Ein Geheimnis weniger, eine Gefahr mehr
Wütend trommelt der Regen auf die Dächer, der Türme von Hogwarts und klatschte unbarmherzig gegen die großen Fenster. Das Wetter passte perfekt zu Harrys Laune. Professor McGonagall hatte ihn gleich in der ersten Stunde nach den Ferien zu einer mündlichen Kontrolle nach vorne geholt. Er sollte ein Kaninchen in eine Gans verwandeln. Es war die reinste Katastrophe. Am Ende hatte das Kaninchen zwar Federn und einen Gänseschnabel, aber von Flügeln oder sonstigen Merkmalen einer Gans fehlte jede Spur. Zu allem Unglück hatte das aufgebrachte Gänsekaninchen Lavender Bown auch noch in die Hand gezwickt und Harry verlor 10 Punkte von Gryffindor. Doch das schlimmste stand ihm noch bevor. In der nächsten Stunde hatten sie Zaubertränke. Snape kam mit einem äußerst verdächtigen, fiesen Grinsen auf dem Gesicht in die Klasse. "So, ihr hattet die ganzen Ferien über Zeit zum lernen und darum geb ich euch heute die Chance eure Noten ein wenig aufzubessern."
Natürlich wusste Snape, das niemand über die Ferien gelernt hatte, mal abgesehen von Hermine, aber das hielt ihn nicht davon ab einen Test über den Schrumpftrank zu schreiben. Harry hatte absolut keine Ahnung welche Zutaten man für den Trank brauchte,
geschweige denn, wie man ihn braute. Verzweifelt warf er einen Blick auf Hermines Pergament, doch sie schrieb so klein und verschnörkelt, dass er kein Wort entziffern konnte. Herry zermaterte sich das Hirn, doch als Snape die Pergamente einsammelte hatte er nur die Überschrift und seinen Namen stehen. "Na Mister Potter, hattest wohl was besseres in den Ferien zu tun, als zu lernen?" spottete Snape. Harry biss die Zähne zusammen, um sich nicht auf Snape zu stürzen.
Beim Mittagessen wollte Hermine unbedingt den Test auswerten, doch Ron, dem es auch nicht besser ergangen war als Harry gab ihr zu verstehen, das es nichts zum auswerten gab.
Am Nachmittag hatten sie bei Professor Flitwick Unterricht. Sie waren immer noch bei Zaubermusik und heute musste Pavati Patil eine Melodie auf ihrer Flöte spielen. Die Musik bewirkte, dass alle nach und nach einschliefen und der Professor war sehr zufrieden mit Pavati. "Nun, da sie uns zu Halloween so großartig gezeigt haben, dass sie wunderbar Gitarre spielen können, bitte ich sie Miss Granger uns nächste Woche doch dieses Lied vorzuspielen." Der kleine Professor gab Hermine ein Notenblatt und schon klingelte es zum Stundenende. "Na super, jetzt darf ich die ganze Woche üben" maulte Hermine. "Ach komm, als ob das was neues für dich wäre" entgegnete Ron. "Wenn du dich über mich lustig machen willst, dann sage ich Professor Flitwick, dass du nächste Woche unbedingt ein Lied vorsingen willst." "Ich frage mich warum du nicht in Slytherin bist, hinterlistig bist du jedenfalls." Stumm verfolgte Harry den kleinen Streit zwischen seinen besten Freunden und grinste in sich hinein.
"Harry" holte ihn eine Stimme aus seinen Gedanken. Er drehte sich um. Zoe lächelte ihn an. "Hi, na wie geht's?" fragte Harry freundlich. "Gut, außer das mich Professor Flitwick dazu verdonnert hat nächste Woche mein ach so großes Gesangstalent noch einmal zu beweisen und vor der ganzen Klasse ein Schlaflied zu singen" plapperte Zoe. "Hey da bist du aber nicht die Einzige. Ich darf Gitarre spielen" mischte sich Hermine ein. "Oh, du Ärmste. Ich muss los, noch Hausaufgaben machen. Wir sehen uns nachher Harry." Damit war Zoe auch schon wieder verschwunden. "Na los Jungs, wir sollten uns auch ranhalten, oder wollt ihr dass euch McGonagall zur Schnecke macht, weil ihr immer noch kein Kaninchen verwandeln könnt?" scheuchte Hermine Ron und Harry die Stufen zum Gryffindor Turm hinauf.
