Titel: Ewige Stille
Autor: Tschubi-chan
Email: keiji_izumi@yahoo.com
Warnungen: shonen-ai Implikationen
Rating: PG-14
Pairings: SubaruxKamui, SeishirouxKamui, FuumaxKamui und SeishirouxSubaru
Spoiler: um, vorrangig das Ende des 11.Bandes
Disclaimer: Kamui&Co. Gehören zu meinem Bedauern nur CLAMP!!!
WARNUNG: Dieses Kapitel enthält Spoiler zum 7.Tokyo Babylon Band! Wer sich daran stört sollte es nicht lesen!!! Das Gespräch zwischen Subaru&Seishirou ist eine von mir übersetzte Fassung der französischen TB-Version!
Chapter6 – Visionen der Vergangenheit II
Seishirou beobachtete Kamui weiter.Der Junge war mittlerweile nicht mehr nur blass, sondern kalk-weiß im Gesicht, eine Farbe, die nicht sehr gesund aussah. Bei jeder noch so kleinen Bewegung, die Seishirou machte, versteifte er sich.
"Wollen wir eine Wette abschliessen?", fragte der Sakurazukamori nach einer Weile.
"Nani?!" Kamui reagierte mit dem Unverständnis, das er erwartet hatte. Anscheinend hatte Subaru-kun ihm nicht mehr als nötig erzählt.
"Um so besser", dachte er. Laut sagte er:
"Ich werde dir etwas zeigen. Dann wirst du mich verstehen."
Vor ihren Augen verschwamm für einen kurzen Augenblick der Maboroshi, nur um sich einen Moment später neu zu formieren. Der Magier war verschwunden, aber Kamui hatte deswegen kein gutes Gefühl.Er betrachtete den Kirschbaum genauer. Im Schatten seiner blühenden Zweige erkannte er einen jungen Mann, der Seishirou ziemlich ähnlich sah, abgesehen davon, dass er wesentlich jünger war und zudem noch auf beiden Augen sehen konnte.
Er hatte den Mann schon eine Weile angestarrt, als er plötzlich Schritte hinter sich hörte. Leider konnte sich nicht umdrehen, um zu sehen, wer es war, da die unsichtbaren Ketten ihn immer noch gefangenhielten. Kurz darauf lief ein kleiner Junge, er schätzte ihn auf 9 Jahre, an ihm vorbei. Er trug ein Zeremoniengewand und bewegte sich direkt auf den Kirschbaum zu. Dass er ihn dabei ignorierte, bestätigte seine Vermutung, dass es nur eine weitere Vision war. Vielleicht eine Erinnerung?
Als Kamui die Rückseite des Zeremoniengewandes sah, wusste er, wer der Junge war.
"Subaru!?!", flüsterte er "Das ist Subaru!"
Er betrachtete ein wenig schockiert das Pentagramm des Lichts, dass sich auf dem Gewand befand. Subarus Wappen.
"Ganz recht Kamui.Gut beobachtet."
Er konnte Seishirous Stimme hören, aber nicht einordnen, wo dieser sich befand. Seine Stimme schien aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen.
"Was soll das? Wo bin ich? Was hat das alles mit Subaru zu tun?"
" Nur Geduld, Kamui! Du wirst schon sehen.Deine Fragen werden wahrscheinlich schneller beant-wortet als dir lieb ist.Schau einfach nur zu.Du wirst schon verstehen."
Seishirou lachte.
Kamui konzentrierte sich wieder auf den Jungen, den Jungen, der Subaru einmal gewesen zu sein schien.Er war mittlerweile direkt unter dem Baum angekommen, aber im Gegensatz zu ihm hatte dieser den Mann, der wirklich Seishirous jüngeres Ego zu sein schien, noch nicht bemerkt.
Subaru fing eine der zart-rosa Kirschblüten auf, die beständig von den Zweigen fielen und den Boden um ihn herum bedeckten, nur um erstaunt festzustellen, dass sie voller Blut war.
"Ein roter... Regen?"
Er hob den Kopf und seine smaragdgrünen Augen blickten direkt in Seishirous Gesicht.
Kamui schrie entsetzt auf, als er sah, was dieser in seinen Armen hielt.Was er vorher nicht mitbekommen hatte, weil er zu sehr auf den Mann selbst geachtet hatte, war der Leichnam eines kleinen Mädchens, dass der Magier im Arm hielt.
Subaru blickte ihn erschrocken an, doch bevor er überhaupt reagieren konnte, war Seishirou auch schon von seinem Ast heruntergesprungen und setzte seine Kräfte ein, um den jungen Onmyouji außer Gefecht zu setzen. Er nahm das Kind in seine Arme und lächelte belustigt.
"Das ist das erste Mal ..., dass jemand mich dabei beobachtet hat, wie ich einen Menschen getötet habe. Offensichtlich ist es ein Kind, dass denselben Beruf ausübt, wie ich...Nun gut! Was mache ich jetzt mit ihm?"
Er strich sanft über Subarus Gesicht und kurz darauf kam der Junge wieder zu sich, nichts ahnend, was er gerade beobachtet hatte.Subaru blickte Seishirou, der sich vor ihm hingekniet hatte, verlegen an.
"Gomen nasai...aber ich bin bewusstlos geworden...Es tut mir leid sie gestört zu haben...Ich danke ihnen, dass sie mir geholfen haben. Doumo arigatou."
Kamui starrte fassungslos in Subarus Richtung.
"Das ist unmöglich!Wie kann er vergessen haben, was eben geschehen ist?"
"Beobachte weiter!", hörte er Seishirous Stimme.
Subaru blickte fasziniert zu dem Kirschbaum hinauf.
"Die Blüten des Kirschbaums sind wunderschön."
"Gefallen dir die Blüten?"
