Die Einladung
Der Angriff der Dementoren war nicht spurlos an ihnen vorbei gegangen. Madam Pofrey hatte Mühe alle optimal zu versorgen und schließlich waren die Schokoladenvorräte der Schule fast aufgebraucht. Dumbledore wirkte um einiges fröhlicher, aber trotzdem schien ihn noch etwas zu bedrücken. "Ist doch klar, er hat natürlich Angst, dass Voldemort einen weiteren Angriff auf die Schule startet" erklärte Hermine. Sie waren auf dem Weg zu Geschichte der Zauberei und hatten sich innerlich auf ein kleines Nickerchen eingestellt, als Professor Binns durch die Wand geschwebt kam. Harry, Ron und Hermine saßen wie üblich in der letzten Reihe. Der Unterricht bei Professor Binns war für gewöhnlich äußerst langweilig. Alles was er kannte waren Daten und Fakten. Doch heute war es anders. "So meine lieben Schüler, wir haben die Trollaufstände nun komplett abgeschlossen und ich möchte euch heute mit einem für die Zauberei sehr wichtigen Ort vertraut machen" sagte er und ließ an der Tafel das Wort
"Avalon" erscheinen. Hermine war plötzlich hellwach. Harry jedoch war es egal wie wichtig dieser Ort war. "Avalon ist die älteste Zaubererinsel, die wir kennen. Man sagt Merlin habe dort seine letzten Jahre verbracht. Selbst Muggel kennen sie, doch nie hat sie ein nichtmagisches Wesen betreten. Viele sagen, dass Avalon der Ursprung der Magie ist. Kein Ort ist magischer. Die Macht eines Zauberers ist auf Avalon um einiges größer als sonst irgendwo auf der Welt." Harry hörte jetzt hin, denn irgendwie war es interessant. "Wo liegt Avalon eigentlich Professor?" fragte Hermine, die sich schon eifrig Notizen gemacht hatte. "Nun, dass weiß keiner so genau." Es klingelte und die Klasse machte sich auf den Weg zum nächsten Unterricht. Es war Kräuterkunde. Die Dementoren hatten den Pflanzen gar nicht gut getan. Harry und Ron versuchten die Alraunen aufzupäppeln, während Hermine und die anderen Mädchen die Rosenblüten trockneten. Professor Sprout hatte gesagt, dass sie länger halten,
wenn sie von Mädchen getrocknet wurden. "So ein Unsinn" hatte sich Ron beschwert, doch Professor Sprout ließ sich nicht umstimmen.
Am Abend spielten Ron und Harry wieder Zauberschach. Hermine las in dem Buch, dass sie von ihren Eltern zu Weihnachten bekommen hatte. Ron hatte grade eine Partie gewonnen, als Hermine plötzlich einen leisen Schrei von sich gab. "Was ist denn los Hermine?" fragte Harry. "Schaut mal" sagte sie und hielt ihnen das Buch vor die Nase. Auf einer Seite war ein Zeichen zu sehen. "Das dunkle Mal" sagte Harry und auch Ron hatte es bemerkt.