"Sagt mal hat einer von euch Eve heute gesehen?" fragte Harry als sie endlich mit dem Geschichtsaufsatz fertig waren. "Nein, weder beim Essen, noch auf den Gängen" antwortete Ron. "Jetzt wo du es sagst fällt es mir auch auf. Sonst stolziert sie doch überall herum und präsentiert sich wo sie nur kann" mischte sich Hermine ein. "Ich werd mal Zoe fragen, die müsste das doch eigentlich wissen" beendete Harry das Gespräch. Eine halbe Stunde später war er bereits auf dem Weg zu Hagrids Hütte, wo immer noch die Crupgehäge waren. Zoe wartete schon mit Merlin dort und strahlte übers ganze Gesicht. "Hey du bist ja heute so fröhlich, wie kommt's?" fragte Harry und ließ sich von Zoes Lächeln anstecken. "Ach nur so, ist halt ein schöner Tag heute" antwortete sie. Das fand Harry gar nicht. Den ganzen Tag hatte es geregnet und nun pfiff ihnen ein kalter Wind um die Ohren. "Sag mal, wo steckt eigentlich Eve, ich hab sie den ganzen Tag nicht gesehen" fiel es Harry plötzlich wieder brühheiß
ein. Zoes Mine wechselte schlagartig von fröhlich zu teilnahmslos. "Sie ist nicht da" sagte sie kurz. "Hey, was ist denn los? Hab ich was falsches gesagt?" fragte Harry, der Zoes Stimmungsschwankung sofort mitbekommen hatte. "Ach nichts. Lass uns über etwas anderes reden" wich Zoe aus. "Nein Zoe, du sagst mir jetzt was los ist. Irgendetwas stimmt nicht und ich werde nicht eher Ruhe geben, bis du mir nicht sagst was." Harry spürte genau das etwas sehr wichtiges dahinter steckte. "Ich...ich kann es dir nicht sagen Harry. Es ist ein Geheimnis und du würdest nur in Schwierigkeiten kommen." Zoe sah Harry bittend an. "Du hast doch auch deine Geheimnisse Harry, lass mich meine haben" sagte sie. Harry war betrübt, er dachte immer, dass er mit Zoe keine Geheimnisse hatte, doch da lag er wohl falsch. Zoe hatte recht, auch er hatte Geheimnisse. "Zoe, ich muss mit dir reden" sagte er plötzlich sehr ernst und setzte sich auf den umgefallenen Baumstamm am See. Sie setzte sich neben ihn
und Harry begann zu erzählen. Er erzählte alles von Clair und das sie eine Avalonhexe war, alles von den Steinen und dem Buch und das auch Eve eine Hexe Avalons war. Am Ende lächelte Zoe wissend und umarmte Harry erleichtert. "Warum hast du mir das nie gesagt?" fragte sie, doch erwartete keine Antwort. Dann verblasste ihr Lächeln und sie sah Harry sehr ernst an. "Wenn das wahr ist, dann schwebt ihr in großer Gefahr. Warum glaubst du ist Eve nach Hogwarts zurückgekommen? Die Steine die sie euch gezeigt hat hat Dumbledore nie zu Gesicht bekommen. Es sind ihre und sie will auch die anderen zwei haben. Ihr komische Kristallkugel hat ihr gesagt, dass sie sie in Hogwarts finden wird. Sie weiß, dass du etwas damit zu tun hast Harry und wenn sie dahinter kommt das du einen Stein hast, dann wird sie nicht lange fackeln. Oh Harry, wir müsse etwas unternehmen." In ihrer Stimme schwang Panik mit. "Ganz ruhig Zoe, warum will Eve die Steine unbedingt?" fragte Harry. "Sie...sie arbeitet
für...für Du-weißt-schon-wen" brachte sie mühsam heraus. Harry war nicht sonderlich geschockt. Das Eve eine Schwarzmagierin war, war ihm schon lange klar, doch er hätte nicht gedacht, dass jemand wie sie sich auf Voldemort einlassen würde. "Wo ist sie jetzt?" fragte er nach einer kurzen Pause. "Ich weiß es nicht Harry. Sie ist verschwunden, aber ich glaube sie ist bei Du-weißt-schon-wen." Zoes Stimme zitterte und Harry beschloss sie nicht weiter auszufragen und sie einfach in den Arm zu nehmen.
