The Final Step to the Master 24 Pokémon Matthias Engel Normal Matthias Engel 2 2001-11-03T17:33:00Z 2001-11-03T17:33:00Z 1 7346 41877 Action/Abenteuer/Romantik 348 83 51427 9.2812 21

The Final Step to the Master

Episode 24

(Erzähler)

Ich habe beschlossen Urlaub zu nehmen – auf unbestimmte Zeit.

Aseba City, Pokémon Center (Duplica)

„Müde?"

„Mmh..." kam Mistys gemurmelte Antwort. Sie hatte mir den Rücken zugewandt und war wohl schon halb am Dösen. Der Tag war lang gewesen aber mit Hilfe der Vögel und Mews Teleportfähigkeiten konnten wir wenigsten behaupten, wir hätten einiges an Helfern zusammengekratzt. Das Meiste waren Leute, denen Ash, Misty und Rocko einmal geholfen hatten. Trainer, Züchter und andere. Viele davon hatten wir auch einfach nur kontaktiert. Doch wir waren uns alle einig, daß direkte Gespräche weniger auffällig sein würden.

Ich hatte nur ein Problem. Und das Problem lag vor mir auf ihrem Bett und hieß Misty. Ich hatte keine Ahnung, was los war – ich meinte, neben dem Offensichtlichen. Denn das da etwas war, soviel konnte ich feststellen. Misty war stark, ja. In der Gesellschaft der Leute, die wir besucht hatten, war sie sogar etwas fröhlicher oder bemühte sich jedenfalls. Aber kaum waren wir wieder allein und ich versuchte ein normales Gespräch zu beginnen, wurde sie still und einsilbig. Ich fühlte mich ausgeschlossen und wünschte mir nichts mehr, als daß sie mir den Grund nannte.

„Misty, was...?" setzte ich an, stoppte aber mittendrin. Sie war eingeschlafen. Ich lächelte etwas. „Was auch immer ich getan habe... Ich hoffe, ich kann es wieder gutmachen." Kurz darauf war ich auch im Bett und eingeschlafen.

Meisterweihe V – Vertrauen und unbekannte Kräfte

(Pikachu)

Verschlafen gähnte ich von meinem Platz auf Mistys Schulter. Zwar war ich definitiv kein Langschläfer aber sieben Uhr morgens war doch ein wenig früh. Doch Misty hatte auf einen frühen Start bestanden und so fanden wir uns eine halbe Stunde später bereits auf den Straßen von Aseba City, einem kleinen Ort in der Region des Indigo Plateaus in der Johto nahen Hälfte.

Es wurde nicht viel gesprochen, wie immer, wenn wir nicht gerade in Gesellschaft waren. Es lag immer noch diese undefinierbare Spannung zwischen den beiden Mädchen in der Luft. Nun, eigentlich ging sie nur von Misty aus. Und wenn ich mir Duplica so betrachtete, war mir klar, daß sie genauso wenig Ahnung hatte, was vor sich ging.

Ich hatte versucht ein paar Mal mit Misty darüber zu sprechen aber sie wich stets aus oder wechselte das Thema. Schließlich hatte ich es erst mal aufgegeben. Zum hundertsten Mal wünschte ich mir Ash wäre hier. Er würde die Ursache ihres Verhaltens sicher in ein paar Minuten aus ihr raushaben. Aber Ash war nicht hier und sicher war das mit ein Grund für Mistys Verschlossenheit.

Ich hoffe es geht dir gut, dachte ich und sah hinauf in den klaren Morgenhimmel. Die Sonne stand noch tief, lugte aber bereits über einige kleinere Häuser hervor. Ich hatte immer wieder schwache Echos durch meine Bindung zu Ash bekommen aber überraschenderweise hatte ich keinen Grund mich wirklich abschotten zu müssen. Das beruhigte mich etwas. Denn, obwohl ich wußte, daß Ash Schmerzen hatte, um so mehr stieg in mir die Gewißheit, daß er sicher war – für den Moment jedenfalls.

Jetzt mußte ich mich nur noch um das Problem vor meinen Augen kümmern. Andererseits... Vielleicht war es besser, wenn sie das alleine lösten.

(Ditto)

Ich sah beunruhigt zu Duplica auf. Ich konnte mir schon vorstellen, was in ihr vorging, doch wagte ich nicht es laut auszusprechen. Es würde eh nichts bringen. So sehr mich Mistys Verhalten nervte, das war etwas, was die beiden Mädchen unter sich ausmachen sollten. So lange es die Arbeit nicht behinderte, ging das ja in Ordnung. Irgendwie hatte ich aber so ein unbestimmtes Gefühl, daß dies bald der Fall war und dementsprechend schnell eine Aussprache nötig sein sollte.

Die Ruhe unserer Gruppe wurde laut und unangenehm unterbrochen, als aufgeregte Schreie durch die noch relativ leeren Straßen der Stadt drangen. Misty und Duplica tauschten einen flüchtigen Blick aus und wir liefen los, dem Ursprung des Lärms entgegen. Um mithalten zu können, verwandelte ich mich in ein Porygon – ich begann diese Form zu mögen – und schwebte den Mädchen und Pokémon hinterher.

Wir kamen an einen größeren, freien Platz. Es hatten schon einige Stände geöffnet und einige wenige Kunden waren bereits auf den Beinen. Unsere Blicke fielen augenblicklich auf die sieben Dämonenpokémon inmitten des Platzes, die dabei waren ein schieres Chaos anzurichten.

Zu einem jähen Stop kommend, formte Misty ihre Meisterrobe. „Du hältst dich etwas im Hintergrund, Duplica", meinte Misty. „Aber..." setzte Duplica an, ein Hauch von Schmerz in ihren Augen. „Deine Kräfte sind immer noch unergründet. So wärst du nur ein Hindernis." Mit diesen Worten rannte Misty auf die Dämonen zu und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich. Duplica stand sekundenlang geschockt da. Die Worte mußten tief gesessen haben, ich konnte ein paar Tränen entdecken, die sie aber schnell wieder wegwischte. Schließlich senkte sie resignierend den Kopf. „Sie hat ja recht... Ditto hilf ihr, ja?" Ich nickte zaghaft und schwebte zum Kampffeld. Das Geräusch sich öffnender Pokébälle war zu hören und Pixi, Aki und Tandy folgten mir bald.

Misty hatte mittlerweile ihr Starmie in den Kampf geworfen und Pikachu, Moty und Mew waren ebenfalls bereits in Kämpfe verstrickt. Sie versuchte sich gerade selbst an einer Attacke. Ich hielt einen Moment inne, bisher hatte noch keiner von ihnen Zeit und Ruhe gefunden ihre neuen elementaren Kräfte zu testen. Eine schwache azurblaue Aura formte sich um ihren Körper und sie brachte ihre nach vorne ausgerichteten Handflächen vor ihrem Körper zusammen. „HYDROPUMPE!" Einen Moment lang flammte ihre Aura hell auf aber was letztendlich herauskam war nicht mal einer Aquaknarre würdig... Ihr Gegner schüttelte sich kurz war aber nicht im Geringsten angeschlagen. Statt dessen war es – ein kleines Rattikarl – ziemlich genervt und sprang auf Misty zu.

„Misty!" hörte ich Duplica rufen, die Verzweiflung und Hilflosigkeit klar hörbar. Pikachu, Mew, Starmie und Moty hielten ebenfalls inne in ihrem Kampf und blickten sich um, was ihnen harte Treffer ihrer Gegner einbrachte. Kurz bevor das Rattikarl Misty erreichte geschah jedoch etwas Unerwartetes.

