Übersetzt von Steffi Silberstreif
"Ich hätte etwas tun sollen. Irgendetwas. Versuchen, früher auszubrechen, es besser zu erklären, einen Prozess vordern. Statt dessen habe ich mich selbst in Askaban sitzen lassen und nichts getan, und darum ist Harrys Leben in Gefahr und ich bin hilflos." Dieses geschluchzte Geständnis brach Glynnis das herz. Sie musste ihn da durchbringen, ihn sehen lassen, dass es nicht seine Schuld war.
"Also wusstest du, dass Peter Harrys Eltern verraten würde?" stellte sie beiläufig fest. "Nun, das war wirklich sehr unvorsichtig von Dir."
Sirius stand abrupt auf und starrte Glynnis wütend und erschrocken an. "Ich dachte, er würde ihr Geheimnis verwahren! Ich dachte, ich könnte ihm vertrauen! Ich hatte keine Ahnung, dass er für die andere Seite arbeiten würde!" Glynnis sah ihn mit gerunzelter Stirn an, sie hoffte entgegen jeder Hoffnung, dass ihre Taktik richtig sei.
"Nun, dann bist du schuldig." Sie konnte sehen, wie sich seine Selbstabscheu und der Hass gegen sie in seinen Augen aufbaute. "eines schlechten Urteils." Glynnis sah, wie Sirius' gefror, als er ihre Worte begriff. Sie fuhr schnell fort. "Schuldig, zwei Freunde zu lieben und einem anderen zu vertrauen, was sich als falsch herausgestellt hat."
Sirius was verwirrt, das konnte sie sehen. Er war so in ihrem eigenen Gram eingeschlossen gewesen, dass er sich geweigert hatte, die Fakten zu betrachten. Glynnis nutzte das aus und machte weiter. Sie stand da und legte eine Hand leicht an sein Gesicht. "Du bist auch schuld, Hoffnung in einem Platz zu finden, an dem es keine gibt, und Harry so zu lieben, dass du eine Strafe schlimmer als den Tod riskierst, um ihm zu helfen." "Du bist auch schuld daran, dass ich wieder Gefühle habe."
Sirius fühlte, wie sich seine Emotionen in ihm bekriegten. Er hatte so viele Jahre damit verbracht, sich die Schuld zu geben, könnte er Unrecht gehabt haben? War es wirklich seine Schuld? Dumbledore hatte ihm gesagt, nein. Viele andere hatten ihm nein gesagt, andere, die die Fakten und Gegebenheiten besser kannten als diese Muggel-Frau. Und dennoch schienen ihre Worte durch den Nebel des Selbsthasses, der ihn jahrelang umgeben hatte, hindurchzukommen. Er sah in ihre tiefen Augen und sah eine Vergebung, die er nicht verstand, aber annahm. Eine Vergebung all seiner Sünden, real und nicht eingebildet. Er fühlte sich von einer schweren Last befreit. Noch immer hingen die dunklen Wolken über ihm, auch als er versuchte, darüber hinauszuwachsen. "Sie werden immer da sein." Die Stimme in seinem Kopf war ihre. "Da werden immer diese tiefen Fragen sein, in der Nacht, in deinen Träumen, dass du sie schreien hörst und sie sterben siehst. Du wirst dich immer innerlich fragen, ob du etwas hättest machen können."
"Aber wie...?" Sirius stellte diese Frage laut.
"Ich habe diesen Teil der Hölle gesehen." Die Stimme klang mit unaussprechlichen Herzschmerz.
Sirius sah alte, offene Wunden in Glynnis' Augen, und seine Hand legte sich an ihr Gesicht. Erst da merkte er, dass sie nicht gesprochen hatte. Seine Augenbrauen hoben sich fragend, und er sah die Antwort in ihrem kleinen, traurigen Lächeln. "Manche Dinge werden besser nicht laut gesagt."
"Erzähl es mir." Das war kein Befehl, sondern eine Bitte. Eine Bitte um Versicherung, dass er nicht alleine war mit seiner Fehlbarkeit. Sie schloss ihre Augen, unsicher, ob die das jetzt mit ihm teilen wollte. Aber Glynnis merkte, dass sie, wenn sie ihr Leben neu beginnen wollte, jemanden vertrauen musste. Ihre Augen öffneten sich und sahen entschlossen in seine Augen.