"Was?" rief Ron aus, als Harry ihnen alles erzählt hatte. "Harry, das ist unglaublich. Wir müssen sofort zu Dumbledore" sagte Hermine. "Du hast Recht Hermine, aber wo steckt er? Ich hab ihn den ganzen Tag nicht gesehen" entgegnete Harry. "Du solltest mit Clair reden, vielleicht hat sie eine Idee" schlug Ron vor. Harry stimmte zu und machte sich auf den Weg in seinen Schlafsaal. Dort konnte er sich sicher sein, dass niemand da war. Er setzte sich aufs Bett und holte den Stein unter seinem Umhang hervor. "Bring mich nach Avalon" sagt er und im nächsten Augenblick befand er sich an der Küste der Zauberinsel. Ein paar Minuten später trudelte Clair ein. "Was ist Harry?" fragte sie aufgeregt. "Eve ist eine Todesserin" sagte dieser ernst. "Moment, kannst du mir das bitte mal erklären?" Harry nickte und begann dann die ganze Geschichte zu erzählen.
"Hermine hat Recht, wir müssen Dumbledore einweihen. Und zwar so schnell wie möglich!" sagte Clair zum Schluss. In diesem Moment verdunkelte sich der Himmel über Avalon und wütenden Blitze durchzuckten ihn. "Wir müssen hier weg Harry. Informier Dumbledore, schnell." Mit diesen Worten war Clair verschwunden und auch Harry saß im nächsten Moment wieder auf seinem Bett im Schlafsaal. Es war bereits Nacht und Harry war so müde, dass er sofort einschlief.
Am nächsten Morgen wollte Harry sofort zu Dumbledore, doch der war nirgends zu finden. Auch die anderen Lehrer konnten Harry nicht weiterhelfen. "Der Professor ist seit letzter Nacht verschwunden, Potter, wir haben selber genug damit zu tun ihn zu suchen" blaffte Professor McGonagall. Auch Zoe war spurlos verschwunden und langsam kam Harry die Sache mehr als komisch vor.
