Your Eyes Teil 3

Your Eyes
Teil: 3
by Phoenix
Email: Phoenix911@gundamwing.org
August 2000

Disclaimers: Die Serie Gundam Wing und dessen Charaktere gehören nicht mir (und wird das leider auch nie werden. Die Charaktere borge ich mir nur im Sinne der Unterhaltung aus. ^_^). Sie gehören Sunrise, Bandai, Sotsu Agency und allen anderen respektierten Besitzern, die Gundam Wing erschaffen haben. Ich hafte für nichts. Das einzige was mir gehört, ist das Internat, Solo, Sky, Jayce, Ronny, Laila und die anderen Charaktere, die nicht zu Gundam Wing gehören. ^_^;;
Ach, ja und ich bekomme hierfür kein Geld! :D
Danke übrigens an meinen beta-reader, koryu-sama. Arigato! *huggles*

Warnungen: Im Moment noch keine...^^

"..." = Dialoge
//...// = Gedanken
*...* = extra betont
[...] = Erinnerung

WICHTIG:
Damit jetzt keine Verwirrung entsteht! Der ganze Text, der zwischen den "************"-Balken steht ist eine Rückblende!!
Wundert euch bitte nicht, dass Heero am Anfang vorkommt. Er und Duo werden hier noch eine große Rolle spielen! ^_^
Achja, was ich noch sagen muss, ist dass der Teil der mit "******" abgegrenzt ist, von einem Fic einer gewissen "Jenny" inspiriert wurde. Ich hab ihn vor Jahren mal gelesen und habe vergessen wie sie hieß. Ungefähr irgendwas mit "Now you know how it feels to cry", oder so.

Heero knipste die Schreibstischlampe aus, und lehnte sich die Augen reibend zurück in seinen Stuhl. Sein übermüdetes Gesicht wurde nur vom erblaßendem Mondlicht erhellt. Gähnend zog er seinen schwarzen Geldbeutel aus der Hosentasche und entnahm diesem zwei Fotos. Er hielt die beiden Bilder so in den Mondenschein, dass er wenigstens *etwas* auf ihnen erkennen konnte. Auf dem Fotos war er selbst zu sehen. Er und seine Familie...

~*~*~*~~Rückblende~~*~*~*~

["Naa, Heero? Bürstest du mir die Haare?"]

"Heero, würdest du mir die Haare bürsten?" Relena lächelte liebevoll und reichte ihm ihre rote Bürste. "Bitte?" Heero nickte nur passiv und nahm ihr die Bürste aus der Hand. Er schaute die Borsten zögernd an und ließ sie dann in die goldene Masse von Haaren sinken.

"Mmh...woher hast du gelernt, das so gut zu machen?" Die Augen des Mädchens schlossen sich halb in Genuß.

["Heero, ich schwöre, du bist der verdammt beste Haarebürster in der ganzen Welt !"]

"Ach, weißt du-..." murmelte Heero, ihre Haare auf einmal etwas härter ziehend als beabsichtigt.

"Aua!", rief sie leise aus während sie zusammenzuckte. "Sei bitte ein bisschen vorsichtiger, ne, Heero?"

["Waaaahhhh Heeeeeerrrooo!!! Reiß´ nicht so!!! Ich dachte schon, du wolltest mir die Hälfte meiner Haare vom Kopf rupfen!!"]

"Hai." antwortete er, das tuend was sie verlangt hatte. Immer noch ein Soldat bis zu den Haarspitzen, grinste er bitter zu sich selbst. Er ließ Relena nicht die Reflektion seines Ausdruckes im Spiegel sehen. Sie lehnte sich zurück in den warmen Rhythmus der Bürste, die durch ihr Haar glitt. Zufrieden und glücklich betrachtete sie das kleine Baby in ihrem Arm. Es war schon eingeschlafen und sabberte murrend vor sich hin. Ja, ...*ihr* Baby! Das Kind von Heero und ihr. Ihr Sohn. Lächelnd wischte sie dem Kleinen etwas Sabber vom Mund und drückte ihn näher an ihre Brust.

Am Anfang war sie etwas verwundert, dass Heero so schnell eingewilligt hatte, ihre Haare zu bürsten. Sie lächelte verträumt in den Spiegel, wo sie sah, wie er langsam seine Augen schloß, anscheinend sich an das Gefühl von ihren Haaren in seinen Händen konzentrierend.

