The Final Step to the Master 22 Pokémon Matthias Engel Normal Matthias Engel 2 2001-11-03T17:34:00Z 2001-11-03T17:34:00Z 9 6237 35551 Action/Abenteuer/Romantik 296 71 43659 9.2812 21

The Final Step to the Master

Episode 22

 (Erzähler)

„In der letzen Folge konnten wir verfolgen wie Sabrina ihre Trainingsphase durchlief. Überraschenderweise erfuhren wir, daß ihr angeboten wurde ein Mitglied der Elitetrainer zu werden. Zu diesem Zweck durchlief sie einen harten – selbstgewählten – Test. Als Dana und Léon auftauchten wurde es kompliziert aber Sabrina realisierte rechtzeitig ihre wahre Kraft und erarbeitete sich so auch das Vertrauen und die Mitarbeit der anwesenden Elitetrainer.

Heute folgen wir..." Ich schaue zum Autor. „Wem eigentlich? Haben Ihre Majestät sich jetzt schon entschieden?" Ich weiche etwas unter dem scharfen Blick des Autors zurück. Ich sollte wirklich meinen Sarkasmus unter Kontrolle kriegen. „Ich überlege mir das noch mal mit der Umbesetzung dieser Rolle." Dabei wedelt er demonstrativ mit meinem Vertrag herum. „Nein, nein", beeile ich mich, schließlich brauche ich den Job. „Ich bin ja ganz friedlich und sage auch kein schlechtes Wort mehr." Der Autor schenkt mir einen skeptischen Blick. „Na, mal überlegen", meint er, dreht sich um und geht davon. „Und wie wäre es mit einer Antwort?" murmele ich säuerlich.

Route 4 (Rocko)

Nun Rocko, da hast du dir ja wieder was Schönes eingebrockt, waren meine Gedanken, als ich ruhig und äußerlich gefaßt den vorerst letzten Ort meiner Reise von meinem Posten auf dem Kopf meines Pokémonpartners betrachtete.

Ich schätzte von allen war ich am Längsten unterwegs gewesen. Meine Aufgabe war zwar simpel aber relativ weit gestreut – von der Distanz her. Wie ich letztendlich dazu gekommen war alle möglichen Kantoarenaleiter einzuweihen und zu mobilisieren, das wußte ich immer noch nicht so ganz. Aber es erschien mir irgendwo logisch. Das hatte ich nun von meinen guten Beziehungen.

Zuerst stattete ich Major Bob einen Besuch ab. Der harte Militarist war hoch erfreut über die Aussicht auf einen Kampf und war nicht schwer zu überzeugen. Als Nächstes hatte ich mich auf den Weg zu Koga und Aya gemacht und bestimmt einen halben Tag gebraucht sie aufzutreiben, da sie nicht in ihrer Arena waren. Einmal gefunden, war es relativ einfach, was ich auch erwartet hatte. Beide waren sehr ehrenvolle Menschen, also willigten sie schnell ein. Danach jagte ich recht schnell rüber nach Vertania und brauchte eher wenige Worte mit Vivien zu wechseln. Von dort aus telefonierte ich mit Pyro – was sich als schwierige Aufgabe erwies, da der alte Rätselmeister schwer aufzufinden war – und erklärte ihm die Situation. Nachdem ich auch meinem Vater einen kurzen Besuch abgestattet hatte – mit dem Ergebnis auch dessen Mithilfe –, lag nun nur noch Azuria City vor mir...

Onix hatte sich den ganzen Weg über als sehr hilfreich erwiesen, was den Transport anging. Ohne die elementare Evolution, würde ich wahrscheinlich nicht mal halb so weit sein. Es war erstaunlich wie klein einem die Kantoregion doch erschien, wenn man ein übermäßig schnelles Onix hatte, das sich dazu falls nötig auch noch weiter unter die Erde graben konnte als jedes andere Pokémon und dabei fast so schnell wie ein Digda war.

Freilich half das meinem Dilemma nicht gerade. Am Liebsten hätte ich dies hier schriftlich oder gar nicht erledigt aber ich verstand Mistys Standpunkt für eine direkte Konfrontation und ich verstand auch, warum es an mir hängenblieb. Sie war emotional schlichtweg nicht in der Lage ihrer Mutter unter die Augen zu treten und da Ash nicht da war, blieb es natürlich an mir hängen. Na, wunderbar. Warum hatte ich mich auch wieder mit den beiden einlassen müssen? Sie schienen Ärger gerade zu magisch anzuziehen. Ich mußte mich bemühen nicht zu lachen, als ich bei diesen Gedanken an das EX-TR Trio dachte. Was man halt Ärger nennen konnte. Ich seufzte. Was man nicht alles für seine Freunde tat...

„Alles in Ordnung, Rocko", fragte Onix besorgt mit seiner tiefen, leicht grollenden Stimme, die irgendwie klang wie ein Steinrutsch... „Ja. Auf geht's, begegnen wir dem Unvermeidlichen. Je schneller ich das hinter mir habe, um so besser." Ich fragte mich stumm, ob ich das gesagt hatte, um meinen Partner zu beruhigen oder mich selber. Vulpix neben mir streifte aufmunternd mit ihrem Schwanz über meine Hand.

Meisterweihe III – Enthüllungen

Azuria City (Vulpix)

In den Städten beorderte Rocko Onix meist zurück. Das war oft auch besser, um weniger Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen. Ich hatte kein Problem damit, daß Onix Rockos Partner geworden war, er hatte da auch wenige Möglichkeiten gehabt, die Partner hatten sich mehr von selbst gewählt. Onix war Rockos ältestes Pokémon und das respektierte ich. Im Gegenzug schien es der riesigen Felsnatter nicht viel auszumachen, das Rocko und ich einen tieferen Bund teilten und eher als Partner durchgingen.

Ich war froh, daß keiner von uns eifersüchtig war, das wäre nicht gerade angebracht in dieser Situation. Ehrlich gesagt war ich nicht erstaunt über Onix' – ohne barsch zu sein, Felspokémon waren nicht die Intelligentesten – Verhalten, sondern war eher froh, daß mein gelegentlich nerviger Stolz die Sache nicht verschlimmert hatte. Lag wohl irgendwie im Wesen eines Vulpix.

