Götterdämmerung

Drei Leben, zwei Geliebte, eine Entscheidung

Epilog: Ein neuer Anfang – Nichts wird mehr sein wie es war

(Saturn)

Eine sanfte Briese wehte...

            Ich spürte die Blicke der anderen, der mittlerweile versammelten Verteidiger sowie der anderen Senshi. Sie musterten uns. Es war irgendwie... fremd. Unnatürlich, neu, erfrischend, ein wenig beängstigend, so viele Dinge auf einmal. Die Macht in mir... in uns war stark, mächtig und vibrierend. Nicht einmal auf dem Höhepunkt meiner eigenen letzten Attacke hatte ich mich so mächtig gefühlt. Ich... Wir geboten nun über Macht, wie sie denen der Göttinnen am ähnlichsten kam. Es war berauschend, erfrischend, stärkend, beängstigend und noch so vieles mehr zugleich. Doch wir geboten GEMEINSAM über diese Macht – auch wenn sie in jeder von uns war – und das war das Wichtigste, der Punkt, der einen nicht wahnsinnig werden ließ.

            Ich schlug leicht – etwas zur Probe – mit den regenbogenfarbenen, transparenten Schmetterlingsflügeln. Ein netter Zusatz zu den eternalartigen Fukus. Diese boten ein paar Unterschiede zu dem von Sailormoon. Sie hatten z. B. keine Schulterpolster, die jeweiligen Farben der Senshi waren weiterhin dominierend, nur mit der, der Partnerin, in Form kleiner Streifen und der unteren Schicht des Rocks verziert. Meine Stiefel und Handschuhe waren Silbern, wo Venus Golden war. Unsere Broschen boten die ineinander verworrenen Symbole unserer Schutzsterne, genauso wie sie auf unserer Stirn leuchteten.

            Schließlich griff ich nach Venus' Hand und spürte die Ruhe mich sogleich einnehmen. Es war ein Gefühl, als ob unsere Seelen wirklich und vollkommen eins waren. Das war etwas woran ich mich sicher erstmal gewöhnen mußte, nach einer so langen Zeit der einsamen Einsamkeit. Aber wie schon gesagt, ich bereute nichts. Und so schwebten wir schließlich Hand in Hand zu den übrigen Senshi hinunter.

            Ich würdigte Duncan nur eines kurzen, mitleidigen Blickes, dann ließ ich denselben über die restlichen Versammelten schweifen. Sie waren alle ziemliche ausgelaugt, wobei der Energieverlust wohl noch das mindeste war. Ich lächelte offenherzig, als ich Koitenshi an einen Fels gelehnt erblickte, gescheitert bei dem Versuch aufzustehen. Also hatte ich mich doch nicht in ihr getäuscht. In diesem Moment brauchte ich keine Erklärung, ich wußte auch so, daß sie es gewesen war. Der entscheidende Faktor, der Garant für Minako und mein Sternenbündnis.

            Langsam setzte ich mich in ihre Richtung in Bewegung. Dabei überließ ich Duncan meiner Partnerin. Es war nicht so, daß ich meine Augen brauchte, um zu sehen wie störrisch und trotzig er dastand. Die perfekte Parodie auf einen stolzen, gefallenen Soldaten. Es war nicht so, als ob ich Ohren brauchte, um dem Gespräch zu folgen, dem kurzen Austausch von Worten. Es war nicht notwendig, denn ich sah und hörte durch sie.

            „Sag, bis wann hast du wirklich noch geglaubt, daß du es schaffen kannst." Man sollte meinen Venus' Ton würde abfällig und selbstzufrieden sein aber er war von jener Ruhe geprägt, die auch mich einnahm und all die Ungeduld und Ungewißheit der letzten Wochen wegwischte. „Ich habe nie aufgehört und ich werde nie aufhören! Was gibt euch das Recht einen solchen Frevel an einem heiligen Pakt zu begehen?" Venus schmunzelte. „Vielleicht, weil wir, weil jeder hier – inklusive deiner ehemaligen Verbündeten dort drüben – mehr Weitsicht besitzen als du."

            Mittlerweile hatte ich Koitenshi erreicht, mit der Bewegung einer Hand hatte ich sämtliche Verletzungen der Verteidiger grundlegend geheilt. Jetzt kniete ich mich nieder und legte dem dunklem Engel beide Hände auf die Schultern und lächelte. „Ich wußte, du würdest kommen." Sie sah auf und ihre Augen hielten immer noch einen Schleier von Verwirrung – oder war es die Anstrengung? „Ich weiß selber nicht so genau warum." Ich erhob mich wieder, trat zurück und half ihr auf, ihre Aura strahlte wieder wie eh und je. „Gerade deswegen danke ich dir." Ein langsames Grinsen zeichnete sich in ihrem Mundwinkel ab. „Das will ich doch auch hoffen." Ich erwiderte das Lächeln.

            Gerade rechtzeitig drehte ich mich um, um zu sehen wie Duncan begonnen hatte, unbeeindruckt von der drohenden Gefahr, die meine Partnerin darstellte, in einer SEHR dunklen Aura zu glühen. „Ich muß mir das nicht länger anhören! Ihr seid diejenigen, die das Verbrechen begangen haben, die hohen Mächte stehen hinter mir und ich werde mir jetzt nehmen, was mir gehört!" Ohne auch nur kurz die Augen zu schließen verschwand und tauchte ich wieder neben meiner Sternenpartnerin auf. Bei der kurzen Berührung hatte ich mehr sehen können, was Koitenshi bewogen hatte herzukommen, als sie zugeben mochte. „ICH BIN DUNCAN, LORD UND KÖNIG DER WINDDÄMONEN! MIR IST PROPHEZEIT WORDEN EIN FÜHRER ZU SEIN UND ICH WERDE EIN FÜHRER SEIN!" Es war zu spät. So mächtig wir auch waren, die Seele von diesem da würde nicht einmal die Mondgöttin selbst mehr retten können.