Wahrlich, er konzentrierte sich sicher an das Gefühl ihrer Haare in seinen Händen.

["Sag´ mal, wie hast du dich nur so verheddert? Heero hob Duo´s geflochtenen Zopf hoch und schüttelte ihn vorsichtig. Er hatte sein Haargummi schon verloren, aber seine Haare klebten immer noch, dank Dreck und Knoten, in seiner gewohnten Zopf-form zusammen.

"Öhm...keine Ahnung. Muss das Leben eines Terroristen sein..." Duo grinste schief. "Soll man es erst ausbürsten oder waschen? Was meinst du? Hm?"

"Entknoten. Keine Bürste kommt da durch."

Duo krümmte sich. Entknoten war *keine* schöne Sache. Er rieb sich schon mal die Kopfhaut, wohl wissend, das sie bald weh tuen würde, und seufzte . "Na gut..."

Er setzte sich auf die Bettkante und stützte seine Hände auf die Knie. Heero schlüpfte hinter ihm auf die Matratze und suchte eine geeignete Stelle um anzufangen, traf aber genau auf eine große Verknotung. "Sei vorsichtig, Heero, okay?" Duo grinste ein verängstigtes Grinsen über seine Schulter, als Heero mit seiner Aufgabe begann...]

Ein triumphales Lächeln breitete sich auf Relenas Zügen aus, als die Stein-Maske, die Leute Heero's Gesicht nannten, zerbrach und abbröckelte. Seine Lippen zuckten, als wollte er was sagen, und seine Augen schlossen sich fest, als er sich nach vorne lehnte um den Duft von Relenas Haaren einzuatmen. Ihr Herz fühlte sich, als wollte es zerspringen und sie fühlte sich, als wollte sie mit ihrem Baby auf das höchste Gebäude rennen und der ganzen Welt verkünden, dass Heero Yuy der unschlagbare, emotionlose Soldat *sie* und nur *sie* liebte.

Natürlich hatte sie das schon immer gewusst, aber Heero selber hatte Probleme es zu erkennen und zu akzeptieren. Schon immer war es schwer für ihn gewesen seine Gefühle zu offenbaren. Ich bin froh, dass er es endlich mit sich selbst ausgefochten hat, dachte sie lächelnd, seinen vorgebeugten Kopf liebevoll durch den Spiegel betrachtend.

"Heero..", sprach sie sanft. Sie wollte ihn ihre ganze Liebe spüren lassen.

["Heero, willste nochmal ´ne Runde wie die wilden Karnickel-...?"] Heero fuhr plötzlich auf. Nein! Der Duft der Haare war der falsche!

"Das muss dir doch nicht peinlich sein.", sagte Relena, ihre Augen schienen in innerer Brillianz "Ich weiß, was du für mich empfindest." Der dunkelhaarige Junge schaute auf sie herab als, spreche sie eine fremde Sprache.

["Ch', Heero. Das muss dir doch nicht peinlich sein! Das ist die hübscheste Erektion die ich je gesehen habe!"]

"Es ist mir nicht peinlich!" schoß Heero zurück, Augen blitzend. Er war sich nicht sicher, ob er Relena oder der Erinnerung des langhaarigen Trottels antwortete. Die Augen im Gesicht des Mädchens weiteten sich in Schock auf die brutale Reaktion, und sie drückte ihr Baby näher an sich. Heero ließ die Bürste fallen. Sie landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem dicken Teppich.

Sie schaute ihn erschrocken an. Augen weit in Schock, ihre Lippen formten ein kleines 'a'. "Heero...", sagte sie nochmal, etwas unsicher. "Schrei' mich nicht so an.", sie streckte ihre eine Hand aus und berührte seine Brust. Er schob sie wütend weg und knurrte.

[Ist dies Zufriedenheit? überlegte Heero, mit seinen Fingern kleine Kreise auf Duo´s Rücken malend, als sie zusammen im Bett lagen. Ist das Freude? Bin ich glücklich?

"Mmh...würdest du nicht auch einfach so den Rest unseres Lebens kuscheln wollen?", fragte Duo mit einer schläfrigen Stimme.

