** Kapitel 2 **
– Changing Sites -
Silence and quiet
Again my life
Far from these moments
I wish I was
Passion and truth
We were about
Before these shadows
Stole the beat of our hearts
After all we have been
through
I can only look at you
Through the eyes you lied to
I'm givin' up, givin' up
I'm givin' up on you
After all if there is no way out
If you cannot stand beside me
If there isn't love
There is only pride
I'm givin' up, I'm givin' up this fight
(Givin' Up On You Performed by Lara Fabian)
Ich gegen meinen Bruder,
Ich und mein Bruder gegen unseren Vater,
Ich, mein Bruder und unser Vater gegen die
Regierung,
Wir alle gegen die Fremden.
(Sprichwort der Beduinen)
Jeffrey starrte die kahle Wand an. 1 ½ Jahre in diesem Kerker veränderten einen Mann. Er hatte es statt immer die gleichen Wände anzustarren und das Essen war mehr als schlecht. Das war kein Leben - höchstens überleben. Trakt 13b – Lebenslänglich war nur ein Abteil von den Todesstrafen, 13a, entfernt. Was bedeutete, dass das Abteilungsweise Duschen zum reinsten Horrortrip wurde. Denn Lebenslänglich war im Knast gleichbedeutend mit schwul. Die meisten der Insassen waren fettleibige Triebtäter, welche für einen 29 jährigen Ex-FBI Agenten anscheinend besonderes Interesse fanden. Was für ein Wunder. Einen FBI Agenten in den Arsch zu ficken war für die so was wie die Heiligsprechung. Er hatte gesehen wie es dem armen John Manson ergangen war. Er hatte Schutzgeld in N.Y.C. erpresst, war von der Internen erwischt worden und war hier als Ex-Shief so was wie der 6 im Lotto. Zum Glück hatte man als FBI Agent eine gewisse Anonymität, doch es war nur eine Frage der Zeit gewesen bis einer der Typen ihn erkannt hatte. „810". So nannte man ihn. Das war der Arschficker Nummer 1. „810" stand für den Mordparagraphen. Die fette Schwuchtel hatte es wohl als Privileg angesehen dem jungen FBI Agenten aus 13a eine Lektion zu erteilen. Jeffrey hatte ihm die Nase, das Schlüsselbein und zwei Rippen gebrochen. Als FBI Agent war man mit der Justiz diese Staates zwar vertraut, hatte aber keine Ahnung von der harten Realität. Er hatte gesehen wie ein Aufseher zugesehen hatte, wie ein schwacher Computerhacker halb zu tote geprügelt worden war, bevor er eingriff. Es war schwer an das Rechtssystem der Vereinigten Staaten zu glauben, wenn man länger als drei Wochen in einem Gefängnissen wie diesem verbrachte. Doch das spielte für ihn keine Rolle er hatte sein Vertrauen in dieses Rechtssystem bereits verloren. Das er „810" Krankenhausreif geprügelt hatte, hatte ihm den nötigen Respekt eingebracht. – Zumindest vorerst. Dafür hatte er seit mehr als zwei Monaten den Himmel nicht mehr gesehen. Er hatte niemals vermutet, das ihm der Himmel einmal fehlen würde, doch das tat er, wenn man nichts weiter siehst als graue Wände und gefilterte Luft atmet. Und dann kam Mr. „Mir strahlt die Sonne aus dem Arsch" Daddy und alles ist toll! Willst du nicht hier raus? Natürlich du Arschloch um dich hängen zu sehen! „Schau dich an Jeffrey du siehst aus wie ein Penner der seit über 1 ½ Jahren keine mehr flach gelegt hat und deshalb seine Wut an jedem ausläst der ihm gerade über den Weg läuft." Scheiße! Jeffrey hämmerte seinen Hinterkopf an die Wand. Vielleicht liegt es daran das ich seit über 1 ½ nicht mal eine Frau zu Gesicht bekommen habe! Nein er hatte andere Probleme als sich über diesen Mann aufzuregen. „Ich weiß das du Angst hast zu sterben." Und Gott er hatte Angst. Der Tod war nicht einmal so sehr das Fatale daran. Die Tatsache das er unschuldig war, war der Grund. Er war unschuldig, doch sein *Vater* sagte das Gegenteil und solange er mit ihm auf Kriegsfuß stand würde er seine Meinung nicht ändern. Was für ein Scheißgefühl das doch ist nicht mehr als eine Marionette zu sein Jeff! Wahrscheinlich hatte das vorige Gespräch nicht unbedingt zur Verbesserung seiner Position beigetragen. Doch das war im Moment egal. Ja er hatte es gesehen. Ich weiß es Dad! Du konntest mich nicht töten. Nicht damals und nicht jetzt. Er würde ihm nicht seine Seele im Gegenzug der Freiheit anbieten, weil er ihn sowieso nicht töten würde…zumindest hoffte er das. Und was wenn doch? In gewisser Weise war das hier doch schlimmer als von der Kugel in seinem Büro getötet zu werden. Doch diese verdammte Kungle war in das Bücherregal zu seiner Rechten geflogen! Warum hast du dich nicht in die Flugbahn geworden? Jeffrey blickte nach oben. Er konnte sich immer noch am Wasserrohr erhängen. Gott woran denke ich überhaupt? Andererseits wäre es ein angenehmerer Tod als auf dem Stuhl. Denke nicht einmal daran Jeff! Ermahnte er sich im Stillen. Du hast Zeit…
