Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat

Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Hatte ein wenig Streß. Aber hier ist das Kapitel Nr. 4. Jetzt wird's dramatisch, haltet euch fest. J Lady Alekto

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Kapitel 4 - Tödliche Verwechslung

Beim Frühstück hatten die beiden auch nur Augen für sich und ließen die anderen ganz außer acht. Doch die hatten ohnehin viel zu viel mit sich Selbst zu tun, um etwas außerhalb ihrer kleinen Welt zu bemerken.

Venus war unendlich traurig, dass sie heute wieder auf den Mond zurückkehren musste. Sie wollte mit Kunzite hier bleiben, für immer, doch ihre Verpflichtung gegenüber der Prinzessin hinderte sie daran. Sie liebte Kunzite mit ihrem ganzen Herzen, doch ihre Loyalität zur Prinzessin war größer. Genauso wie seine Loyalität zu seinem Prinzen. Plötzlich war es für Venus ein ernstes Anliegen, dass Prinz Endymion möglichst bald um die Hand seiner Geliebten Prinzessin Serenity anhielt. Denn sobald die beiden heirateten, würden auch Kunzite und sie für immer zusammen sein können. Ihr war es egal, ob auf der Erde oder auf dem Mond, Hauptsache bei Ihm.

Der Tag war wunderbar. Sie spazierten einträchtig durch den Garten, wie sie es auch am letzten Tag getan hatten und ließen sich am Ufer des kleinen Sees nieder, der ihnen zum Lieblingsplatz geworden war. Venus war kaum überrascht, als sie dort ein kleines Picknick vorfand. Langsam konnte sie seine kleinen Spielereien im Voraus bestimmen, aber immer wieder bereiteten sie ihr Freude. Lächelnd setzte sie sich neben ihm auf die Decke. Die Aussicht war wundervoll. Das Sonnenlicht spiegelte sich im hellen Wasser des Sees und man konnte Schwäne beobachten, die gerade vorbeischwammen.

Kunzite erzählte ihr alles über die traumhaften Tiere, die es – wie sollte es auch anders sein – auf dem Mond nicht gab. Sie hörte aufmerksam zu, doch sie hörte weniger auf den Inhalt, als mehr auf seine Stimme. Sie wollte ihn immer hören. Immer an ihrer Seite.

Doch ein seltsames Gefühl riß sie aus ihrer Vertiefung. Mit aufmerksamen Blicken begutachtete sie die Umgebung. Da war irgend jemand. Leise erhob sie sich und bedeutete Kunzite sitzen zu bleiben. Ihr Kleid raschelte leise über das Gras, als sie sich einem großen Holunderstrauch näherte. Schneller, als sie denken konnte, sprangen zwei Männer aus dem Dickicht.

"Die Mondprinzessin" zischte einer. Und Venus begriff was los war. Sie erinnerte sich daran, sich einmal gewünscht zu haben, an Serenitys Stelle zu stehen, doch das hatte sie damit nicht gemeint. Natürlich sah sie Serenity ähnlich, aber die sollten sie doch nicht mit ihr Verwechseln.

Reine Reflexe hielten sie in den Ersten Sekunden am Leben, als die beiden Männer sie mit ihren Schwertern zu töten versuchten. Sie sprang zurück, als eines der Schwerter ihr bedrohlich nahe kam. Unglücklicherweise verfing sie sich dabei mit dem Absatz in ihrem Kleid und fiel nach hinten. Sie fühlte wie sich ein Schmerz über ihre rechte Schulter zog, als das Schwert dort eindrang. Dann fühlte sie einen zweiten Stich an der Seite, glücklicherweise nicht gut gezielt. Doch alle bösen Dinge sind drei "Kunzite" brüllte sie, doch des Schreies war es gar nicht notwendig.

Aufgeschreckt vom Lärm war er ihr schnell nachgerannt und Sekunden bevor einer der Männer sie erdolchen konnte, hatte er bereits beide getötet. Venus fühlte wie ihr das Blut über die Schulter rann und ein Schmerz von ihrer Seite ausging. Sie war viel zu müde um sich auf etwas anderes zu konzentrieren, als auf diese beiden Empfindungen. Irgendwann wurde sie hochgehoben. "Venus, sei stark" hörte sie aus weiter Ferne.