            „Um ein Führer zu sein muß man auch führen können." Mit einer einzigen Bewegung meiner Sense, einen Aufblitzen orangevioletter Energie war es vollbracht und Duncan wand sich bewegungsunfähig in einem Kokon aus feinen Fäden und Bändern. „Es gibt nur niemanden mehr, den du führen kannst, geschweige denn, der dir folgen wird. Durch deine verantwortungslosen Taten gibt es nur eine Strafe für dich..." Ich schwieg für einen Moment. „Doch würdest du so nie sehen, was du angerichtet hast."

Ich reichte Venus meine freie Hand und wir legten sie aufeinander und hielten sie vor uns hin. „Und so verbannen wir dich bis in aller Ewigkeit, bis entweder die Feuer der Verdammnis den letzten Rest deiner Seele entgültig verbrannt haben oder deine Seele unserer Gnade würdig ist", sprachen wir gemeinsam und mit einer letzten Geste brachen wir unsere Verbindung. Im gleichen Moment gab es einen hellen Blitz und Duncan war fort.

(Makoto)

Es war anstrengend dauernd darauf aufzupassen, daß die Kartoffeln nicht verkohlten, aber es waren sowieso zu wenig glühende Kohlen vorhanden. Ich fühlte mich ausnahmsweise mal unendlich friedlich, als ich dasaß, in Haruka und Michirus großem Garten, und mit dem Stock in der Asche herumscheuerte.

Noch war es früh und sie waren noch nicht alle da. Ich zündete mir aus Langeweile eine Zigarette an und starrte in die immer kleiner werdenden Flammen. Wir hatten beschlossen den perturbierenden Ereignissen eine kleine Party folgen zu lassen. Oder meinetwegen eine Feier zum Sternenbündnis.

Außer mir, Haruka und Michiru natürlich, waren bis jetzt die Momoko und ihre zwei Freundinnen, Yosuke, Usagi, Rei und Mamoru anwesend. Der Rest fehlte noch, auch Minako und Hotaru. Artemis und Luna würden sicher etwas später eintreffen, so wie ich Artemis kannte könnte das noch dauern. Ami müßte jeden Augenblick kommen, sie wollte ihren Vater beruhigen gehen, da sie seit zwei Tagen nicht bei ihm aufgetaucht war. Ob Setsuna Meiou sich noch einmal hier blicken lassen würde, war auch eine Frage, ich konnte mir die stoische Lady jedenfalls kaum biertrinkend und ausgelassen vor Auge führen. Wieso ich schon hier war, lag nicht an meiner Pünktlichkeit, sondern weil Haruka mich tatsächlich darum gebeten hatte. Wegen dem Essen und so. Sie war in letzter Zeit so freundlich zu mir…

Die Partymaus Minako würde auch mit der stillen Hotaru als Begleitung ihre Probleme bekommen aber vielleicht irrte ich mich ja, denn das Glühwürmchen hatte ich noch nie feierlich aktiv gesehen. Mit Saito war sie gemeinsam immer die volle Stimmungskanone gewesen. Überhaupt war ich auf Minakos Benehmen heute Abend gespannt. Wahrscheinlich würde sie sich größte Mühe geben ehrwürdig und vernünftig aufzutreten, nach diesem ganzen zeremoniellen Getue konnte ich es mir vorstellen. Ich würde mir einen Spaß draus machen sie zu provozieren bis ich sie dann doch unter den Tisch saufen konnte. Gut gelaunt griff ich nach den Kartoffeln, um sie umzudrehen, wobei ich mir kräftig die Finger verbrannte.

„Autsch!" brüllte ich herzvoll auf. „Scheiße…"

„Na, Makoto?" begrüßte mich jemand amüsiert und ich wandte mich mit schmerzverzerrtem Gesicht um. Vor mir standen Minako und Hotaru, beide echt sexy gekleidet, das mußte ich erstaunt zugeben. Minako trug einen ledernes, knappes Oberteil, ein Ohrklipp am linken Ohr dessen Perlen fast bis auf die Schultern fielen, und einen langen schwarzen Rock. Hotaru war in ein langes, netzartiges schwarzes Kleid gehüllt und sah klasse aus. Sie trug doch tatsächlich Diamantenohrringe!

Gleich hinter den beiden erschienen Rei und Ami. Rei hatte eine Kopfbedeckung, die ganz aus dunklen Perlen bestand und an denen ein Diadem über der Stirn befestigt war. Ihre lederne Weste und der kurze, knallrote Lederrock waren auch ziemlich freizügig. Sie trug goldenen Ohrringe, die im Umfang fast größer als ihre Wangen waren. Die bescheidenere Ami war zwar weniger aufreizend gekleidet, sah in ihrem blauen Blümchenkleid und mit ihren rotgeschminkten Lippen aber auch unheimlich süß aus.

Ich sah an mir selbst runter. Nur gut, daß ich mir auch etwas Mühe bei meiner Aufmachung gemacht hatte, sonst hätte ich mich ja geradezu blamiert! Ich trug meinen dunkellila weiblichen Ninjaanzug mit kniehohen, weißen Stiefeln und hatte mir die Augen einfach schwarz geschminkt, weil ich zu pressiert war.  

