Na gut, dachte Harry, das konnte er jetzt gleich erledigen bis die anderen
endlich aufstehen würden konnte es sicher noch lange dauern, also nahm er sich
seinen Brief und ging hinaus in die Eulerei.
Als er die Tür der Eulerei öffnete schlug ihm ein starker Geruch entgegen.
Kein Wunder, denn auf dem Boden lag massenweise Eulenmist. Harry hatte noch nie
jemanden gesehen der hier oben ausgemistet hatte, nicht einmal Filch, der sonst
wegen jedem kleinen Schmutzfleck verrückt wurde, hatte jemals hier oben
entmistet.
Da sah er sie auf einer der obersten Stangen gemeinsam mit Cloud sitzen.
»Hey, Hedwig« doch seine Eule ignorierte ihn
Die Tür ging auf und Cordelia kam herein.
»Oh, ich wollte nicht stören. Ich schicke nur schnell meinen Brief mit Cloud
weg« versuchte sie sich zu entschuldigen. Warum eigentlich?
»Nein, nein du störst nicht« antwortete er schnell »- aber ich glaube mit
Cloud wirst du kein Glück haben«
Sie stutzte »Wieso?«
Harry deutete nach oben zu Hedwig und Cloud.
Cordelia zuckte mit den Schultern »Ja, und?« sie schien nicht verstanden zu
haben was Harry meinte und rief nach Cloud.
»Öhm, Hedwig?!« Hedwig war verschwunden.
Harry verschickte seinen Brief mit einer der Schuleulen und ging dann hinunter
zum Frühstück, der Tag hatte ja schon mal toll angefangen. Konnte es
eigentlich noch schlechter werden?
»Schau dir das an!« sagte Ron, kaum, dass Harry an den Tisch getreten war und
pfefferte ihm einen Stundenplan auf den Tisch.
»Die ersten zwei Stunden heute Zaubertränke. Wie konnten die uns das antun? Am
ersten Tag Snape in den ersten Stunden, die wollen uns quälen sag ich dir!«
Ron stand scheinbar unter Schock nach dieser Hiobsbotschaft und aß für seine
Verhältnisse recht wenig (2 Frühstückseier und 2 Scheiben gebratenen
Schinken).
»Nun beruhige dich mal wieder, Ron. Hier trink noch einen Schluck Kürbissaft«
versuchte Hermine ihn zu besänftigen und schenkte ihm einen Becher ein.
Doch Ron wollte sich nicht beruhigen...
»Ron, jetzt schau doch mal - dafür haben wir jetzt nicht mehr mit den
Slytherins zusammen sondern mit den Hufflepuffs und die bessern den Unterricht
doch schon etwas auf...« Hermine ließ nicht locker und Ron schien, die
Tatsache, dass sie von nun an mit den Hufflepuffs hatten etwas zu besänftigen.
»Du hast ja recht, aber -«
»Ron!« sagte Hermine in schneidenden Ton »ist wieder gut, ja?«
Ron nickte und Hermine befand die Diskussion damit für abgeschlossen.
»Harry?« fragte Hermine mit sanfter Stimme.
»Hm?«
»Geht es dir gut? Du schaust so bedrückt drein«
»Jaa, ich habe nur gerade überlegt wer Professor Sabino ist« das stimmte zwar
nicht doch er wusste, dass Ron und Hermine wieder mit fachsimpeln anfangen
würden und er konnte in aller Ruhe seinen Gedanken nachhängen.
Ihr Gespräch verstummte jäh, als die Tür zu Snapes Büro aufging und der
verhassteste Lehrer von ganz Hoghwarts herein trat.
»Willkommen zum neuen Schuljahr, es verwundert mich zu sehen, dass eure Klassen
noch so zahlreich vertreten sind« bei diesen Worten blickte er sich in der
Klasse um und sein Blick blieb auf Neville ruhen.
Zugegeben, Neville war kein Spitzenschüler, doch hatten seine schlechten
Zensuren in Zaubertränke wohl eher mit der Tatsache zu tun, dass Neville
fürchterliche Angst vor Snape hatte. Neville schrumpfte zusehends auf seinem
Platz zusammen.