"Wir müssen etwas unternehmen" drängte Hermine, als Harry von seiner vergeblichen Suche wiedergekommen war. "Ja, nur was?" grübelte Ron. Sie standen vor dem Klassenzimmer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste und warteten vergebens auf Fleur. Aus heiterem Himmel tauchte jemand völlig unerwartetes auf. Eve stand plötzlich neben Harry und lächelte eiskalt. Die anderen schienen sie nicht zu bemerken. "Wenn du deine Freundin und deinen tattrigen Schulleiter wiederhaben willst, dann komm mit deiner kleinen Avalonhexe auf die Insel." So plötzlich wie sie aufgetaucht war, war sie auch schon wieder verschwunden. Ruckartig drehte sich Harry zu Ron und Hermine um. "Sie hat Zoe und Dumbldore entführt" sagte er kurz und erntete fragende Blicke von seinen Freunden. "Kommt mit, Fleur taucht nicht mehr auf" sagte er schließlich und bedeutete seinen Freunden ihm zu folgen. Im leeren Gemeinschaftsraum berichtete er von der merkwürdigen Begegnung mit Eve und holte den Stein unter seinem
Umhang hervor. "Was soll das werden Harry?" fragte Hermine unsicher. "Ich gehe jetzt nach Avalon" sagte Harry entschlossen. "Wir kommen mit" entgegneten Ron und Hermine und sahen ebenso entschlossen aus. "Na schön" sagte Harry "Haltet euch an mir fest" befahl er. Ron und Hermine taten wie ihnen geheißen und im nächsten Moment befanden sie sich auf Avalon. "Wow" staunte Ron. "Clair" rief Harry, der sich wunderte, dass sie noch nicht da war. Doch wie aufs Stichwort erschien sie genau in diesem Augenblick. Kurz berichtete Harry ihr von den Ereignissen in Hogwarts und mit jedem Wort das er sprach wurde sie blasser. "Ich glaube ich weiß wo wir sie finden." Clair stürmte aufs Schloss von Avalon zu und Harry, Ron und Hermine folgten ihr so schnell sie konnten. Harrys Gedanken überschlugen sich, während sie durch die Gänge des Schlosses rannten. Er wusste genau wo Clair hinwollte und fühlte sich bestätigt, als sie vor der Tür mit der merkwürdigen Aufschrift zum stehen kam. "Und wie
sollen wir da rein kommen?" fragte Ron, der sich immer und immer wieder die Worte durchlas, die über dem Türbogen standen. "Harry, denk an Zoe. Denk an etwas, dass dich mit ihr verbindet." Clair sprach schnell und aufgeregt. Harry hingegen fühlte sich merkwürdig ruhig. Er legte die Hand auf die Tür und konzentrierte sich auf Zoe. Die Tür begann zu wackeln. "Hör nicht auf Harry, du schaffst es" rief Clair aufgeregt. Harry versuchte sich noch stärker zu konzentrieren und mit einem gewaltigen Ruck sprang die Tür auf. Harry blickte zu Clair, die nickte und gemeinsam mit ihr, Ron und Hermine betrat er den Raum. Das erste was er sah waren die rotglühenden Augen Lord Voldemorts.
Wütend trommelt der Regen auf die Dächer, der Türme von Hogwarts und klatschte unbarmherzig gegen die großen Fenster. Das Wetter passte perfekt zu Harrys Laune. Professor McGonagall hatte ihn gleich in der ersten Stunde nach den Ferien zu einer mündlichen Kontrolle nach vorne geholt. Er sollte ein Kaninchen in eine Gans verwandeln. Es war die reinste Katastrophe. Am Ende hatte das Kaninchen zwar Federn und einen Gänseschnabel, aber von Flügeln oder sonstigen Merkmalen einer Gans fehlte jede Spur. Zu allem Unglück hatte das aufgebrachte Gänsekaninchen Lavender Bown auch noch in die Hand gezwickt und Harry verlor 10 Punkte von Gryffindor. Doch das schlimmste stand ihm noch bevor. In der nächsten Stunde hatten sie Zaubertränke. Snape kam mit einem äußerst verdächtigen, fiesen Grinsen auf dem Gesicht in die Klasse. "So, ihr hattet die ganzen Ferien über Zeit zum lernen und darum geb ich euch heute die Chance eure Noten ein wenig aufzubessern."
Natürlich wusste Snape, das niemand über die Ferien gelernt hatte, mal abgesehen von Hermine, aber das hielt ihn nicht davon ab einen Test über den Schrumpftrank zu schreiben. Harry hatte absolut keine Ahnung welche Zutaten man für den Trank brauchte,
geschweige denn, wie man ihn braute. Verzweifelt warf er einen Blick auf Hermines Pergament, doch sie schrieb so klein und verschnörkelt, dass er kein Wort entziffern konnte. Herry zermaterte sich das Hirn, doch als Snape die Pergamente einsammelte hatte er nur die Überschrift und seinen Namen stehen. "Na Mister Potter, hattest wohl was besseres in den Ferien zu tun, als zu lernen?" spottete Snape. Harry biss die Zähne zusammen, um sich nicht auf Snape zu stürzen.