Sie setzten sich alle zu mir ans Feuer. Usagi und Mamoru standen noch bei den Liebesengel und plauderten mehr als ausgelassen. Jedenfalls hörte ich des öfteren Usagis typische Brüll-Lache. Haruka und Michiru standen leise miteinander flüsternd und turtelnd beim Vorbereiten von den Salaten.

„Wow, ganz schön attraktiv, Mädels!" lachte ich. „Hey, ich finde ihr hättet Duncan auch einladen können bevor ihr ihn verbannt habt, das scheint ja heute Abend ein größeres Ding zu werden! Rei, geh Yuichiro anrufen, er kann das Bier ausschenken kommen!"

Rei lachte. „Er wird tatsächlich kommen, ich habe ihm nämlich erzählt du hättest Geburtstag, Hotaru, also wundere dich nicht, wenn er dich jetzt mit einer Flasche Champagner beehrt."

Minako grinste. „Artemis hat mir versprochen er würde sich um solche Dinge kümmern."

Ich sah Hotaru an. Sie saß lächelnd da und sah von einem zum anderen. Sie schien mir noch etwas zu befangen und ich hatte ernsthaft vor sie in unseren Kreis einzubeziehen.  „Ich warne dich, Mädchen, du hast dich da auf etwas Gefährliches eingelassen", sagte ich mit gespieltem Ernst. „Minako wird dir das Leben zur Hölle machen, sie kann manchmal ganz schön sexhungrig sein!"

Minako, Rei und Ami stierten mich mit einem äußerst warnenden beherrsch-dich-gefälligst-und-vertreib-sie-nicht-gleich-Blick an, doch Hotaru lachte ausgelassen, obwohl sie etwas errötete. Dieser Augenblick erinnerte mich stark an den Moment vor ein paar Wochen, als ich ihr in der Unterwäsche die Tür öffnete und sie mich verlegen anstarrte. Langsam begann ich sie immer mehr ins Herz zu schließen.

„Was ist mit den Halbschatten?" warf Ami plötzlich ein. Minako sah sie lächelnd an.

„Ich hab Saito angerufen", erklärte sie, während sie mit einem Zweig spielte. „Anfangs hatte ich befürchtet es wäre ein Fehler, doch er war echt nett und hat gesagt er würde gerne kommen. Vielleicht werden wir beide uns doch noch gut mir ihm verstehen", fügte sie dann an Hotaru gewandt an und drückte den Arm ihrer Freundin. Ich lächelte auch, erfreut über diese so glückliche Wendung aller Dinge.

„Und Dallas", fragte Rei dann aber auch prompt und sah natürlich mich mit hochgezogenen Brauen an. Ich zuckte schnell mit den Schultern.

„Vielleicht…" murmelte ich und zündete mir nervös noch eine Zigarette an. Dann stand ich auf. „Will wer Bier?" Rei und Minako wollten, Hotaru wünschte sich ein wenig Rotwein, und Ami nahm typischerweise mit einem Orangensaft vorlieb. Damit würde sie bei mir aber nicht den ganzen Abend durchkommen.

Ich ging Richtung Terrasse und spürte wie meine Hände zitterten. Ich wußte wirklich nicht, ob er kommen würde. Ich hatte ihn gefragt, kurz nach dem Usagi die Feier vorgeschlagen hatte, und eine sehr undeutliche Antwort bekommen. Eigentlich lag es daran, daß Saito ihn gerade unterbrach, als er mir antworten sollte.

Sollte er kommen, würde das sehr viel bedeuten. Das würde bedeuten, daß er doch zu unserer Gruppe dazugehören wollte und daß er mich…also, vor allem würde zählen wie er sich dann mir gegenüber verhalten würde. Er war ein böser Kerl und er sollte mir eigentlich verhaßt sein, wenn ich noch an der Vergangenheit festhalten würde. Aber ich hatte mich trotzdem in ihn verliebt, was eigentlich eine schlichte Katastrophe war. Man würde sehen…

(Rei)

Der Abend war warm und ein klarer Sternenhimmel lag über uns. Makoto hatte das Feuer unter großen Mühen nochmal entfacht und die Flammen loderten. Fast jeder saß schon um das Feuer herum, mit einem Getränk und einem Würstchen, einer Kartoffel oder Salat in der Hand. Die Stimmung war wirklich klasse, denn Mamoru amüsierte sich uns ein wenig auf der Gitarre vorzuspielen (Anmerkung des anderen Autors: Mamoru kann Gitarre spielen?), während Minako ausgelassen den jeweiligen Text dazu sang.

Inzwischen waren auch Artemis und Luna unter großem Lärm eingetroffen. Artemis' laute Stimme hallte schon von weitem gut gelaunt herüber. Er trug ein lockeres Hemd, bis auf ein paar Stellen aufgeknöpft, damit ja auch wirklich niemand die kräftigen Bauchmuskeln verpaßte, und trug unter beiden Armen noch ungefähr vier Bierkisten. Ich wußte jetzt schon, daß er vorhatte aus der friedlichen Feier eine Sauforgie zu machen, was ihm hoffentlich dieses Mal nicht gelingen würde.

Luna kam etwas gestreßt neben ihm her gehopst – sie trug merkwürdigerweise auch ein Hemd, dafür aber ihre schwarze Lederhose – und ermahnte ihn immer wieder er solle gefälligst mit dem Bier aufpassen und wieso zum Teufel er nicht mehr Wein gekauft hatte. Da konnte ich ihr allerdings nur zustimmen. Die Einzigen, die Bier in derbmassigen Massen trinken konnten wie Artemis dabei hatte, waren er selbst, Makoto, Minako, Mamoru und höchstens noch Haruka. Und Usagi aber nur, wenn sie vorher schon andere Sachen runtergekippt hatte. Naja, die Halbschatten tranken sicher auch viel, falls sie kamen.