Eine Welle des Leides verschlang Sirius, als die Ereignisse von fünfzehn Jahren durch seinen Geist flossen. Er sah alles mit ihren Augen. Sah sie Körper ihres Mannes und Sohnes, die Beerdigung, die Wochen aus Leid und Isolation. Sah sie wieder Lebenswillen schöpfen. Und, mit einem körperlichen Schlag, sah er die Zeitungsausschnitte, die sie Jahre später las.
"Es tut mir leid! Ich hätte das nicht tun sollen," rief Glynnis, als er von ihr wegsprang. "Bitte, Sirius, vergib mir. Ich habe das lange nicht gemacht. Ich hätte..." Sirius unterbrach sie mit einem zitternden Finger auf ihren Lippen. "Das ist es nicht. Es ist... Oh Glynnis!" Er zog sie näher, unsicher, ob er ihr die Wahrheit sagen sollte. Mit zitternden Armen hielt er sie fest und erzählte, wie ihre Familie wirklich gestorben war.
"Siehst du," sagte er leise, seine Hände strichen über ihren Rücken, "es war keine Bombe. Der gleiche Mann, der Lily und James getötet hat, hat auch Seamus und Derek umgebracht."
Glynnis stand stocksteif in Sirius' Umarmung. Wären da nicht die schnellen Bewegungen in ihrer Brust gewesen, hätte er geglaubt, sie wäre eine Statue. Als sie endlich sprach, war sie so leise, dass er nicht sicher war, ob er sie wirklich hören würde.
"Haben sie gelitten?"
Sirius hielt sie fester. "Nein. Sie haben nichts gespürt, und sie hatten keine Zeit für Angst. Es war wirklich augenblicklich." Glynnis' Atem war ruckartig und sie atmete hastig aus. Sirius fühlte, wie sie sich langsam aus seiner Umarmung löste und bereitete sich auf das Schlimmste vor. Er war sich nicht sicher, ob er das hätte hören wollen, was sie gerade gehört hatte. Er war erstaunt, als er ihr schließlich in die Augen sah und sie ihn dankbar ansah. "Ich habe mich oft gefragt, was da wirklich passiert war. Irgendetwas an der ganzen Sache schien nicht richtig, aber jetzt... Jetzt weiß ich es. Danke, Sirius, dass du mir das erzählt hast." Die Ernsthaftigkeit in ihrer Stimme waren zu viel für ihn. Ohne zu überlegen lehnte er sich herunter zu ihr und legte seine Lippen leicht auf ihre. Glynnis seufzte und lehnte sich zu ihm, ihre Hände um seinen Rücken. Sirius ächzte und vertiefte seinen Kuss. Ein Wusch vom Kamin zwang sie dazu, schnell auseinander zu treten, und Attivus Attlewart trat aus den Flammen.
*********************************
Wurmschwanz starrte mit faszinierten Abscheu auf das sich verändernde Gesicht seines Meisters. Die geschlitzten Augen rundeten sich, ihr inneres wurde zu einem dunklen Braun-grün. Die knöchrigen Glieder füllten sich aus und fleisch wuchs über die Höhlen der Totenkopfgleichen Wangen. Während einiger Momente spross helles Haar aus dem Kopf des bösen Zauberers, und wuchs, während Wurmschwanz zusah.
Voldemort lachte mit grimmiger Zufriedenheit, als sein Gesicht sich rötete und sich seine scharfen, gelben Zähne gerade stellten. "Beinahe fertig," summte er sein Spiegelbild an. "Bald bin ich nicht mehr zu erkennen, und die Welt wird wissen, dass Lord Voldemort tatsächlich zurückgekehrt ist!"
Wurmschwanz schluckte nervös. Er wollte den Potterjungen nicht tot sehen. Er schuldete ihm das Leben. Er hatte versucht, den Zauber auf das Messer zu sabotieren, in dem er dem Klingenmacher nur unvollständige Informationen gegeben hatte, aber das war fehlgeschlagen. Er hatte nur noch eine Hoffnung. Voldemort war sehr genau in dem, was er wollte. "Kein andere Zauberer oder Muggel soll die Klinge entfernen können, Slagger," hatte er gesagt. Slaggers Augenbrauen hatten sich gehoben. "Kein anderer Zauberer? Sie sind sicher, dass es das ist, was Sie wollen?" hatte er gefragt. Slagger hatte schnell auf Wurmschwanz geblickt, und da hatte er gemerkt, dass es die Möglichkeit eines entscheidenden Fehlers im Plan seines Meisters geben könnte. Er sah dann weg, aber vorher hatte ein heimlicher Wink seine Verdächtigungen bestätigt. Jetzt sah er nur zu, während Voldemort Gestalt sich änderte, und hoffte, dass der kleine Formfehler sich zeigen würde, bevor es zu spät war.
