Ok. Kurzes Vorwort. -_-; Ja ja, ich weiß, das nervt. Muß aber sein.

	Da ich weder die Episode mit Kens Vergangenheit ganz gesehen habe noch sämtliche 
Kaiser-Episoden sehen konnte weiß ich nicht, ob dieses Fic nun der "Wahrheit" entspricht, aber 
ich denke, es sollte dennoch interessant sein.

	O_o Ich höre mich an wie ein kleines Kind, was eine Pokémon-Fanfic schreiben will. 
Well, whatever.

	Ach ja: Ich benutze die amerikanischen/deutschen Namen (bis auf MagnaAngemon ... das 
hört sich einfach sooo blöd an! HolyAngemon klingt viel cooler.), weil ich mich einfach daran 
gewöhnt habe. Bis ich die japanischen Episoden komplett habe, wird das auch so bleiben. ^_^


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	"On the night that it came to me,
	It was like nothing I'd ever seen,
	A vision darker than death itself,
	A violent cloud, straight from the dephts of hell -

	And that's when I saw my destiny -

	As it approached I was frozen still,
	I couldn't move, couldn't scream for help,
	Out of the darkness, it reached for me,
	That's when it planted the evil seed,

	And that's when I saw my destiny."



	Die Blätter des Busches ließen einige Strahlen der Sonne auf den noch feuchten Boden 
fallen. Hier und da tropfte noch ein Wassertropfen durch das Blätterdach, aber es hatte 
mittlerweile aufgehört zu regnen. In der Luft lag der für ein Gewitter typische frische, neue 
Geruch. Die blauweißen Blüten des Busches hingen noch etwas tief, noch schwer vom Regen, 
dessen Überbleibsel besagte Blüten jedoch wunderschön in der Sonne funkeln ließen.

	Der kleine Vogel, welcher wegen des Gewitters aus dem Nest weiter oben gefallen war, 
piepste hilflos vor sich hin. Er hatte seine Mutter während des ganzen Gewitters nicht 
gesehen oder gehört und sein Gefieder war ganz durchgeweicht von den dicken Tropfen, die die 
ganze Zeit gnadenlos auf ihn eingeschlagen hatten. Er sah mehr aus wie ein struppiger Golfball 
als ein Vogel.

	Vorsichtig schaute die Vogelmutter vom Rand des Nestes runter, bevor sie von Ast zu 
Ast sprang und schließlich neben ihrem Jungen landete. Aufgeregt piepsend sperrte es den 
Schnabel auf, aus Reflex, in der Hoffnung etwas zu futtern zu bekommen. Die Mutter beäugte 
ihren Schützling noch eine Weile und flog dann wieder zu ihrem Nest, ohne weiter auf den 
kleinen Vogel zu achten. Er roch nicht mehr nach ihr. Er roch nach etwas anderem. Es war 
nicht mehr ihr Junges. Es war irgendein Junges.

	Hilflos piepste der kleine Vogel mehrere Stunden vor sich hin, in der Hoffnung, seine 
Mutter sei nur etwas zu Futtern holen geflogen. Aber es tat sich nichts. Seine Mutter kam 
nicht zurück, sein Vater auch nicht. Sie waren zu beschäftigt, "ihre" Jungen zu füttern.

	Nach einer ganzen Weile schob sich das schützende Blätterdach über dem Jungen zur 
Seite und die Sonne fiel auf den kleinen Vogel. Er musste die Augen schließen, bis sich der 
Schatten wieder über die kleine Gestalt legte. Aber diesmal war es nicht der Schatten der 
Blätter. Es war der Schatten des Kopfes eines kleinen Jungen.

	"He! Sammy, guck mal, was ich gefunden habe!" rief der kleine Junge aufgeregt, als er 
von seiner Entdeckung wieder aufschaute und sich ein paar Wassertropfen, die er von den 
Blättern mitgenommen hatte, aus dem Gesicht wischte. Sammy, ein Junge von vielleicht 9 Jahren 
saß an einem Tisch auf der anderen Seite des kleinen Gartens und las in einem dicken Buch. 
Auf den Ruf seines Bruders hin sah er über den Rand seiner Brille hinweg zu ihm.