»Nun gut, ich konnte den Schulleiter dazu überreden, dass ich die begabten
Klassen zusammenlegen durfte und vor mir sitzen jetzt die klägliche Überreste
derer die es nicht soweit bringen werden wie die anderen jetzt bereits sind«
gehässig blickte er erneut in die Runde.
»Ist ja heute mal wieder zu freundlich« murmelte Ron Harry zu.
»Zur Eröffnung des Schuljahres wollen wir heute einen Wachstumstrank brauen.
Er soll eine beschleunigende Wirkung im Wachstum hervorrufen, doch sollte er
nicht beim Menschen eingesetzt werden, denn er löst nur Wachstum aus. Das
heißt wenn ein Mensch diesen Trank zu sich nimmt wird er nicht älter sondern
größer. Darum werden sie ihren Trank heute wirklich nur an Kieselsteinen
probieren. Das Einnehmen dieses Trankes ist außerdem sehr schmerzlich« Hermine
stutzte bei diesen Worten.
»Miss Granger, haben wir wieder einmal das Lehrbuch zum Frühstück
verspeist?!« Hermine bekam rosa Ohren »natürlich ist die Einnahme des Trankes
nicht schädlich, doch ist dieser Kerker ist nicht für Riesenschüler gebaut«
mit diesen Worten deutete er auf eine große Delle in der Decke.
»Ich hoffe damit können wir uns der Zubereitung zuwenden. Zum brauen dieses
Trankes werden zwei mittelgroße Belladonnagräten,...« Snape zählte eine
nicht enden wollende Liste von Zutaten auf und schloß mit letzten Anweisungen
(»Wir werden ihre Tränke an diesen Kieselsteinen testen und wenn alles
funktioniert müssten sie dann die Größe eines faustgroßen Steins annehmen«)
seinen Vortrag ab.
Snape huschte zwischen den Bänken umher und machte hier und da abwertende
Bemerkungen über die Farbe des Trankes (»Nein, Mr. Longbottom der Trank muss
mittelblau sein nicht ockerfarbig! Könnte es sein, dass sie nicht 5 Tropfen
Sumpfdotteressenz sondern eine Flasche Sumpfdotteressenz verwendet haben?«).
Am Ende der Stunde gab es nur wenige die es geschafft hatten ihren Kiesel in
einen faustgroßen Stein zu verändern, darunter waren Hermine, Cordelia und
einige Hufflepuffs.
»10 Punkte Abzug für Gryffindor wegen Beschädigung des Schuleigentums« mit
einem Wink seines Zauberstabs ließ Snape den Felsbrocken wieder schrumpfen und
ihn in die hintere Ecke des Zimmers schweben. Danach reparierte er mit einem
weiteren Wink seines Zauberstabes den Tisch und damit war die Stunde beendet.
Alle Schüler waren froh endlich wieder aus Snapes Kerker heraus zu kommen.
Als nächstes Stand für die Gryffindors Wahrsagen auf dem Plan. Hermine
verabschiedete sich von ihnen und machte sich auf den Weg zum
Arithmantikunterricht.
»Na los, bringen wir es hinter uns« mit diesen Worten Harrys setzten die zwei
Jungs sich in Bewegung und gingen in Richtung des Klassenzimmers von Prof.
Trelawney davon.
»Ich glaube die hat diese komischen Stäbchen den ganzen Sommer lang angehabt -
will wahrscheinlich beweisen, dass ihren Vorhersagen über deinen Tod wahr sind,
wenn du hier auf einmal mit Rauchvergiftung vom Stuhl kippst« Harry hätte gern
gelacht, doch versuchte er es zu unterdrücken um nicht zu viel von diesem
Rauch, der mächtig in den Atemwegen kratzte, einzuatmen.
»Jetzt weiß ich was Mum damit meint wenn sie sagt, dass rauchen schädlich sei
ist ja klar, dass die Trelawney nicht mehr ganz richtig im Kopf ist wenn...«
Harry sah hinter Ron einen großen Umriss der immer näher kam und wollte ihn
warnen.
»Ron!« zischte Harry
»... ihr Gehirn muss ja schon total geräuchert sein...« Ron ließ sich nicht
unterbrechen
»RON!« Harry hätte ihm am liebsten eine geklebt, denn der Schatten von Prof.
