Vorwort
Nun es ist Weihnachten... und das war eigentlich eine der wichtigsten Antriebe das zu schreiben. Okay, ich wollte das eh tun und so bot sich das halt an. Also erst einmal. Das ist eigentliche keine echte Side Story, sondern mehr eine Vorgeschichte. Nämlich die Vorgeschichte der beiden gesetzten Pärchen (die nicht in der Serie bereits zusammen sind oder einmal waren). Dementsprechend ist dies also ein relativ deutliches Crossover zwischen Buffy und Magic Knights Rayearth (ich verwette eine Menge darauf, daß es so etwas noch nicht gab!). Es gibt eine Menge Shoujo Ai/Shipping hier drin, also wer sich da in irgendeiner Weise angegriffen fühlt, braucht es nicht unbedingt zu lesen, so wichtig ist diese Geschichte auch nicht für den Handlungsverlauf.
ABER ein paar Hinweise, auf was später in der TboL-Serie noch kommt sind in dieser Fic versteckt. Ein Pärchen und ein etwas tragischerer Fall, der kommen wird, schaut, ob ihr sie findet. Falls nicht, laßt euch überraschen.
Ich habe eine Menge Ideen in diese Fic gemixt, die teilweise meine waren, aus diversen Fics stammen oder einfach nur partielle Ereignisse dessen waren, was wirklich in der vierten Staffel von Buffy geschah. Ich erklär das alles mal am Ende.
Genug mit dem Gelaber. Ich wünsche euch allen fröhliche Weihnachten und ein schönes neues Jahr. Möge Gott euch segnen.
Ja ne, euer
Matthias
Catstrio.de präsentiert
The Breath of Life
Zwischenspiel: Four Hearts Afire
Ein Multi-Anime/Reality-Crossover
Christmas Special
Geschrieben von: Matthias Engel
Testgelesen von: Martin Lingnau
Illustrationen und Scriptunterstützung von: Sebastian Gansauer
Magic Knights Rayearth©CLAMP
Buffy, the Vampires Slayer©Joss Whedon, Mutant Enemy, WB und 20th Century Fox
Part I: Silent Confessions
Tokyo Tower (Hikaru)
Eine breite Tasche über meine Schulter hängend stieg ich aus dem Wagen meines älteren Bruders. „Arigato, Onii-sama", bedankte ich mich höflich. Shidou Kakeru lächelte freundlich. „Viel Spaß wünsche ich euch dann, Imouto-chan. Paß auf dich auf. Oh, und grüß Fuu-san von mir, ja?" Ich erwiderte das Lächeln und nickte. „Hai, werde ich."
Damit drehte ich mich um und ging zum Eingang des Tokyo Towers. Für einen Moment verharrte ich. Es war jetzt der elfte Dezember, einen Tag vor Fuus Geburtstag und Umi und ich würden wieder einmal nach Cephiro reisen, um dieses Ereignisse zu feiern. Ich freute mich schon all die anderen wiederzusehen, Lantis, Eagle, Presea, Clef... Nicht zu vergessen Mokona. Seit Fuu Ferio geheiratet hatte und Königin des neuen Cephiros – wir hatten uns schließlich zu Ehren der über die Kämpfe Gefallenen entschieden, das neue Land letztendlich nicht umzubenennen – geworden ist, herrschte vollkommener Frieden, jetzt bereits für neun, fast zehn Jahre. Es war soviel Zeit vergangen. Mittlerweile war der Winter des Jahres 2002 hereingebrochen, Monate nachdem die Welt beinah von Dunkelheit verschlungen worden wäre, wären da nicht die Digiritter gewesen. Ich lächelte. Zwar hätten Umi und ich gerne geholfen aber letztendlich hatte es sich als unnötig erwiesen. Die Einigkeit die Kinder, verteilt über die ganze Welt gezeigt hatten, hatte mich beeindruckt. Vielleicht konnte aus unserer Welt letztendlich doch noch etwas werden, so wie aus Cephiro. Mokono würde es sicher glücklich machen.
„Ossu, Hikaru!" Mich umdrehend sah ich eine junge Frau, in ihren frühen Zwanzigern, sowie ich, die Straße herunterkommen. Ihr blaues Haar fiel ihr glattgekämmt und in der Wintersonne glitzernd den Rücken hinunter und die azurblauen Augen glänzten nur so vor Vorfreude. Ryuuzaki Umi grinste breit und umarmte mich fröhlich. Für diese Art beneidete ich sie schon immer etwas. Für ein japanisches Mädchen war sie schon immer recht offen und direkt gewesen, eine Lebensfreude ausstrahlend, die ich mir oft nicht gönnte, zumindest sagte Umi das stets.
„Konnichi wa, Umi-chan. Alles bereit für die große Party?" Sie nickte und fröhlich miteinander plaudernd betraten wir den Tokyo Tower und arbeiteten uns durch die Massen an Führungen bis auf die oberste Etage durch. Nach einiger Zeit hatten wir schließlich einen leeren, abgeschiedenen Platz gefunden, der geeignet war.
Ich schloß meine Augen. Nirgendwo anders in Japan, bzw. der ganzen Welt war die Verbindung zur anderen Welt so stark und nirgendwo anders war es mir möglich die starke Macht zu fühlen und zu nutzen, die ich als Cephiros Pfeiler innehatte. Langsam begann eine rotgoldene Aura sich um mich zu bilden, die langsam zu reinem Weiß wurde. Hätte uns jetzt jemand gesehen, hätte dieser uns wohl für irgendwelche Freaks gehalten, doch zum Glück war keiner in der Nähe. Eine simple Geste, als ob ich etwas teilen wollte, öffnete das Tor, den Durchgang... Sollte es zumindest.
„Nani?" Ich öffnete die Augen, Umi sah sich ebenfalls verwirrt um und schaute mich schließlich fragend an. Da ich selber nicht wußte, was geschehen war, zuckte ich mit den Schultern, schloß erneut die Augen und wiederholte den Vorgang, mit dem gleichen Ergebnis. Dieses Mal jedoch gab es ein leichtes Beben, das den ganzen Tower erzittern ließ, Menschen riefen wild durcheinander, Umi und ich standen nur verwirrt da und starrten auf die zwei Armreife, die vor uns in der Luft schwebten. Es waren Teile unserer Rüstungen als Magic Knights und der generelle Aufbewahrungsort unserer Schwerter.
„Ima..." fand Umi ihre Sprache als erstes wieder. „Heißt das dann keine Geburtstagsfeier?" Den leuchtende Armreif anlegend, spürte ich einen Teil meiner Macht als Magic Knight durch mich fließen. Verstehen tat ich noch nicht, was hier vorging aber Umis Frage konnte ich mit Sicherheit beantworten. „Sieht so aus."
Sunnydale (Buffy)
Erschöpft, ausgelaugt und müde schleppte ich mich in Willows und mein Zimmer auf den Campus. Normalerweise wäre ich heute sicher zu Riley aber nach den Ereignissen der letzten Tage und meinem konditionell nicht gerade hochgradigen Befindens war ich froh es zum Studentenwohnheim geschafft zu haben.
Ehrlich, ich hätte ihn in viele kleine Stücke geschlagen, wenn ich nur die Fähigkeit dazu besessen hätte, doch leider schien Adam, Maggie Walshs Frankensteinkreation immer noch nahezu unbesiegbar. Heute schien er besondere Freude daran gefunden zu haben mich mit einem seiner höheren Untertanen, einer merkwürdigen Dämonenfrau zu quälen. Sie war eigentlich nicht stark – selbst Willow hätte sie vermöbeln können – aber besaß eine Schnelligkeit, daß sie es geschafft hatte selbst mich an den Rand der totalen Erschöpfung zu treiben.
Was für ein miserables Timing, es waren gerade mal noch zwei Wochen bis Weihnachten. Ferien standen an und ich hatte gehofft endlich einmal ruhige Feiertage verbringen zu können. Zusammen mit Riley, Willow, Xander und dem ganzen Kreis an Freunden, der noch dazukam. Dumme Hoffnung. Als ob jemals etwas ruhig war in Sunnydale zu besinnlichen Zeiten. Seit einigen Monaten schlugen wir uns jetzt schon mit Adam rum und es wurde von mal zu mal aussichtloser. Zwar waren wir in der Lage die Situation unter Kontrolle zu halten aber niemand von uns zweifelte daran, daß, wenn Adam selber in den Kampf eingreifen würde, wir nicht den Hauch einer Chance hätten... oder wir vorher vor Erschöpfung umfallen würden. Uns mußte schnell etwas einfallen, mir mußte schnell etwas einfallen. Verdammt, ich war die Jägerin, Rat hin oder her. Ich tat das hier, um meine Freunde zu beschützen und die derzeitige Situation gefiel mir kein bißchen.
„Buffy?" riß eine verschlafene Stimme mich aus meinen melancholischen Gedanken. Shit, ich hatte Willow nicht wecken wollen. Früher hatte ich machen können, was ich wollte, sie war meistens noch wach gewesen, wenn ich von der Jagd zurückkam. Aber jetzt, wo ich öfters weg und bei Riley war, dachte ich, sie würde aufhören sich Sorgen um mich zu machen. Dem war wohl nicht so.
„Ja." Ich zog das Wort in die Länge, trottete rüber zu meinem Bett und ließ mich hineinfallen. Ich sollte duschen und wenigstens meine Klamotten ausziehen aber ich war zu müde. „Alles in Ordnung?" Willow schien augenblicklich hellwach. Na toll, jetzt hast du es schon wieder geschafft, Buffy. „Keine Sorge, Will, laß mich nur schlafen, morgen geht's mir besser." Sie kaufte kein bißchen davon, das hätte ich wissen müssen und tat es wohl auch.
Bevor ich protestieren konnte war sie aufgestanden und kam in der Dunkelheit des Raumes zu mir herüber. Das fahle Mondlicht, das durch das Fenster fiel tauchte ihr Gesicht für einen Augenblick in ein unnatürliches Licht und verlieh ihrem rotem Haar kleine silberne Strähnen, die irgendwie süß aussahen. In solchen Momenten, in denen Willows natürliche Schönheit voll zur Geltung kam, verfluchte ich Oz und jeden Mann, der diese nicht sah, stets. Sie hatte besseres verdient als das einfache Singledasein. Obwohl, da war irgend etwas zwischen ihr und der andere Hexe, die ihr seit dem Ereignis mit den Gentlemen half ihre Zauberkunst etwas besser zu beherrschen und sie entwickelte sich gut. Genauso wie ihre Freundschaft zu der recht schüchternen, blonden Tara. Ich wußte zwar nicht, ob ich mir meine beste Freundin wirklich als lesbisch vorstellen konnte aber wenn Tara sie glücklich machen konnte... Etwas in mir schmerzte bei diesen Gedanken, doch konnte ich nicht recht feststellen was und warum.
Ein Schauder lief durch mich hindurch, als Willow sich zu mir runterbeugte und mit einem Finger über die Haut meines schweißnassen, noch leicht blutverschmierten Gesicht fuhr. Mir war bewußt, daß sie kein Licht brauchte, um zu sehen in welcher Verfassung ich mich befand. Wie schon gesagt ihre Magie war besser geworden und damit für irgendeinen, seltsamen Grund auch ihre Nachtsicht... Zwei Minuten später saß sie auf der Kante meines Bettes, kümmerte sich um meine Wunden wie in den alten Zeiten und hörte mir zu, wie ich widerwillig von meinen Begegnungen berichtete.
Als ich fertig war und sie alle meine Wunden verbunden hatte, nicht, daß die meisten davon nicht eh am Morgen oder in ein paar Tagen verschwunden sein würden, fühlte ich mich merkwürdig erleichtert. So sehr ich es haßte Willow mit alldem zu belasten, so sehr merkte ich doch wie sehr ich es zur gleichen Zeit vermißt hatte. Viel zu wenig Zeit hatten wir zuletzt miteinander verbracht. Ich war zu sehr mit Adam, der Initiative und Riley beschäftigt gewesen und hatte darüber hinaus meine Freunde ganz vergessen, es war ein Wunder, daß Adam, der sonst so clever schien, das noch nicht ausgenutzt hatte. Ich würde das ändern müssen. Das war nicht ich, meine Freunde mußten wieder Priorität bekommen, gerade Xander, Giles und Willow, schließlich waren wir zusammen das Herzstück der Scooby Gang. Ich grinste bei dem Gedanken.
Willow hatte eine längere Zeit geschwiegen und die Stille war teilweise beruhigend und sie half mir eben ein paar Dinge festzustellen. „Falls es dich beruhigt... Tara, Amy und ich arbeiten an etwas, das dir vielleicht helfen könnte mit Adam fertigzuwerden. Der Prozeß ist aber recht kompliziert und könnte noch etwas dauern." Ich zog eine Augenbraue hoch. „Amy?" Willow lachte leicht. „Oh ja, sorry, hab ich dir ja noch gar nicht erzählt. Wir haben es endlich geschafft ihren Zauber umzudrehen." Ein Grinsen kroch in mein Gesicht. „Hat ja auch lange genug gedauert."
Ein weiterer Moment Stille, dann griff ich nach Willows Hand und stützte meinen Kopf auf meine freie. Meine beste Freundin sah mich fragend an. „Will, ich weiß zu schätzen, was ihr tut, und ich weiß auch, daß ich in letzter Zeit nicht viel getan hatte, um das zu rechtfertigen." Ihren Protest erstickte ich mit einer Geste. „Ich war eine miserable Freundin und das weißt du. Doch ich mach es wieder gut. Versprochen."
Willow lächelte und ihr Lächeln war das schönste Geschenk, das mir heute gemacht wurde und ließ den Tag doch gleich wieder viel schöner erscheinen. „Schlaf ein wenig, die Sonne geht bald auf." Sie lehnte sich vor und gab mir einen Kuß auf die Stirn. „Und wegen dem, was du gesagt hast... Danke." Damit stand sie auf und ging zurück zu ihrem eigenen Bett. Erneut vermeinte ich dieses seltsame Gefühl in mir auszumachen... „Nacht, Will", war alles, was ich noch zustandebrachte, bevor traumloser Schlaf mich rief – und das war schon etwas schönes für eine Jägerin.
Pazifischer Ozean (Umi)
Die Entscheidung war schnell und intuitiv gewesen. Meine Eltern hatten schon längere Zeit diesen Geschäftsbesuch in Amerika geplant und sie würden über Weihnachten bleiben. Jedoch so sehr ich meine Eltern liebte, fiel dieser Termin erstens eben nahezu zeitgleich mit Fuus Geburtstag, zweitens war ich mittlerweile eine erwachsene Frau und als solche mußte ich meine eigenen Entscheidungen treffen. Meine Eltern sah ich oft genug aber Fuu hatte ich seit letztes Jahr nicht mehr gesehen und Hikaru und ich hatten eine Menge zu erzählen. Also hatte ich abgelehnt mitzukommen, auch wenn es mich reizte, das amerikanische Kalifornien näher kennenzulernen.
Aber jetzt, nachdem es trotz weitere Versuche unmöglich schien, hatten wir uns schnell entschieden den Geschäftstrip zu einem kleinen Familienurlaub auszuweiten. Die Familie zumindest, die Hikaru und ich uns hier aufgebaut hatten. Ein Großteil dieser Entscheidung basierte darauf Hikaru auf andere Gedanken zu bringen. Ich wußte sehr wohl, wie sehr es sie schmerzte diesen Besuch nicht abhalten zu können, dazu hatte sie sich zu sehr gefreut. Auch wenn ich Fuu vermißte, hatte ich ansonsten niemanden, der in Cephiro wirklich auf mich wartete. Ja, sicher Ascott war nett und sicherlich an mir interessiert, das konnte ich sehen. Doch die Person, die ich wirklich brauchte, war bereits hier, wenn auch gleichzeitig so unerreichbar weit entfernt. Ein abstruses Paradox.
Ich schaute mich in der Buisness Class, in der wir uns befanden, um. Hikaru neben mir war eingedöst, Mom und Dad eine Reihe vor uns unterhielten sich über geschäftliche Details. Hoojo Kuu, Fuus ältere Schwester, mit der wir uns sehr gut verstanden und die wir eigentlich vorhatten ebenfalls noch für Fuus Geburtstag abzuholen, döste auch etwas vor sich hin, während Shidou Masaru, einer von Hikarus drei älteren Brüdern aus dem Fenster schaute. Satoru und Kakeru hatten andere Dinge zu tun und irgendwer mußte sich ja um die Kendoschule der Shidous kümmern – das war zu einem Großteil Hikarus Job.
Erneut fiel mein Blick zurück auf Hikaru. Über die Jahre waren wir viel mehr als beste Freunde gewesen. Mittlerweile behandelten wir uns wie Schwestern, sehr eng vertraute Schwestern. Wir taten fast alles zusammen. Hikaru, mittlerweile eine Kendo-Großmeisterin, und ich trainierten zusammen, auch wenn meine Fechtkunst bei weitem nicht so gut war wie Hikarus Kendo, teilten sogar eine Wohnung seit einigen Jahren. Wir waren ein Herz und eine Seele, wenn man das alte Sprichwort aufgreifen wollte. Und ich hätte nichts dagegen unsere Beziehung auf ein höheres Level zu bringen. Doch leider würde das wohl nie geschehen.
Sosehr ich Hikaru liebte, mit allem was ich hatte, so sicher war mir auch bewußt, daß sie nie diese Art von Liebe erwidern könnte. Es schmerzte, aber ich konnte damit leben. Zwar war es mehr als unklar, ob sie sich je entscheiden würde entweder Lantis oder Eagle eine echte Chance zu geben, doch war mir auch bewußt wie sehr sie beide mochte. Das Einzigste, was noch fehlte, war sich zu entscheiden, wen sie mehr mochte. Und ich liebte sie zu sehr, um dazwischen zu stehen, auch wenn es hieß die Person aufzugeben, die ich mehr als alles verehrte. Das erste Mal war ich mir über diese Gefühle klargeworden, als Hikaru beinah ihr Leben gelassen hatte beim Versuch – und Erfolg – in einen der Wege zum Pfeiler einzudringen. Es hatte sie fast umgebracht und ich war zu Tode beunruhigt gewesen...
„Arigato, Mi-chan." Nani? Ich blinzelte, aus meinem Tagtraum gerissen, und sah in die rotbraunen Augen meines Engels. Hatte sie gerade Mi-chan gesagt? Selten benutzte sie diesen Spitznamen, bisher hatte ich es gerade zweimal gehört. „Ich weiß, daß du das größtenteils meinetwegen tust und ich kann nicht sagen wie dankbar ich bin, Onee-san." Ich lächelte, sie konnte einem das Herz schmelzen mit ihrer immer noch leicht naiven, selbstlosen Persönlichkeit. „Hey, du weißt, ich würde alles für dich tun. Laß uns das Beste daraus machen, vielleicht ist es ja nur eine temporäre Blockade und wir können es später nachholen." Hikaru nickte, für den Moment einen zufriedenen Ausdruck im Gesicht.
Ja, ich würde alles für sie tun... Selbst wenn es bedeutete für immer nur ihre ein paar Monate ältere Wahlschwester zu sein.
Sunnydale (Tara)
Amy und ich betraten Giles Wohnung und waren erleichtert die ganze Gang, inklusive Buffy und Willow vorzufinden. Ich war etwas besorgt gewesen, ersten, weil Willow nicht wie verabredet gestern Abend noch vorbeigekommen war, und zweitens, weil wir heute Morgen Riley über den Weg gelaufen waren und dieser gemeint hatte, Buffy wäre auch nicht bei ihm gewesen. Anscheinend hatten beide die Nacht in ihrem eigenen Raum auf dem Campus verbracht. Nicht, daß dagegen etwas einzuwenden war.
Das war schon eine seltsame Gruppe, in der ich mich plötzlich wiedergefunden. Versteht das nicht falsch ich... war froh darüber zu helfen, sofern ich von Hilfe sein konnte. Willow profitierte schließlich von mir und jetzt würden wir hoffentlich auch von Amy profitieren, da sie mehr Erfahrung hatte, obwohl sie gemeint hätte, daß sie uns kaum noch etwas beibringen konnte. Ich schätzte mal, das war ein Kompliment. Wie gesagt die Gruppe war schon merkwürdig aber insgesamt wie ein kleine, eingeschworene Familie.
„Ah, also stimmten die Gerüchte, daß die Ratte wieder unter den Menschen weilt?" scherzte Xander flapsig. Amy ignorierte seinen Kommentar. „Es ist auch schön dich wieder zu sehen, Harris..." Xander grinste nur und Anya winkte schwach. In dieser Beziehung fragte man sich hin und wieder, wer der Peinlichkeitsfaktor war, sie oder Xander... wahrscheinlich beide. Aber trotzdem konnte man sie einfach nur gern haben, zumindest Xander, bei Anya wußte ich nicht so genau.