	"Was denn?" rief er zurück, nicht wirklich interessiert.

	Der kleine Junge bückte sich wieder in den Busch hinein, griff nach etwas und kam mit 
zusammengelegten Händen auf seinen Bruder zugelaufen. In seinen Händen piepste irgendetwas 
erbärmlich vor sich hin. Als er am Tisch angekommen war, zeigte er seinem großen Bruder 
vorsichtig den Inhalt seiner Hände - eben jenen kleinen Vogel, der nun noch ängstlicher vor 
sich hinpiepste.

	Sammy seufzte. "Ken, jetzt wird ihn seine Mutter nicht mehr füttern." sagte er 
tadelnd. Ken sah ihn mit großen Augen an.

	"Aber dann verhungert er ja." stellte er fest. Sammy nickte und sah wieder in sein 
Buch. Nach einer Weile holte ihn die Stimme Kens wieder aus seinen Gedanken.

	"Können wir nicht irgendwas tun?" fragte dieser traurig.

	Sammy hatte den 'Nein, können wir nicht' - Satz schon in seinen Gedanken bereit 
gelegt, als er erneut über den Rand seiner Brille zu seinem Bruder sah. Dieser stand immer 
noch am gleichen Fleck und sah mit Tränen in den Augen auf den kleinen Vogel, welcher 
mittlerweile ruhig geworden war. Anscheinend hatte er bemerkt, daß sein Gepiepse sowieso 
nichts ausrichten konnte. Mit einem Seufzen klappte Sammy das Buch zu und rückte seine Brille 
zurecht.

	"Lass uns mal schauen, ob Mama einen Schuhkarton hat. Und irgendwas zum Reinlegen. 
Watte oder so." sagte er, als er aufstand. Ken lachte vor Freude. "Und wir brauchen so etwas 
wie Regenwürmer. Oder Fliegen." fügte Sammy hinzu, als er vor Ken das Haus der Ichijoujis 
betrat.


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	"Komm, mach den Schnabel auf." murrte Ken, als er dem kleinen Vogel eine halb 
zerquetsche Fliege mit einer Pinzette vor den Schnabel hielt. Aber der kleine Vogel, welcher 
mittlerweile den Namen "Sukki" bekommen hatte, reagierte gar nicht. Er saß einfach nur da und 
ließ sich mit der Pinzette gegen den Schnabel stubsen.

	"Nein, du machst das falsch." sagte Sammy ruhig, als er Ken die Pinzette aus der Hand 
nahm und sich vor den Schuhkarton hockte. Mit einer Hand raschelte er an einer Seite des 
Schuhkartons, mit der anderen Hand hielt er die Pinzette knapp über den Rand. Und tatsächlich 
piepste Sukki auf einmal los und sperrte den Schnabel auf. Vorsichtig gab Sammy ihm die 
Fliege, welche er gierig verschlang.

	Ken beobachtete all dies mit Begeisterung. "Wow." sagte er am Ende, als sich der 
kleine Vogel vergnügt aufblusterte. "Das war toll."

	Sammy grinste und gab ihm die Pinzette wieder in die Hand. "Hier, das lernst du auch 
noch." Schweigend drehte er sich wieder zum Fenster, als sein kleiner Bruder mit dem Füttern 
mehr oder weniger erfolgreich weitermachte.

	Nach einer Weile drehte er sich wieder zu Ken. Seine Augen waren nicht mehr 
freundlich oder warmherzig, sie waren kalt, und irgendwie ... traurig. Ken bemerkte dies erst 
gar nicht, nicht bevor Sammy seine Stimme erneut erhob, welche jetzt bar jeglicher Emotion 
war.

	"Ken... weißt du, was Macht ist?"

	Ken sah verwirrt zu Sammy, bemühte sich aber um eine Antwort. "Naja... wenn man 
machen kann, was man will. Wenn man andere Leute kontrollieren kann."