"Den Rest unseres Lebens ?", fragte Heero langsam.

"Yeah..", Der Amerikaner bewegte sich gähnend in Heero's losen Umarmung, leise murrend als die Finger die eben noch seinen Rücken hoch und runter fuhren verschwanden." Weißt du, so lange wie wir leben. Ich würde es gerne. Du nicht?" Müde violette Augen betrachteten ihn unter einem gezackten Vorhang von einem zu langen Ponny. Heero verzog sein Gesicht. Dann schob er Duo von sich und stand auf, seine Kleidung in schnellen Zügen überstreifend.

"Heero..?", Duo musterte ihn mit einem fragenden Blick. Er stand ebenfalls auf, seine Haut in hellem Kontrast zu seinen Strähnen von seidigem Haar. "Was ist los?" Er legte eine warme Hand auf Heero's Schulter.

"Du!" schnappte Heero wütend. "Du bist hier was los ist."

"Was?" Duo nahm seine Hand zurück. Ein verletzter Ausdruck machte sich in seinen Zügen breit. "Was...meinst du?"

"Du glaubst wohl, dass du mein Herz für dich gewonnen hast, nicht wahr?", fragte Heero zornig. Seine Augen hatten ein seltsames Glänzen angenommen. Seine Hand griff nach ein paar Strähnen von Duo's Haar. Er umgriff sie fest mit seiner Faust. "Du willst also mein Herz? Willst du, dass ich es mir aus der Brust reisse, weil es die einzige Möglichkeit ist, wie du es je haben kannst?"

Duo wimmerte. Er versuchte verzweifelt Heero's Finger von seinem Haar loszumachen. Sein zartes Gesicht war von Schmerz durchzogen. Mehr emotional als physich... "Heero,....du tust mir weh..!"

"Na und?", fragte der dunkelhaarige Junge. " Was ist wenn ich dir weh tue? Das ist mir egal!" Duo blinkte kurz mit dem Auge. Eine glitzernde Träne lief ihm seine erröteten Wangen herunter. Heero bemerkte es nicht, denn sogleich schubste er Duo brutal zurück ins Bett. "Du bist falsch...in meiner Welt!"

Heero hörte Duo's hilfloses Schluchzen als er das Zimmer verließ, seine Augen fixiert auf irgendeinen unsichtbaren Horizont. Freude war nur eine Illusion. Sie zerbarst immer in Scherben.

Und die Scherben taten immer weh.....]

"Was weißt du schon über meine Gefühle!?", fragte Heero aufgehetzt. "Glaube niemals, dass du auch nur ein bisschen über mich weißt!", fauchte er. Er drehte sich um und marschierte auf die Tür zu. Das Baby war vom ganzen Lärm aufgewacht, und fing an zu weinen. Heero wandte sich noch ein letztes Mal um. Als seine Augen auf das Kind fielen wurden seine Augen wieder etwas weich. Er betrachtete es liebevoll. Es war das Einzige, was ihn so lange hierbehalten hatte. Sonst wäre er schon längst verschwunden.

"Sky...", sprach er leise, als wollte er das Baby besänftigen. Relena's Gesicht war tränenüberströmt. Sie blickte von ihrem Baby hoch zu Heero und machte den Mund auf als wollte sie was sagen. Aber ihre Stimme versagte. Der große Schmerz in ihrem Herzen schnürte ihren Hals zu, drohte sie zu ersticken.

Heero ließ den Kopf sinken. Er schüttelte leicht den Kopf und drehte sich wieder Richtung Ausgang. "H-Heero!", krächzte Relena verzweifelt. Doch er blockte die Stimme dieser irritierenden Frau aus seinem Kopf, sich selber wieder mit der nur allzu familiären Schicht von Eis einhüllend, die ihn schützte. Das Mädchen mit dem schreienden Kind im Arm konnte ihrer einzigen und größten Liebe nur noch verloren nachsehen.

Er würde niemanden je wieder in sein Herz lassen. / Niemanden. /

Niemals.