Abwesend schleckte ich über meinen nun braunen Schwanz. Da wir schon etwas länger unterwegs gewesen waren, hatte Rocko Zeit gehabt seine Kräfte besser zu verstehen, was ohne richtigen Lehrer wie die anderen sie hatten etwas schwierig war. Doch Rocko war schon immer ein cleverer Junge gewesen und vor allen Dingen ein guter Beobachter. Es hatte nicht lange gedauert bis Golbat und ich den Vorzug der elementaren Evolution genießen durften.

Ich hatte mich eigentlich gar nicht verändert, mal abgesehen von den kleinen silbergrauen Streifen hier und da und das meine Fell- und Haarfärbung sich interessanterweise vertauscht hatten. Soll heißen ich hatte jetzt flammendes rotes Fell und einen bräunlichen Schwanz und Mähne.

Besorgt beobachtete ich Rocko wie er äußerlich ruhig seinen Weg in Richtung Arena einschlug. Doch sein Innerstes war für mich deutlich. Nach der mehr oder weniger unangenehmen Begegnung mit Mistys Mutter kurz bevor das Fiasko richtig losging, konnte ich ihn verstehen. Tief drinnen hatte Rocko schon immer ein aufrichtiges Herz gehabt und ihn beschäftigte diese Mutter-Tochterkrise doch sichtlich. Es kam wohl von seinen eigenen Erfahrungen mit seinem Vater.

„Ich bin in Ordnung, denke ich." Überrascht sah ich auf und sah Rocko lächeln. „So etwas in der Art dachtest du doch, oder?" Ich erwiderte das Lächeln. „Das geht dir sehr zu Herzen, oder?" Rocko schwieg eine Weile. „Eltern und Kinder sollten nicht so streiten. Es führt nur zu unnötigen Komplikationen." Ich lachte und Rocko bedachte mich mit einem fragenden Blick und einer angehobenen Augenbraue. „Ich erinnere dich daran, wenn du selbst einmal Vater bist."

„Wa...?" Zu mehr kam er nicht, denn eine kleine Explosion und Schreie aus der vor uns liegenden Arena, die wir unbemerkt erreicht hatten, unterbrachen jede weitere Diskussion. „Vielleicht sind es doch nicht nur Ash und Misty, die den Ärger anziehen", murmelte Rocko. „Das ist immer noch Mistys Familie", gab ich zu bedenken, als wir durch den Eingang sprinteten und dem Lärm in Richtung hinterer Bereich folgten. „Stimmt auch wieder", bestätigte Rocko und kam abrupt zum Halten.

Ich nahm mir drei Sekunden Zeit die Szene vor mir zu überblicken. Gut ein Dutzend Rockets. Eine von Mistys Schwester lag ohnmächtig auf dem Boden – Violet glaubte ich. Wenn, dann war es Lilly, die von einem anderen gefangengehalten wurde. Daisy und Mrs. Waterflower standen Rücken an Rücken, eine Mischung aus ängstlich und wütend.

„Vulpix, Feuerlanze! Onix, Golbat, Angriff!" hörte ich Rocko kommandieren und ich zögerte nicht lange. Ich konzentrierte meine Energie in einen hauchdünnen aber durch das Gesteinselement extrem harte Linie aus Feuer, die mit perfekter Genauigkeit durch den rechten Arm des Rockets jagte, der Mistys Schwester als Geisel gehalten hatte. Der Rest war zu perplex, um lange standzuhalten. Wie geübt postierte ich mich rechts von Onix und Golbat flatterte auf der anderen Seite in der Luft und wir griffen gemeinsam an. Die Rockets tauschten kurze Blicke aus und flüchteten.

(Rocko)

Maya Waterflower schloß leise die Tür zu Violets Raum. Es war nicht schlimm und sie würde bald wieder auf den Beinen sein, sie hatte nur einen Schlag gegen den Kopf bekommen, Lilly und Daisy blieben momentan bei ihr. Mistys Mutter bedeutete mir zu folgen und wir zogen uns in den Wohnraum zurück. Dort angekommen drehte sie sich zu mir um und musterte mich eine Weile nachdenklich. Ich hatte beschlossen meine Meisterkutte anzubehalten, aufgrund der Glaubwürdigkeit und außerdem fand ich sie bequem.

„Es hat also begonnen", stellte sie mit einem emotionslosen Ton fest, jedoch betrugen ihre teilweise traurigen Augen ihren Tonfall. „Was hat...?" Sie stoppte meine Frage mit einer Handbewegung und bedeutete mir mich zu setzen. „Etwas Tee? Ich denke, das dauert ein wenig." Ich nickte. „Das wäre gut."

Maya Waterflower verschwand kurz und kehrte kurze Zeit später mit zwei Tassen und einer Kanne Tee zurück. „Das war schnell", stellte ich fest und fragte mich, wie man so schnell Tee machen konnte. Mrs. Waterflower nickte. „Restenergie." Bevor ich fragen konnte, schloß sie einen Moment die Augen. Ich spürte das Aufflackern elementarer Energie nahezu augenblicklich. Dementsprechend war ich weniger verwundert Mistys Mutter einen Moment später eine ähnliche Kutte wie ihre Tochter tragen zu sehen.

„Ah..." war alles, was ich herausbrachte. Alle Ereignisse der letzten Wochen und doch gab es immer noch etwas, was jemanden wie mich überraschen konnte. Meine Weltansicht hatte sich in rapider Geschwindigkeit nahezu auf den Kopf gestellt.

Maya Waterflower lächelte schwach und stellte dann fest. „Gestein?" Ich nickte, da ich keine Ahnung hatte, was ich sonst tun sollte. „Das war offensichtlich." Auch wenn ich immer noch nicht ganz durchblickte, was vor sich ging, setzte sich das Puzzle um das beinahe hysterische Verhalten Mistys Mutter bei unserem letzten Besuch langsam zusammen. „Sie wußten, was passieren würde", stellte ich meinerseits fest. „Deshalb wollten sie nicht, daß Misty geht." Mistys Mutter seufzte und nahm einen langen Schluck von ihrem Tee. „Ja... Laß mich erklären...

Es begann kurz nach der Geburt meiner drei Töchter. Ich war auf einer Arbeitsreise, als ich erfuhr, daß mein Mann bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich gerade auf den erst kürzlich entdeckten Strudelinseln im Johtogebiet. Geschockt und traurig über die Neuigkeiten zog ich mich in die Höhlen zurück, um zu trauern.