Trelawney kam immer näher.
»...total durchgeknallt - AUTSCH!« da war es passiert Harry hatte unter dem
Tisch kräftig gegen Rons Schienbein getreten »Mensch, Harry was sollte das
denn?«
»Sie scheinen sich ja sehr über das Gläser rücken zu amüsieren Mr. Weasley.
Wollen sie die anderen ihrer Klasse nicht an ihrem Spaß teilnehmen lassen?«
»Nun ja, ähm, ich habe Harry nur erzählt, dass... , dass... öhm« begann Ron
herum zustottern.
»Ron hat mir nur erzählt wie er mit seiner Familie in den Ferien Gläser
gerückt hat um die Quidditchergebnisse für nächstes Jahr zu erfahren, doch
das Brett wollte ihnen nichts verraten und darum haben sie es dann zum heizen
des Kamins benutzt« versuchte Harry seinem Freund zu helfen, doch er merkte
sofort, dass er etwas falsches gesagt hatte, denn Prof. Trelawney schien
entsetzt.
»Im Kamin verfeuert? Passen sie lieber auf, dass sie damit nicht den Zorn von
Ferlett auf sich ziehen, Mr. Weasley« sagte sie warnend.
»Oh, ähm, ja natürlich mit dem Ferlegg ist ja nicht zu spaßen...«
antwortete Ron ihr etwas irritiert.
»Ferlett!« korrigierte Prof. Trelawney.
»Ja, meinte ich doch« log Ron ihr vor.
»Mir scheint sie beschäftigen sich zu wenig mit dem Unterricht, es wird am
besten werden, wenn wir sie auseinander setzen. Lassen sie uns einmal sehen...«
Prof. Trelawney schien angestrengt nach zu denken, auf ihrer Stirn zeichnete
sich eine tiefe Denkfalte ab.
»Ich glaube es wird am besten wenn Mr. Weasley den Platz mit Miss Farworth tauscht, würden sie bitte so freundlich sein und zu Miss Brown und Miss Patil
wechseln?«
Ron stand auf und sah sich etwas verwirrt im Raum um.
»Dort hinten, Mr. Weasley« Prof. Trelawney deutete an das andere Ende des
Zimmers und Ron lief recht orientierungslos ihrem Fingerzeig nach.
»Prof. Trelawney?« kam eine Stimme aus dem mittleren Teil des Zimmers
»Könnten wir eventuell das Fenster ein Stück öffnen?« ein leicht ersticktes
Husten unterstrich diese Frage.
»Aber nur einen Spalt, denn sonst geht die Energie die in diesem Raum gefangen
ist verloren und wir benötigen sie, denn zum Gläserrücken braucht man immer
eine all gegenwärtige Energie« Harry verstand von Prof. Trelawneys
fachchinesisch genauso viel wie wenn ein Knallrümpfiger Kröter mit ihm
gesprochen hätte doch er war froh endlich das Fenster öffnen zu können. Er
wandte sich auf seinem Platz um und öffnete das Fenster einen Spalt breit, doch
selbst diesen winzigen Spalt entwich schon ein Großteil des Rauches und Harry
fühlte sich gleich besser.
Als Harry sich wieder seinem Tisch zu wandte saß Cordelia bereits auf ihrem
neuen Platz und blickte auf ihre Hände, die sie zusammengefaltet auf den Tisch
gelegt hatte.
Den Rest der Stunde verbrachten die Schüler damit Gläser auf einem Brett mit
Buchstaben herum zuschieben, doch Harry ließ sein Glas nur über das Brett
gleiten wenn Prof. Trelawney in seiner Nähe stand.
Er versuchte den Großteil der Stunde damit Cordelias Blick zu suchen, doch die
schien seinem Blick regelrecht auszuweichen und starrte die Stunde über ihr
Glas an, so als wolle sie es hypnotisieren.
Harry fand, dass sie sich auf der Zug- und Busfahrt ganz gut verstanden hatten
und auch viele Gemeinsamkeiten miteinander teilten, also warum war Cordelia ihm
gegenüber so verschlossen geworden?
Harry wurde aus ihr nicht schlau. Was hatte dieser seltsame Traum zu sagen?