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Mulder starrte in seinen Aktenschrank und packte wie ein Wildgewordener alle wichtigen Akten in zwei schwarze Koffer. Verdammt, er konnte nicht alle unauffällig aus dem Gebäude rausschmogeln. Er riss einige Seiten heraus und warf den Rest unachtsam auf den Boden. Plötzlich hörte er Schritte auf dem Flur. Verdammt! Ihm war sofort klar gewesen, dass sie die X-Akten in Verwahrungen nehmen würden. Schließlich durfte die Öffentlichkeit niemals erfahren, dass die Regierung bereits vorher von der außerirdischen Bedrohung gewußt und nichts dagegen unternommen hatte. Doch die Öffentlichkeit hatte ein Recht auf die Wahrheit! Mulders gehetzter Gesichtsausdruck fiel auf die Tür. Es war zu spät er konnte nicht mehr zurück.
Die Tür zerbarst und Mulder schaute direkt in einen Waffenlauf. Nachdem zwei Militärs den Raum gesichert hatte. Sah Mulder den CSM eintreten. Mulder der bis eben noch die Hände zum Himmel gehoben hatte, kochte nun vor Wut und machte Anstalten seinen Gegenüber anzufallen, doch die MPs hielten ihn zurück. „Sie!", platze es aus ihm heraus. „Ich hätte es besser wissen sollen. Die Sache stank von Anfang an nach ihnen!" Einer der MPs nahm Mulder seine Dienstwaffe ab und nahm sie in Gewahrsam. Der CSM ignorierte Mulder und konzentrierte sich ganz auf die zwei schwarzen Aktenkoffer. Er ging auf sie zu und öffnete sie. Eine Augenbraue hochgezogen, sah er Mulder amüsierte an. „Sie wollten doch wohl nicht staatliches Eigentum entwenden, Agent Mulder?" Mulder verfluchte sich innerlich und biss sich auf die Unterlippe. Der CSM warf die Koffer einen MP zu und deutete auf den Aktenschrank. „Die hier zusammen mit denen in den Koffern werden ins Pentagon gebracht." Befahl er und wandte sich nun wieder Mulder zu. „Das können sie nicht tun! Darin stehen sehr wichtige Dinge die uns bei der Bekämpfung der außerirdischen Bedrohung helfen können." Der CSM zündete sich eine Zigarette an und blies Mulder den Rauch direkt ins Gesicht. Es schien als überlegte er seine Weile was er nun tun oder sagen sollte und dann gab er den MPs ein Zeichen sie allein zu lassen.
Mulder starrte den CSM fragend an und nahm nun die Hände wieder nach unten. „Agent Mulder sie haben immer einen Fehler gemacht. Sie unterschätzen mich seit jeher." Mulder fühlte die Wut in sich wieder hochkochen. „Ich tue nur das wozu sie nicht in der Lage sind. Ich tue das was richtig ist." „Woher maßt du dir an zu wissen was richtig ist Fox! Du weißt gar nichts und du solltest dankbar dafür sein nicht das zu wissen was ich weiß!" Er machte eine kurze Pause und schüttelte den Kopf. „Denkst du wirklich das die Wahrheit dich glücklich machen würde? Dich und den Rest der Menschheit? Ich wage das zu bezweifeln. Warum den Menschen alle Hoffnung nehmen Fox?" „Nennen sie mich nicht Fox! Sie haben kein Recht dazu!" Der CSM schaute Mulder fragend an. „Habe ich nicht?" Fox spürte wie sich alles in ihm zu drehen begann. Das war er, der Moment der Wahrheit. „Zwischen ihnen und meiner Mutter was war da?" fragte Mulder leise und konnte kaum glauben es wirklich gesagt zu haben. Sein Gegenüber sagte eine Weile nichts und schaute in nur an. „Wie ich schon sagte, vielleicht ist besser die Wahrheit nicht zu kennen." „Ich habe mein Leben lang nach der Wahrheit gesucht und werde jetzt nicht damit aufhören." Es herrschte Stille. „Auch wenn die Wahrheit nicht das ist, was man sich wünscht?" Braune Augen starrten in brauen Augen und Mulder spürte was er damit sagen wollte und er schloß die Augen. „Ich glaube ihnen kein Wort." Er sah das aufblitzen eine Lächelns im Gesicht seines Gegenübers. Er griff nach einer weiteren Zigarette und deutete dann zur Tür. „Gehen sie Mulder. Das FBI hat soeben seinen Reitz verloren und nutzen sie die Zeit die ihnen noch bleibt."