Im Inneren jedoch traf ich Lugia, den Wächter des Wassers. Er schenkte mir elementare Kräfte, roh und weniger stark und konzentriert als die Eurigen. Lugia gab mir eine Prophezeiung mit auf den Weg und sagte mir, daß meine ungeborene Tochter zu Höherem berufen war."

Stumm nahm ich die Informationen in mir auf. Vieles wurde nun wesentlich klarer für mich aber doch blieben noch einige Fragen. „Die Energie hat sich also übertragen?" Maya nickte. „Es war ein Geschenk, sozusagen wurde ich ausgewählt die Energie weiterzureichen..." Sie stoppte kurz und fuhr dann fort. „Als Misty zurückkam, wußte ich sofort, daß etwas im Gange war. Versteh mich nicht falsch, Rocko. Ich weiß mehr als jeder andere wie wichtig ihre Rolle in diesem Kampf ist aber es waren wohl meine Mutterinstinkte, die mich dazu getrieben haben. Ich wünschte, sie wäre hier, damit ich mich entschuldigen könnte."

Neugierig lehnte ich mich vor. „Ihre Rolle?" Jetzt war es an Maya überrascht dreinzuschauen. „Ihr wißt nicht... Oh! Ihre Kraft wurde nicht von ihrem Wächter erweckt." Bis hierhin war uns nicht einmal klar, daß einer existierte. Das jedoch sagte ich nicht. „Wir... sind ein wenig in Eile." Sie mußte meinen Gesichtsausdruck aufgefangen habe. „Etwas ist mit ihr passiert, oder?" Es war wieder einmal mehr eine Feststellung und ich beeilte mich schnell zu antworten. „Nun, Ma'am... Das ist etwas kompliziert. Misty geht es gut, den Umständen entsprechend, aber..." Ich begann zu berichten, was passiert war, nachdem wir in Richtung Kraftwerk aufgebrochen waren.

(Vulpix)

Ohne einen Laut hatte ich mich ins Zimmer gestohlen, als Mistys Mutter angefangen hatte ihre Geschichte zu erzählen. Das Aufflackern elementarer Energie hatte mich neugierig gemacht. Momentan lag ich komfortabel in Rockos Schoß und genoß die sanften Streicheleinheiten, während er Mrs. Waterflower auf den neusten Stand brachte. Trotzdem hatte ich ein waches Auge auf die beiden Menschen gerichtet.

Maya preßte ihre Lippen hart zusammen, als Rocko die dramatische Rettungsaktion und das Zurücklassen von Ash berichtete, blieb aber so lange ruhig bis er fertig war. Stumm goß sie Rocko und sich selbst noch etwas Tee ein und beide tranken einen Schluck in belastender Stille. „Ein Dämon. Also hatte Lugia recht", brach Maya die Stille schließlich, wenn auch sichtlich widerwillig. „Ich hoffe es ist euch bewußt, daß nicht mehr viel Zeit bleibt."

Rocko schwieg und bedeutete Mistys Mutter fortzufahren, da ihm offenbar nicht bewußt war, worauf sie hinauswollte. Diese seufzte und fuhr fort: „Missigno wird versuchen den Willen des Lichtmeisters zu brechen und ihn auf seine Seite zu ziehen, so wie bei Misty. Misty jedoch war nie, was es wollte. Nur Ash hat die Kraft, um ein Portal zu öffnen", erklärte sie. „Ein Portal", fragte ich Nanosekunden vor meinem Trainer. Maya bedachte mich mit einem kurzem Blick. „Einem Portal in seine Dimension. Wenn ihr es so wollt, einem Portal in die Hölle..."

Das genügte für einen langen Moment Stille, während wir diese haarsträubende Information aufnahmen. Die Vorstellung einer ganzen Dimension solcher Geschöpfe wie Missigno, die nur darauf warteten auf unsere losgelassen zu werden, war nicht gerade einer der bevorzugten Gedanken. Rocko fröstelte etwas. „Kein sehr angenehmer Gedanke."

„Genau. Ich verstehe eure Vorsicht und die Mobilisierung und das notwendige Training ist logisch, doch solltet ihr nicht zu lange warten. Das Durchhaltevermögen des Lichtmeisters zweifle ich nicht an. Aber ein Dämon wie Missigno ist ein Meister der dunklen Magie... Ich wage gar nicht daran zu denken, was geschehen könnte." Rocko nickte stumm, er war offensichtlich tief in Gedanken versunken und grübelte jetzt schon eine ganze Weile über etwas nach. „Wie lautet diese Prophezeiung?"

Maya schluckte kurz, stand dann auf und zog eine alte Schriftrolle zwischen einem Stapel Bücher hervor. Gut versteckt und wenn man nicht wußte, wo sie war, fand sie auch keiner. Ich schaute neugierig über Rockos Arm, als er das Pergamentpapier ausbreitete.

Nacht bricht an und das Licht verblaßt

Acht werden kommen, ein Funken an Hoffnung

Zwei sind unter ihnen, deren Liebe ein ewiges Band

Gestärkt durch das Leben und seine Irrwege

Diese, geboren aus den Elementen sind sie

Repräsentanten der Hoffnung, bringen den Frieden

Ein Regenbogen scheint durch die schwarzen Wolken

Vereinigt stehen die Acht und erringen ihren ersten Sieg

Rocko sah auf, nachdem er die Zeilen zum dritten Mal gelesen hatte. „Geboren aus den Elementen? Sind damit Ash und Richie gemeint?" Etwas ungeduldig seufzte Mrs. Waterflower erneut. „Du hast es immer noch nicht verstanden, oder?" Rocko schüttelte den Kopf. „Kurz nachdem ich zurückgekehrt war, wurde ich schwanger, so wie Lugia es mir gesagt hatte." Rocko schoß abrupt auf die Beine. „Aber ihr Mann..." Maya lächelte schwach und ein wenig traurig. „Ja. Habt ihr euch nie gewundert, warum kaum eine Ähnlichkeit zwischen Misty und ihren Schwestern besteht? Sie haben nie denselben Vater gehabt. Misty ist meine Tochter, ja. Aber einen Vater... hat es nie gegeben. Um es einfach zu machen, sie ist in gewisser Weise Lugias Kind." Es herrschte Todesstille im Raum, auch noch eine ganze Weile, nachdem Mistys Mutter gegangen war, um nach ihrer Tochter zu schauen.