Als Venus wieder erwachte, lag sie auf einem Bett. Es war Kunzites Zimmer, und sein Bett. Die rote Rose, die sie ihm geschenkt hatte, stand noch immer an der Seite. Sie lächelte, und wollte aufstehen, als sie ein Schmerz durchzuckte. Sie bemerkte, dass ihr Kleid zerschnitten war, und sie Verbände an der Schulter, und um ihren Bauch trug. Der Kampf kam ihr wieder in Erinnerung, und jetzt begann sie die Angst zu ergreifen, die sie nicht gefühlt hatte, wann sie sie hätte fühlen sollen, als sie dem Attentäter in die Augen blickte, der ihren Tod wollte. Tränen rannen ihr aus den Augenwinkeln, und sofort versuchte sie sie zu unterdrücken. Es gelang ihr nur teilweise. Sie wischte die Tränen mit ihrer linken Hand ab und schluckte einige Male.

Plötzlich fiel ihr ein, dass sie eigentlich viel zu schwer verwundet gewesen war, um jetzt schon wieder aufzuwachen. Es konnte nur wenige Stunden her sein, denn die Sonne stand direkt im Zenit, es war Mittag. Ein leises Stöhnen entfuhr ihr, als sie versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. Entmutigt sank sie wieder zurück, als die Schmerzen in ihrer Seite zu groß wurden. Kunzite war nicht hier, wo war er?

Sie hörte die Tür klicken und Kunzite trat ein, gefolgt von Serenity, deren Gesicht vor Angst verzerrt war. Venus wollte aus einem Reflex heraus wieder aufsitzen und ihr sagen, dass es nicht so schlimm war, sie keine Angst zu haben brauchte, dass es ihr schon wieder ganz gut ging, stattdessen zischte sie vor Schmerz, als sie ihre rechte Schulter zu stark belastete.

Serenity stürzte an ihre Seite "Venus, geht es dir gut? Was machst du nur für Sachen?" Sie fühlte wie etwas auf ihre Hand tropfte, eine Träne Serenitys.

Mit ungeheurer Anstrengung konnte Venus die Hand soweit heben, um Serenitys zu ergreifen. "Mach dir nichts daraus Prinzessin, es ist doch gar nicht so schlimm, ich lebe ja noch" sagte sie und lachte leise. Sie bereute es Sekunden später, als wieder ein Schmerz durch ihre Seite fuhr.

Venus bemerkte, dass Prinz Endymion auch da war, als er Serenity von Venus wegzog und sie den Handkontakt zu ihr verlor. "Prinzessin Venus ist noch sehr schwach, Serenity, wir sollten sie jetzt alleine lassen. Kunzite weiß schon was er tut, du musst wissen, er hat heilende Kräfte." sagte er leise zu ihr. Venus konnte die Worte auch hören. Das war es also, vielleicht wäre ich ohne Kunzite gestorben. Sie drehte ihren Kopf zu Kunzite, der mit besorgtem Blick an ihrer Seite saß. Sie hörte ein weiteres ‚Klick' als sich die Tür wieder schloss. Erschrocken wollte sich Venus umdrehen und Serenity zurückholen. Aber eine sanfte Hand Kunzites zog ihren Kopf wieder auf die andere Seite. "Macht so etwas nie wieder" sagte er mit heiserer Stimme. Venus sah, dass seine Augen feucht waren. Sanft hob er ihren Kopf und küsste sie. "Ich dachte, ihr würdet nicht mehr aufwachen. Selbst meine Kräfte sind begrenzt." Flüsterte er ihr zu.

Sie sah, dass sich eine Träne aus seinem Auge löste. Wieso? Nein, er sollte doch nicht seine perfekte Selbstkontrolle verlieren! Nicht wegen ihr! Sie hob mit unerwarteter Kraft ihre Hand hoch und wischte die Tränen von seinen Wangen. "Ich lebe ja ohnehin noch" flüsterte sie ironisch "Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen" Kraftlos sank ihre Hand wieder nach unten. Sie war unheimlich müde, und ihre Augen fielen zu.