Beim Mittagessen wollte Hermine unbedingt den Test auswerten, doch Ron, dem es auch nicht besser ergangen war als Harry gab ihr zu verstehen, das es nichts zum auswerten gab.
Am Nachmittag hatten sie bei Professor Flitwick Unterricht. Sie waren immer noch bei Zaubermusik und heute musste Pavati Patil eine Melodie auf ihrer Flöte spielen. Die Musik bewirkte, dass alle nach und nach einschliefen und der Professor war sehr zufrieden mit Pavati. "Nun, da sie uns zu Halloween so großartig gezeigt haben, dass sie wunderbar Gitarre spielen können, bitte ich sie Miss Granger uns nächste Woche doch dieses Lied vorzuspielen." Der kleine Professor gab Hermine ein Notenblatt und schon klingelte es zum Stundenende. "Na super, jetzt darf ich die ganze Woche üben" maulte Hermine. "Ach komm, als ob das was neues für dich wäre" entgegnete Ron. "Wenn du dich über mich lustig machen willst, dann sage ich Professor Flitwick, dass du nächste Woche unbedingt ein Lied vorsingen willst." "Ich frage mich warum du nicht in Slytherin bist, hinterlistig bist du jedenfalls." Stumm verfolgte Harry den kleinen Streit zwischen seinen besten Freunden und grinste in sich hinein.
"Harry" holte ihn eine Stimme aus seinen Gedanken. Er drehte sich um. Zoe lächelte ihn an. "Hi, na wie geht's?" fragte Harry freundlich. "Gut, außer das mich Professor Flitwick dazu verdonnert hat nächste Woche mein ach so großes Gesangstalent noch einmal zu beweisen und vor der ganzen Klasse ein Schlaflied zu singen" plapperte Zoe. "Hey da bist du aber nicht die Einzige. Ich darf Gitarre spielen" mischte sich Hermine ein. "Oh, du Ärmste. Ich muss los, noch Hausaufgaben machen. Wir sehen uns nachher Harry." Damit war Zoe auch schon wieder verschwunden. "Na los Jungs, wir sollten uns auch ranhalten, oder wollt ihr dass euch McGonagall zur Schnecke macht, weil ihr immer noch kein Kaninchen verwandeln könnt?" scheuchte Hermine Ron und Harry die Stufen zum Gryffindor Turm hinauf.
"Sagt mal hat einer von euch Eve heute gesehen?" fragte Harry als sie endlich mit dem Geschichtsaufsatz fertig waren. "Nein, weder beim Essen, noch auf den Gängen" antwortete Ron. "Jetzt wo du es sagst fällt es mir auch auf. Sonst stolziert sie doch überall herum und präsentiert sich wo sie nur kann" mischte sich Hermine ein. "Ich werd mal Zoe fragen, die müsste das doch eigentlich wissen" beendete Harry das Gespräch. Eine halbe Stunde später war er bereits auf dem Weg zu Hagrids Hütte, wo immer noch die Crupgehäge waren. Zoe wartete schon mit Merlin dort und strahlte übers ganze Gesicht. "Hey du bist ja heute so fröhlich, wie kommt's?" fragte Harry und ließ sich von Zoes Lächeln anstecken. "Ach nur so, ist halt ein schöner Tag heute" antwortete sie. Das fand Harry gar nicht. Den ganzen Tag hatte es geregnet und nun pfiff ihnen ein kalter Wind um die Ohren. "Sag mal, wo steckt eigentlich Eve, ich hab sie den ganzen Tag nicht gesehen" fiel es Harry plötzlich wieder brühheiß