Hermine legte das Buch auf die Knie und las den Text unter dem Bild vor. "Dieses Zeichen bedeutet die Macht Avalons. Es wird aber oft als böses Zeichen verwendet, da die Schlange und der Totenkopf Zeichen des Todes und Verrates sind. Zusammen jedoch bedeuten sie unendliche Macht. Man sagt, dass die Hexen und Zauberer Avalons dieses Zeichen trugen. Im laufe der Zeit hat es sich zu einem dunklen Zeichen entwickelt, dass von schwarzen Magiern verwendet wird." "Das glaub ich einfach nicht" sagte Ron nachdem Hermine zuende gelesen hatte. "Voldemort hat das Zeichen geklaut" setzte er hinzu. "Ja" sagte Harry. Er dachte nach. Wenn Clair dieses Zeichen nun hatte, weil sie eine Hexe Avalons war? Das war absurd, oder? Harry teilte seine Gedanken mit seinen Freunden. "Hm, wäre ne Theorie" grübelte Ron. "Aber warum nimmt Voldmort ausgerechnet dieses Zeichen?" fragte sich Hermine selbst. "Ist doch klar. Schließlich bedeutet es unendliche Macht" beantwortete Harry die Frage. "Ich möchte
mal wissen, warum ich diese Bedeutung des Zeichen in keinem der Bücher in der Bibliothek gefunden habe" wunderte sich Hermine. "Tja, die Bibliothek ist halt doch nicht die beste Quelle." Sagte Ron "Was ist denn los?" fragten die Zwillinge, die zu ihnen herüber gekommen waren. "Nichts" antworteten die drei, scheinbar unschuldig. "Ich habe einen Brief von Clair bekommen und ich soll euch alle schön Grüßen. Außerdem hat sie geschrieben, dass wir uns vielleicht schon bald wiedersehen, wenn wir uns ein bisschen anstrengen. Fragt mich nicht was sie damit meint" sprudelte George. Er sah auf die Uhr. "Oh schon ganz schön spät" sagte er zu Fred und die beiden gingen davon. "Puh, das ging ja grade noch mal gut" sagte Ron. Am nächsten Morgen hing ein Zettel am schwarzen Brett. Alle Schüler sollten sich um 18.00 Uhr in der Großen Halle einfinden. "Was glaubt ihr ist los?" fragte Harry die anderen. Die zuckten nur mit den Schultern. Die drei Freunde konnten es kaum erwarten und schauten
ständig auf die Uhr. Als es endlich soweit war saßen sie ungeduldig auf ihren Stühlen. Was wohl geschehen war? "Hoffentlich sind es zur Abwechslung mal gute Nachrichten" sagte Dean Thomas. Endlich erhob sich Dumbledore und das Geschwatzte verstummte. "Liebe Schüler, ich habe eine Neuigkeit für euch. Gestern erhielt ich einen Brief aus Beauxbatons. Dabei war eine Einladung zum Osterturnier. Ihr müsst wissen, dass Beauxbatons jedes Jahr eine andere Schule einlädt und dieses mal wurden wir gewählt. Es gibt Wettkämpfe in drei Fächern und zum Abschluss gibt es ein Quidditschspiel. In den nächsten Wochen müsst ich euch besonders anstrengen. Ihr werdet von euren Lehrer ausgewählt. Aus jedem Haus tritt je einer in den Kategorien Zauberkunst und Verwandlungen, Arithmantik und Kräuterkunde-Zaubertränke an. Bei letzterer werden Gruppen gebildet. Das diesjährige Quidditschteam wird gegen die Mannschaft von Beauxbatons antreten. Soweit ich weiß findet das entscheidende Spiel zwischen
Ravenclaw und Gryffindor in zwei Wochen statt, dann werden auch die Schüler bekannt gegeben, die mitfahren." Als Dumbledore geendet hatte, war verhaltener Beifall zu hören. Niemand wusste so recht, was er davon halten sollte. Harry wusste worum es ging. Gryffindor musste Ravenclaw schlagen, die im Moment das beste Team waren. Sie hatten die Spiele gegen Huffelpuff, die ohne Clair aufgeschmissen waren, und Slytherin gewonnen. Gryffindor hatte zwar ebenfalls gegen Slytherin gewonnen, aber gegen Huffelpuff nun mal nur unentschieden gespielt. Das letzte Spiel der Saison würde damit nicht nur über den Quidditschpokal, sondern auch über die Reise nach Beauxbatons entscheiden. Aber nicht nur Harry war aufgeregt, auch Hermine schien komplett verwirrt. "Ich hoffe ich kann mitkommen. Ich muss sofort in die Bibliothek und noch ein bisschen lernen" sagte sie und verschwand. In den nächsten Tagen war sie besonders fleißig und aufmerksam im Unterricht. An einem schönen Mittwochvormittag