Usagi saß neben Mamoru und versuchte sich etwas in Karaoke, was ihr aber wesentlich mehr mißlang als Minako. Ami saß rechts neben mir und unterhielt sich mit Momoko. Sie schien sich ziemlich gut mit den Mädchen zu verstehen und heute schien sie überhaupt gesellig wie nie. Sie war übrigens die Erste, die vom Champagner haben wollte, den Yuuichirou mitgebracht hatte.

„Macht mal Platz!" rief Artemis und wucherte das Gesöff auf den Boden. Dann setzte er sich direkt neben Minako und öffnete sich eine Flasche mit den Zähnen. Mir wurde jedesmal mulmig zumute, wenn ich ihm dabei zusah. Luna lobte die Dekoration, die Haruka und Michiru tatsächlich schön gelungen war. Die vielen, bunten Lampen, die sie überall aufgehängt hatten, verliehen dem ganzen noch mehr Gemütlichkeit.

„Hey, Schwester, reich mir mal so eine Kartoffel rüber!" brüllte Artemis, der entweder schon etwas getrunken hatte bevor er hergekommen war, was auch Lunas genervte Laune erklären würde, oder tatsächlich unheimlich gut drauf war. Makoto, für die der Ruf gedacht war, rührte sich nicht vom Fleck.

Letztere rauchte übrigens mal wieder wie ein Schlot und ich fragte mich ob ihre Nervosität daran liegen konnte, daß Dallas kommen sollte. Nun, Begeisterung für diese unverständliche

Art von Liebe konnte ich immer noch nicht bei mir hervorrufen aber das hier war besser als die anderen Zeiten, in denen sie bei jeder Begegnung eine Prügelei mit ihm angefangen hatte. Apropos Halbschatten, ich fragte mich wie Saito sich aufführen würde, immerhin war die Situation immer noch nicht ganz toll für ihn.

Als ob ich sie mit diesen Gedanken herbeibeschworen hätte, rollte plötzlich oder besser gesagt donnerte plötzlich ein Motorrad in den Garten und hielt kurz vor unserer kleinen Gesellschaft, was Michiru zu einem entsetzten Schrei veranlaßte, da dabei sicher die Hälfte ihrer Rosen plattgewalzt wurde.

Saito sprang mit einer schwungvollen Bewegung vom Hintersitz. „Hi, haben wir schon was verpaßt?" rief er und in seiner Stimme schwang erstaunlich gute Laune mit. Er riß sich seinen Motorhelm vom Kopf und seine lila Augen funkelten tatsächlich ohne einen Hauch von Zurückhaltung. „Hey, hier gibt's ja was zu essen! Wow, Ven…Minako du siehst ja mal wieder scharf aus! Du natürlich auch Hotaru!" Er kam auf uns zu und setzte sich auf die andere Seite unseres Paars, das wir heute feierten, direkt neben Hotaru. Wir schauten alle anfangs etwas belemmert aus der Wäsche aber jedermann schien positiv überrascht. Minako lächelte erfreut und Hotaru, die trotz allem etwas befangen schien, erwiderte den Gruß freundlich.

Dallas ließ sich etwas mehr Zeit und beschwichtigte die ärgerliche Michiru, kam dann auch herüber. Ich warf Makoto einen Blick zu, die ihm frech entgegen sah, spürte aber daß sie aufgeregt war. Wenn man das Biest schon so lange kannte, wußte man das. Der kräftige Halbschatten nickte kurz in die Runde und ließ sich dann neben der Brünette fallen, wobei er herrisch den Arm um sie legte und ihr einen Kuß auf die Lippen drückte. Nun, ich nahm an Makoto war jetzt zufrieden.

Die Stimmung begann immer lauter und ausgelassener zu werden. Ich beobachtete Hotaru und Minako. In den Augen beider leuchtete eine Glückseligkeit, die nur jemand spüren konnte, der wirklich viel durchgemacht hatte. Nicht nur Minako, sondern auch das schwarzhaarige Mädchen schaute mit ihren violetten Augen auf ihre teilweise neu gewonnen Freunde. Mir schien, ich hätte sie noch nie mit so erfüllter Wärme gesehen. Sie hatten gewonnen, die ganze schwierige Aufgabe überstanden, die ihnen gestellt wurde. Es war wirklich ein vollkommener Sieg. Sicher einige würden sich erst noch an das äußerst ungewohnte Liebespaar gewöhnen müssen. Aber nach den letzten Strapazen würde das nicht mehr besonders schwerfallen.

Nach einer Weile, nachdem Mamoru von der Gitarre genug hatte und sich Usagi widmete, sprang Minako auf und ließ auf einen Partysong aus dem CD-Player einen heißen Tanz ab. Alle johlten. Usagi lachte sich schon seit einer halben Stunde halb tot, ohne daß ich wirklich begriff worüber, bis ich schnallte, daß sie über Luna lachte, die sich über Artemis Witze mal wieder in Grund und Boden ärgerte. Mamoru hatte sich zu Yuuichirou geflüchtet. Letzterer schien immer noch paralysiert von der ungewöhnlichen Gesellschaft und warf mir hilflose Blicke zu.

Haruka und Michiru, mit denen ich mich bis jetzt größtenteils unterhalten hatte, übernahmen die Führung des Grills, da Makoto davon abgelassen hatte. Diese schien auch schon eine Menge getrunken zu haben. Jetzt saß sie jedenfalls nur noch bei Dallas, die Beine über seine Knie geschwungen. Ich wollte gar nicht wissen, was die redeten.

