Titel: Ewige Stille
Autor: Tschubi-chan
Email: keiji_izumi@yahoo.com
Warnungen: shonen-ai Implikationen
Rating: PG-14
Pairings: SubaruxKamui, SeishirouxKamui, FuumaxKamui und SeishirouxSubaru
Spoiler: um, vorrangig das Ende des 11.Bandes
Disclaimer: Kamui&Co. Gehören zu meinem Bedauern nur CLAMP!!!
Chapter14 – Düstere Vorzeichen
Es war ein schrecklicher Montag. Warum musste die Sonne so grell scheinen? Warum konnte es nicht ein bisschen kühler in diesem Raum sein? Warum war er überhaupt hier? Und warum musste der Lehrer ausgerechnet jetzt die Fenster öffnen lassen, damit ihn das Gezwitschere der Vögel daran erinnerte, dass eigentlich nicht der Tag sondern seine Laune extrem schlecht war?
Zugegebenermaßen hatte sein Gemüt vor einer Stunde noch nicht diese tiefe Fahrt in den Keller gemacht. Vor einer Stunde war er ehrlich gesagt noch lächelnd in die Pause gegangen, um sich mit Subaru zu Mittagessen zu treffen. Er hatte sogar Keiichi eingeladen sie zu begleiten, was seinen Schulkameraden und sogar ihn selbst einigermaßen überrascht hatte, da er es sonst vorzog mit dem Onmyouji alleine zu reden.
Seine gute Laune hatte aber nur solange angedauert, wie er brauchte, um festzustellen, dass Subaru nicht kommen würde. Zuerst dachte er sich nichts dabei. Vielleicht hatte er sich ja nur verspätet. Als er aber während der gesamten Pause nicht erschien und Kamui auch sonst keinerlei Nachricht über seinen Verbleib erhielt, machte er sich langsam Sorgen. Er verfolgte den Unterricht nur mit halbem Ohr und schließlich ignorierte er ihn sogar ganz. Als Keiichi ihn darauf ansprechen wollte, fauchte er ihn nur an, er solle ihn gefälligst in Ruhe lassen. Sein Freund war daraufhin erschrocken verstummt und hatte seit-dem keinen zweiten Versuch gewagt ihn anzusprechen.
Irgend etwas stimmte nicht. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Kamui konnte regelrecht spüren, wie sich etwas über der Stadt zusammenbraute. Dieser Tag würde nicht ereignislos vorübergehen, das wusste er. Wie als Antwort auf seine Gedanken schoß ihm plötzlich die Vision durch den Kopf, die ihm Kakyou gezeigt hatte. Er fuhr erschrocken von seinem Stuhl hoch, denn mit der Vison kamen auch die fürchterlichen Kopfschmerzen wieder, die er bereits beim letzten Mal gehabt hatte. Er schrie auf. Ihm wurde schwarz vor Augen und er kippte nach hinten.
"Shirou-kun?"
Als Kamui wieder zu sich kam, schaute er direkt in die besorgten Gesichter von Keiichi und seinem Lehrer. Sie atmeten erleichtert auf als er die Augen öffnete. Anscheinend war er nur für ein paar Sekunden weggetreten gewesen. Er lag immer noch auf dem Fußboden des Klassenzimmers.
"Was... was ist passiert?", stöhnte er. Die Kopfschmerzen verklangen nur allmählich.
"Du bist aufgesprungen, als hätte dich jemand zu Tode erschreckt. Dann hast du geschrien, die Hände über den Kopf geschlagen und bist einfach umgekippt. Einfach so."
Die Worte sprudelten regelrecht aus Keiichi heraus. Der Lehrer bedeutete ihm still zu sein und beugte sich näher über Kamui. Dann reichte er dem reichlich verwirrten Jungen die Hand und half ihm auf die Beine. Als er sah, wie blaß Kamui war, schüttelte er nur den Kopf und meinte schließlich:
"Shirou-san! Man hat mir gesagt, dass du bei dem Erdbeben in Ikebukuro schwer verletzt wurdest. Vielleicht ist es doch noch zu früh für dich gewesen, wieder zur Schule zu kommen. Imonoyama-san hat bereits etwas in dieser Richtung angdeutet. Ich glaube, es ist besser Segawa-san bringt dich erst einmal ins Krankenzimmer. Ich möchte nicht, dass du noch einmal zusammenbrichst. Die Kranken-schwester wird dann dafür sorgen, dass du heil nach Hause kommst."
