Kapitel 3: James Potter, Remus Lupin und Peter Pettigrew
In den letzten paar Wochen der Ferien übte ich die einfachen Zaubersprüche, die ich in meinen Schulbüchern fand. Addi liebte das. Es gab keine Schwierigkeiten zwischen war, weil ich magisches Blut hatte und sie nicht. Sie war fast erleichtert. Einige der alten Bücher, die sie gelesen hatte, besorgten sie. Was Muggel Hexen getan hatten. Ich tat es ab und sagte ihr, sie solle mir schreiben, wenn irgendwer sie in der Schule ärgerte. Ich wäre nämlich am liebsten gestorben, nur um ein paar von den Flüchen, die ich gefunden hatte, auszuprobieren. Sie würde nach Clearglen kommen, Dads alter Schule. Sie hatte einen guten Ruf und war nicht so weit weg wie Hogwarts. Aber wir würden trotzdem Ernie zum Briefe schreiben benutzen. Dad hatte sich klar geweigert, Addi eine Eule zu kaufen. Wir waren nie mehr als ein paar Tage voneinander getrennt gewesen und nun lebten wir hunderte von Kilometern weit weg. Es würde schwer werden. Wir hatten ein ganz besonders Verhältnis. Wir wussten genau, was der andere dachte.
Ich vermisse sie. Sie war ein Teil von mir und nun fühlt es sich an, als wäre da ein riesiges Loch in meinem Herzen, wo sie sich befinden sollte, genau neben James', Lilys, Remus', Peters, Erins, Maris, Mums und Dads Platz. Sogar mein Kind, dessen Namen und dessen Leben ich nicht kenne, vermisse ich. Ich bin überrascht, dass ich noch lebe, wo all diese Teile von mir fehlen.
Wir hatten sogar unsere eigenen Spitznamen für den anderen. Kein anderer kannte sie. Ich war Siri und sie war Addi. Sie und ich waren so verschieden wie Tag und Nacht. Schwarz und Weiß. So nannte Dad uns. Sie mochte gerne alleine sein. Ich mochte mit Leuten zusammen zu und der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit sein. Sie las gerne. Ich trieb gerne Sport. Ich geriet ständig in Schwierigkeiten. In Wirklichkeit machte mein Dad sich schon Sorgen, wenn ich einen Tag lang nicht in Schwierigkeiten geriet. Sie war exzellent in der Schule. Ich war es nicht, wenigstens nicht in der Grundschule. Es würde sich später herausstellen, dass ich das Schulass der Familie war. Nicht dass die Dinge, die ich in der Grundschule gelernt hatte, auch nur ein wenig mit meinen Job als Schulass zu tun hatten. Ein Auror ist nicht genau das, was man sich unter einer Muggelkarriere vorstellt. Sie sah auch nicht so wie ich aus. Sie hatte Dads leuchtende grüne Augen, während ich Mums fast schwarze hatte. Sie hatte Dads leuchtend rotes Haar und ich hatte Mums rabenschwarzes. Ich war groß und sie war klein. Man hätte nie geahnt, dass wir Zwillinge sind.
Am 1. September waren wir am Bahnhof Kings Cross und guckten nach Plattform neundreiviertel. Ich sagte Dad auf Wiedersehen und Addi, die in Tränen ausbrach und darum bat, mitgehen zu dürfen. Aber Dad sagte ihr, dass sie nicht gehen konnte, wenn sie keine Zauberkraft hatte. Ich versprach zu schreiben und rannte auf die Barriere zu. Ich sah den anderen Jungen nicht, bevor es zu spät war und wir beide stürzten durch die Barriere. Wir sahen unsere Sachen und uns selbst auf dem Boden liegen und begannen zu lachen. Er lachte immer noch, als er mir aufhalf. Er hatte unordentliches schwarzes Haar und zwinkernde dunkelblaue Augen.
"Entschuldige. Ich habe dich nicht gesehen," sprudelte er heraus.
