The Breath of Life
Teil 1: Settings
Star Wars/Stargate SG-1
Abkürzungen
DU: Diesseitiges Universum (Erde)
JU: Jenseitiges Universum (Corsuscant, Yavin...)
Kapitel 1: Visionen und Geheimnisse
Hapes Cluster, Therephon/JU (Caitlin Danica)
Therephon war eine schöne Welt, nach allen Maßstäben. Weite Grasflächen und Hügel erstreckten sich auf dem weiten Land, das unberührt schien von den geschäftigen Städten weiter im Planetenzentrum. Aber der wohl wichtigste Grund, für unsere Anwesenheit - neben der Abgeschiedenheit, die sich hervorragend zum Training eignete, freilich - waren die weiten Seen und Meere. Sicherlich erinnerten sie meine Lehrerin an ihr Zuhause, dem Wasserplaneten, von dem sie schon früh weggeholt wurde. Mir war es relativ egal, wo wir waren. Es war sowieso die Entscheidung meiner Lehrerin und ich vertraute ihr in dieser Hinsicht. Sie hatte mir viel beigebracht und dafür sehr viel Zeit geopfert, wo sie mich doch einfach zur Jedi-Akademie ihres alten Freundes und des allerorts bekannten Gründers des neuen Ordens der Jedi-Ritter Luke Skywalker hätte schicken können. Trotzdem hatte sie darauf bestanden mich im alten Padwan-Stil auszubilden und das aus verschiedenen Gründen. Von denen einer sicherlich
war, ihre eigenen unterdrückten Kräfte wieder zu reaktivieren, was leider immer noch nur sehr schleppend voranging...
Konzentriert saß ich im Schneidersitz am Ufer eines sanften Flusses und sah hinunter in das ruhige silberweiße Gewässer. Immer mehr verlor ich mich in den kleinen Wellen, die das feuchte Element hervorbrachte. Die Macht kanalisierend konzentrierte ich mich auf mein Innerstes. Da war sie wieder die Vision, die ich seit Wochen nun hatte und die nun der Grund für unseren baldigen Aufbruch sein würde. Da waren die verschwommenen Umrisse eines Jungen mit dunklen Haaren und blauen Augen, er schien ungefähr in meinem Alter, mehr konnte ich nicht erkennen, so sehr ich mich auch bemühte. Dann kamen die Bilder in schneller Reihenfolge, zu schnell um mehr herauszufiltern, als die vagen Empfindungen von Schmerz, Angst und Hilflosigkeit, die auf mich einstürzten. Eigenschaften der dunklen Seite der Macht aber in diesem Fall schienen sie mehr wie der Aufschrei eines ganzen Volkes.
So plötzlich wie es gekommen war, war es auch schon wieder vorbei und ich atmete schwer. Schleunigst bemühte ich mich um eine Entspannungstechnik und war schließlich in der Lage meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Wenn ich nur wüßte, was das alles zu bedeuten hatte. Die Zukunft war immer in Bewegung und schwer zu sehen, hatte meine Lehrerin mir beigebracht. Trotzdem ließ es mir keine Ruhe und ich wußte sie war genauso besorgt. Allein schon wegen der Tatsache, da meine Visionen sicherlich mehr zählten, als die so fast jedes anderen Jedi in diesem Universum. Schließlich konnte wohl niemand sonst sich eines der zwei einzigartigsten, machtsensitivsten Kinder nennen, die je existiert hatten, wobei das andere bereits vor Jahren gestorben war, korrumpiert und überwältigt von der dunklen Seite der Macht. Seine Linie erbte zwar seine Sensibilität für die Macht aber nicht die Besonderheit. Ich hatte nicht vor denselben Fehler zu begehen.
In diesem Moment spürte ich die Anwesenheit einer anderen Präsenz hinter mir. Eine vertraute Präsenz, die keine Gefahr bedeutete. Ich bezweifelte auch, daß noch andere machtsstarke Individuen hier lebten, einmal abgesehen von Tenenel Djo, der neuen Königin des Hapes-Clusters, natürlich.
"Habt ihr gefunden, wonach ihr gesucht habt, Mistress Callista?"
Stargate Basis/DU (Major Carter)
"Chevron 4 aktiviert", informierte der Offizier am Stargatecomputer. Die Koordinaten für diesen Planeten waren uns unter mysteriösen Umständen zugefallen. Während einer Ausgrabung, an der Küste Japans ausgerechnet, waren einige Archäologen auf eine schon ziemlich verblichene Schriftrolle gestoßen. Das hatte natürlich sofort Daniels Neugier erweckt, sobald er die Schriftrolle in Händen hielt. Das Einzige von wirklichem Interesse darauf, zumindest von dem, was noch lesbar war, waren eine Kombination von Zeichen gewesen, die aneinandergereiht genau ausreichten, um eine Stargateadresse zu bilden.
"Chevron 5 aktiviert." Es war auch noch ein Text auf der Schriftrolle gewesen aber, obwohl ihn mit Hilfe einiger Aufpolierungsarbeit durch Computertechnik geringfügig lesbar gemacht hatten, schien selbst Daniel mittlerweile vor der definitiv nicht irdischen Sprache zu kapitulieren. Es bestand keine Parallele zu irgendeiner bekannten Schriftzeichensprache, weder altertümlich, noch neuzeitlich oder sonst irgend etwas, was wir auf anderen Planeten aufgefangen hatten. Es war schlichtweg nicht lesbar.
"Chevron 6 aktiviert." Es würde nicht funktionieren. Die Adresse meinte ich. Wenn ich recht hatte, würde es nicht funktionieren, da war etwas, was wir alle übersehen hatten und ich erst zufällig vor ein paar Stunden entdeckt hatte. Nun, ich würde gleich herausfinden, ob meine Erkenntnisse richtig waren... wenn ja, würden die Folgen sicher interessant werden.
"Chevron 7..." Ich beobachtete wie das gewaltige Rad des Stargates sich auf das letzte Zeichen zudrehte und einrastete... nur um gleich wieder aufzuspringen. Wie erwartet. "Wird nicht akzeptiert", stellte der Offizier verblüfft fest und prüfte verwirrt seine Eingaben. Es war unnötig zu sagen, daß die Koordinaten stimmten.
"Das ist unmöglich, ich bin sicher, wir haben alles richtig aufbereitet", stellte Daniel ebenso verwirrt fest. "Vielleicht war es gar kein Sternentorcode oder derjenige, der ihn geschrieben hat, hat einen Fehler gemacht", gab Teal'C in seiner ruhigen, unbeeindruckten Art zu bedenken. Meine beiden befehlshabenden Offiziere, Colonel Jack O'Neill und General Hammond, sahen sich fragend an, bis Jack... Colonel O'Neill seinen Blick auf mich richtete. Für einen Moment fürchtete ich schlucken zu müssen. Die letzten Missionen hatten etwas aufgewirbelt, das nicht sein durfte. Eine Spannung auf emotionaler Ebene, die unserer beider Stellung nicht erlaubte... Gerade so schaffte ich es ausgeglichen zu erscheinen und erwiderte seinen Blick.
"Carter, irgendwelche Ideen?" Ich nickte, dankbar für die Ablenkung, drehte mich um und tippte ein paar Befehle in ein Terminal ein. "Sehen sie." Ein Bild der Schriftrolle erschien, aufbereitet, geglättet und überarbeitet, sowie mit einer kleinen Änderung versehen, die ich erst vor kurzem hinzugefügt hatte. Es war immer noch schwer zu erkennen aber wenn man wußte, worauf man zu achten hatte... "Wenn sie genau hinsehen, dann entdecken sie, daß der Code nicht allein aus den sieben Zeichen besteht, die offensichtlich sind." Ich zog mit einem Finger die markanten Stelle nach, die sich etwas vom Rest des Pergamentpapiers abhob und wie zu erwarten, erkannte Daniel als erstes, was ich meinte.
"Es sind acht Symbole", meinte er verblüfft und ich nickte beipflichtend. "Ich war mir zuerst nicht sicher, ob ich nicht irgendwelche Dinge sehe. Dies ist ganz sicher eine Stargateadresse aber eben eine achtstellige. Und wir alle wissen, was das bedeutete." Erst ein einziges Mal hatten wir eine solche Adresse erfolgreich angewählt. Das war als Jack... Colonel O'Neill unter dem Einfluß der Asgaadtechnologie stand. Damals hatte es einen enormen Energieaufwand gebraucht, um die Grenze zu überschreiten, die es unmöglich machte achtstellige Adressen, Stargates außerhalb der Reichweite des normalen Systems, zu erreichen. Wir hatten es nie geschafft den Apparat zu rekonstruieren, den Jack damals gebaut hatte.
"Ich glaube", meinte Angesprochener, "das könnte größer sein, als wir vermutet haben. Das sagt mir mein Gefühl. Wir sollten versuchen Thor zu erreichen." Er sah General Hammond an. "Mit ihrer Erlaubnis natürlich, Sir." Hammond gab ein zustimmendes Nicken. "Nehmen sie Kontakt mit den Asgaad auf, Colonel, und fragen sie um Rat." Das hieß natürlich, sofern man einmal Kontakt bekam. Die Asgaad waren noch schwerer zu erreichen, als die Tok'ra.
Shadow Chaser, im Anflug auf Yavin 8/JU (Jacen)
Ich betrachtete den näherkommenden achten Mond gedankenverloren durch den Sichtschirm der Shadow Chaser, dem einstigen Paradeschiff der Schatten-Akademie. Yavin 8 war kein aufregender Himmelskörper. Von Pol zu Pol war der Planet von brauner Tundra durchzogen. Neben den violetten Bergketten gab es nur wenige große Wasserflächen, trotz des hohen Grundwasserspiegels des Mondes.
"An was denkst du, Jacen?" Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und sah auf, um in das Gesicht meiner Freundin Tenel Ka zu blicken. Sie war besorgt und ich konnte ihre Haltung nur bestätigen. "Ich habe ein ungutes Gefühl über diesen Fund. Erst einmal scheint das eine Menge Aufmerksamkeit aufgewirbelt zu haben, wenn auch schon Mom und Dad unterwegs sind und außerdem..." Ich brach ab und sah wieder hinaus. "Die Macht erscheint im Aufruhr... wenn man das so sagen kann. Es ist schwierig zu beschreiben."
Tenel Ka schwieg. So standen wir ein paar Minuten da und blickten dem näherkommenden Mond entgegen. Eine Gruppe von jungen Melodies, der größten mehr oder weniger intelligenten Spezies auf Yavin 8, hatte das Artefakt ausgegraben, das soviel Trubel ausgelöst hatte. Was genau nun zu erwarten war, davon hatte ich nur eine sehr geringe Vorstellung. Der Aufbruch war sehr überhastet gewesen, trotzdem war ich froh, daß Onkel Luke uns mitgenommen hatte. Jede Abwechslung, sei sie auch noch so beunruhigend, war besser als der normale Tagesablauf in der Jedi Akademie.
"Wir werden es bald herausfinden. Auf jeden Fall, denke ich das." Es war selten Tenel Ka einmal verunsichert zu hören, doch in den letzten Monaten seit wir die Schatten-Akademie mehr und mehr zurückschlagen konnten, hatten wir viel mehr Zeit für... uns gefunden. Ich hatte es zwar nie wirklich zugeben aber genauso wenig abgestritten wie sehr mir die stolze Kriegerprinzessin von Dathomir, sowie Thronerbin von Hapes am Herzen lag. Zuletzt war es mir gelungen das mehr zum Ausdruck zu bringen. Seltsamerweise hatte das Erfahren von ihrer adligen Herkunft mich sogar eher wachgerüttelt. Zuvor hatte ich sie immer nur als die Kriegerin gesehen aber während unserer Zeit auf Hapes, wo sich Tenel Ka vom Verlust ihres Armes, den ich ihr unglücklicherweise zugefügt hatte, erholte, lernte ich eine Seite an ihr kennen, die mich überraschte und mir auch zeigte, daß wir gar nicht so verschieden waren, wie es immer schien.
"Ich schätze mal, du möchtest keinen Witz hören, oder?" Tenel Ka lächelte. Früher eine Seltenheit und schon gar nicht, wenn es um meine Witze ging. "Nein, Jacen. Ich denke, das wäre nicht angemessen." Sie beugte ihren Kopf etwas zu mir herüber und unsere Lippen berührten sich für ein paar Sekunden. Wir waren immer noch sehr, sehr vorsichtig und zurückhaltend.
"Laß uns nach vorne gehen. Wir müßten gleich da sein", sagte ich und griff nach ihrem gesunden Arm und gemeinsam gingen wir zurück zum Cockpit.
(Jaina)
Tief summend kollidierte meine purpurviolette Klinge mit dem bronzefarbenen Braungelb der Waffe meines Sparringpartners. Lowbacca, Wookie und Neffe von Chewbacca, knurrte kurz und drückte verbissen gegen mein Lichtschwert. In einer schnellen Bewegung beschrieb er einen Aufwärtshieb, den ich blockierte, gefolgt von einem Stichversuch. Leichtfüßig wich ich mit einem Ausfallschritt aus und täuschte rechts an. Lowie jedoch erkannte meine Finte, parierte meinen Hieb und ließ seine Klinge in einer diagonalen Aufwärtsbewegung nach oben kommen. Ich begegnete ihm mit entgegengesetzt geführter Klinge.
Für einem Moment standen wir so da und niemand wollte nachgeben. Lowie flitzte seine Zähne in einem Ausdruck freudiger Begeisterung. Ich brachte ein verschmitztes Lächeln zustande. "Patt?" In diesem Moment drang Onkel Lukes Stimme aus dem Bordkom. "Kommt doch bitte nach vorne, Kinder. Wir sind gleich da." Lowie nickte, als Antwort auf meine Frage und schaltete mit einem leichten Brummen seine Waffe ab, nachdem wir beide auseinandergetreten waren.
Schweiß rann mir von der Stirn und ich brauchte ein wenig um durchzuschnauben. Immer üben und immer im Training bleiben, hatte ich mir geschworen, als ich in einem Duell mit meinem alten Freund und jetzt General der Schatten-Akadamie Zekk beinah getötet worden wäre. Die Zeiten waren düster und obwohl das Zweite Imperium einige vernichtende Niederlagen erlitten hatte, mußte man immer vorbereitet sein. Und wer wußte schon, was uns da unten erwartete.
Die Beschreibungen, die uns über den Fund auf Yavin 8 erreicht hatten, waren eher spärlich. Die Einwohner waren nicht das, was man allgemein als intelligente Spezies bezeichnen konnte, aber sie dumm zu nennen, das wäre auch nicht angemessen. Die Nachricht des Teams der Neuen Republik hatte sich lediglich darauf belaufen, daß es sich um ein riesiges kreisrundes Objekt, wie ein Tor, handelte, aus einem Metall, das vollkommen unbekannt und mit nichts Vorhandenen zu vergleichen war. Halt alles sehr vage und ich brannte regelrecht darauf näheres zu erfahren, Lowie ging es sicherlich ähnlich.
Mein Lichtschwert am Gürtel befestigend, meinte ich zu meinem Wookiefreund. "Komm, wir sollten uns beeilen damit unsere beiden Turteltäubchen nicht auch noch vor uns da sind." Lowie brummte eine Frage und obwohl ich ihn auch so verstanden hatte, begann MTD mit seiner blechernen Stimme von Lowies Gürtelschnalle aus zu übersetzen. "Master Lowbacca läßt fragen, inwiefern das von so wichtiger Bedeutung sei." Der junge Wookie knurrte über diese, für den kleinen Übersetzerdroiden typische Interpretation, ignorierte ihn aber ansonsten.
"Nun..." Ich schwieg für eine Weile. "Ich kann Jacen doch nicht in allem schneller sein lassen." MTD gab ein nicht zu interpretierendes Zirpen von sich. "Ich glaube nicht, daß das der Fall ist, Mistress Jaina. Dementsprechend verstehe ich ihre Argumentationskette nicht." Den Kopf schüttelnd und ein Grinsen aufsetzend, das etwas an Dad erinnerte, auch wenn Jacen das besser konnte, erwiderte ich: "Das macht nichts, MTD... Ich verstehe es nämlich auch nicht." Lowie prustete amüsiert und MTD gab etwas über "Menschen und ihre Verhaltensweisen" von sich.