ein. Zoes Mine wechselte schlagartig von fröhlich zu teilnahmslos. "Sie ist nicht da" sagte sie kurz. "Hey, was ist denn los? Hab ich was falsches gesagt?" fragte Harry, der Zoes Stimmungsschwankung sofort mitbekommen hatte. "Ach nichts. Lass uns über etwas anderes reden" wich Zoe aus. "Nein Zoe, du sagst mir jetzt was los ist. Irgendetwas stimmt nicht und ich werde nicht eher Ruhe geben, bis du mir nicht sagst was." Harry spürte genau das etwas sehr wichtiges dahinter steckte. "Ich...ich kann es dir nicht sagen Harry. Es ist ein Geheimnis und du würdest nur in Schwierigkeiten kommen." Zoe sah Harry bittend an. "Du hast doch auch deine Geheimnisse Harry, lass mich meine haben" sagte sie. Harry war betrübt, er dachte immer, dass er mit Zoe keine Geheimnisse hatte, doch da lag er wohl falsch. Zoe hatte recht, auch er hatte Geheimnisse. "Zoe, ich muss mit dir reden" sagte er plötzlich sehr ernst und setzte sich auf den umgefallenen Baumstamm am See. Sie setzte sich neben ihn
und Harry begann zu erzählen. Er erzählte alles von Clair und das sie eine Avalonhexe war, alles von den Steinen und dem Buch und das auch Eve eine Hexe Avalons war. Am Ende lächelte Zoe wissend und umarmte Harry erleichtert. "Warum hast du mir das nie gesagt?" fragte sie, doch erwartete keine Antwort. Dann verblasste ihr Lächeln und sie sah Harry sehr ernst an. "Wenn das wahr ist, dann schwebt ihr in großer Gefahr. Warum glaubst du ist Eve nach Hogwarts zurückgekommen? Die Steine die sie euch gezeigt hat hat Dumbledore nie zu Gesicht bekommen. Es sind ihre und sie will auch die anderen zwei haben. Ihr komische Kristallkugel hat ihr gesagt, dass sie sie in Hogwarts finden wird. Sie weiß, dass du etwas damit zu tun hast Harry und wenn sie dahinter kommt das du einen Stein hast, dann wird sie nicht lange fackeln. Oh Harry, wir müsse etwas unternehmen." In ihrer Stimme schwang Panik mit. "Ganz ruhig Zoe, warum will Eve die Steine unbedingt?" fragte Harry. "Sie...sie arbeitet
für...für Du-weißt-schon-wen" brachte sie mühsam heraus. Harry war nicht sonderlich geschockt. Das Eve eine Schwarzmagierin war, war ihm schon lange klar, doch er hätte nicht gedacht, dass jemand wie sie sich auf Voldemort einlassen würde. "Wo ist sie jetzt?" fragte er nach einer kurzen Pause. "Ich weiß es nicht Harry. Sie ist verschwunden, aber ich glaube sie ist bei Du-weißt-schon-wen." Zoes Stimme zitterte und Harry beschloss sie nicht weiter auszufragen und sie einfach in den Arm zu nehmen.
"Was?" rief Ron aus, als Harry ihnen alles erzählt hatte. "Harry, das ist unglaublich. Wir müssen sofort zu Dumbledore" sagte Hermine. "Du hast Recht Hermine, aber wo steckt er? Ich hab ihn den ganzen Tag nicht gesehen" entgegnete Harry. "Du solltest mit Clair reden, vielleicht hat sie eine Idee" schlug Ron vor. Harry stimmte zu und machte sich auf den Weg in seinen Schlafsaal. Dort konnte er sich sicher sein, dass niemand da war. Er setzte sich aufs Bett und holte den Stein unter seinem Umhang hervor. "Bring mich nach Avalon" sagt er und im nächsten Augenblick befand er sich an der Küste der Zauberinsel. Ein paar Minuten später trudelte Clair ein. "Was ist Harry?" fragte sie aufgeregt. "Eve ist eine Todesserin" sagte dieser ernst. "Moment, kannst du mir das bitte mal erklären?" Harry nickte und begann dann die ganze Geschichte zu erzählen.