Harry schien einen glasigen Blick bekommen zu haben, denn Cordelia stupste ihn
unter dem Tisch an. Harry verstand nicht, doch dann sah er Prof. Trelawney auf
sich zu schweben und schnell ließ er sein Glas wieder über die Buchstaben
sausen.
Dann endlich, nach einer nicht enden wollenden Stunde Gläser rücken entließ
sie Prof. Trelawney zum Mittag essen.
»Hallo Leute, tut mir Leid, dass ich ein wenig später kam ich habe mich noch
kurz mit Prof. Vector unterhalten« Ron und Harry sahen sich auf Hermines Worte
hin vielsagend an. Jeder Gryffindor wusste, dass Hermine sehr gut im Unterricht
war und aus ihrer Klasse holte sie sicher die meisten Punkte in einer Stunde.
Inzwischen fragte niemand mehr danach was Hermine mit einem Lehrer besprochen
hat, denn jeder wusste, dass es um den Stoff der nächsten Stunden ging, den
Hermine nur ein wenig "vorlernen" wollte.
»Und wie war Wahrsagen?« fragte sie als sie sich neben Harry und Ron an den
Tisch setzte.
»Frag besser nicht« antwortete ihr Harry, wobei sich Hermine ein kichern nicht
verkneifen konnte.
»Klingt ja als wäre es richtig lustig gewesen« stichelte sie Ron und Harry.
»Oh ja und das Beste ist ich darf jetzt immer neben Lavender "Die
Seherin" Brown und Parvati "Uuuuuuhhh" Patil sitzen« Ron schien
einen harten Schicksalsschlag erlitten zu haben.
»und wie war es in Arithmantik?« fragte Harry, der es inzwischen zutiefst
bereute Wahrsagen gewählt zu haben.
»Es war toll! Ich habe heute 50 Punkte für Gryffindor gemacht und der Stoff
den wir gerade dran haben ist so einfach...« erzählte ihnen Hermine
begeistert.
Hermines Vortrag über ihr Glück in Arithmantik gehen zu dürfen wurde
plötzlich von einer Mädchenstimme gestört.
»Hallo Harry!« sagte jemand hinter ihnen und Harry drehte sich auf seinem
Stuhl um, es war Alicia Spinett, eine der drei Jägerinnen des Quidditchteams.
»Hallo Alicia. Was gibt's denn?« fragte Harry verwundert.
»Hast du am Donnerstag Zeit? Das Team will sich unten am Quidditchfeld treffen
und den neuen Teamkapitän wählen, aber bring am besten auch deinen Besen mit,
denn wir wollen danach noch ein wenig trainieren« erklärte sie ihren
Zuhörern.
»Natürlich werde ich da sein! Wie spät denn?«
»Na ja, sagen wir so gegen 4, also wir sehen uns. Tschüß, Harry«
verabschiedete sie sich und ging zu ihren Freundinnen Katie Bell und Angelina
Johnson, die ebenfalls Jägerinnen im Quidditchteam der Gryffindors waren.
Doch dann endlich, nach einer Stunde, die der Estangelstrauch wohl nie in seinem
Leben vergessen wird, entließ Prof. Sprout sie endlich wieder aus Gewächshaus
2.
Harry hatte noch eine halbe Stunde Zeit bis zum vereinbarten Termin, trotzdem
holte er sich seinen Feuerblitz aus dem Schlafsaal und ging mit ihm hinaus auf
die Ländereien (Ron und Hermine wollten noch irgend etwas machen, das sie Harry
nicht verraten wollten).
Harry schaute genauer hin und erkannte eine Schneeeule, doch er wusste genau,
dass es Hedwig nicht sein konnte, denn die schlief oben in der Eulerei und sonst
gab es nur eine andere Schneeeule in Hoghwarts und zwar Cloud, der Cordelia
gehörte, vielleicht hatte er jetzt einmal die Chance mit ihr zu reden, kurz
entschlossen schwang er sich auf seinen Feuerblitz und stieg hinauf in die Luft
um zur anderen Seite des Sees zu fliegen.
Als er so dort oben entlang flog hatte er plötzlich Zweifel an seinem Vorhaben?