Subaru lächelte den Mann an. "Hai."
Seishirou lächelte ebenfalls.Mit seiner rechten Hand fing er einige der Blüten auf.
"Ich werde dir eine Geschichte erzählen.Ein Leichnam ist unter diesem Kirschbaum begraben."
Subaru blickte ihn fragend an. "Eine Leiche?"
Seishirou sprach in ruhigem Ton weiter.
"Dieser Baum hat jedes Jahr solch schöne Blüten...dank der Leiche, die unter ihrem Fuß begraben ist. Sieh doch, die anderen Kirschbäume haben schneeweiße Blüten."
Umrisse anderer Bäume waren plötzlich zu sehen. Seishirous Gesichtsausdruck wurde plötzlich lau-ernd.
"Weisst du eigentlich, warum diese Blüten zart-rosa sind?"
Der Junge schüttelte mit dem Kopf und sah ihn unschuldig an.
"Sie sind so, weil sie sich vom Blut des Leichnams, der sich unter dem Baum befindet, ernähren."
Subarus Gesichtsausdruck wurde traurig.Tränen traten ihm in den Augen.Verstört fragte er ihn:
"Aber ... weint denn die Leiche unter dem Kirschbaum nicht?"
Seishirou war für einen Moment sprachlos, dann erschien auf seinem Gesicht ein schmales Lächeln, dass nichts Gutes verhiess.
"Wir werden uns ein Versprechen geben."
Der Wind begann zu wehen.Überall wirbelten Kirschblüten um sie herum.Kamui konnte die beiden kaum noch vor sich erkennen, obwohl sie nur einige Schritte von ihm entfernt standen. Dafür hörte er um so deutlicher SeishirousWorte.
"Ich werde deine Hände markieren, damit ich dich erkenne, wenn wir uns das nächste Mal treffen... Diese Zeichen zeigen, dass du das Opfer des Sakurazukamori bist."
Seishirou berührte Subarus Hände mit seinen Lippen, worauf der Junge augenblicklich bewusstlos zusammenbrach.Auf seinen Handrücken war das blutige Wappen des Sakurazukamori zu sehen- ein umgekehrtes Pentagramm.
"Wenn wir uns das nächste Mal treffen werden wir ein Jahr lang zusammenleben...Du bist freundlich, sanft und verletzlich." Er strich Subaru über die Wange.
"Bis du erwachsen wirst, wirst du so weiterleben, wie du jetzt bist, ...dein Geist wird so sanft blei-ben.Bis zu unserem nächsten Treffen werde ich alles tun, um dich zu lieben.Innerhalb eines Jahres. Sollte ich am Ende dieses Jahres wirkliche Gefühle für dich empfinden, werde ich dich nicht töten.Im Gegenzug, falls du für mich nicht mehr zählst als dieser Leichnam," Er blickte ungerührt auf das tote, kleine Mädchen, das er achtlos fallengelassen hatte. " dann werde ich dich töten."
Er lächelte wieder, das kalte, berechnende Lächeln, das man von ihm gewohnt war. Seishirou blickte Subaru ein letztes Mal an und fügte seinen Worten hinzu:
"Desshalb lasse ich dich heute gehen."
Das Bild verschwand.Kamui stand wieder alleine vor dem Kirschbaum.In seinen Augen schimmerten zurückgehaltene Tränen.Von Seishirou war keine Spur zu sehen, aber der Sakurazukamori war da.Er konnte seine Nähe, wie einen Pesthauch um sich spüren. Zu erfahren, was er mit Subaru gemacht hatte, war schockierend gewesen. Allmählich verstand er, warum der Onmyouji so voller Hass und Schmerz war.
Kraftvolle Arme umschlossen ihn von hinten. Kamui wollte sich gegen die Umarmung wehren, war jedoch zu sehr damit beschäftigt einfach nur nach Atem zu ringen. Seishirou hatte ihm mit dieser Umarmung die Luft aus den Lungen getrieben. Er nahm keine Rücksicht auf die kaum verheilten Rippen des Jungen, sondern zog ihn im Gegenteil noch ein Stück weiter zu sich heran. Der Schmerz war einfach grausam, jedoch nicht stark genug, um Kamui in die erlösende Bewusstlosigkeit treiben zu lassen. Er stöhnte leise.
"Tut es etwa noch weh?" Seishirou lachte."Wie ich sehe, kennst du jetzt meine Art von Wetten."
Er überlegte kurz.
"Ich habe es nicht geschafft Subaru-kun zu lieben.Ich hasse ihn aber auch nicht.Vielleicht sollte ich eine neue Wette schliessen....Mit dir."
Kamui schien dieser Plan wenig zu gefallen. Er versuchte sich loszureissen, hatte aber keine Chance. Seishirou fuhr ungerührt fort.
"Du bist genauso jung und unschuldig, wie Subaru, geauso rein und verletzlich und genauso außergewöhnlich hübsch.Deine Augen sind wie seine.Tore in eure Seelen."
Er brach kurz ab.
"Wunderschön. ... Deine Chancen stehen gut, dass du die Wette gewinnst."
Er lachte wieder.
"So oder so bleibt dir keine Wahl.Entweder ich töte dich jetzt, später, oder du bleibst am Leben und ich tue alles, um dich zu schützen."
'So oder so, werde ich Subaru-kun damit treffen können.', dachte er insgeheim.
Er schmiegte noch enger um Kamuis Körper. Der Junge schrie auf.
"Eine faire Wette, oder etwa nicht?!"
'Und viel interessanter als sich direkt gegen Subaru zu wenden', fügte er im Geist hinzu.
Kamui hörte auf sich zu wehren.Seishirou hatte es geschafft den Anführer der Himmelsdrachen völlig in seine Gewalt zu bringen.
TBC