Das geheimnisvolle Theater

Das geheimnisvolle Theater

2. Teil

by Schillok

Das Geräusch kam aus einem anderen Raum. Ash, Misty, Tracy und Pikachu liefen so schnell sie konnten auf die Geräuschquelle zu. Es war mitten im Theaterraum – direkt auf der Bühne. „Seien wir lieber vorsichtig" mahnte Tracy. „Wir wissen nicht was uns erwartet." Vorsichtig stiegen sie auf die Bühne und was sie sahen – damit hatte keiner von ihnen gerechnet!

Auf der Bühne war ein tiefes Einschlagsloch – ein Sandsack hatte sich von der Decke gelöst und mit ungeheuerer Wucht den Boden zerschmettert. Nur ein paar Meter davon entfernt lag: ein Pummeluff. Es sah so aus, als hätte es sich mit letzter Kraft durch einen Sprung davor gerettet, von dem Sandsack erschlagen zu werden.

„Das arme Pummeluff" sagte Misty anteilvoll. Pummeluff war wirklich arm dran: es stand noch ganz unter Schock und zitterte am ganzen Leibe. „Scheint so, als hätte es noch mal Glück gehabt!" meinte Tracy. „Vermutlich hat sich ein Sandsack bei dem Sturm von der Decke gelöst." Doch so recht wollte er es selbst nicht glauben. Es gab keine Anzeichen dafür, dass der Sturm auch nur im geringsten Schuld sein könnte. Alle Fenster waren fest verschlossen, nirgends war auch nur ein Windchen zu spüren. Alles war still...

„Wir sollten machen das wir hier gekommen" beendete Misty das Schweigen. „Wer weiß, nicht das wir das nächste Opfer sind!" Sie entschlossen sich, zurück in die Eingangshalle zu gehen. Dort erschien es ihnen am sichersten. Und auch Pummeluff machte keine Anstallten zu singen. Zu tief saß der Schock noch in ihrem Körper.

„Du sag mal Misty" fragte Ash, nachdem sie sich einen sicheren Platz in der Nähe der Gadarobe gesucht hatten. Anstelle zu Antworten, setzte Misty ihren Rucksack ab und holte Togepi heraus. Es schlief, oder besser: es hatte geschlafen. Denn nun wachte es auf und begann mit einem erschrockenen „Togepi? Togepi!"

Fast im selben Moment begann einer der alten Schränke zu wackeln und stürzte gleich darauf um – und Pummeluff stand unglücklicherweise genau auf der Aufschlagsstelle. Pummeluff war wie gelähmt - unmöglich sich zu rühren. Zu ihrem Glück war aber Pikachu schnell genug zur Stelle: es machte es machte einen schnellen Sprung auf Pummeluff zu, stieß es schnell genug aus der Gefahrenzone und brachte sich mit einem beherzen Sprung selbst in Sicherheit. Der Schrank schlug krachend auf dem Boden auf. Erst jetzt bemerkten Ash, Misty und Tracy so richtig was geschehen war.

Pummeluff hatte einen weiteren Schock bekommen: Das war nun schon das zweite Mal innerhalb kürzester Zeit, in der es fast erschlagen wurde. Unterdessen lobte Ash sein Pikachu: „Das hast du echt toll gemacht Pikachu! Ich bin richtig stolz auf dich". „Seht mal dort!" Tracy hatte etwas entdeckt. Und die anderen sahen es jetzt auch: ein Schatten, der so schnell es ging versuchte, in die Dunkelheit des Theaters zurückzukehren. „Nichts wie hinterher!"

Mit einem Satz sprangen unsere Freude auf, um den Schatten zu verfolgen und wollten den Schatten verfolgen. Doch bis sie sich ihre Rucksäcke geschnappt und Tracy das Pummeluff in die Arme nahm um es zu tragen (das arme Ding konnte sich noch immer nicht rühren und es wäre unverantwortlich gewesen es hier zu lassen) hatte sich der Schatten einen gewaltigen Vorsprung verschafft und verschwand hinter einer Tür. Als unsere Freunde endlich den neuen Raum betraten, war keine Spur mehr von ihm zu erkennen.

