The Final Step to the Master 03 Pokémon Matthias Engel Normal Matthias Engel 2 2001-11-03T17:26:00Z 2001-11-03T17:26:00Z 5 3269 18634 Action/Abenteuer/Romantik 155 37 22883 9.2812 21 0 0

The Final Step to the Master

Episode 3

(Erzähler)

„Ah, die frische Waldluft. Hey, das kennen wir doch schon. Genau wir sind im Vertania Wald angekommen. Wohin wird es Ash und Richie als nächstes auf ihrer Reise führen? Seht selbst."

Vertania Wald (Ash)

Der Vertania Wald. Einige meiner schönsten Erinnerungen waren hiermit verbunden. Hier hatte ich meine ersten Pokémon gefangen und hier hatte sich mein Raupy in wahrer Rekordzeit bis zu einem Smettbo entwickelt. Es war der Anfang meiner Reise gewesen, meine ersten selbst gefangenen Pokémon und meine ersten siegreichen Kämpfe.

„Gehen wir den direkten Weg", fragte Richie und sah den Waldpfad hinunter. Dieser führte direkt nach Marmoria City zu Rockos ehemaliger Arena. „Willst du denn nach Marmoria?" Richie schüttelte den Kopf. „Den Felsorden hab ich schon. Wir könnten auf direkten Weg nach Azuria City. Das würde zwar etwas dauern aber es gibt bestimmt ein paar Schleichwege." Die Aussicht auf einen langen Waldmarsch, besonders wenn es hier immer noch so viele Bibors gab wie damals, hob nicht gerade meine Stimmung. Aber die Gelegenheit Misty nach so langer Zeit wiederzusehen hatte etwas für sich und erleichtere mir die Entscheidung schließlich. „Na schön. Suchen wir uns einen Pfad. Los, Tauboss!" Tauboss würde uns helfen einen geeigneten Weg einzuschlagen, sonst würden wir wahrscheinlich Tage hier umherirren. „Tauboss, such uns einen Pfad, der uns Richtung Azuria führt." Tauboss kreischte ein OK und flog dann davon. Nach einer Weile kam es wieder und schilderte uns - oder besser Pikachu - den Weg. „Danke, Tauboss." Ich holte es zurück. „Na, dann mal los." Pikachu sprang von meiner Schulter, gefolgt von Sparky und die beiden liefen voraus.

Überraschende Rückkehr

(Richie)

So wanderten wir also eine ganze Zeit durch den Wald. Der Weg war anstrengend und von einigen Käferpokémon geschmückt und auch einige Vögel waren zu sehen. Aber nichts was uns wirklich interessieren sollte. Außerdem hatten wir auch keine Zeit Pokémon zu fangen. Der Tag näherte sich dem Ende und wir hatten gerade einmal die Hälfte der unwegsamen Strecke zurückgelegt.

Dann schien Ash plötzlich gefunden zu haben, was er die ganze Zeit suchte. Er blieb stehen und sah sich vorsichtig um. Ich stellte mich neben ihn und versuchte zu erkennen, was er entdeckt hatte. Das einzige Pokémon weit und breit, außer unseren natürlich, hockte da unscheinbar am Stamm eines Baumes. Es war ein Raupy. „Ähm, Ash. Sag mir jetzt nicht, daß du...", setzte ich flüsternd an. „Pst, laß mich mal machen. Ich hab schon ewig kein Raupy mehr gefangen." Ich konnte es nicht glauben. Was beschäftigte Ash sich jetzt mit einem Raupy? „Wir haben keine Zeit fürs Jagen. Wir sollten zusehen, daß wir einen geeigneten Platz zum Übernachten finden", gab ich zu bedenken. Aber Ash schien nicht hinzuhören. „Jetzt fang ich dich, Raupy", meinte er grinsend und holte einen Pokéball hervor. „Ash, du wirst es hier aber nicht aufziehen können." Überrascht sah er mich an. „Na, wieviel Pokémon hast du denn in deinen Pokébällen?" Jetzt verstand Ash scheinbar, wollte sich aber trotzdem nicht abbringen lassen. „Dann werde ich es eben anderswo..." Ein Summen erfüllte die Luft und wir hielten beide in unserer Diskussion inne. „Ich kenne dieses Geräusch", sagte ich langsam. „Ja, und es hört sich gar nicht gut an", stimmte Ash zu. Dann tauchten auch schon die Urheber des Geräuschs am Horizont auf. „Ein Biborschwarm!" riefen wir im Chor und machten uns ganz schnell aus dem Staub.