(Mew)

In meinem Kopf und Herzen verfluchte ich mich selber bestimmt ein paar tausend Mal nicht daran gedacht zu haben Mistys Fähigkeiten zu testen. Ich hatte jedoch auch nicht erwartet, daß der Effekt so schwach sein würde. Mehr hatte ich einen unkontrollierten Kraftausbruch erwartet. Sie hatte schon immer eine sturköpfige Persönlichkeit gehabt und sollte es Probleme geben, hätten sie eher in diese Richtung ausschlagen müssen...

Doch bevor das Rattikarl sein Ziel erreichen konnte, huschte ein grüner Schatten, undeutlich wie ein Fleck durch die Landschaft, packte das überraschte Mädchen und war noch innerhalb der eine Sekunde langen Bewegung wieder verschwunden. Das Rattikarl krachte zu Boden.

„Killer, Solarstrahl!" Ein breiter Strahl Solarenergie erfaßte das Rattikarl unvorbereitet und löste es auf. Etwas im Hintergrund meines Bewußtseins forderte meine Aufmerksamkeit und irgendwie wußte ich bereits, bevor ich mich zu der unerwarteten Hilfe umdrehte, wen ich zu erwarten hatte.

Auf der gegenüberliegende Seite standen drei junge Trainer in ihren frühen Zwanzigern vielleicht. Der Erste war ein breitschultriger, muskulöser Mann mit kurzem braunen Haar. Er trug ein schlichtes hellblaues Hemd und einen Anhänger um den Hals. Ein Nidoqueen stand an seiner Seite. Auf der anderen, rechten Seite des Trios war eine junge Frau mit schulterlangem dunkelbraunen Haar. Ihre Kleidung bestand aus einem dünnen, weißvioletten Overall. Ein Turtok stand stoisch ruhig neben ihr.

Das Trio komplettierte ein großer, sportlicher Mann mit schwarzem Haar und einer roten Jacke locker um seine Schultern hängend. Ein Bisaflor hatte sich vor ihm aufgebaut und der grüne Schatten materialisierte sich in ein Sichlor, das Misty neben ihm absetzte.

Sie brauchte anscheinend nur ein paar Sekunden, um die drei Personen zu erkennen. Duplica huschte hinüber auf die andere Seite, während das Trio all ihre guttrainierten Pokémon auf die verbleibenden Feinde losließ, ich sah keinen Grund noch weiter einzugreifen und regenerierte lieber meine Kräfte, während ich zu den Mädchen hinüberschwebte.

Duplica kniete an Mistys Seite, auf der anderen hockte die braunhaarige Trainerin und stellte sicher, daß Misty keine Verletzungen davongetragen hatte. Ein paar Tränen flossen Duplicas Wangen hinunter, ich hatte sie selten so gesehen. „Warum hast du das getan? Du mußt doch gemerkt haben, daß deine Kräfte noch nicht voll entwickelt sind. Das war leichsinnig..." Ihr Gesichtsausdruck war eine Mischung zwischen Wut, Verzweiflung und Besorgnis. Misty zuckte ein bißchen zusammen unter diesem Ausbruch. Die sonst so starke Duplica so emotional zu sehen, kam selten vor. Ich schätzte, es war die aufgestaute Frustration über das Verhalten ihrer rothaarigen Freundin kombiniert damit, daß sie immer noch nicht herausgefunden hatte, wozu sie selber fähig war und wie sie helfen konnte. Ich wünschte, ich könnte helfen... aber ich durfte nicht, Das mußte sie selbst bewältigen.

„Duplica, ich..." setzte Misty an aber die Angesprochene fiel ihr ins Wort. „Du was? Du wolltest mal wieder die einsame Heldin spielen, genauso wie Ash! Aber Ash ist nicht hier und wir können uns solche Risiken nicht erlauben oder glaubst du, du hilfst ihm damit?" Misty wandte ihren Blick ab, als ob sie verbergen wollte, was sie gerade empfand. Duplica wurde langsam klar, daß sie geschrieen hatte und äußerte ihre nächsten Worte in einem sanfteren Ton. „Was hast du denn, Misty? Sag es mir..." Die Angesprochene schüttelte die Hand ab, die Duplica auf ihre Schulter gelegt hatte, stand auf und sah zum Kampffeld hinüber. Pikachu hatte gerade den letzten Gegner ausgeschaltet und die beiden anderen Trainer begannen ihre Pokémon zurückzurufen.

„Laßt uns einen ruhigen Platz zum reden finden." Mit diesen letzten Worten setzte sie sich in Bewegung und uns blieb nichts weiter übrig, als ihr zu folgen. Duplica sah ihr mit traurigem Blick nach. Und wieder einmal verfluchte ich Missigno für seine Gedankenspielchen, denn ich war mir zu neunzig Prozent sicher, daß Mistys Verhalten damit zu tun hatte.

(Duplica)

Die Personen um den Tisch in einem der Aufenthaltsräume des lokalen Pokémon Centers (Anm. des Autors: Das ist ein GROßES Center) musternd, blickte ich mich um. Meine „Mich kann nichts erschüttern" Maske wieder über das Gesicht gezogen und mehr oder weniger freundlich und offenherzig lächelnd.

Neben mir und Misty waren noch die drei Trainer von vorhin anwesend. Sie standen in irgendeiner Beziehung zu Mistys Vergangenheit und irgend etwas sagte mir, es war nicht nur einfach eine dieser Begegnungen.

„Also... Würde uns jemand vorstellen", fragte ich mit einem unschuldigen Lächeln. Der schwarzhaarige Trainer behielt seinen stoisch ruhigen Gesichtausdruck, tauschte einen Blick mit Misty aus und lächelte dann leicht. „Natürlich. Ich entschuldige mich für die unhöflichen Manieren aber ich dachte wir wären schon bekannt." Verwirrt sah ich zu Misty, die wieder einmal Augenkontakt vermied. Ich seufzte kaum hörbar, so hoffte ich zumindest. „Sie weiß nicht alles", erklärte Misty und betonte das letzte Wort erstaunlich stark. Jetzt war ich noch mehr verwirrt aber ich wagte gar nicht erst zu fragen.

Der junge Mann nickte knapp. „Mein Name ist Jonathan und das sind meine Begleiter Sarah und Marcus", stellte er mit einer ausholende Geste sich und die anderen beiden Trainer vor. Marcus erwiderte grummelnd: „Begleiter?" Sarah kicherte nur leicht. Anscheinend war das normal unter den beiden.

„Und in welcher Beziehung steht ihr zu Misty", fragte ich weiter. Pikachu hockte von ihrem Platz neben Moty, die erstaunlich ruhig gewesen war seit dem Aufbruch, auf den Tisch. „Sie waren mit uns auf New Island." Wenn das Trio überrascht war von Pikachus Fähigkeit zu sprechen, bekam ich es im Moment nicht richtig mit, als ich die Information verdaute. Ash, Misty und Rocko hatten erzählt, daß sie nicht alleine auf New Island gestrandet waren. Langsam begann der Nebel der Verwirrung aufzuklaren.

„Es ist weiblich?" hörte ich Marcus fragen und stellte dumpf die Verbindung zu Pikachu her. „Das war doch offensichtlich, oder?" antworte Jonathan. Sarah lachte nur. „Hast aber lange gebraucht das zu merken." Marcus schnaufte. „Ich trainiere nun mal keine Elektrotypen." Seine beiden Kumpanen gaben ihnen einen Blick, der soviel hieß wie „Wir auch nicht".

