The Final Step to the Master 20 Pokémon Matthias Engel Normal Matthias Engel 2 2001-11-03T17:34:00Z 2001-11-03T17:34:00Z 11 7687 43821 Action/Abenteuer/Romantik Isenberg Computer GmbH 365 87 53815 9.2812 21

The Final Step to the Master

Episode 20

(Erzähler)

„Gut ein Tag ist vergangen seit Ash und sein Freunde zu ihrer Rettungsmission aufgebrochen sind. Ich denke ihr erinnert euch alle noch daran wie unheimlich schief die ganze Aktion lief. Zwar schafften es die fünf Freunde mit ein wenig größerer Hilfe von Duplica Misty aufzuspüren und gar zu befreien, doch während der Flucht wurde Ash von Missigno, dem geheimnisvollen Dämon aus vergangenen Zeiten, lahmgelegt. So mußte Misty Ash gezwungenermaßen zurücklassen." Ich pruste kurz in mein Taschentuch. „Was für eine tragische Wendung des Schicksals..." Ich sollte mich wirklich zusammenreißen, immerhin bin ich hier der Erzähler.

„Also, was werden die Freunde nun unternehmen? Findet es heraus."

Geheimes TR Versteck (Ash)

Vergeblich zerrte ich an den Fesseln, als der Trupp aus Giovanni, den Kopfgeldjägern Dana und Léon und zwei Wächtern links und rechts von mir seinen Weg durch die letzten sichtbaren Anzeichen des Verlassens der Basis zum Hubschrauberlandeplatz folgte. Die Paralyse hatte mich nahezu einen Tag außer Gefecht gesetzt. Und als meine Kräfte langsam wieder zurückkamen, mußte ich zu meiner Verzweiflung feststellen, daß ich unfähig war auch nur einen kleinen Funken an Lichtmagie zu erzeugen. Es schien, so unrealistisch das war, daß die Fesseln, deren Material ich nicht kannte, einen hemmende bis neutralisierende Wirkung hatten. Da war ich mir noch nicht ganz sicher, denn noch war ich nicht in der Lage dies zu bestimmen. Günstig geschätzt hatte ich gerade einmal ein Drittel meines Leistungsvermögen zurückerlangt.

Die hellen Scheinwerfer, die das Flugfeld beleuchteten, blendeten mich. Ein weiterer Nachteil dieser verfluchten Fesseln. Giovanni stoppte an dem wartenden Helikopter und drehte sich zu mir um. „Du weißt, Junge. Du hast uns einen großen Gefallen getan. Von vornherein warst du es, den wir haben wollten, und nicht das kleine, widerspenstige Luder." Ich verzog keine Miene. „Mein Name ist Ash Ketchum", entgegnete ich, schwieg aber ansonsten. Wenn ich auf eine Diskussion eingehen würde, würde das Giovanni nur befriedigen. Und diesen Gefallen würde ich ihm nicht tun.

Mit einem Schulterzucken bestieg Giovanni den Hubschrauber und Léon schubste mich von hinten auf den Heli zu. „Deine Freunde werden uns nie finden. Und die netten kleinen Fesseln, die du da trägst, verhindern, daß du ihnen irgendwas erzählen kannst." Erneut schwieg ich. Der Hubschrauber stieg langsam auf und ließ das Gelände hinter sich.

„Wir werden sehen", murmelte ich und dachte dabei daran zurück, daß sich Duplica unbemerkt in das Computersystem gehackt hatte. Es gab also eine gute Chance, daß meine Freunde mich fanden. Das Einzigste, was ich tun konnte, war warten und durchhalten. 

Meisterweihe I – Vier neue Meister - und ein fünfter

Prismania City Arena (Misty)

Schweigend hockte ich am Fenster des hübsch eingerichteten – obwohl mich das momentan weniger interessierte – Raumes und versuchte an gar nichts zu denken. Nur funktionierte das leider nicht so ganz wie ich es mir vorstellte. Immer wieder schien sich Ash Bild unweigerlich in mein Bewußtsein zu schleichen, wie er gelähmt und unfähig sich zu bewegen da hockte  Und da war nichts, was ich hätte tun können, als Mew mich mit ihrer Kontrolle davon geschleppt hatte. Ich wußte, daß es wahr war. Irgendwo tief in mir drin, wußte ich es.

Mit diesem Bild vermischte sich sooft die Erinnerung an die Träume – Visionen, korrigierte ich mich, die wir beide hatten. Es schienen tatsächlich Vorhersehungen der Zukunft gewesen zu sein. Unserer Zukunft. Ich ärgerte mich nicht daran gedacht zu haben, als sie mich gefangen hatten, ich hätte Ash warnen können, daß so etwas passiert, darauf vorbereiten und vielleicht...

„Du weißt... Selbst, wenn du das getan hättest, was wären die Alternativen gewesen?" erklang Mews sanfte Stimme aus der Richtung des Bettes, auf dem sich sie und Pikachu ausruhten, während Moty auf dem Fußboden daneben döste. Müde drehte ich mich zu ihnen um. Wie lange hatte ich jetzt hier schon gestanden? Minuten? Stunden? Ich wußte es nicht.

Pikachu bedachte mich mit einem mitfühlenden Blick. „Ash wäre trotzdem gekommen. Außerdem konnte niemand von uns wissen, mit was wir uns wirklich eingelassen haben." Es war erstaunlich wie gefaßt Pikachu das Ganze aufnahm. Aber mir war klar, daß sie nur meinetwegen ihre eigenen Gefühle unterdrückte. Ihre Fähigkeit zu sprechen hatte ich nahezu reaktionslos zur Kenntnis genommen. Es war keine große Überraschung mehr.

Mein Blick fiel in diesem Moment auf den kleinen Nachttisch. Auf dem fünf – Tandy war immer noch in Duplicas Obhut – normal gefärbte und fünf in verschiedenen Farben schimmernde Pokébälle lagen. Ashs Pokébälle. „Ich schätze irgendwann müssen wir es ihnen sowieso erzählen." Die Bälle der Vögel, Mews und Pikachus ignorierend, nahm ich die normalen Pokébälle und machte mich mit diesen auf hinter die Arena.

Im Freien angekommen sah ich eine Weile auf in den sternenklaren Himmel. Erinnerungen an solche Momente, die ich mit Ash hatte, kamen auf. Es waren so wenige gewesen. Wir hatten so wenig Zeit für eine normale Entwicklung einer Beziehung. Von einer Gefahr in die nächste waren wir gestolpert. Und doch... Diese wenigen stillen Momente trauter Zweisamkeit vergaß man nicht so schnell. Wer weiß, wann wir je wieder einen erleben würden...

„Nun?" Dieses Mal erschreckte mich Mews Stimme wirklich und ich wischte die Gedanken für den Moment beiseite. Ich sah noch einmal auf die Pokébälle, nahm einen kurzen Atemzug und warf dann einfach alle gleichzeitig. „Kommt raus!"

Tatsächlich war ich etwas überrascht, als der Befehl direkt beantwortet wurde. Es stimmte wohl tatsächlich, daß Pokémon die Personen, die ihrem Trainer am Nähesten stehen, als gleichgestellt ansehen. Und so stand ich fünf Pokémon gegenüber, die mich neugierig ansahen. Da waren Tauboss, Schiggy, Bisasam und...

„Wow..." Für den Moment war ich sprachlos, als ich Gluraks imposante Erscheinung betrachtete. Der weiße Körper glitzerte ein wenig in der Dunkelheit. Dann erblickte ich Smettbo – oder was einmal Smettbo gewesen war... immer noch ist... keine Ahnung – und ich war vollkommen überwältigt. Ein silberschimmernder Körper, goldene Flügel mit weißer Zeichnung, sowie weiße Gliedmaßen und saphirblaue Augen.