(Ash)

Die Nacht senkte sich bereits über den Vertania Wald hinab, als wir uns endlich weit genug entfernt fühlten. Da es keinen Sinn hatte im Dunkeln weiterzulaufen und wir alle eh zu erschöpft waren, machten wir uns an Ort und Stelle ein Feuer und packten unsere Schlafsäcke aus. Der Boden war etwas feucht und wir wollten uns natürlich nicht unbedingt erkälten.

Nachdem wir etwas gegessen hatten, saßen wir noch ein bißchen am Feuer zusammen. Ich dachte wieder einmal an die alte Zeit zurück und wie schön es doch gewesen war. Die lustigen Stunden mit Rocko bzw. Tracey und Misty. Gerade Misty fehlte mir mehr als ich damals für möglich gehalten hatte. Obwohl sie ständig mit mir gestritten hatte, war sie doch ein wichtiger Teil meines Lebens gewesen. Ich war mir nicht ganz im klarem, ob sie nur eine gute Freundin war, vielleicht bedeutete sie mir sogar mehr. Ich sah hinauf zur fahlen Scheibe des Mondes und wünschte mir, daß unser Wiedersehen gut gelingen möge.

„Vermißt du sie?" Erschrocken fuhr ich aus meinen Gedanken. „Wen", fragte ich unschuldig, obwohl ich genau wußte, wen Richie meinte. „Du brauchst mir nichts vorzumachen. Wenn du nicht drüber reden möchtest ist das in Ordnung, ich versteh das." Ich nickte dankbar. Sollten mir meine Erinnerungen je zu Kopf steigen, würde ich mit meinem Freund reden. Es hatte keinen Sinn zu leugnen. Richie besaß eine gute Menschenkenntnis.

Diese Nacht schlief ich nicht sehr gut. Zu vieles hatte mich heute an vergangene Zeiten erinnert. Und dies schien sich auch auf meine Träume niederzuschlagen...

---Rückblick---

Es war erst ein paar Stunden her. Misty, Rocko und ich waren inzwischen weitergezogen und hatten nun unser Nachtlager aufgeschlagen. Ich saß etwas abseits auf einem Stein. Einsam und in Gedanken versunken. War es richtig so gewesen? Ich schollt mich gleich für die Frage. Natürlich war es richtig! Dafür war ich ja schließlich hergekommen. Trotzdem vermißte ich mein Smettbo bereits jetzt.

Es war ein trauriger Abschied gewesen aber gleichzeitig hatte es mich überglücklich gemacht Smettbo so ausgelassen zu sehen. Ich war stolz auf den kleinen Kerl. Er hatte sich prächtig entwickelt und war ein richtiger kleiner Kämpfer. Smettbo hatte sich alle seine Träume erfüllt, vom Fliegen bis zur Freiheit. Und das war es, was mich zwang nicht traurig zu sein.

„Geht es?" Ich schreckte hoch und blickte überrascht in Mistys Gesicht. „Hey, ich kann durchaus verstehen wie man sich fühlt, wenn man sein Pokémon ziehen läßt. Mir wird der kleine Kerl auch fehlen", meinte sie sanft. Ich war es nicht gewohnt von Misty so behandelt zu werden, na gut, sie war ja auch schließlich kein gefühlskaltes Monster, obwohl ich oft diesen Verdacht hatte. „So", fragte ich trotzdem, „kannst du es verstehen? Hast du schon mal eines deiner Pokémon unweigerlich ziehen lassen?"

