Die Lösung



Harry sah Dumbledore verwundert an, sagte jedoch nichts. Im Krankenflügel angekommen starrte sie Madam Pomfrey an. "Was ist den los Professor?" fragte sie. Dumbledore antwortete nicht, sonder legte Clair in eins der Betten. "Harry, hol Professor McGonagall und sag Professor Snape, er soll seinen stärksten Schlaftrank brauen" befahl Dumbledore und Harry stürmte los. Er klopfte an der Tür des Lehrerzimmers und traf auf Professor Snape. "Potter, was wollen sie denn hier" bellte Snape, doch Harry erfüllte seinen Auftrag und sagte Professor Snape was er tun solle. Danach suchte er Professor McGonagoll und fand sie schließlich im dritten Stock, als sie grade ein Klassenzimmer aufschloss. "Professor, kommen sie, schnell" rief Harry und die Professorin folgte ihm, wenn auch widerwillig. Wieder im Krankenflügel, sah Harry, dass Clair aufgewacht war und ein wenig verduzt an die Decke starrte. Jetzt kam auch Snape. In der Hand hatte er eine Karaffe, mit einer milchigen Flüssigkeit
darin. Harry erkannte sie, es war der Murmeltiertrank. "Hier bin ich, Professor" sagte Snape zu Dumbledore. "Was soll das Albus? Warum hast du uns rufen lassen" beschwerte sich Professor McGonagall. Dumbledore erklärte ihnen alles und deutete dann auf Clair, die nicht richtig zu wissen schien worum es ging. "Wir müssen also das Mal zerstören?" überlegte Professor McGonagall laut. "Aber wie sollen wir das anstellen, man kann ein Muttermal nicht einfach verschwinden lassen, oder doch?" fragte Snape. Harry wusste keinen Rat und er wusste auch nicht was er hier sollte. Er hätte unten bei Hagrid sein sollen. "Ein Muttermal kann man nicht verschwinden lassen, aber das dunkle Mal schon" antwortete Dumbledore und schien einen Plan zu haben. "Wie meinst du dass?" fragte Professor McGonagall neugierig, doch anscheinend ahnungslos. "Ihr denkt alle viel zu kompliziert. Harry weißt du was ich meine?" fragte Dumbledore Harry ,der eigentlich überhaupt keine Ahnung hatte. Doch dann ging ihm
plötzlich ein Licht auf. "Der Zauberspruch. Dieser Spruch, der das dunkle Mal verschwinden lässt" überlegte er laut und Dumbledore lächelte. "Er ist wirklich schlau, nicht wahr?" sagte er zu den beiden Lehrern gewand. "Wie soll dass funktionieren, Albus?" fragte Professor McGonagall kritisch, doch Dumbledore ließ sich nicht beirren. "Severus, könntest du Clair den Schlaftrank verabreichen?" fragte er und Snape tat was man ihm sagte. "Harry, hast du Clairs Zauberstab?" fragte er nun Harry. Harry hatte ihn vorhin vom Boden aufgehoben und gab ihn nun Dumbledore. Snape war damit beschäftigt Clair dazu zu bringen den Trank zu schlucken und kam erst nach einer viertel Stunde wieder. "Der Trank fängt jetzt an zu wirken und sie wird erst in einer Woche wieder aufwachen" sagte Snape und freute sich. "Gut Severus, ich denke wir sollten unser Glück versuchen." Die Lehrer gingen zu Clairs Bett hinüber und Harry wollte sich grade aus dem Staub machen als Dumbledore ihn zurückhielt.
"Bleib hier Harry, vielleicht brauchen wir dich noch." Harry war zwar nicht gerade froh darüber, doch auch er stellte sich jetzt an Clairs Bett. Dubledore nahm Clairs Hand und legte sie auf die Bettdecke. Harry sah das dunkle Mal, das zwar nicht mehr so bedrohlich wirkte wie an dem Abend, aber ihm trotzdem noch ein wenig Angst einjagte. Dumbledore richtete Clairs Zauberstab darauf und rief: "Deletrius." Nichts passierte. Er versuchte es ein zweites mal, doch auch jetzt passierte nichts. "Lass es mich mal versuchen" bat Professor McGonagall, doch auch ihr Versuch blieb ohne Erfolg. "Nun, ich denke dass ist der falsche Weg" sagte Dumbledore schließlich, als auch Snape sein Glück versucht hatte und wirkte niedergeschlagen. "Lassen sie mich mal, Professor" bat Harry. "Ich hatte schließlich diesen Traum." "Nun, ein Versuch kann ja nicht schaden" antwortete Dumbledore und gab Harry nun Clairs Zauberstab. Als Harry den Zauberstab berührte, sah er ein Bild vor seinem inneren Auge.
Clair weinte und er spürte, dass etwas schlimmes passiert war. Er richtete den Zauberstab auf Clairs Handgelenk und wusste, dass er es schaffen würde. "Deletrius" rief er und zum Erstaunen der anderen tat sich etwas. Das dunkle Mal schien aus Clairs Haut zu weichen und nach einer Weile schwebte es gut fünf Zentimeter über ihrer Hand, in Form von Rauch. Es sah ulkig aus, wie es da so rumschwebte. Noch einmal rief Harry: "Deletrius". Das Mal verpuffte und lauter kleine Rauchwölkchen schwebten im Zimmer umher. Harry hatte es geschafft und er fühlte sich glücklich. Die drei Professoren strahlten ihn an und selbst Snape schien stolz zu sein. "Gut gemacht Potter. Das gibt 50 Hauspunkte für Gryffindor" freute sich Professor McGonagall. Er hatte es geschafft. Er hatte es wirklich geschafft und mit einem Lächeln verließ Harry den Krankenflügel und suchte seine Freunde. Beim Mittagessen erzählte er ihnen alles genau. "Und das Ding ist einfach verpufft?" fragte Ron ungläubig. "Wenn er
es doch sagt" antwortete Hermine, die gern dabei gewesen wäre. "Es wundert mich ein wenig dass es so einfach war" fügte sie noch hinzu. "Na ja, Harry ist halt ein guter Zauberer" antwortete Ron und klopfte Harry auf die Schulter.