TR HQ (Giovanni)

Ash Ketchum entwickelte sich zu einer echten Plage. Nach dem Zwischenfall zu Beginn hatte er sich standhaft geweigert größere Energie im Kampf abzugeben. Die, die er einsetzte, war konzentriert, effektiv und reichte kaum aus, um einen Strich der Meßlatte aufzufüllen. Er schien sogar in Kauf zu nehmen sich Verletzungen zuziehen, in dem Wissen, daß wir ihn lebend brauchten... Verdammt, der Junge war clever, das mußte ich zugeben.

Das Training war schnell abgeschafft und ES versuchte sich jetzt an der Bewußtseinskontrolle. Doch im Vergleich zu dem Mädchen war der Junge sehr wohl in der Lage sein Bewußtsein zu verteidigen und abzuschotten. Irgendwie bezweifelte ich, daß Missigno so genug Energie sammeln würde, um das Portal zu öffnen. Ketchum unter Kontrolle zu bringen hielt ich für unmöglich, besonders so lange das emotionaler Band zwischen ihm und seiner kleinen Freundin bestand. Aber erzähl das einem selbstgefälligen Dämon...

Ich seufzte und las einen weiteren Bericht über einen Fehlschlag die Gruppe der Meister zu eliminieren oder zumindest zu stoppen. Ich verstand ihr Handeln nicht ganz. Sie hatten sich ganz offensichtlich in Zweier- oder Einergruppen aufgeteilt und sich über ganz Kanto verteilt. Diese Taktik gefiel mir nicht und zwar, weil ich nicht wußte, was sie bedeutete. Meine Spione lieferten nicht viele Informationen, da es die Meister scheinbar verstanden ihre Spuren gut zu verwischen. Was auch immer sie vorhatten, es war etwas Großes und es ließ sicher nicht mehr lange auf sich warten.

Ich hoffte nur mein Ersatzplan würde funktionieren. Die Stärke des Lichtmeisters war auch gleichzeitig seine Schwäche und darauf zählte ich...

Azuria City Arena (Rocko)

Ich brauchte etwas bis ich diese Information verarbeitet hatte. In gewisser Weise kam ich mir schäbig vor, da Mrs. Waterflower mir dieses Geheimnis zuerst offenbart hatte und nicht Misty wie es eigentlich hätte sein sollen. Jedoch war die Situation prekär, jedes Detail konnte wichtig sein und ich hatte ja auch gedrängt. Trotzdem, Misty war wie eine Schwester für mich, wie sie schon sagte, wir waren alle eine große Familie. Neben Ash kannte ich Misty am Längsten und ich wußte, sie würde einige ernste Worte mit ihrer Mutter reden wollen, wenn das herauskam. Auch wenn es mir nicht gefiel, ich würde es Maya überlassen müssen das Geheimnis ihrer Geburt mit ihr zu teilen.

Meine Gedanken drifteten wieder zurück in die Gegenwart und ich beobachtete aufmerksam wie Mrs. Waterflower anscheinend in eine anregende Diskussion mit der lokalen Officer Rocky verstrickt war, die anscheinend nur noch entfernt etwas mit dem Überfall zu tun hatte. Ich persönlich fragte mich immer noch, was diese unerwartete Attacke sollte. Sie konnten unmöglich gewußt haben, daß ich zu diesem Zeitpunkt auftauchten würde und wenn dann wären sie wohl kaum geflüchtet. Es machte einfach wenig Sinn. Wenn das eine psychologische Attacke war, war sie schlecht organisiert. Natürlich könnte es auch einfach nur ein gewöhnlicher Überfall gewesen sein. Was ich aber nicht so recht glaubte.

„Ganz schön harter Tobak, hm?" Vulpix hockte auf einem höheren Stuhl und sah zu mir auf. „Ja... Eines frage ich mich nur. Die Prophezeiung sprach von zwei aus den Elementen geborenen." Vulpix leckte ihr Fell sauber, ich würde ihren manchmal übertriebenen Sauberkeitssinn nie verstehen, es vertrug sich eigentlich nicht mit ihrer leidenschaftlichen Kämpfernatur, freilich würde ich ihr das nie ins Gesicht sagen... „Ist das nicht offensichtlich? Eisernes Band, Liebe, Regenbogen... Das solltest selbst du begreifen", erwiderte sie schließlich, als sie fertig war. „Hey", protestierte ich. „Ich war mir nur nicht ganz sicher. Wir wissen ja alle, daß du die überlegene Intelligenz hier bist", stichelte ich. „Und bin stolz drauf", erwiderte sie. Ich stöhnte. Manchmal fragte ich mich, ob ihre Einstellung mit der Fähigkeit zu sprechen gekommen war oder schon immer da war. Es gab Zeiten, da bevorzugte ich das stille Vulpix doch mehr aber trotz allem tat es gut mit ihr zu reden. Suzie wäre sicher stolz auf sie.

„Ich schätze, wenn das vorbei erst, werden wir mal ein ernsthaftes Gespräch mit Mrs. Ketchum haben müssen", sagte ich und stellte fest, daß Officer Rocky gerade aus dem Raum verschwunden war und Maya Waterflower zu uns hinüberkam. Ich schenkte ihr einen fragenden Gesichtsausdruck und wartete.

„Nun. Es scheint, als ob mehrere TR Agenten in der Nähe Azurias gesichtet wurden. Officer Rocky glaubt, es müsse irgendwo ein Lager geben." Ihr Ton war neutral aber ihr Mienenspiel verriet sie. „Warum habe ich das Gefühl, daß sie etwas vorhaben." Maya lächelte unschuldig. „Nun... Neben der Tatsache, daß ich solch einen Angriff nicht auf mir sitzenlasse und ich als Arenaleiter mit für die Sicherheit der Stadt verantwortlich bin... Hast du nicht gesagt, ihr sucht noch nach dem Hauptquartier von TR? Vielleicht sind ja einige Herren und Damen so freundlich uns Auskunft zu geben."

Diese Rede ließ einen kurzen Schauer über meinen Rücken laufen aber erzeugte auch ein neues Gefühl von Respekt für diese Frau in mir. Auch wenn ihre Kräfte nicht mehr als ein Schimmer waren, kamen doch deutlich die Züge eines Meister hindurch, sofern ich das jetzt schon beurteilen konnte.

Mit einem Lächeln erwiderte ich: „Das könnte man in Betracht ziehen." Ich fischte einen silbergrauen Pokéball unter meiner Kutte hervor. „Dann wollen wir mal ein Ameisennest ausräuchern."