Sie wachte auf, als sie das Geräusch der sich schließenden Tür vernahm. Wann hatte man ihr das Nachthemd angezogen? Sie ließ die Augen geschlossen und wartete ab, was passierte. Sie hörte wie jemand auf sie zukam und hatte keine Zweifel, dass es Kunzite war. Sie hatte sich die Wahrnehmung seiner pantherhaften Bewegungen sehr bald eingeprägt. Sie fühlte wie er sich neben sie aufs Bett setzte und ihre Hand ergriff. Langsam machte sie die Augen auf und lächelte ihn schlaftrunken an. Er lächelte zurück und sie fühlte wie er ihr den Verband um die Schulter abnahm. Der weiße Stoff war mit vertrocknetem Blut überzogen, ihrem Blut. Sie fühlte wie er mit der Hand sanft über ihre schmerzende Schulter fuhr. Ein warmes Gefühl ersetzte den dumpfen Schmerz, und sie begriff, das er sie gerade heilte. Sie schloss ihre Augen und genoss das Gefühl seiner Berührung.

Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie das Kunzite neben ihr eingeschlafen war. Er wirkte sehr erschöpft, das Heilen musste ihn eine Menge seiner Kraft kosten. Doch sie musste zugeben, dass diese Heilung unheimlich gut wirkte. Sie spürte praktisch keine Schmerzen mehr. Sie bewegte sich vorsichtig, um Kunzite nicht aufzuwecken und inspizierte ihre Schulter. Mit Erstaunen nahm sie zur Kenntnis, dass sie nur mehr etwas gerötet war, von einem Schnitt war nichts mehr zu sehen, nicht einmal ein Kratzer. Sie blickte sofort auch auf ihre andere Wunde, wieder das Gleiche. Er hatte sie vollständig geheilt. Mit ungläubigem Blick starrte sie auf die schlafende Gestalt neben ihr. Sie senkte ihren Kopf nach unten und berührte mit ihren Lippen zart die seinen, so sanft, dass er, trotz seines leichten Schlafes nicht aufwachte. Venus erhob sich leise. Sie wollte sehen, wie spät es war, und zog die Vorhänge beiseite. Ihr Blick fiel auf den Mond, und ein schrecklicher Gedanke überkam sie: Sie hatte ihre Prinzessin alleine gelassen, sie musste inzwischen schon wieder auf den Mond zurückgekehrt sein. Ohne sie, die Anführerin ihrer Garde. In plötzlicher Eile zog Venus ihr Kleid an, das neben dem Bett auf einem Sessel lag. Es war ein Kleid aus ihrem Koffer, das zerschnittene mussten sie inzwischen schon weggeworfen haben. Sie konnte ihre Schuhe nicht finden, also lief sie barfuß aus dem Zimmer. Die Tür schloss sie so leise, wie es ihr nur möglich war. Sie ging langsam den Korridor hinunter. Da sie sich trotz der Heilung noch etwas schwach fühlte, hielt sie sich an der Mauer fest. Sie wollte zu Serenitys Zimmer, doch einige Schritte und eine dunkle Stimme ließen sie aufhorchen. Sie verschwand im Schatten und hielt still.

Zwei Männer kamen den Gang hinunter. "Hier ist General Kunzites Zimmer, die Prinzessin der Venus sollte dort sein, hat man mir gesagt" flüsterte der eine. Venus hielt den Atem an, als ihr Name erwähnt wurde. "Ist es denn wirklich notwendig, dass wir die Prinzessin Venus umbringen?" flüsterte der andere aufgeregt "Sie soll doch so schön sein, vielleicht können wir sie auf unsere Seite ziehen." Der erste Klopfte dem zweiten auf den Kopf. "Du Dummkopf, sie ist eine Sailor Senshi, eine Kriegerin der Prinzessin, sie wird niemals zu uns überlaufen. Wir sollen alle Senshi umbringen hat es geheißen, und wir haben Venus zugeteilt bekommen, also werden wir es tun, sonst wird Königin Beryllia nicht sehr zufrieden mit uns sein, und du weißt genau, was sie dann macht." Meinte er. "Ja, in Ordnung." Meinte der Andere kleinlaut.

Ende Kapitel 4