Kamui nickte schwach, aber dankbar. Das Angebot seines Lehrers kam ihm sehr gelegen. Er musste herausfinden, was mit Subaru los war.
Er ließ sich von Keiichi stützen und aus dem Klassenzimmer geleiten. Die anderen Schüler sahen ihnen betroffen nach. Langsam gingen die beiden die Halle hinunter in die Richtung, wo sich das örtliche Krankenzimmer befand. Als Kamui sicher war, dass sie außer Hörweite der anderen waren, löste er sich sanft aus Keiichis Griff. Sein Freund wollte sofort wieder zugreifen, da er anfangs noch ein wenig schwankte, aber Kamui wehrte ihn ab.
"Shirou-kun?! Was tust du?", fragte er verwirrt.
"Hör mir bitte zu! Sag dem Lehrer, du hättest mich ins Krankenzimmer gebracht und Sorge dafür getragen, dass man mich abholt."
"Aber..."
"Kein aber!" Kamui sah ihn flehentlich an. "Bitte! Es ist sehr wichtig. Tu mir den Gefallen."
"Ist es wegen Sumeragi-san?"
Kamui nickte unglücklich. Keiichi seufzte resignierend. Dann lächelte er.
"Und du meinst, du schaffst es alleine bis nach Hause?"
Kamui umarmte ihn dankbar.
"Keine Sorge! Das werde ich. Ich verspreche auf."
Dann drehte er sich abrupt um und rannte die Halle zurück in Richtung Ausgang. Er musste zur Mansion und herausfinden, warum Subaru nicht gekommen war. Er ahnte, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde.
'Pass auf dich auf, Shirou-kun!', dachte Keiichi traurig, als Kamui zum Ausgang rannte und keine Minute später verschwunden war.
Irgend etwas schien mit Kamuis Freund, dem Onmyouji nicht zu stimmen. Das schien der Junge gespürt zu haben. Außerdem gab es sonst keinen Grund, warum er so heftig hätte reagieren sollen. Selbst er fühlte, dass sich eine Bedrohung zusammenbraute, die in erster Linie Konsequenzen für Kamui und den Sumeragi bereithielt.
Nachdem er noch eine Weile in den leeren Gang gestarrt hatte, ging er wieder zurück zum Klassen-zimmer. Obwohl er wusste, dass irgendetwas passieren würde, entschied er sich dafür sein Versprechen einzuhalten und dem Lehrer nichts zu sagen. Vielleicht fand er in der nächsten Pause Kamuis andere Freunde. Er war sich sicher, dass er mit ihnen er darüber reden konnte. Er hoffte, dass es die richtige Entscheidung war.
Kamui legte die letzten Meter bis zur Imonoyama-Mansion einen regelrechten Spurt hin. Völlig er-schöpft erreichte er die Eingangstür, riss sie auf... und wäre fast mit Akira und Suoh zusammenge-stoßen, wenn die beiden nicht im letzten Moment erschrocken zur Seite gesprungen wären.
Akira hatte sich als erstes wieder in der Gewalt und lief besorgt auf Kamui zu, der sich an den Tür-pfosten gelehnt hatte und erst einmal genug damit zu tun hatte nach Luft zu ringen.
"Kamui?! Um Gottes Willen, was ist denn los? Du platzt ja hier rein, als wäre der Teufel persönlich hinter dir her. Warum bist du nicht in der Schule?"
"Wo ist Subaru?", keuchte der Junge. Er sah aus als würde er jeden Moment zusammenbrechen.
"Subaru-san?" Akira runzelte die Stirn. "Keine Ahnung, wo er ist. Warum willst du das wissen?"
"Wartet mal." Suoh war ebenfalls herangetreten. Er überlegte kurz. "Seine Großmutter hat vorhin angerufen."
"Lady Sumeragi?!", fragten Kamui und Akira nahezu gleichzeitig.
"Ja! Sie meinte, dass sie dringend mit ihm sprechen muss. Die Beiden wollten sich irgendwo in der Stadt treffen. Es schien ziemlich wichtig gewesen zu sein. Subaru ist sofort nachdem er mit ihr telefo-niert hat gegangen."
"Wohin?!", fragte Kamui aufgeregt. Suoh hatte keine Ahnung, was ihn so aufregte.
"Ich weiss nicht...", begann er, stoppte aber sofort wieder. "Ah, doch. Ich glaube, ich weiss es doch. Er hat von meinem Büro aus angerufen und den Treffpunkt auf einen Zettel geschrieben." Er rannte los. "Ich hole ihn."
Kamui und Akira folgten ihm.
TBC