„Ich schätze... der Erinnerungsblock wurde aufgehoben", stellte Mew für mich fest, was ich gerade fragen wollte. Jetzt war auch klar, warum keiner der Drei so reagierte wie der Rest unserer Begegnung bei der Erblickung des kleinen Lichtwächters.

„Korrekt", übernahm Jonathan wieder das Wort. „Seltsamerweise hatte uns die ganzen vier Jahre irgendwas zusammengehalten, obwohl wir uns davor gar nicht kannten. Als die Erinnerungen zurückkamen, wußten wir wenigstens wieder, was geschehen waren." Sarah fuhr fort: „Kurz darauf begannen die Gerüchte der Sichtung eines Mews und dann anderer legendärer Pokémon, die mit einer Gruppe von Trainern reisten."

„Da wir selber auf der Suche nach ein paar Antworten waren, beschlossen wir diese Gruppe zu suchen", schloß Marcus. „Und hier sind wir."

Das Gespräch nahm seinen Lauf von da an und Erklärungen über die vergangenen Ereignisse wurden ausgetauscht. Ich hörte nur mit einem Ohr hin. Es war die alte Routine und ich hatte sie bereits zu oft innerhalb des letzten Tages gehört. Statt dessen schweiften meine Gedanken ab, fort von der Realität und der Gegenwart, in die Vergangenheit, in eine Zeit, die ich lieber vergessen wollte... Meine Kindheit.

---Rückblick---

Mit einem Klicken schnappte der Rucksack zu. Das sollte alles gewesen sein, was ich mein Eigen nennen konnte oder besser durfte. Aber das war egal. Ein ganze Welt wartete auf uns. Auf mein treues Pokémon und mich.

Mein Blick fiel auf das Bild auf dem spärlichen Nachttisch meines Zimmers. Ich hob es auf und betrachtete es eine Weile. Es zeigte einen Mann mit kurzen, schwarzen Haaren, die bereits langsam ergrauten. Daneben stand ich, mein gerade erst erhaltenes Ditto im Arm, glücklich lächelnd. Das war an meinem fünften Geburtstag gewesen. Ein Monat später war...

Eine Träne entkam meinem Auge und ich gab mir keine Mühe sie wegzublinzeln. Ich konnte mich noch klar an den Tag erinnern. Ich war draußen mit Ditto spielen und ein paar Verwandlungen ausprobieren, die ich im Fernsehen in einer Show gesehen hatte. Wir – mein Vater und ich – wollten an diesem Tag eine kleine Reise nach Fuchsania machen, da Papa mir ein paar außergewöhnliche Pokémon dort zeigen würde, die erst kürzlich entdeckt wurden. Ich hatte mich immer gefreut, wenn wir mal zusammen rausfuhren, es kam so selten vor.

Also wunderte ich mich zuerst, warum Papa nicht kam, da wir eigentlich schon längst los hätten wollen. Aber Papa war bereits recht alt und vielleicht war er mal wieder eingeschlafen. Das passierte öfters. Und so stellte es sich auch zuerst heraus, als ich ins Wohnzimmer unseres Hauses kam. Friedlich auf dem Sofa vor sich hin dösend... So schien es jedenfalls.

In meiner kindlichen Unschuld hatte ich versucht ihn mehrmals aufzuwecken, bis ich schließlich gemerkt hatte, daß etwas nicht stimmte. Nach mehreren Minuten, in denen ich meinen Vater nicht wach kriegte, bekam ich es mit der Angst zu tun und rief das nächste Krankenhaus an, so wie Papa es mir beigebracht hatte. Als der Krankenwagen endlich kam, bestätigten die Ärzte nur was Offensichtlich war, jedoch mein kindliches Bewußtsein nicht ganz verstand und auch nicht wahrhaben wollte.

Kurz darauf hatte man mich in ein Waisenhaus gesteckt. Ich wollte nicht aber was hatte ein fünfjähriges, elternloses Mädchen schon zu sagen? Gar nichts. Die jetzt fast zwei ein halb Jahre in dieser öden Anlage waren der krasse Gegensatz zu meinem Leben davor. Sicher, es war immer etwas einsam gewesen, als ein Einzelkind und nur mit meinem Vater in der Nähe. Mutter war bereits kurz nach meiner Geburt gestorben, das hatte er mir jedenfalls erklärt. Doch richtig glauben konnte ich das nicht, weil ich nie Bilder von ihr gesehen hatte...

Nein, die Jahre hier waren die Hölle gewesen. Aus irgendeinem Grund ignorierten die meisten Kinder mich hier und die Wenigen, die sich mit mir abgaben, konnte ich nicht als Freunde bezeichnen. Sie waren größtenteils in meiner Nähe, weil ich wohl das schlauste Kind hier war – auch wenn ich viel meines Talents verbarg.

Das alles war mir durch den Kopf gegangen, noch bevor die einzelne Träne auf das Bild tropfte. „Papa..." Ich schüttelte hart den Kopf und setzte ein bestimmtes und fröhliches Lächeln auf. Ein siebenjähriges Kind, an der Grenze zu ihrem achten Geburtstag sollte nicht solche Gedanken haben, es sollte fröhlich sein, lachen und die Wunder des Lebens und der Kindheit entdecken. Ja, das würde ich machen. Ich würde meinen Vater stolz machen.

Es war so einfach gewesen den Computer zu knacken. Heute war ein Ausflug des Waisenhauses und nur eine Rumpfbesatzung war hiergeblieben. Ich hatte mich krank gestellt und mich so für den Ausflug entschuldigt. Wenn sie zurückkamen, würde ich schon längst nicht mehr hier sein und da über mich keine Akte mehr existierte, konnten sie mich auch nicht wieder zurückholen, sofern ich es schaffte mich ein paar Monate zu verstecken.

„Gehen wir, Ditto." Den Rucksack über den Rücken schwingend und das Bild in meine innere Jackentasche steckend, ging ich zum Fenster hinüber. Hier oben waren wir im zweiten Stock aber im Bäume klettern so wie in vielen anderen Dingen, war ich schon immer sehr geschickt gewesen. Viele bezeichneten mich als kleines Allroundtalent. Das kümmerte mich nicht weiter aber es war definitiv nützlich.

„Uns hält nichts mehr hier." Und mit einem Schwung war ich aus dem Fenster, mein treues Pokémon und der einzige Freund in der ganzen weiten Welt für mich direkt hinter mir.

---Ende Rückblick---

Es war irgendwie schon außerordentlich gut gelaufen danach. Seit ich aus dem Waisenhaus geflohen war, erwartete mich eine Überraschung nach der anderen. Zuerst hatte ich bei einigen netten, alten Leuten Unterschlupf gefunden. Ich hatte ihnen nie erzählt, daß ich geflüchtet wäre. Dann, mehr durch Zufall hatte ich festgestellt, daß die Villa Iméte zwar zum Verkauf angeboten aber seltsamerweise weder verkauft noch versteigert worden war in den ganzen Jahren, so als ob jemand es verhindern würde. Was natürlich Schwachsinn war aber im Moment war ich in einer Situation, in der ich alles glaubte.

Auf jeden Fall brauchten Ditto und ich nur ein paar Daten hacken und die Villa war offiziell wieder im Besitz meiner Familie, besser gesagt meines Onkels mütterlicherseits. Ich kannte ihn eigentlich nicht aber was sollte es schon? Es war ein gute Deckung.

