Übersetzt von Steffi Silberstreif
Die junge Frau ging vorsichtig durch den Wald, ihren Pullover eng um sich gewickelt, als ob er den Schauer der Vorahnung abhalten konnte, der ihr den Rücken herunterlief. Seit Glynnis Babock zwölf Jahre alt war, konnte sie fühlen, wenn etwas unerwartetes passieren sollte. Ihr Vater hatte das Instinkt genannt, ihre Mutter sagte, es sei weibliche Eingebung, und ihre Schwester meinte immer, es sei eine unheimliche Fähigkeit, immer zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Was auch immer es war, sie hatte inzwischen herausgefunden, dass ungewöhnliche Dinge geschehen werden, wenn es sie im Nacken kribbelte, und das Kribbeln hatte vor etwa zehn Minuten angefangen, als drei Jungen aus diesem Wäldchen gelaufen kamen. Glynnis hatte sie von der Wiese aus gesehen, auf der sie gesessen und gelesen hatte, und sie wusste sofort, dass da etwas falsch lief. Das Gefühl war nicht von den drei Jungen gekommen, sondern von dem Platz, den sie gerade verlassen hatten.
"Du bist verrückt, Glynnis," grübelte sie laut, als sie leise aus dem Sonnenlicht in das dunkle, grünliche Licht des Waldes trat. "eines Tages wirst du lernen, diesen Drang zu ignorieren, und Mutter wird endlich mal wieder ruhig in ihrem Bett schlafen können. Und wenn du jetzt weißt, was gut für dich ist, hältst du die Klappe und gehst nach hause." Nachdem sie das gesagt hatte, warf sie ihr erdbeerblondes Haar über die Schulter und ging entgegen ihres eigenen Rates weiter. Sie wusste, dass sie nicht nach Hause gehen würde.
"Klasse gemacht" Hast mal einen Tag frei vom Krankenhaus, und schon jagst du Phantome im Wald" fuhr sie fort zu sich selbst zu flüstern, als sie tiefer in den Wald ging. Sie blieb stehen und schielte vorwärts. Die Bäume wurden lichter, und das Licht heller. Sie konnte einen freien Flecken auf der Erde sehen. Glynnis schlich langsam vorwärts, sie wusste instinktiv, dass, was immer sie hierher gebacht hatte, gleich vor ihr war. Sie trat einige Schritte vor und sah auf eine kleine Lichtung. Auf einmal überkam sie ein Gefühle der Unvermeidlichkeit, so dass sie nach Luft schnappte und sich Unterstützung suchend an einen Baum lehnte. Sie wusste, so sicher wie sie ihren Namen kannte, dass ihre Bestimmung dort in der Lichtung auf sie wartete. Glynnis nahm einige tiefe Luftzüge und versuchte, ihr rasendes Herz zu beruhigen. "Es gibt kein Zurück". Diese Worte klangen in ihrem Verstand nach.
"Glynnis, nimm dich zusammen," sagte sie sich ernst. "Du bist noch vor nichts in deinem Leben davongelaufen, und damit wirst du auch jetzt nicht anfangen. Es wird Zeit, dass du deinen Instinkten vertraust." Glynnis nahm einen letzten tiefen Atemzug und stieß sich von dem Baum, der sie unterstützt hatte, weg. Sie stellte sich aufrecht hin und stellte sich der Lichtung.
*********************************
Schmerz. Das war das erste, das Harry klar machte, dass er nicht tot war. Er zog von der Schulter aus und strahlte durch seinen ganze Körper. Er stöhnte laut, so intensiv war er. Das eingeschlossene Messerfühlte sich an, als würde es pulsieren. Mit jedem Schlag fühlte Harry, wie ihn seine Kraft verließ. "Ich muss eine Menge Blut verloren haben, um mich so schwach zu fühlen," dachte er mit einem Anflug von Panik. Dann hörte Harry, wie sich Schritte näherten, und er setzte sich auf vor Angst, dass Dudley zurückgekommen war, um das zu beenden, was er angefangen hatte. Die Welt um ihn verblasste und der Schmerz verdreifachte sich, als er versuchte, sich vom Boden zu erheben. Er fiel wieder zurück und versuchte einen Schrei durch seine Hand zu dämpfen, aber das hatte keinen Zweck, sein Schmerzensschrei klang durch die Bäume.
Harry wurde wage bewusste, dass die Schritte für einen Moment stehenslieben und dann zu ihm gerannt kamen. "Wer auch immer das sein mag, Dudley kann es nicht sein. Die Person keucht nicht genug." Dieser Gedanke tröstete etwas. "Es könnte einer der anderen beiden Jungen sein..."
"Oh mein Gott," keuchte eine leise, weibliche Stimme. Harry drehte seinen Kopf um zu sehen, wer da war. "Oh, nein, beweg dich nicht! Bleib still liegen." Eine Frau kam in Harrys Sichtweite. Sie war offensichtlich erschüttert, bei dem Anblick, wie er dort lag, ein Messer aus seiner Brust ragend. "Bitte," flüsterte Harry, "Holen Sie Hilfe?" Seine Worte hatten gleich eine Reaktion bei ihr hervorgerufen, denn sie kniete sich hin und zog ihren Pullover aus. Harry sah mit immer größer werdenden Augen, dass sie auch ihr T-Shirt darunter auszog. "Was..." krächzte er, ihm fielen seine Augen beinahe heraus, als er ihre bloßen BH sah.