Als wir den Aufenthaltsraum verließen, atmete ich tief durch. Ich hatte es schon wieder getan, ich hatte an Zekk gedacht. Dabei hatte ich mir geschworen dies nicht mehr zu tun. Aber was sollte ich tun? Keiner von uns konnte sich recht damit abfinden, was er geworden war, und genauso war es bei mir... nicht wahr?
Wir betraten das Cockpit und wie ich vermutete hatte, waren Jacen und Tenel Ka bereits da. Mein Bruder drehte sich zu mir um und mußte wohl augenblicklich meine Stimmung aufgefangen haben. Ich versuchte gar nicht mehr meine Gefühle vor ihm zu verbergen, das hatte ich noch nie ernsthaft getan. Er schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln, so kurz, daß es keiner außer mir sehen konnte. Ich antwortete mit meiner eigenen schwachen Variante und setzte mich schweigend in den Copilotensitz neben Onkel Luke. Der Landeanflug und alles was danach kam, würde mich sicher ausreichend von diesem leidigen Thema ablenken.
Kapitel 2: Das geheimnisvolle Tor
Stargate Center/DU (Daniel)
Frustriert vergrub ich den Kopf in den Händen. Das ergab alles nicht den geringsten Sinn. Mit den letzten Reserven an Computertechnik wurde die Schriftrolle noch einmal überarbeitet und mehrere längere Passagen des Textes, der sich neben der Adresse darauf befand, war nun sichtbar. Jedoch, so sehr ich mich auch bemühte, konnte ich nicht die geringste Verbindung zu irgendeiner altertümlichen Sprache herstellen. Es war zum Verzweifeln und meine Augen schmerzten vom auf den Bildschirm starren und parallel in Büchern wälzen. Und nichts davon erwies sich als auch nur im Geringsten fruchtbar.
"Ich schätze, sie waren nicht erfolgreich, Daniel." Sam kam gerade in den Raum und brauchte nur einen Blick, um zu erkennen wie frustriert ich war, woraus ich ja auch keinen Hehl machte. "Das ist mir einfach alles Unbekannt. Diese Schriftzeichen entspringen definitiv weder einer irdischen oder irdischverwandten Sprache, die je niedergeschrieben wurde. Hat Jack etwas erreicht?" Sam schüttelte den Kopf und setzte sich auf einen freien Stuhl. "Nein. Sie wissen ja wie das ist. Die Asgaad zu erreichen gestaltet sich wohl schwieriger, als die Verbindung zu einem Stargate auf einem Planeten mit einem schwarzen Loch zu kappen, trotz Jack... Colonel O'Neills guter Verbindungen zu Thor." Ich brachte ein Lächeln zustande und lehnte mich seufzend zurück. Für einen Moment lang war ich versucht gewesen Sam über sie und Jack auszuquetschen aber was würde es bringen. Das war eine Sache, die die beiden unter sich ausmachen mußten.
"Hier." Sam stellte einen zylinderförmigen Behälter auf den Tisch. "Die neuesten Ausgrabungen haben noch eine Schriftrolle hervorgebracht, die wesentlich detaillierter und gut erhaltener sein soll. Wir sollten sie möglichst schnell einscannen, bevor sie uns vollkommen verloren geht." Na toll, noch eine ganze Schriftrolle voller unlesbaren Textes. Ich zuckte mit den Schultern und griff nach dem Behälter. Was machte es schon. Vielleicht fand ich diesmal einen Anhaltspunkt. Wenn wir keine Hilfe hierbei bekamen, dann hing mal wieder alles an mir.
Minuten später saßen Sam und ich vor dem Schirm und starrten unwissend und verwirrt auf den herunterscrollenden Text, der selbst für mich nur böhmische Dörfer darstellte. "Können sie damit etwas anfangen", fragte Sam irgendwann. Ich schüttelte schwach den Kopf. "Nein, das ist mir alles völlig..." Ich brach ab, las die letzte Zeile noch einmal, blinzelte zweimal ungläubig und griff nach einem meiner selteneren Büchern, die Unwissende wohl als Märchenbücher oder ähnliches bezeichnet hätten, und schlug ein bestimmtes auf. Nach einigem Suchen wurde ich fündig. Dies brachte ich auch lautstark zum Ausdruck, räusperte mich aber gleich beschämt, als ich Sams verwirrten Blick bemerkte.
"Einige dieser Schriftzeichen kamen mir vage bekannt vor, doch konnte ich beim besten Willen nicht sagen woher. Aber wenn man einmal diese abstruse Möglichkeit in Betracht zieht, scheinen Teile dieser Schrift auch in Überlieferung von den alten mythologischen Inseln Atlantis und Avalon stammen." Für einen Moment starrte Sam mich ungläubig an, dann schnappte sie sich das Buch von mir und begann selbst zu lesen...
Hapes-Cluster, Therephon-Raumhafen/JU (Callista)
Der Raumhafen war zwar nicht so geschäftig wie auf der Hauptwelt Hapes selbst aber auch Therephon war ein sehr zentrales Handelszentrum, das eine Menge Verkehr täglich anzog. Daher war es auch nicht schwierig hier an ein geeignetes Schiff zu kommen, das unseren Ansprüchen entsprach. Gewiß hätte es auch noch andere Möglichkeiten für mich gegeben aber seit ich mich von Luke losgesagt hatte, vermied ich es diese in Anspruch zu nehmen. Ich hatte auch so alles, was nötig war... bis auf die Macht.
Meine Hoffnung, daß sich mit der Zeit meine Fähigkeiten in der Macht wieder einstellten, hatten sich leider nicht bestätigt. Und mit jedem Monat, jedem Jahr, das verstrich, schmolzen meine Chancen auf ein Wiedererlangen meiner Kräfte und damit auch auf eine Wiedervereinigung mit Luke... Sofern er mich nach all den Jahren überhaupt noch wollte. Ich hatte es gehaßt, wirklich. Ich hatte es gehaßt ihn auf Nam Charios so stehenzulassen und es würde mich nicht wundern, wenn er mir das vielleicht verzieh aber mich sicherlich nicht mehr mit offenen Armen empfangen würde. Doch ich mußte das tun, für mich, für ihn und für...
Ich warf einen Seitenblick auf Caitlin, die ruhig neben mir herging. Wenn man sie so sah, war sie zwar ein leicht exotischer Anblick mit den glänzendsilbernen Haaren, die von einigen tiefroten und blauen Strähnen durchzogen waren, sowie den fast schon farblos, glasigen Augen mit einem leichten Schimmer von Himmelsblau darin. Aber ansonsten wirkte sie ganz normal, eingehüllt in einer typischen Jedirobe und eine leichte nicht in der Bewegung hinderliche Kombination tragend.
Ihr Potential war faszinierend und beängstigend zugleich. Ich schätze, so ähnlich hatte der legendäre Meister Qui-Gon Jin sich fühlen müssen, als er den jungen Anakin Skywalker entdeckt hatte. Er hatte an den Jungen trotz aller Zweifel des Rates geglaubt, sowie ich an Caitlin glaubte. Die Aufzeichnungen waren spärlich aus dieser Zeit, wurden aber immer besser, seit vor kurzem einige alte Dokumentationen aus dieser Zeit aufgetaucht waren, was Sitzungen des Jedirates anbelangte.
Caitlin, sie war auch ein wichtiger Grund, warum ich gegangen war. Das war möglicherweise dumm und weise zugleich und ich glaubte auch nicht, daß weder Luke noch Caitlin selbst meine Beweggründe vollends verstehen würden... sollten sie je davon erfahren. Aber das war momentan noch kein Thema, wenn ich auch fühlte, und dazu brauchte ich keine Empfindung der Macht, daß diese Zeit eher kommen würde, als ich momentan erahnen und erhoffen konnte.
Die Visionen meiner Schülerin waren in den letzten Tagen immer stärker geworden und ich konnte mir nur vage vorstellen, was sie zu bedeuten hatten. Wenn meine Vermutungen zutrafen, um wen es sich bei dem Jungen in ihrer Vision handelte, dann würde es wohl unabdingbar sein, daß ich mich früher oder später mit Luke in Verbindungen setzen müßte.
Doch nun war unser Ziel erst mal ein anderes. Eigentlich war ich mir gar nicht mal sicher, wohin es gehen sollte, jedoch diese Frage würde ich Caitlin überlassen. Die Macht war so stark in ihr, daß es ihr sogar möglich war Routen durch den Hyperraum nach reinem Gefühl festzulegen. Wie gesagt sie war ein Wunder und erschreckend zugleich.
"Wir sind da." Mittlerweile hatten wir Andockbucht 28 erreicht. Irgendwie fühlte ich mich seltsam, eine Ungewißheit über den Verlauf und das Ausmaß unserer Reise und es war ein Wunder, daß ich überhaupt jemanden gefunden hatte, der sich bereit erklärte sein Schiff für ein ungewisses Reiseziel zur Verfügung zu stellen. Das erinnerte mich daran, was Luke mir über seine Gefühle erzählt hatte, als er mit Obi-Wan Tatooine verlassen hatte. Der Aufbruch in ein neues Abenteuer...
Ich schüttelte die Gedanken ab und konzentrierte mich wieder auf die bevorstehende Aufgabe. Nach Abenteuern und großen Erlebnissen trachtete es einem Jedi nicht.
Yavin 8 (Lowie)
Das Tor wirkte im ersten Moment für mich wie ein monumentales Denkmal. Jedenfalls war das mein erster Eindruck. Ich konnte nicht behaupten je schon einmal etwas Vergleichbares oder entfernt ähnliches wie dieses Objekt gesehen zu haben. Für den gewöhnlichen Beobachter erschien das Objekt, als nichts weiter als ein großer runder Kreis mit einigen seltsamen Schriftzeichen darauf. Doch das war es nicht. Es war viel mehr.
Mittlerweile hatten wir zusammen mit einigen Experten der Neuen Republik Stunden damit zugebracht das Tor zu analysieren, denn daß es ein solches darstellte, darüber waren wir uns einstimmig einig geworden. Die Legierung ließ sich entfernt mit einer Quantenpanzerung vergleichen, hatte aber wesentliche markante Eigenarten, deren Funktion noch keiner so richtig herausgefunden hatte.
Es wäre eine Art Transportsystem, hatte Anakin, der kurz nach unserer Landung zusammen mit Jacen und Jainas Eltern ebenfalls auf dem achten Mond Yavins angekommen war, gesagt. Ich war geneigt dem Jungen zuzustimmen, wenn Jaina auch noch so ihre Zweifel hatten, von den restlichen Technikern wollte ich gar nicht sprechen. Auf jeden Fall hatten wir hier etwas sehr Großes, in Bezug auf die Wichtigkeit, vor uns. Das konnte ich einfach fühlen und ich glaubte, meine Freunde empfanden es genauso.
Momentan hatte die ganze versammelte Mannschaft eine Pause eingelegt. Die wenigen Techniker und Experten hatten sich frustriert zurückgezogen, Jacen und Tenel Ka saßen etwas abseits und redeten leise miteinander. Jaina hockte ein wenig einsam und sah hinauf in den seltsam bräunlich gefärbten Himmel. Ich machte mir wirklich Sorgen um sie. Seit der Sache mit Zekk war sie stets sehr verschlossen. Man brauchte kein Hellseher zu sein, um zu sehen, was sie beschäftigte, jedoch hielt ich mich noch zurück etwas zu sagen.
Master Skywalker hatte sich mit Leia Organa Solo und Han Solo zurückgezogen, um ein paar Dinge zu besprechen. Es blieb also nur noch der junge Anakin übrig aber noch konnte ich den Bruder der Zwillinge nirgendwo entdecken. Verwundert knurrte ich etwas und bekam wie erwartet prompt eine Antwort von MTD. "Nein, Master Lowbacca, ich weiß nicht, wo sich Master Anakin aufhält." Ungehalten schwang ich mich von meinem Sitzplatz und sah mich um. Es konnte natürlich auch sein, daß er mit seinen Eltern gegangen war, was ich aber eigentlich bezweifelte. Jedoch war er nirgendwo in Sichtweite und soweit konnte er ja nun nicht weg sein. Es sei denn...
Ein beunruhigendes Gefühl beschlich mich und ließ meine Nackenhaare sich aufrichten, als ich um die Ecke glitt, die unseren provisorischen Rastplatz von dem Tor abschirmte. Was ich sah, ließ mich überrascht aufbrüllen, bevor ich dann wie festgewurzelt dastand. Von meinem Gebrüll angelockt, tauchten auch bald die beiden Zwillinge und Tenel Ka neben mir auf. "Was ist denn, Lowie?" wollte Jacen wissen.
Ich deutete geradeaus. Anakin stand gedankenverloren an dem Steuerungspult, das durch irgendeinen mir unbekannten Mechanismus mit dem Tor verbunden sein zu schien und wie ich glaubte, eine Art Schlüssel darstellte. Als wir uns Anakin nährten, sahen wir, daß er seine Hände über den Schaltflächen mit den Symbolen ruhen ließ. Nur einen Moment später begann er diese in bestimmter Reihenfolge zu drücken...
"Was macht er da?" Tenel Ka runzelte die Stirn. "Frag ihn lieber nicht. Meistens kann er's eh nicht erklären", stellte Jacen ebenfalls etwas unsicher fest. Anstatt aufzublicken, fuhr Anakin fort und war mittlerweile bereits beim sechsten Symbol angekommen. Auf seine Eingaben hin, hatte das Tor sich zu drehen begonnen und die metallischen Einrastmechanismen markierten die eingegebenen Symbole. Für einen Moment verharrte er unschlüssig. "Wir werden gebraucht", meinte er schlicht und es war seltsam wieviel Wahrheit man in diesen Worten spüren konnte. Nach einigem Zögern betätigte er zwei Symbolschaltfläche in schneller Reihenfolge. Die erleuchteten Symbole flackerten kurz auf und das Tor gab einige protestierende Geräusche von sich. Funken flogen aus dem Torring, der Bedienungskonsole und auch aus den, an das Tor angeschlossenen, Analysegeräten. So, als ob es mit aller Macht versuchte genug Energie aufzunehmen, um den Prozeß durchzuführen.
Ich duckte mich instinktiv, als eine gewaltige Fontäne aus dem Tor explodierte, sich dann wieder zurückzog und in ein bläuliches Gemisch verfestigte. Es wirkte irgendwie wie ein Wasserspiegel, jedoch nicht reflektierend. Die seltsame Masse blieb vollkommen stabil zwischen den Rändern des Tores stehen.
Bevor auch nur einer von uns reagieren konnte, war Anakin bereits vorgetreten, blieb für einige Momente abwägend vor dem Tor stehen und ging dann hindurch. Jaina und Jacen riefen noch etwas aber er war bereits verschwunden - und kam auch nicht mehr auf der anderen Seite wieder heraus. Soviel zu seiner Theorie...
"Das ist wieder typisch. Er muß doch immer tun, wonach ihm der Kopf steht und das ohne nachzudenken", meinte Jaina schnaubend. Jacen sah nachdenklich drein, was eher weniger zu ihm paßte. "Ich schätze, wir müssen uns schnell entscheiden, ob wir ihm hinterher sollen oder nicht." Einen Blick auf die funkensprühenden, als Energiequellen mißbrauchten Geräte, fügte er hinzu: "Viel Zeit wird uns wohl nicht mehr bleiben."
Ich gab knurrend meinen Kommentar ab. Mittlerweile kannte ich die beiden Solo-Zwillinge so gut, daß ich eh bereits wußte, was sie tun würden. MTD hingegen schien diese Weitsicht nicht zu besitzen und so meinte der kleine Droide entrüstet: "Also, Master Lowbacca! Wie können sie nur so schnell entscheiden? Wir wissen doch gar nicht mit welchen Risiken..." Ich schaltete den Droiden genervt ab. Jaina begann mich auch langsam so zu verstehen und auch Jacen wurde besser.