Kurz nach meinem Wiedereinzug in der Villa entdeckte ich einige beträchtlichen Geldreserven, die erstaunlicherweise auf einem Konto gelagert waren, das für mich bestimmt war. Vater hatte mir einmal gesagt, daß meine Liebe für die Kostümierung und das Dittotraining bestimmt von meiner Mutter kamen. Das war eine der seltenen Male, wo er über Mutter gesprochen hatte. Und oft hörte es sich an, als ob er selbst nicht wirklich glaubte, was er sagte. Vielleicht war mein Talent auch nur schlichter Zufall.

Mit dem Geld, das sich aufgetan hatte, begann ich meiner eigenen Leidenschaft nachzugehen, Kostüme zu kaufen, Kurse unter falschem Namen zu nehmen und natürlich die Villa instand zu halten. Das Geld hielt für alles... knapp.

Das Gespräch neigte sich wieder anderen Themen zu und meine Augen suchten erneut Blickkontakt mit Misty, sie fanden aber keinen. Ich hatte mir nie etwas daraus gemacht so talentiert oder relativ reich – wenn auch aus einem mysteriösen Grund – zu sein. Alles, was ich wollte, war etwas, was ich glaubte, das mir nicht vergönnt war... Freunde.

Später am Abend (Ditto)

„Also, worüber wolltest du mit mir sprechen?" Verstohlen sah Duplica sich um aber bis auf mich waren wir allein auf dem Balkon (Anm. des Autors: Ja, das Center ist mehrstöckig). Wer hätte auch hier sein sollen? Jonathan, Marcus und Sarah hatten sich ebenfalls hier einquartiert und im Moment stellte sich Sarah gerade neben meine beste Freundin und Trainerin und sah ebenfalls eine Weile stumm hinaus auf die einzelnen Lichter der kleinen Stadt.

Duplica seufzte tief und ich spürte, was in ihr vorging. Sie hatte nie viel darüber gesprochen. Manchmal, wenn das Geschäft schlecht lief oder sie sich einfach einsam fühlte. Rocko wußte teilweise über ihre Vergangenheit aber selbst ihm hatte sie sich noch nicht voll geöffnet. Er schien es zu verstehen und preßte das Thema nicht, was ganz gut so war. Ich wünschte nur, sie würde sich jemandem öffnen. Es war besser geworden seit Rocko und sie der Gruppe der Jetztmeister beigetreten waren aber gerade deswegen schien sie die Sache mit Misty so zu beschäftigen.

„Was ist damals wirklich passiert?" Sarah schenkte ihr einen fragenden Blick aber irgendwie meinte ich zu erkennen, daß sie genau wußte, was gemeint war. „Auf New Island, meine ich. Was Ash, Misty und Rocko uns erzählt haben... ich glaube einfach nicht, daß sie die ganze Wahrheit gesagt haben." Sarah musterte Duplica einige Augenblicke lang und schaute dann hinauf in den Abendhimmel.

„Ich denke, es ist besser, wenn sie das selber sagen." Sie richtete ihren Blick wieder auf Duplica, die nicht zu enttäuscht aufgrund der Ablehnung aussah. „Aber das ist nicht, warum du mit mir sprechen wolltest, oder?" Duplica lächelte traurig. „Nein... Ich hoffte nur, ich könnte Misty besser verstehen, wenn ich wüßte, was damals geschehen ist, aber ich bezweifle, daß diese Ereignisse im Zusammenhang mit ihrem jetzigen Verhalten stehen."

Es fiel ihr schwer das typisch fröhliche Gesicht zu wahren. Das wußte ich einfach. Dafür brauchte ich den elementaren Bund nicht, obwohl ich selber noch nicht sicher, wofür dieser eigentlich da war. In den paar Wochen, die sie zusammen waren, hatte sich so etwas wie enge Freundschaft zwischen den beiden Mädchen aufgebaut. Jedenfalls war es nahe dran eine zu werden. Das war etwas Rares – nein, eher schon etwas Neues für Duplica, mit ihrer Vergangenheit. Misty abweisendes Verhalten schnitt nur wieder alte Wunden auf, alte Wunden aus ihrer Zeit im Waisenhaus. Die falschen Freunde, die Ignoranz und Abweisung der anderen Kinder...

„Was auch immer passiert ist..." Sarahs Worte rissen mich aus meinen Gedanken. „Gib ihr etwas Zeit. Sie wird schon sagen, was sie bedrückt. Und dann könnt ihr welches Problem auch immer da ist diskutieren." Duplica schluchzte etwas. Es war einer dieser seltenen Momente von Emotionalität und ich sprang in ihren Schoß, soviel Beruhigung gebend wie ich konnte.

„Ich... Es ist nur... Ich hatte noch nie eine echte Freundin zuvor. Ich... Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe und..." Sie stoppte abrupt, als sie merkte, daß Sarah ihr keine Beachtung schenkte, sondern in Richtung Balkontür schaute. Wir folgten beide ihrem Blick.

Im Eingang mit einem Ausdruck, der nicht zu deuten war, stand Misty. Ihre Augen ruhten direkt auf Duplica, was praktisch das erste Mal war seit wir sie aus Missignos Gefangenschaft befreit hatten. Nur vage nahm ich wahr wie Sarah sagte: „Ich geh besser." Dann war sie auch schon verschwunden und wir waren allein.

(Duplica)

Mit einem weiteren Seufzer lehnte ich mich in meinem Schreibtischstuhl zurück und schloß die Augen. Ich war immer noch vollkommen durchgeschüttelt von Mistys plötzlicher Offenbarung. Kaum war Sarah verschwunden, war Misty zu mir rüber und hatte mich einfach nur umarmt, um dann ein paar Sekunden später in Tränen und mehrfach gemurmelte Entschuldigungen auszubrechen. Diese emotionale Reaktion hatte mich so überrascht, daß ich nicht einmal eine Vorstellung davon aufbringen konnte wie ich reagieren sollte.

Nach einiger Zeit hatte sie sich wieder soweit beruhigt, daß sie erklären konnte. Was sie jedoch sagte, ließ mich jetzt noch schaudern bei dem Gedanken daran. Es war das erste Mal, das war mir augenblicklich bewußt gewesen, daß sie über die Qualen in der Gefangenschaft unter Missigno gesprochen hatte. Misty erzählte alles, von den körperlich Torturen, so wie von den Träumen und Illusionen. Von düster bis verlockend einladend, alles was man sich vorstellen konnte. Und mittendrin auch meine eigene Rolle darin...

Ich drehte mich leise zu ihrem Bett um und betrachtete die schlafende Form meiner Freundin. Sie war noch auf dem Balkon in meinen Armen eingeschlafen. Armes Ding. So ein junges Mädchen wie sie hatte solche Erfahrungen noch nicht verdient. Ich persönlich war viel zu schnell aufgewachsen und diese Erfahrung wünschte ich keinem. Das Einzige, was ich momentan wollte, war Misty zu verstehen und zu helfen. Ich hatte bereits eine gute Vorstellung, warum sie diese übertriebene Eifersucht in den letzten Tagen getrieben hatte. Nach solchen Erfahrungen war das nur normal.

Misty wußte natürlich, daß ich mal in Ash verknallt gewesen war, doch hatte ich gedacht, das sei damals auf dem Indigo Plateau vor unserer kleinen Schauspieleinlage mit Dana und Léon aus der Welt geräumt worden. Ich würde sie wohl erst richtig verstehen, wenn sie mir endlich eröffnete, was so drastisches auf New Island passiert war, das ein solch starkes aber auch emotional empfindliches Band zwischen ihr und Ash geschaffen hatte. Diesen Punkt hatten wir trotz allen Austauschs immer noch nicht erreicht, also mußte ich wohl oder übel warten.