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SCULLYS WOHNUNG
3170 W. 53 Rd. Nr. 35,
ANNAPOLIS, MARYLAND
10:30 UHR
Dana Scully hatte den ganzen letzen Abend und den heutigen Vormittag damit verbracht Mulder zu erreichen. Aber anscheinend hatte er sein Handy auf Rufumleitung gestellt, so das sie nur den Anrufbeantworter erwischte. Sie tippte erneut seine Nummer ein. „Hallo hier spricht der telefonische Anrufbeantworter von Fox Mulder: Ich bin momentan nicht erreichbar, aber wenn sie…" Sie legte wieder auf. Verflucht! Sie ging in ihr Schlafzimmer und packte ihre Sachen. Ihr Flug würde heute um 13:00 Uhr abfliegen. Plötzlich klopfte es an der Tür. Mulder!
Dana öffnete die Tür. „Mulder! Wo zum Teufel waren sie? Ich habe versucht sie zu erreichen!"
„In der Hölle."
Mulder warf sich auf die Coutsch. „Seit 48 Stunden keinen Schlaf.", versuchte er sich zu rechtfertigen.
„Mulder ich fliege um 13:00 Uhr mit Direktor Skinner nach Rom / Italien
zu einer unterirdische Forschungsstation der Regierung. Skinner sagte er könnte meinen Fachmännischen Rat als Ärztin gebrauchen."
Mulder nickte. „Tun sie was Skinner ihnen sagt Scully." Sie blickte sich zu ihm um. Er sah aus als wäre um Jahre gealtert seitdem sie sich das letzte mal gesehen hatten. „Mulder? Ist etwas geschähen?"
„Wissen sie Scully. Die Wahrheit nach der ich immer gesucht habe…ich habe sie gefunden. Doch jetzt da ich die Wahrheit weiß, will ich sie nicht mehr. Sie ist nicht das was ich wollte und genau das ist das schlimme an der Wahrheit. Sie ist wahr…ganz egal wie grausam sie auch seinen mag – Sie ist wahr und man muß mit dem was man erfährt Leben."
Scully schüttelte entsetzt den Kopf. „Mulder was wollen sie mir eigentlich sagen?" Sie setzte sich nehmen ihren Partner und nahm seine Hände ihn die ihren. „Scully die letzten 7 Jahren. Oh Gott 7 Jahre! Ich … es ist alles meine Schuld. Sie hätten Ärztin werden können. Sie hätten eine Familie gründen können. Eine Familie die sie sich immer gewünscht haben. Doch ich klammerte mich an einen Strohhalm. Ich wollte dahin hinaus wo Engel furchtsam weichen… Und jetzt hasse ich sie - Die ultimative Wahrheit. Ja er hat recht - vielleicht ist es besser das es keiner weiß. Hysterie, Panik, Massenselbstmorde durch Sekten…Nein unser Kampf war dumm. Viel dümmer als wir dachten!"
Scully strich ihrem Partner durchs Haar als versuchte sie ein kleines Kind zu beruhigen, was einen Albtraum gehabt hatte.
„Mulder. Nein so dürfen sie nicht reden."
Doch Mulder schüttelte nur den Kopf. „Wenn ich es gewußt hätte. Wenn ich es doch nur vor sieben Jahren gewußt hätte!"
„Was? Was Mulder? Ich verstehe nicht wovon sie reden. Was hat man ihnen erzählt?" Seine Hand berührte ihre Wange. „Oh Scully. Mein ganzes Leben war eine Lüge nur sie – Sie waren echt." Er schüttelte erneut den Kopf. „Nein Scully nicht sie. Sie werden die Wahrheit erfahren – Früh genug – Viel zu früh. Fahren sie mit nach Italien und helfen sie Skinner. Ich werde das tun was ich schon vor sehr, sehr langer Zeit hätte tun sollen."