saßen sie mal wieder in Geschichte der Zauberei. Professor Binns hatte ihnen Daten und Fakten zu Avalon gegeben, was die ganze Sache wieder ziemlich langweilig machte. Plötzlich meldete sich Hermine und schien eine dringende Frage zu haben. "Professor Binns, was hat es mit den Hexen und Zauberern Avalons auf sich?" fragte sie und der Professor schaute sie etwas ungläubig an. "Nun wie ich sehe haben sie Nachforschungen zu diesem Thema angestellt. Sehr schön Miss Granger. Nun die Hexen und Zauberer Avalons waren solche, die besonders begabt waren oder große Macht hatten. Nur sie waren in der Lage nach Avalon zu gelangen. Nicht immer waren es gute Zauberer oder Hexen." Professor Binns endete und wollte grade mit seinem Vortrag fortfahren, als Hermine ein großes Buch aus der Tasche zog. Es war das Buch in dem die Bedeutung des Dunklen Mals stand. "Professor ich hab da was gefunden" sagte sie und der Professor kam zu ihr herübergeschwebt. Sie zeigte ihm die Seite und er wurde
noch blasser, wenn das überhaupt möglich war. "Wo haben sie das Buch her Miss Granger?" fragte er verärgert. "Von meinen Eltern" antwortete sie. "Nun ich würde sagen, dieses Buch ist absolut unbrauchbar. Sie sollten es wegwerfen, oder besser sie geben es mir. Es bringt sie nur auf dumme Gedanken." Professor Binns nahm Hermine das Buch ab und schwebte zurück zum Lehrerpult. Hermine war sauer, ließ es sich aber nicht anmerken. Harry hatte andere Sorgen. Angelina scheuchte sie jetzt täglich aufs Quidditschfeld und ließ sie härter trainieren als sonst. Sie wollte anscheinend auch nach Beauxbatons. Es war Anfang April und das Wetter war einfach nur mies. Es regnete und regnete, so dass sie schon Angst hatten, das Spiel würde ins Wasser fallen. Doch am entscheidendem Samstag strahlte die Sonne und es war schon fast zu warm. Die Gryffindors betraten das Spielfeld. Harry war aufgeregter als je zuvor. Er durfte sich keinen Fehler leisten, denn hier ging es um viel. Zudem war Cho
Chang eine ausgezeichnete Sucherin und sie hatte auch noch einen neuen Besen. Der neue Nimbus Millennium war zu Anfang des Schuljahres erschienen und Cho hatte ihn bekommen. Er war zwar nicht so schnell wie der Feuerblitz, aber er war um einiges besser als die anderen Nimbusse. Madam Hooch pfiff das Spiel an und die Mannschaften stiegen in die Höhe. Die Ravenclaws spielten gut und machten es den Gryffindors schwer. Angelina, Alicia und Katie mussten sich anstrengen um die Reihen der Ravenclaws zu durchbrechen und Fred und George hatten allerhand damit zu tun, die ,von den Treibern der Ravenclaws, gut gezielten Klatscher abzuwehren. Harry jedoch bekam das Ganze nur am Rande mit. Er hielt Ausschau nach dem Schnatz und wurde dabei genau von Cho beobachtet. "Gryffindor in Quafflebesitz, doch nein Ravenclaw am Ball. Angelina holt ihn sich zurück und. Los Angelina , ja sie macht das Tor. 150 zu 140 für Gryffindor" ließ Lee hören. Das Spiel zog sich in die Länge und Harry hatte den
Schnatz noch nicht gesehen. Cho schwirrte in einigem Abstand um ihn herum und Harry musste zugeben, dass er sich ein wenig von ihr ablenken ließ. Als er sich selbst dabei ertappte dreht er sich ruckartig um. Das war gut, denn nun sah er den Schnatz, der gut zwei Meter über dem Boden schwebte. Harry stürzte nach unten und hörte hinter sich Cho näher kommen, die den Schnatz ebenfalls bemerkt hatte. Sie hatte ihn wahrscheinlich ein paar Sekunden vor Harry bemerkt und war sofort losgestürzt. Jedenfalls war sie jetzt mit Harry gleich auf. Auf der Tribüne hielten alle den Atem gleichzeitig an. Harry streckte den Arm aus. "Nur noch ein paar Meter" dachte Harry und brachte seinen Feuerblitz dazu noch etwas schneller zu fliegen. Er ließ Cho ein paar Zentimeter hinter sich und schnappte nach dem kleinen geflügelten Ball. Harry konnte den Schnatz in seiner Hand mit den Flügel schlagen spüren. Er hatte es geschafft. Er würde nach Beauxbatons fahren.