Ich sah zu Mew und zum ersten Mal in meinem Leben sah ich sie tatsächlich perplex, woraus man offensichtlich schließen konnte, daß sie genauso wenig Ahnung davon gehabt hatte. Die fünf Pokémon sahen uns fragend an, jedes in seiner ganz speziellen Art, auf die man wohl nicht weiter eingehen muß. Schließlich begann Glurak, überraschend ruhig. Ich hatte etwas, nun ja... Aufbrausenderes erwartet. Vielleicht die Auswirkungen der Entwicklung. „Was ist geschehen, Misty? Es ist doch etwas, oder? Das kann ich deutlich spüren." Smettbo, das neben Glurak in der Luft flatterte, ergänzte leicht gedrückt: „Es ist etwas mit Ash, oder?"

Ich schluckte schwer. Den beiden brauchte ich wohl nicht mehr viel erklären, Bisasam und Schiggy hingegen warfen sich bereits besorgte Blicke zu und auch Tauboss fragende Augen bohrten sich förmlich durch mich hindurch.

Schließlich sprudelte alles aus mir hervor. Der Kampf, die versuchte Flucht, das Zurücklassen von Ash. „Das Schlimmste war", schloß ich leise. „Ich konnte überhaupt nichts tun..." Wieder fühlte ich die Tränen kommen und diesmal gab ich ihnen nach und sank leise schluchzend auf die Knie.

„Bisa." Verwundert hob ich den Kopf an. Bisasam und Schiggy hatten sich an meine Seite gekuschelt. „Schiggy, Schiggy." Das Gefühl von etwas Weichem auf meiner Schulter ließ mich aufschauen und ich blickte direkt in Tauboss tiefe und... vertrauende Augen?

„Es ist nicht deine Schuld. Ash liegt uns allen sehr am Herzen, deswegen werden wir ihn gemeinsam suchen", erklärte Smettbo bestimmt. Glurak schenkte mir ebenfalls einen sympathisch, aufmunternden Blick und meinte milde: „Das war sehr tapfer, daß du dem so lange standgehalten hast. Ich weiß wirklich nicht – und das ist die Wahrheit – ob ich dazu in der Lage gewesen wäre."

Eine einzelne Träne rannte meine Wange hinunter. Ich war schlichtweg gerührt von all der Zuneigung. Ja, wir teilten denselben Verlust, denselben Schmerz. Und wir würden das zusammen durchstehen.

(Erika)

Leicht verschlafen trottete ich in die Küche des Wohnbereichs der Arena, aus der mir gleich der angenehme Geruch einiger seltener Pflanzen entgegenschlug, sowie eigentlich in jedem Raum. Diese hier waren morgens besonders hilfreich, um einigermaßen wach zu werden. Aber gemessen daran wie lange ich gestern aufgeblieben war, wollte sich die Wirkung noch nicht so recht einstellen.

Halb im Tran machte ich mich daran einen schönen starken Kaffee zuzubereiten. Eigentlich bevorzugte ich ja einen guten Kräutertee aber heute Morgen brauchte ich wohl etwas Stärkeres.

„Ich merke, eine harte Nacht gehabt, hm?" Für einen Moment gefror ich an Ort und Stelle, als ich die vertraute Stimme hörte. Doch eigentlich war ich eher weniger überrascht, irgendwie hatte ich so etwas erwartet.

„Guten Morgen, Celebi", entgegnete ich gefaßt und drehte mich um. Celebi hockte auf einer Stuhllehne, so daß man ihn gar nicht hätte sehen können, wenn man reinkommt und schenkte mir ein Lächeln. „Du scheinst gar nicht überrascht", meinte Celebi etwas enttäuscht. Seufzend ließ ich mich ihm gegenüber nieder. „Nicht wirklich. In letzter Zeit überrascht mich so schnell gar nichts mehr." Celebi nickte nur.

Mir war schon relativ klar, warum er hier war. Und die Tatsache, daß Celebi erst jetzt gekommen war, machte mich etwas wütend. „Du weißt, du hättest eher kommen können", murmelte ich gerade so laut, daß er es hörte. Ein Hauch von Reue huschte über sein Gesicht. „Ich bin nicht allwissend, Erika, das solltest du wissen. Ich schätze, ES hat wohl meine Sicht ein wenig vernebelt. Was geschehen ist, tut mir Leid, doch es ist jetzt nicht mehr zu ändern."

Ich wollte etwas erwidern aber kam nicht dazu, denn in diesem Moment, kam der nächste Frühaufsteher zu mir. „Morgen, Erika. Ich dachte, ich hätte jemanden gehört..." begann Mew, als sie in den Raum schwebte. „Guten Morgen, Schwester." Mew stoppte, fuhr langsam zu Celebi herum und verharrte dann in der Luft. „Du..." hauchte sie und ich war mir nicht sicher, was ich bei ihr sah. Freude, Unglauben, ein wenig Wut? Es war schwer zu sagen.

„Es ist lange her, Mew." Mew schluckte. „Ja." Ihre Stimme war etwas kalt und ich konnte ein Hauch von Verletztheit erkennen. Celebi schien das ebenfalls erkannt zu haben und beeilte sich etwas zu sagen. „Schau. Ich weiß, du bist nicht gerade glücklich darüber aber wir haben alle unsere Aufgaben. Was ich tue ist genauso wichtig wie deine Arbeit hier. Jemand muß nun mal den Zeitstrom überwachen."

Mew schwieg eine Weile und sagte dann simpel: „Ich weiß." Ein paar Tränen flossen, was wie ich gelernt hatte sehr selten bei diesen Pokémon war, und kurz darauf umarmte Celebi seine Schwester mit seinen kleinen Armen. „Du weißt, du hast mich ganz schön erschreckt", meinte Mew jetzt schon wesentlich glücklicher. Ich mußte unwillkürlich lachen. „Du mußt reden. Nach allem, was ich erfahren habe, bist du auch nicht gerade die Unschuld in Person in dieser Richtung." Celebi schmunzelte. „Familienerbe, denke ich."

Nach einer Weile Smalltalk oder besser Geschwistertratsch und einem belebenden Kaffee für mich, kamen wir wieder auf ernstere Themen zu sprechen. „Also ich schätze einmal, du bist gekommen, um mich von meinem Versprechen zu entbinden, mich unter keinen Umständen in die Sache einzumischen?" Dieses Versprechen oder besser diesen Schwur mußte ich geben, als wir damals mit unserer Mission fertig waren und Celebi ankündigte, er hätte noch eine Menge anderes zu erledigen. Was auch immer geschah, ich sollte meine Kräfte nicht verwenden, bevor er mir die Erlaubnis dazu gab. Die Welt war damals noch nicht bereit gewesen für Meister wie wir es waren und Celebi konnte die Erweckung zum Pflanzenmeister nicht einfach rückgängig machen.

„Das auch", erklärte Celebi ernst. Er sah Mew an und fügte hinzu: „Ich schätze, ihr wißt bereits, was ihr gegen Missigno unternehmen müßt?"

„Ash hatte so eine Idee..." begann Mew. „Ich bin gekommen, um euch dabei zu helfen. Wir führen die Zeremonie heute Mittag durch, wenn alle wach sind. Wir haben doch acht, oder?" Mew schüttelte den Kopf. „Mit Ash und Richie insgesamt sieben." Celebi überlegte kurz. „Das läßt sich nicht ändern. Sie brauchen eh etwas Zeit. Was uns die Möglichkeit gibt noch eine geeignete Person zu finden."

(Richie)

Unbeweglich stand ich etwas abseits des Kreises aus vier Personen. Auf der anderen Seite lehnte Erika im Schatten der Wand. Es war ein wenig kühl durch den Wind, der durch den Hinterhof der Arena wehte aber direkt im Sonnenlicht war es immer noch so heiß wie im Hochsommer.