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Teena unterschieb die Papiere an der Forte und ließ sich vom Pförtner zu Spenders Zelle führen. „Aufstehen!", schrie er als er die Gitter öffnete. Ein junger Mann sah mehr oder weniger interessiert von seinem Buch auf und musterte die ältere Dame. „Agent Spender…Sie sind nun ein freier Mann. Kommen sie mit." Jeffrey hob eine Augenbraue. „Wissen sie denn nicht das ich ein Vergewaltiger und Mörder bin?.. Sie haben sich in der Zelle geirrt." Teena betrat die Zelle. „Mitkommen.", sagte sie diesmal etwas autoritärer. „Wer hat sie geschickt? Der Dicke oder der Engländer? Sagen sie ihnen, dass ich mich nicht für ihren Vorschlag interessiere." Teena griff nach dem Kinn des Mannes und zwang ihn sie anzusehen. Ihre Augen brannte sich in die…die ihres Sohnes…nein in Jacks Augen. Sie brauchte einen Moment um sich wieder zu fangen. Sie ließ sein Kinn los und wäre fast angefangen zu weinen. „Vertrauen mir einfach Jeffrey." Sein Blick blieb an der Gestalt vor ihm hängen. Er vertraute ihr rein instinktiv doch konnte er auch ihren Zielen - ihren Motiven - trauen? Was hatte sie mit ihm vor? Warum sollte sie ihn befreien? Doch er nickte. Er hatte genug Zeit damit verbracht über die Ungerechtigkeit des Lebens zu philosophieren. Er griff nach seinen Papieren.
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FLUR DES FBI HAUPQUATIERS
14: 43 UHR
Mulder sah ihn auf dem Gang. Für gewöhnlich reichte es ihm diesen Mann alle drei Monate einmal zu sehen um ihn in Rage zu bringen und heute war es schon das zweite mal. Er ging direkt auf ihn zu, während sein Herz raste. Er hatte Scully gerade noch zum Flughafen gefahren. Wie gut das sie das hier nicht mehr miterleben würde. Was zum Teufel wollte er ihm eigentlich sagen?
Der CSM sprach sich gerade mit Kersh auf dem Flur ab, als er Mulder auf sich zukommen sah. Wollte er zu ihm? Schwer vorstellbar nach ihrer heutigen Begegnung. Aber vielleicht wollte er Antworten auf die Fragen die sich nun seinem Hirn stellten. Antworten auf Fragen die er bis vor kurzen noch nicht fähig gewesen war zu stellen. Mulders Schritte verlangsamten sich. Er wollte wirklich mit ihm sprechen.
„Kann ich etwas für sie tun, Agent Mulder?" Mulder sah zu Kersh hinüber. „Kann ich sie für einen Augenblick unter vier Augen sprechen?" Der CSM nickte und Kersh verschwand in seinem Büro. „Kommen sie mit Agent Mulder. Ich weiß zwar nicht warum sie mich sprechen wollen, aber ich glaube das wir es besser nicht hier besprechen sollten."
Na gut. So hatte er zumindest Zeit zum Nachdenken dachte Mulder und folgte ihm nach draußen. „Also Agent Mulder was wollen sie von mir?"
„Die Frage lautet nicht was wollen sie von mir, sonder was haben sie zu bieten." Die Augenbraun des CSM zogen sich zusammen. Was zum Teufel sollte das werden?
„Na gut. Was haben sie denn zu bieten Mulder?"
Mulders Denken war im Fieber, tu es oder laß es! „Mich.", er machte eine kleine Pause. Doch sein gegenüber wartete geduldig auf eine Erklärung, da er anscheinend mit Mulders Antwort nicht viel anzufangen wußte.
„Sie haben mir damals angeboten für sie zu arbeiten, wenn ich im Gegenzug dafür beim FBI kündigen würde. Na ja wenn ihr Angebot noch steht…" Der CSM zog an seiner Zigarette und sah Mulder durchdringend an. Er traute ihm nicht das war offensichtlich.
„Nein."
„Was?"
„Ich sagte nein."
Mulder war sichtlicht geschockt. Warum nein? „Warten sie!", rief Mulder ging dem Mann hinterher. „Warum nicht?"
Der CSM blieb stehen. „Nennen sie mir einen guten Grund warum ich ihnen trauen sollte Agent Mulder? Nur einen. Damals wußte ich das sie mich nicht hintergehen würden. Sie hätte alles für ihre Partnerin getan. Jetzt ist das etwas anders. Sie kommen zu mir und wollen das ich ihnen vertraue? Niemals."
„Warum denn nicht?"
„Hören sie Agent Mulder Vertrauen ist ein Luxus den ich mir nicht leisten kann." Er zog erneut an seiner Zigarette und warf den Rest des Glimmstängels fort. „Außerdem haben sie sich nicht gerade den besten Zeitpunkt ausgesucht."