Die ganze Woche wurde Harry von allen gefragt, was denn nun passiert sei und Harry ließ keine Einzelheit aus. Malfoy schien sich unglaublich zu ärgern. Langsam konnte Harry das Misstrauen der anderen Schüler, Clair gegenüber, verringern. Jeden Abend gingen er, Ron und Hermine Clair besuchen, was natürlich nicht viel brachte, denn sie schlief wie ein Murmeltier. Madam Pomfrey schaute sie schon immer misstrauisch an und murmelte ab und zu etwas vor sich hin. Endlich war der letzte Tag vor den Ferien. Im Schloss herrschte schon Weihnachtsstimmung. Der kleine Professor Flitwick hatte mal wieder sein Bestes gegeben und Fleur hatte dem ganzen einen französischen Touch gegeben. Überall hingen echte Eiskristalle, die im Sonnenschein glitzerten. Hogwarts war wie jedes Jahr eingeschneit und Fred und George kamen zu jeder Stunde zu spät, weil sie sich erst noch eine Schneeballschlacht, mit Lee Jordan und ein paar anderen Jungs aus der 7. Klasse, liefern mussten. Heute Abend würde Clair
aufwachen und Harry und die andren zwei wollten dabei sein. Nach dem Abendessen stiegen sie die Treppe zum Krankenflügel empor und trafen auf Fleur, die ebenfalls darauf wartete, dass ihre Schwester aufwachte. Nachdem sie gut eine Stunde gewartet hatten, bewegte sich Clair. Langsam, ganz allmählich schlug sie die Augen auf. "Wo bin ich? Was ist passiert?" fragte sie verwirrt, doch Fleur nahm sie gleich in die Arme und sagte etwas auf Französisch zu ihr. Clair starrte auf ihr Handgelenk und staunte nicht schlecht, als sie bemerkte, dass das dunkle Mal verschwunden war.

Gemeinsam gingen sie in die Große Halle hinunter, wo noch ein paar andere waren. Als sie Clair erblickten schienen sie geschockt, doch dann kamen sie auf sie zu und fragten sie aus. "Hast du etwas gespürt?" "Hat es wehgetan?"