"Ich muss die Blutung stoppen", kam ihre dumpfe Stimme aus ihrem T-Shirt hervor. Als sie ihren Kopf befreit hatte, zog sie ihren Pullover wieder an und zerriss das T-Shirt. Harry muss sie angesehen haben, als sei sie plötzlich verrückt geworden, denn sie lächelte ihn an und sagte: "Ich mache einen Verband" ritsch "um das Messer zu sichern" ritsch "so dass es nicht herausrutscht, und um" ritsch "es untern herumzuwickeln, um die Blutung zu stoppen." ritsch
Ihr Lächeln wurde weiter. "Ich weiß, das muss eigenartig aussehen, eine Fremde Frau taucht bei dir auf und fängt sofort damit an, sich ihre Kleider vom Leib zu reißen. So, dann will ich das mal aufklären. Mein Name ich Glynnis. Und damit du nicht glaubst, dass ich völlig verrückt bin, sollte ich dir auch sagen, dass ich Krankenschwester bin."
"Ich bin Harry," flüsterte er.
"OK, Harry, ich werde jetzt anfangen, einiges des Stoffes um die Wunde zu legen, in Ordnung? Es wird weh tun, aber ich werde mein bestes geben und ganz vorsichtig sein. Bist du fertig?"
Harry nickte leicht. Sie hatte hellrotes Haar und sehr braune Augen. Etwas an ihr schien vertraut, aber er konnte es nicht unterbringen. Sie schien seinen Blick zu spüren, und lächelte zu ihm hinunter. "Ich muss das Messer festhalten, wenn ich den Stoff um das Heft wickeln will, OK?" Harry nickte. "Kannst du probieren, ganz still zu liegen?" Harry nickte wieder und sah weg, als ihre Hand nach dem Kopf des Drachen griff.
Glynnis überraschter Schrei vermischte sich mit seinem Schmerzensschrei. In dem Moment, als sie den Griff berührt hatte, hatte der Drachen eine solche Energie abgegeben, die sich in ihr Fleisch bohrte. Er drehte seinen Kopf wieder in ihre Richtung und sah mit Schrecken, dass seine Retterin quer über die Lichtung flog, als ob die geworfen worden war. Sie landete mit einem Bums auf dem Boden. Langsam setzte sie sich auf und schüttelte ihre Kopf. Dann sah sie Harry voller Furcht an. "Was ist das für ein Ding?" fragte sie, ihre Stimme ein verängstigtes Flüstern, ihr zeigender Finger zitternd. "Das Messer. Ich habe danach gegriffen, und... ich weiß nicht... es war ein elektrischer Blitz oder so. Es hat mich scheinbar weggeworfen, als ob es nicht wollte, dass ich dich anfasse." Glynnis schüttelte ihren Kopf als ob die ihn frei bekommen wollte.
Harry sah das Messer an und sah, wie die Augen des Drachen Glynnis ansahen. Er stöhnte. Er hatte vergessen, dass das Messer von einem Zauberer gemacht worden war. Harry schloss seine Augen und versuchtre verzweifelt, sich etwas auszudenken, irgendetwas, das erklären würde, was eben geschehen war.
Glynnis sah das Gesicht des Jungen an, das in Schmerz und Verwirrung verzerrt war. Sie stand auf und schlurfte zu ihm hinüber. Harry fühlte eine Hand auf seiner Schulter und sah zu ihr hinauf. "es tut mir leid," sagte er schwach. "Ich wusste nicht, dass es so etwas tun würde." Glynnis lehnte sich näher. "Harry," sagte sie leise, "Was ist das für ein Ding?" fragte sie, und sah den Drachen an.
Harry drehte sich weg. Tränen lagen in seinen Augenwinkeln, und er schüttelte nur den Kopf. "Ich kann es Ihnen nicht sagen. Sie sollten jetzt gehen." Glynnis hob ihre Hand und legte sie seicht auf Harrys Wange und drehte sein Gesicht zu ihrem. "Ich werde nicht gehen," erklärte sie ihm ernst. "ich weiß nicht, was du denkst, wer ich bin, aber ich lasse keine verletzten Kinder alleine im Wald. Also vergiss das einfach und hilf mir herauszufinden, was wir tun können, in Ordnung?" Harry hob seine Augen zu ihren und sah, was sie meinte. Hier war jemand, der ihn nicht alleine ließ. Dieser Gedanke alleine brachte ihm mehr Tränen in die Augen. Er blinzelte sie weg und nickte.
"In Ordnung," lächelte Glynnis und strich ihm die Haare aus der Stirn. Die blitzförmige Narbe stand heraus aus der blassen haut. Glynnis Lächeln verschwand. "Ich hätte es wissen sollen," seufzte sie, "du bist Harry Potter."
Ich freue mich über jedes Feedback - und Xanthia auch!
Und für alle die, die es noch nicht wissen: (Fast) alle personen in dieser Geschichte gehören JKR