Der Morgen war ein ziemliches Wirrwarr aus Fragen gewesen, als wir letztendlich alle aufgestanden waren und unseren Gast entdeckt hatten. Nun ich war weniger überrascht gewesen, da ich die starke Aura Celebis bereits beim Aufwachen wahrgenommen hatte, besser gesagt, die Wahrnehmung dieser Aura hatte mich aufgeweckt...

Ich studierte die Gesichter. Gestern konnten nur wenige Schlüsse über den psychischen Zustand der Gruppe gemacht werden. Um Sabrina sorgte ich mich weniger, selbst wenn bei ihr eine Art Schockeffekt stattgefunden hatte. Rocko war ruhig – nein, eher emotionslos. Das sorgte mich aber genauso wenig. Mir war klar, daß er vernünftig bleiben würde. Beide würden weniger Probleme haben mit dem, was vor ihnen lag.

Was mich wirklich besorgte, waren Misty und Duplica. Zwar schien Misty heute gefaßter als gestern aber seltsamerweise schien sie Duplica fast automatisch aus dem Weg zu gehen, während diese wiederum stets versuchte Misty etwas aufzuheitern... Was nicht gerade half.

Ein leises Geräusch erhaschte meine Aufmerksamkeit und ich drehte meinen Kopf zur Seite und zu Sparky, der auf meiner Schulter hockte. „Du bist besorgt über die beiden?" Ich war nicht verwundert. Wie ich gemerkt hatte wurde der Bund zwischen Trainer und Pokémon durch die Evolution nur noch weiter gestärkt. „Ja. Findest du nicht auch, sie benehmen sich etwas seltsam?"

„Ich weiß nicht... Mir schien, daß Mistress Misty und Mistress Duplica schon immer etwas streitsüchtig waren", erklang Shadows Stimme von der anderen Seite. Mittlerweile war mir klar, daß seine Einstellung wohl von wenigem Menschenkontakt kommen mußte. Ich hoffte nur, es würde mit der Zeit besser werden. „Das schon... Aber ich hatte immer das Gefühl, daß das nur Fassade war. Gemessen daran wie oft sich Ash und Misty früher gestritten haben... Sinnloses Aufziehen, würde ich sagen." Mit einem Blick auf Misty und Duplica, die sich gerade einen kurzen Blick zuwarfen, bevor Misty schnell wieder wegschaute, ergänzte ich: „Diese Spannung zwischen den beiden ist anders..."

„Vielleicht Nachwirkungen der Folter?" schlug Sparky vor. Nachdenklich rieb ich mein Kinn. „Nichts von dem, was Misty erzählt hat, läßt darauf schließen. Natürlich nur davon ausgehend, daß sie auch alles berichtet hat..." Shadow sah etwas angewidert drein. „Psychische Folterung... Ich bin nur froh, daß mein Typ immun dagegen ist."

Als ich etwas erwidern wollte, hatten die beiden Geschwister ihr Gespräch endlich beendet und schwebten nun in die Mitte des Kreises. Celebi schaute kurz von einem zum anderen und erhob dann seine Stimme. „Ich verstehe, daß ihr alle etwas besorgt seid, wegen dem, was wir nun vorhaben. Aber glaubt mir, sobald ihr einmal im Einklang mit eurem Element seid, wird es euch ganz natürlich vorkommen." Etwas, dem ich nur zustimmen konnte.

„Ash sagte ein Meisterzirkel wäre das Einzige was hilft, also bringen wir es hinter uns", entgegnete Misty schlicht. Es schmerzte ein wenig, sie so kühl zu sehen, aber wie schon erwähnt, im Gegensatz zu gestern war es schon ein ganzes Stück besser. Vielleicht lag es auch an ihrem Element, was ja schon teilweise zutage getreten war.

Mew fuhr fort: „Für den Prozeß müßt ihr ein Pokémon auswählen, daß euer Partner sein soll und als Fokus für die elementare Energie dient. Es muß ein Pokémon sein, das eurem Element entspricht und zu dem ihr bereits eine längere und tiefere Verbindung habt. Anders könnte der Prozeß fehlschlagen und nach hinten losgehen."

Alle bestätigten dies stumm und wählten ihre Pokémon, die keine große Überraschung waren. Misty ihr Starmie und Rocko sein Onix, obwohl ich sah, daß er liebend gerne Vulpix nehmen wollte. Sabrina sah zu Sunny, woraufhin diese an ihre Seite trat und meinte: „Ich bin auch eine Art Wächter wie Shadow. Nur auf einer etwas niedrigeren Stufe. Du brauchst trotzdem noch ein Pokémon als Partner, genauso wie die anderen." Daraufhin wählte Sabrina ihr Simsala, was auch keine Überraschung war.

Duplica sah etwas verwirrt drein und schaute dann zu den beiden Geschwistern auf. „Und ich? Was wäre dann eigentlich mein Element? Normal?" Für den Moment schien Mew keine richtige Antwort darauf zu haben. „Nimm einfach dein Ditto. Es bleibt eh nichts anderes übrig, was den Anforderungen einer engen Beziehung entspricht", sprang Celebi für seine Schwester ein. Duplica sah immer noch fragend drein, nickte aber und schluckte die Frage hinunter. Mittlerweile hatten wir alle verstanden, daß Celebi Dinge nur erklärte, wenn er wollte und direkte Fragen waren nahezu sinnlos.

Eine regenbogenfarbene Aura legte sich um die zwei Geschwister und weitete sich immer weiter aus, bis eine Kuppel aus multikoloriertem Licht Misty, Duplica, Rocko, Sabrina und ihre Pokémon vollkommen einhüllte. Trotz alledem konnte man sie immer noch erkennen, da die Hülle semitransparent war.

„Ihr, die ihr hier steht und nach der Macht eines Meisters trachtet. Euer Potential wurde bestätigt und ihr wurdet akzeptiert. Möget ihr nun annehmen, was in euch schlummert, möget ihr die Macht mit der Verantwortung nehmen, möget ihr nie eure Kräfte für euren persönlichen Erfolg oder gar Machtstreben mißbrauchen." Danach schwieg Celebi eine ganze Weile und nichts geschah, während die Gruppe erwartungsvoll zu Mew und Celebi aufblickte. Sabrina begriff als Erste, daß dies eine Aufforderung war, zu akzeptieren was Celebi gesagt hatte, und nickte wortlos. Als der Rest der Gruppe ihrer Geste folgte, schien das Licht noch einmal an Intensität zu gewinnen. „So sei es."

Beide Celebi und Mew, begannen in einer seltsamen Sprache zu sprechen. Ihre Stimmen wurden immer eindringlicher und verschmolzen in eine. Mit der letzten Silbe zersplitterte die Kuppel und vier Lichter entsprangen der purpurblauen Kugel, die sich um die Geschwister geschlossen hatte.

Das Erste war ein klares Blau, jedoch schimmernd in allen möglichen Facetten. Dieses schwebte wie ich erwartet hatte zu Misty. Sie und ihr Starmie wurden in dieses funkelnde Licht getaucht, es gab ein Aufblitzen und die Veränderung war vollzogen - ich fragte mich, ob es bei mir auch so kurz gewesen war.

Eine Meisterrobe samt Umhang umwehte elegant Mistys Figur. Ihre Haare waren noch ein Stück länger und hingen ihr frei über die Schultern. Ein einzelner weißer, achtzackiger Stern zierte ihre Kleidung. Ihr Starmie hatte sich ebenfalls verändert. Anstatt der versetzten Spitzen waren diese nun kreisrund auf derselben Höhe angeordnet mit einer Gesamtzahl von Zwölf. Die Hauptfarbe war ein dunkles Marineblau, der Ring um den Purpurrot funkelnden Edelstein hatte eine silbernschimmernde Farbe angenommen.