Außenbezirke von Azuria City, Küstenregion (Onix)

Langsam und ohne größere Hektik folgten wir den Pfad in Richtung des versteckten TR Lagers, das Rockos Golbat schnell ausfindig gemacht hatte. Nun zumindest folgte ich dem Pfad, während es sich Vulpix auf der Spitze meines Kopfes bequem gemacht hatte und hin und wieder vor sich hin murmelte. Ich hatte kein Problem damit sie herumzutragen, schließlich war ich daran gewöhnt.

Der kleine Feuerfuchs war mir irgendwie sehr ans Herz gewachsen. Ich wußte, sie pflegte eine sehr enge Beziehung mit meinem Trainer und daher stand sie auch hoch auf der Liste der Lebewesen, die ich mochte. Nicht, daß ich von Natur aus einen Groll gegen irgendein Lebewesen hegte. Manche glaubten es vielleicht nicht aber Onix' waren eine recht friedlebende Spezies, solange man sie nicht reizte. Das lange Leben unter den Menschen hatte mir einige neue Einsichten gegeben, die wilde Onix' nicht haben. Trotzdem bezeichnete Vulpix mich des öfteren noch als naiv. Störte mich nicht weiter.

Vulpix` waren dafür bekannt, daß sie ein wenig egoistisch, selbsteingenommen und eitel waren. Aber hinter dieser Fassade versteckte mein kleiner Passagier ein gutes Herz und einen sehr loyalen Charakter. Hast du einmal das Vertrauen eines Vulpix, ist dieses schwer zu erschüttern.

„Was meinst du?" brach ich die Stille, während wir uns langsam unseren Ziel nährten. „Ob wir Ash dort finden und sie überreden können ihn freizulassen?" Vulpix schnaubte etwas. „Nein, das glaube ich eher nicht. So doof wären die sicher nicht. Wir haben doch schon einstimmig festgestellt, daß er höchstwahrscheinlich in ihrem Hauptquartier ist." Sie schüttelte den Kopf, jedenfalls glaubte ich das – es war schwer das festzustellen, da sie auf meinem Kopf hockte. „Dafür sind wir doch hier, um Hinweise zu finden, hast du denn überhaupt nicht zugehört?"

„Also gehen wir einfach da rein und richten Chaos an?" Vulpix seufzte deutlich hörbar. „Ja. Aber wir schmeicheln uns erst bei ihnen ein und geben so Rocko und Mistys Mutter Zeit sich bereit zu machen. Verstanden?" Ich behauptete gar nicht die ganze Logik zu verstehen. Das Denken überließ ich Rocko und ihr. Aber was sie sagte leuchtete mir ein.

Das Lager kam in Sichtweite. Eine Ansammlung aus Zelten zwischen denen mehrere Menschen im standardmäßigen, schwarzen TR Outfit herumliefen, hier und da waren auch einige Pokémon zu sehen. „Denk daran", hauchte Vulpix, da wir schon fast in Hörweite waren und die ersten Rockets auf uns zukamen. „Ich rede. Du... guckst nur böse."

„Böse gucken?" Vulpix seufzte erneut. „Schau einfach grimmig drein wie in der Mitte eines Kampfes. Oh, und paß auf Pokébälle auf." Ich wollte etwas erwidern aber bedeutete mir ruhig zu sein und zu stoppen. Ein breitschultriger Rocket in einer dunkelblauen Uniform hatte sich direkt vor uns postierte mit einigen seiner Männer hinter und neben ihm.

„So, so. Was haben wir denn da? Wenn das nicht..." Vulpix unterbrach ihn, bevor er irgend etwas sagen konnte. „Ich wünsche einen schönen guten Tag, Sir. Wir sind hier mit der Bitte ihrer kleinen Gruppe beizutreten." Der Mann verschluckte augenblicklich, was er hatte sagen wollen. Es war offensichtlich, daß ihn Vulpix' Begrüßung und Angebot unvorbereitet erwischt hatten. Es kam natürlich auch nicht alle Tage vor, daß ein Onix und ein Vulpix gemeinsam ein eigentliches geheimes Lager Pokémonverbrecher aufsuchten und in bester menschlicher Sprache anbaten der Gruppe beizutreten. Dazu kam natürlich auch noch unser unnatürliches Aussehen.

„Äh... uhm, ja..." Der Mann, offensichtlich der Kommandeur dieses Lagers, kämpfte sichtlich mit seiner inneren Ruhe. „Natürlich ist diese Angebot auf freier Basis. Wir sind niemands Pokémon und werden es auch nicht", redete Vulpix weiter. Eine Welle aus Gemurmel schnappte durch die Reihen und immer mehr Rockets wurden angelockt von der seltsamen Szene.

Das Gesicht des Mannes hellte sich urplötzlich auf, als ob ihm etwas Eingefallen wäre. „Aber natürlich. Unser Boß wird sicher sehr erfreut sein zwei so außergewöhnliche Pokémon wie euch in unserer Organisation zu haben." Es war wie Rocko vorhin gesagt hatte. Team Rocket war ständig auf der Suche nach seltenen und extrem raren Pokémon. Da wir diesen Kriterien wohl entsprachen, weckte das deren Neugier.

Vulpix wollte etwas sagen, da wurde sie von einem hysterischen Schrei unterbrochen. „Hey! Das sind die Pokémon, die uns bei der Arena angegriffen haben! Fangt sie!" Ich sah ein paar Pokébälle fliegen, die ich mit einem gezielten Schwanzhiebe wegbeförderte. Einige Rockets wollten dem Beispiel ihren Kameraden folgen aber Vulpix jagte einen kleinen Feuerball in die Gruppe der Provokateure, dessen Wirkung einem Flammenwurfvolltreffer gleichkam.

„Hatte ich nicht gesagt, keine Fangversuche?" zischte Vulpix verärgert und deutlich hörbar. Sie wandte ihren Blick wieder auf den jetzt sichtlich blasseren Kommandeur, den Rest vollkommen ignorierend, und fixierte ihn mit einem stechenden Blick, glaubte ich zumindest – wie gesagt war schwer zu sehen von meiner Position.

