The Final Step to the Master 25 Pokémon Matthias Engel Normal Matthias Engel 2 2001-11-03T17:33:00Z 2001-11-03T17:33:00Z 11 7611 43386 Action/Abenteuer/Romantik 361 86 53281 9.2812 21

The Final Step to the Master

Episode 25

 (Erzähler)

„In den letzten Episoden hatten sich unsere Helden getrennt, um Unterstützung in ihrem bevorstehenden Kampf mit dem Dämon Missigno und Giovannis Team Rocket zu finden, sowie ihre neuen, elementaren Kräfte zu schulen." Ich zeige nochmals Bilder aus den letzten vier Episoden. „Schließlich führten sie verschiedene Spuren und Richies Aufklärung in die Johtoregion, wo Team Rockets verstecktes Hauptquartier lag. Die Wege der sieben Meister sollten sich bald kreuzen." Ich schalte das Mikro ab und frage stichelnd. „War das jetzt in Ordnung so?" Da ich keine Antwort erhielt, war es das wohl...

Dukatia Cita (Rocko)

Es sage mir noch einmal jemand Prismania wäre eine geschäftige Stadt. Gegenüber Dukatia erschien alles in Prismania – den Pokémon Markt eingeschlossen – wie in einem Kleinstadtkaff. Ich hatte schon immer mal hierher wollen und testen, ob die Gerüchte wahr waren, die man sich erzählte. Sie waren wohl wahr. Wenn Prismania, vielleicht zusammen mit Saffronia, ein zentraler Knotenpunkt der Kantoregion war, dann galt das für Dukatia, trotz der etwas abseits gelegenen Lage um ein Vielfaches mehr.

„Beeindruckend, oder?" Ich nickte schwach und sah mich um. Wir standen direkt vor der Station der Magnetschwebebahn und hatten einen guten Blick auf den Radioturm, die Arena und andere Sehenswürdigkeiten, eingeschlossen den hoch aufragenden Pokémon Markt.

„Als ich das letzte Mal hier war, war das noch ein Provinzstädtchen", fügte Maya an und klang ebenfalls fasziniert. „Die Bahn und der Turm tun der Stadt scheinbar wirklich gut." Wenn sie mit gut das Florieren von Tourismus meinte, stimmte ich mit ihr definitiv überein. Ich persönlich bevorzugte ruhigere Orte wie Mamoria oder Alabastia.

„Wir sollten weiter. Je schneller wir vorankommen um so besser", stellte ich fest und wollte mich gerade in Bewegung setzen, als... „Rocko?" Verwirrt drehte ich mich um. Die Stimme war relativ deutlich erkennbar und sie kam aus Richtung der Bahnstation. „Mrs. Ketchum?"

Meine Frage war eher unnötig, denn schon hatte sich eine Frau mit braunem lockigen Haar aus dem Strom der aus- und einströmenden Fahrgäste gewunden, direkt hinter ihr folgte ein bereits etwas älterer Mann mit kurzen grauen Haaren und einer eher untypisch normalen Kleidung. Professor Eich.

Vorbereitungen I – Göttliche Begegnungen

(Lara)

Ich hatte es immer genossen Gallopa zu reiten aber Gallopa zu fliegen... Das Gefühl war einfach phänomenal. Von anderen Trainern und Züchtern hatte ich immer wieder gehört, was für ein unbeschreibliches Gefühl es doch war auf dem Rücken eines Tauboss durch den Himmel zu gleiten. Den Vergleich mochte ich nicht ziehen können, doch meinte ich dies wäre glatt noch ein Stück besser. Nun Erika und ich waren wohl die Ersten und Einzigen, die je auf einem fliegenden Gallopa ritten, oder?

In einem weiten Bogen lenkte ich Gallopa über die Johtometropole Dukatia in Richtung Teak City, wo unser vorläufiges Ziel lag. Nachdem wir Duplicas Nachricht erhalten hatten, beschleunigte das unseren Flug noch einmal.