	Mit einer einzigen Bewegung erhob Sammy die flache Hand und ließ sie auf den kleinen 
Vogel, der in seinem Karton saß, zusausen. Ken konnte einen Schrei des Entsetzens nicht 
unterdrücken als er dies sah, war er sich doch sicher, daß Sammy den kleinen Vogel töten 
würde.

	Aber Sammys Hand hielt ein paar Zentimeter über dem Köpfchen des Vogels an. Wieder 
sah der größere der beiden Jungen zu dem Kleineren.

	"Macht ist nicht etwa, zu töten. Macht ist, nicht zu töten." sagte er mit 
einer Stimme, die Ken einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. "Verstehst du?"

	"Äh..." begann Ken, noch immer geschockt von der plötzlichen Bewegung seines Bruders 
und von der Angst um Sukki, "Ja." log er.

	Zufrieden nickte Sammy, als hätte Ken gerade eine neue Mathe-Formel erfolgreich 
auswendig gelernt. "Gut." Erneut blickte er auf den Vogel, und für einen Moment fragte er 
sich, weshalb er nicht einfach zugeschlagen hatte. Dieses dumme kleine Lebewesen würde 
niemand vermissen, es würde ...

	Seine Blicke glitten wieder zu seinem kleinen Bruder, seinem Bruder, der den 
kleinen Vogel mit leuchtenden Augen ansah. Er schloß die Augen, drehte den Kopf weg und stand 
auf, um das Zimmer zu verlassen.

	Und ein verwirrter Ken blickte ihm nach.



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	"Nein! Das ist alles falsch! Du kannst GAR nichts!"

	Diese Worte waren für den kleinen Ken wie Schläge ins Gesicht. Er hatte seit vier 
Stunden an diesen Mathematik-Aufgaben gesessen und war sich sicher, daß er sie endlich gelöst 
hatte. Aber als sein Bruder durch die Blätter schaute, wurde seine Miene immer finsterer, bis 
er die Blätter schließlich nach Ken warf und ihn anschrie.

	"A-aber..." fing Ken an. Eigentlich hatte er nichts zu sagen, er hatte seine Aufgaben 
nicht richtig gelöst. Da gab es nichts zu diskutieren.

	"Nichts aber!" schnauzte ihn Sammy an, "Du bist einfach zu blöd dafür!"

	Ken wußte, was jetzt folgen würde, aber hätte er etwas dagegen unternommen, wäre sein 
Bruder noch viel saurer geworden. Sammy holte aus und seine flache Hand traf Ken etwas über 
dem Kieferknochen. Des kleineren Jungen Kopf wurde brutal zur Seite geschleudert und ein paar 
seiner mittellangen Haare flogen ihm ins Gesicht. Tränen bildeten sich in seinen Augen, als 
sich das Blut zu einer großen, roten Fläche in seiner Wange sammelte, dort, wo Sammy ihn 
getroffen hatte.

	Schwer atmend stand Sammy über ihm, seine Hand erneut zum Schlag erhoben. Wütend sah 
er auf den kleinen, wimmernden Jungen hinab und zog die Augenbrauen zusammen. Zwei Sekunden 
später fiel er vor Kens Stuhl auf die Knie.

	"Ken, es ..." begann er, als Ken es wieder wagte, seinen Kopf zu drehen und seinen 
Bruder durch die über seinen Augen hängenden Haarsträhnen anzusehen. "Es.. tut mir leid." 
sagte er, als er nach Ken griff und ihn umarmte. Leise begann Sammy an Kens Schulter zu 
schluchzen, Ken hingegen traute sich noch immer nicht so recht, etwas zu tun oder sich zu 
bewegen.

	"Es tut mir so leid..." wiederholte Sammy immer und immer wieder, bis Ken es 
schließlich wagte, auch loszuschluchzen und seinen Bruder seinerseits zu umarmen. Nach einer 
Weile der Stille, nur unterbrochen von Schluchzen und dem leisen Rascheln von Kleidung auf 
Kleidung setzte sich Sammy rückwärts auf den Boden vor Ken.

	"Du weißt doch, Ken..." sagte er, als er sich mit dem Handrücken unter der Brille 
langwischte, "Ich liebe dich."