„Sehen können wir ihn nicht mehr" meinte Tracy. „Aber hören müsste man ihn immer noch!" Mit diesen Worten holte er Merril aus seinem Pokéball. „Eine gute Idee, Tracy. Los Pikachu – versuch es auch mal." „Tja" sagte Tracy stolz. „Was auch immer das war – es muss Geräusche machen. Und dann wird mein Merril uns dorthin führen."

„Äh, Jungs..." unterbrach Misty die beiden besorgt. „Seht mal..." Merril und Pikachu waren nicht mehr angespannt beim Lauschen – im Gegenteil. Beide schwankten nur noch kurz und fielen dann zu Boden. „Tracy, was ist mit ihnen los?" fragte Ash besorgt. Dieser beugte sich kurz über die beiden Pokémon und antwortete verwundert: „Sie schlafen." Tatsächlich: beide Pokémon waren in tiefen Schlaf gesunken. Jegliche Weckversuche waren umsonst.

„Wir müssen dieses, dieses... Ding finden!" beendete Misty schließlich die Weckversuche. „Denn bis dahin sind wir nicht sicher. Das nächste Mal könnten wir nicht mehr soviel Glück haben und einschlafen oder sogar von irgend einem Gegenstand erschlagen werden." „Ich glaube Misty hat recht" stimmte Ash zu und nahm das schlafende Pikachu auf seine Schulter. „Los jetzt – weit kann es noch nicht gekommen sein." „Ich glaube ich habe da noch eine Idee" sagte Tracy, zog sein schlafendes Merril zurück und holte Bluzuk aus seinem Pokéball. „Bluzuk – suche alles was sich bewegt!"

Bluzuk tat wie geheißen und konzentrierte sich kurz. Dann sprang es aufgeregt auf und ab und lief durch eine in der Dunkelheit gut versteckte Tür am Ende des Raumes. Die drei Freunde hatten große Mühe dem kleinen Käferpokémon zu folgen. Sie gelangten in einen großen Raum, gefüllt mit allerlei seltsamen Dingen – die Requisitenkammer.

„Hier muss es irgendwo sei – irgendwo zwischen all diesem Krempel. Aber keine Angst: mein Bluzuk wird es schon finden." Zumindest dachte Tracy das – denn der Schatten machte dieser Vorstellung einen strich durch die Rechnung. Bluzuk ging gerade an einem Schild für römische Soldaten vorbei: In diesem Moment schoss ein Schatten hinter dem Schild hervor, stieß das erschrockene Bluzuk gegen einen Stapel Holz und verschwand wieder in der Dunkelheit – während der Holzstapel über Bluzuk zusammenfiel. Auch Ash, Misty und Tracy waren überrascht – zu überrascht um den Schatten zu verfolgen. Bluzuk hatte eine dicke Beule abbekommen, taumelte durch die Gegend und war völlig verwirrt: es war nun nutzlos.

„Es wird langsam knapp" sagte Ash besorgt. „Bis jetzt hat es sowohl Pikachu und Merril, als auch Bluzuk außer Gefecht gesetzt. Was denkt ihr, w..."

Er kam nicht dazu den Satz zu beenden. Aus irgend einen Grund fielen die sorgfältig gestapelten Requisiten in sich zusammen. Mit einem lauten Krachen stürzten Metallschilde, Speer, Laternen und jede Menge anderes Zeugs zu Boden – und riss in einer Kettenreaktion alle benachbarten Gegenstände ebenfalls aus der Balance. Unsere Freunde befanden sich in der Mitte des Raumes – keine Chance davonzulaufen oder irgendwie auszuweichen. Wenn ihnen nicht sofort etwas einfiele , würden sie unter den zusammenfallenden Requisiten begraben werden...