Der Radioturm lag nun unter uns und ich konnte die Bahnstation entdecken, eine Schwebebahn war gerade angekommen und Fahrgäste strömten hinaus, während andere zum Bahnsteig hetzten. Ich meinte ein bekanntes Gesicht auszumachen, war mir aber nicht ganz sicher und sah noch einmal hin. Dann drehte ich meinen Kopf und sah meine Begleiterin über die Schulter fragend an. „Ist das da unten nicht Rocko?" Erika warf einen Blick nach unten und nickte augenblicklich. „Wow", kommentierte ich nach einem zweiten Blick. Er hatte sich wirklich zum Positiven verändert. Wer hätte gedacht, daß das der liebeskranke, junge Pokémonzüchter von damals wäre?

„Er ist schon vergeben, falls du das denkst", unterbrach Erika meine Gedanken. Ich seufzte schwer. Natürlich, das war mal wieder typisch. „Wie schade..." Einen Entschluß fassend wandte ich mich wieder an meinen Partner. „Geh runter, Gallopa."

„Dachte schon, du fragst nie." Langsam senkte es sich und die Gruppe unter uns entdeckte uns schließlich. Es war erst später, daß ich feststellen sollte eine Landung direkt in einer Stadt, gerade in einer Stadt wie Dukatia, zur geschäftigsten Zeit nicht zu vergessen natürlich mit dem einzigsten geflügelten Gallopa in der Welt, war nicht die cleverste Idee, die ich je gehabt hatte.

Am Rande des Tals des TR HQ (Sabrina)

„Wir sollten langsam gehen." Ich warf einen letzten Blick auf die Anlage, die hoffentlich in nur wenigen Tagen nicht mehr stehen würde. Die Wellen aus Dunkelheit sowie all des Leids und von Schmerz belasteten mich mit ihrem erdrückenden Gewicht. So viele Leben, die dort jede Stunde, ja jede Minuten beendet werden konnte – nein, beendet wurden. Es war schwer zu ertragen und ich mußte mich abschirmen, um die äußere Ruhe zu bewahren. „Die anderen warten sicher schon."

„Wo treffen wir uns?" Richie drehte sich um und wir gingen Hand in Hand durch einen der Zugangstunnel, die Dunkelheit um uns herum nicht wirklich wahrnehmend. „Teak. Misty und Duplica machen einen Abstecher zu den Strudelinseln."

„Warum?" Warum? Gute Frage, das hatte ich mich auch schon die ganze Zeit gefragt, seit ich hergekommen und auf ihn gewartet hatte. „Ich weiß nicht. Doch ich hab das Gefühl es ist wichtig." Er schwieg und wir gingen eine Weile still nebeneinander her. „Dann laß uns gehen. Schauen wir nach, ob sie Hilfe brauchen. Ihre Kräfte sind noch nicht voll ausgereift." Ich zuckte mit den Schultern – mir war klar er hatte es gesehen, obwohl es stockdunkel war – und meinte: „Glaube ich zwar nicht aber es wird wohl nicht schaden." Mit einem Aufflackern elementarer Energie waren wir verschwunden.

Dukatia City, Radioturm (Erika)

Die heutige Aufzeichnung Professor Eichs Radiosendung wurde kurzerhand gecancelt, als er und Mrs. Ketchum von den neuen Entwicklungen erfuhren. Wir waren in den letzten Tagen alle so beschäftigt gewesen, daß niemand auch nur einen Gedanken daran verschwendet hatte Ashs Mutter über die Gefangenschaft ihres Sohnes zu berichten. Wahrscheinlich weil wir dachten, es geheimhalten zu müssen und zu können. Aber solche Dinge geschahen immer unvorhergesehen. Da ich mich erst spät der Gruppe angeschlossen hatte – anschließen durfte – konnte ich nicht viel beitragen und so blieb der größte Teil an Rocko hängen.