	Ken nickte.

	"Und wer liebt dich noch?"

	"Keiner." antwortete Ken kleinlaut.

	"Stimmt." säuselte Sammy, "Keiner. Nicht Mama, nicht Papa. Keiner liebt dich. Nur 
ich..."


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	(Anm.: -_- Das Kapitel war a) mir zu kurz, b) war es doof formatiert (Man sollte in 
ein TXT File eben keine HTML Tags einsetzen. >_< ) und c) waren ein paar kleine 
Rechtschreibfehler drin. Hier also die editierte Version. ^^ BTW, nicht beschweren wenn alles 
total zusammenhanglos erscheint, das erklärt sich alles im zweiten Kapitel. *g*)

	"Meinst du denn, er kann schon fliegen?"

	Sammy legte den Kopf schief. "Ich denke schon." sagte er, als er in den Schuhkarton 
in seinen Händen schaute. Der Vogel zwitscherte aufgeregt vor sich hin - was womöglich an den 
vielen Vogelstimmen hier lag. In den Park zu gehen um Sukki freizulassen war Kens Idee 
gewesen, und Sammy, der den ganzen Tag vor einem seiner Bücher saß, hatte zugestimmt.

	Hier standen die beiden nun also, auf einer großen, grünen Wiese. Ken versuchte, in 
den von Sammy gehaltenen Karton zu gucken und Sammy sah sich um, ob auch kein Hund oder eine 
Katze in der Nähe war. Dann setzte er den Karton auf den Boden und stubste den kleinen Vogel 
vorsichtig an.

	"Los, husch, raus mit dir." flüsterte Sammy, als Ken sich neben ihn kniete. Der Vogel 
schaute auf und hüpfte über den Rand des Pappkartons und fing eifrig an, mit den Flügeln zu 
schlagen. Er flog ein paar Meter, fiel dann aber unsanft wieder auf das Gras. Ken lief ihm 
hinterher, während Sammy den Karton einsammelte.

	"Flieg, kleiner Vogel, flieg!" jubelte Ken, als er um den Vogel herum sprang und mit 
den Armen wedelte, als ob er eine Vorbildfunktion übernommen hätte. Sukki unternahm erneut 
einen Flugversuch, diesmal kam er schon weiter und höher als beim ersten Mal. Beim dritten 
Flugversuch schaffte er es sogar, auf einem dicken Ast eines nahen Baumes zu landen.

	Sammy und Ken sahen zu dem Kleinen hoch. "Siehst du? Er muß nur ein bischen üben, 
dann kann er richtig fliegen." sagte Sammy und legte seine Hand auf Kens Kopf. "Laß uns nach
Hause gehen, sonst kommen wir zu spät zum Mittagessen." Ken nickte, und gemeinsam machten sie sich auf den Weg.

	Ihr Weg führte sie über eine der größten Straßen in ihrem Viertel. Natürlich gab es 
eine Ampel, und Kens Eltern hatten ihm oft genug gesagt, er solle auf keinen Fall bei Rot 
über irgendwelche Ampeln gehen. Denn das könnte tödlich enden ...

	Sammy drehte sich zu Ken und hockte sich vor ihn, als er die beiden Hände seines 
Bruders in seine eigenen nahm und ihn ansah. Seine Augen hatten den gleichen, kalten 
Ausdruck, den sie hatten, wenn er sauer war, aber seine Stimme war im Gegensatz dazu ganz 
weich, fast schon jammernd. Ken wußte, allein vom Ausdruck der Augen seines Bruders, daß 
das, was er sagte, wirklich wichtig sei. Nicht so wie eine Mathe-Formel oder der Termin des 
nächsten Fußballspiels, nein. Wirklich wichtig.

	"Hör zu, Ken." fing er an, seine Stimme leise und beruhigend, "Egal, was jetzt 
passiert, du bleibst genau hier stehen, ist das klar?" Ken nickte, aber Sammy sprach noch 
weiter. "Du darfst dich erst von diesem Punkt hier bewegen, wenn Mama oder Papa es dir sagen, 
ja? Auf keinen Fall vorher."