"Ich weiß, was du meinst, Lowie", sagte Jacen. "Wenn wir es nicht tun, sind wir doch die Dummen und müssen Anakins Verschwinden erklären." Jaina nickte nur grimmig. Er sah Tenel Ka an und diese richtete als Antwort nur den Sitz ihres Reptilienpanzers. "Das ist eine Tatsache."
Jaina sah in die Runde und erhielt einstimmiges Nicken von uns allen. "Also dann." Seite an Seite schritten wir gut eine halbe Minute nach Anakin durch das schimmernde Tor. Nicht mal fünf Sekunden später gab dieser unter der Belastung nach und fiel in sich zusammen.
An Bord der Star Flash (Caitlin)
Die Star Flash war ein Frachter, nach allen anzulegenden Maßstäben, kein altes corellianisches Modell wie der historische Millennium Falke, sondern einer der ganzen neuen Typen, von dem man meinen könnte, der Vogel sei direkt vom Produktionsband. Jedoch der erste Eindruck, den man von dem Schiff bekam und wenn man nur mal ein geschultes Auge auf die vielseitig, verworrenen und miteinander verbundene Kabel und Leitungen warf, bekam man den Eindruck eine futuristische Version des corellianischen Schiffes betreten zu haben, das Han Solo in zahlreiche Schlachten und noch so einiges mehr gelenkt hatte.
"Sie scheinen wenige Fragen zu stellen, Captain Siklah", meinte Mistress Callista und bedachte ihn mit einem neugierigen Blick. Captain Adam Siklah war das typische Bild, was die Allgemeinheit wohl von einem Schmuggler hatte und ich bezweifelte, daß er vollkommen legal war, wenn es auch nicht so extrem sein dürfte, denn das war im und um das Hapes-Cluster nahezu tödlich. Siklah war eine hochgewachsener Mensch, mit kurzem dunklen Haar, das irgendwie halb gekämmt, halb wirr wirkte. Im totalen Kontrast dazu stand seine schon fast protzig erscheinende Kleidung. Neben einer bequemen aber doch ausreichend verzierten Flugkombination in Weißsilber, trug er einen dunkelblau bis schwarzen Umhang. Wenn man die offiziellen Bilder zurate zog, wirkte Siklah wie eine Mischung aus Han Solo und Lando Calrissian.
"Aber Fragen würden sie doch bestimmt nicht wünschen, Jedi", erwiderte Captain Siklah ruhig und ohne das geringsten Anzeichen von Spott. Meine Lehrerin schwieg daraufhin für eine Weile, während der hochgewachsene, gebbürtige ? uns ins Cockpit des schnittigen, wenn auch absonderlichen Schiffes führte.
"Sie scheinen sich ja auszukennen, Captain." Siklah lachte rauh. "Nun, mein Patenkind ist eine Jedi und sie erzählt hin und wieder ein paar Geschichten, wissen sie. Außerdem scheinen sie zu vergessen, daß wir in einer Zeit leben, in der die Jedi nicht mehr nur ein Mythos sind, sondern wieder ein fester Bestandteil der Gesellschaft... Selbst wenn das einigen nicht gefallen mag."
Er ließ sich in den Pilotensitz fallen und sah erwartungsvoll zu Mistress Callista auf. "Also, wo soll's denn nun hingehen. Sie sagten, sie wüßten das noch nicht so genau." Meine Lehrerin zuckte mit den Schultern und Captain Siklah hob fragend eine Augenbraue. "Ich weiß es nicht, fragen sie Caitlin." Er sah zwischen mir und Mistress Callista hin und her. "Jetzt muß ich doch einmal fragen, was meinen sie damit?" Die ausgeglichene Jedi erwiderte seinen Blick ruhig und wiederholte. "Meine Schülerin wird ihnen sagen, wo wir hinfliegen sollen oder besser gesagt, sie wird uns hinführen."
Captain Siklah schluckte kurz, als ihm scheinbar bewußt wurde, auf was er sich da eingelassen hatte. Es war ihm eindeutig unwohl bei dem Gedanken sein Schiff dafür herzugeben. Schließlich zuckte er mit den Schultern. "Na, von mir aus. Ich hab ja wohl keine andere Wahl, oder?" Damit startete er das Schiff und ich setzte mich schweigend an den Navigationscomputer, immer noch etwas überrascht über sein schnelles Einlenken.
Stargate Basis/DU (Teal'C)
"Das... ist... wirklich... klasse..." Colonel O'Neill boxte auf einen Sandsack ein und ließ so seinen offensichtlichen Frust über die Unerreichbarkeit der Asgaad heraus. "Wenn man sie mal braucht..." Der Sandsack schwang hart zurück und O'Neill wich ihm aus. "... sind sie nicht zu erreichen." Ich würde die Ta'uri nie verstehen, warum sie ihren Streß auf so seltsame Art abbauten. Eine tiefe Meditation im Shol'va war mir in diesen Fällen immer lieber und auch wesentlich entspannender. Aber es lag nicht in meiner Natur mich darüber zu beschweren. Schließlich mußte O'Neill ja selber wissen, was er da tat und ob das gut für ihn war.
"Ich glaube nicht, daß das der einzige Grund deines Frustes ist, O'Neill", stellte ich trocken fest. Schwitzend lehnte dieser sich an die Wand mir gegenüber. "Und was soll das bedeuten?" Ich ging nicht weiter auf seinen Tonfall ein und meinte direkt heraus: "Du denkst darüber nach, was du und Major Carter jetzt machen sollen und das Ergebnis frustriert dich." O'Neill grummelte ungehalten. "Bin ich so durchschaubar?"
Die letzten Ereignisse um die Mission auf dem Goa'uld Schiff waren immer noch sehr präsent. Nicht nur für O'Neill und Major Carter. Eigentlich war es nicht meine Art mich in solche Dinge einzumischen aber O'Neill war mein Freund und ich machte mir Sorgen um ihn, da er in der letzten Zeit oft sonderbar und abwesend wirkte.
Zu einer Antwort kam ich nicht mehr, da just in diesem Moment der Alarm losheulte und da wir mittlerweile schon geübt darin waren, waren wir schon im Gang, bevor überhaupt erst die Meldung einer unautorisierten Stargateaktivierung von außerhalb durch die Station hallte. Kurz vorm Stargatekontrollraum gesellten sich die letzten beiden Mitglieder unseres Teams ziemlich abgekämpft aussehend zu uns. "Was auch immer ihnen über die Leber gelaufen ist, muß wohl warten", kommentierte O'Neill nach einem länger als nötig gewesenen Blick zu Major Carter.
Im Kontrollraum angekommen gesellten wir uns zu General Hammond und den Kontrolloffizier am Stargatecomputer. "Was ist hier los?" wollte O'Neill wissend. Daniel Jackson betrachtete mit gerunzelter Stirn die Koordinaten, die auf dem Computerschirm erschienen. Bevor er auch nur etwas sagen konnten, zuckten Funken aus dem Stargate und die Beleuchtung flackerte bedrohlich. "Das sind die Koordinaten von der Schriftrolle, Sir", stellte Major Carter nun fest. Mittlerweile befand die Anwahl sich bereits beim siebten Zeichen und die Energieversorgung der Station schien sich heftig zu sträuben. Unter uns gingen die Soldaten in Verteidigungsstellung. Dann gab es einen lauten Knall, als das achte Symbole auf den Bildschirm erschien, im Stargate einrastete und das Tor bildete. Ächzend gab irgend etwas seinen Geist auf, die Beleuchtung fiel aus und sämtliche Bildschirme wurden schwarz.
"Alle Systeme sind tot, Sir. Wir können nicht mal die Iris schließen", informierte der Kontrolloffizier und bemühte sich gar nicht erst etwas zu tun. So blind wie wir jetzt waren, konnten wir nicht mal feststellen, ob etwas oder jemand durch das Tor kam. Wie um diese Frage zu beantworten, tauchte eine menschliche Gestalt aus dem Kreis aus wabernder Energie auf.
Die Soldaten unten hatten ihre Waffen angelegt aber zögerten, als sich im dämmrigen Licht, das das Stargate ausstrahlte, herausstellte, daß es sich nur um ein Kind handelte, das sich verwirrt und interessiert zugleich umsah.
Kapitel 3: Begegnungen
Yavin 8/JU (Luke)
Na toll... Da hatten sie ja wieder was angestellt. Man sollte meinen, jetzt, wo sie älter waren und die innere Ruhe von Jedirittern oder zumindest Schülern besaßen, würden sie den Trubel nicht mehr automatisch anziehen. Aber trotzdem waren die Zwillinge schon immer gut darin sich in irgendeinen Schlamassel zu bringen. Und gerade Anakin konnte das noch viel besser, wobei er meist wirklich nicht wußte, was er tat.
Ich war gerade nach draußen gekommen und wollte nach meinen Schülern sehen, da hatte ich die Aktivität am Tor bemerkt. Natürlich hatte ich schnell reagierte, doch es war zu spät gewesen. Gerade noch so hatte ich die Symbole auf der Schalttafel erhaschen können, dann brach alles in sich zusammen. Es war mir absolut schleierhaft wie die Kinder herausgefunden hatten, was sie zu wählen hatten und irgendwie hatte ich das dumpfe Gefühl, daß Anakin nicht ganz unschuldig daran waren.
"Es scheint, daß das Tor zumindest für diesen speziellen Durchgang nicht von sich aus ausreicht, um eine Verbindung herzustellen." Han redete auf den armen Techniker ein, der unter dem Kreuzverhör von Han und Leia schon merklich zusammengeschrumpft war. Zum Glück waren beide besonnen genug nicht gleich durchzudrehen. Es war ja wahrlich nicht das erste Mal, daß so etwas passierte.
"Richtig", bestätigte ich Hans Feststellung. "Wir brauchen eine starke Energiequelle, um das Tor lange genug offenzuhalten, denn irgendwie habe ich das Gefühl wir haben nur noch diese eine Chance. Am besten wäre ein Hyperantriebskern oder so etwas..." Der Techniker schwitzte merklich. "Hören sie, Sir, ich bin wirklich nicht befugt Material auf diese Weise..."
"Tun sie's einfach!" Das war Leia und sie verfehlte ihre Wirkung nicht. Der arme Mann, den eigentlich keine Schuld traf, eilte schleunigst davon. "Er kann nichts dafür, das weißt du, ja?" richtete ich mich an meine Schwester. Leia nickte betrübt. "Ich weiß, ich weiß. Langsam bin ich es nur Leid den Dreien immer hinterherlaufen zu müssen, wenn sie mal irgendwelchen Unsinn angestellt haben." Sie ließ sich von Han zur Seite führen und setzte sich. In solchen Momente konnte man deutlich die Anstrengung sehen, die der Job als Staatschefin mit sich brachte. Es hatte auch an Mon Mothmas Kräften gezerrt und selbst ohne die Vergiftung hatte ich nicht das Gefühl zu der Zeit gehabt, sie hätte es noch viel länger gemacht.
"Hey, mach dir mal keine Sorgen. Die Drei sind keine kleinen Babys mehr, außerdem haben sie ja noch Tenel Ka bei sich, die ist schon gewissenhaft genug." Chewie, der sich zu uns gesellt hatte, knurrte etwas. "Und Lowie natürlich nicht zu vergessen. Was kann ihnen da schon passieren?" Eine ganze Menge wollte ich sagen, verkniff es mir aber. Auch wenn Han recht damit hatte, daß gerade meine vier Schüler schon mit so mancher schwierigen Situation fertig geworden waren, hatte ich doch so meine Sorgen. Wir wußten ja noch nicht einmal, wo sie wann ankommen würden und ob... sie überhaupt irgendwo ankommen würden.
Stargate Basis/DU (Anakin)
Irgendwie war mir kalt. Das Gefühl, als ich durch das Tor schritt war unglaublich. Es war, als ob man ungeschützt aber doch ohne Nebenwirkungen geradewegs durch den Hyperraum laufen würde. Es ging so schnell, sicherlich nicht mehr als ein paar Sekunden und doch fühlte es sich an wie ein Augenblick der Ewigkeit. Nur jetzt war mir kalt. Es verzog sich aber bereits langsam...
Mit aufmerksamen Augen sah ich mich um und war überrascht und auch ein wenig erschrocken eine ganze Ansammlung von Menschen zu sehen, die Waffen auf mich gerichtet hatten. Die Soldaten - wie ich mal annahm - waren genauso verwirrt wie ich. Es war dunkel in dem Raum, bis auf das Licht, das das Tor spendete. Etwas weiter oben konnte ich hinter einer Scheibe einige andere Personen sehen, die das Geschehen beobachteten. "Äh... Hi?"
Mit einem Aufblitzen und einem auftauchenden Geräusch erschienen wenige Sekunden nach mir meine Geschwister und ihre beiden Freunde neben mir. Jacen und Jaina stolperten etwas überrascht und unbeholfen aber ich mochte gar nicht wissen, wie ich ausgesehen haben mußte. Lowie gab einen überraschten Laut von sich, der einige Soldaten zusammenzucken ließ. Nur Tenel Ka schaffte es eine aufrechte, nicht irgendwie lächerliche Haltung zu bewahren. Kurz hinter ihnen fiel das energetische Tor in sich zusammen und eine bedrückende, unwirkliche Stille legte sich über den Raum.
"Anakin", meinte meine Schwester mißmutig mit einem Blick auf die unschlüssigen Soldaten. "Diesmal hast du uns wirklich in Schwierigkeiten gebracht." Ich schwieg, denn das war definitiv ratsam, wenn Jaina sauer auf mich war. Ich wußte mal wieder selber nicht, warum ich das eigentlich alles getan hatte, mir war gewesen, als ob mich jemand rufen würde. Für einen kurzen Moment hatte ich das Bild eines Mädchens gesehen und es sah sehr traurig aus. Im Nachhinein war das sicher nicht die cleverste Idee gewesen, vielleicht hätte ich wirklich erst mit Mom und Dad oder besser Onkel Luke reden sollen. Jetzt war es zu spät dazu.
Augenblicke später öffnete sich das schwere Schott uns gegenüber und die Personen, die ich vorhin oben gesehen hatte, kamen in den Raum. Ein etwas älterer, glatzköpfiger Mann, der anscheinend einen hohen Rang bekleidete und vier Personen in identischer Kleidung. Drei Männer, eine Frau. Einer von den männlichen Offizieren trug ein seltsames Emblem auf der Stirn.
"Du oder ich?" wandte Jaina sich an Tenel Ka. Die Kriegerprinzessin zuckte mit den Schultern und ergab sich schweigend der Verantwortung. Unsere Begrüßungskommando stellte sich vor, wobei sie offensichtlich unschlüssig waren wie sie uns behandeln sollten. Tenel Ka stellte uns dann auch vor, ohne zuviel preiszugeben. Sie sagte lediglich, daß unser Hiersein mehr ein Unfall, denn gewollt war und ließ großzügig meinen Part in der Sache aus.
Darauf wurden wir aus dem Raum herausgeführt und durch schwach beleuchtete Gänge geführt. Anscheinend hatte die Verbindung, die das Tor hergestellt hatte, auch hier einen Zusammenbruch ausgelöst Man brachte uns zu einer Art Untersuchungsraum. Zwar hatte ich keine Lust mich durchfilzen zu lassen, doch als Sohn der Staatschefin der Neuen Republik war ich strenge Sicherheitsmaßnahmen gewohnt. Bei Lowie gestaltete sich das etwas schwieriger, da anscheinend noch niemand hier einen Wookie gesehen hatte...