Die Freude war groß und alle Mitglieder des Gryffindorteams umarmten ihn. Cho kam zu ihm herüber und gratulierte ihm. "Sie ist eine gute Verliererin" dachte sich Harry. Sie hatten den Quidditschpokal nun zum zweiten mal gewonnen und das wurde natürlich im Gemeinschaftsraum gefeiert. Kaum einer dachte an morgen. Morgen sollten die anderen, die zum Turnier mitkamen bekannt gegeben werden. Hermine jedoch erinnerte sie daran, denn sie saß total aufgeregt in einer Ecke.
Ihre Aufregung wurde am nächsten Morgen noch größer und war den ganzen Tag über zu spüren. Ron und Harry ließen sie in Ruhe und freuten sich einfach bald nach Beauxbatons zu fahren. Am Abend war es dann endlich soweit. Sie saßen in der Grossen Halle und waren gespannt auf das was da kommen würde. Sie genossen ein herrliches Essen und als Dumbledore sich erhob gaben sie gleich Ruhe. "Nun ist es also soweit. Bevor ich die Namen verkünde, möchte ich noch ein paar organisatorische Dinge sagen. Wir werden nächsten Samstag um 10.00 Uhr mit dem Hogwartsexpress nach Beauxbatons aufbrechen und am darauffolgenden Sonntag wieder zurückkommen. Ich möchte diejenigen, die mitfahren bitten ihre Festumhänge mitzunehmen. Ich nehme an es wird ein kleines Fest geben, aber Madam Maxime wollte nichts verraten. Aber nun möchte ich die Teilnehmer bekannt geben." Eine unglaubliche Spannung lag in der Luft. "Die Lehrer haben ihre Entscheidung getroffen und ich werde sie nun verkünden." Dumbledore
zog ein Stück Pergament aus seiner Umhangtasche. "Nun zunächst zu den Hufflepuffs. In der Kategorie Zauberkunst und Verwandlungen wurde Hannah Abbott gewählt." Harry kannte sie." Arithmantik wird durch Justin Finch- Fletchley vertreten. Und Kräuterkunde-Zaubertränke übernimmt Max Smith." Die drei Auserwählten liefen puterrot an. "Nun zu den Ravenclaws. Zauberkunst und Verwandlungen wird vertreten von Marylou Enerby." Dieses Mädchen war eigentlich in der ganzen Schule bekannt, denn sie war eine Aura-Hexe, was bedeutete, dass sie ohne Zauberstab zaubern konnte. "In der Kategorie Arithmantik wird Ravenclaw durch Cho Chang vertreten." Harry war begeistert. "Und Kräuterkunde-Zaubertränke übernimmt Alexa Nording." Harry konnte sehen, dass die drei Mädchen stolz da saßen und nicht rot anliefen, wie die Hufflepuffs. "Kommen wir zu Slytherin. Zauberkunst und Verwandlungen Nicki Miller." Eine Sechstklässlerin mit langen blonden Haaren wurde von ihren Freundinnen beglückwünscht. Harry
kannte sie von Clairs Geburtstagsparty. "Arithmantik Blaise Zabini." Hermine beugte sich hinüber zu den beiden Jungs. "Sie ist gut, klar dass Professor Vektor sie vorgeschlagen hat" sagte sie. Dumbledore fuhr fort. "Kräuterkunde-Zaubertränke wird vertreten von Draco Malfoy." "Oh nein, das darf nicht wahr sein" stöhnte Harry. Malfoy grinste hämisch. "Nun zu den Gryffindors." Harry war nervös. "Zauberkunst und Verwandlungen wird vertreten von Colin Creevy." Selbst Dumbledore schien davon überrascht zu sein und Colin konnte sein Glück kaum fassen. "Arithmantik von Hermine Granger." Harry konnte hören, wie Hermine ein Stein vom Herzen fiel. Auch sie hatte es geschafft. " Kräuterkunde-Zaubertränke von Neville Longbottem" endete Dumbledore. "Was ich?" fragte Neville. "Ja Neville" schmunzelte Dumbledore. "Also am Samstag möchte ich folgende Personen um 9.45 Uhr hier in der Großen Halle sehen: Hanna Abbott, Justin Finch- Fletchley, Max Smith, Marylou Enerby, Cho Chang, Alexa
Nording, Nicki Miller, Blaise Zabini, Draco Malfoy, Colin Creevy, Hermine Granger, Neville Longbottom, Angelina Johnson, Alicia Spinnet, Katie Bell, Fred, George und Ron Weasley und zu guter Letzt Harry Potter.