"Es ist okay. Ich habe dich ja auch nicht gesehen." Ich streckte die Hand aus. "Sirius Black."
"James Potter. Ist das dein erstes Jahr?"
"Jep."
"Meines auch."
Wir sammelten unsere Sachen ein und kämpften uns zum Zug durch. Wir schafften es beide, unsere Koffer sehr schnell in den Zug zu bringen. Ich bin immer noch erstaunt, wie gut wir zusammen gepasst haben, obwohl wir uns erst seit ein paar Minuten kannten. Es ist, als wussten wir, dass wir dazu bestimmt waren, Freunde zu sein. Wir fanden ein Abteil mit nur einer Person drin. Ein Junge mit rotbraunem Haar, strahlenden blauen Augen und einer einsamen Miene. Er sah einsam nach draußen zu den Familien, die den Schülern Lebewohl sagten. Er sah aus, als könne er ein oder zwei Freunde gebrauchen. James und ich tauschten einen Blick. Wenn er Freunde wollte, dann würde er sie bekommen.
"Hey, sind diese Plätze besetzt?" fragte James. Der Junge zuckte zusammen dann sah er auf seine Hände und schüttelte den Kopf. "Cool." Wir holten unsere Koffer herein.
Ich lächelte ihn an. "Sirius Black." Ich hielt ihm die Hand hin. Er starrte sie einen Moment lang an, als sei er sich nicht sicher, was er tun sollte, dann schüttelte er sie.
"Remus, Remus Lupin."
"James Potter." Er schüttelte James' Hand. "Nun, ist das dein erstes Jahr?"
"Ja."
"Unseres auch. Hey, vielleicht sind wir ja im selben Haus."
Remus nickte. "Das wäre toll."
"Ich hoffe, dass ich nach Gryffindor komme. Da waren meine Mum und mein Dad auch."
"Mein Dad war in Gryffindor und meine Mum war in Ravenclaw. Ich denke, beides wäre cool."
"Was ist mit dir, Sirius? In welchem Haus möchtest du sein?" fragte James mich.
In welchem Haus wollte ich sein? Ich wußte nicht, was ich sagen sollte. Ich kannte keines der Häuser. Die beiden waren definitiv reinblütig. Was, wenn sich mich in der Weise behandelt, wie der Junge in der Winkelgasse, wenn sie herausfanden, dass ich ein Halbblut war? Ich versuchte es einfach.
"Ich kenne keines der Häuser."
"Kommst du aus einer Muggelfamilie?" fragte James, seine Miene veränderte sich überhaupt nicht.
"Halb. Meine Mum war eine Hexe."
"Warum hat sie es dir nicht erzählt?" fragte Remus.
"Nun, sie starb, als ich geboren wurde. Mein ist ein Muggel, er hat mich großgezogen."
Ich sah sie an und sah nichts als Sympathie in ihren Augen.
"Das tut mir leid," sagte James sanft.
"Es ist okay. Es ist lange her."
Wir saßen eine Weile still, nicht diese unsichere Art, sondern diese Art, wo jeder seinen eigenen Gedanken nachhängt.
Plötzlich sprang die Tür auf. Es war der magergesichtige Junge mit den fettigen Haaren aus der Winkelgasse und welche, die aussahen als wären es seine Freunde.
"Oh, es ist die Halbbrut," spottete er, als er mich sah.
"Wer bist du?" fragte James. Er starrte den anderen Jungen zornig an.
"Severus Snape. Und wer seid ihr?
"Ich bin James Potter und das sind Sirius Black und Remus Lupin."
"Ihr beide seid Reinblüter, oder?"
"Ja, und?" fragte Remus.
"Warum hängen zwei Reinblüter, wie ihr es seid, mit einem schmutzigen Halbblut herum?"
James ballte die Fäuste und Remus guckte wütend.
"Weil er unser Freund ist. Wenn du damit ein Problem hast, dann geh doch!"