Irgendwo im Hyperraum/Unbekannt (Caitlin)
Seufzend und einige tiefe Atemzüge nehmend lehnte ich mich in meinem Sitz zurück. Ich war nun einmal noch keine vollausgebildete Jedi, selbst wenn meine Fähigkeiten jetzt schon mindestens so hoch, wenn nicht gar höher, als bei jedem normalen Jedi waren. Außerdem glaubte ich, daß sogar Luke Skywalker selbst Probleme mit dem hätte, was ich gerade getan hatte, gegeben er könnte es überhaupt. "Wir sind unterwegs."
Captain Siklah war die ganze Zeit über ruhig gewesen, gebannt und schweigend. Jetzt sah er skeptisch aus dem Cockpit heraus, wo der Hyperraum in aller seiner Schön- und Wildheit um uns herumwirbelte. "Ich sollte lieber nicht fragen wie das geht, oder?" Ich lächelte schwach. "Sie könnten schon aber ich könnte ihnen keine Antwort geben, da ich es selber nicht weiß." Der stämmige Frachtpilot zuckte abtuend mit den Schultern. "Es reicht mir schon, wenn du mir versichern kannst, daß wir nicht durch einen Stern, ein schwarzes Loch oder ähnliches fliegen."
Ich überlegte einen Moment, ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte, entschied mich dann zu einer Halbwahrheit. "Um ehrlich zu sein, das kann ich ihnen nicht versichern." Siklah starrte mich für einen Moment an, als wäre ich verrückt geworden, dann wurde sein Blick ausdruckslos. "Ah..." brachte er hervor. "Aber keine Sorge", versicherte ich statt dessen. "Wir werden mit ziemlicher Sicherheit an unserem Ziel ankommen... Hoffe ich zumindest." Ich erwähnte nicht, daß das mein erster Ernstfalleinsatz dieser besonderen Fähigkeit war...
Zu meiner Erleichterung ließ er das Thema für den Moment fallen und schien sich damit abzufinden, jetzt könnte er ja eh nichts tun, außer einem blindem Fall aus dem Hyperraum. "Machst du das schon lange? Jeditraining, meine ich. Bisher hatte ich immer gedacht alle neuen Jedi werden in der Akademie ausgebildet."
Für einige Zeit schwieg ich, wendete einige Entspannungstechniken an und ordnete meine Gedanken. "Ich bin eine Waise. Mistress Callista hat mich aufgenommen und aufgezogen. Sie ist wie eine Mutter für mich. Sie erzählte mir, sie sei eine enge Freundin meiner Mutter gewesen und daß ich etwas besonderes wäre. Ich schätze sie kennen die Geschichten um Anakin Skywalkers Herkunft und Familienlinie." Siklah nickte schwach. "So ein Kind bin ich, sagt zumindest Mistress Callista und ich sehe keinen Grund an ihr zu zweifeln." Mein Gegenüber sah mich ungläubig an. "Das heißt also du bist aus..."
"Ja... Genau das."
Yavin 8/JU (Leia)
Warum passierte so etwas eigentlich immer uns. Zogen wir solche Situationen irgendwie an? Nein, das war schlechtes Denken. Es gab keinen Versuch. Nicht für eine Jedi und nicht einmal für mich, die ich wohl nie eine volle Ausbildung abschließen würde. In den letzten Jahren hatte ich mir diese uralte Jediregel zur Maxime gemacht. Ansonsten glaube ich nicht, daß ich das je alles durchgehalten hätten und jetzt war es wieder soweit das eine Krise anstatt. Eine familieninterne Krise, die sich meistens mit irgendwas Größerem verband oder umgekehrt.
Ich konnte nur hoffen, daß dieser Versuch funktionieren würde. Nach einigem Abwägen hatten wir aus einem der leichteren, entbehrbaren Schiffe einen Hyperantriebskern samt Kühleinheit demontiert und mit dem Tor verbunden. So sehr es mir auch mißfiel, Luke hatte recht damit, daß diese Aktion gefährlich sein könnte. Daher hatte er vorgeschlagen vorerst alleine durch das Tor zu gehen und nach den Kindern zu suchen. Sobald es ihm möglich wäre, würde er sich melden.
Als Mutter gefiel mir das natürlich überhaupt nicht, als Staatschefin... Manchmal haßte ich meinen Job wirklich. Es war nicht so, daß ich Luke nicht vertraute, eher das genaue Gegenteil davon, aber... Welche Mutter würde sich schon keine Sorgen machen, wenn ihre Kinder möglicherweise Millionen von Sternensystemen entfernt oder sonst wo waren...
"Na dann", meinte Han grimmig. "Versuchen wir's." Luke überlegte ein paar Sekunden und ich begriff, daß er das Eingabegerät mit der Macht abtastet, um noch einmal ganz sicher zu gehen, daß er sich auch nicht versehen hatte. Dann ohne zu zögern aber auch ohne jede Hektik betätigte er acht Symbole in einer bestimmten Reihenfolge. Für einen Augenblick befürchtete ich, daß uns der Hyperantriebskern um die Ohren fliegen würde, doch mit einem letzten Zischen stabilisierte sich die Energie und das Tor erzeugte einen leuchtenden See aus Energie oder was auch immer.
"Ich beeil mich lieber bevor wir die Verbindung wieder verlieren." Damit schwang er sich einen Rucksack über die Schultern und schickte sich an durch das Tor zu gehen. Ich streckte meine Hand aus und berührte meinen Bruder sanft an der Schulter, dieser drehte sich noch einmal um. "Sei vorsichtig", flüsterte ich. "Ich möchte dich nicht auch noch verlieren." Luke schenkte mir ein beruhigendes Lächeln. "Keine Sorge, wir kommen alle wieder."
Er drehte sich um und verschwand durch das Tor, das sich hinter ihm schloß.
Stargate Basis/DU (Tenel Ka)
Schweigend ließ ich die Untersuchung von Dr. Frasier über mich ergehen. Das war schon ein sehr seltsamer Planet, der ein solch hohes Sicherheitssystem bevorzugte aber bedachte man die Umstände unseres Eintreffens hier, dann waren wir bestimmt nicht normale Besucher. Meine Vermutung war, daß außer durch dieses Tor die Menschen auf diesen Planeten wohl keinerlei Kontakt zum Rest der Republik hatte. Auf einer gewissen Ebene waren sie hier gar nicht einmal auf einem so schlechten technischen Stand aber bei Weitem noch nicht auf republikanischen Standard.
Meine Untersuchung dauerte nicht lange und glücklicherweise hielt Frasier sich mit Kommentaren über meinen Armstumpf zurück, jedoch schien die Ärztin immer noch über etwas beunruhigt. Namentlich unsere Lichtschwerter, die auf einen separaten Tisch lagen und jetzt von ihr inspiziert wurden. Einige mochten es amüsant finden, in welchen Weiser sie unsere Waffen untersuchte, und ich war sicher Jacen fand es amüsant, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen. Ich hingegen bewunderte die Effizienz, mit der Dr. Frasier zu Werke ging.
"Die sind nicht gefährlich. Jedenfalls solange Sie sie nicht einschalten", bemerkte Jacen salopp und ich hätte ihn dafür am liebsten geschlagen, doch wahrscheinlich hätte er das nur als Zeichen der Zuneigung empfunden oder so etwas. "Nun", meinte Dr. Frasier, "da ich mir da nicht sicher sein kann, werde ich diese... Dinger erst einmal von ein paar Experten untersuchen lassen, bevor ihr sie wiederbekommt." Jacen verzog das Gesicht. "Ein Lichtschwert ist nicht nur eine Waffe, Doktor." Er streckte die Hand aus und seine eigene Klinge flog auf ihn zu und er aktivierte es. Ein grünlicher Strahl an Energie, fokusierte durch die seltene Coruscagemme in seinem Inneren, schoß hervor. Dr. Frasier verfolgt all dies mit offenen Mund. "Wir können das jetzt gerne ausdiskutieren. Aber so langsam reicht mir ihr Mißtrauen. Entweder geben sie uns unsere Lichtschwerter zurück oder... wir holen sie uns selber."
Dr. Frasier verteilte kurz darauf ohne weiteren Widerstand und mit dem gebührenden Respekt unsere Lichtschwerter. Ich warf Jacen einen fragenden Blick zu aber dieser gab nur sein typisches Solo-Grinsen von sich. Anscheinend war doch mehr von seinem Vater hängengeblieben, als er zugeben wollte. Zumindest was seine Ungeduld anging.
"Ich schätze", meinte Dr. Frasier etwas unsicher, "ihr seid fertig. General Hammond möchte euch sprechen, sobald die Untersuchung abgeschlossen ist." Sie öffnete die Tür und trat in den Gang hinaus. "Folgt mir."
Jacen sprang von seinem Stuhl auf und schlenderte an meine Seite. Ich warf ihm einen bösen Blick zu, von dem ich nicht wußte, ob er ernst, neckend oder spielerisch gemeint sein sollte, Jacen schien er zumindest nicht zu stören. "Das war aber nicht sehr diplomatisch, Jacen", meinte ich ernst, konnte mir aber ein leicht amüsiertes Lächeln nicht verkneifen. Im Endeffekt war ich es langsam auch Leid gewesen.
(Colonel O'Neill)
Ein Gruppe außerirdischer Kinder plus ein wandelndes Fellknäuel, ein Zusammenbruch des ganzen Systems... Alles in allem ein relativ normaler Tag. Jetzt stand ein Meeting mit unseren Besuchern bevor und ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung wie ich mich verhalten sollte. Wenn ich mich so am Tisch umsah, ging es mir da nicht allein so. Soweit ich das mitbekommen hatte, waren alle Vier... äh Fünf Kinder ziemlich mächtiger Persönlichkeiten, dort wo sie herkamen. Das hieß wahrscheinlich, daß ich mich mal wieder von meiner besten Seite zeigen mußte, schließlich brauchten wir nicht noch einen mächtigen Feind...
"Mir ist immer noch nicht klar, warum wir eine Rückkopplung bekommen haben. Wir wurden doch angewählt und rein theoretisch, hätte es einen ganz normalen Aufbau geben müssen", meinte Sa... Carter in die Stille hinein. Daniel spielte nervös mit einem Tisch, ihm schien das alles genauso wenig gefallen, trotz seinem sicherlich vorhandenen Wissensdurstes. Teal'C hingegen saß wie immer mit stoisch ernster Miene da.
"Könnte es möglich sein, daß auf der anderen Seite nicht genug Energie vorhanden war", gab General Hammond zu bedenken. Carter schüttelte den Kopf. "Dann müßte bei denen, verzeihen sie mir den Ausdruck, schlichtweg die Sicherung durchgebrannt sein... Jedenfalls war das bei uns so. Was meinen sie, Daniel?"
Dieser kam nicht mehr dazu irgendwelche anderen Spekulation in den Raum zu werfen, denn in diesem Moment betraten unsere Gäste zusammen mit Dr. Frasier den Besprechungsraum. Wir erhoben uns geschlossen, auch wenn das etwas seltsam erschien bei Teenagern. Mein Blick fiel auf die Gürtel ihrer Kombinationen und ich stockte, Dr. Frasier einen fragenden Blick zu werfen. "Hatten sie nicht gesagt, sie wollten die Dinger erst untersuchen lassen", bemerkte ich skeptisch.
Das dunkelhaarige Mädchen trat vor und erklärte förmlich: "Wir werden unsere Lichtschwerter nur zu unserer Verteidigung einsetzen. Sie sind unter friedlichen Umständen viel mehr ein Statussymbol, denn eine Waffe, und sicherlich nichts mit dem man einfach rumspielen sollte." Ich hätte nicht erwartet, daß jemand so junges, so formell klingen konnte. Sie mußte wirklich aus einer politisch mächtigen Familie stammen. Mir war das alles noch etwas suspekt aber das lag in meiner Art. Trotzdem war ich gewillt das durchgehen zu lassen und General Hammond schien auch keine Einwände zu erheben oder erheben zu wollen.
"Setzen sie sich bitte", forderte mein Vorgesetzter unsere Gäste schließlich auf und diese kamen der Aufforderung nach, auch wenn es dem - wie hatten sie diese Spezies genannt? - Wookie nicht unbedingt bequem vorzukommen schien. "Erzählen sie uns doch bitte von Anfang an noch einmal, wer sie sind und wo sie herkommen." Na, das konnte ja lange werden.
Gerade wollte die Schwarzhaarige, Jaina hieß sie glaub ich, anfangen, da schrillten zum zweiten Mal am heutigen Tag die Alarmsirenen durch das unterirdische Stargatezentrum. "Was denn jetzt schon wieder?" wollte ich genervt wissen und war schon aufgesprungen. Carter fuhr gerade den Sichtschott zum angrenzenden Stargateraum herunter und tatsächlich wurde das Tor gerade wieder aktiviert aber ganz bestimmt nicht von uns.
"Ich schätze nicht, daß die Iris mittlerweile wieder funktioniert, oder?" hakte Daniel zweifelnd nach. Keiner von uns sagte etwas. Wir hatten gerade einmal die Notstromversorgung wieder vernünftig zusammengeflickt. Was auch immer da jetzt kam, wir waren ihm hilflos ausgeliefert. Ich hoffte nicht, daß irgendein Goa'uld von unserer Situation Wind bekommen hatte.
Zu unserer milden Überraschung trat kurz darauf ein einzelner Mann in einer Robe eingehüllt durch das Tor, das sich gleich wieder hinter ihm schloß. Er blickte sich kurz um, warf dann die Kapuze seiner Robe zurück und enthüllte kurzes, blondes Haar und ein zwar noch halbwegs jungenhaftes aber durchaus vom Leben gezeichnetes Gesicht.
"Onkel Luke!" riefen die Zwillinge und der andere Junge gleichzeitig. Ich stöhnte nur. Was war das bloß für ein Tag heute?
Anmerkungen des Autors
*Enttäuschter Aufschrei* Da war ja gar keine Action drin!
Ja, ja, ich weiß. Gomen, gomen, es hat sich halt nicht so ergeben und außerdem ist das ja auch nur ein Setting und ihr werdet schon noch genug Action im Hauptteil erhalten. Außerdem wäre das wohl zu lange gewesen, wenn ich irgendwelche Kampfszenen eingebaut hätte, von dem kurzen Training zwischen Jaina und Lowie mal abgesehen.
Also zu den Erklärungen. Einordnung nach dem vierten Young Jedi Knights Band "Lichtschwerter", alles was danach geschah, ist ein Mix aus realen Ereignissen aus Band 5 und 6 und einigen eigenen Elementen, wie z. B. die Sache mit Zekk und seiner Nicht-Umkehr. Die Einordnung bei Stargate liegt irgendwo in Staffel 4 nach der Folge, in der O'Neill und Carter mit der Tok'ra Aufpowerung in das Goa'uld Schiff eingedrungen sind.
Sämtliche SW-Elemente setzten ein fundiertes Buchwissen voraus aber fühlt euch nicht gleich unwissend, wenn ihr mit dem einen oder anderen Charakter nichts anfangen könnt, vieles erklärt sich sicherlich im Hauptteil von selbst. Caitlin und Captain Siklah sind vollkommen selbst erfundene Charaktere. Therephon existiert tatsächlich zumindest laut dem SW-Lexikon, das ich auf CD habe und genauso die Informationen über Yavin 8.
Caitlin Danica ist ein eigener Charakter. Von den Hinweisen, die ich eingestreut habe, haben einige von euch vielleicht schon erahnt, wer sie ist und wo sie genau herkommt. Ihr Name mag etwas seltsam klingen. Aber Caitlin bedeutet im Japanischen Rein und Danica Morgenstern. Ich fand diese Kombination einfach sehr schön.
Sämtliche weitere Fragen werden wohl im Hauptteil beantwortet. Dies war das letzte Setting. Wann ich dazu komme den eigentlichen Hauptteil anzufangen, das weiß ich noch nicht. Habt ein wenig Geduld, denn schließlich befinde ich mich jetzt in der Ausbildung und opfere meine wenige Freizeit eh der Aufgabe euch mit Lesestoff zu versorgen... :)
Ja ne, euer
Matthias
The Breath Of Life - Star Wars/Stargate SG-12001 by Matthias Engel
Teil 1: Settings
Star Wars/Stargate SG-1
Abkürzungen
DU: Diesseitiges Universum (Erde)
JU: Jenseitiges Universum (Corsuscant, Yavin...)