Der Angriff der Dementoren war nicht spurlos an ihnen vorbei gegangen. Madam Pofrey hatte Mühe alle optimal zu versorgen und schließlich waren die Schokoladenvorräte der Schule fast aufgebraucht. Dumbledore wirkte um einiges fröhlicher, aber trotzdem schien ihn noch etwas zu bedrücken. "Ist doch klar, er hat natürlich Angst, dass Voldemort einen weiteren Angriff auf die Schule startet" erklärte Hermine. Sie waren auf dem Weg zu Geschichte der Zauberei und hatten sich innerlich auf ein kleines Nickerchen eingestellt, als Professor Binns durch die Wand geschwebt kam. Harry, Ron und Hermine saßen wie üblich in der letzten Reihe. Der Unterricht bei Professor Binns war für gewöhnlich äußerst langweilig. Alles was er kannte waren Daten und Fakten. Doch heute war es anders. "So meine lieben Schüler, wir haben die Trollaufstände nun komplett abgeschlossen und ich möchte euch heute mit einem für die Zauberei sehr wichtigen Ort vertraut machen" sagte er und ließ an der Tafel das Wort
"Avalon" erscheinen. Hermine war plötzlich hellwach. Harry jedoch war es egal wie wichtig dieser Ort war. "Avalon ist die älteste Zaubererinsel, die wir kennen. Man sagt Merlin habe dort seine letzten Jahre verbracht. Selbst Muggel kennen sie, doch nie hat sie ein nichtmagisches Wesen betreten. Viele sagen, dass Avalon der Ursprung der Magie ist. Kein Ort ist magischer. Die Macht eines Zauberers ist auf Avalon um einiges größer als sonst irgendwo auf der Welt." Harry hörte jetzt hin, denn irgendwie war es interessant. "Wo liegt Avalon eigentlich Professor?" fragte Hermine, die sich schon eifrig Notizen gemacht hatte. "Nun, dass weiß keiner so genau." Es klingelte und die Klasse machte sich auf den Weg zum nächsten Unterricht. Es war Kräuterkunde. Die Dementoren hatten den Pflanzen gar nicht gut getan. Harry und Ron versuchten die Alraunen aufzupäppeln, während Hermine und die anderen Mädchen die Rosenblüten trockneten. Professor Sprout hatte gesagt, dass sie länger halten,
wenn sie von Mädchen getrocknet wurden. "So ein Unsinn" hatte sich Ron beschwert, doch Professor Sprout ließ sich nicht umstimmen.
Am Abend spielten Ron und Harry wieder Zauberschach. Hermine las in dem Buch, dass sie von ihren Eltern zu Weihnachten bekommen hatte. Ron hatte grade eine Partie gewonnen, als Hermine plötzlich einen leisen Schrei von sich gab. "Was ist denn los Hermine?" fragte Harry. "Schaut mal" sagte sie und hielt ihnen das Buch vor die Nase. Auf einer Seite war ein Zeichen zu sehen. "Das dunkle Mal" sagte Harry und auch Ron hatte es bemerkt.