Man könnte meinen die Neuigkeiten würden wie eine Bombe einschlagen aber aus irgendeinem Grund taten sie das nicht. Professor Eich war sichtlich geschockt, doch was uns alle am Meisten überraschte war die Reaktion von Ashs Mutter. Ihr Gesicht war eine Mischung aus Trauer und Resignation. Doch war diese Trauer bei Weitem nicht, was ich erwartet hatte, und woher die Resignation kam, war mir auch unklar.

Jedoch Rocko schien es zu ahnen und ich bemerkte wie Maya Waterflower – Mistys Mutter, bei der ich nicht ganz wußte wie sie neben dem Offensichtlichen hier reinpaßte – und Mrs. Ketchum immer wieder Blickkontakt suchten. Lara schien es genauso bemerkt zu haben und langsam wunderte mich ihre impulsive Art nicht mehr.

„Verzeihen sie die Frage aber wo befindet sich Ashs Vater zur Zeit? Ich bin sicher er hat ein Recht..." Bevor sie enden konnte, was sie sagen wollte, warf Rocko ein: „Es gibt gar keinen Vater, oder?" Es kam so selbstverständlich aus seinem Mund und er fixierte Mrs. Ketchum mit einem Blick, der kein Abstreiten zu dulden schien. Ich war definitiv verwirrt. In diesem Moment wünschte ich mir Celebi hätte mir etwas mehr über die Zusammenhänge erzählt. Zumindest war Lara noch verwirrter als ich über Rockos Feststellung.

Mrs. Ketchum wandte kurz ihren Blick ab und sah Mistys Mutter an, dann lehnte sie sich zurück, seufzte und meinte: „Ja. Es hat nie einen Vater gegeben."

Nahe den Strudelinseln (Duplica)

Die Luft hier unten war angenehm, nicht schwül oder stickig wie ich es in den südlicheren Regionen angenommen hatte. Definitiv nicht wie auf Zinnober oder den Seeschauminseln. Ein angenehmes Klima und hier oben herrschte ein frischer Wind, der sanft meine Haare umspielte, während Arktos über die weite See glitt.

Ich mußte unwillkürlich lächeln. Misty direkt vor mir war doch tatsächlich eingeschlafen. Sich etwas zurücklehnend und ihr Kopf an meiner rechten Schulter lehnend saß sie da, friedlich und ruhig atmend. Was war dieses Gefühl, was ich hatte? Liebe? Nein, es ging in eine ähnliche aber doch viel höhere Richtung. Da war etwas, ein Rätsel, das ich einfach nicht lösen konnte. Etwas, was uns verband, was mich augenblicklich dazu veranlaßt hatte mit ihr Freundschaft schließen zu wollen, mit all dem Streit den Freunde eben mal hatten.

Wir hatten beide die Stimme gehört. Ich hatte mich geborgen gefühlt und gleichzeitig gerufen. Es sollte in diesen Zeiten nicht selbstverständlich sein einem solchen Ruf zu folgen. Aber die Stimme war so voller Wärme und Aufrichtigkeit, sie zog mich – und Misty – förmlich wie ein Magnet an.

„Da unten." Pikachu deutete nach unten und ich konnte die Spitzen und scharfkantigen Berge erkennen, die ein weites Höhlensystem in sich bargen. Seufzend rüttelte ich Misty etwas. Eigentlich wollte ich sie nicht aufwecken und bis hierhin war es auch nicht nötig gewesen, da Arktos seinen Weg auch gut alleine fand. Doch nun waren wir am Ziel –  nun eher einem weiteren Zwischenziel, einem wichtigen Zwischenziel... Woher kam dieser Gedanke? Und da, da war dieses Gefühl wieder!

Misty stöhnte leise und blinzelte verschlafen. Warum wußte ich nicht, die Frage kam wie selbstverständlich. „Schlecht geträumt?" Sie schüttelte kaum merklich den Kopf. „Nein, es war nicht, was du denkst..." Dann schien sie zu realisieren, daß sie tatsächlich und wie sie eingeschlafen war und setzte sich ruckartig auf, wobei sie fast runtergefallen wäre.

Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. „Das war aber nicht gerade sehr elegant." Sie schenkte mir einen bösen Blick, lächelte dann aber nur. „Es war merkwürdig. Ich habe eine junge Frau gesehen, die meiner Mutter" – Ein kaum wahrnehmbarer, bitterer Unterton war bei der Erwähnung ihrer Mutter zu hören – „ziemlich ähnlich sah. Ich meinte die Inseln dort unten gesehen zu haben und wie sie zwei kleine Babys im Arm hielt."

„Aber du glaubst nicht, daß es deine Mutter war." Misty zögerte kurz. „Ich weiß es nicht..." Dann richtete sie ihren Blick auf die nahen Strudelinseln. „Wir werden unsere Antworten bald erhalten." Ich nickte zustimmend und Arktos setzte zum Sinkflug an.

Dukatia City (Vulpix)

Ich verzog keine Miene bei Mrs. Ketchums Eröffnung. Das war ja zu erwarten gewesen. Erika und Lara sahen dümmlich drein. Schließlich räusperte sich Professor Eich und lehnte sich vor. „Was genau meinen sie damit, Mrs. Ketchum?" Ohne mit der Wimper zu zucken, entgegnete sie: „Ich meine es so, wie ich es gesagt habe. Ich habe meinen Sohn ausgetragen und geboren. Es hat nie einen Vater gegeben. Und ich bezweifle, daß es bei Misty der Fall war, oder?" Maya Waterflower nickte nur. Prof. Eich schaute sie verwirrt und ungläubig ein. „Sie meinen... es gab keinen genetischen Vater?" Ich seufzte tief und laut. „Das hat sie doch gerade gesagt, oder?" Sein Kopf schoß zu mir herum, er schien immer noch ziemlich fasziniert von der Fähigkeit der meisten anwesenden Pokémon hier, die die menschliche Sprache beherrschten. „Aber das ist wissenschaftlich unmöglich!"

„Glauben sie mir", meinte Lara, die erstaunlich schnell über den Schock hinweggekommen war, „wenn sie nur allein das erlebt hätten, was ich in den letzten Tagen erlebt habe, würde ihre Weltsicht auch auf dem Kopf gestellt werden." Darauf hatte der alternde Professor nichts zu erwidern.

„Um ihre unausgesprochene Frage zu beantworten. Während Rocko, Sabrina, Erika, Lara und Richie meines Wissens aufgrund bestimmter Kriterien erwählt wurden, schlummerten Ash und Mistys Kräfte bereits seit Geburt in ihnen, weil sie direkt aus den Elementen geboren wurden." Während sich der Rest noch bemühte diese Information zu verdauen, warfen Rocko und ich uns einen fragenden Blick zu. Wir hatten die fehlende Person in Mayas Aufzählung beide bemerkt.

„Und was ist mit Duplica?" Mayas Gesicht war nicht zu interpretieren. Doch der wehmütige Unterton in ihrer Stimme verriet wie nah ihr das Thema ging – aus welchem Grund auch immer. „Das ist eine andere Geschichte, die jetzt aber nichts zur Sache tut." Und das war ihr letztes Wort dazu.

Strudelinseln (Richie)

Einen Eingang zu finden war gar nicht so schwer, da die Inselberge von einem weiten Höhlensystem mit mehreren solchen durchzogen waren. Doch einen Weg hindurchzufinden, wenn man noch nicht mal wußte, was man eigentlich zu finden glaubte, gestaltete sich als schwierig. Und die Höhlen gaben einem das Gefühl, daß es ziemlich unverschämt wäre laut herumzubrüllen und damit fiel die Möglichkeit unsere Freunde zu rufen auch buchstäblich ins Wasser.

Ich würde es nicht zugeben aber irgendwie fühlte ich mich entspannt. Die letzten Tage –  Wochen – waren anstrengend gewesen und wir hatten kaum Zeit füreinander gehabt. Nach der Entwicklung auf Zinnober waren private Momente zwischen uns selten, und obwohl auch nicht gerade jetzt der Zeitpunkt war, um so etwas nachzuholen, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen Sabrinas Hand zu nehmen.