*********************************************************************************

~*~*~*~~Ende von Rückblende ~~*~*~*~

//Verdammt...//

Rotangelaufen ließ Solo das Papier unter der Bank verschwinden. "Eh...Entschuldigung. Kommt nicht wieder vor...!", stammelte er. Aus den hinteren Bänken ertönte leises Gekichere. Solo senkte blamiert den Kopf und wartete auf die Strafe, die folgen sollte. "Das hoffe ich doch...", sprach der Lehrer in auflockerndem Ton. "Ich möchte ja nicht, dass deine Zeit hier auf Anhieb...ungemütlich wird...!" Damit musterte er ihn noch einmal nachdenklich und wandte sich wieder dem Unterricht zu.

Wie ein Windhauch wurde Solo's Anspannung von seinen Schultern geblasen. Was war denn das für ein Lehrer? Anscheinend wollte er ihm eine zweite Chance geben. Einen neuen Start, indem er besser nicht negativ auffallen sollte.

Solo schluckte noch ein bisschen nervös, und schaute sich nochmal um. Wie erwartet, waren die meisten Blicke auf ihn gerichtet.

*~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~*

Unruhig tappte ich auf einem Fleck hin und her. Wo blieb er denn bloß? Bald würde meine nächste Unterrichtsstunde anfangen, und ich hatte keine Lust am ersten Tag zu spät zu kommen. Ich hatte die erste Stunde sowieso schon-...

//Gah!...//

Schon am ersten Tag einen schlechten Eindruck von sich zu hinterlassen war nicht gut!! Nicht gut!!

Leise grummelnd, zog ich den verknitterten Stundenplan aus meiner Hosentasche und zupfte an den Ecken um es wieder so gut wie möglich gerade hinzubiegen. Wenn er nicht bald auftauchte, würde ich den Weg schon irgendwie selber finden.

"Solo!"

//Wurde auch mal Zeit...///, dachte ich, als ich mich zu der Stimme drehte.

"Sorry, für die Verspätung."

"Ist Ok. Mein nächstes Fach ist Englisch."

"Welches Zimmer?", fragte Sky etwas ungeduldig.

"Hm?" Ich kramte den Plan, den ich kurz davor wieder eingesteckt hatte wieder raus.

"Eh...926."

"Gut." Eine Hand griff nach meinem Arm, und ich wurde äußerst unsanft die Treppe hochgeschleift. //Naja, //, dachte ich grinsend. //Wenn ich schon nicht selber laufen muss, kann ich mir auch in aller Ruhe die Umgebung ansehen...//

Viel zu sehen gab es allerdings nicht. Nur die üblichen Hallen, Flure und Treppenhäuser, die zu den Klassenräumen führten. Überall tummelten sich Schüler. Viele standen einfach nur in den Gängen rum und redeten mit anderen, manche trotteten gemütlich durch die Gänge und andere rannten mit Blitzgeschwindigkeit die Treppen auf oder ab. Eben ein ganz normaler Schultag.

Ich glaubte, am Ende des Ganges Ronny sehen zu können, aber plötzlich wurde ich herumgezogen, und wir schlugen einen anderen Weg ein.

"Ausweichmanöver, was?", murmelte ich amüsiert.

"Hn.", war das einzige was Sky von sich gab. Ein verstohlenes Grinsen breitete sich auf seinen Zügen aus. //Ertappt.//, dachte ich schmunzelnd.

"Und? Wie war die erste Stunde?" fragte Sky mich plötzlich. Verwundert zog ich die Augenbrauen hoch. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er mich diesen morgen noch ansprechen würde. Die ganze Zeit über war er still gewesen.

"Eh..." Meine Wangen wurden auf einmal rosig warm. "Toll...sehr interessant...!", stotterte ich hervor.

Er schaute mich nachdenklich an und murmelte ein gelangweiltes "Gut."

Schließlich kamen wir an. "Da sind wir. 926, Englisch. Wir sehen uns später." Und schon war er um die Ecke verschwunden.

"H-Hey!"

Ich stand da wie bestellt und nicht abgeholt. //Na toll. // Irgendwie fühlte ich mich abgefertigt. Ich zupfte enttäuscht an meinem Ärmel wo er mich festgehalten hatte und schaute mich unsicher um. Nach Links, nach rechts und wieder nach links. Tief Luft holend, setzte ich mein unschuldigstes Lächeln auf und trat einen Schritt nach vorne, ins neue Klassenzimmer.

