahm er seine Hand weg. Er zielte auf den Platz über Harrys Kopf und ließ den Dolch fliegen.



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Und für alle die, die es noch nicht wissen: (Fast) alle personen in dieser Geschichte gehören JKR