Saito trank auch eine Menge, unterhielt sich abwechselnd mit Minako, Hotaru und Usagi. Ami kicherte auch schon verdächtig, irgendwie schien sich ihr Champagnerglas  auch von selbst aufzufüllen.

Ich lehnte mich nach hinten. So wohl hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.

(Pluto)

Ich mußte lächeln aber eigentlich hatte ich gar keinen Grund dazu, als ich meine Blicke über die kleine, vor ein paar Jahren sicherlich noch sehr absonderlich anmutende, jetzt fast schon Alltag seiende Gesellschaft schweifen ließ. Makoto und Rei saßen mit den beiden Halbschatten zusammen und plauderten ein wenig. Ja, auch Rei plauderte... Hin und wieder sah ich Saito ein paar resignierende Blicke in die Richtung werfen, in die Minako und Hotaru vor kurzen verschwunden waren. Mir konnte er nichts vormachen. So sehr er sich auch selbst einredete, er wäre zufrieden, tief da drin war er neidisch und eifersüchtig auf das, was die beiden Senshi nun hatten und er und Venus nie haben würden.

            Haruka und Michiru waren auch ins Haus verschwunden. Ich meinte, sie etwas über eine offizielle Zeremonie murmeln gehört zu haben. Wenn das so weiterging, würden die sich noch alle miteinander verkuppelt haben, bevor Kristall Tokyo überhaupt eintraf... Aber, ich vergönnte es ihnen nicht. Ihre Zeremonie damals war etwas anders abgelaufen und ich konnte mir vorstellen, daß die ganze Sache sie zum Nachdenken gebracht hatte nicht etwas Festeres zu machen. Freilich wußte ich, daß das kommen würde, denn vieles war jetzt wieder klarer geworden.

Ami unterhielt sich überraschenderweise – oder auch nicht, bedachte man Lady Merkurs engen Kontakt zum damaligen Engelsreich – mit den Liebesengeln, Kiiro und Viento, die jetzt relativ entspannt und locker wirkten. Etwas abseits hielt sich Koitenshi, die etwas später hinzugekommen war, ganz unauffällig und leise, beteiligte sich aber hin und wieder am Gespräch. Sie gab sich keine Mühe eine Tarnung zu erschaffen, auch wenn das einige Anwesenden immer noch etwas unbehaglich war und Mißtrauen erregte.

Für mich war es nicht so unerwartet gewesen, als irgendwann mittendrin auch Sin und Anshar aufgetaucht waren und sobald auch nur erwähnt wurde, sie hätten ein paar Neuigkeiten von Kleine Lady hatten sich Prinz und Prinzessin natürlich gleich auf sie gestürzt und so schnell würden sie da mit normalen Mitteln nicht wieder wegkommen... Aber das war wohl nicht das Problem mit ihrer Position und Macht jetzt. Das Mißtrauen der Gruppe mochte noch da sein, gerade von Luna, die sich mit Artemis zuerst zu den Halbschatten, Jupiter und Mars gesellt hatte, bevor beide dann in eine stille Ecke verschwunden waren, jedoch war ich eher froh, daß es jemanden gab, der den Meuren entgegenwirkte. Sie hatten schon genug Schaden angerichtet.

Es war Zeit. Ich sollte gehen, denn es gab noch andere Dinge, um die ich mich kümmern mußte, eine menge Dinge, die in Ordnung gebracht werden mußte und zulange ignoriert wurden. Ein bißchen Wehmut überkam mich, als ich die Gruppe ein letztes Mal betrachtete. Eigentlich nicht wegen des Abschieds, denn ich würde eh schneller wieder da sein als mir lieb war – allein schon Haruka und Michirus wegen. Nein, ich fragte mich nur unwillkürlich, was aus den heiteren, unbeschwerten, jungen Mädchen geworden war, die selbst in der Zukunft einen Teil ihrer Unschuld noch nicht verloren hatten. Hier schon und das hatte Auswirkungen.

„Melancholische Gedanken?" Ich drehte mich nicht um. Es gab nur drei – Minako und Hotaru ausgenommen – Personen im Raum, die sich an mich ranschleichen konnten und die beiden Halbschatten hatte ich gerade gut im Blick. „Nur ein wenig über die Konsequenzen. Das Laster einer Wächterin der Zeit, du mußt dir immer Gedanken über die Konsequenzen machen."

Eine Weile herrschte Schweigen, dann meinte sie wieder: „Aber das ist es nicht allein." Ich schüttelte leicht den Kopf. „Nein." Es brauchten nicht mehr Worte gewechselt zu werden, denn wir beide wußten, was ich meinte. Sie hatte es gesehen und vor allen Dingen schien sie sehr gut darin zu sein Menschen zu analysieren. Trotzdem sprach ich das Offensichtliche aus. „Es wird nie wieder so sein wie es einmal war und hätte sein sollen. Ich wünschte manchmal, ich könnte ihnen das ersparen, die Zeit zurückdrehen und diese verfluchte Shiekahsache einfach ungeschehen machen. Aber ich kann und darf nicht." Mit einer Geste in Richtung Sin und Anshar fügte ich an. „Nicht einmal sie können es."

„Ihr Weg ist vielleicht anders, steiniger, aber er muß nicht der falsche sein. Immerhin haben sie alle Schwierigkeiten überstanden. Ihre Zukunft mag sich von jetzt an von selbst schreiben aber wie sagt ihr Menschen doch immer: Letztendlich hat jeder sein eigenes Schicksal und seine Zukunft in der Hand." Ich mußte schmunzeln, etwas, was ich selten tat. „Das mag sein. Die letzten Spuren ihrer Vergangenheit sind mit Duncan verschwunden, doch die Göttinnen werden immer ein Teil von ihnen sein und auch ihre jetzige Reinkarnation prägen." Nach einer weiteren Pause drehte ich mich um und bot der anderen Person meine Hand. „Gehen wir."