*~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~*

"Ahh...!!" Mit ausgestreckten Armen ließ ich mich rücklings ins Bett fallen. Mein zweiter Tag hier im Peacecraft Internat war schließlich zum Ende gekommen. Er war nicht besonders spektakulär, aber doch etwas kraftraubend.

Sky hatte eben die Tür zugemacht, und hatte sich auf sein eigenes Bett gesetzt um seine Schuhe auszuziehen. Anscheinend war das so eine Art Routine bei ihm. Ich spürte, wie er kurz inne hielt und seine Blicke über mich streiften. Doch ich bewegte mich nicht. Es fühlte sich an, als würde er versuchen meine Gedanken zu lesen.

"Also, kommst du mit?"

"Hm..?"

Mit einem Ruck saß ich wieder auf. "Wohin?"

Sky schaute mich verwundert an. "Na, hast du denn beim Essen nicht zugehört? Wir schleichen uns in 'ner Stunde zu Jayce und spielen Poker. Ein paar Jungs aus der unteren Sektion kommen auch."

"Und Mädchen?", fragte ich grinsend. "Nein, die haben keine Lust zu kommen, weil Jayce gesagt hat, wir würden Strip-Poker spielen. Und keine von den Mädchen hat 'ne Ahnung vom Pokern." Darauf musste ich lachen. "Die haben wohl Angst davor, am Ende nackt zurück in ihre Sektion schleichen zu müssen, was?" Sky grinste nur verschmitzt. "Zu schade, ne?"

"Yup! Okay, ich komme mit."

"Gut. In einer Stunde dann."

Er stand auf und tappte barfüßig in den "Lernraum".
//Wenn ich nicht gleich eine Beschäftigung finde, schlaf' ich ein. //, dachte ich müde.
Ich rieb mir die Augen und lief ins Badezimmer um mir den Kopf unter kaltes Wasser halten zu lassen. "Uh...", stöhnte ich leise, als das eisige Nass auf meinen vorgebeugten Kopf niederprasselte. So kalt wollte ich's nun auch wieder nicht.

Den Rest des Unterrichts hatte ich heute, meiner Meinung nach, ganz gut bewältigt. Immer die gleich Prozedur. Sky holt mich ab - bringt mich ins nächste Zimmer - nächste Stunde - Sky holt mich wieder ab - ...und so weiter...! Der Unterricht an sich, war ganz in Ordnung. Nur in Englisch war ich heute irgendwie im Mittelpunkt. Die Lehrerin hatte mich gefragt woher ich das so gut konnte. Ich habe geantwortet, dass mein Vater Amerikaner ist, und da hat die Klasse gestaunt. Tss.....

Schließlich gab es Mittagspause. Ich saß nicht wie gestern mit den anderen zusammen. Der Kapitän der Basketballmannschaft hat mich rüber an ihren Tisch bestellt, weil er gehört hatte, dass ich mich für die "Basketball-AG" gemeldet habe. Beim Essen hat er mich über mein Können ausgefragt. Ich habe ihm erzählt, dass ich schon fortgeschritten sei. Kein Anfänger, wie er befürchtet hatte. Heh...

Sein Name war übrigens Kojiro, und er war der Zwillingsbruder von Laila. Ich war total erstaunt, als er mich gefragt hatte, ob Jayce sich an seine Schwester ranmache. Ich habe gesagt, ich merke nichts davon. Die sicherste Antwort, glaube ich. Bei Jayce weiß man ja nicht so recht. Eigentlich macht er sich an alles ran, was weiblich und hübsch anzusehen ist.

Na, wenigstens hatte ich zwei Stunden danach, mein erstes Basketball-Training. Es war einfach genial. Alle Jungs die da mitspielen haben echt was drauf. Die Trikots sind auch spitze. Ich glaube, ich habe noch nie so viel Spaß gehabt. Jedenfalls muss ich hart trainieren, damit ich nicht irgendwann zurückbleibe und nur eine Last für's Team bin. Kojiro allerdings, war sehr zufrieden mit meiner Leistung-...

"Waahh!! Genug!!" schlotternd zog ich meinem Kopf unterm Wasser weg. Er war schon unterkühlt. Ich dachte, ich hätte einen Eisklotz auf den Schultern, obwohl ich das Wasser schon viel wärmer gemacht hatte. Mit meinem triefenden Schädel, den ich immer noch vorgebeugt hielt um meine Klamotten nicht nass zu machen, suchte ich zitternd nach einem Handtuch.