Eigentlich war es nicht meine Absicht gewesen so grob zu sein, es war wohl die Verbitterung in mir. Ich wollte mich entschuldigen, sah aber erstaunt, daß Misty nur den Kopf schüttelte und mir nicht weiter böse war. „Entschuldige", murmelte ich trotzdem. „Das brauchst du nicht", sagte sie schon fast flüsternd. Das fahle Mondlicht hüllte uns ein und ließ ihr Gesicht seltsam irreal erscheinen. So als ob sie nicht von dieser Welt wäre. Es war nur ein Moment aber dieser Moment würde sich wahrscheinlich für immer in meine Seele brennen.

Mitfühlend, nein fast schon zärtlich, sah sie mich an. „Du hast recht. Ich kann es nicht nachempfinden. Das Einzigste, was ich kann, ist dir gute Ratschläge zu geben. Jedenfalls solche, die ich für gut halte", fuhr sie in jenem zarten Flüsterton fort und sah dabei hoch zur weißen Sichel des Mondes, die heute klar und ohne Wolken am Himmel stand. „Und was sind das für welche?" Als Misty mich wieder ansah, ertappte ich mich dabei wie ich die ganze Zeit über den Blick nicht von ihr abgewandt hatte. „Ich habe keinen", meinte sie schließlich ernst. „Du kannst dich nur für es freuen."

„Das war doch ein Ratschlag", erwiderte ich schmunzelnd aber Misty blieb ernst. „Nein, es war etwas, was du sowieso schon für dich entschieden hast." Danach schwiegen wir eine Zeit und ließen uns von den Schatten der Nacht und dem mysteriösen Mondlicht einhüllen. „Danke", sagte ich nach einem unendlichen Moment der Stille. „Laß uns schlafen gehen. Wir müssen morgen noch weit wandern." Damit erhob sie sich und ich folgte ihr.

(Ende Rückblick)

Blinzelnd öffnete ich de Augen und realisierte, daß es nur ein Traum gewesen war. Ein Traum, der meine Erinnerungen an jenen Tag manifestiert hatte. Vorsichtig um Richie und die beiden Pikachus nicht zu wecken stand ich auf und entfernte mich etwas. Ich stand plötzlich auf einer kleinen Lichtung und konnte sehen wie die Sonne sich langsam erhob und ihre ersten Strahlen über die Baumwipfel kamen.

Ich stand dort eine Weile, einfach so, und ließ die morgendliche Idylle des Waldes auf mich wirken. Wenn wir uns beeilten, würden wir noch vor der Abenddämmerung Azuria City erreichen. Azuria City und Misty. Ich schüttelte den Kopf. Was hatte dieses Mädchen, daß ich sie nach wenigen Jahren so vermißte? Gut ich wußte es wohl aber ich wollte es mir nicht eingestehen - noch nicht. Und was die Jagd auf ein Raupy anging. Nein, der Traum hatte mich aufgerüttelt. Selbst wenn ich mir wieder ein Smettbo heranziehen würde, mein Smettbo war unersetzlich und es würde mich dann immer nur an es erinnern. Das hatte keinen Sinn.

„Pikapi? (Ash?)" Ich sah hinunter und blickte in Pikachus fragendes Gesicht. „Ist schon in Ordnung. Ich habe nur schlecht geschlafen." Pikachu sprang auf meine Schulter und ich kraulte es sanft, was dieser sichtlich Freude bereitet. „Wenigstens habe ich dich noch", sagte ich eher zu mir selbst und hatte dabei kaum gemerkt, daß ich es laut ausgesprochen hatte. „Pikachu? (Was meinst du?)" Ich lächelte und antwortete: „Ach, nichts..."