Mittlerweile geschah selbes mit den anderen Drei. Sabrinas Farbe war ein dunkles Violettblau, die Farbe des Zwielichts, ein purpurnes Zeichen aus einem Halbmond kombiniert mit einer kleinen Sonne prangte auf ihrer Kleidung. Während Sunny keine sichtbare Veränderung durchgemacht hatte, unterschied sich Simsala grundsätzlich nur in der Kolorierung, die der von Sabrinas Kutte glich. Der Kopf war etwas spitzer und anstatt der zwei Löffel hielt es nun zwei, sehr gefährlich aussehende Energieklingen in der Form von Katanas.

Rocko hingegen trug eine Mischung aus einer braunen Kutte mit einem grauen Umhang, bei dem man nicht einordnen konnte, ob er wirklich Grau oder ein wenig Silbern war. Auf beiden prangte ein schwarzes Steinsymbol. Sein Onix hatte die selbe Farbe wie Rockos Umhang angenommen, es wirkte fast ein wenig kristallin.

Was Duplica anging...

(Duplica)

Ich blinzelte kurz, als das Licht abebbte. Ich trug eine hellpurpurne Kutte und Umhang, nahezu perfekt mit Dittos Farbe übereinstimmend. Mein Symbol war eine seltsame silbergoldene Scheibe. Ich hätte es ja als Ying Yang bezeichnet aber es war viergeteilt und hielt die vier Symbole von Erde, Feuer, Wind und Wasser. Grundelemente, stellte ich fest. Aber das war doch eigentlich Quatsch. Misty hielt das Wasserelement, was in aller Welt war ich nun?

Außerdem, mal von der veränderten Kleidung abgesehen, fühlte ich keine Veränderung. „Was ist, Duplica?" Ich zuckte zusammen und sah auf Ditto hinunter, das sich ebenfalls nicht verändert hatte wie ich es eigentlich erwartet hatte. „Sollte ich nicht irgendeine Veränderung fühlen?" Ditto war ebenfalls verwirrt. „Ja. Ich dachte, es passiert jetzt etwas außergewöhnliches. So schön es ja ist in menschlicher Sprache sprechen zu können."

„Keine Sorge", erklang Celebis Stimme von rechts und wir drehten uns um. Die anderen waren ebenfalls herübergekommen, inklusive Erika und Richie. „Bei dir braucht es ein wenig bis sich die Kraft vollständig entfaltet", erklärte er. Wenn du mir jetzt auch noch sagen würdest, was ich nun abbekommen habe, dachte ich mißmutig aber schluckte die Frage hinunter. Ich hätte eh keine Antwort bekommen.

„Dann können wir ja jetzt gehen, oder?" Meine Blick schweifte zu Misty. Erstaunlich wie ruhig sie wirkte. Vielleicht bekam ich jetzt ja endlich eine Chance herauszufinden, was eigentlich ihr Problem war. Schob sie mir etwa die Schuld für irgendwas in die Schuhe? Ich konnte mich nicht erinnern, irgend etwas getan zu haben. Doch als ich nun erneut Augenkontakt suchte, sah sie schnell wieder zur Seite.

„Nein, Misty. Ich weiß genauso gut wie du, daß wir nicht viel Zeit haben. Aber so sind wir nicht in der Lage etwas zu unternehmen", beantwortete Mew Mistys Frage. Diese wollte etwas antworten aber Pikachu sprang auf ihre Schulter und meinte sanft: „Sie hat recht. Wir wissen doch gar nicht, wo wir anfangen sollen." Misty schwieg, nickte dann aber zaghaft.

„Und was tun wir nun?" wollte Rocko wissen und ich war froh für eine Stimme der Vernunft. Es war irgendwie eine unsichere Stimmung über die Gruppe gefallen. Hier standen wir nun, alles alte Freunde und doch plötzlich so verschieden. Es war nicht zu leugnen, daß wir alle etwas besorgt über das waren, was wohl vor uns lag. Was auch immer das war...

„Es wird das Beste sein, wir teilen uns auf", erklärte Erika. „Jeder von euch braucht noch eine Menge Erfahrung im Umgang mit seinen Kräften. Selbst, wenn wir Team Rockets Hauptquartier finden, wo sie Ash wahrscheinlich hingebracht haben, können wir nicht einfach dort reinrennen. Wir könnten ein wenig Rückendeckung gebrauchen." Das war ein sinnvoller Vorschlag. „Ich bin sicher, wir kriegen eine Menge Leute zusammen, die uns helfen wollen", gab ich zu bedenken und die anderen nickten.

„Gut. Ich werde dann versuchen dieses HQ aufzuspüren und ein wenig auszukundschaften. Ich habe schon etwas mehr Erfahrung und mein Element ist mir dabei wesentlich hilfreicher", ergriff Richie die Initiative. Sabrina neben mir schenkte Richie einen langen, abschätzenden Blick, nickte dann jedoch. „Gut, und der Rest von uns geht einzeln wie Erika gesagt hat und sucht Leute, die bereit sind uns zu helfen. Erika hat recht. Wir werden genug mit Missigno zu tun haben und können uns nicht auch noch um den Rest kümmern."

Erneut fiel in diesem Moment mein Blick auf Misty und mir kam eine Idee. „Ich finde, Misty sollte nicht alleine gehen. Nicht in diesem Zustand. Ich denke, ich werde mit ihr gehen. Allein schon, weil ich eh keine Ahnung habe, wozu ich eigentlich fähig bin." Dieses Mal erwiderte Misty meinen Blick aber es war nicht viel zu erkennen. Für einen Moment blitzte ein wenig Trotz darin auf und ich dachte schon, sie würde mein Angebot abweisen, aber dann schien sie sich zusammenzureißen. „In Ordnung." Es war eine simple Bestätigung. Aber das reichte mir vorerst.

Randbezirke der Safari Zone (Erika)

Es war schon spät, als Celebi und ich endlich unser Ziel erreichten. Wir waren noch einige Kandidaten durchgegangen, die den Anforderungen der achten Person entsprachen, bevor die Gruppe sich aufgeteilt hatte,. Der allgemeine Konsens war, daß die Person in die Gruppe passen mußte, da wie Mew bemerkte die Harmonie ein entscheidender Faktor sein würde. So reduzierte sich die Auswahl rapide. Vivien war zu unerfahren und mit Rocko hatten wir schon eine ähnliche elementare Kraft. Wir brauchten etwas Stärkeres. Koga und Aya wurden aufgezählt aber gleich wieder verworfen. Ihr Element war zu anfällig. Major Bob war zu, uhm... extravagant und paßte einfach nicht. Pyro würde ein starkes Element beitragen aber er war viel zu alt und niemand kannte ihn wirklich gut.

Zum Glück brachte uns Pyro zumindest auf eine Lösung. Sabrina hatte vor kurzem mit ihm gesprochen und er hatte ihr von einer sehr hoffnungsvollen, jungen Person erzählt, die sicher eine gute Feuertrainerin werden könnte. Nun sie war nicht wirklich eine Trainerin, Züchterin würde eher zutreffen, wenn überhaupt. Auf jeden Fall kannten sie sowohl Misty, als auch Rocko, was ihr einen großen Bonus verschaffte. Jetzt galt es nur noch ihr das schonend beizubringen...

„Wohin?" wandte ich mich an Celebi, der etwas über meiner Schulter schwebte. Unschlüssig stand ich vor dem breiten Gelände. Auf einem Schild über dem Eingang stand in großen Buchstaben gedruckt: Big P Ranch.

„Ich schlage vor wir gehen erst mal die Stallungen absuchen. Um diese Zeit ist wahrscheinlich, daß sie dort ist." Ich nickte und machte mich auf dem Weg. Die Größe der Ranch beeindruckte mich und vom Aussehen einiger Pokémon, die ich auf meinem Weg erblickte, war mir klar, warum diese so geschätzt wurden.

Die Ställe waren leer, also begaben wir uns weiter zu den Gattern, wo ein paar Tauros friedlich grasten. Ein Arkani hockte wachsam auf einem Zaunpfeiler. Etwas weiter war ein größeres Gatter, das offensichtlich fürs Reittraining benutzt wurde.