„Hören sie. Wir wollen keinen Ärger. Vor ein paar Stunden sind wir von unserem Trainer geflüchtet und wollen jetzt nur Rache. Wenn sie uns dabei helfen, helfen wir ihnen mit was auch immer." Der Mann überlegte eine Weile aber seine Neugier und die Aussicht auf eine Belohnung von seinem Boß ließ ihn schließlich nicken. „Einverstanden." Während wir dem Mann folgten, hörte ich Vulpix leise murmeln: „Dummkopf."

(Rocko)

Zufrieden senkte ich das Fernglas. „Sie sind drin." Maya trat neben mich. Wir waren gut eine Meile entfernt auf einem Hügel, der direkt hinunter zum Lager führte. „Das ist ein riskanter Plan, insbesondere für deine Pokémon." Ich schüttelte leicht den Kopf. „Mit zwei Leuten und einem Dutzend Pokémon können wir kein ganzes Lager ausheben. Mich beunruhigt das. Wir haben noch nie so viele Rockets außerhalb koordinierter Angriffe auf einen Haufen gesehen. Es kommt einen fast vor, als befänden sie sich im Krieg."

„Es ist ein Krieg", stellte Maya emotionslos fest. Ich nickte ein wenig traurig. „Ja. Und wir sollten ihn lieber schnell beenden", bestätigte ich. Je mehr ich mit dieser Frau zusammen war, desto mehr beeindruckte sie mich. Sie war ruhig, berechnend und vorrausplanend. Wie der General einer Armee oder so etwas. Ich fragte mich, ob sie diese Eigenschaften erst während ihres Überlebenskampfes angenommen hatte,

„Werden sie es schaffen?" wollte Maya wissen. „Sie wissen, was ein normales Onix anrichten kann. Und Vulpix... sie entwickelt mehr das Temperament eines Vulnona seit der Entwicklung. Ich möchte nicht auf Seiten der Gegner stehen, wenn sie wirklich wütend wird." Maya kicherte leise. Es war mehr ein dumpfes Lachen aber wenigstens schon mal etwas. „Eure Beziehung zu euren Pokémon wird euch den Sieg bringen, so wie Lugia es prophezeit hat." Ich dachte kurz darüber nach und entschied dann spontan, daß sie recht hatte.

„Fla? (Gehen wir?)" Ich lachte und sah zu Kira hinüber. Typisch Kira, immer ungeduldig auf etwas Action wartend. Ich sah mich um. Kira, Golbat, Rizeros und Geowaz – ich hatte mit einem Kadabratrainer in der letzten Stadt getauscht und ihm dann gezeigt wie schwach sein neues Simsala doch gegen physische Attacken wie Erdbeben war – waren alle mehr als bereit. Die lokale Rocky hatte sich ebenfalls dazu gesellt mit einem trainierten Polizeifukano und einem in der Gegend herumschwebenden Nebulak, das Sonnenlicht schien ihm nicht zu bekommen. Die Hälfte von Mayas Pokémon würden von der Seeseite angreifen, geführt von ihrem roten Garados – das nach den Erfahrungen von heute endlich Sinn machte. Bei ihren waren nur ein Morlord und ein recht kräftig wirkendes Enteron. Misty würde sicher neidisch sein.

Maya mußte meinen Blick aufgefangen haben und erklärte mit einem Lächeln. „Mistys. Sie hat es hiergelassen." Ich nickte verstehend. Halb zu Kira, halb zum Rest sagte ich: „Gehen wir!" Dann imitierte ich einen spitzen Taubsiruf wie vereinbart und als in der Ferne das Chaos ausbrach, stürmten wir auf dessen Ursprung zu.

(Vulpix)

Ich diskutierte gerade mit dem Commander einige Einzelheiten, wobei ich immer einen wachsamen Blick auf meine Umgebung hatte. Man wußte ja nie, was der eine oder andere so versuchte. Wir konnten zwar nicht eingefangen werden – ein nützlicher Zusatzeffekt der neuen Pokébälle – aber das mußten die ja nicht wissen, oder?

In diesem Moment kam Rockos Signal. Ich sah mich um und stellte befriedigt fest, daß wir so ziemlich im Zentrum des Lagers war. Der Möchtegernkommandant – er hatte einen katastrophalen Führungsstil – war sichtlich verwirrt, als ich mitten im Satz stoppte und eine breite Stichflamme in den Nachmittagshimmel spie. Jedoch wurde ihm die Situation schnell klar, als die scheinbar harmlose Stichflamme als brennenden Funkenregen um uns niederging und das Stampfen und Kampfgeschrei nahender Pokémon zu hören war.

„Wir werden angegriffen!" brüllte er und griff nach seinen Pokébällen. „Auch schon gemerkt?" bemerkte ich schnippisch und sprang von Onix' Kopf. „Ok, genug gespielt. Wir machen ernst." Ich sprang hoch in die Luft, während Onix eine verheerende Erdbebenattacke losließ. Dann kam auch schon Rockos Gruppe den Hügel herunter und mit einem lauten Grollen kündigten sich Mayas Wasserpokémon von der Seeseite an, deren Zweck größtenteils darin bestand Vögel aus der Luft zu holen und Rockets am flüchten zu hindern. Andererseits wäre es nicht ratsam ihre Attacken mit einzubeziehen, da unsere Gruppe aus einer Mixtur von Gesteins- und Feuerpokémon bestand, wir waren nicht gerade resistent gegen Wasser...

In den nächsten Minuten fand ich mich in einem – so weit man das so bezeichnen konnte –  Rücken an Rücken-Kampf mit Onix wieder. Zu unserem Vorteil waren weniger Wasser aber um so mehr Elektro- und Pflanzenpokémon unter den Angreifer, die wir uns dementsprechend aufteilten. Um uns herum veranstaltet Kira beinah ein Grillfest mit einiger beeindruckenden Kontrolle zwischen Raserei, Körperangriffen und Feuertechniken wechselnd. Geowaz hatte den Kampf schon früh verlassen aber das eher taktisch und nicht ohne einen großen Knall. Rizeros erwies sich als wahrer Panzer und sehr geschickt mit seinem Hornbohrer. Golbat brachte mit seinen Konfusionsattacken wie ich sie mal nennen würde große Teile unserer Gegner durcheinander. Mayas Enteron unterstützte mit Psychoattacken und ihr Morlord war richtig nervend für die vielen Magnetilos und Voltoballs, da deren Attacken wenig bis gar keine Wirkung zeigten.