Mulders Hände zitterten Zorn. Er wollte etwas unternehmen. Irgend etwas! Doch das FBI würde es ihm nicht erlauben. Das hatte er beim ersten Blick gesehen, als er Major James Broothroyd in den Augen geschaut hatte. Verdammt er konnte sich nicht einmal frei im FBI Hauptquartier bewegen ohne Überwacht, Eskortiert oder ständig durchsucht zu werden! Er wollte ihnen helfen! Na gut seine Definition der Hilfe unterschied sich weitgehend von der ihren, doch das Ziel war das selbe. Er wußte das er beim FBI nichts ausrichten konnten, doch sie hatten die Technik und die Möglichkeiten! Den Zauber und die Waffen. Den Impfstoff und die Waffen zur Tötung der Aliens. Das war nicht viel…nein es verdammt wenig, aber wesentlich mehr als er hier oder sonst wo erreichen konnte. Es gab so viel was er noch nicht verstand. Er hatte nur kleine Ausschnitte des Ganzen gesehen das wußte Mulder. Doch weiß Gott das was er gesehen hatte, war genug gewesen. Er würde nicht kampflos untergehen! Kämpfe oder stirb! Widerstehe oder diene! Und er würde nicht dienen! Niemals!
„Nein jetzt hören sie mir zu! Ich bin wie ein Gefangener in meinem eigenen kleinen Käfig. Sie haben mir immer nur kleine Brotkrumen der Wahrheit gezeigt und wußten das diese Brotkrumen genug seinen würden, um mich weiterhin gefangenzuhalten. Doch jetzt allmählich vereinen sich die vielen kleinen Puzzelstück zu einem ganzen Bild. Noch hat dieses Bild viele kleine Löcher, doch ich erkenne was es wird und was ich sehe gefällt mir nicht." Er blickte einmal kurz zur Seite. „Unsere Methoden sind unterschiedlich und ich gebe zu das ich ihnen das Leben nicht gerade einfach gemacht habe bei meiner Suche nach der Wahrheit. Doch verdammt noch mal unser Ziel ist das selbe! Und der Zeitpunkt ist nicht schlecht sondern geradezu perfekt. Denn so wie ich das sehe können sie jeden Mann gebrauchen der weiß worum es geht und was zu tun ist."
Der CSM griff nach der Zigarettenschachtel. „Es muß sie viel Überwindung gekostet haben mich um meine Hilfe und mein Vertrauen zu bitten, habe ich recht Agent Mulder?" Er zündete sich die nächste Zigarette an und zog einmal tief daran. „Aber es stellt sich nur eine Frage. Wissen sie wirklich worum es geht und was zu tun ist? Und wenn ja – vielleicht sind unsere Methoden zu unterschiedlich… und werden sie sich unterordnen können? Ich glaube nicht. Meiner Meinung nach haben sie ein Problem was Autoritäten betrifft."
Mulder kontrollierte seinen Zorn. Er wußte was er damit sagen wollte und er wußte das er ihn vorsätzlich provozierte.
„Das wußten sie auch damals schon.", erwiderte er knapp.
„Das stimmt aber damals hatten wir Zeit."
„Sie sagten ich solle ihnen nur einen guten Grund nennen…wie wäre es damit: Die Welt wie wir sie kennen wird in knapp drei Tagen aufhören zu existieren – ob sie mir nun vertrauen oder nicht. Sie waren genauso unvorbereitet wie ich oder jeder andere Mensch auf diesem Planeten. Sie hatten nicht die Zeit sich vorzubereiten - das weiß ich. Verdammt sie haben doch gar nichts zu verlieren."
Der CSM schloß kurz die Augen und atmete tief aus. Er hatte einmal den Fehler begannen und hatte Jeffrey vertraut. Warum ihn ein zweites mal bei Fox begehen? Weil die Situation eine andere ist? Er hätte wissen müssen das Jeff ihn verraten würde, würde er erfahren was er seiner Mutter angetan hatte. Doch er hatte den Verrat nicht sehen wollen. Er konnte sich jetzt keinen weiteren Fehler erlauben. Es standen zu viele Leben auf dem Spiel. Doch das war wohl schon immer so gewesen. Menschenleben konnte man nicht abwägen. War es gerechtfertigt einen Menschen zu töten um Tausend zu retten? Eine Frage die er sich schon vor langer Zeit hatte stellen müssen. Doch er hatte nie lange darüber nachgedacht. Es gab nur ein Ziel: Überleben. Und wenn er während der Erreichung dieses Ziel Opfer hatte bringen müssen, hatte er es Kauf genommen. Doch Fox hatte recht. Er hatte ihm damals angeboten für ihn zu arbeiten. Er hatte sich wohlwissend auf die möglichen Konsequenzen eingelassen und jetzt konnte er Fox besser gebrauchen denn je, aber würde er mit dem fertig werden, was er sehen würde. Er hob den Kopf und sah ihm tief in den Augen die den seinen so glichen. Ja, Fox war stark, viel stärker als er es angenommen und gehofft hatte. Er hatte zuviel erlebt – zuviel gelitten um nicht die Stärke erlangt zu haben, die ihn nun unverkennlich durchströmte.