Ich stellte fest, als Amy und ich uns zum Rest setzten, daß Buffy und Willow recht gutgelaunt waren, trotz des beunruhigenden Berichtes der blonden Jägerin über die letzte Nacht. Zum ersten Mal seit einigen Monaten, in denen ich Willow das erste Mal kennengelernt hatte, verhielten sich die beiden wieder wie die engen Freunde, die sie zu der Zeit waren. Auf der einen Seite freute mich das aber andererseits war ich auch nicht so naiv nicht zu merken, daß Buffy ebenfalls an Willow interessiert war. Und ich war durchaus bereit ihr den Vortritt zu lassen, sollte es zwischen den beiden wirklich einmal funken, denn immerhin hatte sie den längeren Anspruch. Doch letztendlich war es Willows Entscheidung.
„Also, was steht heute auf der Tagesordnung, Giles?" eröffnete Xander das Treffen inoffiziell. „Außer dem Üblichen meine ich." Mit dem Üblichen meinte er Adam, doch das mußte eigentlich niemanden gesagt werden. Buffys designierter Wächter rieb sich in jener typisch besorgten Geste seine Brillengläser. „Nun, eine meiner Quellen hat berichtet, ein Toth Dämon wäre in der Stadt", erklärte er. Xander schien in seinem Gedächtnis zu kramen, doch bevor er einen weiteren Kommentar ablassen konnte, erklärte Willow. „Toth sind Dämonen, die ihr Ziel aufteilen können. Sie trennen die Stärken von den Schwächen und konzentrieren sich dann auf die schwächere Seite, um damit beide Hälften zu töten."
„Hey, das wußte ich auch!" protestierte Xander, half scherzend, halb verletzt. Anya rümpfte die Nase. „Sicher, du hast dich nur gerade nicht dran erinnert." Buffy verbiß sich ein Lachen, während Willow das nicht mal versuchte. Ernst werdend übernahm die Jägerin wieder die Initiative. „Gut, Willow, Xander, Anya und ich gehen diesen Dämon jagen, da Riley anscheinend ja zu sehr mit den Jungs von der Initiative beschäftigt ist (Anm. des Autors: Was für ein Zufall). Tara, du und Amy seht zu, daß ihr mit diesem wie nanntet ihr es noch..."
„Zauberklinge", half ich, bereits erahnend, worauf sie ansprach. „Ah ja, genau, Also seht zu, daß ihr das fertigbekommt, denn ich hab keine Lust, daß mir meine Frustration wegen Adam zu Kopf steigt. Giles vielleicht können sie ja ein wenig mithelfen." Der ältere Mann nickte kurz und schien ansonsten einverstanden mit dem Plan seines Schützlings. „Seid aber vorsichtig. Wir brauchen keine zwei Buffys, die sich gegenseitig auf die Nerven gehen..." Mit einem langen Blick in Richtung Xander fügte er düster an: „Gott bewahre uns vor zwei Xanders." Wir kicherten alle, bis auf Xander natürlich, der schlichtweg einen unartikulierten Laut von sich gab.
„Seien sie unbesorgt, Giles. Ich denke, ich weiß wie man das umdreht. Selbst Tara und Willow könnten das", versicherte Amy und der alternde Wächter atmete deutlich hörbar aus, ganz zu Xanders Ärgernis. Buffys Blick wechselte von ernst zu entspannt, etwas, das man selten sah in den letzten Monaten, die aus Schulstreß gepaart mit Jagdfrustration bestanden. „Da das geklärt ist, einmal alle Probleme vergessend, was machen wir Weihnachten?"
Für einen Moment war der Raum still, niemand außer Willow, die es anscheinend bereits erahnt hatte, hatte erwartet, daß Buffy gerade jetzt ein persönliches, privates Anliegen auf den Tisch brachte. Nicht, nachdem sie die letzten Monaten vollkommen Jägerin-Buffy war und nicht ein normales Collegemädchen. Es dauerte nur einige Sekunden, dann brach eine wilde Diskussion aus und Giles zog sich kopfschüttelnd zurück.
Später am Tag (Umi)
Okay, es war nicht LA und genauso wenig San Francisco oder irgendeine andere bekannte, kalifornische Großstadt ein kleines Kaff eher aber was soll's. Eine beschauliche, ruhige (AdA: Ja, sicher...) Kleinstadt war vielleicht sogar besser für ein beschauliches Weihnachtsfest. Unsere Familie hatte hier ein paar entfernte Verwandte, die momentan nicht in der Stadt waren uns aber freundlicherweise ihr Haus ganz in der Nähe des örtlichen Colleges UC Sunnydale gelegen zur Verfügung gestellt hatten. Auf jeden Fall schien die Stadt durchaus mit Leben zu blühen, zumindest am Tag, während gerade jetzt des Nachts die Straßen wie leergefegt schienen und anscheinend sämtliche, heimischen Einwohner Schutz in ihren eigenen vier Wänden suchten.
Hikaru und ich saßen gemeinsam auf einer Parkband und genossen die frische Luft, die in Tokyo sicher eisig kalt gewesen wäre. Die Stadt lag nicht umsonst an der Westküste Amerikas im sonnigen Kalifornien und hatte sicher nicht umsonst ihren Gründungsnamen, den ich aus einem Prospekt erfahren hatte. Ich hatte auch erfahren, daß die Rate unergründlicher Todesfälle in dieser Stadt anscheinend höher lag, als in mehreren Großstädten dieser Welt zusammen. Ein Hauch von Dunkelheit lag über der Stadt, mehr ein dichter Nebel. Wenn hier keine Menschen leben würden, würde ich sagen dies war das typische Beispiel einer Geisterstadt.
Wie auch immer, im Gegensatz zu den normalen Bewohnern brauchten wir uns nicht vor den Geschöpfen der Nacht zu fürchten, die wie Schatten auf ihr Opfer lauerten. Die funkelnde, fluoreszierende Aura, die von uns ausging, schreckte alles ab, was sensitiv für Energieauren war und zu einem großen Anteil auch den ganzen Rest.
„Seltsame Stadt", meinte Hikaru und nahm einen Schluck ihrer Cola. Ich hatte einen Arm um ihre Schultern gelegt in einer schwesterlichen Geste – wenn sie für mich auch soviel mehr bedeuteten hätte können – und genoß das Beisammensein. „Hai. Und da dachten wir immer, Tokyo würde Ärger anziehen. Anscheinend ist diese Stadt der Inbegriff des Ärgers." Hikaru lächelte schwach. „Solange es nicht unser Ärger ist. Alles, was ich möchte, ist friedliche Feiertage zu verbringen." Schon lange hatten wir gelernt uns aus lokalen Angelegenheiten rauszuhalten. Es gab andere, Magie begabte Verteidiger, da waren wir nicht die einzigsten. Wie auch immer, sollte die Situation erfordern... Wir hatten unsere Power wieder, selbst hier, und wir würden sie sicher nutzen, falls gefordert.
Ich schaute zur Seite, Hikaru hatte ihren Kopf auf meiner Schultern ruhen und ihn so gedreht, daß sie zu mir aufschaute. Für einen Augenblick konnte ich einen Wirbel aus Emotionen in diesen zyanroten Augen sehen, die ich so sehr begehrte. Sie hob eine Hand und schob ein paar lose Strähnen, die mir ins Gesicht fielen, zur Seite. Ich wußte, es war nur eine unschuldige Geste unter zwei Mädchen, die sich so nahestanden wie möglich, ohne daß es reine Liebe war, doch ich konnte mir ein Schaudern nicht unterdrücken und war mir sicher sie bemerkte es. Entweder interpretierte Hikaru es falsch oder wußte es wirklich nicht besser, denn sie ging nicht weiter darauf ein. „Nochmals danke, Umi-neesan. Auch wenn wir nicht zu Fuu und den anderen können, bin ich froh, daß du wenigstens hier bist." Wüßte ich nicht, wie sie es meinte, würde ich sie nicht schon solange kennen, man hätte es als Geste vollkommener Zuneigung interpretiert haben können... Aber das war es nicht.
Hikaru schien meinen abwesenden, leicht traurigen Blick aufgefangen zu haben. „Daijobu ka, Umi-chan?" Sie setzte sich auf und rutschte näher an mich heran, mein Blut mußte sicherlich kochen vor den Unmengen an Adrenalin, die gerade hindurchschossen. Mich zur Ruhe mahnend, erwiderte ich ihre Frage in den Versuch gerade mal soviel Gefühl hineinzugeben, damit meine wahren Emotionen nicht offensichtlich würden. Nicht zu erwähnen, daß ich miserabel scheiterte.
„H... Hai... Es ist nur, daß..." Ich stockte. Hikaru hielt meine Hand und sah mir direkt in die Augen und ich war sicher, was auch immer ich ihr als Erklärung anbieten würde, der feurige Rotschopf würde mir kein Wort glauben, vielleicht nicht mal die Wahrheit... Ziemlich sicher nicht mal die Wahrheit. Mein Herz schien sich nicht entscheiden zu können, ob es schneller schlagen oder einfach ganz damit aufhören sollte. Es wäre mir möglich gewesen, in diesem definitiv magischen Moment unsere Freundschaft tatsächlich auf dieses ersehnte, höhere Level zu heben. Es hätte nur einer Bewegung bedurft, so nahe waren wir uns. Doch ich traute mich nicht, ich konnte und durfte und wollte nicht. Das Risiko war zu groß alles zu verlieren, was mir wichtig war. Im gleichen Moment jedoch war ich genausowenig in der Lage zurückziehen, etwas zu tun, um diesen Augenblick der nahen Perfektion zu unterbrechen, genausowenig konnte ich mich kontrollieren, als mein Bewußtsein aussetzte, meine Emotionen die Logik überrannten und ich mich nur ganz leicht, kaum merkbar vorlehnte, um...
Ein lautes Krachen und ein spitzer Schrei echoten durch die Nachtluft. Wie eine Seifenblase, die platzte, entschwand alle Hoffnung und alle Angst auf einmal, hinterließ nur ein dumpfes Gefühl der Leere, als wir auseinandersprangen. Ich fluchte lautlos. Trotz der prekären Situation, wir waren so nahe gewesen, so nahe...
Hikaru blickte sich hektisch suchend um, eine Vielzahl von Emotionen in ihr Gesicht geschrieben aber keine davon deutlich lesbar, selbst für mich nicht. Meine Augen erfaßten Lichtblitze in der Ferne und ich deutete wortlos dorthin. Wir sahen uns kurz an... Na schön, es war schon ein gediegener, langgezogener Augenblick, mehr als notwendig in einer Situation wie dieser. Ich konnte immer noch nicht erkennen, was in ihr vorging. Das war das Problem mit Shidou Hikaru. Über die Jahre hatte sie mit ihrer Selbstlosigkeit eine Maske erschaffen, um ihre eigenen Emotionen zu verbergen, die ich zwar als solche identifizieren aber nur selten hindurchsehen konnte.
Schließlich nickten wir uns zu und liefen in Richtung der Kampfgeräusche.
(Willow)
Alles lief hervorragend. Die Jagd war ruhig, wenn auch fruchtlos in Bezug auf den Toth. Doch zumindest gab uns das ein wenig Zeit zu reden, da Anya und Xander zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren. Ich hatte eine deutliche hundertachtzig Graddrehung bei Buffy gestern Nacht oder besser heute Morgen wahrgenommen und es freute mich einen Teil der alten Buffy wiederzuhaben. Das hatte mir gefehlt, ihre Freundschaft, ihre Fürsorge, das Kissen, wo ich mich mal ausheulen konnte, ihre starke und doch so gefühlvolle Persönlichkeit, die sie zu etwas besonderem machte, ihre Liebe – „Beste Freundin"-Liebe natürlich, was denn sonst... Aber es gab ja Leute, die das mißverstehen könnten, oder...?
Wie gesagt alles verlief friedlich und wir versuchten uns beide wieder auf den neuesten Stand zu bringen, bis wir unser eigentliches Ziel fanden. Oder sollte ich besser sagen, es fand uns? Nein, eigentlich auch nicht richtig, denn es war Adam, der uns zuerst fand... mal wieder. Dieses monströse Frankensteinmonster, das ich am liebsten direkt in die Hölle wünschen würde für eben die solche, durch die er Buffy in den letzten Monaten geschickt hatte. Doch zu der Möglichkeit kam ich erst gar nicht, wahrscheinlich wäre sie eh fruchtlos verpufft. Adam schickte den Toth-Dämon vor... oder um genauer zu sein, er schickte drei Toths vor und beobachtete dann in relativer Zufriedenheit wie sie uns langsam in Stücke rissen.
„Buffy, Vorsicht!" Für die meiste Zeit des Kampfes hatten Buffy und ich Rücken an Rücken gegen zwei der Toths gekämpft, während Xander und Anya sich des letzten annahmen, jedoch schien die Chance ihres Erfolges sogar kleiner als unsere. Für ein paar Sekunden hatte ich meine Freundin allein lassen müssen, um Xander und Anya zu helfen, da der Dämon Anya mit seinem Energiestrahl erwischt aber anscheinend nicht geteilt hatte, doch war die Ex-Dämonin nicht mehr in der Lage zu kämpfen. Mein Hilfeversuch resultierte zwar darin, daß ich den Toth für den Moment paralysieren konnte aber dafür Buffys Rückseite offenstand wie ein Scheunentor.
„Viridis..." begann ich einen Zauber und Donnergrollen war zu hören. Amy hatte mir attestiert, daß ich theoretisch mittlerweile sogar besser sein sollte, als sie oder ihre Mutter je waren. Ob es nun stimmte oder nicht, spielte keine Rolle, es mußte halt einfach nur genug sein, um Buffy zu retten. „Fulmen..." Ich realisierte eine Zehntelsekunde bevor der Strahl des Toths, den Buffy zuvor bekämpft hatte, durch sie hindurchdrang, das ich zu spät war. Sie hatte zwar noch rechtzeitig den einen Toth abwehren können, der sie von hinten angriff aber der andere hatte die Ablenkung genutzt. Jetzt stand dort, wo vorher eine war, jetzt immer noch eine Buffy, wobei die andere auf dem Boden lag, beraubt sämtlicher Jägerstärke. Mein Zorn entflammte und mit einem wütenden Schrei aus Rache, vollendete ich den tödlichen Zauber, den ich gestern mit Amys Hilfe endlich perfektioniert hatte. „... inflamar!"
Ein blendend heller grüner Lichtblitz sprang von meiner ausgestreckten Handfläche und bohrte sich wie eine Lanze durch den Toth, der auf Buffy geschossen hatte, hindurch. Man konnte den Geruch von elektrisierter Luft, verbranntem Fleisch und noch einigem mehr riechen aber das störte mich alles weniger. Ich überließ den anderen Toth der starken Buffy und war gleich an der Seite ihres anderen Ichs, identisch, bis auf ein paar Eigenschaften, die fehlten. Gott, sie mußte sich fühlen wie bei dem Test des Rats an ihrem achtzehnten Geburtstag, so schwach und hilflos.
Aber es war nicht nur diese Buffy, die hilflos schien, auch ihre Jägerinnenhälfte hatte mehr Probleme mit dem Toth, als wie sie noch eine ganze Person war. Das bestätigte nur meine Vermutung und man sollte es als lebendes Beispiel für den Rat aufzeichnen, daß eine Jägerin allein nichts ist, ohne die Person, den Charakter und den Antrieb immer weiterzukämpfen, nicht wie eine Maschine. Trotzdem hatte Buffy Probleme, das sah man deutlich. Der Toth schien das zu spüren, auch wenn er es zuerst nur auf ihre schwächere Hälfte abgesehen zu haben schien, dämmerte ihm anscheinend die Wahrheit.
Auf der anderen Seite waren Xander und Anya in eine Ecke gedrängt, letztere nur schwankend auf den Beinen. Buffy indessen fing sich einen heftigen Schlag ein und taumelte rückwärts. Ich wußte nicht recht, was ich tun sollte. Im Moment war ich die Einzige, die noch voll bei Kräften und Sinnen, sowie im Vollbesitz ihres Körpers war. Was tun? Xander und Anya helfen und damit Buffy einer möglicherweise zu großen Gefahr aussetzen, Buffy beschützen und damit Xander und Anyas sicheren Tod festlegen. Mein Kopf schmerzte vor Möglichkeiten, die alle Opfer beinhalteten, die ich nicht bereit war zu riskieren, war es das, was Buffy immer durchmachen mußte in so einer Situation.
Mit Entsetzen stellte ich fest, daß ich zu lange gezögert hatte und beide Toths sich simultan für den ultimativen Schlag bereit machten. Doch genau in dem Moment, zu dem Zeitpunkt, wo ich unsere Niederlage schon halb akzeptiert hatte, vielleicht sogar ganz, da geschah ein Wunder. Durch die Luft klingend wie Melodien der Hoffnung und nicht Kampfschreie in Japanisch, zumindest glaubte ich, es war Japanisch, kündigten sich die Retter des Abends an.
„HOONO NO YA!"
„MIZU NO RYUU!"
Ein Pfeil aus purer Feuermagie kollidierte mit dem ersten Toth, der schon bereit war Buffy den Gnadenstoß zu versetzen, und schleuderte ihn krachend gegen den nächsten Baum, während der zweite nicht so glücklich war und der gigantische drachengeformte Wasserstrahl ihn an einer schwachen Stelle traf und nahezu augenblicklich auflöste.
Ohne weitere Worte sprangen zwei junge Frauen in die Mitte des Schlachtfeldes. Eine mit feuerroten, zu einem Zopf gebundenen Haaren und eine mit langen blauen Haaren und einer grünen Schleife darin, sie trugen eine, den Farben ihres Haares gleichende, identische Rüstung von Stil und Art wie ich sie noch nie gesehen hatte – und dabei hatte ich in meiner Zeit des Nachforschens für die Jagd eine Menge gelesen. Das Beeindruckendste aber war die fluoreszierende, sprühende, förmlich tanzende Aura, die beide umgab. Das war anders, als alles, was ich je gesehen hatte, selbst mit den mächtigsten Hexen und Zaubermeistern verband ich nicht so ein unglaubliches Maß an Energie. Entweder waren sie rettende Engel direkt aus dem Himmel geschickt oder noch etwas viel schlimmeres als Adam, vielleicht sogar beides.
(Hikaru)
Wir verloren keine Zeit, die Situation schien nicht gut auszusehen für die Verteidiger der Nacht, wie ich sie für den Moment mal nennen wollte. Immer noch ein wenig durchgeschüttelt von dem merkwürdigen Moment vor ein paar Minuten, der mich und Umi sicherlich auch ziemlich verwirrt hatte, drängte ich meine Gefühle zur Seite. Mich nicht einmal darum kümmernd einen Blick in Richtung des robotmonsterartigen Frankensteinanführers zu verschwenden, begann ich einen weiteren vernichtenden Zauber. „Saka Maku..." Umi sprang nach vorne, als das Monster sich aufrappelnd und verschaffte mir die Zeit, die ich brauchte, mit einem simplen Aoi Tatsumaki. „... HONOO!" beendete ich meine Bewegung und hüllte das Wesen in drei kreisende Säulen aus roter Feuermagie ein, die es langsam aufzulösen begannen.
Jetzt erst wandten wir uns ihrem offensichtlichen Anführer zu. Wenn er beeindruckt war, ließ er es sich nicht anmerken. Mit einer einzigen Bewegung befahl er jemanden im Schatten verborgenen herauszukommen. Und dieser jemand kam heraus. Es war eine ganze Horde sogar, Kreaturen zwar menschlicher in der Statur aber ihre verzerrten Fratzen ließen mich erschaudern und ich hatte das Gefühl in die Gesichter echter Vampire zu starren... Bald sollte ich lernen, daß dem so sei.
Seite an Seite und mehr auf unsere Schwertkunst vertrauend begaben wir uns in einen heißen Kampf. Unsere reifenden Schwerter erschienen aus den Armreifen und kurz darauf fiel eine untote Kreatur nach der anderen, entweder durch Verlust ihres Kopfes oder einem direkten Stich durch das Herz, es sollte einfach sein unsere Methoden unserem Stil zuzuordnen. Ein bißchen Feuermagie hier und da, tat ihr übriges.
Ich katapultierte mich in die Luft, das Schwert für einen Moment verschwinden lassend, und brachte meine Arme vor der Brust zusammen, um sie übereinander zu kreuzen. Mehrere Miniaturblitze, im Gegensatz zu dem Blitz der Rothaarigen waren diese Rot, geladen mit Feuermagie, aussendend, bediente ich mich einem meiner Paradezauber, den ich aus jeder Situation heraus heraufbeschworen konnte. „AKAI INAZUMA!" Die Blitze fanden ihr Ziel und fast zeitgleich, immer noch gut aufeinander abgestimmt, obwohl wir schon Ewigkeiten nicht mehr als Magic Knights gekämpft hatten, beschwor Umi eine noch wesentliche fatalere Attacke herauf. Ihre Magie war schon immer oft brutale Kraft gewesen. „KOORI NO RANBU!" Die nahezu meterdicken Eisspitzen bohrten sich einzeln durch jeweils einen der Vampire und lösten die in diesem Moment bemitleidenswerten Kreaturen kurz darauf in nichts weiter als Staub auf.