Onix und ich stellten jedoch den Hauptursprung des Chaos dar. Schon gleich zu Beginn hatte ich einen Feuerboost kreiert (Anm. des Autors: In anderen Worten Sonnentag), was ein weiterer Grund für das nicht eingreifen der Wassertypen war. Im Moment sahen wir uns direkt mit dem so betitelten Commander konfrontiert. Dieser hatte uns ein übergroßes Turtok und ein Nidoking auf den Hals geschickt, in der Hoffnung uns zu beeindrucken.

„Dummkopf", murmelte ich. Sprang nach vorne, ließ Onix Erdbeben unter mir durch, daß Nidoking aus dem Gleichgewicht brachte und nahm die folgende Aquaknarre mit voller Wucht ohne auch nur zu zucken. Dann fegte ich dem armen Ding einen Flammenwurf entgegen, der sich gewaschen hatte. Onix hatte Nidoking unterdessen zu Boden geslamt.

Der Rocket sah sich nervös um und dann noch nervöser schaute er zu Onix auf, das auf ihn herab blickte. Eiligst hob er seine Hände. „Gut. Ich gebe auf." Ich verblieb in meiner Position, dieser Typ war aalglatt und schleimig wie ein Sleimok. Dem entgegen schien Onix ihm die Kapitulation augenblicklich abzukaufen und zog sich etwas zurück. Der Mann grinste. „Onix, Vorsicht!" rief ich noch aber es war schon zu spät. „Jetzt, Turtok!" Das Turtok, das irgendwie meinen Augen entschwunden war, kam in einer Schauflerattacke unter Onix aus dem Boden geschossen und traf voll und hart. Onix landete mit einem Krachen auf dem Boden. Ich hörte Rocko rufen aber war in diesem Moment zu beschäftigt. Mit einem schnellen Sprung beförderte ich mich zwischen Turtok und dem gefallenen Onix und nahm die folgende Hydropumpe mit voller Wucht. Auch mit dem Feuerboost war die Hydropumpe eines Turtoks immer noch verheerend und so wurde ich hart zu Boden geschleudert.

Ich sah neben mich und bemerkte das Turtoks Schaufler Onix doch mehr mitgenommen hatte. Verdammt, dieser Kerl war echt zu gutmütig für diese Welt. Wut stieg in mir auf, jemand wie Onix hatte das hier nicht verdient. Mein scharfer Geruchssinn nahm dazu wahr, daß mein Fell ziemlich durchnäßt war... Oberste Regel: Niemand, ich wiederhole niemand beschmutzt oder durchnäßt mein schönes Fell!

Langsam richtete ich mich auf und fixierte den Rocket und sein Turtok. „Das... wirst... du... büßen." Jedes Wort betonte ich scharf und warnend. Meine Augen blitzen auf und ich spürte wie die Wut Kontrolle verlangte und ich gab mich ihr nur zu gerne hin...

(Rocko)

„Nimm das!" Ein einsames Ibitak, das den Attacken der Wasserbrigade entkommen war, hatte sich in meine Richtung verirrt. Ich wartete ruhig bis es nah genug war, dann streckte ich die Hände mit den Handflächen nach vorne aus und sammelte meine Energien in ihnen wie ich es in den letzten Tagen des öfteren geprobt hatte. Maya hatte mir vorhin noch ein paar Erfahrungstips gegeben und ich war erstaunt wie einfach es jetzt ging.

Grausilbernes Licht sprang aus meinen Handflächen in einem zerschmetternden Strahl aus Energie, der Ibitak voll erwischte. Trudelnd sackte es zu Boden und blieb dort auch liegen. Meine Sinne warnten mich vor einer neuen Gefahr und ich katapultierte mich in die Luft über den giftigen Staub eines Gilflor hinweg. Noch in der Luft vollführte ich eine Drehung, konzentrierte meine elementare Kraft und richtete meine Fingerspitzen gen Boden. „Geofissur!" Das Giflor war zu überrascht und konnte der Attacke nicht mehr ausweichen. Ich landete mit etwas schwereren Atem aber immer noch fit. Das Nutzen anderer verwandter Elemente wie Boden mit Gestein, Eis mit Wasser usw. war möglich, erforderte aber mehr Konzentration und Energie.

Ein allzu bekannter Schmerzenslaut ließ mich herumwirbeln. Ich sah gerade noch wie Onix unter dem Schaufler des Turtok fiel. „Onix!" Sofort wollte ich einen Sprint in Richtung meines Partners machen, da hielt ich inne. Vulpix hatte Turtoks Hydropumpe mit voller Wucht abgefangen und kam jetzt langsam wieder auf die Beine und sie sah nicht gerade freundlich aus...

„Uh oh..." brachte ich hervor und machte gleich zwei Schritte rückwärts. „Uh oh?" Maya folgte meinem Blick. „Ups..." Ich nickte, dann rief ich so laut ich konnte: „Alle Pokémon, Defensivtechnik und aus dem Zentrum!" Kaum war der Befehl heraus, sprang Vulpix auch schon wie eine Rakete in die Luft, eine silberne Flamme schoß aus ihrem Schwanz und hüllte sie schließlich fast vollständig ein. Zum Glück waren zu diesem Zeitpunkt bereits alle unsere Pokémon in Verteidigungsstellung gegangen und die kleineren aus dem Hauptkampffeld verschwunden. Die Rockets und ihre Pokémon waren zu verwirrt und gebannt von dem Schauspiel, um angemessen reagieren zu können.

Mit einem spitzen Schrei voll rasender Wut schoß die Flamme von Vulpix gen Boden. Es war mit nichts zu vergleichen, daß je ein Pokémonexperte zuvor gesehen hatte. Der silberne Feuerball wuchs immer mehr an und als er mit dem Boden kollidierte raste ein schieres Flammenmeer durch die Reihen. Schnell generierte ich einen Schutzwall um mich, Maya und Officer Rocky, als das flammende Inferno über uns schwappte...

Nach einigen schier unendlichen Sekunden ebbte der elementare Sturm um uns herum ab. Die Szene vor uns war kaum zu beschreiben. Der Boden war fast vollkommen verbrannt, die Zelte existierten nicht mehr, Rockets und ihrer Pokémon gleichermaßen lagen mit schweren Verletzungen und Verbrennungen quer über den Boden verstreut. Erstaunlicherweise schien niemand einen lebensgefährlichen Schaden davongetragen zu haben.

Officer Rocky schnappte verblüfft oder entsetzt – vielleicht beides – nach Luft, Maya stand ohne jegliche Reaktion da und ich nickte nur stumm. „Ärgere nie ein Vulpix, zumindest nicht mein Vulpix", stellte ich fest.