(Richie)

Verschlafen öffnete ich die Augen. Die Nacht war mal wieder viel zu kurz gewesen. Ich sah zu Ashs Schlafsack hinüber und bemerkte, daß er leer war. „Guten Morgen, Ash", murmelte ich verschlafen in der festen Überzeugung, daß dieser sich in meinem Rücken befand. Aber es kam keine Antwort. „Ash?" wiederholte ich etwas drängender. „Pi? (Was ist?)" Sparky hob seinen Kopf, jetzt auch aufgewacht. Ich drehte mich um und setzte mich schlagartig auf. Ash war weit und breit nicht zusehen. Mit einem Satz war ich auf den Beinen und suchte die Umgebung mit meinen Blicken ab. „Seltsam..."

„Richie!" Das war Ashs Stimme nicht unweit hinter mir. Ich fuhr regelrecht zusammen und mußte mich anstrengen nicht die Kontrolle über mich zu verlieren. „Sag mal, mußt du mir so einen Schrecken einjagen", fragte ich im Umdrehen. „Tut mir Leid. Ich war früh wach und wollte keinen wecken. Hier ich hab ein paar frische Früchte gefunden." Pikachu hockte auf Ashs Schulter und ließ es sich bereits schmecken. „Lauf bitte demnächst nicht einfach weg. Ich hab mir Sorgen gemacht", sagte ich wieder etwas ruhiger. „Entschuldige, Richie. Es war nicht meine Absicht, daß du dir Sorgen machst. Aber du bist es wohl nicht gewohnt so herumzureisen, oder?" Die Frage verwirrt mich. „Natürlich, ich bin doch früher auch..."

„Aber allein, nicht wahr?" Das war schon richtig. Was Gesellschaft auf solchen langen Reisen anging, hatte es Ash stets besser gehabt. „Ja, du hast recht", gab ich schließlich seufzend zu. „Dann laß uns mal essen. Wir wollen heute ja schließlich noch bis Azuria kommen." Bei der Erwähnung ihrer Zielstadt zuckte Ash unweigerlich kaum erkennbar zusammen. Ich stutzte, überlegte und ließ es dann auf sich beruhen. Ash würde schon reden, wenn er es wollte.

Etwas weiter entfernt (Jessie)

Diesmal durfte eigentlich nichts schiefgehen. Wir hatten sogar abgemacht auf unsere, da hatten die Knirpse mal recht, Unglück bringende Kampfansage zu verzichten. Ich lächelte böse. Diese Falle würde eindeutig funktionierend und einen wahrhaft einschlagenden Effekt haben.

„Ist alles bereit", fragte ich ungeduldig. James sah auf und grinste diebisch. „Ja. Der Sprengstoff ist angebracht." Mauzi sprang mit dem Fernzünder in der Hand zwischen uns. „Die Knirpse werden jetzt endgültig für die ganzen schmerzvollen Niederlagen bezahlen." Ich kriegte einen richtigen Schreck wie Mauzi mit der Fernbedienung herumspielte. „Hey, Mauzi, sei mit dem Ding vorsichtig", schrie ich. „Keine Angst. Ich habe alles unter Kontrolle." Seufzend prüfte ich noch mal alles. „Wenn sie nach Azuria wollen, müssen sie hier vorbei. Das ist unsere Chance", sagte James. Wir hatten die beiden schon beobachtet, seit sie den anderen Weg eingeschlagen hatten. „Ja, dann vergißt der Boß vielleicht endlich die Sache mit der Arena." Dabei blickte ich in meine leere Geldbörse.

„Hey, seht mal! Eine Herde wilder Rihorns!" Mit zwei Schritten war ich bei Mauzi und sah den Hügel hinauf. Da kam tatsächlich langsam eine Herde Rihorns in Sicht. „Das wäre doch ein toller Fang, Leute. Sozusagen als Draufgabe für Pikachu", gab Mauzi zu bedenken. „Dann vergißt der Boß bestimmt, was wir alles verbockt haben", fügte James hinzu. Wir sahen den wilden Pokémon eine Weile zu. Bis schließlich... „Äh, Leute", meldete sich Mauzi mit einem seltsam erschrecktem Unterton. „Was?"