Mich in eine Spirale begebend, landete ich neben Umi und direkt vor der Kreatur, ihrem Anführer, die jetzt durchaus beeindruckt schien und auch keinen Hehl daraus machte. „Hey, du, Frankenstein! Aus welchem Museum bist du denn ausgebrochen", warf Umi ihm entgegen. Es schien ihm wohl nichts auszumachen. „Sehr beeindruckend. Das muß ich schon sagen. Doch glaubt ihr es wirklich mit mir aufnehmen zu können?" Meine Partnerin begegnete ihm mit kampfbereiten Schwert und einen auffordernden Blick. Ich brachte nur mein Klinge in eine für mich typische Kendo-Angriffsstellung und entgegnete mit selbstischerer und düsterer Stimme. „Komm und beweis uns das Gegenteil."
Leicht entzürnt preschte er vor, mit übermenschlich schnellen Bewegungen und Kraft. Aus seinen Händen wurden zwei degenähnliche Klingen und kurz darauf waren wir in einen feurigen Schwertkampf verwickelt, der jeden Trick unseres langjährigen Trainings von uns abverlangte. Das Monster war nicht nur stark und schnell, es war auch skrupellos, brutal und ungemein gut ausgerüstet.
Gerade als wir dachten die Parodie auf den westlichen Filmmythos zurückdrängen zu können, wechselte dieser urplötzlich die Taktik, sprang zurück und wandelte einen seiner Arme in ein Maschinengewehr um, während der andere zu einem tödlichen Flammenwerfer wurde. Mit aller Erfahrung, die wir als Magic Knights gesammelt hatten, kam unsere Antwort instinktiv. Noch bevor das Monster zu feuern begann, hatte Umi schon eine wirksame Verteidigung. „RYUURIN NO TATE!" Ein Schild aus Eis begann sich um ihren Körper zu legen, Eis so kalt, daß die Kugeln daran erstarrten und das Feuer wirkungslos verqualmte.
Ich hingegen baute auf meine Schnelligkeit und Agilität. Mein Gegner hatte nicht mal die Möglichkeit richtig Maß zu nehmen, als ich auf ihn herunterkam. „HOONO NO INSEKI!" Ein kleiner Meteoritenschauer aus brennend heißer Lava ergoß sich über die Frankensteinkreation. Umi war schnell und folgte meiner Initiative instinktiv, als unser Gegner versuchte zur Seite auszubrechen. „HAMON NO KUSARI!" Kurz darauf fand er sich in einer Säule aus Wasser wieder, die ihn wie eine Kette an Ort und Stelle band.
Das war die Chance auf die ich gewartet hatte. Eine ausholende Geste vollführend beschwor ich den stärksten Zauber herauf, den ich ohne meine Pfeilermacht beschwören konnte. „AKAI..." Extreme Hitze formte sich zwischen meinen Händen und breitete sich in einen Bogen aus, als ich die Hände weiter auseinanderzog. „HA..." Die Hitzewelle wie einen Bumerang werfend, badete ich unseren Gegner in einer wahren Springflut aus Feuermagie. „DOU!"
Die Kreatur war kaum in der Lage zu schreien, als die Flammen es erfaßten, doch irgendwie, durch irgendeinen abstrusen Zufall, schaffte er es sich noch hinter einem Baum zu verkriechen, der gleich mitabgefackelt wurde und bevor wir uns richtig versahen, war er verschwunden, nur knapp dem brennenden Inferno entkommen, was für ihn zu einer lebenden Hölle geworden wäre.
UC Sunnydale Campus (Buffy)
Willow beobachtete mich aufmerksam, als ich mich auf mein Bett fallen ließ und seufzend zur Decke aufschaute. Irgendwie hatte sich nicht viel verändert zu gestern, nur daß ich jetzt wirklich im wahrsten Sinne des Wortes kraftlos war. Aber zum Glück hatte ich das schon einmal durchgemacht, während dieses mörderischen Reifetests. „Morgen bist du wieder bei vollen Kräften", meinte Willow aufmunternd. Und das auch.
Es war schon so spät gewesen und ich, das hieß diese Hälfte von mir, war schon so ausgelaugt, daß wir uns dazu entschieden hatten die Rückvereinigung erst morgen zu machen. Ein Glück, daß Amy wieder unter uns war, mit ihr, Tara und Willow hatte ich nicht viel Angst um meinen Verstand, was ansonsten wohl der Fall gewesen wäre. Wer würde es schon mögen zweigeteilt zu sein? Aber was wunderte ich mich, das war Sunnydale...
Wie gesagt jetzt waren wir erstmal zurück in unserem Zimmer, während die andere Buffy zusammen mit den beiden Kriegerinnen, die uns zu meinem Unmut tatsächlich den Hintern gerettet hatten. Xander hatte Anya nach hause gebracht, da diese doch einigen Schaden genommen hatte. Wären Hikaru und Umi nicht gewesen, dann hätten wir heute Abend wohl das Ende erreicht. Die beiden Mädchen hatten mich zwar erstaunt, doch auch das geschah hier auf einer regulären Basis. Jedoch mißtrauen tat ich ihnen nicht. Mir war klar Willow hatte ein paar Zweifel aber das größtenteils aufgrund der nicht absehbaren Grenzen ihrer Macht.
„Ich weiß, Will. Es fühlt sich nur immer wieder seltsam an. Früher hab ich mein Schicksal verflucht und mir gewünscht einfach nur ein normales Schulmädchen zu sein, nicht eine übermenschliche Vampirjägerin. Aber heute weiß ich, daß ich das nicht bin." Willow setzte sich neben mich auf mein Bett und ich richtete mich auf, um auf einer Höhe mit ihr zu sein. So schwach war ich dann doch nicht.
„Doch das bist du, ein Teil von dir, ein wichtiger Teil. Ohne deine Gefühle wärst du nicht in der Lage gewesen uns so oft zu retten aber genausowenig kannst du das ohne deine Fähigkeiten. Beide Teile machen dich komplett." Sie stoppte für einen Moment, unsicher, ob sie fortfahren sollte. Da war ein Moment von Angst, dann ergänzte sie: „Außerdem ist es beruhigend dich einmal auf demselben körperlichen Level zu haben..." Ich wußte nicht ganz, was ich davon halten sollte, warum sie gezögert hatte das zu sagen, sie wußte doch, ich würde es ihr nicht übelnehmen. Es für den Moment beiseite schiebend erwiderte ich grinsend: „Na, im Moment könntest du mich wahrscheinlich sogar mit dem kleinen Finger besiegen."
Sie lachte leicht und etwas in mir brodelte wieder, so wie letzte Nacht. Heute fühlte ich es stärker, die Emotionen in mir waren irgendwie deutlich für mich, schwerer zu verbergen, zu kontrollieren, vielleicht ein Nebeneffekt der Trennung, auf jeden Fall fühlte ich mich im Moment, als würde ich in diesen reizenden, bezaubernden und entzückend grünen Augen versinken. Ich verstand nicht genau, was mit mir los war, gestern und den ganzen Tag über schien ich eine regelrechte Besessenheit in Bezug auf Willow entwickelt zu haben. Ob es nur meine Schuldgefühle sie und die anderen auszugrenzen waren oder etwas ganz anderes, das konnte ich nicht sagen. Jedoch war ich bisher in der Lage gewesen diese Emotionen zu maskieren und zurückzudrängen... Nur schien das jetzt mit dem Verlust meiner Jägerinnenhälfte nicht mehr so recht zu funktionieren.
„Buffy? Hey, Erde an Buffy!" Ich schaute abrupt auf, Willow starrte mich besorgt an, mit einem Funken Verwirrung in diesen bezaubernden... Argh, nicht schon wieder! Buffy, du solltest damit aufhören oder du tust heute Abend noch etwas, was du bereuen könntest, versuchte ich mich zur Ruhe zu mahnen. Das fiel mir wieder einmal schwer ohne die coolere, gewissenhafte Persönlichkeit der Jägerin. Langsam dämmerte mir, daß es vielleicht doch keine so gute Idee war alleine mit Willow zurückzugehen, da ich langsam zu begreifen begann, was vor sich ging.
„Err... Ich bin okay, wirklich." Ihre Augen, die ich versuchte zu meiden, sagten mir, daß sie kein Wort glaubte. „Nur ein wenig benebelt", versuchte ich es. „Du weißt schon die ganze Körperteilungssache, der hektische Kampf, Streß pur..." Ich realisierte, daß ich mit einer ihrer roten Haarsträhnen spielte und abwesend mit einem Finger über ihre Wange strich. Instinktiv wollte ich zurückziehen, bereits eine Entschuldigung auf den Lippen, doch zu meiner Überraschung hielt sie meine Hand fest und schüttelte leicht den Kopf.
Verwirrt und perplex war ich diesmal nicht in der Lage die Gefühle und aufgestauten Emotionen in mir zu kontrollieren, mit einem unsicheren, fragenden Blick wagte ich dem ihren zu begegnen. Was ich sah, schockte mich, erschütterte die Grundfesten meiner Weltanschauung von dem, was noch vorhanden war. Es war nur ein Geste, ein paar Worte, die allein nichts sagten aber von einem gegenseitigen Verständnis geprägt waren, das nicht mehr nötig werden ließ. „Du kannst mir nichts vormachen. Ich lese dich wie ein offenes Buch." Und bevor ich mich versah hatte sie mein Kinn sanft angehoben und küßte mich.
Nun brach der Damm vollständig und ich realisierte, was ich solange verdrängt, weggeschlossen und was ich solange verweigert hatte zu akzeptieren, da ich wußte, gedacht hatte zu wissen, daß diese Gefühle niemals hätten erwidert werden können. Zu einer Phase waren diese Gefühle schon einmal so stark gewesen. Das war, nachdem ich während meines Seniorjahres an der High School zurück nach Sunnydale gekommen war, nachdem ich Angel zur Hölle geschickt hatte und bevor er wiederkam. Dieses eine Gefühl war so simpel und doch so kompliziert, besonders wäre es so belastend geworden für unsere Freundschaft. Dieses Gefühl war Liebe, nicht die schwesterliche Liebe für die beste Freundin, nein, das reine Gefühl des totalen Vertrauens, der völligen Öffnung gegenseitig. Und jetzt erst realisierte ich, daß ich nie einen Grund gehabt hatte zu zweifeln.
Der Kuß wurde tiefer, als ich mir endlich die Freiheit erlaubte alle Emotionen herauszulassen. Für einen Moment stockte ich und sah überrascht und ein wenig ängstlich zu Willow auf, als sie langsam begann mit ihren Händen meinen Körper rauf und runterzufahren und damit ziemlich deutlich machte, was kommen sollte. Es brauchte nur einen kurzen Augenkontakt, einen Moment der Versicherung. Ich wollte nichts tun, was ich oder eine Seite von mir hinterher bereuen könnte, außerdem wäre ich lieber im Vollbesitz meiner Fähigkeiten gewesen, doch ich zögerte nicht, denn ich verstand, fühlte, daß wir uns nie näher und ähnlicher war. Für einen winzigen Moment im Verlauf der Zeit konnte ich einfach nur ein junges, verliebtes Collegemädchen sein...
Giles' Haus (Hikaru)
Ich konnte nicht genau einordnen, was geschehen war, vorhin meine ich, vor dem Kampf. Was auch immer Umi in diesem Moment getrieben hatte, ich könnte schwören, einen Moment länger und sie hätte mich... Ugh, seltsame Vorstellung, ich konnte mich nicht recht dazu bringen es überhaupt zu denken. Aber dann... Warum hatte ich mich weder ängstlich, noch bedrängt oder sonst irgendwas gefühlt? Warum erzeugte die Erinnerung anstatt Erleichterung eher Enttäuschung? Enttäuschung über die Unterbrechung...
Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich aus der Dusche kam und zu Umi und meinem Raum für die Nacht in Rupert Giles' Haus aufsuchte. Buffy, die eine von ihnen zumindest, auch wenn ich das noch nicht ganz kapierte, hatte uns herbegleitet – oder war das umgekehrt? – und nach einigen kurzen Erklärungen waren wir zu müde gewesen, um noch nach hause zu gehen. Umi hatte ihre Eltern angerufen und dann waren wir erst einmal unter die Dusche gehopst, getrennt natürlich – whoa, was für überhaupt nicht unschuldige Gedanken Hikaru, Fuu wäre entsetzt –, so ein Kampf war anstrengend. Schon besonders, wenn man das eine Dekade lang nicht mehr gemacht hatte.
Aber wenn sie, wenn Umi wirklich vorgehabt hatte... ich meine, würde das dann nicht heißen, daß sie mich mehr als nur eine Schwester liebte? Und ich was war dann mit mir? Darüber hatte ich mir den ganzen Weg und die meiste Zeit unter der Dusche Gedanken gemacht und jetzt stand ich vor der Tür zu unserem Zimmer und hatte immer noch keine Ahnung.
Dementsprechend zögerte ich. Was war, wenn ich mich irrte? Was war, wenn alles nur Einbildung gewesen war... Nein, die Spannung, die schiere Magie, die der Moment ausgestrahlt hatte. Ich kannte Umi gut genug. Sie hatte es wirklich gewollt, da war ich mir absolut sicher. Meine langjährige Freundin war nicht der Typ, der aufgrund eines intuitiven Gefühls unsere Freundschaft aufs Spiel setzen würde. Wenn ich so zurückblickte wurde einiges wesentlich klarer. Warum sie z. B. nie ein wirkliches Vermissen Ascotts zur Sprache gebracht hatte, alles, was sie immer gewollt hatte, war in meiner Nähe zu sein und so viel wie möglich mit mir zu unternehmen.
Umi hatte es gut versteckt, das mußte man ihr lassen. Selbst ich, die ich glaubte sie in und auswendig zu kennen, hatte es nie gemerkt. War ich einfach zu naiv gewesen, wie schon so oft? Oder war es einfach nur, daß ich es nicht merken wollte? Ignoranz war eine leichte Art sich ein unkompliziertes Leben zu schaffen, doch machte sie auch wirklich glücklich? Das Realisieren nach einer langen Zeit konnte zu wesentlich mehr Komplikationen führen wie ich jetzt merkte. Umi hegte offenbar stärkere Gefühle für mich als jemals erahnt und ich hatte keine Ahnung wie ich damit umgehen sollte.
Und was war mit mir? Wie sah meine... Antwort aus? Dachte ich... nein, falscher Begriff... empfand ich wie Umi? Konnte ich überhaupt, wollte ich? Die blauhaarige Fechterin war wie eine Schwester für mich, wie als ob wir vom gleichen Blut wären. Ich empfand ähnlich für Fuu, denn die Kämpfe in Cephiro hatten uns verbunden. Doch Umi, Umi war immer etwas besonderes gewesen. Nur konnte man das gleichsetzten mit Liebe, mit aufrichtiger, hingabevoller Liebe? War ich überhaupt imstande ein anderes Mädchen zu lieben? Was war mit Lantis oder Eagle?
Zwar fühlte ich mich auch Eagle verbunden aber Lantis war wirklich derjenige, der mich am meisten berührt hatte. Jedoch stellte sich auch hier die Frage: War das Liebe? Es waren zehn Jahre vergangen, zehn Jahre mit Besuchen in regelmäßigen Abständen und es hatte nicht einen Moment gegeben, der dem vom heute Abend nahekam, bzw. übertreffen hätte können. Wenn da wirklich etwas war zwischen uns wie die anderen stets munkelten, hätte nicht schon längst etwas geschehen müssen? Ich war eine erwachsene Frau, in einem Alter, wo viele schon ein paar Jahre verheiratet sein könnten. Es war so einfach das jetzt abzutun, zu sagen, das war die Antwort.
Das Problem war nur, ich konnte genau dasselbe auch für Umi sagen... Oder? Waren wir nicht auch solange, sogar noch länger zusammengewesen? Im Gegensatz zu Lantis jedoch hatte ich nie solche Gefühle für sie gehegt oder sie einfach nur tief vergraben und nicht wahrhaben wollen. Dazu hatte Umi die ihren gut versteckt und sich nichts anmerken lassen.
Als ich die Tür zu unserem Zimmer schließlich langsam öffnete, hatte ich immer noch keine Antwort gefunden und beschloß, daß ich durch reine Logik auch keine finden würde, ohne der Situation direkt entgegenzutreten. Noch nie hatte ich vor einer Herausforderung zurückgeschreckt, doch es gab Kämpfe, die waren nicht so einfach und simpel. Einer von diesen lag vor mir.
Umi schaute von ihrem Platz auf dem Rand des einzigen Bettes im Raum auf und schaffte es für ganze drei Sekunden die Emotionen zu bekämpfen, bis sie schließlich nachgab. Sie wußte zu gut, daß ich sie bereits durchschaut hatte und das jetzt die unausweichliche Konsequenz kam, wie auch immer diese aussah. Für einen Moment stand ich da, ließ die Tür leise hinter mir ins Schloß fallen und öffnete mich für die Emotionen des Momentes. Ließ nicht meinen Verstand, sondern meine Gefühle meine Bewegungen und Aktionen leiten.
Hinterher brauchte ich lange, um zu realisieren, warum ich Schritt für Schritt auf sie zuging, ohne ein Wort, ohne eine Geste, meine Augen immer auf ihre gerichtet, lautlos in einer Sprache miteinander kommunizierend, die nur wir beherrschen und verstehen konnten. Aber sagen konnte ich das eine, sogar ganz genau. Diese eine quälende Frage konnte ich mir beantworten, wie weggewaschen all die Zweifel, die mich noch vor einigen Minuten fast zu Tode geplagt hatten. Und zur gleichen Zeit verfluchte ich mich, es all die Jahre nicht realisiert zu haben, es nicht realisieren gewollt zu haben. Nicht Eagle, nicht Lantis war die Liebe meines Lebens. Nein, dieser Platz gebührte nur der einen Person, der Person, die immer an meiner Seite war, durch dick und dünn, unzählige Gefahren, Schlachten und Wagnisse des Lebens. Und endlich, nach so langer Zeit hatte ich verstanden, daß mein Herz allein Ryuuzaki Umi gehörte.
Part II: Meanwhile
Aus dem Tagebuch Ryuuzaki Umis, 13.12.2002
Ich hätte nicht geglaubt, daß es je geschehen könnte. Mein Herz hat bestimmt für ein paar Schläge ausgesetzt, als Hikaru gestern wie in Trance zu mir rübergekommen ist. Es bedurfte keiner Worte. Doch so richtig kann ich es immer noch nicht glauben. Wir haben uns geküßt, das erste Mal richtig, nicht der Ausdruck freundlicher, schwesterlicher Zuneigung, sondern mit aller aufgestauten Liebe, allen Emotionen, die sich angesammelt haben. Letztendlich sind wir in den Armen des jeweils anderen eingeschlafen. Hikaru ist noch unsicher gewesen, das hatte ich gespürt, und so will ich nichts überstürzen. Glücklich bin ich schon damit, daß sie überhaupt erwidert, was ich fühle. Das ist mehr als ich mir je erträumt habe.
Der heutige Tag war eher ruhig. Das Aufwachen war vielleicht das schönste in meinem ganzen Leben. Allein ihr Gesicht zu fühlen, ihren Körper in meinen Armen und dieses warme, liebevolle Lächeln, das allein für mich bestimmt war. Da wußte ich endgültig, daß es wahr ist und sie sich entschieden hatte. Hikaru und ich hatten unsere Freundschaft tatsächlich auf die nächste Ebene gehoben.
Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem befreienden, klärendem Gespräch danach, das auch noch die letzten Zweifel beiseite fegte – und Giles die Schamesröte ins Gesicht trieb, als er einige unserer... größtenteils meiner Kommentar hörte –, kamen auch schon Buffy – beide – und der Rest. Irgend etwas mußte gestern auch zwischen der Jägerin und der rothaarigen Hexe geschehen sein und ich hatte eine ziemlich gute Vorstellung davon was.
Nachdem die anderen beiden, Tara und Amy, mit Willow die Rückvereinigung durchgeführt hatten, schienen sich beide ein wenig aus dem Weg zu gehen oder Blickkontakt zu vermeiden, als ob sie sich dessen schämen würden, was sie getan hatten. Wobei ich Buffys kontroverse Gefühle nach der Wiedervereinigung verstehen kann, war und bin ich mir noch nicht sicher, warum Willow so zurückhaltend ist und ihre Freundin nicht zur Rede stellt. Vielleicht weiß Hikaru es besser, denn sie schien recht gut mit dem anderen Rotschopf auszukommen.
Wir diskutierten den ganzen Morgen bis zum frühen Nachmittag, wobei ein Großteil daraus bestand unsere eigene Geschichte zu erzählen und alle aufkommenden Fragen zu beantworten. Zuerst waren Hikaru und ich beide erstaunt, daß sie die theoretisch unglaubliche Geschichte mit einem Schulterzucken abtaten und lediglich Verständnisfragen stellten. Aber... Hey, wer bin ich darüber zu urteilen? Diese Jungen und Mädchen kämpften bereits über zwei Jahre gegen Vampire und andere Mächte der Finsternis, von denen ich nicht einmal wußte, daß sie außerhalb von Alpträumen und Gruselfilmen existierten. Allein schon deswegen, weil wir die Situation sehr gut persönlich kennen, sind wir genausowenig überrascht oder geschockt von alldem. Vielmehr empfinde ich Bewunderung für die Gruppe, die mit Hilfe von einfachsten Mitteln und ein bißchen Magie Buffy unterstützt, als wäre es so simpel wie das tägliche Zeitungsaustragen. Eine eingeschworene Familie, genauso wie wir es waren und immer noch sind, wenn auch leicht zerrissen.