Das Scharren von Hufen ließ mich zur Seite blicken. Am anderen Rand kam gerade ein prächtig aussehendes Gallopa zum Halt und dessen Reiterin schwang sich behende hinunter. Sie tätschelte ihr Gallopa, festigte ihren Zopf und führte es dann zur Pforte.

Dort wartete ich auch schon auf sie. „Lara Laramie, schätze ich?"

(Lara)

Bis hierhin war mein Tag normal verlaufen. Tägliche Arbeit, tägliches Training, Gallopa war erneut ein wenig schneller geworden und auch die Kondition schien wieder besser als in der vergangenen Woche, wo es ein wenig geschwächelt und ich schon befürchtet hatte, Gallopa hätte sich etwas eingefangen. Wie gesagt bis hierhin war alles normal abgelaufen.

Als ich die junge Frau am Gatter lehnen und interessiert zu mir rüberschauen sah, hatte ich gleich so ein Gefühl, daß bald nicht mehr alles so normal sein würde. Die Frau hatte schwarzblaue Haare, ein elegantes Kleid mit Blumenbestickungen u.ä., sie kam mir von irgendwoher bekannt vor, doch konnte ich sie im Moment nicht zuordnen. Das Wesen über ihrer Schulter war mir allerdings unbekannt. Es schien eine Art Pflanzenpokémon zu sein aber was für eins wußte ich nicht. Jedenfalls lebte es nicht hier auf der Ranch oder dem dazugehörigen Schutzgebiet. Wenn es überhaupt in Mengen existierte, was ich doch stark bezweifelte.

„Lara Laramie, schätze ich?" stellte die Frau fest. „Wer möchte das wissen?" gab ich zurück, nicht bereit nachzugeben. Erst einmal, wollte ich herausfinden, mit wem ich es zu tun hatte, bevor ich ein Gespräch anfing. Es kam nämlich nicht selten vor, daß irgendwelche Schmeichler, Betrüger und anderer Abschaum auf die Ranch kam. Nun niemand würde es wagen etwas zu versuchen, wenn mein Arkani in der Nähe war. Dieses war bereits elegant zu uns herübergekommen.

Die Frau schwieg kurz und lächelte dann. „Soviel zu meinem Bekanntheitsgrad." Sie machte eine merkwürdige Geste und wie von Zauberhand hatte sie ein kleines, mehrfarbiges Objekt in der Hand. Sofort verstand ich. „Erika, Prismania City Arenaleiter." Ich nickte dumpf, war aber immer noch etwas perplex von ihrem kleinem Trick. „Was verschafft mir die Ehre?"

Gerade als die junge Arenaleiterin eine Antwort geben wollte, zuckte das merkwürdige Pokémon zusammen. „Duckt euch!" Meine Instinkte übernahmen die Kontrolle und ich verdrängte die Verwunderung über die Fähigkeit des Pokémons zu sprechen ganz weit in die hinterste Ecke meines Bewußtseins.

Blitzschnell tauchte ich zu Boden, gleichzeitig stieß sich Erika vom Geländer ab und vollführte einen eleganten Rückwärtssalto, den man ihr gar nicht zugetraut hätte. Kurz darauf fegte etwas extrem Heißes über die Stelle, wo wir uns eben noch befanden. Der doppelte Feuerstrahl war eine Mischung aus Kobaltblau und Schwarz und jagte einen Schauer meine Wirbelsäule hinunter. Ich wollte gar nicht wissen, was das ausgelöst hatte.

Trotzdem drehte ich mich um und was ich sah, ließ mich augenblicklich wünschen, das hier wäre nur ein schlechter Alptraum. Ich kannte nun ja Pyros Hundemon aber gegen diese Kreaturen vor mir war Pyros Hundemon ein niedliches Welpchen...

Die Farbe der abnormalen Pokémon erreichte ein so tiefes Schwarz, daß es scheinbar jeden Funken Licht in seiner Gegend aufsaugte. Die Augen glühten in einem schauderhaften Rot. Es waren gut ein halbes Dutzend, die sich in einem Halbkreis vor uns aufgebaut hatten.

Gallopa machte unsicher einige Schritte rückwärts in die Koppel hinein, selbst Arkani schaute nicht gerade selbstbewußt drein, blieb aber ansonsten unbeweglich. Ich sah unschlüssig zu Erika, die einen genervten Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. „Laufen?" Sie blickte sich um, wieder zurück zu den grollenden... was auch immer. „Nein... Das würde nichts bringen." Sie schimmerte kurz in einer blattgrünen Aura und vom nächsten Moment auf den anderen hatte sich ihre Kleidung vollkommen geändert. Momentan hatte ich aber weniger Zeit darauf einzugehen, denn die ersten der merkwürdige Hundemons kamen näher.

Erika brachte drei Pokébälle zum Vorschein. Ein Duflor, Tangela und Bisaknosp erschienen. Das unbekannte Pokémon hielt sich etwas zurück. „Ich glaube, das wird nichts. Ich kann gegen beide Typen nicht viel ausrichten." Dessen Trainerin (?) nahm das nur nebenbei zur Kenntnis und bereitete bereits eine Attacke vor.

„Solarreserve aktivieren." Alle drei Pokémon begannen wie zur Vorbereitung eines Solarstrahls zu leuchten. Erika brachte ihre Hände vor der Brust zusammen. "LUNARWELLE!" Drei andersfarbige Solarstrahlen mixten sich mit Erikas eigenem – wie auch immer sie das machte – und kombinierte sich in einem flächendeckenden Angriff aus schimmernden Licht.

Der Einschlag rief eine kleine Explosion hervor und als ich wieder etwas erkennen konnte, waren es nur noch vier Kreaturen, die dort standen. Nur waren diese jetzt noch erregter. Ein Blick auf Erika und ihre Pokémon sagte mir, daß diese noch geschwächt von dem Kraftaufwand waren.

Ich zögerte nicht lange, als die vorderen zwei Kreaturen auf uns zusprangen. „Arkani, Turbotempo kombiniert mit Bodycheck. Gallopa, Feuerwirbel auf die anderen beiden!" befahl ich und in perfekter Synchronisation traten beide Pokémon in Aktion. Arkani rammte gleich beide Hundemons innerhalb eines Augenzwinkerns. Die anderen beiden wollten ebenfalls vorpreschen, fanden sich aber in einer Wand aus Flammen wieder.

Arkani befand sich mittlerweile zwischen seinen zwei Gegnern. „Arkani, Agilität und Doppelkick!" Als ob es darauf gewartet hatte, teilte Arkani in atemberaubender Geschwindigkeit harte Tritte mit seinen Vorderpfoten aus und ließ die Hundemons zurückweichen.

Nun sah ich meine Chance gekommen, da sich Arkani und Gallopa nun auf den jeweils gegenüberliegenden Seiten befanden. „Feuertornado!" Simultan spieen Arkani und Gallopa einen Feuersturm, auf den selbst Pyros Magmar stolz sein könnte. Beide Angriffe trafen sich über den vier Kreaturen und erzeugten ein wirbelndes und heulendes Inferno aus Flammen um diese herum. Eine meterhohe Flammensäule schlängelte sich gen Himmel und ich mußte meine Augen gegen das ausbrechende Licht abschirmen.

Als die Flammen langsam erstickten, zeugte nur noch verbranntes Gras und rauchende Asche von der ehemaligen Existenz der Kreaturen. „Wow..." brachte Erika nun hervor. „Ich wußte nicht, daß Dämonenpokémon schwach gegen ihr eigenes Element sind." Das unbekannte Pokémon nickte schwach. „Ich auch nicht..."