Hermine legte das Buch auf die Knie und las den Text unter dem Bild vor. "Dieses Zeichen bedeutet die Macht Avalons. Es wird aber oft als böses Zeichen verwendet, da die Schlange und der Totenkopf Zeichen des Todes und Verrates sind. Zusammen jedoch bedeuten sie unendliche Macht. Man sagt, dass die Hexen und Zauberer Avalons dieses Zeichen trugen. Im laufe der Zeit hat es sich zu einem dunklen Zeichen entwickelt, dass von schwarzen Magiern verwendet wird." "Das glaub ich einfach nicht" sagte Ron nachdem Hermine zuende gelesen hatte. "Voldemort hat das Zeichen geklaut" setzte er hinzu. "Ja" sagte Harry. Er dachte nach. Wenn Clair dieses Zeichen nun hatte, weil sie eine Hexe Avalons war? Das war absurd, oder? Harry teilte seine Gedanken mit seinen Freunden. "Hm, wäre ne Theorie" grübelte Ron. "Aber warum nimmt Voldmort ausgerechnet dieses Zeichen?" fragte sich Hermine selbst. "Ist doch klar. Schließlich bedeutet es unendliche Macht" beantwortete Harry die Frage. "Ich möchte
mal wissen, warum ich diese Bedeutung des Zeichen in keinem der Bücher in der Bibliothek gefunden habe" wunderte sich Hermine. "Tja, die Bibliothek ist halt doch nicht die beste Quelle." Sagte Ron "Was ist denn los?" fragten die Zwillinge, die zu ihnen herüber gekommen waren. "Nichts" antworteten die drei, scheinbar unschuldig. "Ich habe einen Brief von Clair bekommen und ich soll euch alle schön Grüßen. Außerdem hat sie geschrieben, dass wir uns vielleicht schon bald wiedersehen, wenn wir uns ein bisschen anstrengen. Fragt mich nicht was sie damit meint" sprudelte George. Er sah auf die Uhr. "Oh schon ganz schön spät" sagte er zu Fred und die beiden gingen davon. "Puh, das ging ja grade noch mal gut" sagte Ron. Am nächsten Morgen hing ein Zettel am schwarzen Brett. Alle Schüler sollten sich um 18.00 Uhr in der Großen Halle einfinden. "Was glaubt ihr ist los?" fragte Harry die anderen. Die zuckten nur mit den Schultern. Die drei Freunde konnten es kaum erwarten und schauten
ständig auf die Uhr. Als es endlich soweit war saßen sie ungeduldig auf ihren Stühlen. Was wohl geschehen war? "Hoffentlich sind es zur Abwechslung mal gute Nachrichten" sagte Dean Thomas. Endlich erhob sich Dumbledore und das Geschwatzte verstummte. "Liebe Schüler, ich habe eine Neuigkeit für euch. Gestern erhielt ich einen Brief aus Beauxbatons. Dabei war eine Einladung zum Osterturnier. Ihr müsst wissen, dass Beauxbatons jedes Jahr eine andere Schule einlädt und dieses mal wurden wir gewählt. Es gibt Wettkämpfe in drei Fächern und zum Abschluss gibt es ein Quidditschspiel. In den nächsten Wochen müsst ich euch besonders anstrengen. Ihr werdet von euren Lehrer ausgewählt. Aus jedem Haus tritt je einer in den Kategorien Zauberkunst und Verwandlungen, Arithmantik und Kräuterkunde-Zaubertränke an. Bei letzterer werden Gruppen gebildet. Das diesjährige Quidditschteam wird gegen die Mannschaft von Beauxbatons antreten. Soweit ich weiß findet das entscheidende Spiel zwischen
Ravenclaw und Gryffindor in zwei Wochen statt, dann werden auch die Schüler bekannt gegeben, die mitfahren." Als Dumbledore geendet hatte, war verhaltener Beifall zu hören. Niemand wusste so recht, was er davon halten sollte. Harry wusste worum es ging. Gryffindor musste Ravenclaw schlagen, die im Moment das beste Team waren. Sie hatten die Spiele gegen Huffelpuff, die ohne Clair aufgeschmissen waren, und Slytherin gewonnen. Gryffindor hatte zwar ebenfalls gegen Slytherin gewonnen, aber gegen Huffelpuff nun mal nur unentschieden gespielt. Das letzte Spiel der Saison würde damit nicht nur über den Quidditschpokal, sondern auch über die Reise nach Beauxbatons entscheiden. Aber nicht nur Harry war aufgeregt, auch Hermine schien komplett verwirrt. "Ich hoffe ich kann mitkommen. Ich muss sofort in die Bibliothek und noch ein bisschen lernen" sagte sie und verschwand. In den nächsten Tagen war sie besonders fleißig und aufmerksam im Unterricht. An einem schönen Mittwochvormittag