Das Piepen meines Laptops brachte mich wieder in die Realität zurück. Das Programm, was ich geschrieben hatte, war fertig. Ein simples Entschlüsselungsprogramm, basierend auf den Daten aus den Rechnern des Geheimverstecks, das uns sicher einige Dienste leisten konnte...

„Huch, eine Mail..." Ich las und meine Augen weiteten sich, als ich feststellte, daß sie von Richie war. Ein Lächeln fand langsam den Weg in mein Gesicht. Schnell folgte ich dem Absender über mehrere Umwege – man mußte es Richie lassen, darauf verstand er sich – und schickte ihm eine Antwort mit dem Programm als Anhang. Danach fuhr ich das System runter und klappte den Laptop zu.

Müdigkeit machte sich langsam in mir breit und ich ging zu meinem eigenen Bett hinüber. Auf halben Weg stoppte ich an Mistys und kniete mich für einen Moment daneben. „Ich paß auf dich auf, das verspreche ich..."

„Ich weiß." Ich zuckte etwas zusammen, als Misty verschlafen ein Auge öffnete. „Hab gerade eine Mail von Richie bekommen. Scheint, als ob er fündig geworden ist." Sie schloß ihr Auge wieder und lächelte. Gott, sie lächelte! Das war wohl das erste Mal seit dem Abend vor der Weihe – ich hatte das zufällig mitbekommen. „Das ist gut..."

Nächster Morgen (Ditto)

„Pika..." Noch im Halbschlaf blinzelte ich ein wenig. War es nicht noch so früh. Ja, die Sonne stand noch tief und... sowohl Duplica als auch Misty waren auf den Beinen. Ich war schlagartig wach und bemerkte, daß sowohl die beiden Mädchen als auch sämtliche anwesende Pokémon sich ganz ruhig verhielten und lauschten.

„Also... Ich höre nichts", stellte Duplica fest. Pikachu stand auf den Hinterpfoten, Ohren gespitzt und Schwanz in die Höhe. „Doch... Da draußen ist jemand, der hier nicht hingehört."

„Ich spüre starke Wellen von Wachsamkeit. Jemand beobachtete uns", ergänzte Mew. „Es riecht auch ganz anders", stellte Moty ebenfalls fest. Misty sah sich um, schnappte sich ihre und Ashs Pokébälle und ging zur Tür. „Dann sehen wir nach... vorsichtig natürlich." Mit einem Blick zu Duplica meinte sie. „Und natürlich alle zusammen."

Zwei Minuten später hatten wir uns möglichst unauffällig nach draußen geschlichen. Pikachu, Mew und Moty sahen sich suchend um. „Hier ist eindeutig jemand", bestätigte ich nun auch. Die ganze Luft war anders. Wir Pokémon hatten ein Gefühl für solche Dinge und die beiden Mädchen würden das mit der Zeit auch lernen. „Das riecht nach Ärger..." meinte Moty.

„Und wie es nach Ärger riecht, denn den gibt es jetzt!" kam eine gemurmelte Stimme... aus dem Baum neben dem Center. Duplica stöhnte: „Nein, bitte nicht schon wieder." Misty sagte nichts griff nur an ihren Gürtel und warf einen Pokéball.

„Wir wollen..."

„Bisasam, Rasierblatt!" In einer flüssigen Bewegung hatte Bisasam sein Rasierblatt ausgeführt und der Ast, von dem die Stimme kam, krachte zu Boden, die Personen darauf mit ihm. „Au... Wer hat eigentlich die Idee gehabt auf diesem schmalen Ast zu stehen", fragte Butch sein Hinterteil massierend. Cassidy stöhnte. „Du?" *Schweißtropfen Butch*

„Na ja... Was fällt euch auch ein uns einfach den Ast abzuschneiden!" wechselte Butch von beschämt zu wütend. Misty verzog keine Miene. „Ok, was wollt ihr diesmal? Nein, ich frage lieber nicht. Bisasam, Solarstrahl!" Auf Mistys Kommando hin, begann Bisasam die ersten Sonnenstrahlen des Tages aufzusaugen. „Oh, nein! Nicht so schnell", ging Cassidy dazwischen. „Traumato, Konfusion!" Noch bevor jemand von uns reagieren konnte, schob sich Traumato zwischen Bisasam und Team Rocket. Bisasam hatte keine Zeit mehr abzubrechen und so brachte ihn die Konfusion dermaßen durcheinander, daß es den Solarstrahl direkt in unsere Richtung abfeuerte.

Instinktiv sprangen wir alle auseinander und Staub fegte in alle Richtungen. „Überlaßt diese Witzfiguren mir", hörte ich Duplica rufen. „Ditto, Transformation! Porygon 2!" Das hatte ich noch gar nicht ausprobiert aber ich hatte schon mal ein Porygon 2 gesehen und es ging überraschend leicht. Leichter, als es hätte sein können. Ich fragte mich, ob...

„Ditto, Umwandlung 2! Dunkeltyp!" Ah, das hatte sie vor. „Traumato, Psywelle!" Wie erwartete spürte ich keine Wirkung von der Attacke. „Tandy, Aki! Aquaknarre und Donnerblitz kombiniert!" Ein harter Wasserstrahl flog kurz darauf durch die Luft mit Elektrizität aufgeladen und traf Traumato voll. „Das sollte es sein. Setz deine Triplette ein!" Darauf hatte ich nur gewartet und kurz darauf lag Traumato geschlagen auf dem Boden.

„Ja, gewonnen!" Der Rauch verzog sich langsam. „Hey, wo ist Misty!" rief Moty aufgeregt. Ich scannte hektisch das Gebiet und entdeckte sie kurz darauf. Auch wenn ich mir halb wünschte, ich hätte es nicht getan. „Da!" rief ich und deute in ihre Richtung. Alle erstarrten. Es war eine vertraute Szene. Eine allzu vertraute Szene. Wie aus dem Nichts waren plötzlich Dana und Léon aufgetaucht und hatten den Nebel als Deckung genutzt. Dana hatte Misty beide Arme hinter den Rücken gedreht und schien ihr so etwas wie Handschellen angelegt zu haben. Ich wußte augenblicklich, was sie bewirkten, da ihre elementare Aura scheinbar vollkommen verschwunden war.

„Lange nicht gesehen", bemerkte Dana lächelnd, kaum von Mistys Bemühungen beeindruckt sich aus ihrem Griff zu befreien. „Schade, daß wir schon wieder gehen müssen", meinte Léon und kurz darauf füllte schwarzer Rauch den Platz und die beiden Kopfgeldjäger sowie Butch und Cassidy waren verschwunden.

Es lag eine bedrückende Stille über allen Zurückgebliebenen. Jonathan, Sarah und Marcus kamen gerade aus dem Center gelaufen. „Was ist..." begann Marcus, bekam aber seine Antwort gleich. „VERDAMMT!" Duplica trat mit voller Wucht einen kleinen Stein durch die Luft und Marcus mußte sich schnell ducken, um diesen nicht abzubekommen. Dann sackte sie einfach an Ort und Stelle auf die Knie und begann herzzerreißend zu schluchzen. Ich wollte sofort zu ihr rüber aber Sarah war schneller und huschte an ihre Seite.

„Ich... Ich hab versagt. Schon wieder! Und das alles nur, weil ich nicht vorsichtig genug war! Verdammter Mist!" Es zerriß mir das Herz sie so zu sehen und ich konnte mir gut vorstellen wie sie sich jetzt fühlte. Sie hatte sich schon so fertig gemacht nach der ersten Entführung und jetzt...