Für einen Moment stoppte sie, sah hinunter und lächelte dann leicht verlegen... „Uhm, du mußt sagen, wenn dir das..." Sie lehnte sich etwas an und ich schlang einen Arm um ihre Taille. „Nein, schon in Ordnung. Wir... hatten ja auch nicht gerade viel Zeit weiter darauf einzugehen." Ich lachte etwas, leicht wehmütig. „Ja, Verhältnisse, die in extremen Situationen geformt werden..."

„... halten nicht lange, ich weiß". beendete Sabrina meinen Satz. Unsere Augen trafen sich und für den Moment war die Höhle, die Ereignisse, unser Ziel, alles war vergessen. Ich konnte deutlich spüren, daß sie nicht daran glaubte, was sie gerade sagte, ich konnte es in ihren Augen lesen. Wer hätte gedacht es würde wirklich funktionieren? Doch in diesem Moment zweifelte ich nicht daran, daß es funktionieren würde.

Vorsichtig zog ich sie heran und wir küßten uns, lange... sehr lange. „Ich schätze", sagte Sabrina schließlich und schnappte nach Luft, „unser ganzes Leben muß dann wohl eine Extremsituation sein." Für einen langen Augenblick starrte ich sie fassungslos an. Sabrina und Witze? Ich konnte mir einfach nicht helfen und brach in lautes Gelächter aus, in das Sabrina sogleich einfiel.

Teak City (Lara)

„Teak City auf 12 Uhr!" rief ich fröhlich aus und dachte diesmal daran Gallopa etwas abseits von der Stadtgrenze niedergehen zu lassen. Unter uns stoppte Rockos – beeindruckendes – Onix ebenfalls und ließ die vier menschlichen Passagiere von seinem Rücken. Von dem Moment an, in dem ich realisiert hatte, daß das Ash und Mistys Mütter und Ashs Mentor Prof. Eich waren, wußte ich, daß wir sie so schnell nicht wieder loswerden sollten. Nun wie sagte man doch immer, je mehr desto besser. Anderseits konnten mehr Personen auch mehr Gefahr bedeuten und mehr Personen, die es zu beschützen galt. Argh, du denkst zu viel, Lara!

Teak war etwas breiter als Dukatia aber bei weitem nicht so kompakt und voll. Die Häuser standen weiter auseinander und es schien genug Platz für alle zu geben. Alles in allem konnte man Teak beinahe als ländlich bezeichnen, was wiederum ein Gefühl von Heimat in mir hervorrief und sogleich für mein Wohlbefinden sorgte.

„Warum hat die Stadt zwei Türme?" fragte Gallopa neben mir. Es hatte die interessante Eigenschaft seine Flügel unsichtbar zu machen. Zum Glück. Ich sah auf. Die beiden Türme waren mir schon von oben aufgefallen - na gut, waren ja auch nicht so schwer zu verfehlen. Östlich stand ein etwas kleinerer, schon ziemlich zusammengefallener – mehr eine Ruine, denn ein Turm. Der große Turm westlich jedoch ragte hoch empor. Das auffälligste Merkmal waren die Brandspuren, die sich über das Gestein zogen. Ich war augenblicklich eingefangen von dem Anblick und konnte mir gar nicht recht erklären warum.

Nur dumpf hörte ich Vulpix erklären: „Der große Turm wird Zinnturm genannt. Er ist zu Ehren des Gottes des Feuers und der Morgensonne errichtet worden. Dem legendären Phoenix, der über dem Regenbogen fliegt. Kurzum, da müssen wir hin." Wie um ihre Worte zu belegen, begann ich mich ohne mein Zutun in Richtung des Turms zu bewegen. Ich merkte gar nicht wie sich mein Meistergewand um meinen Körper formte, sondern hielt schnurstracks auf den Turm zu. Seine bloße Erscheinung rief mich förmlich – zog mich wie an einem magischen Faden zu sich hin. Und ich folgte widerstandslos.