*********************************
Attivus stieg aus dem Kamin und staubte sich ab. Er schien weder die unangenehme Stille, die nun über dem Raum lag, zu bemerken, noch, dass Sirius und Glynnis beide gerötet waren. Er lächelte nur, als er von seinem sauberen Umhang hochsah. "Ich hatte doch gesagt, dass ich schnell sein würde. Wie geht es Harry? Ich sehe, Sie sind wieder auf den Beinen, Junge Dame. Gut, gut. Ich kann mich jetzt nicht um zwei Patienten sorgen, oder? Obwohl es so schein, als ob Sirius hier zumindest mit einem von euch zurechtkommt." Seine glitzernden Augen verrieten, dass er wusste, was seine vorzeitige Ankunft unterbrochen hatte. Jedenfalls runzelte Glynnis ihre Stirn. "Was meinen Sie mi zwei Patienten?" Attivus sah Sirius fragend an. Sirius schüttelte leicht seinen kopf. Glynnis Runzeln vertiefte sich. "Was soll das Kopfschütteln? Was sagt Ihr mir nicht?"
"Ich denke, sie sollte es wissen, Attivus. Glynnis wird es aufnehmen. Sie ist eine bemerkenswerte Person." Sirius lächelte sie an. Ein seltenes, hübsches, echtes lächeln, das ihre Knie weichem machte. Sie lächelte breit zurück und wurde leicht rot. Attivus sah von einem zum anderen und nickte absichtlich zu sich selbst. "In Ordnung, Miss. Setzen Sie sich hin." Er nahm sie am Ellenbogen und führte sie zum Stuhl. "Sie hatten eine Vision," erklärte er kurz und knapp.
"Eine Vision?" fragte Glynnis unschuldig, währen ihr Herz in ihrer Brust raste.
"Glynnis." Sie sah Sirius an und merkte, dass aller heraus war. "Es tut mir leid. Ich hatte seit langen niemanden davon erzählt." Attivus tätschelte ihr knie. "Sehr verständlich. So, daraus schließe ich, dass das nicht das erste mal war, dass so etwas passiert ist." Glynnis schüttelte ihren Kopf. "Nein. Ich weiß, dass es zumindest einmal vorher passiert ist. Damals war ich zwölf. Das war das erste mal, dass meine Sicht sich zeigte, und es hatte mich ziemlich umgehauen. Meine Eltern dachten, ich wäre besessen. Ich hatte erst später realisiert, was passiert war." Der Arzt sah sie nachdenklich an. "Du warst zwölf? bist du dir da sicher?" Sie dachte einen Moment lang nach. Sie erinnerte sich nur daran, die sicht gehabt zu haben, nachdem sie zwölf Jahre alt war. Das erzählte sie ihm auch. "Aber bei diesem ersten mal? Könnte es gewesen sein, dass du jünger warst? Elf, vielleicht?" Sirius dreht seinen Kopf zu Attivus. Er sah den Arzt skeptisch an. "Attivus, was bezweckst du damit?" Attivus winkte ab. "Ich bin nur neugierig, mein lieber. Könnten Sie bitte darüber nachdenken?" Glynnis dachte so weit zurück, wie sie sich erinnern konnte. Vielleicht könnte ich elf gewesen sein. Ich kann mich wirklich nicht genau erinnern, es tut mir leid." Attivus tätschelte wieder ihre Hand. "Ist schon in Ordnung, Miss Babcock. Nicht wirklich wichtig. Wie gesagt, reine Neugier." Glynnis reichte herüber und nahm die Hand des Arztes in ihre eigene. "Haben Sie irgendetwas herausgefunden? Über Harry?"
Attivus lächelte sie breit an und nickte. "Ich denke, ja. Diese Dolche hängen sehr vom benutzen Zauberspruch ab. Und wenn dieser Spruch nicht präzise ausgesprochen wurde, gibt es eine Möglichkeit, den Fallenspruch zu umgehen. Wir müssen nur herausfinden, was 'die rechte Hand ist links' meint."