Kapitel 1: Visionen und Geheimnisse
Hapes Cluster, Therephon/JU (Caitlin Danica)
Therephon war eine schöne Welt, nach allen Maßstäben. Weite Grasflächen und Hügel erstreckten sich auf dem weiten Land, das unberührt schien von den geschäftigen Städten weiter im Planetenzentrum. Aber der wohl wichtigste Grund, für unsere Anwesenheit - neben der Abgeschiedenheit, die sich hervorragend zum Training eignete, freilich - waren die weiten Seen und Meere. Sicherlich erinnerten sie meine Lehrerin an ihr Zuhause, dem Wasserplaneten, von dem sie schon früh weggeholt wurde. Mir war es relativ egal, wo wir waren. Es war sowieso die Entscheidung meiner Lehrerin und ich vertraute ihr in dieser Hinsicht. Sie hatte mir viel beigebracht und dafür sehr viel Zeit geopfert, wo sie mich doch einfach zur Jedi-Akademie ihres alten Freundes und des allerorts bekannten Gründers des neuen Ordens der Jedi-Ritter Luke Skywalker hätte schicken können. Trotzdem hatte sie darauf bestanden mich im alten Padwan-Stil auszubilden und das aus verschiedenen Gründen. Von denen einer sicherlich
war, ihre eigenen unterdrückten Kräfte wieder zu reaktivieren, was leider immer noch nur sehr schleppend voranging...
Konzentriert saß ich im Schneidersitz am Ufer eines sanften Flusses und sah hinunter in das ruhige silberweiße Gewässer. Immer mehr verlor ich mich in den kleinen Wellen, die das feuchte Element hervorbrachte. Die Macht kanalisierend konzentrierte ich mich auf mein Innerstes. Da war sie wieder die Vision, die ich seit Wochen nun hatte und die nun der Grund für unseren baldigen Aufbruch sein würde. Da waren die verschwommenen Umrisse eines Jungen mit dunklen Haaren und blauen Augen, er schien ungefähr in meinem Alter, mehr konnte ich nicht erkennen, so sehr ich mich auch bemühte. Dann kamen die Bilder in schneller Reihenfolge, zu schnell um mehr herauszufiltern, als die vagen Empfindungen von Schmerz, Angst und Hilflosigkeit, die auf mich einstürzten. Eigenschaften der dunklen Seite der Macht aber in diesem Fall schienen sie mehr wie der Aufschrei eines ganzen Volkes.
So plötzlich wie es gekommen war, war es auch schon wieder vorbei und ich atmete schwer. Schleunigst bemühte ich mich um eine Entspannungstechnik und war schließlich in der Lage meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Wenn ich nur wüßte, was das alles zu bedeuten hatte. Die Zukunft war immer in Bewegung und schwer zu sehen, hatte meine Lehrerin mir beigebracht. Trotzdem ließ es mir keine Ruhe und ich wußte sie war genauso besorgt. Allein schon wegen der Tatsache, da meine Visionen sicherlich mehr zählten, als die so fast jedes anderen Jedi in diesem Universum. Schließlich konnte wohl niemand sonst sich eines der zwei einzigartigsten, machtsensitivsten Kinder nennen, die je existiert hatten, wobei das andere bereits vor Jahren gestorben war, korrumpiert und überwältigt von der dunklen Seite der Macht. Seine Linie erbte zwar seine Sensibilität für die Macht aber nicht die Besonderheit. Ich hatte nicht vor denselben Fehler zu begehen.
In diesem Moment spürte ich die Anwesenheit einer anderen Präsenz hinter mir. Eine vertraute Präsenz, die keine Gefahr bedeutete. Ich bezweifelte auch, daß noch andere machtsstarke Individuen hier lebten, einmal abgesehen von Tenenel Djo, der neuen Königin des Hapes-Clusters, natürlich.
"Habt ihr gefunden, wonach ihr gesucht habt, Mistress Callista?"
Stargate Basis/DU (Major Carter)
"Chevron 4 aktiviert", informierte der Offizier am Stargatecomputer. Die Koordinaten für diesen Planeten waren uns unter mysteriösen Umständen zugefallen. Während einer Ausgrabung, an der Küste Japans ausgerechnet, waren einige Archäologen auf eine schon ziemlich verblichene Schriftrolle gestoßen. Das hatte natürlich sofort Daniels Neugier erweckt, sobald er die Schriftrolle in Händen hielt. Das Einzige von wirklichem Interesse darauf, zumindest von dem, was noch lesbar war, waren eine Kombination von Zeichen gewesen, die aneinandergereiht genau ausreichten, um eine Stargateadresse zu bilden.
"Chevron 5 aktiviert." Es war auch noch ein Text auf der Schriftrolle gewesen aber, obwohl ihn mit Hilfe einiger Aufpolierungsarbeit durch Computertechnik geringfügig lesbar gemacht hatten, schien selbst Daniel mittlerweile vor der definitiv nicht irdischen Sprache zu kapitulieren. Es bestand keine Parallele zu irgendeiner bekannten Schriftzeichensprache, weder altertümlich, noch neuzeitlich oder sonst irgend etwas, was wir auf anderen Planeten aufgefangen hatten. Es war schlichtweg nicht lesbar.
"Chevron 6 aktiviert." Es würde nicht funktionieren. Die Adresse meinte ich. Wenn ich recht hatte, würde es nicht funktionieren, da war etwas, was wir alle übersehen hatten und ich erst zufällig vor ein paar Stunden entdeckt hatte. Nun, ich würde gleich herausfinden, ob meine Erkenntnisse richtig waren... wenn ja, würden die Folgen sicher interessant werden.
"Chevron 7..." Ich beobachtete wie das gewaltige Rad des Stargates sich auf das letzte Zeichen zudrehte und einrastete... nur um gleich wieder aufzuspringen. Wie erwartet. "Wird nicht akzeptiert", stellte der Offizier verblüfft fest und prüfte verwirrt seine Eingaben. Es war unnötig zu sagen, daß die Koordinaten stimmten.
"Das ist unmöglich, ich bin sicher, wir haben alles richtig aufbereitet", stellte Daniel ebenso verwirrt fest. "Vielleicht war es gar kein Sternentorcode oder derjenige, der ihn geschrieben hat, hat einen Fehler gemacht", gab Teal'C in seiner ruhigen, unbeeindruckten Art zu bedenken. Meine beiden befehlshabenden Offiziere, Colonel Jack O'Neill und General Hammond, sahen sich fragend an, bis Jack... Colonel O'Neill seinen Blick auf mich richtete. Für einen Moment fürchtete ich schlucken zu müssen. Die letzten Missionen hatten etwas aufgewirbelt, das nicht sein durfte. Eine Spannung auf emotionaler Ebene, die unserer beider Stellung nicht erlaubte... Gerade so schaffte ich es ausgeglichen zu erscheinen und erwiderte seinen Blick.
"Carter, irgendwelche Ideen?" Ich nickte, dankbar für die Ablenkung, drehte mich um und tippte ein paar Befehle in ein Terminal ein. "Sehen sie." Ein Bild der Schriftrolle erschien, aufbereitet, geglättet und überarbeitet, sowie mit einer kleinen Änderung versehen, die ich erst vor kurzem hinzugefügt hatte. Es war immer noch schwer zu erkennen aber wenn man wußte, worauf man zu achten hatte... "Wenn sie genau hinsehen, dann entdecken sie, daß der Code nicht allein aus den sieben Zeichen besteht, die offensichtlich sind." Ich zog mit einem Finger die markanten Stelle nach, die sich etwas vom Rest des Pergamentpapiers abhob und wie zu erwarten, erkannte Daniel als erstes, was ich meinte.
"Es sind acht Symbole", meinte er verblüfft und ich nickte beipflichtend. "Ich war mir zuerst nicht sicher, ob ich nicht irgendwelche Dinge sehe. Dies ist ganz sicher eine Stargateadresse aber eben eine achtstellige. Und wir alle wissen, was das bedeutete." Erst ein einziges Mal hatten wir eine solche Adresse erfolgreich angewählt. Das war als Jack... Colonel O'Neill unter dem Einfluß der Asgaadtechnologie stand. Damals hatte es einen enormen Energieaufwand gebraucht, um die Grenze zu überschreiten, die es unmöglich machte achtstellige Adressen, Stargates außerhalb der Reichweite des normalen Systems, zu erreichen. Wir hatten es nie geschafft den Apparat zu rekonstruieren, den Jack damals gebaut hatte.
"Ich glaube", meinte Angesprochener, "das könnte größer sein, als wir vermutet haben. Das sagt mir mein Gefühl. Wir sollten versuchen Thor zu erreichen." Er sah General Hammond an. "Mit ihrer Erlaubnis natürlich, Sir." Hammond gab ein zustimmendes Nicken. "Nehmen sie Kontakt mit den Asgaad auf, Colonel, und fragen sie um Rat." Das hieß natürlich, sofern man einmal Kontakt bekam. Die Asgaad waren noch schwerer zu erreichen, als die Tok'ra.
Shadow Chaser, im Anflug auf Yavin 8/JU (Jacen)
Ich betrachtete den näherkommenden achten Mond gedankenverloren durch den Sichtschirm der Shadow Chaser, dem einstigen Paradeschiff der Schatten-Akademie. Yavin 8 war kein aufregender Himmelskörper. Von Pol zu Pol war der Planet von brauner Tundra durchzogen. Neben den violetten Bergketten gab es nur wenige große Wasserflächen, trotz des hohen Grundwasserspiegels des Mondes.
"An was denkst du, Jacen?" Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und sah auf, um in das Gesicht meiner Freundin Tenel Ka zu blicken. Sie war besorgt und ich konnte ihre Haltung nur bestätigen. "Ich habe ein ungutes Gefühl über diesen Fund. Erst einmal scheint das eine Menge Aufmerksamkeit aufgewirbelt zu haben, wenn auch schon Mom und Dad unterwegs sind und außerdem..." Ich brach ab und sah wieder hinaus. "Die Macht erscheint im Aufruhr... wenn man das so sagen kann. Es ist schwierig zu beschreiben."
Tenel Ka schwieg. So standen wir ein paar Minuten da und blickten dem näherkommenden Mond entgegen. Eine Gruppe von jungen Melodies, der größten mehr oder weniger intelligenten Spezies auf Yavin 8, hatte das Artefakt ausgegraben, das soviel Trubel ausgelöst hatte. Was genau nun zu erwarten war, davon hatte ich nur eine sehr geringe Vorstellung. Der Aufbruch war sehr überhastet gewesen, trotzdem war ich froh, daß Onkel Luke uns mitgenommen hatte. Jede Abwechslung, sei sie auch noch so beunruhigend, war besser als der normale Tagesablauf in der Jedi Akademie.
"Wir werden es bald herausfinden. Auf jeden Fall, denke ich das." Es war selten Tenel Ka einmal verunsichert zu hören, doch in den letzten Monaten seit wir die Schatten-Akademie mehr und mehr zurückschlagen konnten, hatten wir viel mehr Zeit für... uns gefunden. Ich hatte es zwar nie wirklich zugeben aber genauso wenig abgestritten wie sehr mir die stolze Kriegerprinzessin von Dathomir, sowie Thronerbin von Hapes am Herzen lag. Zuletzt war es mir gelungen das mehr zum Ausdruck zu bringen. Seltsamerweise hatte das Erfahren von ihrer adligen Herkunft mich sogar eher wachgerüttelt. Zuvor hatte ich sie immer nur als die Kriegerin gesehen aber während unserer Zeit auf Hapes, wo sich Tenel Ka vom Verlust ihres Armes, den ich ihr unglücklicherweise zugefügt hatte, erholte, lernte ich eine Seite an ihr kennen, die mich überraschte und mir auch zeigte, daß wir gar nicht so verschieden waren, wie es immer schien.
"Ich schätze mal, du möchtest keinen Witz hören, oder?" Tenel Ka lächelte. Früher eine Seltenheit und schon gar nicht, wenn es um meine Witze ging. "Nein, Jacen. Ich denke, das wäre nicht angemessen." Sie beugte ihren Kopf etwas zu mir herüber und unsere Lippen berührten sich für ein paar Sekunden. Wir waren immer noch sehr, sehr vorsichtig und zurückhaltend.
"Laß uns nach vorne gehen. Wir müßten gleich da sein", sagte ich und griff nach ihrem gesunden Arm und gemeinsam gingen wir zurück zum Cockpit.
(Jaina)
Tief summend kollidierte meine purpurviolette Klinge mit dem bronzefarbenen Braungelb der Waffe meines Sparringpartners. Lowbacca, Wookie und Neffe von Chewbacca, knurrte kurz und drückte verbissen gegen mein Lichtschwert. In einer schnellen Bewegung beschrieb er einen Aufwärtshieb, den ich blockierte, gefolgt von einem Stichversuch. Leichtfüßig wich ich mit einem Ausfallschritt aus und täuschte rechts an. Lowie jedoch erkannte meine Finte, parierte meinen Hieb und ließ seine Klinge in einer diagonalen Aufwärtsbewegung nach oben kommen. Ich begegnete ihm mit entgegengesetzt geführter Klinge.
Für einem Moment standen wir so da und niemand wollte nachgeben. Lowie flitzte seine Zähne in einem Ausdruck freudiger Begeisterung. Ich brachte ein verschmitztes Lächeln zustande. "Patt?" In diesem Moment drang Onkel Lukes Stimme aus dem Bordkom. "Kommt doch bitte nach vorne, Kinder. Wir sind gleich da." Lowie nickte, als Antwort auf meine Frage und schaltete mit einem leichten Brummen seine Waffe ab, nachdem wir beide auseinandergetreten waren.
Schweiß rann mir von der Stirn und ich brauchte ein wenig um durchzuschnauben. Immer üben und immer im Training bleiben, hatte ich mir geschworen, als ich in einem Duell mit meinem alten Freund und jetzt General der Schatten-Akadamie Zekk beinah getötet worden wäre. Die Zeiten waren düster und obwohl das Zweite Imperium einige vernichtende Niederlagen erlitten hatte, mußte man immer vorbereitet sein. Und wer wußte schon, was uns da unten erwartete.
Die Beschreibungen, die uns über den Fund auf Yavin 8 erreicht hatten, waren eher spärlich. Die Einwohner waren nicht das, was man allgemein als intelligente Spezies bezeichnen konnte, aber sie dumm zu nennen, das wäre auch nicht angemessen. Die Nachricht des Teams der Neuen Republik hatte sich lediglich darauf belaufen, daß es sich um ein riesiges kreisrundes Objekt, wie ein Tor, handelte, aus einem Metall, das vollkommen unbekannt und mit nichts Vorhandenen zu vergleichen war. Halt alles sehr vage und ich brannte regelrecht darauf näheres zu erfahren, Lowie ging es sicherlich ähnlich.
Mein Lichtschwert am Gürtel befestigend, meinte ich zu meinem Wookiefreund. "Komm, wir sollten uns beeilen damit unsere beiden Turteltäubchen nicht auch noch vor uns da sind." Lowie brummte eine Frage und obwohl ich ihn auch so verstanden hatte, begann MTD mit seiner blechernen Stimme von Lowies Gürtelschnalle aus zu übersetzen. "Master Lowbacca läßt fragen, inwiefern das von so wichtiger Bedeutung sei." Der junge Wookie knurrte über diese, für den kleinen Übersetzerdroiden typische Interpretation, ignorierte ihn aber ansonsten.
"Nun..." Ich schwieg für eine Weile. "Ich kann Jacen doch nicht in allem schneller sein lassen." MTD gab ein nicht zu interpretierendes Zirpen von sich. "Ich glaube nicht, daß das der Fall ist, Mistress Jaina. Dementsprechend verstehe ich ihre Argumentationskette nicht." Den Kopf schüttelnd und ein Grinsen aufsetzend, das etwas an Dad erinnerte, auch wenn Jacen das besser konnte, erwiderte ich: "Das macht nichts, MTD... Ich verstehe es nämlich auch nicht." Lowie prustete amüsiert und MTD gab etwas über "Menschen und ihre Verhaltensweisen" von sich.