„Einverstanden Agent Mulder. Es ist an der Zeit die Seiten zu wechseln."
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Teena legte ihren Mantel im Wohnzimmer ab und betrat das Schlafzimmer. Er schlief. Sie setzte sich auf die Bettkante und musterte das Gesicht, welches sich in die Kissen drückte. Er war ein hübscher Junge. Jetzt wo der Bart ab und die Haare kurz waren sah sie wie sehr sich Fox und Jeff doch ähnelten. Der Mund, die Augen, die Harre. Ihre Hand strich dem jungen Mann durchs Haar. Das hätte ihr Sohn sein können und es war eine Schande das er es nicht war…
Sie stand auf poch plötzlich hinderte sie fester Griff daran. „Ich weiß wer sie sind." Teena starrte den jungen Mann an. „Was?".„Sie sind Fox Mulders Mutter habe ich recht ?", erstaunt starrte sie ihn an. „Ich habe sie einmal im Bureau gesehen." „Woher kennen sie meinen Sohnes?" Ihre Überraschung war echt stellte Jeffrey überrascht fest. Jeffrey schaute sie mit großen Augen an. „Wir haben zusammen gearbeitet - zumindest haben wir es versucht. Es ist nicht leicht mit ihm auszukommen." „Was?" Teena schüttelte ungläubig den Kopf. Jeffrey richtete sich auf. „Hat Mulder – ich meine ihr Sohn - Ahnung davon für was sie arbeiten?" Teena schüttelte den Kopf. „Das dachte ich mir. Sagen sie es ihm nicht, er hasst „sie" genauso sehr wie ich es tue." Teena lächelte verlegen. „Ich weiß das mag schwer nachvollziehbar für sie sein, aber ich liebe meinen Sohn und ich tue es gerade deshalb für ihn. Außerdem kenne ich die Gründe und sie rechtfertigen viele der Taten welche sie – wir – begehen." Es war Jahre her das sie sich mit dieser Organisation personifiziert hatte. „Ich wüsste keinen Grund der den Tod einer kaum 50 jährigen Frau rechtfertigen würde, welche nicht einmal die Chance hatte sich zu verteidigen. Sie ist verbrannt zusammen mit ca. 23 anderen der *Gruppe* angehörigen Personen." Sie sah die Tränen in den Augen des jungen Agenten. Teena ging auf den Jungen zu doch dieser wollte ihr Hilfe nicht. „Wagen sie es nicht mich anzufassen! Ich habe mitangesehen wir ihr meine Mutter getötet habt… Ihr habt nichts unternommen um sie zu retten! Ich hasse euch! Ich hasse das was ihr tut und egal was die SIE mir heute anbieten werden, ich werde eher zurück in die Todeszelle wandern, als den Mördern meiner Mutter bei ihrer Drecksarbeit zu helfen!" Teena stand auf. Sie wusste wann es an der Zeit war zu gehen. Sollte er noch etwas schlafen. Er hatte es sich wahrlich verdient.
Die ging auf den Flur und schaute nachdenklich aus dem Fenster. Das war es also. Das Syndikat hatte Jeffreys Mutter getötet. Teena hatte bis eben nicht einen einzigen Gedanken an sie verschwendet. An diese Frau die Jack ein Kind geboren hatte. Hatte er diese Frau geliebt? Hatte der „sie" geliebt? Sie hatte nie gefragt… aus Angst er könnte nein sagen.
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Mulder ging in Kershs Büro und reichte ihm den Zettel. „Was ist das?", fragte er grob, nachdem den Zettel überflogen hatte.
„Meine Kündigung, Sir."
„Meinen Glückwunsch Agent Mulder. Haben sie also doch noch Vernunft angenommen und uns und sich selber eine Menge Ärger erspart."
Mulder grinste. „Ja ich denke es hat auch die längste Zeit gedauert." …du Arschloch. Vollendete er den Satz im Geist. Tat sich selbst aber nicht den Gefallen es laut auszusprechen.
„Aufwidersehen.", sagte Mulder vieldeutig und verließ den Raum. Es war zwar nicht sein Wunsch ihn jemals wiederzusehen, aber falls es doch dazu kommen sollte, würde das Vergnügen ganz auf seiner Seite sein, schwör er sich.