saßen sie mal wieder in Geschichte der Zauberei. Professor Binns hatte ihnen Daten und Fakten zu Avalon gegeben, was die ganze Sache wieder ziemlich langweilig machte. Plötzlich meldete sich Hermine und schien eine dringende Frage zu haben. "Professor Binns, was hat es mit den Hexen und Zauberern Avalons auf sich?" fragte sie und der Professor schaute sie etwas ungläubig an. "Nun wie ich sehe haben sie Nachforschungen zu diesem Thema angestellt. Sehr schön Miss Granger. Nun die Hexen und Zauberer Avalons waren solche, die besonders begabt waren oder große Macht hatten. Nur sie waren in der Lage nach Avalon zu gelangen. Nicht immer waren es gute Zauberer oder Hexen." Professor Binns endete und wollte grade mit seinem Vortrag fortfahren, als Hermine ein großes Buch aus der Tasche zog. Es war das Buch in dem die Bedeutung des Dunklen Mals stand. "Professor ich hab da was gefunden" sagte sie und der Professor kam zu ihr herübergeschwebt. Sie zeigte ihm die Seite und er wurde
noch blasser, wenn das überhaupt möglich war. "Wo haben sie das Buch her Miss Granger?" fragte er verärgert. "Von meinen Eltern" antwortete sie. "Nun ich würde sagen, dieses Buch ist absolut unbrauchbar. Sie sollten es wegwerfen, oder besser sie geben es mir. Es bringt sie nur auf dumme Gedanken." Professor Binns nahm Hermine das Buch ab und schwebte zurück zum Lehrerpult. Hermine war sauer, ließ es sich aber nicht anmerken. Harry hatte andere Sorgen. Angelina scheuchte sie jetzt täglich aufs Quidditschfeld und ließ sie härter trainieren als sonst. Sie wollte anscheinend auch nach Beauxbatons. Es war Anfang April und das Wetter war einfach nur mies. Es regnete und regnete, so dass sie schon Angst hatten, das Spiel würde ins Wasser fallen. Doch am entscheidendem Samstag strahlte die Sonne und es war schon fast zu warm. Die Gryffindors betraten das Spielfeld. Harry war aufgeregter als je zuvor. Er durfte sich keinen Fehler leisten, denn hier ging es um viel. Zudem war Cho
Chang eine ausgezeichnete Sucherin und sie hatte auch noch einen neuen Besen. Der neue Nimbus Millennium war zu Anfang des Schuljahres erschienen und Cho hatte ihn bekommen. Er war zwar nicht so schnell wie der Feuerblitz, aber er war um einiges besser als die anderen Nimbusse. Madam Hooch pfiff das Spiel an und die Mannschaften stiegen in die Höhe. Die Ravenclaws spielten gut und machten es den Gryffindors schwer. Angelina, Alicia und Katie mussten sich anstrengen um die Reihen der Ravenclaws zu durchbrechen und Fred und George hatten allerhand damit zu tun, die ,von den Treibern der Ravenclaws, gut gezielten Klatscher abzuwehren. Harry jedoch bekam das Ganze nur am Rande mit. Er hielt Ausschau nach dem Schnatz und wurde dabei genau von Cho beobachtet. "Gryffindor in Quafflebesitz, doch nein Ravenclaw am Ball. Angelina holt ihn sich zurück und. Los Angelina , ja sie macht das Tor. 150 zu 140 für Gryffindor" ließ Lee hören. Das Spiel zog sich in die Länge und Harry hatte den
Schnatz noch nicht gesehen. Cho schwirrte in einigem Abstand um ihn herum und Harry musste zugeben, dass er sich ein wenig von ihr ablenken ließ. Als er sich selbst dabei ertappte dreht er sich ruckartig um. Das war gut, denn nun sah er den Schnatz, der gut zwei Meter über dem Boden schwebte. Harry stürzte nach unten und hörte hinter sich Cho näher kommen, die den Schnatz ebenfalls bemerkt hatte. Sie hatte ihn wahrscheinlich ein paar Sekunden vor Harry bemerkt und war sofort losgestürzt. Jedenfalls war sie jetzt mit Harry gleich auf. Auf der Tribüne hielten alle den Atem gleichzeitig an. Harry streckte den Arm aus. "Nur noch ein paar Meter" dachte Harry und brachte seinen Feuerblitz dazu noch etwas schneller zu fliegen. Er ließ Cho ein paar Zentimeter hinter sich und schnappte nach dem kleinen geflügelten Ball. Harry konnte den Schnatz in seiner Hand mit den Flügel schlagen spüren. Er hatte es geschafft. Er würde nach Beauxbatons fahren.