Harry hörte Stimmen und versuchte aufzuwachen. Er fühlte sich sehr schwach. Er wusste, dass er nicht viel Zeit hatte. Sie sprachen über Visionen. Jemand hatte eine Vision? "Glynnis," dachte er. Er hörte einfach ihrer Unterhaltung zu und versuchte, alle seine Energie zusammenzubekommen, um seine Augen zu öffnen. Er hörte die Fragen, die Dr. Attlewart stellte. "Elf!" Das erregte Harry Interesse. "Er muss denken, dass sie das Potential zu einer Hexe hat, das würde alles erklären!" Harry wollte aufwachen und bereute es sofort. Ein Stöhnen kam über seine Lippen, als er fühlte, wie die Kraft seines Körpers vom Messer aufgenommen wurde. Sofort waren Sirius und Glynnis bei ihm.
"Harry," Sirius Gesicht war grau vor Erschöpfung. "Wie fühlst du dich?"
Harry öffnete seinen Mund, aber es kam kein Ton heraus. Er versuchte zu schlucken, aber sein trockener Hals ließ ihn nur würgen. Glynnis sah seine Not. "Ich hole dir etwas wasser, Harry. Warte einen Moment." Und sie war weg. Dr. Attlewart nahm ihren Platz ein und untersuchte Harry kurt. "Dir wird es bald besser gehen, Harry. Wir werden das Ding herauskriegen. Da bin ich sicher." Glynnis kam mit einem Glas Wasser und einem Strohhalm wieder. "Hier, Harry. Kannst du ihm helfen, sich hinzusetzen, Sirius?" Sirius' starke Arme hielten ihn aufrecht, während er das kalte Wasser gierig trank. "Nicht zu schnell, Harry," sagte sie leise. "Langsam. So ist es gut." Sie stellte das Glas auf den Nachttisch und setzte sich neben ihn. "Wie geht es dir?" frage sie sanfter, ihre Sorge auf ihr Gesicht geschrieben. Harry versuchte erneut zu sprechen, und er merkte, dass er kaum flüstern konnte, so erschöpft war er. "Es ging mir schon besser." Sirius wandte sich bei Harrys Worten ab. Er sah in die Augen des Arztes, und alles, was sie sagten, war, "Wir verlieren ihn."
Glynnis Stimme halte durch seinen Kopf. "Halte durch, Sirius. Du musst jetzt stark sein." Er wandte sich zu ihr und nickte. Zufrieden drehte sich Glynnis wieder zu Harry. "Wie werden..." Ihre Worte wurden von Harrys Schmerzensschrei abgeschnitten. Er wälzte sich auf dem Bett, als der Dolch schreiende Pulse heißen Schmerzens in seine Brust schoss.
Glynnis nahm seine hand, und Harry schrie erneut und zog sie weg. Sie blickte herunter und sah rote, schmerzhafte Stellen auf der haut zwischen Daumen und Zeigefinger. Sie eingebrannten Schnitte waren offensichtlich geschwollen und entzündet. Sie sah Attivus ängstlich an und er trat an ihre Seite, um sich die Wunde anzusehen. "Harry, wie ist das passiert?" fragte er. "Er hat mich gebissen," bracht Harry durch zusammengebissenen Zähne heraus. "Was hat dich gebissen?" Harry warf seinen Kopf hin und her, er versuchte verzweifelt, dem Schmerz, der durch ihn brannte, zu entkommen. "Harry! Was hat dich gebissen?" Attivus bestand auf einer Antwort. "Der Drachen," stöhnte Harry. Er keuchte erleichtert, als der Schmerz nachließ. "Der Drachen hat mich gebissen, als ich das Messer herausziehen wollte."
Attivus stand schnell auf und schrie. "Das ist es! Attlewart, du bist ein Idiot! Das hätte ein blinder mit einem Krückstock gesehen!"
Sirius und Glynnis sahen den Arzt schockiert an. Er tanzte im Kreis, sein Haar schlug um ihn. "Natürlich! Natürlich! Wie einfach! Wie simpel und einfach!"
"Attivus!"
Bei Sirius' ruf unterbrach Attivus seinen Tanz und stand kopfschüttelnd da. "Das hätte ich herausfinden müssen, Sirius."
"Was herausfinden, Attivus?"