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Spender saß im Flugzeug und starrte aus dem Fenster. Er sollte seinen Vater töten. Das war der Grund warum sie ihn Gestern aus dem Gefängnis geholt hatten. Er würde Nahe genug an ihn rankommen um ihn zu eliminieren. Vor drei Tagen war das noch sein sehnlichster Wunsch gewesen, doch nun war das etwas anderes. Er war immerhin sein Vater. Der Dreckskerl hat deine Mutter auf dem Gewissen und hätte dich in dieser scheiß Zelle verrotten lassen Jeff! Schrie sein Geist, dennoch hatte er Teenas Warnung erhalten. Er wusste nicht ob es als Warnung oder als Verteidigung seine Vaters gedacht war oder nicht, doch ihr Satz hallte ihm noch immer in den Ohren: Ich liebe meinen Sohn und ich tue es gerade deshalb für ihn. Ich kenne die Gründe sie rechtfertigen viele der Taten welche sie – wir – begehen. Teena war eine kluge Frau, sie musste doch gewusst haben was sie da tat. Sie hatte versucht ihm zu erklären das jeder seine Gründe für seine Taten hatte ihr Grund war Fox und es war nicht die schlechteste Begründung. Er wäre auch bereit einiges für die Sicherheit seines Kindes zu geben. Doch ihr musste doch klar gewesen das er über diesen Punkt hinaus war. Er „hasste" seinen Vater. Er hasst seine Arroganz, seine Einfalt und seine Macht. Glaubte er denn wirklich sie würde sie retten als Entgeltung für ihre Hilfe bei der Kolonisation? Blödsinn. Sie würden sie töten, alle von ihnen. Sie vielleicht als Wirte missbrauchen. Sah er das denn nicht? All diese Versprechungen…sie klammerten sich an einen Strohhalm genau wie Fox Mulder. Er hatte Sams Akte gelesen. Er wusste was gespielt wurde. Sie hatte ihnen versprochen sie ihnen zurückzugeben. Doch das war eine Lüge. Wahrscheinlich hatten sie sie nur als Druckmittel benötigt damit sie sich ihnen unterwarfen und wenn es soweit war würden sie zusammen mit all den anderen sterben. Doch das „wollten" sie nicht sehen. Sie wollten die Hoffnung nicht aufgeben. Andere glaubten an den Impfstoff, entwickelt von den Russen, geklaut von Alex Krycek. Woran glaubte sein Vater? Er war sich nicht sicher…seine Mutter war tot, aber er bezweifelte das er jemals etwas für sie empfunden hatte. Doch was war der Grund weiterzumachen? Die Macht? Vielleicht. Sein Vater liebte es seine Spiele zu spielen. Ja ein Spiel mehr war es für ihn nicht. Er hatte anscheinend noch nicht begriffen das es sich um „Menschen" und nicht um Plastik-Figuren handelte auf diesem Schlachtfeld namens Erde. Er wusste es nicht. Es würde ihm nicht schwer fallen aus Rache abzudrücken und das wussten sie. Doch das wirklich Interessante war doch warum er das tun sollte. Warum sollte das Konservatorium versuchen seinen Vater zu töten? Schließlich war er doch einer von ihnen. Er musste anscheinend etwas tun was dem Konservatorium nicht passte. Das allerdings musste doch etwas Gutes sein, oder? Jeffrey grinste. Das hörte sich doch total absurd an. Aber er würde ihn nicht töten bevor er nicht den Grund dafür kannte.
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Mulder stieg zu dem CSM in die dunkle Limousine, welche vor dem Gebäude auf ihn wartete.
Der Wagen fuhr an. „Wohin fahren wir?", fragte Mulder vorsichtig. „Wir fahren nirgendwo hin Mulder. Ich werde sie am Flughafen absetzen, wo sie in die nächste Concorde steigen werden. In Paris werden sie einmal umsteigen und dann einen direkten Flug nach Italien nehmen. Nach Rom um genau zu sein. Sie werden am Flughafen erwartet." Mulder nickte. „Scully ist ebenfalls in Italien.", erklärte er. „Es ist gut möglich das sie sich wiedersehen. Skinner wird mit seiner Mannschaft versuchen die Ausbreitung des Alienvirusses aufzuhalten indem sie den Impfstoff weiterentwickeln und testen. Sie werden aufpassen das sie nichts falsch machen und eine Panik oder Meuterei verhindern. Aber ihr eigentliche Aufgabe ist es den Widerstand zu ermöglichen. Ihnen stehen alle erdenklichen Möglichkeiten zur Verfügung. Tun sie was sie für richtig halten, sie brauchen niemandem Rechenschaft ablegen, außer ihrem Gewissen." Er machte eine Pause und fügte dann bedeutungsvoll hinzu. „Und mir." Mulder grinste. „Gut zu wissen. Sonst noch was?" Der CSM zog einmal an seiner Zigarette. „Ja. Das hier." Er drückte ihm einen Regierungsausweis und eine Keycard des Pentagons in die Hand. „Hiermit kommen sie so ziemlich überall herein." Mulder klappte den Ausweis auf und seine Augen weiteten sich ein wenig. „Wow das ist…toll." Der CSM zog noch einmal an seiner Zigarette. „Vielleicht nicht ganz so toll wie sie vielleicht annehmen mögen Mulder. Mit dieser Position geht mehr als bloße Macht einher. Sie müssen Verantwortung übernehmen für sich, ihre Taten und ihre Männer." Er drückte seine Zigarette aus und sah seinen Gegenüber an. „Sie sind ein Einzelspieler Mulder. Das habe ich immer gewußt. Um ihre Vorgesetzen und Vorschriften haben sie sich nie gekümmert und ich glaube auch nicht das sie sich jetzt ändern werden. Ein Mensch ist wie er ist. Wenn er genug Selbstdisziplin hat kann er sich oftmals kontrollieren, doch nie wird er sich ändern. Das ist die einzige Erklärung die ich ihnen für ihre Position anbieten kann Mulder. Sie hätte sich niemals an die Vorschriften gehalten, also machen sie die Vorschriften, so einfach ist das. Glauben sie allerdings nicht das sie unersetzlich sind. Ich sagte sie hätten freie Hand. Das heißt allerdings nicht, dass sie tun und lassen können was ihnen paßt. Sie sagten wir hätten das gleiche Ziel und ich glaube ihnen. Es gibt nur ein Ziel und eine Priorität und diese heißt überleben…Enttäuschen sie mich nicht Mulder."