Nachdem sie uns über Adam, den Mensch-Dämonhybriden die Kreation einer größenwahnsinnigen Wissenschaftlerin, und die gegenwärtige düstere Situation, die jetzt schon gut zwei Monate anhielt, aufgeklärt hatten, zögerten Hikaru und ich nicht lange. Auch wenn es eigentlich nicht unsere Art ist sich in Angelegenheit anderer Verteidiger unserer Sache einzumischen – allein schon, weil wir es zuvor gar nicht konnten – fühlen wir uns im gewissen Masse verpflichtet und die anderen bauen auf uns wegen Adam, also...
Es ist fast Zeit loszugehen, wir haben uns mit Buffy zur Jagd verabredet, um die Lage zu sondieren, und falls wir in Adam rannten, können wir ihn uns zumindest vom Hals halten. Kuu und Masaru waren zwar zuerst besorgt aber wußten größtenteils wozu wir fähig waren und das wir selbst ohne unsere Magie sehr gut auf uns selbst aufpassen konnten. Mom und Dad waren bereits außerhalb, zusammen mit einigen Kunden, also können sie gar nichts einwenden.
Ah, ich glaube Hikaru kommt gerade. Yup, sie... Woah... (unleserlich) Okay, genug für heute, ich hab das Gefühl meine Freundin hat noch was vor bevor wir Monster jagen gehen *schluck*...
Umi
Aus Willow Rosenbergs Tagebuch, 16.12.2002
Die letzte Woche des Colleges vor den Weihnachtsferien ist angebrochen, die Wunderwaffe an der Tara, Amy und ich in jeder freien Minute, die wir erübrigen können, arbeiten, macht zwar nur langsame Fortschritte, sollte aber mit gutem Willen am Ende der Woche fertig sein. Das war deswegen weniger ein Problem, denn Adam hatte sich mit seinem mißratenen Gesicht nicht mehr blicken lassen seit Hikaru und Umi ihn kräftig in seinen mitleidserregendenden Hintern getreten hatten... Hui, Moment mal. Warst du das gerade, Willow? Anscheinend färbt Buffy auf dich ab. Sollte das vielleicht anders formulieren aber andererseits... das hier ist mein Tagebuch, also wenn stört's? Mich zumindest nicht... Ok, ich verheddere mich schon wieder. Also zurück zum Thema, wo waren wir? Buffy, ah ja...
Nun, ein heikles Thema. Ich glaube wir kommen langsam über den Berg oder wie auch immer dieses Sprichwort ging. Niemand weiß eigentlich über unser kleines Intermezzo an jenem Abend – bis auf Hikaru und Umi, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, wenn auch mit bereits geklärten Komplikationen, die dann ja keine mehr wären... Argh, ich sollte das abstellen, manchmal wunder ich mich, ob das angeboren ist... Wie auch immer, nachdem wir Buffy wieder zusammengesetzt hatten, schien sie recht abwesend und auch abweisend. Zwar fühle ich mich leicht verletzt dadurch, doch weiß ich auch, was mit ziemlicher Sicherheit in ihr vorging. Ihre Persönlichkeiten trafen nun aufeinander und versuchten zu verarbeiten, was geschehen ist. Die Logik der Jägerin, gegen die Gefühle von Buffy.
Versteht mich nicht falsch, ich zweifle nicht an Buffys Gefühlen, jetzt nicht mehr. Zuerst wußte ich selber nicht, was mich getrieben hatte an diesem einem Abend soweit zu gehen. Ich hätte alles zerstören können. Jedoch hatte die Situation eine Chance geboten, die wohl so schnell nicht mehr wiedergekommen wäre. Meine eigenen Gefühle habe ich lange verstaut, sie als Nebenwirkung meiner engen Freundschaft zu der blonden Jägerin abgetan. Über die Zeit jedoch sind diese Gefühle angewachsen und zum ersten Mal offen zutage getreten, als Oz abgehauen war. Sicher, Buffy hatte es zu diesem Zeitpunkt nicht verstanden. Trotzdem, als dann auch noch Tara kam und meine Gefühle für sie, da wußte ich, daß es offenbar kein Hirngespinst von mir war, daß ich andere Frauen attraktiv finde... *Rot werd*
In dieser Nacht, um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen, da hatte ich einfach nur Buffy vor mir, nämlich den Teil, der ihre Emotionen offen darlegte, ohne den Schutz und die Selbstkontrolle der Jägerin, der Coolness, die anscheinend jeden Gedanken, der auch nur in die Richtung meiner eigenen Gefühle ging als rational unlogisch und unmöglich abgetan und abgeschmettert hatte. Ich hatte es gesehen, so ungeschützt wie sie war, konnte sie es nicht verbergen und ich kannte sie auch zu gut dafür. Ich hatte die Emotionen, das Verlangen gesehen aber auch die Verwirrung.
Dementsprechend fürchte ich, daß ich irgendwas mißverstanden und Buffy zu etwas gedrängt habe, was sie so nicht wollte. Zu übereilt. Jedoch diese Angst beginnt sich langsam aufzulösen. Buffy scheint sich mehr zu öffnen und wir reden viel in den letzten Tage, gehen sogar soweit kleine Gesten der gegenseitigen Empfindungen auszutauschen. Aber nicht mehr und schon gar nicht in Gegenwart der anderen.
Das sollte bald enden, das habe ich mir fest vorgenommen. Ich will Buffy voll und ganz und nicht nur zurückhaltend und schüchtern, denn das war nicht die Buffy, die ich lieben gelernt habe. Trotzdem war ich bereit ihr noch etwas Zeit zu geben, sie wußte selber am besten, wann sie bereit war und sollte dieser Fall eintreten, würde ich für sie da sein...
Und dann war da ja noch der Fall Riley. Ich kann mir in seiner Gegenwart immer wie ein Stück Dreck vor. Buffy mußte bereits mit ihm gesprochen haben, denn er gibt sich Mühe sich nicht als ihr Freund aufzuführen, was ich zu seinem Gunsten loben muß. Es erschien mir irgendwie schäbig, daß ich ihm Buffy so wegschnappe bevor sich wirklich etwas entwickeln kann... Und dabei habe ich ja eigentlich dafür gesorgt, daß sie zusammengekommen sind!
Ugh, mein Kopf dröhnt von der ganzen Besorgnis da drin und meine Hand schmerzt vom Schreiben. Ich mach jetzt Schluß. Mal schauen, wie weit ich Buffy heute Nacht bringen kann. Wahrscheinlich nicht viel mehr als gestern, doch man kann ja noch hoffen, oder?
Willow
Aus dem Tagebuch Buffy Anne Summers', 18.12.2002
Ja, ich habe sie verletzt... Willow hat das nicht verdient, wo ich doch – zumindest ein Teil von mir – willentlich mich ihr verschrieben hatte in dieser Nacht. Und dann hab ich sie erst einmal weggestoßen, als ob ich sie entblößen wollte. Manchmal verfluchte ich die Jägerin in mir wirklich, okay des öfteren, aber ich wußte genausogut wie Willow, daß das ein Teil von mir war. Trotzdem verdient Willow so eine Behandlung nicht. Nicht meine Willow, meine kleine Hexe, das Computergenie, die süße Stotterin... Ich hör besser auf, sonst wird das noch länger. Ich weiß selber nicht, warum ich mich zuerst so abgeschottet hatte, warum ich nicht einmal meine Gefühle die Oberhand lassen können, immerhin hatte es bei Angel auch funktioniert. Gut, das hier war anders und der Jägerinnenteil mußte eine ganze Menge auf einmal verarbeiten, was dann zu einer gewissen Abschottung...
Grr, ich hör mich an wie Maggie Walsh *schauder*. Zumindest agiere ich nicht mehr so. Was Willow und mich angeht, haben wir uns ausgesprochen und letzte Nacht konnte ich mich endlich wieder soweit öffnen, daß wir wiederholen konnten, was Willow und ein Teil von mir getan hatten, um dieses ganze Drama zu beginnen. Es hatte sich anders angefühlt, wesentlich mehr... vollständig. Denn nun konnte ich ihr endlich geben, was meine beste Freundin verdiente. Nämlich nur das Beste.
Diese ganze Sache mit der kurzzeitigen Körperteilung hat mir aber auch geholfen. Zwar würde ich das nie richtig zugeben aber ich habe gelernt, daß ich beides bin. Buffy die Person und Buffy die Jägerin. Beides gehörte zu mir und wenn nur eines da war, war ich nicht ich selbst, nicht vollständig. Nach der Rückvereinigung sind so viele kontroverse Gedanken durch meinen Kopf geschossen, die nicht nur etwas mit dem Offensichtlichen zu tun hatten, das ich beinah verrückt geworden wäre. Das normale Mädchen in mir konnte nicht existieren ohne die Ruhe der Jägerin, deren Fähigkeit ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten, die vielen Dinge, die mich Tag und Nacht torpedierten zu verarbeiten. Aber die Jägerin konnte auch nicht ohne die Person, den eigentlichen Menschen dahinter existieren, denn wie wir selber oft erfahren hatten, war das der Untergang vieler Jäger gewesen. Einsam, allein, ohne Freunde, eine einsame Kampfmaschine, bis sie schließlich alle eines frühen Todes starben und niemand um sie trauerte. Es ging nicht ohne. Denn der Mensch in mir gab mir überhaupt erst einen Grund weiterzukämpfen, selbst wenn nicht mehr unter dem Befehl des Rats. Es waren die, die ich liebte, die mir halfen immer weiterzumachen, um sie sicher zu wissen.
Zurück zu Willow und mir. Während wir uns nun gegenseitig geöffnet hatten und uns – jedenfalls hoffte ich so bei Will – sicher sind, daß die jeweils andere das ist, was wir beide so lange gesucht haben und direkt vor unserer Nase war, so bin ich immer noch nicht ganz bereit diese Erfahrung mit dem Rest zu teilen. Zum einen wohl auch, weil wir in der jetzigen Situation keine weiteren Probleme brauchen, die vielleicht durch Eifersucht oder Unverständnis entstehen konnten und andererseits... Spürte ich, daß selbst Willow – oder vielleicht gerade Willow – noch nicht recht bereit dazu war. Ich mochte am Anfang nicht gerade das beste Beispiel in einer Beziehung gewesen sein, doch mittlerweile hatten sich die Rollen wieder getauscht. Ich war wieder die selbstbewußte, starke Jägerin und Willow, die vielleicht reifere aber immer noch etwas schüchterne Hexe. Sie konnte sich hin und wieder selber schlecht reden... Ich würde ihr Zeit geben.
Was die ganze Sache mit Adam anbelangt... Langsam bereitet der Typ mir tierische Kopfschmerzen, wirklich. Erst geht er mir Nacht für Nacht auf die Nerven und macht jede Jagd zu einem Höllentrip, der mich beinah an den Rand des Wahnsinns getrieben hätte und dann verkriecht er sich in irgendeinem Loch, wo ihn weder die Initiative und nicht einmal Spike finden... Was auch immer in diesem verdrehten, kranken Gehirn vorging, von dem was Maggie Walsh unter kontrolliert verstand, ist wohl nicht mehr viel übriggeblieben – geschweige denn, daß je etwas davon existiert hat.
Hikaru und Umi sind wirklich eine große Hilfe, soviel kann ich sagen. Echt, ich hab mich noch nie soviel entspannen können auf einer Jagd wie jetzt, hin und wieder brauchte ich nicht einmal einen Finger zu rühren, nur hier und da eine Warnung abzugeben, wenn meine Jägersinne anschlugen. Hey, das ist praktisch, immerhin sind sie es die Urlaub machen und ich mußte noch für ein paar Prüfungen lernen... Die zum Glück jetzt alle vorbei sind.
Vielleicht ist es auch gerade wegen den beiden „Magic Knights", warum Adam sich zurückhielt, doch so recht glauben wollte ich das nicht. Trotz allen Wahnsinns hatte ich begriffen, daß er versuchte zu lernen, zu studieren und dann erst zuzuschlagen. Adam war nicht der Typ... das Monster... Na schön, beides war er nicht, um vor einer Herausforderung davonzulaufen. Er plant etwas, das weiß ich einfach, ich fühle es in jeder Faser meines Körpers. Immer wenn es in Sunnydale für eine längere Zeit ruhig ist, dann ist etwas sehr Großes im Anmarsch. Ich hoffe nur Will, Tara und Amy sind mit ihrer geheimen Zauberwaffe bald fertig. Trotz der Unterstützung von Hikaru und Umi will ich lieber auf Nummer sicher gehen.
Willow sollte jeden Moment von Tara und Amy zurück sein. Ich sollte also besser aufhören. Immerhin haben wir noch vor einen gemütlichen Abend zu verbringen. Es gibt Popcorn, einen schönen Film und ein wenig Kuschelein, gut das Mom heute nicht mehr wiederkommen würde...
Buffy
Aus dem Tagebuch Shidou Hikarus, 20.12.2002
Hey, Weihnachten steht vor der Tür. Die schönste Zeit des Jahres, das westliche Fest der Liebe, wo die Familie zusammenkommt und ein paar schöne Tage verbringt... Dieses Weihnachten wird für uns wohl anders verlaufen im jetzigen Jahr. Noch vier Tage und immer noch fehlt jede Spur von Adam, trotzdem hängt sein Geist wie ein drohender Schatten über der Gruppe, der alle nervös macht. Langsam beginne ich zu verstehen wie Buffy sich zwei Monate lang gefühlt hatte.
Oh, versteht das nicht falsch. Ich als Pfeiler verstehe das sowieso und insbesondere sehr gut, was in dieser kleinen Gruppe vorgeht, was in Buffy vorgeht aber insbesondere auch was in Willow vorgeht. Meine Haarfarbenverwandte – gibt es das Wort überhaupt? – besitzt ein starkes magisches Potential, das sie in Cephiro sicher zu einem guten Magic Knight, wenn nicht sogar Pfeiler machen würde. Und dieser Tatsache ist sie sich wohl bewußt. Die Kräfte, die sie versucht zu beherrschen können leicht außer Kontrolle geraten und sie selbst verschlingen. Wir sind uns ähnlicher als sie ahnte, nicht nur im Charakter und unserer ähnlichen Haarfarbe. Bisher hatten Umi und ich noch keinem über erwähnt, daß ich Cephiros gegenwärtiger Pfeiler bin und wenn es möglich war, wollte ich es auch dabei belassen.
Willow und Buffy schienen ihre Probleme endlich beseitigt zu haben, obwohl die anderen immer noch keine Ahnung haben, was vor sich geht, außer Tara vielleicht, denn bei ihr kann man die versteckte Eifersucht recht deutlich sehen... Jedoch glaube ich nicht, daß sie irgendwas unüberlegtes tun wird, dazu ist sie eigentlich zu sanftmütig. Auf Willows Vorschlag hin haben Umi und ich uns an der Fertigstellung ihrer Wunderwaffe gegen Adam beteiligt, auch wenn Amy zuerst Bedenken hatte, unbekannte Faktoren zu dem Prozeß hinzuzufügen. Letztendlich stellte sich das nicht als Problem raus. Die Waffe müßte bald einsatzbereit sein. Fragte sich nur, ob wir je dazu kommen würden sie einzusetzen.
Im Gegensatz zu Buffy und Willows langsamen Fortschritt in ihrer Beziehung, ist unser viel schneller gewesen. Wahrscheinlich liegt es daran, daß wir uns bereits gut ein Jahrzehnt kennen und daher genau wissen und fühlen konnten, was die jeweils andere will. Da ist keine Unsicherheit, kein Zweifel mehr, seit die Wahrheit einmal raus war. Das erste Mal, als Umi und ich tatsächlich... *Rot werdend* uns wirklich voll und ganz liebten. Das war... unbeschreiblich. Das Gefühl, ich kann es immer noch spüren, so frisch wie in jener Nacht. Ich fühlte mich so vervollständigt, so komplett, als hätte ich meine andere Hälfte gefunden. Vielleicht war dem auch so. Wie bei unserem ersten Kuß war ich es gewesen, die das ganze initiierte. Umi hätte schon in jener Nacht der Offenbarung gewollt, doch zu ihrem Lob sei zu sagen, daß sie mich nicht gedrängt hat. Und das hat uns letztendlich nur geholfen und das Ereignis wesentlich schöner und natürlicher werden lassen.
Was mit dem Rest ist? Umis Eltern sind noch bis kurz vor Heilig Abend weg, Masaru und Kuu unterstützen uns so gut sie können. Fuus Schwester z. B. hat uns bereits mehrmals Plätzchen und Kuchen gebacken, damit wir nicht verhungerten während der Treffen, Masaru ging hin und wieder mit auf Streife und unterrichtete einige der Scooby Gang in Kendo. Xander schien das Konzept überraschenderweise recht schnell zu begreifen. Ich bemühe mich persönlich darum Buffy und Willow noch ein paar Tricks zu zeigen. Nicht sehr erstaunlich ist, daß ich der Jägerin nicht mehr viel beibringen kann.
Tara und Amy arbeiten ununterbrochen mit reichlicher Unterstützung von Willow an ihrer magischen Waffe. Giles sucht verzweifelt nach Alternativen, um es mit Adam aufzunehmen, für den Fall der Fälle. Xander und Anya helfen ihn dabei. Vielleicht bilde ich es mir nur ein aber die Ex-Dämonin scheint nicht ganz sie selbst. Gut, ich kenne sie erst seit jenem Abend aber trotzdem frage ich mich immer wieder, warum der Angriff des Toths ihr nichts getan hat, zumindest nicht so wie Buffy. Durch meine limitierten Kräfte als Pfeiler konnte ich teilweise die Auren von Menschen deuten aber... Bei Anya schien eine Art Glimmer zu sein, ein Schleier, ich konnte es nicht richtig beschreiben. Na ja, vielleicht bin ich auch nur paranoid.
Zumindest ist das Semester vorbei und wir können uns jetzt voll auf die gegenwärtige Situation konzentrieren, denn eins haben wir uns gegenseitig geschworen, vor Weihnachten wollen wir die Sache abgeschlossen haben. Aber zuerst würden wir Morgen einkaufen gehen, es war eh ein langer, verkaufsoffener Samstag und wir brauchten alle noch ein paar Geschenke. Darauf freute ich mich schon. Immerhin war dieses Weihnachten nicht nur etwas besonderes für Buffy und Willow, sondern auch für Umi und mich. Ich werde ihr ein ganz spezielles Geschenk machen müssen – und wollen.
Hikaru
Part III: The Enemy Strikes
Sunnydale Innenstadt (Willow)
Seite an Seite liefen Hikaru und ich die Straßen Sunnydales entlang, beide mit einigen Einkaufstüten beladen. Nein, nein, wir hatten keine Rollen getauscht, sondern machten nur getrennte Weihnachtseinkäufe, so daß die jeweilige Freundin nicht wußte, was ihr Geschenk sein würde. Im Moment hatten wir ein gutes Dutzend Läden abgeklappert... Hey, schließlich waren das Weihnachtseinkäufe und wir planten eh eine große Feier mit der ganzen Gang. Zwar hielt ich mich nicht für den Cordelia-Typ, genausowenig Hikaru, doch was sein mußte, mußte eben sein. Außerdem lenkte dieser Einkaufsbummel meine Gedanken mal ein wenig ab von der ständigen Spannung und dem Arbeiten an unserer Zauberwaffe. Mit etwas Glück sollten Tara, Amy und Giles fertig sein, wenn wir zurückkamen und dann würden wir Adam jagen gehen, ob er es wollte oder nicht.
„Phew, ganz schön voll heute und das für Samstag", stellte Hikaru fest, während wir uns durch das Gedränge wanden. Ich lächelte schwach. „Das ist normal um die Zeit, schätze ich. Was mich eher stört..." Ein leises Ächzen entfuhr mir und ich hätte beinah eine der vollgestopften Einkaufstaschen fallen lassen. Hikaru verstand augenblicklich, daß sie aber etwas dagegen tun konnte, hatte ich nicht gedacht. Ein schwacher roter Glanz formte sich um ihre rechte Hand, mit der sie ein paar Tüten hochhielt und diese verschwanden. Nacheinander tat sie das auch mit all unseren anderen Einkäufen.
Ich stand da für einen Moment, Mund weit geöffnet, und starrte sie an. Hikaru lächelte unschuldig. „Taschendimension... Ich hätte eigentlich nicht gedacht, daß es geht aber..." Sie zuckte mit den Schultern. Den Kopf schüttelnd, ging ich weiter, froh über die mir genommene Last. „Du bist merkwürdig, Hikaru, weißt du das?" Ich meinte es nicht ernsthaft und das wußte sie auch. „Und ihr bezeichnet euch als normal?" Ein Kichern unterdrückend, schüttelte ich abermals den Kopf.
