Autor: JayCee (CharmedWillow@yahoo.de) und Noria (noria_ric@yahoo.de)

Titel: Rainyday-Serie

Inhalt: Eine Liebe, gedacht für die Ewigkeit, scheint zerstört

Teil 2 - Wie er diesen Tag erlebte.

Genre: Drama, Fantasy, Romance - leichtes, verstecktes Crossover

Spoiler: keine

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Rainy Day 2/5

by Noria

Hart und klirrend trafen die Schwerter aufeinander, so wuchtig, dass Funken stoben, sich mit den ersten Tropfen des herannahenden Gewitters vermischten. Die Schwerter lösten sich von einander, doch nur für Sekunden, um sich dann getrieben von der Raserei des Kampfes wieder und wieder zu treffen.

Je länger der Kampf dauerte um so heftiger wurden die Attacken der beiden Männer, - der eine schlank, dunkelhaarig, der andere kräftiger, mit blondem Haar - die nun die Kräfte des jeweils anderen einzuschätzen vermochten. Mehr und mehr wurde es ein Kampf auf Leben und Tod, nicht um einen unbekannten Preis, dessen Erreichen noch in weiter Ferne lag.

Sie waren einander ebenbürtig, was der eine an jahrtausendealter Erfahrung mitbrachte, hatte sich der andere in nur wenigen Jahrhunderten durch das Töten unzähliger Unsterblicher angeeignet. Wer auch immer diesen Kampf gewinnen würde, würde unvorstellbare Macht erhalten, nahezu unbesiegbar werden. Und dies war der Hauptantrieb für den Jüngeren, Blonden, als Sieger aus diesem Kampf hervorzugehen.

Der Ältere hingegen hatte nur eines im Sinn - zu überleben, irgendwie - für sie. Er wusste, sie würde es nicht ertragen, ihn zu verlieren, ihr restliches Leben würde nur aus Trauer und Schmerz über seinen Verlust bestehen. Und auch er wollte nicht ohne sie sein. Er wollte leben, für sie, mit ihr, mit der Frau, die er liebte, wie noch keine andere zuvor in den 5000 Jahren seiner Existenz. Mit der Frau, die er seit mehr als 2000 Jahren gesucht hatte, nachdem sie ihm in einer Vision erschienen war. Mit der Frau, die ihn, nachdem er sie endlich gefunden hatte, nicht an sich heranließ, da sie viele Male enttäuscht worden war. Mit der Frau, die ihn nach vielen Zweifeln und Missverständnissen, mit Hingabe und Leidenschaft liebte, ihm blind vertraute, so wie er ihr. Mit der Frau, die immer wieder um sein Leben zittern musste, wenn er nicht umhin kam, am "Spiel" teilzunehmen.

Der Regen wurde immer heftiger, durchweichte ihre Kleidung und rann ihnen in die Augen. Der Waldboden wurde schlüpfriger, klebte an ihren Schuhen, erschwerte jede ihrer Bewegungen. Langsam verließen die beiden Kämpfer ihre Kräfte, die Attacken wurden langsamer, schwerfälliger. Für einen Moment gewann der Ältere die Oberhand, drängte den Jüngeren zurück und wollte gerade zum entscheidenden Schlag ausholen, als der Blonde ein Messer zog und es ihm in die Brust warf. Der Dunkelhaarige sah verwundert auf den Messergriff, der aus ihm herausragte, dann zu seinem Gegner, der nun mit siegessicherem Lächeln auf ihn zukam, dann brach er in die Knie.

Der Jüngere holte mit dem Schwert aus, um den Kopf von den Schultern des Unterlegenen zu trennen und endlich seine Macht, sein Quickening zu empfangen. In einem letzten verzweifelten Versuch warf sich der Ältere nach vorn und gegen seinen Gegner, brachte ihn zu Fall und schrie vor Schmerz auf als sich das Messer noch tiefer in seine Brust bohrte. Dann war der Schmerz vergessen, alles um herum schien in Zeitlupe abzulaufen, während er wusste, dass das Ende gekommen war. Der andere war von der unerwarteten Attacke noch immer so verblüfft, dass er den dunkelhaarigen Kämpfer nur anstarrte, unfähig auch nur zu Blinzeln. Mühsam erhob dieser sich und führte mit letzter Kraft den finalen Streich. Dann brach er erneut zusammen, zog mit letzter Kraft das Messer aus der Wunde und starb, während des Quickening ihn durchströmte.

Stunden später wachte er abrupt im immer noch strömenden Regen auf. Einige Sekunden lang war er desorientiert, bis er den Leichnam seines Gegners erblickte und dessen Erinnerungen und Erfahrung, dessen Wissen und Fühlen in sich spürte. Er sah zum Horizont, an dem trotz der dichten Wolken deutlich sichtbar der Morgen dämmerte und ihn durchfuhr nur ein Gedanke: Sie...

Er eilte nach Hause, doch sie war nicht da. Er sah, dass ihre Tasche und einige Kleidungsstücke fehlten. Sie war gegangen. Überzeugt, dass er verloren hatte. Er rief beim Flughafen an und wirklich sie hatte mir der ersten Maschine Sunnydale verlassen.

Nachdem er diese Information erhalten hatte, saß er eine Weile wie betäubt da. Er wusste nicht was er tun sollte. Er liebte sie, wollte mit ihr zusammensein. Er starrte auf den goldenen Ring an seinem Finger. Sie war der Mittelpunkt seiner Existenz, ohne sie war sein Leben leer und sinnlos. Fast wäre er aufgesprungen und ihr sofort nachgereist. Dann stockte er für einen Augenblick. Sie liebte ihn, doch hatte sie auch immer darunter gelitten, wenn er um einen Kampf nicht herumkam. Sie hatte jedes Mal Todesängste ausgestanden. Sie hatte sich nie beschwert, aber er wusste, dass sie sich nach einem normalen Leben gesehnt hatte. Tränen liefen ihm über das Gesicht. Und diese Möglichkeit hatte sie jetzt. Sie konnte nun ein neues Leben beginnen, ohne Ängste - ohne ihn.