„Wir wissen, wo sie wahrscheinlich sind." Duplica sah ruckartig auf und auch alle anderen blickten sich zu der weiblichen Stimme um. Aus dem Schatten des Centers traten drei Figuren, die sich überraschenderweise als Jessie, James und Mauzi herausstellten.

An der Küste zur Johtoregion (Misty)

Wie konnte ich nur? Ehrlich, ich wußte selber nicht so ganz genau, warum ich mich schon wieder so grundlos eifersüchtig aufgeführt hatte. Ok, ich wußte es. Aber war das wirklich ein Grund gewesen? Ich hatte ihre Freundschaft und Sorge nicht verdient. Etwas hatte bei mir geklickt, als ich sie so emotional gesehen hatte gestern Abend. Und dann, dann hatten wir gesprochen. Nicht nur über mich, sondern ohne daß ich sie gefragt hatte, hatte sie mir auch von ihrer Vergangenheit und ihrer Kindheit erzählt. Dinge, die sie sicher noch niemand zuvor erzählt hatte. Mir fiel es schwer zu glauben, daß das fröhliche, offenherzige Mädchen sich die ganze Zeit verstellt hatte. Jedoch... Irgendwie hatte ich schon immer den Verdacht, daß da noch eine andere Duplica existierte. Eine Duplica, die nur ganz tief unter der Maske von Fröhlichkeit verborgen war.

Um so mehr schämte ich mich für mein Verhalten. Sie hatte nur jemanden gesucht, der sie verstand, und eigentlich sollte ich das tun mit meiner eigenen, rauhen Kindheit. Doch ich hatte mich von meiner eigenen, blinden Eifersucht, für die ich absolut keinen Grund hatte, leiten lassen. Was war ich doch für ein Idiot! Irgendwie war es nur gerecht, daß ich jetzt schon wieder gefangen wurde.

„Und was machen wir nun mit ihr?" fragte Cassidy. Léon zuckte die Schultern. „Der Boß sagt, er will die Kleine tot haben. Also..." Dana spielte aufreizend lässig mit einem kleinen Taschenmesser. „Also bleibt nur noch die Frage. Schnell und schmerzlos oder..." Sie lächelte nur böse.

Trotz meiner inneren Aufgewühltheit, erwiderte ich ihren Blick nur kalt und emotionslos, was Cassidy und Butch sichtlich nervös machte. „Ich bin dafür, wir werden sie einfach los und verschwinden von hier", schlug Butch vor, der offenbar nicht zu glücklich mit der ganzen Aktion war. Entweder war er sauer, daß die beiden Kopfgeldjäger ihren Hintern hatten retten müssen oder er hatte tatsächlich etwas Angst... vor mir. Was eigentlich lächerlich war nach meiner gestrigen Demonstration.

Dana lachte und kam langsam näher. „Keine Angst. Mit den Handschellen kann sie nicht mal einen Tropfen Wasser erzeugen. Nun vielleicht Schweißtropfen..." Ich zuckte nicht zurück, als sie langsam mit dem scharfen Stahl über meine rechte Wange fuhr und ein paar Tropfen frischen Bluts zu Boden tropften. „Vielleicht sollten wir ein paar Erinnerungsfotos machen. Ich bin sicher, ihr kleiner Freund würde sich freuen." Immer noch rührte ich keinen Muskel, sondern sah Dana nur direkt in die Augen und spuckte ihr schließlich einfach ins Gesicht.

Wut stand ihr ins Gesicht schrieben. „Na warte, du kleine..."

Dicker Rauch füllte den Lagerplatz. Kein gewöhnlicher Rauch, sondern sehr bekannter Rauch, bekannt, weil ich ihn unzählige Mal selbst abbekommen hatte.

„Macht euch auf Ärger gefaßt!"

„Ja, ihr bekommt eine doppelte Portion verpaßt!"

Diesmal war es an Butch und Cassidy zu stöhnen, ich lächelte nur schwach. „Alles, nur die nicht."

„Ein neues Kapitel unseres Lebens wird geschrieben!"

„Einst die Bösen jetzt der Ehre verschrieben!"

„Aus dem tiefen der Nacht kommen wir!"

„Des Verbrechens schlimmster Alptraum, das sind wir!"

„Jessie!"

„James!"

„Die J-Ninjas, so leise wie die Schatten der Nacht!"

„Gebt auf, ihr übles Gesindel, sonst wird euch eure Strafe dargebracht!"

„Und das schwören wir!"

Ich mußte mich definitiv nicht überwinden zu lachen. Und zwar nicht wegen des Aufzugs und der doch recht lyrischen Ansprache der J-Ninjas. Jessie und James sahen sogar sehr überzeugend aus in ihren nachtschwarzen Ninjaoutfits mit den zwei überkreuzten roten und blauen J's als Logo und Mauzi machte mit der schwarzen Sonnenbrille einen recht coolen Eindruck. Es war mehr der verblüffte Ausdruck in den Gesichtern von Butch und Cassidy, der zum schreien waren.

Verblüfft war ich auch, als ich plötzlich meine Hände wieder bewegen konnte und die Handschellen zu Boden fielen. Duplica hockte neben mir und lächelte nur. Ich wußte echt nicht wie ich jemanden wie sie verdient hatte. „Weil du meine Freundin bist. Deswegen", beantwortete sie meine Frage. „Wie hast du...?" setzte ich verwirrt an. „Wir hatten beide einige schwere Zeiten. Laß uns das begraben, ok?" Ich konnte nur nicken, schier überwältig von dieser Aufrichtigkeit. Ich hatte ihre Freundschaft echt nicht verdient aber würde alles tun, um sie von nun an zu rechtfertigen.

Meine Aufmerksamkeit auf das Kampffeld lenkend, stellte ich fest, daß Jessie und James in eine hitzige Schlacht mit ihren Erzrivalen verwickelt waren aber wohl die Oberhand behalten würden. Ich entdeckte nun auch Jonathan, Sarah und Marcus, die sich mit Dana und Léons Despotar konfrontiert sahen. Konzentriert kniff ich meine Augen zusammen. Zwar war ich nicht Rocko aber ich konnte eindeutig sehen, daß es schwach und ausgelaugt war. „Wie können sie es in diesem Zustand kämpfen lassen?"

„Was interessiert dich das, Kleine? Ich habe noch eine Überraschung für euch." Léon warf einen Pokéball vor unsere Füße und hinaus kam die gräulichste Manifestation eines Dämonenpokémon, die man sich nur vorstellen konnte. Das Dragoran war mindestens drei Meter groß. Schwarz und blutrot koloriert mit scharfen Reißzähnen und Augen, die nichts weiter als Schlitze waren. Die schmalen Hörner waren vergleichbar mit dem eines Rizeros und sicher genauso effektiv. Es hatte schwarzrote Fledermausflügel und stieß einen unangenehmen Gestank beim atmen aus seiner Nase aus.

„Igitt. Also wirklich... Haben die denn gar keinen Geschmack", kommentierte Duplica. Energie schoß durch meinen Körper. Ich hatte den Zustand des Despotar noch nicht vergessen und fand es einfach nur grausam. Anstatt der Wut nachzugeben, gab ich der Kälte in mir nach und spürte augenblicklich mehr Energie fließen. Diese Menschen hatten es nicht besser verdient. Kalt, gewalttätig und herzlos. Sie waren das genaue Gegenteil von Duplica und ich würde nicht zulassen, daß sie oder ein anderer meiner Freunde durch sie verletzt wurde.