„Ich war so aufgeregt, daß ich aus Versehen den Knopf gedrückt habe." Mit Entsetzen starrte ich auf die Fernbedienung in Mauzis Hand. Eine Pfote ruhte unnachgiebig auf dem Zündungsknopf. „Ah! Ganz ruhig, Mauzi. Wir gehen jetzt langsam hier weg, ganz langsam", kommandierte ich, wobei ich selber am ganzen Leib zitterte. Wir waren schon so ziemlich aus dem Explosionsbereich heraus, als plötzlich... „Ha...!" Mauzi mußte doch wohl nicht etwa...? „Hatschi!" Ich hielt mir unweigerlich die Ohren zu und sprang vom Explosionsherd weg. Der Rauch verzog sich langsam und ich sah auf. Nun wir hatten's überstanden. „Jessie?"

„Ja, was denn?" fragte ich genervt. Keine schlechten Nachrichten mehr heute. „Ich glaube, die sind etwas wütend auf uns." James zeigte den Hügel hinauf. Wütendes Getrampel drang an mein Ohr, dann erblickte ich endlich die Rihorns, die aufgebracht den Hügel hinunter stürmten. Ich stieß einen gellenden Schrei aus, nahm dann meine Beine in die Hand und lief, was diese hergaben.

(Ash)

Wir waren schon um einiges weitergekommen. Es war bereits Mittag vorbei und wir wollten gerade eine kleine Rast einlegen, als nicht weit von uns ein ohrenbetäubender Knall zu hören war. Suchend blickten Richie und ich uns um. Nicht unweit von uns war ein Hügel, den wir auch noch hätten erklimmen müssen, aber in diesem berichteten nun unübersehbare Spuren von einer Explosion. Dann hörten wir Getrampel und eine gewaltig Herde wilder Rihorns kam über den Kamm gerannt. Direkt auf uns zu.

„Äh, die Explosion scheint sie beim Grasen gestört zu haben", sagte Richie. „Ja, und ich möchte lieber nicht wissen, was die jetzt für Gedanken im Kopf haben." Damit drehte ich mich um und rannte los, Richie sofort neben mir. „Ich schätze mal, wir können sie nicht irgendwie aufhalten, oder", fragte ich und warf einen besorgten Blick über die Schulter. Die Rihornherde kam bedrohlich nahe und sie würde uns in wenigen Minuten eingeholt haben. „Es bleibt uns wohl nicht viel übrig, als es zu versuchen." Noch während Richie das sagte blieb er stehen und drehte sich in der Bewegung um. „Los, Happy! Schlafpuder!" Die Attacke schien die Rihorns tatsächlich etwas zu verlangsamen aber sie waren noch lange nicht daran einzuschlafen. „Bisasam, Schiggy, helft uns!" Pflanzen- und Wasserpokémon würden den Steintypen überlegen sein. „Aquaknarre und Rasierblatt!" kommandierte ich. Die Angriffe ließen die Rihorns zurückschrecken und brachten sie tatsächlich zum Stillstand. Aber es schien sie nur noch wütender zu machen. „Ich glaube kaum, daß sie für gute Argumente offen sind", meinte Richie. Wir wichen langsam zurück, als die angriffslustigen Rihorns sich geschlossen auf uns zu bewegten. Es sah gar nicht gut aus. Nicht mal alle unsere Pokémon zusammen würden diese aufgeschreckte Herde stoppen können.