"Haben Sie eine Möglichkeit gefunden, das Messer herauszuziehen, Doktor?" fragte Glynnis mit hoffnungserfüllter Stimme. Er nickte. "Wir haben alles falsch gemacht, Sirius, du und ich. Miss Babcock hat nicht gesagt, die rechte Hand ist link. Sie hat gesagt die rechte Hand ist links." Sirius starrte ihn nur an und verstand nichts. "Harry muss derjenige sein, der den Dolch herauszieht."
Die Erklärung des Arztes hinterließ einfache Stille. Glynnis, Sirius und Harry sahen ihn an, als ob ihm gerade Flügel gewachsen sein. Er schüttelte seinen Kopf und kicherte grimmig. "Seht ihr das nicht? Harry kann den Dolch anfassen. Er beißt ihn, ja, aber das ist alles. Er wurde nicht weggeschleudert oder verbrannt. Harry muss derjenige sein, der den Dolch herausziehen kann. Mit seiner linken Hand. 'Die rechte Hand ist links.'." Er blickte zu Harry, der gleichzeitig ängstlich und erleichtert aussah. "Meinst du, du könntest das hinkriegen, Harry?"
Harry konnte nicht sprechen, er war zu schockiert. Konnten seine Feinde so unvorsichtig gewesen sein? Anscheinend schien Sirius das gleiche zu denken, denn er stellte genau die Frage. Attivus nickte zur Antwort, aber sein blick verließ Harry nicht.
"Das ist ein Charaktertest." Glynnis einfache Feststellung ließ sie in ihre Richtung sehen.
Attivus nickte erneut. "Du-weißt-schon-wer kennt keine Ehre. Kein Sinn dafür, was einen Mann zu dem macht, was er ist. Er sieht nur Gier, Gewalt, Hass, all diese negativen Dinge in einer Person, und fördert das. Er weiß nicht, dass ein starker Charakter, ein starker Sinn für recht und Unrecht ebenso mächtig sein kann wie alles, was ein böser Geist sich ausdenken kann. James und Lily haben das bewiesen, aber er scheint nicht daraus gelernt zu haben."
"Sie meinen, ich muss es einfach nur rausziehen?" fragte Harry, einfaches Sprechen machte ihn atemlos und schwach. Attivus nickte. "Es wird mich wieder beißen," sah Harry den Drachen an und bemerkte dessen Aufmerksamkeit und wie er mit den Zähnen knirschte und knurrte. Attivus nickte erneut. "ich befürchte, das wird er, Harry. Du musst die nur das eine merken: Schmerz verschwindet, Charakterstärke bleibt. Ich denke, das ist eine Lektion, die dein Pate endlich gelernt hat." Harrys Augen bewegten sich zu Sirius hinüber, der Glynnis mit unerkennbaren Gesichtsausdruck ansah. Sirius Blick wanderte langsam zu Harry. er lächelte nüchtern und nickte. Harry sah rüber zu Glynnis. Sie nickte auch, und dann, ganz leise, hörte er ihre Stimme in seinem Kopf. "Ich hatte dir gesagt, du wirst heute nicht sterben. Darauf musst du vertrauen." Seine Augen weiteten sich, und er wusste, dass sein Gesicht schockierte ausgesehen haben muss, denn Sirius stellte sich neben sie und legte einen Arm um ihre Schultern. "Vertraue ihr, Harry," war alles, was er sagte.
Harry atmete tief ein und versuchte, sein klopfendes Herz zu beruhigen. "Ich kann das tun. Ich kann das tun." Er wiederholte diese Worte wieder und wieder, bis sein linker Arm ganz von alleine herüberreichte und den Drachen griff.
Die scharfen Zähne des Drachen bissen sofort zu. Die sowieso schon schmerzende Hand bestand innerhalb von Sekunden nur noch aus Haut- und Muskelfetzen, und alles, was Harry tun konnte, war durchzuhalten. Mit einem lauten Schrei nahm er seine letzte Kraft zusammen und zog so stark wie er konnte. Wie Excalibur aus dem Stein gekommen war so riss sich auch das Messer, das angeblich einmal König Arthur gehört hatte, aus Harrys Schulter und in die Luft über dem Bett. Meilen entfernt schrie Voldemort in Wut und Niederlage, ein Geräusch, das von dem Drachen wiederholt wurde, als er auf den Boden fiel und in tausend Splitter glänzenden Metalls zerbarst.
Ich freue mich über jedes Feedback - und Xanthia auch!
Und für alle die, die es noch nicht wissen: (Fast) alle personen in dieser Geschichte gehören JKR
