Der Traum
Ehe er sich
versah war er auch schon eingeschlafen und in einen seltsamen Traum versunken.
Er lief über eine Wiese, doch er
war nicht allein es war ein Mädchen bei ihm. Sie hatte lange blonde Haare, Cho
konnte es also nicht sein. Er schien sehr glücklich zu sein, sie lachten und
jetzt konnte er das Mädchen richtig erkennen: es war hübsches Mädchen mit
blonden Haaren, blaugrauen Augen und einem lächeln das einen direkt in seinen
Bann zog, sie war auch nur ein wenig kleiner als er selbst. Das Mädchen lief
vor ihm und gleich hätte er es eingeholt. Er war direkt neben ihr und ergriff
ihre Hand und sie blieben stehen. Er blickte ihr tief in die Augen und wollte
sich gerade zu ihr hinunter beugen als es plötzlich stockdunkel wurde. Er
konnte nicht einmal mehr die Hand vor Augen sehen und wollte nach seinem
Zauberstab greifen, doch der war nicht da. Langsam aber sicher wurde er nervös.
Es konnte nicht normal sein, dass es am hellichten Tag aufeinmal so stockdunkel
werden konnte. Dann fiel ihm das Mädchen wieder ein und er versuchte sie zu
ertasten, doch auch sie war nicht mehr da.
Harry schrak aus seinem Traum
hoch und sah sich im Zimmer um. Beruhigt stellte er fest, daß er nur geträumt
hatte.
Er legte sich wieder hin und starrte an die dunkle Decke. Wer war dieses
Mädchen gewesen?
Harry grübelte lange an dieser Frage und hatte alle Hoghwartsschüler an die er
sich erinnern konnte durchgenommen, doch er war sich vollkommen sicher, dass er
sie noch nie gesehen hatte.
Er drehte sich auf die Seite und war schon wieder eingeschlafen bevor er noch
weiter überlegen konnte.
Doch auch als er am nächsten Morgen aufwachte dachte er wieder an das Mädchen
mit den blonden Haaren, er fühlte sich etwas schuldig, dass er es zugelassen
hatte, dass das Mädchen verschwand. Es war schon etwas seltsam, dass er sich um
jemanden sorgte der eventuell nicht einmal existierte, aber er fühlte sich ihr
auf irgendeine merkwürdige Weise verbunden. Warum, das wusste er selbst nicht
so recht.
Die nächsten Tage
verflogen ohne größere Geschehnisse und die Dursleys ließen Harry sein Leben
dort oben in seinem Zimmer fristen. Damit waren beide Seiten zufrieden und Harry
konnte inzwischen seinen Freunden schreiben. Einen Brief schrieb er an Ron in
dem er ihn bat seine Mum zu fragen ob sie ihm seine Schulsachen aus der
Winkelgasse wieder mitbringen konnte, weil er wohl nicht dort vorbei kommen
würde. Er schrieb auch einen Brief an Sirius in dem er
ihm allerdings nichts von seinem Traum erzählte (ja, es gab auch Sachen die er
Sirius nicht erzählte), den er sobald Hedwig wieder da war an ihn senden
wollte.
Drei Tage hat es gedauert
bis Hedwig am Abend von Harrys Geburtstag zurück kam, doch sie kam nicht
allein. Im Schlepptau hatte sie eine kleine Eule (das musste wohl Pig sein) die
gemeinsam mit ihr an ein großes Paket gebunden war und hinterher kamen noch 3
andere Eulen. Die Kolonne flog zum Fenster herein und ließ sich auf seinem Bett
nieder. Jetzt erkannte er auch 2 der anderen Eulen, nur eine kannte er nicht.
Er setzte sich auf sein Bett und nahm einer Eule nach der anderen ihre Last ab.
Alle bis auf die große weiße Schneeeule flogen sofort wieder zum Fenster
hinaus. Hedwig kam jedoch auf seinen Schoß und kniff ihn zutraulich ins Ohr.
Harry strich ihr über das Gefieder, dann wandte er sich seinen Geschenken zu
und machte sich ans auspacken.
Das erste Päckchen war von Hagrid. Er hatte ihm ein Buch über Quidditch
geschenkt. Zum Glück dachte Harry, denn letztes Jahr zu seinem 14. Geburtstag
hatte Hagrid ihm ein bissiges Buch geschenkt. Harry schmerzten immer noch die
Finger wenn er an das Monsterbuch der Monster dachte.
Danach öffnete er das größte Päckchen das er von den Weasleys bekommen
hatte. Enthalten waren ein Geburtstagskuchen, eine Familienpackung
Schokofrösche, seine Schulsachen (»Danke, Ron«) und ein Zauberstab. Harry
ergriff diesen verwundert und musterte ihn. Er war immer noch misstrauisch und
wollte ihn testen. Er hielt ihn etwas von sich weg, peilte einen Bleistift auf
dem Schreibtisch an und murmelte »Accio Bleistift«. Der Zauberstab verschwand
mit einem leisen »blobb« und zum Vorschein kamen eine Gummimaus und ein Stück
Pergament.
Das musste von Fred und George sein dachte Harry und nahm das Blatt um es zu
lesen.
Hallo Harry,
wir wollten uns noch einmal bei
dir bedanken wegen der Sache mit deinem Gewinn. Wie du sicherlich schon gesehen
hast haben wir Weasleys Zauberhafte Zauberscherze weiter entwickelt und Mum sagt
auch nichts mehr dazu.