Als wir den Aufenthaltsraum verließen, atmete ich tief durch. Ich hatte es schon wieder getan, ich hatte an Zekk gedacht. Dabei hatte ich mir geschworen dies nicht mehr zu tun. Aber was sollte ich tun? Keiner von uns konnte sich recht damit abfinden, was er geworden war, und genauso war es bei mir... nicht wahr?
Wir betraten das Cockpit und wie ich vermutete hatte, waren Jacen und Tenel Ka bereits da. Mein Bruder drehte sich zu mir um und mußte wohl augenblicklich meine Stimmung aufgefangen haben. Ich versuchte gar nicht mehr meine Gefühle vor ihm zu verbergen, das hatte ich noch nie ernsthaft getan. Er schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln, so kurz, daß es keiner außer mir sehen konnte. Ich antwortete mit meiner eigenen schwachen Variante und setzte mich schweigend in den Copilotensitz neben Onkel Luke. Der Landeanflug und alles was danach kam, würde mich sicher ausreichend von diesem leidigen Thema ablenken.
Kapitel 2: Das geheimnisvolle Tor
Stargate Center/DU (Daniel)
Frustriert vergrub ich den Kopf in den Händen. Das ergab alles nicht den geringsten Sinn. Mit den letzten Reserven an Computertechnik wurde die Schriftrolle noch einmal überarbeitet und mehrere längere Passagen des Textes, der sich neben der Adresse darauf befand, war nun sichtbar. Jedoch, so sehr ich mich auch bemühte, konnte ich nicht die geringste Verbindung zu irgendeiner altertümlichen Sprache herstellen. Es war zum Verzweifeln und meine Augen schmerzten vom auf den Bildschirm starren und parallel in Büchern wälzen. Und nichts davon erwies sich als auch nur im Geringsten fruchtbar.
"Ich schätze, sie waren nicht erfolgreich, Daniel." Sam kam gerade in den Raum und brauchte nur einen Blick, um zu erkennen wie frustriert ich war, woraus ich ja auch keinen Hehl machte. "Das ist mir einfach alles Unbekannt. Diese Schriftzeichen entspringen definitiv weder einer irdischen oder irdischverwandten Sprache, die je niedergeschrieben wurde. Hat Jack etwas erreicht?" Sam schüttelte den Kopf und setzte sich auf einen freien Stuhl. "Nein. Sie wissen ja wie das ist. Die Asgaad zu erreichen gestaltet sich wohl schwieriger, als die Verbindung zu einem Stargate auf einem Planeten mit einem schwarzen Loch zu kappen, trotz Jack... Colonel O'Neills guter Verbindungen zu Thor." Ich brachte ein Lächeln zustande und lehnte mich seufzend zurück. Für einen Moment lang war ich versucht gewesen Sam über sie und Jack auszuquetschen aber was würde es bringen. Das war eine Sache, die die beiden unter sich ausmachen mußten.
"Hier." Sam stellte einen zylinderförmigen Behälter auf den Tisch. "Die neuesten Ausgrabungen haben noch eine Schriftrolle hervorgebracht, die wesentlich detaillierter und gut erhaltener sein soll. Wir sollten sie möglichst schnell einscannen, bevor sie uns vollkommen verloren geht." Na toll, noch eine ganze Schriftrolle voller unlesbaren Textes. Ich zuckte mit den Schultern und griff nach dem Behälter. Was machte es schon. Vielleicht fand ich diesmal einen Anhaltspunkt. Wenn wir keine Hilfe hierbei bekamen, dann hing mal wieder alles an mir.
Minuten später saßen Sam und ich vor dem Schirm und starrten unwissend und verwirrt auf den herunterscrollenden Text, der selbst für mich nur böhmische Dörfer darstellte. "Können sie damit etwas anfangen", fragte Sam irgendwann. Ich schüttelte schwach den Kopf. "Nein, das ist mir alles völlig..." Ich brach ab, las die letzte Zeile noch einmal, blinzelte zweimal ungläubig und griff nach einem meiner selteneren Büchern, die Unwissende wohl als Märchenbücher oder ähnliches bezeichnet hätten, und schlug ein bestimmtes auf. Nach einigem Suchen wurde ich fündig. Dies brachte ich auch lautstark zum Ausdruck, räusperte mich aber gleich beschämt, als ich Sams verwirrten Blick bemerkte.
"Einige dieser Schriftzeichen kamen mir vage bekannt vor, doch konnte ich beim besten Willen nicht sagen woher. Aber wenn man einmal diese abstruse Möglichkeit in Betracht zieht, scheinen Teile dieser Schrift auch in Überlieferung von den alten mythologischen Inseln Atlantis und Avalon stammen." Für einen Moment starrte Sam mich ungläubig an, dann schnappte sie sich das Buch von mir und begann selbst zu lesen...
Hapes-Cluster, Therephon-Raumhafen/JU (Callista)
Der Raumhafen war zwar nicht so geschäftig wie auf der Hauptwelt Hapes selbst aber auch Therephon war ein sehr zentrales Handelszentrum, das eine Menge Verkehr täglich anzog. Daher war es auch nicht schwierig hier an ein geeignetes Schiff zu kommen, das unseren Ansprüchen entsprach. Gewiß hätte es auch noch andere Möglichkeiten für mich gegeben aber seit ich mich von Luke losgesagt hatte, vermied ich es diese in Anspruch zu nehmen. Ich hatte auch so alles, was nötig war... bis auf die Macht.
Meine Hoffnung, daß sich mit der Zeit meine Fähigkeiten in der Macht wieder einstellten, hatten sich leider nicht bestätigt. Und mit jedem Monat, jedem Jahr, das verstrich, schmolzen meine Chancen auf ein Wiedererlangen meiner Kräfte und damit auch auf eine Wiedervereinigung mit Luke... Sofern er mich nach all den Jahren überhaupt noch wollte. Ich hatte es gehaßt, wirklich. Ich hatte es gehaßt ihn auf Nam Charios so stehenzulassen und es würde mich nicht wundern, wenn er mir das vielleicht verzieh aber mich sicherlich nicht mehr mit offenen Armen empfangen würde. Doch ich mußte das tun, für mich, für ihn und für...
Ich warf einen Seitenblick auf Caitlin, die ruhig neben mir herging. Wenn man sie so sah, war sie zwar ein leicht exotischer Anblick mit den glänzendsilbernen Haaren, die von einigen tiefroten und blauen Strähnen durchzogen waren, sowie den fast schon farblos, glasigen Augen mit einem leichten Schimmer von Himmelsblau darin. Aber ansonsten wirkte sie ganz normal, eingehüllt in einer typischen Jedirobe und eine leichte nicht in der Bewegung hinderliche Kombination tragend.
Ihr Potential war faszinierend und beängstigend zugleich. Ich schätze, so ähnlich hatte der legendäre Meister Qui-Gon Jin sich fühlen müssen, als er den jungen Anakin Skywalker entdeckt hatte. Er hatte an den Jungen trotz aller Zweifel des Rates geglaubt, sowie ich an Caitlin glaubte. Die Aufzeichnungen waren spärlich aus dieser Zeit, wurden aber immer besser, seit vor kurzem einige alte Dokumentationen aus dieser Zeit aufgetaucht waren, was Sitzungen des Jedirates anbelangte.
Caitlin, sie war auch ein wichtiger Grund, warum ich gegangen war. Das war möglicherweise dumm und weise zugleich und ich glaubte auch nicht, daß weder Luke noch Caitlin selbst meine Beweggründe vollends verstehen würden... sollten sie je davon erfahren. Aber das war momentan noch kein Thema, wenn ich auch fühlte, und dazu brauchte ich keine Empfindung der Macht, daß diese Zeit eher kommen würde, als ich momentan erahnen und erhoffen konnte.
Die Visionen meiner Schülerin waren in den letzten Tagen immer stärker geworden und ich konnte mir nur vage vorstellen, was sie zu bedeuten hatten. Wenn meine Vermutungen zutrafen, um wen es sich bei dem Jungen in ihrer Vision handelte, dann würde es wohl unabdingbar sein, daß ich mich früher oder später mit Luke in Verbindungen setzen müßte.
Doch nun war unser Ziel erst mal ein anderes. Eigentlich war ich mir gar nicht mal sicher, wohin es gehen sollte, jedoch diese Frage würde ich Caitlin überlassen. Die Macht war so stark in ihr, daß es ihr sogar möglich war Routen durch den Hyperraum nach reinem Gefühl festzulegen. Wie gesagt sie war ein Wunder und erschreckend zugleich.
"Wir sind da." Mittlerweile hatten wir Andockbucht 28 erreicht. Irgendwie fühlte ich mich seltsam, eine Ungewißheit über den Verlauf und das Ausmaß unserer Reise und es war ein Wunder, daß ich überhaupt jemanden gefunden hatte, der sich bereit erklärte sein Schiff für ein ungewisses Reiseziel zur Verfügung zu stellen. Das erinnerte mich daran, was Luke mir über seine Gefühle erzählt hatte, als er mit Obi-Wan Tatooine verlassen hatte. Der Aufbruch in ein neues Abenteuer...
Ich schüttelte die Gedanken ab und konzentrierte mich wieder auf die bevorstehende Aufgabe. Nach Abenteuern und großen Erlebnissen trachtete es einem Jedi nicht.
Yavin 8 (Lowie)
Das Tor wirkte im ersten Moment für mich wie ein monumentales Denkmal. Jedenfalls war das mein erster Eindruck. Ich konnte nicht behaupten je schon einmal etwas Vergleichbares oder entfernt ähnliches wie dieses Objekt gesehen zu haben. Für den gewöhnlichen Beobachter erschien das Objekt, als nichts weiter als ein großer runder Kreis mit einigen seltsamen Schriftzeichen darauf. Doch das war es nicht. Es war viel mehr.
Mittlerweile hatten wir zusammen mit einigen Experten der Neuen Republik Stunden damit zugebracht das Tor zu analysieren, denn daß es ein solches darstellte, darüber waren wir uns einstimmig einig geworden. Die Legierung ließ sich entfernt mit einer Quantenpanzerung vergleichen, hatte aber wesentliche markante Eigenarten, deren Funktion noch keiner so richtig herausgefunden hatte.
Es wäre eine Art Transportsystem, hatte Anakin, der kurz nach unserer Landung zusammen mit Jacen und Jainas Eltern ebenfalls auf dem achten Mond Yavins angekommen war, gesagt. Ich war geneigt dem Jungen zuzustimmen, wenn Jaina auch noch so ihre Zweifel hatten, von den restlichen Technikern wollte ich gar nicht sprechen. Auf jeden Fall hatten wir hier etwas sehr Großes, in Bezug auf die Wichtigkeit, vor uns. Das konnte ich einfach fühlen und ich glaubte, meine Freunde empfanden es genauso.
Momentan hatte die ganze versammelte Mannschaft eine Pause eingelegt. Die wenigen Techniker und Experten hatten sich frustriert zurückgezogen, Jacen und Tenel Ka saßen etwas abseits und redeten leise miteinander. Jaina hockte ein wenig einsam und sah hinauf in den seltsam bräunlich gefärbten Himmel. Ich machte mir wirklich Sorgen um sie. Seit der Sache mit Zekk war sie stets sehr verschlossen. Man brauchte kein Hellseher zu sein, um zu sehen, was sie beschäftigte, jedoch hielt ich mich noch zurück etwas zu sagen.
Master Skywalker hatte sich mit Leia Organa Solo und Han Solo zurückgezogen, um ein paar Dinge zu besprechen. Es blieb also nur noch der junge Anakin übrig aber noch konnte ich den Bruder der Zwillinge nirgendwo entdecken. Verwundert knurrte ich etwas und bekam wie erwartet prompt eine Antwort von MTD. "Nein, Master Lowbacca, ich weiß nicht, wo sich Master Anakin aufhält." Ungehalten schwang ich mich von meinem Sitzplatz und sah mich um. Es konnte natürlich auch sein, daß er mit seinen Eltern gegangen war, was ich aber eigentlich bezweifelte. Jedoch war er nirgendwo in Sichtweite und soweit konnte er ja nun nicht weg sein. Es sei denn...
Ein beunruhigendes Gefühl beschlich mich und ließ meine Nackenhaare sich aufrichten, als ich um die Ecke glitt, die unseren provisorischen Rastplatz von dem Tor abschirmte. Was ich sah, ließ mich überrascht aufbrüllen, bevor ich dann wie festgewurzelt dastand. Von meinem Gebrüll angelockt, tauchten auch bald die beiden Zwillinge und Tenel Ka neben mir auf. "Was ist denn, Lowie?" wollte Jacen wissen.
Ich deutete geradeaus. Anakin stand gedankenverloren an dem Steuerungspult, das durch irgendeinen mir unbekannten Mechanismus mit dem Tor verbunden sein zu schien und wie ich glaubte, eine Art Schlüssel darstellte. Als wir uns Anakin nährten, sahen wir, daß er seine Hände über den Schaltflächen mit den Symbolen ruhen ließ. Nur einen Moment später begann er diese in bestimmter Reihenfolge zu drücken...
"Was macht er da?" Tenel Ka runzelte die Stirn. "Frag ihn lieber nicht. Meistens kann er's eh nicht erklären", stellte Jacen ebenfalls etwas unsicher fest. Anstatt aufzublicken, fuhr Anakin fort und war mittlerweile bereits beim sechsten Symbol angekommen. Auf seine Eingaben hin, hatte das Tor sich zu drehen begonnen und die metallischen Einrastmechanismen markierten die eingegebenen Symbole. Für einen Moment verharrte er unschlüssig. "Wir werden gebraucht", meinte er schlicht und es war seltsam wieviel Wahrheit man in diesen Worten spüren konnte. Nach einigem Zögern betätigte er zwei Symbolschaltfläche in schneller Reihenfolge. Die erleuchteten Symbole flackerten kurz auf und das Tor gab einige protestierende Geräusche von sich. Funken flogen aus dem Torring, der Bedienungskonsole und auch aus den, an das Tor angeschlossenen, Analysegeräten. So, als ob es mit aller Macht versuchte genug Energie aufzunehmen, um den Prozeß durchzuführen.
Ich duckte mich instinktiv, als eine gewaltige Fontäne aus dem Tor explodierte, sich dann wieder zurückzog und in ein bläuliches Gemisch verfestigte. Es wirkte irgendwie wie ein Wasserspiegel, jedoch nicht reflektierend. Die seltsame Masse blieb vollkommen stabil zwischen den Rändern des Tores stehen.
Bevor auch nur einer von uns reagieren konnte, war Anakin bereits vorgetreten, blieb für einige Momente abwägend vor dem Tor stehen und ging dann hindurch. Jaina und Jacen riefen noch etwas aber er war bereits verschwunden - und kam auch nicht mehr auf der anderen Seite wieder heraus. Soviel zu seiner Theorie...
"Das ist wieder typisch. Er muß doch immer tun, wonach ihm der Kopf steht und das ohne nachzudenken", meinte Jaina schnaubend. Jacen sah nachdenklich drein, was eher weniger zu ihm paßte. "Ich schätze, wir müssen uns schnell entscheiden, ob wir ihm hinterher sollen oder nicht." Einen Blick auf die funkensprühenden, als Energiequellen mißbrauchten Geräte, fügte er hinzu: "Viel Zeit wird uns wohl nicht mehr bleiben."
Ich gab knurrend meinen Kommentar ab. Mittlerweile kannte ich die beiden Solo-Zwillinge so gut, daß ich eh bereits wußte, was sie tun würden. MTD hingegen schien diese Weitsicht nicht zu besitzen und so meinte der kleine Droide entrüstet: "Also, Master Lowbacca! Wie können sie nur so schnell entscheiden? Wir wissen doch gar nicht mit welchen Risiken..." Ich schaltete den Droiden genervt ab. Jaina begann mich auch langsam so zu verstehen und auch Jacen wurde besser.