"Warum sollte ich?"
"Weil du hier nicht erwünscht bist."
Snape guckte spöttisch und glitt aus dem Zimmer.
James warf seinen Hut gegen die Tür. "Ich hasse Zauberer wie den! Sie denken, sie seien so toll, weil sie reinblütig sind. Warum musste er dieses Zeug über Sirius sagen? Das war Ernst gemeint."
Er setzte sich aufgebracht. Remus nickte zustimmend.
"Nichts von diesem Zeug ist wahr, Sirius. Er ist nur dumm."
"Danke, Kumpels."
Remus wechselte das Thema. "Nun, Sirius, du hast uns immer noch nicht gesagt, in welchem Haus du sein möchtest."
"In welchem Haus ich auch bin, ich hoffe, er ist nicht dort."
"Ja, so sehe ich das auch." James war immer wütend darüber, was der Junge gesagt hatte.
"Hey, guckt mal auf die Speisekarte. Ich verhungere," sagte Remus.
James strahlte nun. Er griff sich eine Hand voll Süßigkeiten gab sie uns. Er warf mir einen in Plastik eingepackten Frosch zu.
"Probier ihn, schmeckt super."
Das tat er. Remus hatte eine Tüte Bertie Botts Bohnen jeder Geschmacksrichtung. Er gab mir einige. "Sei vorsichtig mit denen. Wenn sie sagen jede Geschmacksrichtung, dann meinen sie das auch."
James nickte. "Einmal hatte ich rohen Fisch. Mein Dad meint, er hätte einmal eine gehabt, die nach Erbrochenem schmeckte."
"Wirklich?"
"Ja."
Ich überlegte für eine Minute. "Cool."
Sie lachten.
Die ganze Zeit über redeten wir und aßen uns durch unsere Süßigkeiten. James erzählte uns von seiner Familie und ich erzählte ihnen von Addi und von einigen Dingen, die mir passiert waren, als ich noch nicht wußte, dass ich ein Zauberer war. Beide hielten sich die Bäuche als sie lachten. Remus weinte vor Lachen, als ich ihnen davon erzählte, wie ich meinen Sportlehrer unwissentlich mit der Ganzkörperklammer belegt hatte, nachdem er mich beschuldigt hatte, Streit in der Klasse gesucht zu haben. Es fühlte sich gut an, jemanden so sehr zum Lachen zu bringen. Ich würde dieses Gefühl in meinen Jahren in Hogwarts sehr gut kennenlernen.
Wir hatten uns gerade wieder eingekriegt, als ein kleiner, erschöpfter Junge in unser Abteil stürzte. Sekunden später folgten Snape und seine Kumpel.
"Wo ist er?"
Sofort sprangen wir alle auf, unser Lächeln war verschwunden.
"Was willst du, Snape?" Ich starrte ihn an.
Er starrte zurück. "Oh, ihr drei schon wieder. Diese kleine Ratte nervt uns, also lehren wir ihn eine Schulstunde."
Der Junge ließ ein Quieken hören von dort, wo er sich hinter mir und James versteckt hatte.
"Das denke ich nicht." James trat einen Schritt näher auf sie zu.
"Warum haut ihr nicht einfach ab..."
Ich stellte mich neben ihn.
"...und sucht euch jemand anders?" Remus trat auch zu uns.
"So jemanden wie euch?" spottete Snape.
Remus ging ein wenig zurück.
"Ja, so jemanden wie uns." Ich trat noch einen Schritt näher.
Sie wichen langsam aus dem Raum zurück. James versicherte sich, dass sie weg waren, bevor er die Tür schloss. Dann wendeten wir unsere Aufmerksamkeit dem Jungen zu.
"Da...Danke," stotterte er.
Ich grinste. "Ist doch egal. Ich bin Sirius Black und das sind James Potter und Remus Lupin."
"Peter Pettigrew."
Bald wurde es dunkel und der Zug wurde langsamer.