Sie zeigte sich nicht überrascht. Es war einfach gewesen zu erraten, warum sie wirklich hier war. Ein paar Jahre – wesentlich weniger hier – Zeitreisen würden ihrer Tarnung Wunder tun. „Ja, gehen wir", entgegnete Koitenshi, nahm meine Hand und damit waren wir verschwunden.

(Minako)

Ein paar Grillen zirpten und das fahle Mondlicht etwas getrübt durch ein paar Wölkchen schien auf uns herunter. Ich hatte einen mentalen Filter geschaffen und sämtliche unnatürliche Geräusche ausgegrenzt, so daß es nur uns und die Geräusche der Nacht gab. Es war schwer heute Abend anders Ruhe zu finden und immerhin war alles noch so frisch und neu. Außerdem war es immer noch die Nacht am Tag unserer Trauung und wir wußten beide, was das eigentlich bedeutete.

            Hotaru seufzte. Es war mehr ein glückliches Seufzen, das wuß... fühlte ich. Sie hatte sich an mich gekuschelt, als wir hier draußen, weiter entfernt von der Party saßen und einfach nur die Präsenz des anderen genossen. Sanft strich ich durch ihr feines schwarzes Haar und spielte mit einer losen Haarsträhne, während ich dabei zusah wie der Mond Schattenspielchen auf dem Gesicht meiner Partnerin trieb.

            „Ich denke, das ist erstmal genug Aufregung für einen Abend." Ich schenkte ihr einen entschuldigenden Blick für den ganzen Tumult aber sie lachte nur, griff nach meinem Gesicht und zog mich herunter, um mich zu küssen. Ich hatte keine Absichten dies zu verhindern. „Das meine ich nicht. Du weißt, ich liebe dich so wie du bist und wenn du dich zu sehr ändern würdest, würde mir das auch nicht gefallen. Es ist nur so, daß ich mich an diese Art Partys wohl erst noch gewöhnen muß." Mit einem Grinsen und einem weiteren Kuß auf die Lippen meinte ich: „Nun, wenn es eines ist, was wir Inner Senshi besser können als ihr, dann ist es Feste feiern!"

Hotaru widersprach nicht, setzte sich aber dann einigermaßen gerade hin und sah hinauf zum Mond. „Es ist schon merkwürdig, oder? Wie alles wieder zusammenfindet. Vor Tausenden von Jahren, auf den Tag genau ging das Silberreich unter und schickte uns beide auf eine lange Suche. Und gerade jetzt, heute, haben wir uns wirklich gefunden." Für einen Moment war ich verwirrt, konnte sie den Tag wirklich so genau bestimmen? Dann sah ich das hinterhältige Grinsen in ihren Mundwinkeln, das sie nicht im Stande war sich zu verkneifen. Ich entschied mich, es ihr durchgehen zu lassen.

Seit Koitenshi irgendwann aufgetaucht war, hatte sich ihre Stimmung nochmal gehoben. Ich wußte, sie pflegte eine merkwürdige, innige Freundschaft zu dem schwarzen Engel. Doch wer war ich zu widersprechen, sie hatte uns schließlich gerettet. Zumindest war ich... waren wir bereit alles zu tun, um ihr beim Eingewöhnen zu helfen, ob sie wollte oder nicht.

Was Saitos Anwesenheit während der Kämpfe anging, hatte mich diese weniger überrascht. Ich kannte ihn zu gut dafür. Er war nicht der Typ, der einfach eingeschnappt davonrannte. Außerdem hatte er eh versprochen mir zu helfen so gut wie er konnte und wir waren ja auch noch Freunde, nicht wahr? Sicher war ich froh gewesen, als ich ihn da etwas abseits mit Dallas stehen gesehen hatte, doch in dem Moment war ich größtenteils mit anderen Dingen beschäftigt gewesen.

Ich lehnte mich nah an Hotarus Ohr und widerstand dem Impuls daran zu knabbern, denn es sah im Moment so richtig zum Anbeißen aus. „Du weißt, daß wir immer noch was zu erledigen haben, oder?" Entweder spielte sie die Unschuldige richtig gut oder sie wußte wirklich nicht, wovon ich sprach. „Was denn?" Gut, wenn mein Glühwürmchen es so haben wollte. „Nun, es ist immer noch sozusagen unsere Hochzeitsnacht und wir wollen doch noch nicht mit Traditionen brechen, oder?"

Hotaru schwieg für zwei Sekunden, zog dann ihren Kopf samt Ohr aus meinem unmittelbar erreichbaren Bereich und zwinkerte mir zu. Sie stand auf und streckte mir eine Hand hin, die ich ohne zu zögern nahm, vielleicht hätte ich mir das nochmal überlegen sollte. Denn es stellte sich heraus, daß ich nicht sie, sondern sie mich an der Angel hatte. „Eine Frage, wer trägt jetzt eigentlich wen über die Schwelle?" Dafür hatte ich noch eine Antwort. „Jeder den anderen? Ich meine technisch gesehen könnten wir das, wenn auch nicht durch rein physische Kraft."