(Erika)

Geduldig wartete ich ab bis das jüngere Mädchen, was mir gegenüber saß, die ganze Geschichte verarbeitet hatte. Lara hatte angeboten, ich könnte über Nacht hierbleiben und ich hatte die Gelegenheit dann auch gleich beim Schopf ergriffen.

Nachdenklich studierte ich Laras Gesicht. Sie war definitiv verwirrt und ich konnte ihr das nicht verübeln. Ich war wohl in ungefähr derselben Verfassung, als vor einigen Jahren Celebi zu mir gekommen war und mich um Hilfe bat. Gut, es war etwas anders aber im Gegensatz zu den andern, die mehr oder weniger – so blöd das jetzt auch klang – damit aufgewachsen waren, konnte ich Laras Gefühle im Moment wohl am ehesten verstehen.

Als sie nach einigen Minuten immer noch nichts gesagt hatte und nur nachdenklich ins Leere starrte, stand ich auf, setzte mich dann neben sie und legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter. Lara sah auf und begegnete meinem Blick. Ich bemühte mich um ein aufmunterndes Lächeln. „Glaub mir, ich weiß wie du dich fühlen mußt. Das ist sicher alles sehr verwirrend und plötzlich. Glaub mir, niemand zwingt dich etwas zu tun." Celebi auf der anderen Seite wollte widersprechen aber ich gab ihm einen warnenden Blick und er schwieg – für den Moment.

Lara schien jetzt noch verwirrter, was wiederum mich verwirrte. „Hä... Wovon redest du? Ich finde den Gedanken cool." *Schweißtropfen Erika* Das traf mich jetzt unvorbereitet und ich fragte verblüfft: „Und warum warst du dann die ganze Zeit so nachdenklich?" Ein Hauch von Traurigkeit trat in ihre Augen und mit abwesender Stimme meinte sie: „Ich habe nur darüber nachgedacht, was sie dem armen Ash wohl antun und wie schrecklich das für Misty sein muß. Kannst du das nicht verstehen?" *Erika fällt im Animestil zu Boden* Die simple Einfachheit der Antwort machte mich sprachlos.

Schnell fing ich mich wieder und entgegnete hastig: „Natürlich, versteh ich das. Aber... hast du gar keine Angst vor dem, was mit dir passieren könnte?" Es war einen Moment still. Lara schien kurz zu überlegen und antwortete dann mit einem selbstsicheren Grinsen: „Nö." *Schweißtropfen Erika UND Celebi*

Besorgt kam Celebi zu uns hinübergeschwebt und sah Lara scharf an – sie zuckte nicht mal! „Kind, das ist kein Spiel. Gerade das Element Feuer ist eines der verzehrendsten Grundelemente. Es ist schwierig zu meistern und kann sehr gefährlich selbst für dessen Manipulator werden", erklärte mein Wächter ernst. Erstaunlicherweise hatte sich Laras selbstsicherer Gesichtsausdruck nicht geändert. „Hey, ich bin kein kleines Baby mehr, Alter. Wenn ich es schaffe ein Gallopa jedes Jahr zu einem neuen Rekord zu trimmen und nebenbei noch ein wenig Pokémontraining zu machen, dann krieg ich das auch hin. Außerdem, wenn die da das kann", sagte sie und zeigte auf mich, „dann kann ich das schon lange." Ich wollte protestieren, kam aber nicht dazu. „Und Ash ist in Schwierigkeiten. Er hat mir damals aus der Klemme geholfen, ohne ihn hätte Ponita sich vielleicht nie entwickelt, und da ist es doch ganz natürlich, daß ich helfe. Also wann fangen wir an?"

Das hatte sie fast alles in einem Atemzug gesagt und war nicht mal außer Atem. Ich sah perplex zu Celebi hinüber aber bekam nur einen perplexen Blick zurück. Dieses Mädchen war äußerst merkwürdig. Andererseits hatten wir nicht alle unsere kleinen Angewohnheiten...?

„Morgen", beantwortete Celebi schließlich ihre Frage. „Jetzt sollten wir uns alle erstmal ausruhen. Ich verspreche dazu werdet ihr sobald nicht mehr kommen."

(Celebi)

Es war noch früh am Morgen, nur kurz nach Sonnenaufgang. Lara hatte wie ich es erwartet hatte nicht viel Schlaf bekommen und uns dementsprechenden mit ihrem übertrieben optimistischen Enthusiasmus mitaufgeweckt. Nun jetzt waren wir einmal auf und da war es eh egal.

Nach einem ausgiebigen und – wie sowohl Erika, als auch ich bemerkt hatten – äußerst schmackhaften Frühstück hatten wir uns nach draußen begeben. In diesem Moment standen wir inmitten der Pferdekoppel zusammen mit Laras Gallopa und Arkani.

„Du sagst, ich müßte mich entscheiden?" wollte Lara nun bestimmt schon zum zehnten Mal heute Morgen wissen. Mir entwich ein genervter Seufzer. „Ja, Kind. Du mußt..."

„Ich habe dir schon mal gesagt, ich bin kein Kind mehr", schoß Lara zurück. Ich lachte nur amüsiert. „Im Vergleich mit mir bist du noch ein Säugling, meine Liebe. Gerade erst geschlüpft." Lara schnaubte und murmelte: „Besserwisser." Sie verstummte für einen Moment. „Ok, da du gesagt hast, es geht hier um eine enge Bindung, werde ich wohl Gallopa hier nehmen", erklärte sie schließlich und legte ihrem Pokémon eine Hand auf den Rücken und warf Arkani einen bittenden Blick zu. Dieses nickte nur verstehend.

Gut, das war endlich geschafft, dann konnten wir ja endlich anfangen. Du meine Güte, die hatte mich schon angesteckt! Ein wirklich merkwürdiges Mädchen... „In Ordnung. Bleibt so wie ihr jetzt seid und laßt mich einfach machen. Ich hoffe nur, daß das funktioniert. Feuer ist nicht gerade etwas, was ich gut beherrsche."

Ich schwebte über Lara und ihr Gallopa und begann den gleichen Prozeß wie noch gestern zusammen mit Mew. Ich wünschte dieses Mal nur meine Schwester wäre ebenfalls hier. Wie gesagt Feuer war nicht unbedingt etwas, was ich allein gerne weiterreichen würde. Aber was getan werden mußte, das mußte eben getan werden.

Also schloß ich die Augen und ließ meine Kraft um mich herumfließen, als ich in eine tiefe Meditation abtauchte und die höheren Mächte, die uns erschaffen hatten, um Annahme meiner – unserer – Wahl zu bitten. Es war schwer, da ich das Element direkt berühren mußte. Gegen die Vier von gestern war ich gewappnet gewesen aber gegen Feuer war ich nun mal nicht gefeilt.

Die zehrende Hitze ignorierend stieß ich weiter vor bis ich im Zentrum war. Eine langsame, schwerwiegende Prozedur, die für die Personen in meiner Umgebung bestimmt die Wirkung mehrerer Minuten haben mußte. Schließlich erreichte ich mein Ziel und durchbrach die letzte Barriere, ein unwiderruflicher Beweis der Akzeptanz. Mein Geist nahm die leuchtende feuerrote Kugel mit sich und im nächsten Moment war mein Bewußtsein wieder zurück in der Realität.

Wie gestern nahm ich Lara ihren Eid ab und ließ dann die elementare Kugel aus Licht frei. Als der Glanz um sie verblaßte, trug sie eine wallend feurige Kutte, die aussah, als ob sie vollkommen aus Flammen bestand. Der Umhang war ein helles Gold und ihr Zeichen eine simple rote Flamme mit einem gezackten Ring darum.

Ihr Gallopa hatte ein paar geringe farbliche Veränderungen durchgemacht. Die Haut war etwas Weißer und das Horn auf seiner Stirn war ein pures Rot. Das wirklich auffallende waren die beiden zarten aber gleichzeitig kräftig wirkenden saphirblauen Flügel.