"Ich weiß, was du meinst, Lowie", sagte Jacen. "Wenn wir es nicht tun, sind wir doch die Dummen und müssen Anakins Verschwinden erklären." Jaina nickte nur grimmig. Er sah Tenel Ka an und diese richtete als Antwort nur den Sitz ihres Reptilienpanzers. "Das ist eine Tatsache."
Jaina sah in die Runde und erhielt einstimmiges Nicken von uns allen. "Also dann." Seite an Seite schritten wir gut eine halbe Minute nach Anakin durch das schimmernde Tor. Nicht mal fünf Sekunden später gab dieser unter der Belastung nach und fiel in sich zusammen.
An Bord der Star Flash (Caitlin)
Die Star Flash war ein Frachter, nach allen anzulegenden Maßstäben, kein altes corellianisches Modell wie der historische Millennium Falke, sondern einer der ganzen neuen Typen, von dem man meinen könnte, der Vogel sei direkt vom Produktionsband. Jedoch der erste Eindruck, den man von dem Schiff bekam und wenn man nur mal ein geschultes Auge auf die vielseitig, verworrenen und miteinander verbundene Kabel und Leitungen warf, bekam man den Eindruck eine futuristische Version des corellianischen Schiffes betreten zu haben, das Han Solo in zahlreiche Schlachten und noch so einiges mehr gelenkt hatte.
"Sie scheinen wenige Fragen zu stellen, Captain Siklah", meinte Mistress Callista und bedachte ihn mit einem neugierigen Blick. Captain Adam Siklah war das typische Bild, was die Allgemeinheit wohl von einem Schmuggler hatte und ich bezweifelte, daß er vollkommen legal war, wenn es auch nicht so extrem sein dürfte, denn das war im und um das Hapes-Cluster nahezu tödlich. Siklah war eine hochgewachsener Mensch, mit kurzem dunklen Haar, das irgendwie halb gekämmt, halb wirr wirkte. Im totalen Kontrast dazu stand seine schon fast protzig erscheinende Kleidung. Neben einer bequemen aber doch ausreichend verzierten Flugkombination in Weißsilber, trug er einen dunkelblau bis schwarzen Umhang. Wenn man die offiziellen Bilder zurate zog, wirkte Siklah wie eine Mischung aus Han Solo und Lando Calrissian.
"Aber Fragen würden sie doch bestimmt nicht wünschen, Jedi", erwiderte Captain Siklah ruhig und ohne das geringsten Anzeichen von Spott. Meine Lehrerin schwieg daraufhin für eine Weile, während der hochgewachsene, gebbürtige ? uns ins Cockpit des schnittigen, wenn auch absonderlichen Schiffes führte.
"Sie scheinen sich ja auszukennen, Captain." Siklah lachte rauh. "Nun, mein Patenkind ist eine Jedi und sie erzählt hin und wieder ein paar Geschichten, wissen sie. Außerdem scheinen sie zu vergessen, daß wir in einer Zeit leben, in der die Jedi nicht mehr nur ein Mythos sind, sondern wieder ein fester Bestandteil der Gesellschaft... Selbst wenn das einigen nicht gefallen mag."
Er ließ sich in den Pilotensitz fallen und sah erwartungsvoll zu Mistress Callista auf. "Also, wo soll's denn nun hingehen. Sie sagten, sie wüßten das noch nicht so genau." Meine Lehrerin zuckte mit den Schultern und Captain Siklah hob fragend eine Augenbraue. "Ich weiß es nicht, fragen sie Caitlin." Er sah zwischen mir und Mistress Callista hin und her. "Jetzt muß ich doch einmal fragen, was meinen sie damit?" Die ausgeglichene Jedi erwiderte seinen Blick ruhig und wiederholte. "Meine Schülerin wird ihnen sagen, wo wir hinfliegen sollen oder besser gesagt, sie wird uns hinführen."
Captain Siklah schluckte kurz, als ihm scheinbar bewußt wurde, auf was er sich da eingelassen hatte. Es war ihm eindeutig unwohl bei dem Gedanken sein Schiff dafür herzugeben. Schließlich zuckte er mit den Schultern. "Na, von mir aus. Ich hab ja wohl keine andere Wahl, oder?" Damit startete er das Schiff und ich setzte mich schweigend an den Navigationscomputer, immer noch etwas überrascht über sein schnelles Einlenken.
Stargate Basis/DU (Teal'C)
"Das... ist... wirklich... klasse..." Colonel O'Neill boxte auf einen Sandsack ein und ließ so seinen offensichtlichen Frust über die Unerreichbarkeit der Asgaad heraus. "Wenn man sie mal braucht..." Der Sandsack schwang hart zurück und O'Neill wich ihm aus. "... sind sie nicht zu erreichen." Ich würde die Ta'uri nie verstehen, warum sie ihren Streß auf so seltsame Art abbauten. Eine tiefe Meditation im Shol'va war mir in diesen Fällen immer lieber und auch wesentlich entspannender. Aber es lag nicht in meiner Natur mich darüber zu beschweren. Schließlich mußte O'Neill ja selber wissen, was er da tat und ob das gut für ihn war.
"Ich glaube nicht, daß das der einzige Grund deines Frustes ist, O'Neill", stellte ich trocken fest. Schwitzend lehnte dieser sich an die Wand mir gegenüber. "Und was soll das bedeuten?" Ich ging nicht weiter auf seinen Tonfall ein und meinte direkt heraus: "Du denkst darüber nach, was du und Major Carter jetzt machen sollen und das Ergebnis frustriert dich." O'Neill grummelte ungehalten. "Bin ich so durchschaubar?"
Die letzten Ereignisse um die Mission auf dem Goa'uld Schiff waren immer noch sehr präsent. Nicht nur für O'Neill und Major Carter. Eigentlich war es nicht meine Art mich in solche Dinge einzumischen aber O'Neill war mein Freund und ich machte mir Sorgen um ihn, da er in der letzten Zeit oft sonderbar und abwesend wirkte.
Zu einer Antwort kam ich nicht mehr, da just in diesem Moment der Alarm losheulte und da wir mittlerweile schon geübt darin waren, waren wir schon im Gang, bevor überhaupt erst die Meldung einer unautorisierten Stargateaktivierung von außerhalb durch die Station hallte. Kurz vorm Stargatekontrollraum gesellten sich die letzten beiden Mitglieder unseres Teams ziemlich abgekämpft aussehend zu uns. "Was auch immer ihnen über die Leber gelaufen ist, muß wohl warten", kommentierte O'Neill nach einem länger als nötig gewesenen Blick zu Major Carter.
Im Kontrollraum angekommen gesellten wir uns zu General Hammond und den Kontrolloffizier am Stargatecomputer. "Was ist hier los?" wollte O'Neill wissend. Daniel Jackson betrachtete mit gerunzelter Stirn die Koordinaten, die auf dem Computerschirm erschienen. Bevor er auch nur etwas sagen konnten, zuckten Funken aus dem Stargate und die Beleuchtung flackerte bedrohlich. "Das sind die Koordinaten von der Schriftrolle, Sir", stellte Major Carter nun fest. Mittlerweile befand die Anwahl sich bereits beim siebten Zeichen und die Energieversorgung der Station schien sich heftig zu sträuben. Unter uns gingen die Soldaten in Verteidigungsstellung. Dann gab es einen lauten Knall, als das achte Symbole auf den Bildschirm erschien, im Stargate einrastete und das Tor bildete. Ächzend gab irgend etwas seinen Geist auf, die Beleuchtung fiel aus und sämtliche Bildschirme wurden schwarz.
"Alle Systeme sind tot, Sir. Wir können nicht mal die Iris schließen", informierte der Kontrolloffizier und bemühte sich gar nicht erst etwas zu tun. So blind wie wir jetzt waren, konnten wir nicht mal feststellen, ob etwas oder jemand durch das Tor kam. Wie um diese Frage zu beantworten, tauchte eine menschliche Gestalt aus dem Kreis aus wabernder Energie auf.
Die Soldaten unten hatten ihre Waffen angelegt aber zögerten, als sich im dämmrigen Licht, das das Stargate ausstrahlte, herausstellte, daß es sich nur um ein Kind handelte, das sich verwirrt und interessiert zugleich umsah.
Kapitel 3: Begegnungen
Yavin 8/JU (Luke)
Na toll... Da hatten sie ja wieder was angestellt. Man sollte meinen, jetzt, wo sie älter waren und die innere Ruhe von Jedirittern oder zumindest Schülern besaßen, würden sie den Trubel nicht mehr automatisch anziehen. Aber trotzdem waren die Zwillinge schon immer gut darin sich in irgendeinen Schlamassel zu bringen. Und gerade Anakin konnte das noch viel besser, wobei er meist wirklich nicht wußte, was er tat.
Ich war gerade nach draußen gekommen und wollte nach meinen Schülern sehen, da hatte ich die Aktivität am Tor bemerkt. Natürlich hatte ich schnell reagierte, doch es war zu spät gewesen. Gerade noch so hatte ich die Symbole auf der Schalttafel erhaschen können, dann brach alles in sich zusammen. Es war mir absolut schleierhaft wie die Kinder herausgefunden hatten, was sie zu wählen hatten und irgendwie hatte ich das dumpfe Gefühl, daß Anakin nicht ganz unschuldig daran waren.
"Es scheint, daß das Tor zumindest für diesen speziellen Durchgang nicht von sich aus ausreicht, um eine Verbindung herzustellen." Han redete auf den armen Techniker ein, der unter dem Kreuzverhör von Han und Leia schon merklich zusammengeschrumpft war. Zum Glück waren beide besonnen genug nicht gleich durchzudrehen. Es war ja wahrlich nicht das erste Mal, daß so etwas passierte.
"Richtig", bestätigte ich Hans Feststellung. "Wir brauchen eine starke Energiequelle, um das Tor lange genug offenzuhalten, denn irgendwie habe ich das Gefühl wir haben nur noch diese eine Chance. Am besten wäre ein Hyperantriebskern oder so etwas..." Der Techniker schwitzte merklich. "Hören sie, Sir, ich bin wirklich nicht befugt Material auf diese Weise..."
"Tun sie's einfach!" Das war Leia und sie verfehlte ihre Wirkung nicht. Der arme Mann, den eigentlich keine Schuld traf, eilte schleunigst davon. "Er kann nichts dafür, das weißt du, ja?" richtete ich mich an meine Schwester. Leia nickte betrübt. "Ich weiß, ich weiß. Langsam bin ich es nur Leid den Dreien immer hinterherlaufen zu müssen, wenn sie mal irgendwelchen Unsinn angestellt haben." Sie ließ sich von Han zur Seite führen und setzte sich. In solchen Momente konnte man deutlich die Anstrengung sehen, die der Job als Staatschefin mit sich brachte. Es hatte auch an Mon Mothmas Kräften gezerrt und selbst ohne die Vergiftung hatte ich nicht das Gefühl zu der Zeit gehabt, sie hätte es noch viel länger gemacht.
"Hey, mach dir mal keine Sorgen. Die Drei sind keine kleinen Babys mehr, außerdem haben sie ja noch Tenel Ka bei sich, die ist schon gewissenhaft genug." Chewie, der sich zu uns gesellt hatte, knurrte etwas. "Und Lowie natürlich nicht zu vergessen. Was kann ihnen da schon passieren?" Eine ganze Menge wollte ich sagen, verkniff es mir aber. Auch wenn Han recht damit hatte, daß gerade meine vier Schüler schon mit so mancher schwierigen Situation fertig geworden waren, hatte ich doch so meine Sorgen. Wir wußten ja noch nicht einmal, wo sie wann ankommen würden und ob... sie überhaupt irgendwo ankommen würden.
Stargate Basis/DU (Anakin)
Irgendwie war mir kalt. Das Gefühl, als ich durch das Tor schritt war unglaublich. Es war, als ob man ungeschützt aber doch ohne Nebenwirkungen geradewegs durch den Hyperraum laufen würde. Es ging so schnell, sicherlich nicht mehr als ein paar Sekunden und doch fühlte es sich an wie ein Augenblick der Ewigkeit. Nur jetzt war mir kalt. Es verzog sich aber bereits langsam...
Mit aufmerksamen Augen sah ich mich um und war überrascht und auch ein wenig erschrocken eine ganze Ansammlung von Menschen zu sehen, die Waffen auf mich gerichtet hatten. Die Soldaten - wie ich mal annahm - waren genauso verwirrt wie ich. Es war dunkel in dem Raum, bis auf das Licht, das das Tor spendete. Etwas weiter oben konnte ich hinter einer Scheibe einige andere Personen sehen, die das Geschehen beobachteten. "Äh... Hi?"
Mit einem Aufblitzen und einem auftauchenden Geräusch erschienen wenige Sekunden nach mir meine Geschwister und ihre beiden Freunde neben mir. Jacen und Jaina stolperten etwas überrascht und unbeholfen aber ich mochte gar nicht wissen, wie ich ausgesehen haben mußte. Lowie gab einen überraschten Laut von sich, der einige Soldaten zusammenzucken ließ. Nur Tenel Ka schaffte es eine aufrechte, nicht irgendwie lächerliche Haltung zu bewahren. Kurz hinter ihnen fiel das energetische Tor in sich zusammen und eine bedrückende, unwirkliche Stille legte sich über den Raum.
"Anakin", meinte meine Schwester mißmutig mit einem Blick auf die unschlüssigen Soldaten. "Diesmal hast du uns wirklich in Schwierigkeiten gebracht." Ich schwieg, denn das war definitiv ratsam, wenn Jaina sauer auf mich war. Ich wußte mal wieder selber nicht, warum ich das eigentlich alles getan hatte, mir war gewesen, als ob mich jemand rufen würde. Für einen kurzen Moment hatte ich das Bild eines Mädchens gesehen und es sah sehr traurig aus. Im Nachhinein war das sicher nicht die cleverste Idee gewesen, vielleicht hätte ich wirklich erst mit Mom und Dad oder besser Onkel Luke reden sollen. Jetzt war es zu spät dazu.
Augenblicke später öffnete sich das schwere Schott uns gegenüber und die Personen, die ich vorhin oben gesehen hatte, kamen in den Raum. Ein etwas älterer, glatzköpfiger Mann, der anscheinend einen hohen Rang bekleidete und vier Personen in identischer Kleidung. Drei Männer, eine Frau. Einer von den männlichen Offizieren trug ein seltsames Emblem auf der Stirn.
"Du oder ich?" wandte Jaina sich an Tenel Ka. Die Kriegerprinzessin zuckte mit den Schultern und ergab sich schweigend der Verantwortung. Unsere Begrüßungskommando stellte sich vor, wobei sie offensichtlich unschlüssig waren wie sie uns behandeln sollten. Tenel Ka stellte uns dann auch vor, ohne zuviel preiszugeben. Sie sagte lediglich, daß unser Hiersein mehr ein Unfall, denn gewollt war und ließ großzügig meinen Part in der Sache aus.
Darauf wurden wir aus dem Raum herausgeführt und durch schwach beleuchtete Gänge geführt. Anscheinend hatte die Verbindung, die das Tor hergestellt hatte, auch hier einen Zusammenbruch ausgelöst Man brachte uns zu einer Art Untersuchungsraum. Zwar hatte ich keine Lust mich durchfilzen zu lassen, doch als Sohn der Staatschefin der Neuen Republik war ich strenge Sicherheitsmaßnahmen gewohnt. Bei Lowie gestaltete sich das etwas schwieriger, da anscheinend noch niemand hier einen Wookie gesehen hatte...