Was sollte er ihr sagen? "Hallo, Cordelia!" und deswegen war er über
den See geflogen? Nein, das war dumm... vielleicht... Harry grübelte. Ach, ihm
würde schon was einfallen, wenn er gelandet wäre.
Er sah wieder nach unten, er hatte bereits die Hälfte des Sees überquert, doch
jetzt fiel ihm auf, dass niemand mehr am anderen Ufer war.
Es war schon irgendwie unheimlich wenn jemand immer wieder spurlos verschwand
und dann wieder auftauchte. Harry warf einen Blick auf die Uhr es war fünf vor
vier - er sollte sich jetzt wirklich beeilen wenn er pünktlich sein wollte.
Am schnellsten ging es natürlich wenn er mit dem Besen fliegen würde. Harry
sah sich um (denn eigentlich war das Besenfliegen außerhalb des Quidditchfeldes
verboten) und stieg dann auf seinen Feuerblitz.
»Kommt ihr heute noch oder soll ich hier Wurzeln schlagen?« fragte er die
anderen frech grinsend.
»Einverstanden« sagte die ganze Truppe wie aus einem Mund.
Lachend gingen sie in den Umkleideraum und setzten sich auf die Bänke. Fred
ergriff das Wort.
»Also, pssst Alicia - laß mich doch mal was sagen, also... als erstes würde
ich vorschlagen, dass wir unseren neuen Mannschaftskapitän wählen. Ich hab
hier mal kleine Schnipsel gemacht - ja ich Katie, was ist daran so abwegig?! -
so... und jeder schreibt auf sein Schnipsel jetzt den Namen von demjenigen von
dem er denkt, dass diese Person Kapitän werden soll« mit diesen Worten
drückte Fred jedem ein kleines Stück Pergament in die Hand und teilte einige
Federn aus.
Die ganze Umkleide war erfüllt vom kratzen der Federn auf dem kleinen
Pergamentblatt. Nach einer Minuten war wieder Ruhe eingekehrt und George
sammelte die "Stimmzettel" wieder ein, mischte sie einmal durch und
reichte sie Fred, der sich benahm als würde er die Oskarverleihung moderieren.
»So wollen wir mal schauen was wir hier haben« er faltete die kleinen Zettel
wieder auf und las jeden einzelnen Vorschlag vor.
»Angelina - Angelina - Harry...« Harry war überrascht. Wer hatte ihn denn
vorgeschlagen? Damit hatte er überhaupt nicht gerechnet.
Fred verlas das Ergebnis weiter »... Angelina - Harry - Harry - und... - ich
glaube es wird richtig spannend - ... Angelina. Wir haben einen neuen Coach!«
rief Fred begeistert.
Angelina war inzwischen aufgesprungen und hatte alle Anwesenden einmal umarmt.
Harry freute sich riesig für Angelina, denn auch er hatte sie gewählt. Sie
hatte wirklich das Zeug dazu und würde ihre Mannschaft gut auf die kommende
Saison vorbereiten.
»So bevor wir jetzt raus aufs Feld gehen möchte ich allen noch etwas sagen«
schaltete sich Angelina ein.
»Auch wenn wir jetzt wieder einen Kapitän haben fehlt uns noch ein neuer
Hüter. Darum möchte ich euch bitten in nächster Zeit die Augen offen zu
halten. Ich habe auch Prof. Hooch und Prof. McGonagall danach gebeten nach
Talenten Ausschau zu halten« erklärte sie.
»So und jetzt, als meine erste Amtshandlung (sie grinste breit) - Will ich mein
Team draußen auf dem Feld trainieren sehen« das ließen sich die anderen
natürlich nicht zweimal sagen und die gesamte Mannschaft stürzte zur Tür, die
für 6 Personen leider viel zu klein war, doch Harry, der am nächsten an der
Tür gesessen hatte war schon längst draußen und während er sich vom Boden
abstieß hörte er nur noch von ganz fern Katies Stimme die Fred darum bat doch
seinen Ellenbogen aus ihrem Magen heraus zu nehmen.