Wir beschlossen, daß wir langsam alles beisammen hatten und zurückgehen könnten, bis Hikaru schließlich einwandte, daß die anderen sicherlich noch länger brauchen würden als wir. „Wieso das", fragte ich. Sicher Buffy konnte auch so richtig auf den Putz hauen beim Einkaufen, wenn sie mal Zeit dazu fand aber... „Du warst noch nie mit Mi-chan einkaufen, also vertrau mir, die brauchen garantiert länger." Ich nickte schwach. Na toll, noch eine Cordelia. Aber im Gegensatz zu ihr, konnte man wenigstens mit ihr auskommen und was sie sagte hatte auch Sinn und Verstand. (Anm. des Autors: Das soll jetzt keine Abwertung Cordys sein, okay?)
Wir erreichten eine kleine Bank unter einigen Bäumen an einer abgelegenen Stelle und setzten uns dort hin, um etwas auszuruhen. Es war ein schöner Wintertag, nicht besonders kalt – gut, das war es in Sunnydale eh fast nie – und die Luft war ebenfalls gut. Nach einer Weile Schweigens, fragte Hikaru plötzlich: „Und... Uhm... Wie läuft es mit Buffy und dir?" Ich errötete etwas. Wir waren gute Freunde in dieser letzten Woche geworden und ich schätze den anderen Rotschopf sehr hoch ein. Sie hatte so etwas unschuldiges, reines an sich und zur gleichen Zeit verteidigte sie ihre Werte- und Moralvorstellungen auch, wenn notwendig. Hikaru war etwas, was man nur noch selten sah in dieser Welt. Und doch, doch war da so ein versteckter Unterton von Schmerz in ihren Augen, als ob sie schon mehr gesehen hatte als notwendig, als ob da noch eine andere Person war, die ich nicht kannte und nichts mit ihrer Identität als Fire Knight zu tun hatte.
Mich wieder auf ihre Frage konzentrierend, fummelte ich nervös an meiner Jacke herum. „Nun ja... Ich denke wir... Uhm, kommen langsam voran, denke ich." Hikaru lächelte warmherzig, auch eines ihrer vielen Talente. „Und wann habt ihr vor es den anderen zu sagen?" Ich blinzelte zweimal. Seit wann war sie so direkt, das war normalerweise Umis Part. Für eine Weile überdachte ich ihre Frage. „Na ja, Buffy und ich haben schon hin und wieder darüber nachgedacht. Ich weiß, sie möchte lieber klare Tatsachen aber immerhin könnte das auch ein wenig Mißgunst säen."
„Und was ist mit dir?" War ich hier bei einem polizeilichen Verhör? Ihre roten Augen stachen förmlich Löcher in mich hinein, hatten dabei aber irgendwie einen sanften Hauch – merkwürdig. „Ah... Ich bin mir auch nicht sicher, was die anderen sagen und... Ich meine..." Hikaru unterbrach mich ziemlich schroff für ihr sonst zurückhaltendes Selbst. „Und wenn es dann rauskommt, wenn ihr es am wenigsten erwartet und braucht? Ich bin der Meinung man sollte ehrlich mit seinen Freunden sein. Es gibt immer wieder jemanden, dem vielleicht eine solche Enthüllung nicht gefallen wird aber zumindest kannst du hinterher nicht sagen, ihr hättet etwas verheimlicht, ne?"
Ich nickte langsam. Ihr Logik war schon beeindruckend, so hatte ich das noch gar nicht gesehen. Seufzend stand ich auf und Hikaru folgte meinem Beispiel. „Vielleicht hast du Recht aber Beziehungen und auch gerade deren Enthüllungen scheinen in Sunnydale leicht außer Kontrolle zu geraten, Glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche."
Gerade in diesem Moment, bevor sie eine Antwort darauf geben konnte, schien alles um uns herum plötzlich still zu werden. Damit meinte ich nicht die Geräusche der geschäftigen Straßen Sunnydales etwas weiter entfernt. Nein, die Natur, die Vögel, alles schien den Atem anzuhalten. Wir strafften uns beide gleichzeitig, jeder wußte, daß etwas passieren würde, die Gefahr beinah greifbar. Langsam formte sich Hikarus Rüstung. Die Verwandlung war gerade abgeschlossen, da geschah es.
Ein Energiestrahl so stark und breit, daß ich es mit nichts, nicht mal mit der Magie der Knights vergleichen konnte, fraß sich durch alles auf seinem Weg hindurch und genau in unsere Richtung. Ich handelte instinktiv. Sicher war der Angriff von wem auch immer – auch wenn ich eine gute Vorstellung davon hatte von wem – für Hikaru bestimmt. Bevor sie protestieren konnte, hatte ich sie auch schon aus dem Weg gestoßen und Momente später explodierten die Welt um mich herum in einer glühenden Nova aus Schmerz, unerträglichem Schmerz. Ich war sicher, daß ich mehrere Meter durch die Luft geschleudert worden sein mußte, denn mit ziemlicher Sicherheit konnte ich sagen, daß ich gerade gegen etwas sehr hartes, sehr schmerzvoll gekracht. Das sandte eine neue Schmerzenswelle durch meinen Körper und es war wohl zu meinem eigenen Erstaunen, daß ich immer noch bei Bewußtsein war, gerade so...
Ein Schrei des Zorn und der Agonie donnerte durch die Nacht, sicher noch auf der anderen Seite von Sunnydale zu hören, wie die rasende Wut einer Göttin und es war eindeutig Hikarus, etwas in einer Sprache schreiend, die ich nicht verstand. Während ich allein schon geschockt war einen solchen Ausbruch von Hikaru zu hören, konnte ich die Sprache nicht einordnen. Mir war bewußt, daß Umi und sie irgendeinen Übersetzungszauber nutzten, um ihr Amerikanisch flüssig erscheinen zu lassen, mit einem leichten asiatischen Akzent für die Glaubwürdigkeit. Doch diese Sprache, da war ich mir sicher war weder Japanisch noch irgendeine andere auf der Erde bekannte Sprache.
Mit einiger Anstrengung schaffte ich es meinen Augen zu öffnen und auf die Szene nicht unweit von mir zu richten. Wie erwartet war es Adam, der den Angriff offensichtlich geführt hatte, mit meinen rapide geschwächten Sinnen nahm ich die dunkle Aura um ihn nur schwach wahr aber war mir sicher, daß sie vorher noch nicht dagewesen war. Hikaru hingegen war wohl der beeindruckendere, wenn auch definitiv im Moment angsteinflössenderer Anblick. Die Flammen um sie herum tanzten wild und stachen gen Himmel, ein Mahlstrom aus Energie schien sich zu formen und das Feuer wurde langsam zu einer reineren, vollkommen weißen Aura. Ihr Umhang flatterte im Wind und ihre Haare standen gen Himmel, ihr Zopf schon lange lose.
„DAS WAR EIN FEHLER, MONSTER!" hallte ihre Stimme wie ein rasendes Inferno durch die Luft. Adam trat jetzt doch etwas unsicher einen Schritt zurück. „Wer oder was bist du?" Seine Stimme überschlug sich jetzt fast und ich konnte tatsächlich Angst darin vernehmen. Ganz davon abzusehen, daß ich genauso viel Angst hatte. Hikaru fixierte ihn mit einem Blick, der einen Eisberg dazu bringen könnte sich selbst zu schmelzen. Dann kam ihre Antwort, gefaßter, ruhiger aber in einer tödlichen, angsterfüllenden Bestimmtheit, die mich trotz meines Zustands zittern ließ. „Ich bin Shidou Hikari, Fire Knight und Knight Commander der Magic Knights. Außerdem bin ich Cephiros amtierender Pfeiler. Um dir auf die Sprünge zu helfen, vergleiche es in etwa mit einer Göttin."
Oh mein... Hikaru war... Ich wollte meinen Ohren nicht trauen und dachte bereits mich in einer Art Fieberwahn zu befinden, vielleicht lag ich ja auch schon im Koma und träumte das nur. Hikaru und Umi hatten von der Krönung des letzten Pfeilers berichtet und wie das System damit zumindest partiell aufgehoben wurde. Aber nie, nie hatte Hikaru erwähnt, daß sie selber...
„Unmöglich!" Ich konzentrierte mich erneut auf die Szene vor mir. Adam starrte Hikaru an, als ob sie irrsinnig wäre, diese jedoch schien mit ihrer Geduld am Ende. „Treffe deinen Schöpfer, Dämon." Einen Arm ausstreckten begann das weiße Licht sich in ihrer offenen Handfläche zu sammeln, bis es schließlich eine glühende, vibrierende Sphäre aus Licht war. „SHIROKI..." Den ausgestreckten Arm in einer fließenden Bewegung nach oben richtend, zog sie einen Halbkreis aus jener weißen Energie über ihren Kopf, als ob sie einen Bogen spannen würde. „SEN..." Daraufhin wiederholte sie die Bewegung mit ihrem freien Arm und brachte schließlich ihre Hände klatschend zusammen. „KOU!" Das Licht verschwand...
Um einen Moment später in Form von drei kurz aufeinanderfolgenden Strahlen aus verschiedenen Richtungen auf Adam herunterzukommen. Der Hybrid schaffte nur noch einen kurzen spitzen Schrei bevor die folgende Lichtexplosion ihn mit sich riß. Meine Augen schließend blockte ich das fast unerträglich heilige Licht ab, fühlte aber letztendlich nur eine leichte, sanfte Berührung, als es über mich schwappte. Ein Gefühl von Geborgenheit, meine Kraftreserven erneuernd.
Als ich meine Augen wieder öffnete und aufsah, starrte ich direkt in die sanften Augen Hikarus, sie hatte eine Hand auf meine Brust gelegt und ein Schimmer von Weiß lief meinen Körper entlang. Sie blickte beinah entschuldigend. „Gomen nasei, Willow. Meine Kräfte sind hier beschränkt und Fuu war schon immer die bessere Heilerin. Aber in ein paar Stunden geht's dir wieder besser." Ich wußte nicht recht, ob ich lachen oder weinen, dankbar oder wütend sein sollte. Letztendlich lächelte ich nur schwach und fiel endlich in eine wohlverdiente Ohnmacht, gerade als Hikaru mich hochhob mit der offensichtlichen Absicht mich zurückzubringen. Laß sie doch eine Göttin sein, sie ist meine Freundin und das zählte.
(Umi)
„MIZU NO RYUU!" Der blaue Drache zischte und prallte gegen die Kreation, die sich Adam nannte, um dort harmlos abzuprallen.
Der Einkaufsbummel war ruhig und entspannend verlaufen. In Buffy schien ich jemanden gefunden zu haben, der meine Lust zu shoppen teilte, nicht so wie Hikaru, die sich immer beklagte, daß ich zu lange brauchen würde. Es hatte mich nur irritiert, daß die blonde Jägerin mich immer ein wenig mit einer alten Freundin von ihr namens Cordelia verglichen hatte. Na ja, zumindest hatte sie zugegeben, daß ich einen besseren Stil pflegte. Das wollte ich aber auch meinen.
Wie gesagt alles hatte hervorragend funktioniert und meine dimensionale Tasche füllte sich schnell, bis irgendwann wie aus dem Nichts der Mensch/Dämon-Hybride auftauchte und begann uns mitten in einer Menschenmenge unter Feuer zu nehmen. Kurz darauf brach das Chaos aus und wir waren mittendrin, in einen heißen Kampf mit Adam verwickelt und versuchten verzweifelt ihn aus der vollen Stadt zu locken. Das war aber nicht gerade leicht, da er anscheinend selbst gegen meine Magie unempfindlichen geworden war, jedenfalls zu einem gewissen Grad.
Im Moment war Buffy gerade in einem heftigen Schlagabtausch mit ihm verwickelt, während ich nicht wagte weiter einzugreifen, aus Angst Buffy zu treffen. Adam hatte sich nicht nur stark, sondern auch schnell und geschickt gezeigt und langsam hatte ich die Befürchtung, daß wir diesen Kampf nicht überleben würden. Ein schmerzhafter Spinkick traf mit Adams Kopf zusammen und ließ ihn zurückzucken, die Jägerin suchte ihre Chance und wollte nachsetzen, doch Adam überraschte sie, indem mit einem aus dem nichts erscheinenden Messer nach ihr stach und eine blutige Wunde über ihren Oberarm zog, dann mit einem harten Tritt in die Magengegend nachsetzte und Buffy damit zu Boden brachte. Energie tanzte um eine seiner Hände und ich wußte, was er vorhatte.
Mit einer Geschwindigkeit, die mir außerhalb von Cephiro nicht vertraut war reagierte ich und warf mich zwischen meine Freundin und das Monster, denn es war eigentlich nichts anderes. Ein intelligentes Monster vielleicht aber ich glaube nicht einmal Fuu hätte Adam mit einem formalen –san adressiert. Meine Energie sammelnd begann ich diese noch in der Bewegung vor mir zu formen. „RYUURIN NO TATE!" Das Eisschild flackerte auf und manifestierte sich gerade im richtigen Moment, um den enormen Energiestrahlen aufzufangen. Jedoch hatte ich noch keinen Halt gefunden und der Druck war unglaublich hoch. Ich hielt die Stellung ungefähr drei Sekunden, genug Zeit für Buffy, um aus der Schußlinie zu kommen und dann brach der Schild und die Schockwelle sandte mich krachend in ein Schaufenster. Ich schrie auf in Schmerz und realisierte gleichzeitig, daß ich unglaubliches Glück gehabt hatte. Zwar hatte das Glas, das ich durchbrochen hatte, meinem Körper eine Menge kleiner Schnitzer zugefügt, doch meine Rüstung hatte eine Menge abgefangen und es schien, als ob nichts lebensgefährliches zu Schaden gekommen war.
Nach einigen Sekunden durchatmen und dem Vernehmen einer wütenden Buffy, rappelte ich mich mit einiger Mühe auf und sah wie meine Freundin wütend aber auch gleichzeitig verzweifelt versuchte Adam zu Tode zu schlagen... Es funktionierte natürlich nicht und bald fand sie sich in der Defensive wieder und erlitt ein ähnliches, wenn auch weniger schmerzvolles Schicksal, als sie Bekanntschaft mit einem Müllcontainer machte. Ein paar Sekunden später war sie schon wieder auf den Beinen.
Adam hatte mittlerweile sein Maschinengewehr ausgefahren und in dem Winkel in dem er stand, würde eine Familie, die versuchte von der Szene wegzukommen, sicher ins Kreuzfeuer geraten. Schwankend richtete ich mich vollends auf. Oh nein, Freundchen, so nicht! Noch einmal meine Magie aufladend, rief ich die letzten meiner Reserven ab, gerade als Adam begann zu feuern. Mutter und Vater versuchten verzweifelt ihre Tochter abzuschirmen, Buffy verfolgte das Ganze in einer Art Schockzustand. „KAIRYUU NO NAMI!" Eine Springflut kreuzte exakt die Bahn des Kugelhagels und fegte sie beiseite, Adam sprang in die Luft, um den Wassermassen auszuweichen aber darauf hatte ich nur gewartet. Mein Körper schrie vor Schmerz und forderte mich auf auszuruhen aber ich mußte das beenden. Eine Kette aus Eis und Wasser formend, vervollständigte ich meinen Combo. „HAMON NO KU..." Gerade in dem Moment verließ mich meine Kraft und ich fiel auf die Knie.
Adam landete und bedachte mich mit einem triumphierenden, abartigen Lächeln. Dann wandte er sich wieder Buffy zu, wenigstens war die unschuldige Familie mittlerweile in Sicherheit. Die Jägerin straffte sich, auf das Schlimmste gefaßt. Ich wünschte inständig etwas tun zu können, doch meine Reserven waren total ausgelaugt.
Gerade in dem Moment als Adam angreifen wollte, grollte es bedrohlich in der Ferne und ein zorniger Schrei bohrte sich förmlich durch die Luft, begleitet von einem lautem Donnerschlag. Ich brauchte keine Sekunde, um zu wissen, wer es war und das schwache Echo cephirianischer Sprache bestätigte das nur. Es schien so, als ob jemand meine Freundin wirklich zur Explosion gebracht hatte.
Durch nur mühsam offengehaltene Augen konnte ich drei enorme Lichtstrahlen sehen und dann eine kuppelartige Lichtwelle, die über das Gebiet schwappte. Im gleichen Moment zuckte Adam zusammen und schrie in echtem Schmerz und Pein auf. Bevor Buffy oder ich verstanden, was vor sich ging, verschwand er zwischen einigen Häuserblocks und tauchte auch nicht wieder auf.
Eine gespenstische Stille legte sich nicht nur über diesen Ort, sondern die ganze Stadt scheinbar. Nur mein schwerer Atmen und der ebenfalls leicht beschleunigte von Buffy einige Meter entfernt war zu hören, sonst absolute Stille. Die Jägerin sah zu mir rüber und in ihren Augen stand sicher noch mehr Verwirrung als in meinen. Schließlich begann sie ihren lädierten Körper zu mir rüberzuschleppen und in der Ferne waren die ersten Sirenen zu hören.
„Alles in Ordnung", fragte sie besorgt und versuchte mir aufzuhelfen, wobei sie fast selbst zusammenbrach. Ich nickte und stützte mich etwas auf ihr ab, überrascht wieviel Stärke sie noch aufbringen konnte. „Das", antwortete ich langsam und bedacht auf ihre unausgesprochene Frage, „war Cephiros – wütender – Pfeiler." Sie schaute nachdenklich in die Richtung, aus der das Lichtschauspiel gekommen war. „Hörte sich für mich eher nach Hikaru an."
„Die meinte ich auch", entgegnete ich nüchtern. „Oh..." war das Einzigste, was Buffy herausbrachte.
Giles Haus (Buffy)
Halb humpelnd, halb im Versuch aufrecht zu gehen, schaffte ich es schließlich Umi, die es letztendlich doch schlimmer erwischt hatte als mich, in die Wohnung meines Mentors zu schleppen. Sie war nicht gerade einen Fliegengewicht und meine Jägerstärke schwand rapide. Eine Menge Fragen flogen mir durch den Kopf, verdrängte diese aber für den Moment bis auf den einen Gedanken. Willow, ich hoffte sie war in Ordnung. Meine Freundin war parallel zusammen mit Hikaru einkaufen gegangen und ich konnte mir wenig anderes vorstellen, daß Hikarus – die in vielerlei Hinsicht Willow so ähnlich war – Zorn so angefacht haben könnte, als daß Willow etwas zugestoßen war.
Wie auf Kommando kam jene Hikaru ebenfalls in den Raum, Schweiß, Anstrengung und Müdigkeit stand ihr ins Gesicht geschrieben aber kaum fielen ihre Augen auf uns oder um genauer zu sein Umi, schien all das vergessen und sie huschte schnell an die Seite ihrer Freundin. Ich war froh ein wenig der Last abgenommen zu bekommen. „Mi-chan, daijobu ka?" Umi zwang sich zu einem müden Lächeln. „Seh ich so aus?" Hikaru senkte den Kopf. „Hey... Nichts Schlimmes gebrochen oder so, nur ein paar kleine, miese Wunden. Hab schon schlimmeres erlebt." Ohne zu antworten half ihre rothaarige Freundin mir Umi auf das Sofa zu legen. Dann sah sie zu mir auf. „Was ist passiert?" Ich unterdrückte meine eigene Sorge und den Drang nach Willows Befinden zu fragen. „Adam." Eine Ausdruck der Verwirrung huschte über die Gesichtszüge des stolzen Fire Knights. „Wir wurden überrascht, mitten im Getümmel. Mit Sicherheit kann ich nicht sagen, daß keiner verletzt wurde... oder schlimmer. Auf jeden Fall war er viel stärker als zuletzt und..." Ich stoppte, die Verwirrung hatte sich nicht gelegt, war nur weiter angestiegen. „Nani? Aber ich habe Adam gerade zu seiner Erschafferin geschickt." Das brachte mich jetzt etwas aus der Fassung. Wir sahen uns alle drei für einen langen Moment an aber niemand wagte auszusprechen, was wir dachten.
Schließlich lösten wir den Blickkontakt und Hikaru deutete mit ihrer Kopfbewegung in die Richtung, aus der sie gekommen war. „Willow ist bei Giles in seinem Schlafzimmer." Sie fuhr schnell fort, denn sie hatte wohl den kurzen Ausdruck von Angst und Sorge gesehen. „Ich denke es geht ihr ganz gut, den Umständen entsprechend. In ein paar Stunden sollte sie wieder auf den Beinen sein." Es brauchte keine weiteren Worte mehr gewechselt zu werden, als Hikaru ihre Aufmerksamkeit vollständig zuwandte und ich aus dem Raum eilte, um nach Willow zu sehen. Für einen Augenblick aber sah ich zurück und auch Hikaru drehte ihren Kopf nochmal in meine Rechnung. Da war eine tiefe Übereinstimmung, ein lautloser Schwur zwischen uns. Dafür würde Adam zahlen und zwar teuer.
Eine halbe Minute später öffnete ich leise die Tür zu Giles Zimmer und schlüpfte hinein. Giles saß in einem Stuhl an Willows Seite und wechselte gerade ein paar Verbände. Kaum bemerkte er, daß ich im Zimmer war, schaute er auf. Für ein paar Sekunden suchte ich eine unterschwellige Botschaft der Besorgnis aber es schien, daß Hikaru recht hatte mit ihrem Zustand. Ohne ein Wort erhob Giles sich, schenkte mir einen mitfühlenden Blick und verließ den Raum, die Tür lautlos hinter sich schließend.