"Hier. Suchst du das?" Plötzlich wurde ein Tuch über meinen Kopf gestülpt, und starke Hände, rubbelten meine Haare trocken. Total erschrocken, wäre ich fast nach hinten gekippt, aber die Hände ließen das nicht zu. "Hnnpf..Sky!!!" , murmelte ich beschämt. "Lass' das!!"

Plötzlich kam eine Hand unter mein Kinn und drückte mein Gesicht hoch. Sky zog das Handtuch weg, und beguckte zufrieden sein Werk. Meine Haare waren total zerstrubbelt und standen wild von meinem Kopf ab. "Ach, wie niedlich! Kawaiiiii-chaaaaa~aan!" Mein Gesicht wurde rot, und ich wollte mich beschämt auf ihn stürzen. "Mistkerl!!", schrie ich erbost und rannte ihm wütend hinterher ins Schlafzimmer. Sky lachte sich einen ab, und ließ sich von mir jagen.

Schließlich wurde aus der Jagd eine Kissenschlacht. Wir standen auf unseren Betten und versuchten uns gegenseitig mit den großen weichen Kopfkissen abzutreffen. Das war nicht so einfach, denn irgendwie bekam ich immer alles ab, und verfehlte Sky andauernd. "Hey! Du bist doch Basketballer! Deine Trefferquoten lassen stark zu wünschen übrig." nekte er mich.

Darauf wurde ich noch wütender und schleuderte mit aller Wucht das Kissen mitten in sein Gesicht. "Hah!! Treffer versenkt!!!", lachte ich triumphierend und streckte kindisch meine Zunge raus. Doch Sky, dem mein weiches Geschoß noch im Gesicht hängen blieb, kippte rückwärts herunter vom Bett.

"SKY!!!"

Total erschrocken rannte ich herüber zu seinem Bett und beugt mich runter zu ihm. "Bist du in Ordnung?!" Schweißperlen formten sich langsam auf meiner Stirn, und vermischten sich mit den Tropfen, die von meinem immer noch feuchtem Haar runterkullerten. Plötzlich schoß ein Arm hervor, und ich wurde brutal nach unten gerissen. "Uhhnn!!", war das einzige, was ich noch hervorstoßen konnte. Denn plötzlich saß ein breit grinsender Sky auf mir, und schlug mir lachend die Kissen ins Gesicht. //Du verdammter...!!!//

*PIEP PIEP PIEP*

Sky schaute verwundert hoch. *PIEP PIEP PIEP*

Es war seine Armbanduhr. Mürrisch machte er sie aus. "Zeit zu gehen!", murmelte er, als er langsam von mir runterstieg. "Was?", stieß ich hervor. "Eine Stunde ist schon vorbei?" Ich konnte es nicht glauben.

"Yo." sagte er, und wühlte in seinem Schrank nach Klamotten. Ich drückte mich müde vom Boden ab, und lief Richtung Bad. Auf einmal kicherte er leise, und ich drehte mich kurz vor der Tür nochmal zu ihm um. "Tolle Frisur...", grinste er verschmitzt und wandte sich wieder zu seinem Schrank.

"Bastard.", zischte ich beschämt hervor und fuhr mir durch die Haare.
//Ahh...ach du heilige-...//

Wie ein Blitz verschwand ich im Badezimmer, und konnte noch sein unterdrücktes Lachen hören.

Als wir schließlich fertig umgezogen vor unserer Tür standen, schaute ich Sky verwundert an. Er war im Vergleich zu mir sehr dick bekleidet, und lächelte verstohlen auf meinen Gesichtsausdruck. "Weißt du, Poker ist nicht so meine Stärke."

Leise in mich hineinlachend, folgte ich ihm still heraus auf den Flur. "Und vergiss nicht," flüsterte er mir zu. "Verhalte dich leise und folge mir!! Wenn der Nachtdienst uns erwischt, sind wir dran!"

Ich nickte gehorsam, und schlich ihm hinterher durch die dunklen Gänge der Jungensektion...

Ende von Teil 3

Danke für's Lesen! =^____^=

Phoenix