Vulpix landete galant zwischen Onix, das sich wieder aufgerappelt hatte und dem überraschend unversehrten Rocketanführer, sein Turtok lag schnaufend auf dem Boden. Mit einem Blick der einem Toten hätte Angst einjagen können, hörte ich sie schnippisch kommentieren: „Und? Wo ist nun das Team Rocket Hauptquartier?" Der Rocket schien sich nicht entscheiden zu können, ob er zittern sollte oder vor Angst gelähmt war. Als Vulpix ungeduldig einen Schritt auf ihn zumachte, preßte er stotternd hervor: „Johto... Irgendwo zwischen Dukatia und Oliviana... Meh... Mehr weiß ich auch nicht... Geheime Zugänge... Nie direkte Route..." Dann brach er ohnmächtig vor Schock und Angst zusammen.

„Nun..." meinte ich nachdenklich. „Also auf nach Johto", stellte Maya trocken fest. „Woher wollen sie wissen, daß die anderen auch da sind?" Maya lächelte mysteriös. „Ich weiß es." Irgendwie glaubte ich ihr. Also blieben nur noch zwei Dinge. „Dann benachrichtige ich lieber die Arenaleiter aber wie kommen wir jetzt schnell rüber?" Maya hatte auch darauf eine Antwort. „Seeweg, ich habe ein schnelles Lapras." Ich nickte und wandte mich an Officer Rocky. „Sammeln sie die hier ein, ja?" Sie nickte schwach, der ungläubige Blick verriet, daß sie sich immer noch im Schockzustand befand.

(Erzähler)

Rocko, Vulpix und Mistys Mutter bestiegen ein sehr großes Lapras mit einer leicht seegrünen Kolorierung. Officer Rocky stand noch an Land. „Wenn wir mehr wissen benachrichtigen wir sie. Stellen sie sicher, daß sämtliche Polizeieinheiten, die sie erreichen können bereit sind. Wir können jede Hilfe gebrauchen", erklärte Maya. Die Angesprochene salutierte und antwortete: „Aye, Ma'am. Wird gemacht. Ich wünsche ihnen Erfolg."

Mit diesen Worten schwamm Mayas Lapras hinaus auf das Wasser, dem Sonnenuntergang entgegen gen Westen. „Und so macht sich auch Rocko, nun zusammen mit Mistys Mutter auf dem Weg gen Johto und dem Ziel ihrer Mission entgegen. Was für Abenteuer erwarten sie dort, werden sie es rechtzeitig schaffen Ash zu finden und wird sich Mistys Mutter mit ihrer Tochter versöhnen? Hey, ihr werdet es sehen." Die Szene wurde schwarz aber dieser verfluchte Autor tauchte noch einmal auf. „Ausnahmsweise mal gut gemacht." Ich grollte leise.

Anmerkungen des Autors

Ok, ich weiß. Das Kapitel hat etwas auf sich warten lassen. Ich war schlichtweg anderweitig beschäftigt. Hatte eigentlich nichts mit Anime zu tun. Aber jetzt gilt wieder volle Konzentration auf TFSTTM.

Dann mal zu einigen notwendigen Erklärungen der Episode. Die Charaktere von Vulpix und Onix habe ich zum Teil meinem Testleser zu verdanken. Gerade mit Onix hatte ich anfangs Probleme, bis er mich drauf hingewiesen hat doch eine Parallele zu MR (Monster Rancher) zu ziehen und den Charaktere in Richtung Golems oder vielleicht Gobis zu gestalten. Vulpix war leichter und mehr spontaner, Parallelen zu Vixen aus „Me and my flame" (http://chad_charizard.tripod.com/, lesen kann ich nur sagen) sind vorhanden, das aber mehr auf einer unterbewußten Ebene.

Die Idee beide überhaupt so zu paaren bot sich einfach an. Sie bilden das typische „Kopf und Körper" Duo. Der Vergleich mit Miuu und Gobi aus MR paßt hier nicht ganz, vielmehr die beiden Sith-Zwillinge aus dem PC Spiel Jedi Knights falls ihr's schon mal gespielt habt.

Muß ich irgendwas an Attacken erklären? Ich glaube nicht. Quagsire ist die entwickelte Form dieses nervigen Wasser/Boden Pokémons (hab den deutschen Namen jetzt nicht parat). Oh ja. Warum ich immer noch an den englischen Namen festhalte? Erstens wegen der Einheitlichkeit, zweitens weil ich wegen meiner Kurzsichtigkeit eh auf Stadium 2 warten muß, um eine deutsche Version zu spielen und so nur wenige Informationen über die deutsche Version habe und drittens weil die deutsche Fassung katastrophal übersetzt ist! Alle, die eine englische Version zum Vergleich haben, werden mir da zustimmen müssen. Es sind nicht nur die Namen, sondern auch Attacken, Bezeichnungen usw. sind teilweise schlichtweg katastrophal, jedenfalls was ich so von meinem Testleser erfahren habe. Ich sage nur Unlicht... Oder das von allen gehaßte Endivie und was haben sie aus meinem geliebten Umbreon gemacht? Nachtara! Genauso frage ich mich, was an Shadow Ball so schwer zu übersetzen ist, daß da dann Spukball rauskommt... *seufz*

(Anm. zur Überarbeitung: Ich habe mich entschieden die Anmerkungen stehenzulassen, obwohl ich jetzt schon alles umgestellt habe, da das zu einem großen Teil immer noch meine Meinung ist. Wie ihr vielleicht gemerkt habt, weigere ich mich immer noch standhaft Shadow Ball mit Spukball zu übersetzen.)

Genug gelästert, sonst krieg ich noch Ärger wegen übler Nachrede oder so etwas. Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Beim nächsten Mal... Hab mich noch nicht ganz entschieden ob Richie oder Misty/Duplica. Bleiben ja aber auch nur noch die beiden... äh, drei. Wenn ich jetzt richtig rechne sind es noch sechs Kapitel bis einschließlich dem Sturm auf TR, danach folgen noch eins oder zwei zum Abschluß und endgültigem Finale des Meisterabschnitts. Dann ein paar Zwischenepisoden und danach zur Liga. Nur soviel als Aussicht.

Ja ne, euer

Matthias

The Final Step to the Master©2000-2002 by Matthias Engel

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