Auch Laras Arkani schien die Veränderung mitgemacht zu haben es war aber nichts Auffallendes zu sehen, bis auf die leicht dunklere, noch ein Stück mehr zu Rot hin tendierende Haut- oder besser Fellfarbe.

Ich merkte, daß ich nur flach atmete von der Anstrengung, und nahm mir einige Momente, um wieder klar denken zu können. „Das hätten wir also geschafft." Lara bestaunte beeindruckt ihr Gallopa. „Und du kannst damit jetzt wirklich fliegen", fragte sie, wohl keine echte Antwort erwartend. Gallopa schnaufte kurz und erwiderte sarkastisch. „Was denkst du wohl." Einen kurzen Augenblick war sie tatsächlich erschrocken aber die alte Einstellung kehrte schnell zurück und sie meinte fasziniert: „Cool." Ich seufzte. Das würde noch lustig werden...

Etwas erregte meine Aufmerksamkeit. Meine sensiblen Sinne schlugen an, als das unbestimmte Gefühl der Gefahr sich breit machte. Nicht gerade jetzt! Aber es ließ sich nicht leugnen. „Vorsichtig", zischte ich. „Etwas ist hier..." Die beiden Mädchen sahen sich um, Erikas Kleidung wechselte zu ihrer Meisterrobe. „Wo? Ich sehe nichts..." begann Lara irritiert, bevor sie ein ohrenbetäubend lautes Grollen unterbrach, das uns allen – mich eingeschlossen – durch Mark und Bein ging. Wir fuhren erschrocken in die Richtung des Grollens herum und sahen uns kurz darauf mit einem nahezu zehn Meter großen Garados konfrontiert!

(Lara)

Konfus sah ich mich um, konnte aber nichts erkennen auf das Celebis Warnung zurückzuführen gewesen wäre. Leicht genervt setzte ich an: „Wo? Ich sehe nichts..." Doch ich kam nie dazu zuende zu sprechen. Das folgende Grollen war fürchterlicher als alles, was ich je gehört hatte, und ich war fast sicher, daß mein Herz für einen Moment stehengeblieben war.

Was ich nun sah, als ich mich umdrehte, konnte nur als ein überdimensionaler Alptraum beschrieben werden. Ein gut zehn Meter hoher Alptraum mit einem gewaltigen Schlund und messerscharfen Reißzähnen, die an überdimensionale Stalagmiten erinnerten und ich war nicht gerade scharf darauf mit ihnen Bekanntschaft zu machen.

Das Garados hatte eine braunrote Farbe wie verhärtetes Blut. Die kleinen Flügel wirkten kräftig und es hielt sich mit ihnen gut einen Meter über dem Boden, wobei es fast aussah, als ob es schwebte. Alles in allem wirkte dieses Garados mehr wie ein Drache als die normalen Typen – als ob die nicht schon schlimm genug waren. Ein Garados war der Schrecken eines jeden Feuertrainers.

„Woah! Das ist mal was anderes", brachte Erika neben mir hervor und rief umgehend einen Blütensturm hervor, der ähnlich einer Rasierblattattacke wirkte aber wohl mehr einen Blättertanz darstellte. Das Garados sah den Angriff kommen. Seine Augen blitzen Weiß auf und die Attacke wurde von einer solch gewaltigen Windhose weggewischt, daß wir alle schleunigst zur Seite springen mußten.

Jetzt war ich wütend und wollte auch endlich einmal sehen, zu was ich eigentlich fähig war. In mich hineinfühlend schöpfte ich aus meiner Kraftquelle – ich hatte schnell verstanden wie das gemacht werden mußte – und versuchte mich an einem Flammenwurf wie ich ihn Dutzende Male von meinen und anderen Pokémon gesehen hatte. Das Ergebnis war eine kleine Stichflamme, die nicht mal ein Myrapla hätte ansengen können.

„*Schweißtropfen Lara* Ups..." Urplötzlich war das Garados über mir und fletschte seine riesigen Reißer. Panik machte sich in mir breit aber wenige Meter bevor es mich erwischen konnte, tauchte Celebi wie aus dem Nichts neben mir auf und im nächsten Augenblick waren wir einige Meter außer Reichweite.

Ich bekam einen tadelnden Blick von Celebi. „Du siehst, doch nicht so einfach, was?" Dieses Pokémon nervte mich schon seit es das erste Mal seinen Mund geöffnet hatte. Aber ich schätzte, daß beruhte auf Gegenseitigkeit. Triezend streckte ich Celebi die Zunge raus und erwiderte keß: „Ich fang doch gerade erst an. Das nächste Mal klappt das bestimmt." Er schaute mich nur belustigt an und irgendwas in mir sagte mir, daß dem wohl nicht der Fall sein würde.

„Na, jetzt laß mich erst mal. Hoffentlich bin ich noch nicht eingerostet." Celebi preschte vor und baute sich vor dem Garados auf. Ein aberwitziges Bild. Das kleine Pflanzenpokémon wirkte wie ein Zwerg gegenüber diesem Ungeheuer. Garados sollte aber bald verstehen, daß Größe nicht alles war.

Abschätzend seinen Gegner musternd verharrte Celebi in der Luft und wartete anscheinend nur auf einen Angriff. Der kam, mit erstaunlich brutaler Schnelligkeit. Doch bevor Garados blinzeln konnte, war Celebi hinter diesem. Das war kein Teleport gewesen, man hatte nicht mal die kleinste Bewegung oder Luftverzerrung wahrgenommen. Verwirrt durch das plötzliche Verschwinden seines Zieles konnte Garados sein Manöver nicht mehr abbrechen und krachte den Kopf voran in den Boden. Nur schade, daß dies hier Gras war, sonst hätte es wohl eine härtere Wirkung gehabt.

Celebi fackelte nicht lange, sondern sandte eine unheimliche schnelle Welle aus... Irgendwas auf seinen Gegner. Ich konnte es nicht beschreiben. Es sah aus wie ein ständig wechselndes Gemisch aus Farben. Der Angriff auf jeden Fall war verheerend. Zuerst wurde Garados förmlich zerrissen wie es aussah, dann in die Luft gehoben und hart gegen die Umzäunung geschleudert. Das würde wieder Geld kosten, stellte ich seufzend fest. Aber mein Leben war mir momentan doch lieber.

Grinsend schwebte Celebi wieder zu Boden. „Seht ihr. Ich kann's noch." Bevor er etwas erklären konnte, erschütterte ein weiteres Grollen die Luft. Verstohlen sah ich zu Garados' Aufschlagstelle hinüber und schnappte ungläubig nach Luft. Es hatte sich wieder aufgerichtet und schien nicht minder fit und unverletzt wie zuvor. Nur war es jetzt eindeutig wütend. Und ein normales wütendes Garados konnte schon tödlich sein.

„Wie zum...?" Donner grollte und der ganze Himmel begann sich mit pechschwarzen Regen- und Gewitterwolken zuziehen. „Regentanz", stellte Erika unnötigerweise fest. „Halt dich ja zurück." Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und machte ein paar Schritte rückwärts. Erika hatte mittlerweile ihre Pokémon herausgelassen und diese bereiteten sich jetzt auf einen kombinierten Angriff vor.

Garados ließ sie gar nicht erst soweit kommen. Eine gigantische Drachenwut fegte Tangela und Bisaknosp zu Boden und eine meterbreite Hydropumpe blies Duflor ein ganzes Stück über das Feld. Erika war einen Moment abgelenkt und fing sich einen furiosen Schwanzhieb ein, der sie fast ohnmächtig schlug.

Das Monstrum drehte seinen Kopf zu mir und meinen Pokémon. Ich wußte es war sinnlos. Selbst eine kombinierte Attacke wie gestern würde unter diesen Umständen nichts bringen. Mit Entsetzen stellte ich fest wie sich Energie im Maul des Garados sammelte und zu einer stetig anwachsenden, gelben Kugel wurde. „Alles in Deckung!" rief ich, doch als der breite Hyperstrahl auf uns zuflog, wußte ich, daß es zu spät war...