Endlich war Harry wieder in seinem Element, er drehte übermütig Loopings und
sauste rund um das Feld. Richtig befreiend war so eine Runde mit seinem
Feuerblitz und mit jeder Runde die er drehte verschwand ein Sorge, ganz wie
Seifenblasen die in der Luft platzten.
Harry wiederholte dieses Spiel noch einige Male bis Angelina das Ende des
Trainings ausrief.
Er ging allein zurück in das Schloß, weil die anderen noch ihre Besen
wegschaffen wollten.
Er schob das schwere Eichenportal auf und betrat die Eingangshalle in der
vollkommene Ruhe herrschte. Kein Mensch war zu sehen und Harry stieg langsam die
Stufen der Marmortreppe empor.
»Jetzt erzähl, wer ist der neue Coach?« fragte Ron neugierig als sich Harry
in einen der Sessel am Feuer hat fallen lassen.
»Angelina ist es geworden. Ich finde sie hat es sich wirklich verdient, sie ist
die stärkste Jägerin in unserem Team« antwortete ihm Harry wahrheitsgetreu.
»und wie lief das Training?« hakte Ron weiter nach.
»Gut, nur hat unsere Mannschaft ein Problem und zwar fehlt uns ein Hüter, da
Oliver nicht auf der Schule ist. Ich hoffe wir finden rechtzeitig noch
jemanden« hoffte Harry.
»Hm...«
»So, ich wollte ja noch mal in die Bibliothek. Ich hole nur schnell die Bücher
die ich noch abgeben wollte« mit diesen Worten war Hermine auf der Treppe zum
Mädchenschlafsaal verschwunden.
»Ähm, Harry könntest du mal bitte mitkommen?« fragte sie etwas zögerlich.
»Von mir aus...« Harry und Ron erhoben sich aus ihren Sesseln.
»Nein, nein. Sorry, Ron aber ich meinte nur Harry« antwortete Hermine hastig,
als sich Harry und Hermine auf den Weg zum Ausgang machten warf Harry noch
einmal einen fragenden Blick zurück zu Ron, doch dieser schaute genauso fragend
Harry an.
Als die Beiden aus dem Portraitloch geklettert waren gingen sie in die
Bibliothek um Hermines Bücher abzugeben. Harry fragte sich immer noch wozu er
eigentlich mitkommen sollte, doch wollte er abwarten, denn Hermine schien ihm
etwas sagen zu wollen.
Nach einer viertel Stunde kamen sie endlich wieder aus der Bibliothek heraus
(Mrs. Pince wollte Hermine nicht glauben, dass das Eselsohr in
"Gedankenlesen für Anfänger" nicht von ihr stammte, während die
beiden darüber diskutierten ob Hermine nun Strafgebühr bezahlen sollte oder
nicht fragte sich Harry was Hermine wohl mit so einem Buch wollte. Er fand keine
Antwort).
Harry wollte sich auf den Weg zum Eingang des Gryffindorturms machen, doch
Hermine hielt ihm am Arm fest.
»Was ist denn Hermine?« fragte Harry etwas entnervt (die Diskussion in der
Bibliothek hatte ehrlich gesagt sehr an seinen Nerven gezehrt).
»Komm doch bitte mal mit. Ich möchte mit dir reden« bat sie und ein besorgter
Ausdruck trat auf ihr Gesicht.
Was hatte sie vor? Konnte sie etwa schon seine Gedanken lesen? Na, dann war es
klar, dass Harry für sie wie ein offenes Buch war.
»Okay, wohin?«
»Ach, nur ein wenig durch die Korridore laufen« antwortete sie gelassen.
Warum nicht?
»Na dann mal los, damit wir zum Abendessen fertig sind. Ich hab nämlich einen
Bärenhunger« sagte Harry und grinste breit. Aus den Augenwinkeln heraus sah er
gerade eine Person den Gang hinter ihnen entlang laufen. Er erkannte Cordelia
und sofort bekam seine gute Laune einen Stich.
»Harry? Alles in Ordnung?« fragte Hermine. Harry hatte gar nicht gemerkt, dass
sein grinsen auf einmal eingefroren war und schnell lenkte er seine
Aufmerksamkeit wieder auf Hermine.
»Alles in Ordnung. Gehen wir nun oder wollen wir hier bis morgen stehen?«
stichelte er frech grinsend.