Das vorderste Rihorn stampfte auf den Boden und setzte zu einem Tackle an. Einem wohl vernichtendem Tackle. Ich stellte mich schützend vor Pikachu und die anderen. Das Rihorn stürmte auf uns zu... Plötzlich schoß ein mächtiger Strahl auf unseren Angreifer zu. Er schien direkt aus der Sonne zu kommen. „Was?" Ich drehte mich überrascht um und schirmten meine Augen mit einer Hand vor dem Sonnenlicht an. Ich hörte ein Geräusch, daß sich wie ein schrilles Kichern anhörte. Ich kannte dieses Geräusch. Aber das war doch unmöglich! Wahrscheinlich spielte mein Gedächtnis meinen Sinnen einen Streich.

Dann wurden die Umrisse klarer. Es war tatsächlich ein Smettbo. Ein Smettbo? Nein, es war mein Smettbo! Es gab keinen Zweifel. „Smettbo", flüsterte ich ungläubig und als Antwort schwebte mein erstes selbst gefangenes Pokémon neben mich und umschwirrte mich ein paarmal. Warum war Smettbo hier? Wo war sein Weibchen? Und wie zum Teufel hatte es ohne Trainer einen Solarstrahl gelernt?

All diese Fragen mußten erst mal zurückgestellt werden. Denn das Rihorn hatte sich wieder aufgerappelt und war scheinbar noch wütender als zuvor. Es stieß ein wütendes Brüllen aus und die anderen stimmten mit ein. Scheinbar hielten sie uns nun endgültig für die Verantwortlichen dieser Explosion, obwohl ich mir gut vorstellen konnte, wer es wirklich war - zu gut.

„Schiggy, Hydropumpe! Lenk sie ab! Bisasam, Smettbo, bereitet euren Solarstrahl noch mal vor!" Schiggy begann die Rihorns zu bombardieren und die anderen beiden tankten Solarenergie. „Happy, hilf mit! Psywelle!" Es dauerte schier endlos bis die beiden Pokémon sich aufgeladen hatten. Die Rihorns rückten immer weiter vor und sowohl Schiggy als auch Happy waren am Ende ihrer Kräfte. Endlich war es dann soweit. „Schiggy, Happy, aus dem Weg!" Die Angesprochenen spritzten auseinander. „Bisasam, Smettbo, Solarstrahl!"

Der Effekt war umwerfend. Zwei gebündelte Strahlen purer Sonnenenergie trafen auf die Rihorns, warfen die ersten zu Boden und ließen die anderen erschrocken zurückweichen. Die ersten ergriffen bereits panisch die Flucht, während einige sich erst langsam wieder aufrappelte. Das Rihorn, das den ersten Angriff geführt hatte, lag ziemlich fertig im trockenem Gras. Es war zu schwach um zu flüchten. Also warum die Chance nicht ergreifen. Fix hatte ich einen Pokéball in der Hand. Professor Eich würde sich freuen. „Pokéball, los!" Ich warf ihn, das Rihorn wurde eingefangen und wir verfolgten gespannt wie es sich noch etwas wehrte aber dann endgültig eingefangen war. Sofort wurde es zu Professor Eich transportiert. „Ja, ich hab ein Rihorn gefangen!" konnte ich mir nicht verkneifen.

„Smettbo! (Ash!)" machte mein kleiner Freund sich bemerkbar. „Oh, dich hab ich ja ganz vergessen. Das habt ihr beiden super gemacht. Aber du, Smettbo, was machst du hier?" Smettbo tanzte auf und ab und versuchte mir etwas klarzumachen. Es legte sich auf den Boden und bewegte sich nicht. „Vielleicht will es uns mitteilen, daß jemand gestorben ist", mutmaßte Richie. „Pika! (Oh nein!)" rief Pikachu aus und es klang sehr traurig. Die einzigste Möglichkeit wäre... Aber das war unmöglich, oder doch?