Irgendwo im Hyperraum/Unbekannt (Caitlin)
Seufzend und einige tiefe Atemzüge nehmend lehnte ich mich in meinem Sitz zurück. Ich war nun einmal noch keine vollausgebildete Jedi, selbst wenn meine Fähigkeiten jetzt schon mindestens so hoch, wenn nicht gar höher, als bei jedem normalen Jedi waren. Außerdem glaubte ich, daß sogar Luke Skywalker selbst Probleme mit dem hätte, was ich gerade getan hatte, gegeben er könnte es überhaupt. "Wir sind unterwegs."
Captain Siklah war die ganze Zeit über ruhig gewesen, gebannt und schweigend. Jetzt sah er skeptisch aus dem Cockpit heraus, wo der Hyperraum in aller seiner Schön- und Wildheit um uns herumwirbelte. "Ich sollte lieber nicht fragen wie das geht, oder?" Ich lächelte schwach. "Sie könnten schon aber ich könnte ihnen keine Antwort geben, da ich es selber nicht weiß." Der stämmige Frachtpilot zuckte abtuend mit den Schultern. "Es reicht mir schon, wenn du mir versichern kannst, daß wir nicht durch einen Stern, ein schwarzes Loch oder ähnliches fliegen."
Ich überlegte einen Moment, ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte, entschied mich dann zu einer Halbwahrheit. "Um ehrlich zu sein, das kann ich ihnen nicht versichern." Siklah starrte mich für einen Moment an, als wäre ich verrückt geworden, dann wurde sein Blick ausdruckslos. "Ah..." brachte er hervor. "Aber keine Sorge", versicherte ich statt dessen. "Wir werden mit ziemlicher Sicherheit an unserem Ziel ankommen... Hoffe ich zumindest." Ich erwähnte nicht, daß das mein erster Ernstfalleinsatz dieser besonderen Fähigkeit war...
Zu meiner Erleichterung ließ er das Thema für den Moment fallen und schien sich damit abzufinden, jetzt könnte er ja eh nichts tun, außer einem blindem Fall aus dem Hyperraum. "Machst du das schon lange? Jeditraining, meine ich. Bisher hatte ich immer gedacht alle neuen Jedi werden in der Akademie ausgebildet."
Für einige Zeit schwieg ich, wendete einige Entspannungstechniken an und ordnete meine Gedanken. "Ich bin eine Waise. Mistress Callista hat mich aufgenommen und aufgezogen. Sie ist wie eine Mutter für mich. Sie erzählte mir, sie sei eine enge Freundin meiner Mutter gewesen und daß ich etwas besonderes wäre. Ich schätze sie kennen die Geschichten um Anakin Skywalkers Herkunft und Familienlinie." Siklah nickte schwach. "So ein Kind bin ich, sagt zumindest Mistress Callista und ich sehe keinen Grund an ihr zu zweifeln." Mein Gegenüber sah mich ungläubig an. "Das heißt also du bist aus..."
"Ja... Genau das."
Yavin 8/JU (Leia)
Warum passierte so etwas eigentlich immer uns. Zogen wir solche Situationen irgendwie an? Nein, das war schlechtes Denken. Es gab keinen Versuch. Nicht für eine Jedi und nicht einmal für mich, die ich wohl nie eine volle Ausbildung abschließen würde. In den letzten Jahren hatte ich mir diese uralte Jediregel zur Maxime gemacht. Ansonsten glaube ich nicht, daß ich das je alles durchgehalten hätten und jetzt war es wieder soweit das eine Krise anstatt. Eine familieninterne Krise, die sich meistens mit irgendwas Größerem verband oder umgekehrt.
Ich konnte nur hoffen, daß dieser Versuch funktionieren würde. Nach einigem Abwägen hatten wir aus einem der leichteren, entbehrbaren Schiffe einen Hyperantriebskern samt Kühleinheit demontiert und mit dem Tor verbunden. So sehr es mir auch mißfiel, Luke hatte recht damit, daß diese Aktion gefährlich sein könnte. Daher hatte er vorgeschlagen vorerst alleine durch das Tor zu gehen und nach den Kindern zu suchen. Sobald es ihm möglich wäre, würde er sich melden.
Als Mutter gefiel mir das natürlich überhaupt nicht, als Staatschefin... Manchmal haßte ich meinen Job wirklich. Es war nicht so, daß ich Luke nicht vertraute, eher das genaue Gegenteil davon, aber... Welche Mutter würde sich schon keine Sorgen machen, wenn ihre Kinder möglicherweise Millionen von Sternensystemen entfernt oder sonst wo waren...
"Na dann", meinte Han grimmig. "Versuchen wir's." Luke überlegte ein paar Sekunden und ich begriff, daß er das Eingabegerät mit der Macht abtastet, um noch einmal ganz sicher zu gehen, daß er sich auch nicht versehen hatte. Dann ohne zu zögern aber auch ohne jede Hektik betätigte er acht Symbole in einer bestimmten Reihenfolge. Für einen Augenblick befürchtete ich, daß uns der Hyperantriebskern um die Ohren fliegen würde, doch mit einem letzten Zischen stabilisierte sich die Energie und das Tor erzeugte einen leuchtenden See aus Energie oder was auch immer.
"Ich beeil mich lieber bevor wir die Verbindung wieder verlieren." Damit schwang er sich einen Rucksack über die Schultern und schickte sich an durch das Tor zu gehen. Ich streckte meine Hand aus und berührte meinen Bruder sanft an der Schulter, dieser drehte sich noch einmal um. "Sei vorsichtig", flüsterte ich. "Ich möchte dich nicht auch noch verlieren." Luke schenkte mir ein beruhigendes Lächeln. "Keine Sorge, wir kommen alle wieder."
Er drehte sich um und verschwand durch das Tor, das sich hinter ihm schloß.
Stargate Basis/DU (Tenel Ka)
Schweigend ließ ich die Untersuchung von Dr. Frasier über mich ergehen. Das war schon ein sehr seltsamer Planet, der ein solch hohes Sicherheitssystem bevorzugte aber bedachte man die Umstände unseres Eintreffens hier, dann waren wir bestimmt nicht normale Besucher. Meine Vermutung war, daß außer durch dieses Tor die Menschen auf diesen Planeten wohl keinerlei Kontakt zum Rest der Republik hatte. Auf einer gewissen Ebene waren sie hier gar nicht einmal auf einem so schlechten technischen Stand aber bei Weitem noch nicht auf republikanischen Standard.
Meine Untersuchung dauerte nicht lange und glücklicherweise hielt Frasier sich mit Kommentaren über meinen Armstumpf zurück, jedoch schien die Ärztin immer noch über etwas beunruhigt. Namentlich unsere Lichtschwerter, die auf einen separaten Tisch lagen und jetzt von ihr inspiziert wurden. Einige mochten es amüsant finden, in welchen Weiser sie unsere Waffen untersuchte, und ich war sicher Jacen fand es amüsant, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen. Ich hingegen bewunderte die Effizienz, mit der Dr. Frasier zu Werke ging.
"Die sind nicht gefährlich. Jedenfalls solange Sie sie nicht einschalten", bemerkte Jacen salopp und ich hätte ihn dafür am liebsten geschlagen, doch wahrscheinlich hätte er das nur als Zeichen der Zuneigung empfunden oder so etwas. "Nun", meinte Dr. Frasier, "da ich mir da nicht sicher sein kann, werde ich diese... Dinger erst einmal von ein paar Experten untersuchen lassen, bevor ihr sie wiederbekommt." Jacen verzog das Gesicht. "Ein Lichtschwert ist nicht nur eine Waffe, Doktor." Er streckte die Hand aus und seine eigene Klinge flog auf ihn zu und er aktivierte es. Ein grünlicher Strahl an Energie, fokusierte durch die seltene Coruscagemme in seinem Inneren, schoß hervor. Dr. Frasier verfolgt all dies mit offenen Mund. "Wir können das jetzt gerne ausdiskutieren. Aber so langsam reicht mir ihr Mißtrauen. Entweder geben sie uns unsere Lichtschwerter zurück oder... wir holen sie uns selber."
Dr. Frasier verteilte kurz darauf ohne weiteren Widerstand und mit dem gebührenden Respekt unsere Lichtschwerter. Ich warf Jacen einen fragenden Blick zu aber dieser gab nur sein typisches Solo-Grinsen von sich. Anscheinend war doch mehr von seinem Vater hängengeblieben, als er zugeben wollte. Zumindest was seine Ungeduld anging.
"Ich schätze", meinte Dr. Frasier etwas unsicher, "ihr seid fertig. General Hammond möchte euch sprechen, sobald die Untersuchung abgeschlossen ist." Sie öffnete die Tür und trat in den Gang hinaus. "Folgt mir."
Jacen sprang von seinem Stuhl auf und schlenderte an meine Seite. Ich warf ihm einen bösen Blick zu, von dem ich nicht wußte, ob er ernst, neckend oder spielerisch gemeint sein sollte, Jacen schien er zumindest nicht zu stören. "Das war aber nicht sehr diplomatisch, Jacen", meinte ich ernst, konnte mir aber ein leicht amüsiertes Lächeln nicht verkneifen. Im Endeffekt war ich es langsam auch Leid gewesen.
(Colonel O'Neill)
Ein Gruppe außerirdischer Kinder plus ein wandelndes Fellknäuel, ein Zusammenbruch des ganzen Systems... Alles in allem ein relativ normaler Tag. Jetzt stand ein Meeting mit unseren Besuchern bevor und ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung wie ich mich verhalten sollte. Wenn ich mich so am Tisch umsah, ging es mir da nicht allein so. Soweit ich das mitbekommen hatte, waren alle Vier... äh Fünf Kinder ziemlich mächtiger Persönlichkeiten, dort wo sie herkamen. Das hieß wahrscheinlich, daß ich mich mal wieder von meiner besten Seite zeigen mußte, schließlich brauchten wir nicht noch einen mächtigen Feind...
"Mir ist immer noch nicht klar, warum wir eine Rückkopplung bekommen haben. Wir wurden doch angewählt und rein theoretisch, hätte es einen ganz normalen Aufbau geben müssen", meinte Sa... Carter in die Stille hinein. Daniel spielte nervös mit einem Tisch, ihm schien das alles genauso wenig gefallen, trotz seinem sicherlich vorhandenen Wissensdurstes. Teal'C hingegen saß wie immer mit stoisch ernster Miene da.
"Könnte es möglich sein, daß auf der anderen Seite nicht genug Energie vorhanden war", gab General Hammond zu bedenken. Carter schüttelte den Kopf. "Dann müßte bei denen, verzeihen sie mir den Ausdruck, schlichtweg die Sicherung durchgebrannt sein... Jedenfalls war das bei uns so. Was meinen sie, Daniel?"
Dieser kam nicht mehr dazu irgendwelche anderen Spekulation in den Raum zu werfen, denn in diesem Moment betraten unsere Gäste zusammen mit Dr. Frasier den Besprechungsraum. Wir erhoben uns geschlossen, auch wenn das etwas seltsam erschien bei Teenagern. Mein Blick fiel auf die Gürtel ihrer Kombinationen und ich stockte, Dr. Frasier einen fragenden Blick zu werfen. "Hatten sie nicht gesagt, sie wollten die Dinger erst untersuchen lassen", bemerkte ich skeptisch.
Das dunkelhaarige Mädchen trat vor und erklärte förmlich: "Wir werden unsere Lichtschwerter nur zu unserer Verteidigung einsetzen. Sie sind unter friedlichen Umständen viel mehr ein Statussymbol, denn eine Waffe, und sicherlich nichts mit dem man einfach rumspielen sollte." Ich hätte nicht erwartet, daß jemand so junges, so formell klingen konnte. Sie mußte wirklich aus einer politisch mächtigen Familie stammen. Mir war das alles noch etwas suspekt aber das lag in meiner Art. Trotzdem war ich gewillt das durchgehen zu lassen und General Hammond schien auch keine Einwände zu erheben oder erheben zu wollen.
"Setzen sie sich bitte", forderte mein Vorgesetzter unsere Gäste schließlich auf und diese kamen der Aufforderung nach, auch wenn es dem - wie hatten sie diese Spezies genannt? - Wookie nicht unbedingt bequem vorzukommen schien. "Erzählen sie uns doch bitte von Anfang an noch einmal, wer sie sind und wo sie herkommen." Na, das konnte ja lange werden.
Gerade wollte die Schwarzhaarige, Jaina hieß sie glaub ich, anfangen, da schrillten zum zweiten Mal am heutigen Tag die Alarmsirenen durch das unterirdische Stargatezentrum. "Was denn jetzt schon wieder?" wollte ich genervt wissen und war schon aufgesprungen. Carter fuhr gerade den Sichtschott zum angrenzenden Stargateraum herunter und tatsächlich wurde das Tor gerade wieder aktiviert aber ganz bestimmt nicht von uns.
"Ich schätze nicht, daß die Iris mittlerweile wieder funktioniert, oder?" hakte Daniel zweifelnd nach. Keiner von uns sagte etwas. Wir hatten gerade einmal die Notstromversorgung wieder vernünftig zusammengeflickt. Was auch immer da jetzt kam, wir waren ihm hilflos ausgeliefert. Ich hoffte nicht, daß irgendein Goa'uld von unserer Situation Wind bekommen hatte.
Zu unserer milden Überraschung trat kurz darauf ein einzelner Mann in einer Robe eingehüllt durch das Tor, das sich gleich wieder hinter ihm schloß. Er blickte sich kurz um, warf dann die Kapuze seiner Robe zurück und enthüllte kurzes, blondes Haar und ein zwar noch halbwegs jungenhaftes aber durchaus vom Leben gezeichnetes Gesicht.
"Onkel Luke!" riefen die Zwillinge und der andere Junge gleichzeitig. Ich stöhnte nur. Was war das bloß für ein Tag heute?
Anmerkungen des Autors
*Enttäuschter Aufschrei* Da war ja gar keine Action drin!
Ja, ja, ich weiß. Gomen, gomen, es hat sich halt nicht so ergeben und außerdem ist das ja auch nur ein Setting und ihr werdet schon noch genug Action im Hauptteil erhalten. Außerdem wäre das wohl zu lange gewesen, wenn ich irgendwelche Kampfszenen eingebaut hätte, von dem kurzen Training zwischen Jaina und Lowie mal abgesehen.
Also zu den Erklärungen. Einordnung nach dem vierten Young Jedi Knights Band "Lichtschwerter", alles was danach geschah, ist ein Mix aus realen Ereignissen aus Band 5 und 6 und einigen eigenen Elementen, wie z. B. die Sache mit Zekk und seiner Nicht-Umkehr. Die Einordnung bei Stargate liegt irgendwo in Staffel 4 nach der Folge, in der O'Neill und Carter mit der Tok'ra Aufpowerung in das Goa'uld Schiff eingedrungen sind.
Sämtliche SW-Elemente setzten ein fundiertes Buchwissen voraus aber fühlt euch nicht gleich unwissend, wenn ihr mit dem einen oder anderen Charakter nichts anfangen könnt, vieles erklärt sich sicherlich im Hauptteil von selbst. Caitlin und Captain Siklah sind vollkommen selbst erfundene Charaktere. Therephon existiert tatsächlich zumindest laut dem SW-Lexikon, das ich auf CD habe und genauso die Informationen über Yavin 8.
Caitlin Danica ist ein eigener Charakter. Von den Hinweisen, die ich eingestreut habe, haben einige von euch vielleicht schon erahnt, wer sie ist und wo sie genau herkommt. Ihr Name mag etwas seltsam klingen. Aber Caitlin bedeutet im Japanischen Rein und Danica Morgenstern. Ich fand diese Kombination einfach sehr schön.
Sämtliche weitere Fragen werden wohl im Hauptteil beantwortet. Dies war das letzte Setting. Wann ich dazu komme den eigentlichen Hauptteil anzufangen, das weiß ich noch nicht. Habt ein wenig Geduld, denn schließlich befinde ich mich jetzt in der Ausbildung und opfere meine wenige Freizeit eh der Aufgabe euch mit Lesestoff zu versorgen... :)
Ja ne, euer
Matthias
The Breath Of Life - Star Wars/Stargate SG-12001 by Matthias Engel