Am 24. Dezember hatte Clair Geburtstag und sie feierten ein kleines Fest mit allen, die sich wieder mit ihr versöhnt hatten, in der Großen Halle. Sogar einige Slytherins waren dabei und Harry bemerkte, dass man sogar mit ihnen reden konnte. Müde, aber glücklich, stiegen Ron, Hermine und Harry die Marmortreppe zum Turm der Gryffindors empor. Der Weihnachtsmorgen war herrlich. Harry und Ron packten ihre Geschenke aus ("Oh nein, nicht schon wieder kastanienbraun.") und gingen hinunter in den Gemeinschaftsraum. Hermine saß komplett angezogen in einem Sessel am Kamin und blätterte in einem dicken Buch. "Das sieht ihr ähnlich" sagte Ron zu Harry und sie setzten sich zu Hermine. "Was ist das?" fragt Harry und Hermine blickte ihn über den Rand des Buches an. "Das ist das Geschenk von meinen Eltern" sagte sie und klappte das Buch zu, um es ihnen zu zeigen. "Alte magische Zeichen und was sie bedeuten" war darauf zu lesen. "Sie habe es in einem Muggelladen gesehen und es mir gekauft"
erklärte Hermine. "Ist ja n Ding" sagte Ron und betrachtete das Buch misstrauisch, so als würde es jeden Moment zubeißen.

Sie gingen in die Große Halle um zu Frühstücken und sahen Clair am Huffelpufftisch sitzen, umringt von einer Traube Huffelpuffs. "Fröhliche Weihnachten" rief sie ihnen zu und die drei taten das Gleiche. Nach dem Frühstück gingen sie nach draußen, wo sie von ein paar Schneebällen der Zwillinge getroffen wurden. "Na, was gibt's?" fragten sie und grinsten über das ganze Gesicht. So gab es auch dieses Jahr eine traditionelle Weihnachtsschneeballschlacht. Am Nachmittag stand ein Besuch in Hogsmeade an und die drei Freunde machten sich mit vollen Geldbeuteln auf den Weg. "Wo ist denn überhaupt Clair abgeblieben?" fragte Ron nach einer Weile. "Keine Ahnung" antwortete Harry, doch im selben Augenblick kam Clair mit Fred, George und Lee um die Ecke gebogen. "Oh, da seid ihr ja" begrüßte sie die drei. "Also, warum gehen wir nicht in die "Drei Besen" ein schönes Butterbier trinken?" fragte Fred und alle waren einverstanden "Was ist Butterbier?" fragte Clair und die anderen mussten es
ihr erklären. Im Pup war heute so einige los. Harry sah sich um und entdeckte einen freien Tisch in einer Ecke, des Pups. Sie bestellten Butterbier und unterhielten sich. "Also in Frankreich haben wir zu hause gefeiert" erzählte Clair. Harry dachte an die Weihnachtsfeiern bei den Dursleys. Nie hatte er ein richtiges Geschenk bekommen. Dudleys Geschenkberg war noch größer als der zu seinem Geburtstag und passte nicht unter den Weihnachtsbaum. Harry war froh hier zu sitzen und mit seinen Freunden zu erzählen. "Am ersten Samstag nach den Ferien haben wir unser erstes Quidditschspiel Harry" sagte einer der Zwillinge. "Ja gegen uns, nicht wahr?" sagte Clair. "Da kannst du zeigen was du drauf hast" meinte Lee. "Die Slytherins habt ihr ja schon fertig gemacht." Clair schaute etwas verlegen. "Was kann ich dafür, wenn Malfoy vom Besen fällt, wenn er den Schnatz fangen will" sagte sie und alle lachten. Harry freute sich schon auf das Spiel und war gespannt wie gut Clair wirklich war.
"Nun, gegen uns werdet ihr es nicht so leicht haben" meinte George. Sie waren schon voller Vorfreude, als plötzlich die Tür aufging. Fleur kam herein und ihr Gesicht war voller Tränen. "Clair, komm schnell. Etwas furchtbares ist passiert. Komm mit" sagte sie und fing wieder an zu weinen. Clair sprang auf und noch bevor Harry auch nur eine Silbe hervorbringen konnte, waren die zwei Schwestern auch schon durch die Tür verschwunden. Ganz plötzlich fiel Harry das Bild wieder ein, das er damals im Krankenflügel vor seinem inneren Auge gesehen hatte.