Ich setzte mich an die Seite meiner Freundin und Geliebten. Der Anblick, wenn auch bei weitem nicht so schlimm wie ich nach einer Jagd hin und wieder aussah, brannte sich tief in mein Gedächtnis. Meine unschuldige, lächelnde, fröhliche Willow sollte so etwas nicht immer durchmachen, wegen mir... Es schmerzte zu wissen, daß sie nur meinetwegen immer wieder da mit reingezogen wurde. Das da hätte mein Platz sein sollen nicht der von Umi und ihr, ganz besonders nicht der von Willow.
„Hey..." Ich sah auf sie herunter, mein Gedankengang unterbrochen. Willow hatte ihre Augen geöffnet und sah zu mir auf. Mir war bewußt, daß sie mich mal wieder wie ein Buch las, so wie sie es in jener Nacht gesagt hatte, also versuchte ich gar nicht erst meine Sorge zu verbergen. „Hey", erwiderte ich in der für uns vertrauten Art, wie ein Ritual. „Fühlst du dich besser?" Ein nachdenklicher Ausdruck schlich sich in ihr Gesicht. Damit sah sie richtig süß aus... Aber andererseits, wann tat sie das nicht? „Gegeben, daß ich gerade einen nahezu lebensgefährlichen Energiestrahl weggesteckt, herausgefunden habe, daß eine meiner Freundin eine Göttin in einer anderen Welt ist, diese mich mehr oder weniger geheilt hat und ich immer noch lebe... Ja, ich denke schon, daß es mir gut geht." Ich lachte herzhaft. Wenn sie das sagte, schien es ganz nach etwas zu klingen, was ich sagen würde, nur mit einem unverwechselbaren, einzigartigen Willow-Unterton. Ja, gut. Ich war besessen von meiner hübschen, rothaarigen Hexe. Aber besser von Willow besessen zu sein, als von einem Dämon, oder?
Eine Strähne aus ihren Haar streichend, fuhr ich langsam mit einer Hand über ihre Wange. „Erschreck mich nicht nochmal so, okay?" Sie nickte schwach und schlang in einer impulsiven Geste ihre Arme um meinen Hals, um mich in einen tiefen und verlangenden Kuß zu ziehen, dem ich nur zu gerne nachgab.
„Ich habe nachgedacht", sagte Willow, nachdem wir den Kontakt beendet hatten. Ich saß mittlerweile auf der Bettkante, sie hatte ihren Kopf in meinem Schoß liegen und schaute mit ernsten Augen zu mir auf. „Wir sollten den anderen sagen, was mit uns ist." Überrascht blinzelte ich und dachte mich verhört zu haben. Bisher hatte sie immer noch ein wenig abgeblockt, wenn es darum ging... Gut, ich war auch nicht gerade besser gewesen. Aber jetzt so plötzlich. „Ich möchte, daß jeder weiß, daß wir zusammen sind. Es hätte nicht viel gefehlt und wir hätten uns heute beinah verloren und allein schon deswegen möchte ich soviel Zeit mit dir verbringen wie möglich, auch in Gegenwart unserer Freunde."
Nach einigem Überlegen nickte ich schließlich. „Sicher, Will. Alles, was du willst."
Amys Wohnung (Tara)
Mit einem letzten Aufsteigen von Rauch und Qualm war der Prozeß abgeschlossen. Nach über einer Woche harter Arbeit war unser Excalibur wie wir es spaßig nannten endlich fertiggestellt. Die Herstellung hatte enorme Fingerspitzenarbeit und vor allen Dingen Genauigkeit erfordert, damit auch ja nicht ein Fehler in der Waffe war. Als Amy nun vorsichtig mit einer Zange die durch Zauberei geschmiedete Klinge aus dem massiven Kessel holte, den wir in ihrer Wohnung aufgebaut hatte – gut, daß sie allein lebte seit Buffy und ihre Freunde ihre größenwahnsinnige Mutter verbannt hatten und daß das Haus die ganze Zeit über leer blieb –, betrachtete ich mit Staunen und Stolz auf unsere Arbeit. Die funkelnde Klinge aus purem weißen Diamant mit dem funkelnden zur Hälfte saphirblauem und zur Hälfte rubinrotem Griff, ein Nebeneffekt der Addierung der Magic Knights Magie. In meinem kühnsten Träumen hätte ich mir nicht vorstellen können, daß es so perfekt werden würde...
„Wow", brachte ich schließlich hervor. Amy legte das Schwert in eine dafür vorgesehene Halterung, um es abkühlen zu lassen und trat dann neben mich. „Ja, beeindruckend nicht. Ich hoffe nur es reicht, um Adam endgültig zu besiegen." Wir sahen uns an und lächelten. Die andere, ruhige und erfahrene Hexe war mir sehr ans Herz gewachsen. Ich fragte mich, ob ich vielleicht umschwenkte. Noch war ich nicht ganz über Willow hinweg, doch war offensichtlich, daß ich das Rennen bereits verloren hatte. Buffy und Willow konnten uns noch so gut etwas vorspielen, mittlerweile sollten eigentlich alle gemerkt haben, daß da was lief zwischen ihnen.
Der kurze, stille Augenblick wurde jäh unterbrochen, als das Telefon klingelte und Amy rausging, um das Gespräch anzunehmen, ich seufzte leicht. Warum war das alles immer nur so kompliziert und dann war da noch die Sache mit meiner Herkunft. Gerade jetzt, wo ich mich so geborgen fühlte. Ich fürchtete, daß sich das alles in Luft auflösen würde, wenn die Wahrheit ans Licht kam. Hoffentlich fand ich bis dahin irgendein Mittel. (Anm. des Autors: Wer's nicht geschnallt, daß war ein Verweis auf die Episode in Staffel 5 und Taras Dämon).
Erneut aus meinen Gedanken gebracht, hörte ich Amy wieder in den Raum kommen. Als ich den Ausdruck in den Augen der erfahreneren Hexe sah, wußte ich, daß etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Amy strich ihre schwarzgefärbte Haare, die einigen Strähnen blond durchblicken ließen in einer Geste der Besorgnis zurück. „Das war Giles", meinte sie nur. „Es scheint, daß die Mädchen getrennt von zwei Adams während ihres Einkauftrips angegriffen wurden. Umi und Willow hat es etwas schwerer erwischt." Ich schluckte hart, griff nach meiner Jacke, die über einen Stuhl hing und kurz darauf verließen wir beide das Haus.
Part IV: Family Bonds
Heilig Abend, Morgen (Hikaru)
Hektisch, so konnte man die letzten Tage wohl am besten bezeichnen. Hektisch und ruhelos. Adam, jedenfalls der, der übriggeblieben war, hatte sich vorerst nicht mehr gezeigt, aber das gab uns letztendlich nur Zeit unsere Vorbereitungen zu vervollständigen. Eines war klar gewesen, das magische Excalibur der drei Hexen allein würde nicht mehr ausreichen und ich bezweifelte, daß ich noch einmal solch eine Energie auf diese Seite zerren konnte. Mokona schien mir dieses eine Mal die Kraft gegeben zu haben, da ich sie so unbedingt brauchte, doch auch wenn ich immer noch Echos meiner Pfeilermagie spürte und sicher nutzen konnte, Adam und was auch immer da noch in ihm war, würde darauf vorbereitet sein. Also hatten wir uns alle zusammengefunden, um die Ergebnisse der Nachforschung auszutauschen.
„Wie ich vermutet hatte", begann Giles in einem mehr als düsterem Ton – ohne dabei seine Brille abzunehmen und die Gläser zu polieren –, „hat Adam anscheinend eine uralte Macht heraufbeschworen. Diese Macht wird allgemein hin als das Erste Böse bezeichnet. Der erste Dämon, der von einem Menschen körperlich Besitz ergriff und seine Seele vollkommen verdrängte."
„Der erste Vampir", stellte Buffy trocken fest. Giles nickte. „Richtig und gleichzeitig noch viel mehr als das. Das Erste Böse ist die Essenz all derer, die es sich zur Aufgabe machen die Krieger des Lichtes zu stürzen und die Welt in die Apokalypse zu führen. Jedesmal, wenn ein Vampir einen Menschen umdreht, spaltete es sich, verdoppelt sich förmlich, wie ein Geschwür, das sich unaufhaltsam ausbreitet. Mit jeder Aufspaltung wird es mächtiger und stärker. Adam ist es gelungen einen Großteil dieser Essenz zu sammeln und in sich und... sein Duplikat aufzunehmen."
„Das bedeutete also, er hat diesen zweiten Adam nur dazu geschaffen mehr Platz zu bieten für die Essenz", fragte Willow ungläubig, obwohl sie sich die Frage wahrscheinlich selber beantworten konnten. Giles nickte abermals. „Aber dann ist er doch jetzt auch geschwächt, da Hikaru einen Teil zerstört hat, oder?"
„Ich fürchte so einfach ist das nicht, Xander", begrub der Wächter unsere Hoffnungen. Amy fuhr für ihn fort. „Wir glauben, daß das, was Hikaru vernichtet hat, nur eine Art Katalysator war. Ein Sammelpool, von dem aus die Essenz verteilt wird. Adam wußte, daß sein Duplikat möglicherweise eine Revolte anzetteln würde, wenn es zu mächtig wurde. Ein Teil der Essenz ging verloren aber ein großer Teil bleibt Adam noch." Dem konnte ich teilweise zustimmen. Zwar wußte ich, wozu ich als Cephiros Pfeiler fähig sein konnte, aber das hier war die Erde, nicht einmal Tokyo, sondern Hunderte bis Tausende Kilometer davon entfernt. Es war einfach zu leicht gewesen.
Schweigen legte sich über den Raum. Umi und ich schauten uns an. Das klang nicht gerade beruhigend. „Aber wir sind doch viel mehr. Selbst wenn er stärker ist, eine Hälfte oder zumindest einen Teil hat er schon verloren und..." Umi unterbrach sich selber, als ob ihr gerade etwas eingefallen wäre. „Wenn es ein erstes Böses gibt, gibt es dann nicht auch so etwas wie das Erste Gute?" Als ob er darauf gewartet hatte, legte Giles ein Buch auf den Tisch, mit einer aufgeschlagenen Seite. Willow, Giles und ich waren gestern noch ganz spät darauf gestoßen und hatten noch keine Zeit gehabt die anderen davon in Kenntnis zu setzen. „Das gibt es."
„Was ist das?" wollte Tara wissen, nach dem sie den Zauber überflogen hatte. „Ein Zauber zur Heraufbeschwörung der ersten Jägerin?" Buffy runzelte die Stirn und sah zu ihrem Mentor hoch. „Wie soll uns eine Urzeitjägerin helfen. Ich hoffe sie erinnern sich an den Bierzwischenfall." Zwar verstand ich den Hinweis nicht, tippte aber einmal auf eine vergangene Erfahrung. „Das verstehst du falsch", erklärte Willow. „Dieser Zauber überträgt die Seelen aller Jägerinnen auf vier auserwählte Personen, die ihre Fähigkeiten in den Dienst des Kreises stellen und dadurch eins werden – für eine kurze Zeit zumindest. Das kombiniert mit unserem Schwert sollte genügend Macht darstellen, um Adam ein für alle mal zu vernichten."
Als die Botschaft dessen, was Willow erklärte, allen bewußt wurde, blieb eigentlich nur noch eine Frage. Wer würden neben Buffy die restlichen drei Personen sein. Während die anderen noch diskutierten, tauschten Umi, Willow, Buffy und ich nur einige Blicke aus. Da war eine stumme Übereinstimmung, ein Verständnis wie ich es schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Zuletzt bei der Wahl zum Pfeiler, wo Umi und Fuu mir bei meiner Entscheidung beigestanden hatten und uns das beinah umgebracht hätte. Wir alle wußten, daß unser Zusammentreffen hier, die Freundschaft, die sich gebildet hatte, all das nicht ohne Grund geschehen war. Das Schicksal hatte uns hier aus einem bestimmten Grund zusammengeführt. Einem wichtigen Grund.
„Wir machen das", beendeten wir die Diskussion einstimmig. Alle sahen uns an. Eher überrascht, denn verwirrt. Xander war überraschenderweise der Erste, der sprach. „Nun, jetzt einmal nichts gegen die Logik dahinter und das ihr alle bestimmte Kräfte habt aber was ist mit uns anderen? Gerade mit Giles und mir. Ich denke wir haben alle das selbe Anrecht. Ich will nicht undankbar oder egoistisch erscheinen aber wären Umi und du nicht viel besser geeignet, wenn ihr nicht an einen Körper gebunden seid."
Ich hatte erwartet, daß dieses Argument kommen würde und meine Antwort schon bereitgelegt. „Deswegen werden du und Giles auch den Anfang machen. Danach übertragt ihr dann die Bindung auf uns und wir weiter auf Buffy. Dieser Zauber funktioniert nur, wenn die beteiligten Personen in vollkommener Harmonie mit dem eigentlichem Zentrum sind und so sehr wir euch in den letzten Tagen schätzen gelernt haben, du, Giles und Willow, ihr stellt nun mal das Zentrum eurer Gruppe zusammen mit Buffy da."
(Willow)
Xander schien sich mit der Antwort zufriedenzugeben. Mir war bewußt, daß mein Kindheitsfreund im letzten Jahr sich oft etwas übergangen fühlen mußte, da wir nicht mehr im direkten Kontakt durch die Schule standen, doch Buffys Umschwenken hatte das auch ein wenig geändert. Seitdem sie mehr Initiative ergriffen hatte wieder etwas für unsere Freundschaft zu tun, war Xander auch schnell wieder bei der Sache. Trotzdem, Anya war immer noch etwas schwach auf den Beinen von dem Angriff des Toth Dämons, es hatte sie wohl doch härter erwischt, und daher blieb sie für diese letzte Konfrontation besser zuhause. Das nahm Xander sehr mit und er wollte unbedingt etwas tun.
„Nun denn... Wenn das geklärt ist", meinte Giles und räusperte sich dabei, „sollten wir uns auf die Suche machen. Hikaru, du sagtest, du könntest die Energie der Essenz ausmachen?" Die rothaarige Frau nickte. „Wenn er in einem Umkreis von ein paar Kilometern ist, ja." Buffys Wächter nickte erneut und schlug vor, daß wir dann so schnell wie möglich aufbrechen sollten.
Buffy schenkte mir einen fragenden Blick und ich wußte gleich, was sie meinte. „Bevor wir gehen", erhob Buffy noch einmal ihre Stimme und alle setzten sich wieder, fühlend, daß meine Geliebte noch etwas wichtiges zu sagen hatte. „Nun, es gibt da noch einen Aspekt, warum wir Vier das Ritual letztendlich durchführen wollen", half ich ihr auf die Sprünge. „Ihr habt sicher gemerkt, daß Hikaru und Umi in ihrer Zeit hier ein Paar geworden sind?" Ein wenig wurde ich Rot dabei, ich konnte nun mal nichts dafür. Über so etwas zu reden, war nicht ganz meine Stärke. Xander hob fragend eine Augenbraue. „Was hat das damit zu tun?" Buffy übernahm für mich, aber nicht so, wie ich erwartet hatte. „In dieser Hinsicht verbindet uns etwas." Und bevor ich protestieren konnte hatte Buffy meine Lippen mit ihren beansprucht und ich konnte hinterher nur sagen, daß der folgende Kuß ziemlich leidenschaftlich war.
„Buffy!" rief ich aus, als wir uns voneinander lösten, halb entsetzt, halb erregt. Die Augen meiner blonden Freundin glitzerten schelmisch und ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen. „Was?" wollte sie unschuldig wissen. „Du warst diejenige, die sagte, wir sollten es ihnen sagen. Wir haben lange genug gewartet. Findest du nicht auch?" Ihr einen halbernsten, bösen Seitenblick gebend, schaute ich mich um, um zu sehen, was die Reaktion unserer Freunde waren. Amy war mehr neutral, Tara... hatte sich abgewandt, doch das war zu erwarten gewesen. Hikaru und Umi brauchte ich gar nicht anzuschauen. Xander hingegen sah mit großen Augen Giles an. „Sagen sie mir, ist das eben wirklich passiert?" Der alternde Engländer bestätigte langsam und selber ziemlich geschockt. Es brachte mich ziemlich aus der Fassung, als Xander daraufhin nach oben sah und die Hände in die Luft warf, dabei leicht unkontrolliert lachend. „Na endlich!"
Buffy und ich schauten uns an. War unser Freund jetzt verrückt geworden? Xander jedoch hatte sein Lachen unter Kontrolle gebracht und lächelte uns etwas schief in jener für ihn typisch lockeren Art zu. „Wißt ihr, wenn ihr noch ein Jahr länger umeinander herumgelaufen wärt, ohne zu schnallen, daß ihr beide bis über die Ohren ineinander verliebt seid, ich glaube, ich hätte nachhelfen müssen."
„So offensichtlich", fragte ich errötend. „Kannst drauf wetten", erwiderte Xander und wir teilten ein lange gebrauchtes Lachen.
„Gut, dann sollten wir jetzt aber wirklich gehen", brach Buffy die lockere Stimmung und wir wurden alle wieder ernst. Trotzdem fühlte ich mich noch nicht ganz beruhigt. Etwas fehlte noch und ich hatte eine ziemliche gute Vorstellung davon was. Zwei Personen waren bzw. wären sicher nicht ganz so behaglich aufgrund der kleinen Demonstration von Buffys und meiner neuen Beziehung. Die eine Person war präsent, die andere...
„Wie wär's mit etwas Backup?" ... ebenfalls. Wir sahen alle auf, Buffy und ich zur selben Zeit. Riley stand halb, halb lehnte er am Türrahmen mit einem nicht ganz lesbaren aber coolen Ausdruck in den Augen. Buffy verspannte sich und ich merkte, daß seine Augen fest auf uns fixiert waren und wir uns immer noch eng umarmten. Ich konnte mich nicht recht entscheiden, ob ich Rot werden oder schlucken sollte.
Schließlich lächelte Riley, was mich leicht aus dem Konzept. Es war ein trauriges aber zur gleichen Zeit auch besiegtes Lächeln, mit einem Fitzelchen Humor darin. „Hey, ich bin nicht hier, um euch aufzufressen. Wahrscheinlich brauch ich noch ein wenig, um mich dran zu gewöhnen, aber ich weiß, wann ich verloren haben." Xander konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen. „Na, den lob ich mir. Wenn Angel das wäre, müßten wir wohl wieder Seelen herstellen." Er handelt sich einen bissigen Blick von Buffy ein und schloß sein schnelles Mundwerk wieder.
„Wie auch immer", fuhr Riley fort. „Adam ist zu einem Großteil unser Probleme. Die Initiative zerfällt langsam, doch ein paar Leute haben den Durchblick behalten und sehen die Notwendigkeit etwas zu tun." Die Frage kam schnell, ohne jeden argwöhnischen Unterton, es schien, als ob Buffy Rileys unausgesprochene Entschuldigung und Kooperationsbereitschaft akzeptierte. „Kannst du ihnen vertrauen?"
„Vollkommen." Buffy nickte. „Gut. Denn wir werden Backup brauchen, gerade um Willow und die anderen zu decken, wenn sie den Zauber durchführen. Wie lange wird das dauern?" Fünf Minuten, erklärte ich ihr nüchtern und Buffy meinte, daß sie Adam so lange hinhalten würden. Tara und Amy sollten bei uns bleiben, zusammen mit einigen von Rileys Leuten. Ich wußte, ihr gefiel es nicht mich allein zu lassen.
Es überraschte mich etwas, als ich Tara meine Hand nehmen fühlte und sah auf. Der Ausdruck in ihren Augen, der auf ein Meer von Emotionen schließen ließ. Diesmal war es an mir mich zu straffen, Buffy beobachtete uns mit verwirrend ruhiger Miene. „Willow..." Tara suchte nach den richtigen Worten. „Ich glaube, i-ich... ich habe mich etwas blöd aufgeführt in den letzten Tagen. Ich w-wollte nur danke sagen, für alles. Du hast mich in diese Gruppe gebracht und..." Sie sah sich um, erhielt dabei verständnisvolle Blicke, selbst von Buffy. „Das erste Mal habe ich das Gefühl Teil einer richtigen Familie zu sein. Ich wollte nur, da-daß du das weißt. Und selbst, wenn es mir unmöglich ist dir so nahe zu sein wie Buffy jetzt..." Sie stockte kurz bei den Worten und ich fühlte ein bißchen Schuld durch meinen Körper fließen. „Du sollst wissen, daß ich immer für dich da sein werde."
Es war schwer die Tränen zu stoppen, die drohten herauszufließen, und als wir beide merkten wie Buffy eine Hand auf Taras Schulter legte und ihr einen Blick schenkte, den sie nur für ihre besten Freunde erübrigte wie ich aus eigener Erfahrung wußte, da versuchte ich auch gar nicht mehr die übermannenden Emotionen zu unterdrücken, umarte Tara und Buffy umarmte uns beide. Irgendwie war es ein merkwürdiges Gefühl, doch ein schönes.