Mulder schüttelte den Kopf. Das waren große Worte und er hätte Angst. Ja, plötzlich hatte er Angst vor dieser Macht die ihm angeboten wurde. War er bereit diese Verantwortung zu übernehmen? Doch die Nebel welche seinen Geist umschweiften verschwanden genauso schnell wie sie gekommen waren. Er hatte die Chance die Welt zu retten. Er hätte sich am liebsten für den Gedanken geohrfeigt. Er? Die Welt retten? Aber ja er hatte eine Chance und es war die beste Chance die ein Mensch haben konnte um sich und die die er liebte zu retten. „Ich werde mein bestes geben und ET so in den Arsch treten, das er das Interesse an unserem Planten schnell verliert." Mulder schüttelte erneut den Kopf. „Oder sollte ich lieber beten das sie sich nur verflogen haben?" Der CSM lehnte sich zurück. „Wie wäre es mit: Sie werden ihr Bestes geben und ET falls nötig so in den Arsch treten, das er das Interesse an unserem Planten schell verliert, während sie beten das sie sich vielleicht doch nur verflogen haben?" Mulder hatte den Rippenstoß erhalten und verstanden. Wenn es dazu kommt kämpfe, aber bessere wäre wenn es niemals dazu kommen wird.
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LONDON, GOSSBRITANIEN
Warum waren für die Deutschen alle Einwohner Großbritanniens „Engländer"? Es gab sehr wohl große Unterschiede, doch er hatte es aufgegeben seinen Gegenüber dies klar zu machen.
Der WMM rührte gemütlich seinen Tee und hörte den großen Plänen der jüngeren Männer vor sich zu. „Ihr Amerikaner seit doch alle samt Cowboys in besseren Anzügen. Sie befinden sich auf meiner Insel meine Herren…das sollten sie besser nicht vergessen." Das Stimmengewirr wurde leiser. „Wo ist unser neuer Mann aus den Staaten?", fragte der Deutsche mit hartem Akzent. Der wohlgenährteste der Amerikaner meldete sich zu Wort. „Wir wissen es nicht genau, aber müsste noch in Europa sein. Frankreich oder Deutschland womöglich." „War er imstande die Beweise in Verwahrung zu nehmen?", fragte der Engländer, dessen Gesichtslausdruck mit dem immerschlechten Wetter seines Landes übereinstimmte. „Ja …und Sir … er hat sagt Spender habe den Schlüssel." Ein raunen ging durch den Raum. „DEN Schlüssel." „Genau der Schüssel Sir.", sagte der Amerikaner und hörte wie der Engländer den Atem hörbar entließ. „Findet ihn. Ich will diesen Schlüssel."
IM NEBEN ZIMMER
Das Dienstmächten stand an die Tür gelehnte und hörte dem Treiben zu, als sich plötzlich die Tür öffnete. „Was zum Teufel tun sie da!", fragte die Hausherrin entsetzt. Das Dienstmädchen ging geradewegs auf die Hausherrin zu und ließ sie dabei nicht aus den Augen. „Was?" plötzlich wurden ihre Augen schwarz und ihr Körper hell wie die Sonne, ein ohrenbetäubend Summen erfüllte den Raum und dann wurde es plötzlich still…das Dienstmächten schaute ausdruckslos auf den leblosen Körper vor sich und dann verformte sich ihr Gesicht zu dem der Hausbesitzerin. Dann stieg sie über die Leiche und verließ das Haus.