Die Freude war groß und alle Mitglieder des Gryffindorteams umarmten ihn. Cho kam zu ihm herüber und gratulierte ihm. "Sie ist eine gute Verliererin" dachte sich Harry. Sie hatten den Quidditschpokal nun zum zweiten mal gewonnen und das wurde natürlich im Gemeinschaftsraum gefeiert. Kaum einer dachte an morgen. Morgen sollten die anderen, die zum Turnier mitkamen bekannt gegeben werden. Hermine jedoch erinnerte sie daran, denn sie saß total aufgeregt in einer Ecke.
Ihre Aufregung wurde am nächsten Morgen noch größer und war den ganzen Tag über zu spüren. Ron und Harry ließen sie in Ruhe und freuten sich einfach bald nach Beauxbatons zu fahren. Am Abend war es dann endlich soweit. Sie saßen in der Grossen Halle und waren gespannt auf das was da kommen würde. Sie genossen ein herrliches Essen und als Dumbledore sich erhob gaben sie gleich Ruhe. "Nun ist es also soweit. Bevor ich die Namen verkünde, möchte ich noch ein paar organisatorische Dinge sagen. Wir werden nächsten Samstag um 10.00 Uhr mit dem Hogwartsexpress nach Beauxbatons aufbrechen und am darauffolgenden Sonntag wieder zurückkommen. Ich möchte diejenigen, die mitfahren bitten ihre Festumhänge mitzunehmen. Ich nehme an es wird ein kleines Fest geben, aber Madam Maxime wollte nichts verraten. Aber nun möchte ich die Teilnehmer bekannt geben." Eine unglaubliche Spannung lag in der Luft. "Die Lehrer haben ihre Entscheidung getroffen und ich werde sie nun verkünden." Dumbledore
zog ein Stück Pergament aus seiner Umhangtasche. "Nun zunächst zu den Hufflepuffs. In der Kategorie Zauberkunst und Verwandlungen wurde Hannah Abbott gewählt." Harry kannte sie." Arithmantik wird durch Justin Finch- Fletchley vertreten. Und Kräuterkunde-Zaubertränke übernimmt Max Smith." Die drei Auserwählten liefen puterrot an. "Nun zu den Ravenclaws. Zauberkunst und Verwandlungen wird vertreten von Marylou Enerby." Dieses Mädchen war eigentlich in der ganzen Schule bekannt, denn sie war eine Aura-Hexe, was bedeutete, dass sie ohne Zauberstab zaubern konnte. "In der Kategorie Arithmantik wird Ravenclaw durch Cho Chang vertreten." Harry war begeistert. "Und Kräuterkunde-Zaubertränke übernimmt Alexa Nording." Harry konnte sehen, dass die drei Mädchen stolz da saßen und nicht rot anliefen, wie die Hufflepuffs. "Kommen wir zu Slytherin. Zauberkunst und Verwandlungen Nicki Miller." Eine Sechstklässlerin mit langen blonden Haaren wurde von ihren Freundinnen beglückwünscht. Harry
kannte sie von Clairs Geburtstagsparty. "Arithmantik Blaise Zabini." Hermine beugte sich hinüber zu den beiden Jungs. "Sie ist gut, klar dass Professor Vektor sie vorgeschlagen hat" sagte sie. Dumbledore fuhr fort. "Kräuterkunde-Zaubertränke wird vertreten von Draco Malfoy." "Oh nein, das darf nicht wahr sein" stöhnte Harry. Malfoy grinste hämisch. "Nun zu den Gryffindors." Harry war nervös. "Zauberkunst und Verwandlungen wird vertreten von Colin Creevy." Selbst Dumbledore schien davon überrascht zu sein und Colin konnte sein Glück kaum fassen. "Arithmantik von Hermine Granger." Harry konnte hören, wie Hermine ein Stein vom Herzen fiel. Auch sie hatte es geschafft. " Kräuterkunde-Zaubertränke von Neville Longbottem" endete Dumbledore. "Was ich?" fragte Neville. "Ja Neville" schmunzelte Dumbledore. "Also am Samstag möchte ich folgende Personen um 9.45 Uhr hier in der Großen Halle sehen: Hanna Abbott, Justin Finch- Fletchley, Max Smith, Marylou Enerby, Cho Chang, Alexa
Nording, Nicki Miller, Blaise Zabini, Draco Malfoy, Colin Creevy, Hermine Granger, Neville Longbottom, Angelina Johnson, Alicia Spinnet, Katie Bell, Fred, George und Ron Weasley und zu guter Letzt Harry Potter.