Schöne Ferien, Fred & George
Harry grinste in sich hinein und
begann das nächste Paket zu entwickeln. Es kam von Hermine die ihm Buch
geschickt hat. Dann machte er sich an das letzte Paket. Als er es auswickelte
stellte er fest, dass es aus Hoghwarts kam.
Sehr geehrter Mr. Potter,
Mrs. Weasley hat uns bereits
mitgeteilt, dass sie die Schulsachen für sie eingekauft hat. Nun stellte sich
für uns die Frage wie sie nach Kings Cross kommen. Wir haben ihnen ein
Busfahrticket beigelegt, damit sie nach Kings Cross kommen. Bitte wundern sich
sich nicht, dass sie einen kleinen Umweg fahren werden, denn ein 2. Schüler
wird während der Fahrt zu ihnen in den Bus steigen. Vielleicht könnten sie
sich dem Schüler annehmen, denn er wird neu in Hoghwarts sein. Befolgen sie
einfach was auf der Karte die ihnen auch beigelegt wurde steht und sie beide
werden heil ankommen.
Mit freundlichen Grüßen Prof.
McGonagall
P.S. Prof. Dumbledore und Ich
wünschen ihnen alles Gute zum Geburtstag, Harry.
Harry stellte die den
Päckchen beigelegten Geburtstagskarten auf seinen Nachttisch und achtete
sorgsam darauf die Karte der Weasleys hinzulegen und mit etwas schweren zu
beschweren, denn sobald die Karte nur ein Stück aufging hörte er die gesamte
Familie Weasley eine Mischung aus Harry Birthday und Oh, du schöner
Götterfunken singen.
Er lehnte sich zurück und studierte die Karte auf der seine Busroute
eingezeichnet war. An jede noch so winzige Haltestelle war in noch winzigerer
Schrift ein Kommentar geschrieben worden. Haltestelle: Warringtons Square -
sitzen bleiben, Haltestelle: Grenning Street - sitzen bleiben, Haltestelle:
Tenkover Road - sitzen bleiben und auf den neuen Schüler warten.
Na das konnte ja toll werden dachte Harry. Die Vorstellung in einem Bus voller
Muggel von einem Erstklässler übers zaubern ausgefragt zu werden bereitete ihm
eher Unbehagen. Wieso konnten sei nicht mit dem "Fahrenden Ritter"
fahren? Na ja, wenn Harry länger darüber nach dachte war es vielleicht doch
besser mit dem Muggelbus zu fahren.
Der Tag der Abreise rückte immer
näher und die Dursleys wussten noch nichts von ihrem Glück Harry von allein
loszuwerden.
Am Tag vor der Abreise ging Harry ging Harry hinunter ins Wohnzimmer und fand
seinen Onkel Vernon beim Zeitung lesen vor.
»Äh, Onkel Vernon?«
»Was ist denn?« Onkel Vernon ließ die Zeitung etwas sinken um drüberspähen
zu können.
»Könnte ich morgen meinen Koffer haben?«
»Wie "deinen Koffer"? Wollen diese Weasleys etwa wieder
vorbeikommen?«
»Nein, ich werde mit dem Bus fahren«
»Ach mit dem Bus also... ist es nicht schon schlimm genug, dass es solches
Zaubererpack überhaupt gibt? Und dann benutzen die auch noch unsere Busse.
Beschmutzen die Sitze wo sich unsereins noch draufsetzen will...« Onkel Vernon
schien sich gar nicht mehr beruhigen zu wollen.
Nach einer Weile (und viel Gezeter von Seiten Onkel Vernons später) gab sich
Harry einen Schubs und fragte langsam, »...und bekomme ich nun meinen Koffer?«
Onkel Vernon schnaufte, dann antwortete er »Jaja, aber erst morgen und jetzt
lass mich die Abendzeitung lesen« sprachs und vergrub sein Gesicht wieder in
den Aktienkursen seiner Bohrerfirma.
Am nächsten Morgen wachte Harry
sehr früh auf. Er nutzte die Zeit um sich zu duschen, zu frühstücken und (was
die meiste Zeit kostete) Hedwig in ihren Käfig zu komplimentieren, dann war
endlich fertig - ihm fehlte nur noch sein Koffer und er hatte noch 10 Minuten
Zeit Onkel Vernon danach zu fragen.
Er ging hinauf an das Schlafzimmer von Onkel Vernon und Tante Petunia und
klopfte an.
Ein verschlafenes »Jaa?« war zu vernehmen. Harry
öffnete die Tür und trat ein.
»Ähm, Onkel Vernon ich muss jetzt gehen...«
»Jaja, tschüs - und mach die Tür zu wenn du gehst!«
»Ja mach ich, aber was ich meinte: ich brauche meinen Koffer«
»Kann warten...« und damit war Vernon Dursley wieder ins Land der Träume
entschwunden. Harry verließ das Schlafzimmer und schloß die Tür wieder.
»Mist!« schimpfte er.
Doch dann kam ihm eine Idee. Er ging ins Bad und nahm eine
von Tante Petunias Haarnadeln um damit das Schloß der Tür aufzubekommen. Er
stocherte mit der Haarnadel seiner Tante solange darin herum bis endlich das
erlösende »klick« zu hören war. Harry zog schnell seinen Koffer heraus und
eilte mit seinem Gepäck zur Tür raus und die Straße entlang zur Bushaltstelle
des Ligusterwegs. Der Bus stand schon an der Haltestelle und Harry beschleunigte
seine Schritte um ihn noch rechtzeitig zu erreichen.
Er gab dem Busfahrer sein Ticket und stieg
ein.
Harry hatte es endlich geschafft er war auf seinem Weg zurück nach Hoghwarts.