	Ken nickte erneut. "Ja, aber war--"

	Sammy schnitt ihm das Wort ab. "Frag nicht." sagte er kopfschüttelnd, "Bleib einfach 
hier stehen. Versprichst du mir das?"

	Wieder ein Nicken seines kleinen Bruders. Er sah Sammy mit großen Augen an. Was er 
wohl vorhatte?

	Sammy aber lächelte nur, umarmte Ken noch einmal und ging dann auf die Straße. Die 
Ampel war grün, das sah Ken noch. Aber mitten auf der Straße blieb Sammy stehen, drehte sich 
zu Ken um, lächelte und erhob seine Hand stumm zum Abschied.

	Das Quietschen der Reifen und das Geräusch von zersplitterndem Glas, von eingebeultem 
Metall und von brechenden Knochen nahm Ken nicht mehr wahr. Als er seinen Bruder durch die 
Luft fliegen sah, dachte er im ersten Moment, daß das ein Trick sein muß. Irgendein tolles 
Kunststück, was sein Bruder ihm zeigen wollte. Etwas wie das Abspringen von einer Schaukel, 
was er schließlich auch von ihm gelernt hatte.

	Der lebose Körper seines Bruders wurde durch die Luft geschleudert wie eine 
Strohpuppe, wie ein Blatt im Wind, bis er mit einem dumpfen Krachen auf der Straße aufschlug, 
sich noch mehrmals überschlug und dann in einer absolut unnatürlichen Lage liegen blieb.

	Mit einem leisen Poltern landete einer von Sammys Schuhen direkt vor Kens Füßen.

	"Gleich steht er wieder auf." sagte Ken, als würde jemand neben ihm stehen und mit 
ihm Sammys "Flug" bewundern. "Gleich steht er auf und lacht, weil er hingefallen ist..."

	Der Autofahrer, der Sammy angefahren hatte, sprang laut schreiend aus seinem Auto und 
rannte zu Sammys Körper. Weitere Autofahrer, die hinter ihm noch rechtzeitig angehalten 
hatten, stiegen auch aus ihren Autos. Einige rannten ebenfalls zu dem Jungen, andere stellten 
sich halb auf ihre Autos, um mehr sehen zu können. Einer der Leute holte sein Handy heraus, 
wählte hastig eine Nummer wartete auf eine Antwort. Ein Ehepaar mit zwei Kindern auf der 
anderen Straßenseite blieben wie angewurzelt stehen. Die Kinder zeigten auf Sammys leblosen 
Körper und kreischten irgendwas, die Mutter fiel in Ohnmacht. Immer mehr Menschen sammelten 
sich um Sammy, so daß Ken ihn mittlerweile gar nicht mehr sehen konnte.

	Immer noch auf die Stelle, wo die vielen Menschen standen, starrend, bückte sich Ken 
und nahm Sammys Schuh an sich. Er hielt ihn wie ein Stofftier an seine Brust, als würde 
irgendjemand ihn ihm wegnehmen wollen. Mit einem komplett emotionslosen Blick setzte Ken sich 
hin, an der Stelle, an der er bleiben sollte. Er merkte nicht, wie immer mehr Menschen an ihm 
vorbei rannten, wie ein Krankenwagen nur ein paar Meter entfernt von ihm hielt und zwei 
Sanitäter sich ihren Weg durch die Menge bahnten.

	Er sah auch nicht die Bahre, auf der ein Körper, von einem weißen Tuch verdeckt, zum 
Krankenwagen getragen wurde. Einer der beiden Sanitäter stand mittlerweile vor ihm, winkte 
vor seinen Augen hin und her und redete auf ihn ein. Seine Mutter kniete auf der Straße und 
schrie und weinte und jammerte vor sich hin, sein Vater neben ihr, mit einer Hand auf ihrer 
Schulter.

	Und irgendetwas in ihm zerriß in diesem Augenblick, irgendetwas zerbrach.

	"Es ist meine Schuld..." flüsterte er, den Schuh immer noch fest umklammert.