"Hermine hat Recht, wir müssen Dumbledore einweihen. Und zwar so schnell wie möglich!" sagte Clair zum Schluss. In diesem Moment verdunkelte sich der Himmel über Avalon und wütenden Blitze durchzuckten ihn. "Wir müssen hier weg Harry. Informier Dumbledore, schnell." Mit diesen Worten war Clair verschwunden und auch Harry saß im nächsten Moment wieder auf seinem Bett im Schlafsaal. Es war bereits Nacht und Harry war so müde, dass er sofort einschlief.
Am nächsten Morgen wollte Harry sofort zu Dumbledore, doch der war nirgends zu finden. Auch die anderen Lehrer konnten Harry nicht weiterhelfen. "Der Professor ist seit letzter Nacht verschwunden, Potter, wir haben selber genug damit zu tun ihn zu suchen" blaffte Professor McGonagall. Auch Zoe war spurlos verschwunden und langsam kam Harry die Sache mehr als komisch vor.
"Wir müssen etwas unternehmen" drängte Hermine, als Harry von seiner vergeblichen Suche wiedergekommen war. "Ja, nur was?" grübelte Ron. Sie standen vor dem Klassenzimmer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste und warteten vergebens auf Fleur. Aus heiterem Himmel tauchte jemand völlig unerwartetes auf. Eve stand plötzlich neben Harry und lächelte eiskalt. Die anderen schienen sie nicht zu bemerken. "Wenn du deine Freundin und deinen tattrigen Schulleiter wiederhaben willst, dann komm mit deiner kleinen Avalonhexe auf die Insel." So plötzlich wie sie aufgetaucht war, war sie auch schon wieder verschwunden. Ruckartig drehte sich Harry zu Ron und Hermine um. "Sie hat Zoe und Dumbldore entführt" sagte er kurz und erntete fragende Blicke von seinen Freunden. "Kommt mit, Fleur taucht nicht mehr auf" sagte er schließlich und bedeutete seinen Freunden ihm zu folgen. Im leeren Gemeinschaftsraum berichtete er von der merkwürdigen Begegnung mit Eve und holte den Stein unter seinem
Umhang hervor. "Was soll das werden Harry?" fragte Hermine unsicher. "Ich gehe jetzt nach Avalon" sagte Harry entschlossen. "Wir kommen mit" entgegneten Ron und Hermine und sahen ebenso entschlossen aus. "Na schön" sagte Harry "Haltet euch an mir fest" befahl er. Ron und Hermine taten wie ihnen geheißen und im nächsten Moment befanden sie sich auf Avalon. "Wow" staunte Ron. "Clair" rief Harry, der sich wunderte, dass sie noch nicht da war. Doch wie aufs Stichwort erschien sie genau in diesem Augenblick. Kurz berichtete Harry ihr von den Ereignissen in Hogwarts und mit jedem Wort das er sprach wurde sie blasser. "Ich glaube ich weiß wo wir sie finden." Clair stürmte aufs Schloss von Avalon zu und Harry, Ron und Hermine folgten ihr so schnell sie konnten. Harrys Gedanken überschlugen sich, während sie durch die Gänge des Schlosses rannten. Er wusste genau wo Clair hinwollte und fühlte sich bestätigt, als sie vor der Tür mit der merkwürdigen Aufschrift zum stehen kam. "Und wie
sollen wir da rein kommen?" fragte Ron, der sich immer und immer wieder die Worte durchlas, die über dem Türbogen standen. "Harry, denk an Zoe. Denk an etwas, dass dich mit ihr verbindet." Clair sprach schnell und aufgeregt. Harry hingegen fühlte sich merkwürdig ruhig. Er legte die Hand auf die Tür und konzentrierte sich auf Zoe. Die Tür begann zu wackeln. "Hör nicht auf Harry, du schaffst es" rief Clair aufgeregt. Harry versuchte sich noch stärker zu konzentrieren und mit einem gewaltigen Ruck sprang die Tür auf. Harry blickte zu Clair, die nickte und gemeinsam mit ihr, Ron und Hermine betrat er den Raum. Das erste was er sah waren die rotglühenden Augen Lord Voldemorts.