Durch die Antwort befriedigt zog sie mich hinter sich her auf das Haus zu. Dort angekommen taten wir tatsächlich wie vorgeschlagen und fanden uns bald direkt vor Hotarus Schlafzimmer wieder. Und das war, als sie den Köder einholte. „Du weißt, daß ein Sternenbündnis Kinder möglich macht, oder?" Zuerst dachte ich sie machte Scherze, bevor ich realisierte, daß sie vollkommen recht hatte. „Uh..." war das Einzige, was ich herausbrachte. „Ist so eine Art magischer Bonus oder so, frag mich nicht." Sie stieß die Tür auf und zog mich hinter ihr her, ich mehr oder weniger ergeben. „Gibt es da noch eine Ausstiegsklausel, die ich nicht kenne?" Sie grinste diabolisch und ich schluckte hart. „Zu spät."

Und kurz darauf fiel die Tür ins Schloß und ich hatte wirklich nicht mehr viel zu protestieren. Ich bereute nur, daß sie es letztendlich doch noch geschafft hatte mir heute eine zu verpassen. Irgendwie hatten wir uns den Ganzen Nachmittag belauert wie bei einem kleinem privaten Spiel, daß eigentlich relativ sinnlos war.

Nun ja, was sollte es schon. Kinder waren ein schöner Gedanke... in zehn Jahren vielleicht mal.

THE END

Einige Sätze der Autoren

Tja, das war's... Ok, wir haben ehrlich nicht damit gerechnet, daß Götterdämmerung letztendlich SO lang wird. Gerade der letzte Abschnitt um die Zeremonie schien endlos zu dauern, doch hat wahrscheinlich auch genauso viel Spaß gemacht... Eigentlich hatten wir vorgehabt so spätestens Ende Oktober fertig zu sein, doch dann kam immer wieder was dazwischen, wir hatten mal keine Lust (hey, kommt auch mal vor) oder waren einfach nur im Streß und wollten uns nicht gegenseitig an die Gurgel springen. J Letztendlich ist es jetzt fertig und wenn ihr nicht zu denen gehört, die die Anmerkungen zu erst lesen (nicht wahr, Martin? *zwinker*), gratulieren wir euch, daß ihr es geschafft habt euch durch unsere Epik zu arbeiten.

Und nun zu den obligatorischen Anmerkungen.

Als Erstes muß ich meinerseits vielleicht ein paar Worte zu dem Hintergrund der Silver Millennium Geschichte unseres glücklichen Paares sagen. Das war eine Idee, die ich so ungefähr zu dem Zeitpunkt hatte, wo wir GD gestartet habe. Als Erfinder einer Paarung denkst du natürlich auch hin und wieder (pausenlos?) über neue Ficideen nach, die zu schreiben man dann eh nie zu kommt... Auf jeden Fall hatte ich diese Idee um das Aufdecken dieser Beziehung durch Träume usw. und dachte mir, daß könnte einen guten Hintergrund und eine neue Brisanz hinzufügen.

Rhea ist ein gängiger Name für Hotaru und ich gebe zu ihn höchstwahrscheinlich (kann auch sein, daß ich gerade nicht dran gedacht habe) aus SMZ geklaut habe. Aishar war mehr eine fixe Idee ohne echten Hintergrund, die ich später auch in SIL (Stars in Love) eingebaut habe. Die beiden sind irgendwie Standardnamen für mich geworden...

Die Liebesengelgeschichte... Ja, uhm (*duckt sich vor werfenden WP Hassern). Sagen wir das war ein Streitpunkt und ist letztendlich auf meinem Mist gewachsen, also übernehme ich dafür auch die Verantwortung. Ich habe versucht die Einbeziehung so gering wie möglich zu halten, was sich aber nicht immer ganz realisieren ließ. Ich hoffe, es hat euch nicht zu sehr gestört, doch ich brauchte dieses Element letztendlich fürs Ende und es ist ja nicht so, daß ich Laetitia nicht angeboten hätte die erste Szene umzuschreiben und das Ganze ohne WP-Element zu schreiben. Doch letztendlich hat es der Story hoffentlich gutgetan.

Sin und Anshar... Für alle, die nicht ANH Shadows of Destiny gelesen haben (bzw. noch nie eine verständliche Version von BSSM Another Story gespielt haben), eine kleine Erklärung. Sin und Anshar sind Figuren aus dem SNES Videospiel Bishoujo Senshi Sailor Moon Another Story. Sin ist die Anführerin der Opposite Senshi, eine Gruppe, die versucht das Schicksal der Welt zu ändern. Anshar ist ihr jüngerer Bruder, der sich netterweise in Kleine Lady verliebt hat. Am Ende werden sie dann von den Senshi gerettet. Ich habe diese Figuren wie gesagt schon in ANH02 aufgegriffen und ihnen eine ähnliche Rolle zugewiesen. Ihr Auftritt hier war aber vergleichbar kurz.

Koitenshi. Mein Charakter, mein Charakter! Nicht klauen! Uhm... Okay, auch so eine recht spontane Idee von mir, die mir irgendwann mal gekommen ist, als ich den Charakter eingeführt habe. Was soll ich sagen, ich fing an sie zu mögen und wollte sie nicht für ewig auf der anderen Seite stehen und draufgehen lassen. Dafür war sie mir zu schade. Und so ist sie dann letztendlich noch zu ihrem großen Auftritt gegen Ende gekommen.

Außerdem haben mir Koitenshi und die Einbindung von WP und damit Vientos, eine interessante Geschichte geliefert (auch wenn Laetitia meine Vorstellung von Duncan gelegentlich etwas... anders auslegte). Dadurch, daß ich alle Drei vom selben Dämonenstamm abstammen hab lassen, boten sich mir gleich ein paar gute Möglichkeiten für den zweiten Teil des Kampfes.