Sie gingen verschiedene Korridore entlang und redeten über dies und jenes, doch
auf einmal hielt Hermine an, packte ihn am Arm und zog ihn ins
Zauberkunstzimmer.
»Also Harry, hör mir jetzt mal gut zu. Der eigentliche Grund warum ich mit dir
reden wollte ist "Cordelia"« Harrys Lächeln erstarrte und verschwand
dann völlig.
»Hab ich es mir gedacht...« sagte sie in einem allwissend klingenden Tonfall.
»Sehe ich es richtig, dass du sie sehr magst?« wiederum nicken.
Hermine seufzte »Du glaubst, allerdings, dass sie dich aus irgend einem Grund
nicht mehr mag?« Harry nickte wieder.
»Wäre es nicht vielleicht besser wenn du mal mit ihr redest und ihr das
sagst?« Harry schüttelte heftig mit dem Kopf.
»Mensch Harry, jetzt benimm dich nicht wie ein Kleinkind!« sagte sie tadelnd.
»Tu ich nicht!« entgegnete Harry.
»Ach nein? "Tu ich nicht"« sie ahmte Harry nach »mehr als nein
sagen, kann sie nicht und außerdem bin ich mir sicher, dass sie nicht nein
sagen wird« sagte sie entschlossen.
»Meinst du?« fragte Harry etwas zögerlich.
Hermine nickte.
Harry hatte noch enorme Zweifel an Hermines Theorie, er sah sie an und konnte
dann nicht anders. Er musste ihr die Frage stellen die ihm schon lange auf der
Zunge lag.
»Öhm, Hermine?«
»Hm?«
»Das Buch vorhin, übers Gedanken lesen -« Harry wurde von Hermines Gelächter
unterbrochen.
»Glaubst du echt ich könnte das?« würgte sie während ihres Lachanfalls
hervor.
»Ähm, ja, wie wärst du den sonst auf die Sache mit Cordelia gekommen?«
»Harry - Harry« sie schüttelte den Kopf »wer dir das nicht ansieht der muß
wirklich blind sein. Wenn du sie gesehen hast warst du sofort so, na ja wie soll
man sagen, "seltsam" eben« versuchte sie zu erklären.
»Aber, Ron -« setzte Harry an.
»- hat es auch mitbekommen...« Hermine amüsierte sich köstlich über Harrys
leicht entsetzte Miene.
»Es wird Zeit, wir sollten in die Große Halle gehen« sagte sie als sie sich
wieder ein wenig beruhigt hatte.
Harry und Hermine verließen das Klassenzimmer und machten sich auf den Weg in
die Große Halle in der sie dann auch Ron trafen, der ihnen breit grinsend
entgegen kam.
»Da seid ihr ja endlich! Hab schon gedacht ihr wärt verschollen, oder so was«
sagte er fröhlich.
Harry schenkte ihm ein mattes lächeln und ging zu seinem Platz.
»Was hat er?« fragte Ron verwundert.
»Die Frage ist wohl eher "Was wird er?"« mit diesen Worten ging auch
Hermine hinüber zum Gryffindortisch und setzte sich neben Ginny.
Ron starrte zum Tisch. Was hatten die Beiden, denn nun wieder ausgeheckt? Diese
Geheimniskrämerei gefiel ihm überhaupt nicht, doch er würde schon noch raus
bekommen was sie im Schilde führten.
Er zuckte mit den Schultern und machte sich auch auf den Weg zum Tisch um sich
zu Hermine zu setzen.
»Harry! Komm schon wach auf...« Harry wurde heftig gerüttelt. Er blinzelte
gegen das Licht an, das durch das große Schlafsaalfenster, das Zimmer erhellte.
»Hm? Was'n?« murrte er, als er sich im Bett aufgerichtet hatte.
»In einer viertel Stunde haben wir Verteidigung gegen die dunklen Künste. Du
hast total verschlafen« sagte Ron tadelnd.
»Was?« Harry war sofort hellwach und sprang aus dem Bett.
»Sag das doch gleich! Wie lange wolltest du mich denn noch liegen lassen? Du
hättest mich gleich wecken sollen...« jammerte Harry während er sich wusch
und anzog.