Wir brachen die Umarmung als Xander sich räusperte, ein wenig durcheinander beim Anblick des unnatürlichen, emotionalen Schauspiels. „Sind wir jetzt fertig?" Buffy sah sich um, blickte alle Anwesenden noch einmal an. „Ja", antwortete sie schließlich und stand auf, ich folgte augenblicklich. „JETZT sind wir bereit."
Sunnydale, Waldgebiet (Amy)
Willow, Xander, Giles, Tara und ich hatten uns vom Rest getrennt, nachdem wir uns sicher waren nahe genug an Adams Aufenthaltsort zu sein. Es hatte mich beinahe zum lachen gebracht wie ernsthaft Riley einigen seiner Männer befohlen hatte uns, gerade Willow, Xander und Giles, wenn nötig mit ihrem Leben zu verteidigen. Riley überraschte mich. Irgendwie hatte ich erwartet, er würde sich ganz in sein Soldatennest zurückziehen und nichts mehr mit uns zu tun haben wollen. Doch er half willentlich, das trotz des Verlustes Buffys an Willow. Wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre... Ich glaube nicht, daß ich diesen Mut aufgebracht hätte. Er mußte Buffy wirklich sehr lieben, wenn er sogar willentlich das dritte Rad am Wagen spielte.
Was mich und meine Reaktion zu Buffy und Willow anging. Überrascht war ich natürlich nicht, Tara war nicht gerade so gut im Verheimlichen ihrer Gefühle gewesen. Ein wenig komisch fand ich es nur, daß Buffy, nachdem sie Angel zuerst zur Hölle geschickt, dann von Angel verlassen und schließlich von diesem Parker fallengelassen wurde – Willow hatte mich in all das eingeweiht, mehr oder weniger kurz und undetailliert –, da mußte sie ihren derzeitigen Freund selber verlassen, um ihre wirkliche Liebe zu finden. Was für eine Ironie. Mögen Hecathe und alle Göttinnen, die ich kannte ihnen gnädig sein. Die beiden verdienten einander.
Ein leichtes Drücken meiner Hand brachte mich zurück in die Realität und ich blickte zur Seite. Tara und ich standen beschützend vor dem Steinkreis, den wir gefunden hatten und der wie geschaffen für das Ritual war. Sie waren dabei dieses zu beginnen. „Ich spüre etwas. Wir sind glaub ich nicht mehr lange allein." Ich fühlte den leichten Wind heftiger werdend, die Atmosphäre trotz der normalen Sunnydalewärme, selbst zu Weihnachten, kühler werden. „Ja", meinte ich nur simpel, schenkte Tara ein aufmunterndes Lächeln und gab den vier Soldaten ein Zeichen, daß sie sich bereithalten sollten. Wir hatten uns schon gedacht, daß Adam zumindest ein paar Untertanen in der Gegend patrouillieren lassen würde. Er wußte bestimmt, daß wir kamen aber ganz gewiß nicht wie. Und die Überraschung sollte auf unserer Seite bleiben.
Willow, Xander und Giles begannen das Ritual.
(Umi)
Definitiv ein seltsamer Anblick. Sollte jemand zufällig durch diese Gegend kommen – was zugegeben gar nicht mal so unwahrscheinlich wäre –, hätte dieser jemand sich wohl über den Militärtrupp aus gut zwei Dutzend Soldaten gewundert, der ziemlich offensichtlich drei junge Frauen eskortierte. Wahrscheinlich hätte ich mich selber gewundert...
Nachdem Willow und die anderen sich von unserem kleinen Trupp getrennt hatten, hatten Buffy, Hikaru, Riley und ich uns schnurstracks in Richtung des von Hikaru festgelegten Aufenthaltsort Adams in Bewegung gesetzt. Ich fühlte die negative Energie immer stärker und deutlich werden, als wir uns durch das dichter werdende Waldgebiet schlugen.
„Da vorne ist eine Lichtung." Buffy deutete in eine Richtung, wo das Baumgeflecht dünner wurde. Da ich nicht wagte an ihrer Ortskenntnis zu zweifeln, nickte ich nur, warf Hikaru einen Blick zu und ließ mir bestätigen, daß wir dort hin mußten. Riley gab einen Befehl an seine Männer und das Entsichern von Waffen war zu hören.
Kurz darauf traten wir durch einige Bäume hindurch auf eine weite Lichtung, größtenteils flach und mit wenig Hindernissen. Und wie erwartet fanden wir unser Ziel dort. Einsam und man mochte meinen beinah darauf wartend, daß wir kamen und ihn vernichteten, stand er da und sah uns entgegen. Doch schaute man in das Gesicht des Hybriden war keine Spur von Selbstaufgabe, Angst oder ähnlichem darin zu entdecken. Eher schien Adam selbstsicher und als ob ihn kein Wässerchen trüben könnte... Das Einzigste, was mich wunderte, war, daß er solch ein Gebiet ausgesucht hatte. Hier war er doch all den Vorteilen seiner Mechanisierung beraubt, was bezweckte er damit?
Die Gedanken beiseite schiebend blieb ich rechts von Buffy etwas hinter ihr stehen, Hikaru stand zu ihrer linken und der Rest der Initiative, allen voran Riley, formierte sich hinter uns. „Adam", meinte Buffy mit eiskaltem Stahl in ihrer Stimme. Beide, sowohl Buffy, als auch Hikaru hatten die Angriffe der beiden Adams und der Verletzung von Willow und mir sehr persönlich genommen, doch hatte ich auch nichts anderes erwartet. Adam hielt dem messerscharfen Blick der Jägerin mit aufreizender Lässigkeit und einem Ausdruck von Müdigkeit stand, bis ein böses Lächeln sein Gesicht zeichnete. „Jägerin", erwiderte er die Begrüßung. „Ich sehe, du hast die Kavallerie mitgebracht. Eine Schande, wirklich. Sie hätten feine Gefolgsleute abgegeben." Ich hörte Riley etwas murmeln, verstand aber nicht so genau was. „Tja, tut mir ja Leid für dich aber mir scheint ganz so, daß niemand mehr deine Gefolgsmann sein will." Buffy sah sich um und machte eine ausholende Bewegung. Adams Lächeln weitete sich. „Glaubst du?"
Wie auf ein unsichtbares Zeichen brachen zu allen Seiten aus dem dichtem Unterholz Massen von Dämonen hervor, nahezu gleichzeitig begann sich der Himmel zu verdunkeln, als ob eine Sonnenfinsternis stattfinden würde. Kurz darauf begannen Vampire ebenfalls die Lichtung zu füllen... Soviel dazu, warum Adam diesen Ort gewählt hatte. Entkommen konnten wir jetzt nicht mehr. Pech für ihn, daß das auch nie wirklich unsere Absicht war.
Ohne weitere Worte attackierten Hikaru, Buffy und ich gleichzeitig, während Riley seinen Leuten Befehle erteilte und kurz darauf das Zischen von Energiewaffen durch die Luft hallte. Adams Gefolgsleute sollten hoffentlich weniger ein Problem darstellen aber Adam selbst präsentierte sich schon als ein solches. Der erste, kombinierte Angriff resultierte darin, daß Buffy sich einige heftige Schläge einfing, mein Mizu no Yaiba wirkungslos verpuffte und Hikarus Feuermagie Adam nur leicht ansengte. Kurz darauf stand nur Hikaru und beschwor einen stärkeren Zauber herauf, den ich sie noch nie hatte benutzen sehen. Jedoch Adam schien unbeeindruckt und lenkte das flammende Inferno, das drohte ihn mitzureißen einfach um und sandte es direkt auf Hikaru zurück. Ein Glück, daß wir größtenteils unempfindlich gegen unsere eigene Magie waren.
Buffy und ich rappelten uns wieder auf und Adam lachte schallend. „Was glaubst du, wen du hier vor dir hast, Jägerin?" hallte seine Stimme über die Lichtung. „Das hier ist nicht mehr nur Adam. Ich bin der Ursprung, das ultimative Böse und dein Untergang!" Buffy legte ihren Kopf schief in einer verspottenden Geste. „Ach was? Erzähl mir mal was Neues. Weißt du, was du wirklich bist? Ein aufgemotzter High-Tech-Schrotthaufen, der nichts anderes kann als große Reden zu schwingen." Eine Serie von Schlägen folgte ihrer Rede, dicht danach ein so heftiger Spinkick, das ich dachte sie würde ihm den Kopf vom Rumpf fegen. Eine Finte und ein schneller Schlag später hatte Adam einen Arm weniger.
Bevor wir jedoch nachsetzen oder Buffy einen weiteren Kommentar abgeben konnte, hatte Adam bereits eine weitere Waffe ausgefahren. Einen nicht gerade nett aussehenden Flammenwerfer, der um einiges größer und stärker aussah als der letzte. Adam lächelte erneut heimtückisch und feuerte. Wir wollten schon in Deckung tauchen, doch wie von Geisterhand schienen die Flammen in der Luft regelrecht gefroren und zerfaserten kurz darauf in harmlosen Rauch. Der eben noch so sichere Hybride starrte auf seine Waffe hinunter, dann fiel sein Blick auf jemanden hinter uns und im nächsten Moment spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Es war Xander.
(Buffy)
Wenn ich mir eins gewünscht hatte, dann einmal einen Ausdruck vollkommener Verwirrung und Unglaube in Adams Gesicht zu sehen. Als Xander und Giles sich hinter Hikaru und Umi stellten und Willow wie eine schützende Wand vor ihnen stand, ihre Augen mit einem unnatürlichen Glühen behaftet, schien unser aller Alptraum zumindest schon einmal nichts damit anfangen zu können. Die Verwirrung nutzend, verpaßte ich ihn ein paar kräftige Schläge und Tritte, während ich aus dem Augenwinkel verfolgte, was vor sich ging.
Meine Freundin hatte die Augen geschlossen und rezitierte den Zauber von neuem. Ich wußte, daß ich Adam noch hinhalten mußte. „Macht der Jägerin, Geister aller Auserwählten, von der ersten bis zur letzten, wir rufen euch. Laßt uns teilhaben an euer Macht, nehmt uns an mit den Kräften, die wir besitzen. Vereint uns im Geiste und im Herzen. Wir geben uns in eure Hand, euer Wille erfülle sich."
Adam schien langsam zu realisieren, was vor sich ging, und begann mich verzweifelt zurückdrängen. Ich verließ mich vollends auf meine Verteidigung. „Teilt die Kräfte und stärkt sie, denn wir sind bereit sie abzugeben, um euren Willen auszuführen" Ein harter Schlag schickte mich zu Boden und für einen Moment befürchtete ich, daß Adam es schaffen würde das Ritual zu stören.
Willow hatte erklärt, daß die doppelte Ausführung allein schon ein Risiko war aber bei nur der kleinste Unterbrechung könnte das nicht nur ihre Konzentration brechen, sondern auch noch viel mehr für die Benutzer des Zaubers bewirken. Jedoch war meine Sorge unbegründet, als Adam in ein unsichtbares Schild rannte und zurücktaumelte. Tara und Amy lächelten nur.
Eine Karte vor sich haltend, blitzten Willows Augen kurz auf. „Spiritus die Seele." Xander und Giles reichten Umi und Hikaru ähnliche Tage später. „Animus, das Herz", fuhren Xander und Umi fort, gefolgt von Giles und Hikaru. „Sofus, der Verstand." Mit einem Sprungkick sandte ich Adam ein paar Schritte zurück und begann meinen Kopf wieder, als Willow die Aufzählung beendet und damit eindeutig mich meinte. „Und Manus, die Hand."
Eine Welle von Kraft durchfuhr mich und ich schickte Adam kurz darauf quer durch die Luft. Er landete jedoch wieder auf den Beinen, gerade als das Ritual seinen Abschluß fand. „Wir flehen dich an, nimm uns auf in das Gefäß. Die Hand, Tochter der Senaya, Erste der Auserwählten.", fuhr Willow fort. „Gebt uns dann hin, so wie wir euch gebeten haben." Einen unmenschlichen, wahrscheinlich nicht mal dämonischen Aufschrei von sich gebend stürzte Adam vor, erneut seine Waffe wechselnd, während er vorpreschte. Sogleich war mir klar, daß das sie Strahlenwaffe war, die offensichtlich vom Ersten Bösen gespeist wurde. Doch ich hatte keine Angst. „Wir bitten euch, laßt uns ein, führt uns zu dem Gefäß..."
„Weißt du was?" wandte ich mich an den heranstürmenden Adam, die drohende Gefahr, die von der Energie ausging, die sich in seiner Waffe sammelte, vollkommen ignorierend. „Dein Plan hätte vielleicht funktionieren können aber dir fehlte ein wichtiger Bestandteil." Ich wartete gar nicht auf die Frage, sondern fuhr fort, zeitgleich mit der Vollendigung des Rituals und dem Abschuß seiner Waffe. „Dir fehlten Freunde und eine Familie, um ihn durchzuführen."
„Tut es, jetzt!"
„Dein Pech..."
Das Gefühl war unbeschreiblich. Ich... Wir fühlten uns stark, unbesiegbar und ohne Zweifel. Ich hob nur eine Hand und der Energiestrahl, der sich seinen Weg in meine Richtung fraß, verpuffte wirkungslos. Es war seltsam, irgendwie fühlten wir uns alle gleichzeitig in Kontrolle von Buffys Körper und gleichzeitig auch wieder nicht. Da war noch mehr, was uns leitete, eine Kraft, so mächtig und rein wie nichts, was je existiert hatte, die Geister und Seelen all derer, die im Kampf gegen die Mächte des Böse gestanden hatten. Wir waren nicht nur Buffys Kraft, Willows Seele, Xanders Herz, Giles Verstand, Umis Magie und Selbstbewußtsein und Hikarus partielle Göttlichkeit. Wir waren so viel mehr, so viel stärker.
„Shame enden, geshtume enden, sime enden." Eine Aura aus Licht, Feuer, Wasser und noch soviel mehr hatte sich um uns gebildet, so breit und klar, daß sie die Dunkelheit förmlich zurückdrängte und wir wie eine kleine Sonne strahlte. Zwei weitere Energiestrahlen, die für die anderen Mitglieder des Gefäßes bestimmt waren, fingen wir leicht ab und verwandelten sie in äußerst lebendige Vögel. „Okusha miolanar tune duen. Anum shangar." Im Kontrast zu unserer glühenden Aura wurde Adams noch ein Stück dunkler, als das erste Böse immer mehr Besitz von ihm ergriff, sich wohl bewußt, daß wir mit jeder verstreichenden Sekunde stärker wurden.
Adam ließ seine Waffen Waffen sein und stürmte erneut vor. Wir begegnete ihm in der Mitte, Schläge blockend und verteilend, zielgenaue Tritte und Kombinationen, welche die abartige Menschenkreation langsam zurücktrieben. Eine Finte links, ein harter Tritt rechts und wir hatten einen Arm ergriffen. Adam sah ungläubig zu uns auf, konnte sich aber befreien.
Das jedoch bat uns die Öffnung, die wir brauchten. Eine Handbewegung paralysierte ihn für einen Moment, während spiralförmige Feuermagie links sowie Wassermagie rechts sich um unsere Handflächen formten. Ein Zwillingsstrahl fegte Adam gegen den nächsten Baum mit solch einer Wucht, daß er förmlich zurückfederte. Wir zögerten nicht lange und innerhalb einer Moment lag das Excalibur-Schwert in unserer Hand. Unserem Feind blieb keine Zeit zu reagieren, als der Schwung ihn in unsere Richtung zurückprallen ließ und wir die magische Klinge durch ihn hindurchjagten. Das weiße Stahl bohrte sich durch seine Brust und dann sein Rückgrat, es folgte ein klirrendes Geräusch, als etwas herausfiel und dann zu Boden fiel.
Adam schaute entgeistert herunter auf die kleine Uranquelle, die seine Energiequelle war, dann verließ ihn seine Kraft und er stürzte zu Boden. Das Objekt auf dem Boden pulsierte in einer Mischung aus Grün und Schwarz und wir wußten, daß das seine Quelle war, die Quelle, wo das Erste Böse sich eingenistet hatte.
Ein letztes Mal unsere vereinten Kräften nutzend, rezitierten wir einen Teil der Beschwörung erneut und das Herz der Höllenmaschine erhob sich vor uns, bevor es in einem Lichtblitz, begleitet von einem markerschütternden Schrei der Essenz verschwand.
Für einige Momenten standen wir da. Kein Laut war zu vernehmen, was darauf schließen ließ, daß sämtliche Dämonen und Vampire besiegt oder geflüchtet waren. Dann, als ob ein Therapeut mit den Fingern geschnipst hätte, um seinen Patienten aus einer Hypnose zu befreien, war es vorbei und ich sackte erschöpft zu Boden, vollkommen ausgelaugt und nichts lieber wollend, als eine gute Portion Schlaf. Ich schaute zu den anderen hinüber und bemerkte, daß es ihnen ähnlich ging. „Wow..." war das Einzigste, was ich noch herausbekam.
Part V: Christmas at last
Später am Abend... sehr viel später (Buffy)
Gedankenverloren sah ich auf zur Decke und versuchte den tobenden Wirbelsturm da oben unter Kontrolle zu bringen. Die Aktivitäten des Morgens hatten uns alle ziemlich durchgeschüttelt und erschöpft zurückgelassen, doch war keiner in der Lage wirklich zu schlafen, nur ein paar Stunden auszuruhen. Gegen Abend dann hatten wir uns alle in meinem Haus getroffen. Mom, die Willows und meine Beziehung erstaunlicherweise nur mit einem Schulterzucken und einem warmherzigen Lächeln hingenommen hatte. Giles, Xander und Anya, von ersteren wir immer noch nicht wußten, warum ihre Seelen mit uns vermischt blieben, während der Vereinigung, denn eigentlich war das Ritual für vier Personen geschaffen, nicht mehr und nicht weniger. Tara und Amy, denen wir eine Menge zu verdanken hatte, soviel Arbeit wie sie in das Excalibur-Schwert gesteckt hatten. Und letztendlich auch Hikarus und Umis kleine Familie, bestehend aus Umis Eltern, die dementsprechend geschockt waren über die erfolgten Ereignisse sich aber schnell wieder beruhigten, Hikarus älteren Bruder und der jungen Frau, die wir als die Schwester des fehlenden Mitglieds ihres Trios kannten. Wir waren alle zu groggy, um große Feierstimmung aufkommen zu lassen, selbst Xander, doch schafften es irgendwie noch uns einen schönen Heilig Abend zu machen, mit der Aussicht, daß die Feierlichkeit am darauffolgenden Morgen sicherlich noch schöner und schon wesentlich entspannender sein würden.
Nun lag ich hier, gemütlich an die kleinere Form an meiner Seite gekuschelt, meine Arme beschützend um den Körper meiner besten Freundin und Geliebten geschlungen. Die Vereinigung hatte ihre Spuren bei uns allen hinterlassen aber am meisten bei mir, da ich all das hatte führen müssen. Gut, wir hatten aber... Argh, es war schwer zu erklären.
„Fühlst du dich auch so... näher?" Ich denke, was meine süße Hexe meinte, traf es ganz gut. Es war, als ob das Band zwischen uns noch stärker geworden wäre. Das leicht flaue Gefühl in der Magengegend und die Unsicherheit wie weggefegt. Ich wußte, fühlte, es war richtig und um so wichtiger, daß wir jetzt hier zusammen lagen in der heute Nacht eher beruhigenden Dunkelheit. Da waren keine Zweifel mehr, nicht mal von meiner Jägerinnenseite. Diesen Kampf hatten wir zusammen bestritten und gewonnen. Doch das wäre nicht möglich gewesen, wenn da nicht die unbegrenzten Gefühle zwischen Willow und mir, sowie Hikaru und Umi gewesen wären, irgendwie wußte ich das. Der Zauber war geschaffen dafür Adams Übermacht auszugleichen, statt dessen hatte er einen solch starken Effekt, daß dieser uns nicht einmal hatte berühren können. Die Macht der Liebe... Ich grinste ironisch bei dem Gedanken.
„Ja", entgegnete ich Willow schließlich, meine Stimme voll ehrlicher Liebe und offensichtlicher Leidenschaft. Schade, daß uns beiden bewußt war, daß wir dafür nicht mehr genug Kraft hatten. „Sehr nah", flüsterte ich in ihr Ohr, nur ganz knapp der Versuchung wiederstehend daran zu knabbern. Statt dessen plazierte ich einen sanften Kuß auf ihre Lippen und zog sie noch ein wenig näher an mich. Willow seufzte glücklich und kurz darauf erhob Schlaf endlich Anspruch auf unsere gestreßten Körper und Seelen.
(Erzähler)
„In dieser Nacht träumten mehrere noch vor einigen Stunden vereinte Seelen von einer Zeit und einer Prophezeiung, die sich erst Jahre später entfalten sollte und die ihr Schicksal für immer verändern und formen würde. Anstatt des Geistes der ersten Jägerin suchten Visionen des Verlusts und von Zeiten, in denen ihr Herz auf schwere Proben gestellt wurden sie heim. Als das Morgenlicht jedoch langsam die Träume hinwegwischte, da war all das schon wieder viel zu schnell vergessen. Hätten sie all dem mehr Bedeutung zugewiesen, vielleicht wären sie in der Lage gewesen, einiges davon abzuwenden, doch so würden sie diese Herausforderung bestehen müssen. Irgendwann, in einer gar nicht soweit entfernten Zeit."