Konzentrier dich, Misty! Du mußt im Fluß bleiben. So sanft wie das Meer und doch so kalt wie Eis, wenn es notwendig ist, so wie Lorelei es dir einst gesagt hat. Mit einem Schrei all der aufgestauten Emotionen ließ ich die Energie, die sich gesammelt hatte, frei...

(Duplica)

„EISSTRAHL!" Mit purem Erstaunen verfolgte ich wie der meterdicke Eisstrahl mit dem feindlichen Dragoran – sofern man es noch als solches bezeichnen konnte – kollidierte und es einige Meter zurückschleuderte. Woher hatte sie plötzlich diese Energie geschöpft? Ich weiß nicht, ob ich nach dem Fiasko gestern noch einmal in der Lage gewesen wäre, es so schnell, in so einer gefährlichen Situation zu versuchen.

Jedoch... Der Angriff schien Mistys ganze Kraftreserven aufgebraucht zu haben und sie brach nun völlig erschöpft zusammen. Ich konnte sie gerade noch auffangen und bemerkte wie schwer ihre Atmung war. Nicht kritisch aber definitiv erschöpft. „Hab... ich es getroffen?" brachte sie schwach hervor. Ich nickte nur, unfähig irgendwas zu sagen. Misty versuchte sich an einem Lächeln. „Das ist gut... Schön zu wissen, daß... dir nichts passiert ist."

Geschockt saß ich da und versuchte das Gesagte irgendwie zu verarbeiten. Für mich? Sie hatte das... für mich getan? Völlig unmöglich! Und doch... Das hatte sie gesagt, oder? Zumindest gemeint. Hatte sie nur meinetwegen die Kraft gefunden, die nötig war? Wollte sie etwa doch...?

Ein ohrenbetäubendes Brüllen tönte über den Platz und das Trampeln schwerer Füße ließ mich aufsehen. Erstaunlicherweise war das Dragoran bereits wieder auf den Beinen und sah nicht gerade aus, als ob es mit uns Kaffee trinken wollte. Wütend stapfte es auf uns zu und fegte Mew, Pikachu und Moty einfach nur zur Seite.

„Erledige sie beide", befahl Léon. Hilflos mußte ich mit ansehen wie das fürchterliche Ungetüm immer näher kam. Schritt für Schritt. Ich fühlte mich so nutzlos. Wofür war all dieses Spektakel, wenn ich noch nicht mal wußte, wozu ich fähig bin?

„Duplica..." Ich sah hinunter und merkte, daß Mistys Augen direkt auf mir ruhten. „Kannst du mir verzeihen?" Konnte ich ihr... Was? Wofür? Für ihr Verhalten? Aber natürlich, es war doch nur zu verständlich. „Ja." Sie lächelte wieder. „Dann glaub jetzt an dich." An mich glauben? „So wie wir alle an dich glauben. So wie... ich an dich glaube." Misty glaubt an mich? Warum fühle ich mich so angenehm? So warm und geborgen? Was ist das für eine Energie? Ist das die Freundschaft, die ich gesucht hatte?

Nur am Rande nahm ich wahr wie das Dragoran sich nun bedrohlich über uns auftürmte. Nur vage hörte ich die Rufe der anderen. Nur undeutlich drangen die Kampfgeräusche zu mir durch. Das alles war nichts gegen die unbeschreibliche Sensation, die gerade durch meinen Körper – nein, mein ganzes Dasein fuhr. Ich spürte Energie. So viel Energie. Sie hatte keine bestimmte Form, sie war eher allgegenwärtig.

*Dies mein Kind. Dies ist deine Bestimmung. Folge deinem Herzen und es wird dir die Kraft schenken deine Freunde zu beschützen. Glaube an dich!* Sie war tief und weise diese Stimme, ich konnte sie nicht greifen aber es ging eine solche beruhigende Wärme und Sanftheit von ihr aus, daß ich ihr instinktiv vertraute. Sie erinnerte mich an Vater.

Schlagartig öffnete ich die Augen und starrte direkt hinauf in die schmalen Schlitze des Dämons. Dieser schreckte sogar etwas zurück. Aber das überraschte mich nicht. Ich fühlte mich so stark und wußte nun, was ich zu tun hatte.

Ich spürte mehr durch die Verbindung zu meinem Partner, als daß ich sah wie Ditto in die Luft sprang und in multikoloriertes Licht getaucht wurde. Dasselbe Licht, das ich auch in mir fühlen konnte. Es war nicht nur Feuer oder Wasser oder Eis oder sonst ein bekanntes Element. Es war... alles auf einmal. Alles ineinander.

Das gleißende Licht, das Ditto erfüllte nahm langsam eine neue Form an. Sie wurde dünner und länglicher bis Ditto schließlich die Form eines silberblauen, prächtigen Bogens ohne Sehne angenommen hatte. Ohne Hektik fischte ich diesen aus der Luft. Es war... als ob ich nie etwas anderes gemacht hätte. Dabei hatte ich noch nie einen Bogen überhaupt in der Hand gehabt. Und doch spannte ich ihn behende wie ein Profi.

Regenbogenfarbenes Licht bildete die fehlende Sehne und ein heller Pfeil aus reinem weißen Licht formte sich zwischen meinen Fingern. *Denke nicht, fühle!* Ich schloß die Augen und spürte wie die Mixtur aus elementarer Energie in den Pfeil floß. Dann ließ ich los...

(Misty)

Der Pfeil bohrte sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit durch den Körper des Dämonenpokémon und es folgte eine Lichtexplosion. Sie war nicht blendend, jedenfalls nicht für mich. Das Licht war hell und angenehm, fast wie das von Ash damals. Ich spürte zwar keine Energie, die jener von Ash und Richie gleichkam, aber die ganzen kombinierten Elemente schienen einen ähnlichen Effekt zu erzeugen. Es war angenehm und irgendwie heilsam. Ich spürte wie ein Teil meiner Kraft zurückkehrte.

Einige Sekunden später war alles vorbei und von dem monströsen Dragoran war nichts mehr zu sehen. Genauso wenig von den Kopfgeldjägern oder Butch und Cassidy.

„Misty, Vorsicht!" warnte Moty. Duplica fuhr herum und kurz darauf drehte ich auch meinen Kopf. Das zurückgebliebene Despotar stürmte direkt auf uns zu. Wieso haben sie es zurückgelassen? ging mir noch durch den Kopf bevor...

„Psysternschnitt", flüsterte eine vertraute Stimme und zwei mit Energie geladene Wurfsterne bohrten sich links und rechts in Despotars Panzer. Es jaulte kurz in Pein auf und brach dann zusammen. Aus dem Schatten löste sich eine Figur und wie ich erwartet hatte, war es tatsächlich niemand anderes als Sabrina.

„Gutes Timing..." meinte ich ächzend und rappelte mich auf. Duplica war gleich an meiner Seite und stützte mich. Ich schenkte ihr ein Lächeln. Ich war unheimlich stolz auf sie und jegliches Gefühl von Eifersucht war wie verflogen. Als sich die Energie um sie aufgebaut hatte, hatte ich mich so wohl gefühlt, als ob ich selber direkt im Zentrum gewesen wäre. Ich konnte fühlen, was sie fühlte, für einen kurzen, flüchtigen Augenblick. Zwar wußte ich nicht, was das zu bedeuten hatte aber...