Ich schloß die Augen und wartete auf den Einschlag, der nie kam. Verwirrt blinzelte ich und erkannte Celebi vor uns in der Luft schwebend. Er atmete hart und eine grüngelbe Aura schimmerte um ihn. „Leg dich nicht mit mir an", grollte er und begann Garados mit einem Sturm aus Attacken zu bombardieren, die aber alle mehr oder weniger sinnlos waren.

Eine mißgeleitete Hydropumpe streifte Arkani mit immer noch enormer Intensität und fegte es zu Boden. Wut stieg in mir auf. Zorn und Kampfleidenschaft. So leicht würde ich es diesem Ding nicht machen. Ich war eine Siegerin und alle Wörter, die etwas mit aufgeben zu tun hatten, exsistierten in meinem Wortschatz nicht. Meine Pokémon hatten diese Philosophie übernommen und so stand Arkani schon wieder und schüttelte wütend das Wasser aus seinem Fell.

„Kommt", sagte ich und ließ die Leidenschaft in mir mein Feuer nähren. In diesem Augenblick fühlte ich zum ersten Mal wirklich, daß ich und meine beiden Pokémon eine Einheit waren. Vorsichtig schöpfte ich diesmal aus dem Pool der Kraft in mir und konzentrierte mich auf das, was ich wollte. Ich spürte die Kraft meiner Pokémon sich mit der Meinigen mischen.

„SONNENTAG!" Gepeinigt schreckte das Garados einen Meter zurück, als die Sonne breit und wärmer als zuvor durch die Wolkendecke brach, die Wirkungen des Regentanzes neutralisierend und sogar übertreffend.

Als ob sie darauf gewartet hätten, rasten vier Solarstrahlen aus verschiedenen Richtungen auf Garados zu und diese verfehlten ihre Wirkung nicht. Celebi ergänzte das Kreuzfeuer noch mit seinem eigenen und fesselte das Garados an Ort und Stelle.

Jetzt sah ich meine Chance gekommen. Feuer hatte wieder die Oberhand und ich würde das ausnutzen. „Arkani, versuche es mit einem Feuerwirbel dort zu halten, wo es ist." Arkani bestätigte und ich schwang mich behende auf Gallopas Rücken. „Auf geht's, Gallopa!" rief ich enthusiastisch. „Aber klar doch." Es stieß sich vom Boden ab und schlug ein paar Mal kräftig mit den Flügeln um Balance zu erhalten. In der Zwischenzeit hatte Arkani seine Attacke gestartet und das war kein Feuerwirbel mehr, sondern mehr wie der Tornado, den wir gestern benutzt hatten.

In einem galanten Bogen nährte Gallopa sich der riesigen Monstrosität, die momentan panisch um sich schlug und gleichzeitig versuchte das Kreuzfeuer fernzuhalten. Meine Kraft konzentrierend rief ich ein auraartiges Schild aus Flammen herbei und legte es um Gallopa und mich. Erst war es nur ein feiner Film, kaum sichtbar, doch dann sog ich immer mehr Wärme in den feurigen Schweif, bis hin zu den Solarstrahlen.

Nicht mehr torpediert sah Garados zu uns auf und wollte schnell irgend etwas tun... „FEUERMETEOR!" Wie ein Blitz in etwas einschlug, so kollidierte Gallopa mit Garados. Ich fühlte die Wucht des Aufschlags, ließ aber in meiner Konzentration nicht locker und trieb uns immer weiter voran. Schließlich hatten wir uns mitten durch die gigantische Seeschlange gefressen und brachen auf der anderen Seite wieder heraus. Ich vernahm einen klagenden, schmerzerfüllten Aufschrei, dann ein Aufschlag wie, wenn ein nasser Sack zu Boden fällt. Ich drehte mich und stellte mit Befriedung fest, daß das Garados reg- und leblos am Boden lag mit einem gewaltigen, klaffenden und schwarzen Loch durch seinen Körper.

Befriedigung und Freude wallten in mir auf und ich stieß einen Siegesschrei gen Himmel aus.

(Erika)

Etwas später hatten wir uns alle ausgeruht und regeneriert. Der Gedanke, daß wir den Schreck für heute schon hinter uns hatten, war jedoch eine falsche Annahme. Das mußten wir feststellen, als Celebi ohne Umschweife eröffnet hatte, er müsse jetzt gehen und wir sollten von hier an alleine klarkommen.

„Jetzt, wo es drauf ankommt, haust du ab?" wendete sich Lara etwas erzürnt an Celebi. Wir hatten uns erneut draußen versammelt, nachdem Lara ein paar Dinge für die Reise, wo auch immer diese hingehen würde, eingepackt hatte. „Ein schöner Freund bist du..." Ich hielt die junge Feuermeisterin zurück und hoffte nur sie würde mich nicht verbrennen.

„Ich habe ein paar Dinge zu klären. Wenn es zur Konfrontation mit Missigno kommt, werde ich da sein, versprochen. Aber die Anwesenheit des Dämons hat einige erhebliche Schwankungen im Raum- und Zeitkontinuum hervorgerufen, die behoben werden müssen.

„Und was sollen wir nun tun? Wir haben uns erst in einigen Tagen wieder verabredet", wollte ich wissen. Celebi richtete seine Aufmerksamkeit erneut auf Lara und meinte. „Du bist noch lange nicht auf dem Höchstmaß deiner Kräfte. Und ich glaube mir ist klar geworden, woran das liegt."

„Es ist nicht meine Schuld!" protestierte Lara, bevor Celebi weiter erklären konnte. „Das ist mir bereits bewußt geworden. Ich empfehle, daß ihr eine kleine Reise rüber nach Johto macht."

„Nach Johto?" echoten wir im Chor und starrten Celebi ungläubig an. Celebi nickte nur ernst und fuhr fort: „Um genau zu sein nach Teak City. Sucht dort Ho-oh auf. Ich bin sicher er wird Lara weiterhelfen und euch noch einige wichtige Tips geben können." Mit diesen Worten verschwand Celebi vor unseren Augen und ließ uns verdutzt zurück.

Lara und ich sahen uns an und ich konnte erkennen, daß Laras Ehrfurcht wohl noch meine übertraf, was mich nicht wunderte. „Ho-oh?" brachten wir gleichzeitig hervor und schnappten nach Luft.

(Erzähler)

Ich beobachte wie Lara und Erika auf Gallopa in Richtung Johto fliegen. „Was wird sie in Teak erwarten. Welche neuen Geheimnisse offenbaren sich ihnen und wird der mysteriöse Phönix und Feuergott ihnen wirklich helfen können? Noch ahnen die beiden Mädchen nicht, daß die Reise nach Teak City zu einem Treffpunkt aller werden soll, um sich endgültig auf den unwiderruflichen Kampf vorzubereiten."

Anmerkungen des Autors

Geschafft. Ich gebe zu ein Großteil dieses Kapitels war recht fade, im Gegensatz dazu, was ihr sonst von TFSTTM gewohnt seid. Ich habe die ganze Geschichte mit der Weihe bereits so kurz geschrieben wie mir möglich war und trotzdem füllt sie gut die Hälfte des Kapitels. Die ganzen Beschreibungen mußten einfach sein und das ist auch das Problem mit so vielen Hauptpersonen. In solchen Situation artet alles in ellenlangen Beschreibungen aus. Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse.

Das war's dann. Die nächsten Kapitel werden wohl etwas kürzer, weil ich mich ja jeweils nur auf einen (respektive zwei) Charakter(e) konzentriere. Aber ich mache lieber keine Versprechungen, das klappt bei mir in dieser Hinsicht nicht.

Ja ne, euer

Matthias

The Final Step to the Master©2000-2002 by Matthias Engel

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