(Umi)
„Kami, mein Kopf..." Wenn ich jemals, in meinem ganzen Leben einmal gemeint hatte einen Kater zu haben, dann war es heute. Davon einmal abgesehen, daß ich gestern nicht mehr in der Lage gewesen war auch nur einen Schluck Alkohol runterzukriegen, zu erschöpft. Dieser merkwürdige Traum hatte mich ziemlich durchgeschüttelt. Es war so merkwürdig real und gleichzeitig verschwommen gewesen. Als ich aufgewacht war, lief mir der Schweiß noch von der Stirn, nur wußte ich selber nicht ganz warum, immerhin war es doch nur ein Traum, oder? Aber allein, der Gedanke, daß mir jemand Hikaru, ugh... Ich war unglaublich erleichtert die vertraute Form, der einzigen Person, die ich je geliebt hatte und werde, mit ihrem Kopf an meiner Schulter vorzufinden. Ein wenig schwieriger hatte es sich gestaltet aus dem Bett zu kommen, ohne sie zu wecken.
Die noch leere Stube mit dem überdimensionalen und reich geschmückten Tannenbaum passierend, suchte ich mir meinen Weg in die Küche, als ich bereits Licht in dieser brennen sah. Am Türrahmen stoppte ich kurz und stellte fest, daß es Willow war, die sich auch leicht groggy Kaffee machte. Sie schien mich noch nicht bemerkt zu haben, als sie sich eine Tasse eingoß und die Kanne wieder hinstellte.
„Kann ich auch was davon haben?" Willow drehte ihren Kopf in meine Richtung und lächelte, anscheinend hatte sie mich doch bemerkt. Da war immer noch ein leichtes Echo der Verbindung, die wir gestern geteilt hatten. „Schlecht geschlafen?" Ich zuckte mit den Schultern und nahm mir eine Tasse, um mir selber etwas einzugießen. „Seltsam geträumt." Willow schaute mich merkwürdig an und entgegnete dann. „Ebenfalls."
Eine belastende Stille legte sich kurz über den Raum, während ich mich mit meinem Kaffee auf die anderen Seite des Tisches setzte. Eins hatte ich gelernt seit ich hier war. Sunnydale war kein Pflaster, auf dem man seltsame Träume einfach so abtun konnte. Schließlich taten wir es letztendlich doch damit ab, daß das wahrscheinlich die Art unseres Geistes war mit den Ereignissen während und nach der Vereinigung fertigzuwerden. Wir verfielen in ein offenes Gespräch und zum ersten Mal seit ich hier war begann ich den scheuen Rotschopf besser zu verstehen und kennenzulernen. Das Ritual hatte uns alle ein wenig näher zusammengebracht und ich realisierte, daß wir beide viel gemeinsam hatten. Zwei wundervolle Frauen, die wir über alles liebten und die diese Liebe auch erwiderten, eine Familie, die vielleicht nicht immer durch Blut geformt aber durch gemeinsame Abenteuer und emotionale Unterstützung, was vielleicht noch viel mehr zählte... „Wir sind zwei ziemliche Glückspilze", hatte ich irgendwann gesagt und Willow nickte nur dazu einen sehnsüchtigen Ausdruck in den Augen, von dem ich nur zu gut wußte, was er bedeutete.
Es waren nur fünf bis zehn Minuten insgesamt bis Buffy und Hikaru fast zeitgleich herunterkamen und sich mehr oder weniger wortlos zu uns setzten. „Laßt mich raten, schlecht geträumt", fragte ich halb scherzend. Beide nickten. „Oh..." Ich warf Willow einen Blick zu und wir dachten wohl alle gerade dasselbe. Wie sich im Laufe des frühen Morgens herausstellte waren wir alle, die wir in dem Ritual verwickelt waren, nicht verschont geblieben von seltsamen Träumen. Während Buffy mehr oder weniger verweigerte zu verraten, was sie geträumt hatte, selbst Willow gegenüber, schienen die Träume der anderen genauso grotesk und gleichzeitig ängstigend real wie meiner. Giles schwieg sich ebenfalls aus über seinen Traum, meinte er würde sich nur noch an Bruchstücke erinnern. Xander hatte von Anya geträumt, von Anyanka um genau zu sein und gleichzeitig von Anyas Beerdigung... Ich konnte mir nicht helfen aber irgendwie schien Hikaru darüber nicht überrascht zu sein. Letztere hatte einen eher schöneren Traum, von einer Familie, unserer Familie, sogar einer Tochter – wobei ich mir noch nicht recht vorstellen konnte wie das möglich sein sollte –, doch erzählte sie auch das Gefühl gehabt zu haben, daß diese Harmonie in Gefahr schwebte. Willow hingegen hatte von einer anderen Welt geträumt, die Hikaru und mich sehr an Cephiro erinnerte, und daß sie dort eine große Persönlichkeit sein würde, doch eines Tages würde ihr das mit Gewalt entrissen. Wodurch wußte sie nicht...
Noch bevor der Rest aufwachte, bzw. zu den Festlichkeiten eintrafen, hatte Giles die Nachwirkungen des Rituals noch einmal nachgelesen und war tatsächlich auf etwas gestoßen, was jedoch kein Teil eines unserer Träume gewesen war, auch Buffy verneinte das deutlich. Bei keinem von uns war der Geist der ersten Jägerin in unseren Träumen herumgetanzt, soviel konnten wir sagen. Das führte nur zu weiterer Verwirrung, bis Buffy schließlich vorschlug die Sache auf sich beruhen zu lassen. Erstens war Weihnachten und zweitens hatte sie keine Lust sich das verderben zu lassen. Niemand von uns konnte dem widersprechen.
(Hikaru)
„Ich denke, das waren alle." Xander reichte das letzte Geschenk unter dem Weihnachtsbaum an Umi weiter und ich schaute gespannt zu wie meine Freundin einen kleinen goldenen Sternschnuppenanhänger mit winzigen silbernen Flügeln auspackte und ihre Augen vor Entzücken aufleuchteten. Kurz darauf umarmte sie mich stürmisch. Ich lächelte erleichtert über ihre Freude, denn ich hatte gedacht, es wäre zu kitschig.
Als auch der Rest aufgewacht war, hatten wir uns alle zu einem ausgiebigen Weihnachtsessen zusammengefunden, bei dem wir alle kräftig reingehauen hatten – Joyce Summers war erstaunt gewesen wie schnell alles leer war, nicht zu vergessen Kuu und Umis Mutter, die auch mitgeholfen hatten. Danach ging es ans Geschenke öffnen und Xander hatte es sich wie erwartet nicht nehmen lassen den Santa zu spielen...
Bei dem ganzen Berg an Geschenken – nicht verwunderlich bei der Anzahl an Personen gegenwärtig –, dauerte es seine Zeit, bis alle abgearbeitet waren, doch Xander hatte seinen Part mit einer kindlichen Freude und Begeisterung erfüllt, die ihm wirklich anzusehen war. Schon ein spaßiger Geselle. Es gab eigentlich keine Enttäuschung, jeder hatte jedem etwas Schönes geschenkt, wobei glaube ich definitiv die meisten Geschenke zwischen Buffy und Willow, sowie mir und Umi ausgetauscht wurden, Xander und Anya kurz danach, sowie Tara und Amy... Komischer Zufall, na ja. Jedoch eins fehlte noch.
„Nicht ganz, Xander", meinte ich dann auch. Geplant war das eigentlich nicht. Gedacht hatte ich daran, doch empfand ich es noch zu früh. Heute Morgen, als ich aufgewacht war, hatte ich mich spontan anders entschieden. Vielleicht war es der Traum, ob nun Vision, Nachwirkung oder sonst etwas war mir eigentlich egal, doch trotz des düsteren Nachklangs hatte mein nächtliches Erlebnis einige Gefühle und Wünsche in mir geweckt, die ich nicht ignorieren konnte.
Amüsiert beobachtete ich wie Xander dreimal um den Baum kroch und panisch nach einem vergessenen Geschenk suchte. „Nein, Xander. Du hast alle ausgeteilt." Er sah zu mir auf und funkelte mich für einen Moment an, bevor er fragend eine Augenbraue hob, mir war klar, daß alle Aufmerksamkeit im Moment auf mir lastete und versuchte die neugierigen Blicke so gut es ging zu ignorieren. „Nun ja, zugegeben, dieses Geschenk hier ist relativ spontan aber ich hoffe du verzeihst mir das, Umi." Meine Freundin beobachtete mich aufmerksam, nickte dann und forderte mich wortlos auf fortzufahren.
Mich aufrecht hinsetzend, straffte ich mich und nahm einen tiefen Atemzug. Dann schaute ich zu meiner Freundin und festigte meinen Blick auf ihre Augen. Beinah hätte ich meinen Mut verloren, als ich diese neugierig erwartenden blauen Kugeln sah. Tat ich das richtige? War es zu früh, zu überstürzt? Würde Fuu sich übergangen fühlen...? Okay, Schluß damit, Hikaru. Du schaffst es dich gegen Horden von Monstern zu behaupten, hast gerade einen Mensch/Dämon-Hybriden, durch Vereinigung deiner Seele mit der von fünf anderen besiegt und du bist obendrein die Göttin einer anderen Welt, also kannst du das hier auch.
„Mi-chan", begann ich sanft, meine Stimme leicht zitternd, dann aber fester werdend, „als mir das erste Mal richtig bewußt wurde, wie sehr du mich liebst, noch über die Bindung unserer Freundschaft hinaus, an diesem Abend, der uns wohl allen noch gut in Erinnerung ist, da war ich zuerst schockiert... Schockiert nicht nur über diese plötzliche Realisierung, sondern auch darüber wie blind ich doch gewesen war, wie sehr ich nicht sehen wollte, was du alles für mich gegeben hast, bis hin zur stillen Akzeptanz der Nur-Freundschaft, die wir teilten. Ich wollte dir nur sagen, daß du und deine Gefühle für mich das schönste Geschenk dieses Weihnachten sind und..." Ich schluckte heftig, als ich die Emotionen in ihren Augen sah, die sich sicher tausendfach in meinen widerspiegelten, doch wußte ich es war jetzt oder nie. In diesem Augenblick wußte ich der Moment war richtig, perfekt, einmalig.
Und so rutschte ich vom Sofa auf ein Knie vor ihr, während sie meinen Bewegungen mit großen Augen folgte, und brachte eine kleines, schwarzes Schmuckkästchen zum Vorschein – das ich mir vorhin von Buffys Mutter geborgt hatte. Ein sanftes und warmes Glühen schien aus dem Inneren zu kommen. „Vielleicht mag das etwas früh kommen, doch fühle ich, daß ich dir das schuldig bin. Ohne dich hätte ich nie zu dem werden können, was ich jetzt bin. Und so frage ich dich, Umi... In aller Vorsicht, wenn es dir recht ist..." Kami-sama, komm zum Punkt, Hikaru. Ich schluckte ein paar aufkommende Tränen und Schluchzer herunter. Dann öffnete ich die Schachtel und enthüllte einen simplen goldenen Ring mit einem roten Drachen und einem blauem Wolflöwen, unseren beiden Mashins, auf der Spitze in schwarzen Saum gebettet. Der Blick und das Verständnis in Umis Augen raubten mir fast den Atem, doch ich zwang mich weiterzusprechen. „Würdest du irgendwann in nächster Zeit in Erwägung ziehen... mich zu heiraten?"
Ein erstickter Schluchzer entfuhr Umi und Tränen der Freude, ich entschied eindeutig, daß es solche waren, liefen ihr Gesicht hinunter. Der Raum wurde für Sekunden lang totenstill, niemand wagte zu sprechen, alle Augen hatten sich jetzt auf Umi gerichtet. Diese starrte für lange, endlose Momente auf den Ring, sah dann schließlich zu mir auf und der Ausdruck der so unglaublich tiefen Liebe in ihren Augen hätte mich nahezu umgehauen, im wahrsten Sinne des Wortes. „Kami, Hikaru... Das war kitschig..." Für einen Moment war ich verwirrt, diese Reaktion nicht erwartend. Doch dann grinste sie nur breit, mit soviel Liebe und Leidenschaft, daß ich gar nicht mehr zweifeln konnte. „Natürlich will ich", bestätigte sie schließlich und ich mochte meinen mein Herz flog einmal quer durchs Weltall und zurück.
Vorsichtig nahm ich den Ring und plazierte ihn an Umis linken Ringfinger. „Gomen, Mi-chan", gab ich verschmitzt zu. „Konnte so schnell keinen echten mehr auftreiben, also mußt du mit einem magischen leben." Sie lächelte nur, zog mich zu ihr hoch und gab mir einen langen Kuß voller Empfindungen. „Das macht nichts", flüsterte sie kurz darauf in mein Ohr. „Es paßt doch viel besser zu uns... Außerdem muß ich sagen, daß du mich geschlagen hast. Eigentlich wollte ich Neujahr da unten knien." Ich kicherte.
Aus dem Tagebuch Ryuuzaki Umis, 25.12.2002
Nachdem wir alle Glückwünsche, Hochlebung und sonstiges über uns ergehen haben lassen, begann der Weihnachtstag so richtig gemütlich zu werden. Während Buffy und Willow Hikaru und mir ohne Proteste die Couch überließen, machten wir es uns alle noch einmal so richtig bequem, während Giles, gerade Giles, uns ein paar klassische Weihnachtsgeschichten vorlas. Ich denke nicht, daß ich mich je so gut gefühlt habe in meinem Leben zuvor. Zwar haben wir diese seltsame Gruppe erst vor kurzem kennengelernt, doch jetzt im Kreise aller, unser alten und neuen Familie, meine Verlobte in den Armen haltend und einfach nur die friedliche Atmosphäre des westlichen Festes der Liebe genießend, fiel mir nur eines ein. Welcher Gott auch immer da oben war, an diesem Tag mußte er uns reich gesegnet haben.
Es stellte sich übrigens heraus, daß Hikarus und meine Kräfte anscheinend im Laufe des Tages wieder verschwunden sind, doch wirklich stören tat es uns nicht. Unsere Aufgabe hier ist erfüllt, jetzt können wir uns ein paar schöne Feiertage gönnen.
Deine sehr stolze, bald verheiratete
Umi
THE END
Schlußwort
*Schnief*... Ups, sorry... Aber ich hoffe doch, es war angemessen...
Ah ja, zurück zum Ernst des Lebens J. Zugegeben sollte dieses kleines Special eigentlich gar nicht sooo lang werden aber wenn ich so zurückschaue hätte ich bei gut der Hälfte der Szenen sicherlich noch viel mehr schreiben können und wollen. Doch Zeit und Länge haben mich dazu gezwungen einiges etwas zu kürzen.
Wenn ihr dann noch alle bei mir seid (die ausgenommen, die zuerst die Anmerkungen lesen), wollen wir doch mal zur eigentlichen Story kommen. Vielleicht erstmal zur zeitlichen Einordnung, die dürfte jedem mittlerweile klar sein. Es ist halt immer so 'ne Sache, wo man ansetzen soll, wenn man etwas verändert. Ich wollte halt versuchen einen leichten Kontrast zum eigentlichen Verlauf herzustellen und da ist der Schnitt eigentlich spätestens hinter Staffel 4 zu ziehen (wie es so viele Buffy/Willow-Shipper tun), da ab Fünf wie selbst die, die noch nicht so viele Spoiler gesehen, gelesen oder gehört haben, sicherlich merken in welche Richtung die Serie steuert. Ich will hier gar nicht sagen, daß mich Joss kompromißloser Still nicht fasziniert aber irgendwo finde ich es z. b. schon schade, was mit unser allseits beliebten Hexe langsam geschieht und dann in Staffel 6 eskaliert... Aber ich will hier ja nicht vom Thema abkommen und die, die das eigentlich noch gar nicht wissen wollen, schon vorher Angst machen.
Ok, Anmerkungen. Soviel Japanisch habe ich gar nicht benutzt, obwohl ich eigentlich viel mehr machen wollte... Aber wollen und tun sind ja bekanntlich zwei verschiedene Welten. Also beschränken wir uns erstmal auf all die Elemente, die dieses Special beeinflußt haben.
Also erstmal war da überhaupt die Initialzündung vor ein paar Monaten mich erneut mit MKR zu beschäftigen (fragt mich nicht mehr wann genau), als ich im Web über „Duet of Pigtails" von Libby Thomas stolperte. Eine Fic, die ich jedem (selbst nicht Ranma-vertrauten wie mir selbst) nur wärmstens empfehlen kann. Das Lesen hat mich dazu angeregt die Mangas nochmals zu lesen und mich wieder auf den MKR-Pfad gebracht.
Das Hikaru und Umi ein gutes Paar abgeben würde, das kann ich nicht mehr beantworten, woher die Idee kam. Nur fand und finde ich es etwas unschön, daß es so wenig gibt, über die beiden, die offensichtlich (gerade von Umis Seite, Ende 4, Anfang 5) eine Menge füreinander empfinden, ob nun eine tiefe Freundschaft oder mehr. Die wenigen Fics, die ich auf ff.net gefunden habe, waren durchweg mit irgendeinem bitteren Nachgeschmack oder unabgeschlossen.
Die ganze Sache mit den Toths hat a) natürlich etwas mit der Staffel 5 Episode zu tun, die ich aber schon lange vorher kannte, bevor sie bei uns anlief, und b) glaube ich auch einer der vielen Shipper zu verdanken, dessen Titel mir jetzt bei weitem nicht mehr einfällt. Aber ich versichere es war nur annährend beeinflussend.
Ähnliches gilt für die Weihnachtsszene. Das ist ein wenig angelehnt und auch ein Dankeschön an Shyfoxs wunderschöne „Sappho's Spell" Reihe, die sicherlich eine der ersten war, die ich zu Buffy/Willow gelesen habe und die mich wohl letztendlich vollkommen gefangen hat, und daraus jetzt explizit eben „Christmas In Your Heart".
So... Noch irgendwas? Ah ja, doch. Also die ganze Angelegenheit mit dem Ritual kommt euch natürlich bekannt vor, da das ja auch der eigentlich Abschluß war. Ich hab es letztendlich nur etwas modifiziert und bestimmte Faktoren addiert. Verzeiht mir übrigens, wenn ich kein... was auch immer diese Sprache war kann (ich bin mir ziemlich sicher, daß es kein Latein war) und ich deswegen irgendwas falsch geschrieben habe.
Hikarus' Antrag... Hab ich euch erwischt, na? Damit hättet ihr nicht gerechnet, daß die Initiative gerade von der eher zurückhaltende Hikaru kommt, nicht wahr? J
Das war jetzt aber auch glaub ich wirklich alles. Oh nein, halt Stopp! Die Namen von Fuus Schwestern und Hikarus Brüdern, hab ich größtenteils über Duet aufgegriffen. Da ich sie aber auch in einigen anderen Fics gesehen habe, gehe ich davon aus, daß sie aus dem Anime stammen, das bei uns ja (bisher) leider nie gezeigt wurde. Kann sein, daß Kuu auch im Manga mit Namen erwähnt wird aber sicher bin ich mir da jetzt nicht.
So dann, jetzt ist hoffentlich alles abgeklärt. Ich hoffe euch hat diese doch etwas schräge, kleine Ausflug in die Vergangenheit vor TBoL gefallen. Mir hat es unheimlich Spaß gemacht das zu schreiben. Was sich darin niederschlug, daß diese gut 30 Seiten in etwas über einer Woche fertig waren! Jaja, ich kann's selbst nicht ganz glauben.
Lob, Kritik und was auch immer an die üblichen Adressen wie z. B. Solarsenshi@gmx.de. Meine Webseite solltet ihr mittlerweile kennen (www.catstrio.de) und ansonsten war es das. Schreibt mir aber bitte wirklich mal. In letzter Zeit bekomme ich wenig Feedback, obwohl ihr mir immer sagt, wie toll ihre meine Fics findet. Und traut euch auch ruhig mal zu sagen, was euch nicht gefällt (sachlich natürlich). Manchmal brauche ich auch mal einen guten Schlag auf den Hinterkopf. J
Danke fürs Lesen, ein schönes Fest und ja ne, euer
Matthias
Anhang
Magic Knights Rayearth Attacken
Shidou Hikaru
Honoo no Ya – Feuerpfeil
Akai Inazuma – Roter Blitz
Honoo no Inseki – Feuermeteorit
Saka Maku Honoo – Sich neigende Flammenspirale (macht das Sinn?)
Akai Ha Dou – Rote Wellenbewegung
Shinku Gouka – Dunkelkarmesinrotes Höllenfeuer (wörtliche Übersetzung)
Shiroki Sen Kou – Weißer Strahlenblitz (Hikarus stärkste Attacke, außerhalb Rayearths)
Ryuuzaki Umi
Mizu no Ryuu – Wasserdrache
Aoi Tatsumaki – Blauer Wirbelwind
Kairyuu no Nami – Ozeanwelle
Mizu no Yaiba – Wasserklinge
Koori no Ranbu – Stürmischer Eistanz (mal ganz salopp)
Ryuurin no Tate – Kälteschild
Hamon no Kusari – Wasserringkette