Mein Blick fiel auf das am Boden liegende Despotar. Ich fühlte etwas merkwürdiges, ein Gefühl von... Einsamkeit? Ohne es eigentlich wirklich zu wollen, löste ich mich und ging auf das Pokémon zu. Es sah mich kommen, machte aber keine Anstalten sich zu bewegen. Was tat ich hier eigentlich?

*Es ist einsam und verwirrt. Sein Herz und seine Gedanken sind verdunkelt aber es ist nicht böse.* Diese Stimme... Sie erinnerte mich an etwas. Ein Gefühl von... Familie ging von ihr aus.

Abwesend hatte ich einen leeren Pokéball von meinem Gürtel genommen und ließ ihn zu meiner eigenen Überraschung auf die schwache Form Despotars fallen. Noch überraschender war jedoch, daß der Ball nicht einmal wackelte, nachdem das rote Licht das große Pokémon eingefangen hatte.

*Nun kommt, meine Kinder. Kommt zu den Strudelinseln und lernt.* Ruckartig sah ich mich um und Duplicas Augen sprachen alles, was ich wissen mußte.

Ein wenig später (Duplica)

„Also hat sich Team Rocket in Johto versteckt?" stellte Misty fest. Sabrina hatte uns von Richies Brief erzählt und wie sie gerade auf dem Weg gewesen war, als sie Mistys Energieausbruch gespürt hatte. Nach dem vagen Bericht über die Ereignisse auf dem Indigo Plateau war es relativ einfach zu verstehen gewesen, warum das Despotar so erschöpft gewesen war. Für solch eine Behandlung würde sich jeder Pokémonliebhaber auf der Welt schämen und irgendwie war ich froh, daß es mit Misty jetzt eine gute und fürsorgliche Trainerin hatte. Auch wenn ich noch nicht ganz verstand, warum sie es getan hatte.

„Es sieht so aus", bestätigte Sabrina. Ich sah hinauf in den Himmel und den langsam am Horizont verschwinden Formen von Zapdos und Lavados nach. „Glaubst du es war klug sie mit den Vögeln vorfliegen zu lassen." Damit spielte ich auf das Trainertrio und die beiden J-Ninjas samt Mauzi an, die wie nicht anders zu erwarten gewesen war alle ihre Hilfe angeboten hatten.

„Keine Angst. Das geht schon in Ordnung. Wir sollten einen Treffpunkt festlegen und dort schon ein paar Leute vorschicken, um eine provisorische Basis einzurichten. Und irgendwas sagt mir, daß wir uns alle in Teak treffen sollten. Hast du alle Bestätigungen?" Ich nickte. Misty beeindruckte mich. Trotz aller psychischen Belastung schien sie im Moment stärker denn je. Etwas war zwischen uns geschehen. Etwas, das ich nicht beschreiben konnte.

„Dann schick das Signal raus und teil allen unseren Treffpunkt mit." Ich holte ein kleines Gerät aus der Tasche, nicht größer als ein Notebook. Jeder unsere Gruppe hatte solche kleinen Sender verteilt. Mittlerweile sollten alle mit ihren Gebieten fertig sein, so hoffte ich zumindest, und vielleicht waren auch die anderen schon auf dem Weg, sonst würde sie das hier nun auf die richtige Spur lenken.

„Signal ist aktiviert." Misty nickte nur und sah hinaus über das Wasser, das Kanto und Johto voneinander trennte. Ich trat leise neben sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie sah nicht auf aber ich wußte auch so, was sie gerade dachte. „Es wird langsam ernst..." Ich antwortete nicht, sondern stand einfach nur eine Weile mit ihr da.

„Soll ich euch mitnehmen?" unterbrach Sabrina vorsichtig den Moment. Misty schüttelte vorsichtig den Kopf. „Zu viele von uns in der Nähe ihrer Basis ist nur gefährlich. Wir haben noch etwas anderes zu erledigen und treffen euch dann am Treffpunkt." Sabrina schien einen Moment zu zögern, doch dann spürte ich das Aufflackern elementarer Energie. „Wie ihr meint." Und damit war sie verschwunden.

Misty wandte sich schließlich ab und entließ Arktos aus seinem Pokéball. „Wir sollten auch aufbrechen." Sie schwang sich auf Arktos Rücken. „Wohin", fragten Pikachu und Moty gleichzeitig. Ich ergriff Mistys ausgestreckte Hand und schwang mich hinter sie. Die Pokémon hopsten hinter uns auf den Rücken des majestätischen Eisvogels. „Zu den Strudelinseln", antwortete ich. Es war eine stumme Verständigung aber ich wußte, daß Misty die Stimme auch gehört hatte. Ich meinte Mew nur schwach nicken zu sehen, bevor Arktos sich graziös in die Luft erhob.

(Erzähler)

„Und so steuern unsere Freunde langsam aber sicher ihrem Ziel entgegen. Die Zeit für den entscheidenden Kampf rückt immer näher. Duplica hat heute eine Freundin (wieder)gefunden und endlich ihre Kräfte entdeckt, auch wenn wir immer noch nicht ganz wissen, was sie nun eigentlich sind. Aber auch Misty hat eine wertvolle Lektion gelernt. Nämlich, daß man seine Probleme mit denen austauschen sollte, die bereit sind zuzuhören, anstatt sie zu ignorieren. Und so verabschieden wir uns von unseren Helden für heute aber wir werden sie sicher bald wiedersehen... Wie? Was ich hier mache? Nun, ich hab mir überlegt, ich kann euch ja nicht einfach alleine lassen, oder?"

(Autor)

„Mmph... Mmph..." So eine Frechheit knebelt und fesselt mich einfach. Na, der kann was erleben, wenn ich den erwische!

Anmerkungen des Autors

Hey, die Meisterweihe-Reihe ist endlich abgeschlossen. Die nächsten beiden Episoden vor dem großen Kampf kriegen noch andere Titel.

Ich habe eigentlich nicht viel zu erklären zu dieser Episode. Sie hat Elemente von Duplica und Misty, war aber größtenteils für Erstere gedacht. Ich habe lange Zeit etwas gehadert und hoffe im Endeffekt die Gefühle und Emotionen doch recht gut rübergebracht habe. Ich weiß, daß vieles in dieser Episode etwas sprunghaft erscheint, was aber auch mehr oder minder angedacht war.

Die Namen des Trainertrios habe ich selbst erfunden. Im Film wurden keine Namen genannt, obwohl englische Versionen davon existieren. Aber die waren so kitschig (Sweet für die weibliche Trainerin habe ich noch im Kopf). Also habe ich einfach meine eigenen Namen erfunden. Falls jemand offizielle deutsche Namen hat soll er sie mir bitte mailen und ich schau, ob ich das noch ändere.

Das war's. Jetzt kann ich in Urlaub fahren.

Ja ne, euer

Matthias

Nachtrag 11.06.2001

Wie gesagt ich war im Urlaub und die Episode ist erst einen Tag vorher fertig geworden. Dazu hatte mein Testleser auch noch ein paar Probleme, daher kommt dieser Teil erst jetzt, obwohl er schon lange vorher fertig war. Alle, die sich übrigens für die Mailinglist eingeschrieben haben, haben eine Vorversion bekommen. Das nur als Anreiz.

The Final Step to the Master©2000-2002 by Matthias Engel

Email: Solarsenshi@gmx.de

Website: MAC – Mystical Angel Cats

Mailinglist: http://groups.yahoo.com/group/TFSTTM

Hauptarchivierung: MAC (www.catstrio.de)

     Silver Moonlight (http://members.tripod.com/~svmoon)

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