Nochmal zur ganzen Sternenbündnisgeschichte. Das hat sich eigentlich aus der Idee zu ANH entwickelt, sich dann auf andere Fics übertragen und so weiter. Der grundlegende Verlauf der Zeremonie war ähnlich wie in ANH, mit einigen leichten Ergänzungen. Wenn ihr diese Idee verwenden wollt (für welches Senshipaar auch immer), wäre es schön, ihr sagt mir das vorher. Bei allem anderen würde ich auch böse werden.

Okay, bevor Matthias mir mal wieder die Worte aus dem Mund nimmt J , sage ich auch noch kurz etwas. Es war eigentlich niemals meine Absicht eine Fanfiction über Hotaru und Minako zu schreiben wo die beiden letztendlich tatsächlich zusammenbleiben. Wer "Im Schatten des Lichts" gelesen hat könnte sich auch über den plötzlichen Umschwung meiner Ideen wundern. Daher möchte ich nicht, daß man das hier wirklich als einen Nachfolger davon ansieht, für mich war es eher ein Experiment und hat mit meiner früheren Epik nichts zu tun.

Es war manchmal äußerst schwierig für mich Matthias Vorstellung von den Charakteren zu akzeptieren, vor allem was Usagi und Minako anbelangte, aber für ihn war es umgekehrt genauso. Gottseidank waren es aber nur diese Charaktere, denn über Hotaru (seine Lieblings-Senshi) und Makoto (meine Lieblings-Senshi) lagen wir uns merkwürdigerweise nie in den Haaren

Was Dallas, Saito und die Idee mit den Göttinnen anbelangt, bitte nicht klauen! Sollte jemand tatsächlich die Lust haben sie in einer seiner Fanfiction zu verewigen, ich bin für alle Vorschläge offen, aber wer's andersrum versucht gehört gepfählt. Sie gehören zu ISDL und eigentlich nur dorthin.

Ich bin gespannt, ob man die Unterschiede unserer Stile und Ideen erkennt. Es war eine gute Erfahrung für mich und es hat mir auch sehr Spaß gemacht! Bis auf die Tatsache, daß Matthias Wedding Peach mitreinbringen mußte, das war hart für mich, aber was soll man machen ;).

Um es nochmal vorweg zu nehmen: Die Geschichte basiert auf ISDL, Duncan und Koitenshi gehören aber Matthias.

Also meinerseits habe ich glaube ich alles gesagt, was mir wichtig war. Mir hat die ganze Sache wirklich Spaß gemacht. Unsere Stile waren recht unterschiedlich, was einen guten Kontrast herstellte. Jedoch brachte das sicher auch einige Zankereien über den Verlauf mit sich, was bei Autoren, die sozusagen auf derselben Wellenlänge schreiben nicht so der Fall sein dürfte. Wo man bei uns die Sprünge, wo wer geschrieben hat, sehen kann, kann ich als Gegenbeispiel natürlich auf jeden Fall Sailormoon Z nennen aber auch Duet of Pigtails (Ranma ½/Magic Knights Rayearth Crossover, sehr empfehlenswert), wo man eigentlich gar nicht merkt, daß Teil 8 komplett von einem anderen Autor geschrieben wurde. Trotzdem bereue ich es nicht und ich kann die Erfahrung jedem Autor mal empfehlen.

Dann möchte ich auch nochmal kurz etwas zu unseren unterschiedlichen Charaktervorstellungen sagen. Das ist eigentlich genau die Problematik, die ich oben angesprochen habe. Während Laetitia Minako eher etwas freier in ihren Beziehung beschreibt, geht das total gegen meine Vorstellung. Ich sehe sie eigentlich als eine vielleicht etwas flippig, oftmals impulsive aber doch sehr ehrliche und treue Person. Bei Usagi haben wir uns größtenteils um den Prinzessinnenaspekt und den ganzen Hintergrund der Zukunftsgeschichte gestritten. Für mich gehört das und gerade dieses Erwachsenwerden von Usagi nun mal zu ihrem Charakter (und ich weiß das Raven mir da zustimmt).

Das ist halt ein Problem, daß man nicht leicht umgehen kann und das einem hin und wieder die Laune vermiesen kann, glaubt mir, mir mißfielen da hin und wieder auch einige Sachen. Das mag sich jetzt vielleicht anhören, als ob wir vollkommen unzufrieden mit der Fic wären, doch denke ich das Gegenteil ist der Fall. Wie Laetitia schon sagte war das ein Experiment, ein Versuch und es hat uns durchaus Spaß gemacht, denn sonst wäre die Fic wohl schon gestorben, bevor sie überhaupt angefangen hat. Ich habe mich jedenfalls immer wieder gefreut mich hinzusetzen und etwas für ISDL zu schreiben.

Lob, Kritik und alle anderen re- und irrelevante Dinge gehen an Solarsenshi@gmx.de und/oder jeanne.werner@internet.lu. Diese Fic wird an mehrere HPs gehen aber auf jeden Fall zu erreichen sein auf www.catstrio.de und Silver Moonlight (http://members.tripod.com/~svmoon).

Wir weisen nochmal darauf hin, daß sowohl Sailormoon, als auch Wedding Peach nicht uns, sondern ihren jeweiligen Erschaffern gehören. Das Einzigste, worauf wir Anspruch erheben sind die neuen Charaktere von Duncan und Koitenshi, sowie den aus ISDL übernommenen Halbschatten in Laetitias Fall. Und die ganze Idee und die Story von Götterdämmerung gehört uns.

Wir verabschieden uns und sagen

Sayonara, eure

Matthias und Laetitia