„Dein Weibchen, Smettbo?" Es nickte traurig mit seinem kleinem Kopf. „Smettbo (Leider)", machte es leise und traurig. „Oh, Smettbo. Das tut mir leid." Das hörte sich angesichts des Geschehenem plump und lächerlich an aber ich wußte nicht, was ich sonst sagen sollte. „Es muß in der Nähe geschehen sein", meinte Richie. „Smettbo muß uns gesehen oder gehört haben." Smettbo machte eine auffordernde Drehung und flog voraus. Wir eilten ihm nach und fanden uns an einem kleinem Fluß wieder. Was wir fanden ließ uns den Atem stocken.

Durchnäßt und ohne jedes Lebenszeichen lag das kleine rosa Smettbo am Uferrand. „Oh nein", flüsterte ich und lief zu ihr hinüber. „War es ein Unfall?" Smettbo bejahte und hockte traurig neben seinem Weibchen. Das war nicht fair. Das war es nicht, was ich meinem kleinen Smettbo gewünscht hatte.

(Richie)

Ich pflückte eine duftende Blume und legte sie neben das kleine Grab, daß Ash und ich gegraben hatten. Happy trauerte ebenfalls um seine tote Artgenossin, versuchte aber tapfer Ashs Smettbo zu trösten. „Leb wohl", sagte ich leise und überließ Ash den letzten Abschied. Vorsichtig markierte er das Grab, so daß jeder es sehen würde. Jetzt verstand ich, warum Ash unbedingt ein Raupy fangen wollte, es mußte ihn an sein altes Smettbo erinnert haben. Aber so ein Wiedersehen hätte ich den beiden nicht gewünscht. Manchmal versetzte uns der Lauf des Lebens einige böse Schläge. Wir konnten nichts dagegen machen und das war noch viel schmerzhafter.

Ash hatte sein Werk beendet und wandte sich Smettbo zu. „Geh nun. Versuch jemanden zu finden, mit dem du wieder glücklich werden kannst." Als Smettbo sich nicht von der Stelle rührte, sah Ash es fragend an. „Was ist? Du bist frei. Das hast du dir doch immer gewünscht."

„Smettbo! (Ich mag nicht!)" Smettbo flog um Ash herum und tippte schließlich an die Pokébälle unter seiner Jacke. „Was...?" Mit einem gezwungenem Lächeln stellte ich fest: „Ich schätze, das einzigste Lebewesen, mit dem es jetzt zusammensein will, bist du." Er schaute Smettbo lange an. „In Ordnung. Das mußt du wissen. Aber ich glaube, daß du lieber frei sein möchtest. Ich will dich nicht in einen Pokéball zwängen." Das schien Smettbo zu gefallen und es flog mit langsam zurückkehrender Freude auf Ashs linke Schulter. „Nun dann. Azuria City wartet auf uns."

So machten wir uns also auf den Weg, ließen den traurigen Ort hinter uns und erreichten in der Abenddämmerung die direkt am Meer liegende Stadt.

(Erzähler)

„Mit der Aussicht auf eine Wiedersehen mit Misty kann es Ash kaum erwarten nach Azuria City zu kommen. In wieweit wird ein Aufeinandertreffen der beiden alten Freunde ihr Leben verändern? Wird es das überhaupt? Und kann es sein, daß Ash tatsächlich mehr als nur Freundschaft für Misty empfindet? Und wie sieht es mit Misty selbst aus? Freut euch auf die nächste Folge von Pokémon TFSTTM und laßt euch eure Fragen beantworten!"

Anmerkungen

Ich weiß. Eigentlich wollte ich es auch nicht so tragisch machen. Aber ich wollte Smettbo irgendwie zurückbringen und das wäre mit Weibchen etwas viel gewesen. Hört sich blöd an ich weiß. Nun es gibt halt nicht nur immer ein Happy End. Ich hoffe, ihr seid mir nicht allzu böse.

Ich verabschiede mich wieder und sage bis zum nächsten Mal.

Euer

Matthias

PS (gerichtet an alle Ungeduldigen): Bitte, keine Protestmails mehr. Misty kommt schon noch und zwar bereits in der nächsten Episode.

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