Strudelinseln (Mew)

Und hier waren wir. Das Schicksal hatte sie letztendlich wieder zurückgeführt an den Ort, wo alles begonnen hatte. Natürlich wußte ich, was Misty und Duplica hier zu finden hofften. Alle Einzelheiten wußte ich auch nicht, ich war zu beschäftigt zu diesem Zeitpunkt gewesen aber ich wußte, wer sie hier erwartete und das heute eine Menge Antworten gegeben werden würden. Es war nicht zu ändern, stellte ich ein wenig traurig fest.

Heiteres Lachen ließ mich aufschauen und die strahlende, psychische Aura ließ mich bereits wissen, wen ich zu erwarten hatte, bevor ich überhaupt Blickkontakt herstellte. Wir standen eine Weile da und betrachteten das immer noch etwas ungewöhnliche aber im Moment doch fröhliche Paar.

Schließlich konnte sich Duplica neben Misty nicht mehr halten und rief unnötig laut, so daß ihre Stimme noch Sekunden später von den Wänden widerhallten. „Hey, ihr beiden! Ich glaube wir haben besseres zu tun, als in der Mitte dieses Höhlensystems Zärtlichkeiten auszutauschen!" Sowohl Richie als auch Sabrina wirbelten augenblicklich zu uns herum und wurden gleichzeitig Tiefrot. Duplica kicherte und Misty rollte nur mit den Augen. „Du bist unmöglich..."

„Was macht ihr eigentlich hier? Wolltet ihr nicht vorgehen?" rief Pikachu über den kleinen Fluß, der uns voneinander trennte. „Eigentlich schon. Aber Richie hier war neugierig, was ihr so treibt!" rief Sparky zurück, woraufhin ihn sein Partner spielerisch böse am Schwanz zupfte. „Wißt ihr, wo wir lang müssen, um... nun, wo auch immer ihr hinwollt hinzukommen?"

„Sicher", entgegnete Duplica und wandte sich an Misty. „Stimmt doch, o... Hey, warte auf mich!" Misty war bereits weitergegangen, diesen leicht abwesenden, auf etwas unsichtbar scheinendes fixierten Gesichtsausdruck aufgesetzt, und setzte ihren Weg zielstrebig fort, Duplica ihr auf den Fersen. Aus den Augenwinkel beobachtete ich wie Richie und Sabrina langsam über das Wasser auf unsere Seite schwebten und wandte mich schließlich auch den Mädchen zu und folgte.

Folgte auf dem Pfad, der ihr Schicksal für immer besiegeln würde. Ich wußte, ich fühlte, nichts würde mehr sein wie es einmal war. Doch das, dachte ich ein wenig bitter und ironisch, war eigentlich ja eh schon längst besiegelt...

Teak City, Zinnturm (Rocko)

„Wo will sie eigentlich hin", fragte ich. Irgendwie fühlte ich mich etwas außen vor gelassen, da ich anscheinend als Einzigster nicht ganz verstand, was hier eigentlich vorging. Oder besser, was mit Lara vorging. Sie hatte sich kurz nachdem wir über die Türme gesprochen hatten, direkt in Richtung Zinnturm in Bewegung gesetzt.

„Der Turm zieht sie an. Es ist wie ein Ruf, dem du nicht widerstehen kannst", erklärte Laras Arkani, das neben Vulpix entlang lief. „Das ist richtig", bestätigte Maya ruhig und gelassen. „Und wenn mich nicht alles täuscht, sollte Misty gerade dasselbe durchmachen." Mein Kopf fuhr zu ihr herum. „Misty?"

„Die Kinder der Grundelemente müssen zurück zum Ort ihrer Geburt", fuhr Mrs. Ketchum leise fort. „Und ja Lara ist nicht wie Misty oder Ash, jedenfalls nicht, daß ich wüßte. Aber Feuer ist wie Wasser, Wind und Erde. Es kann nie voll an den ausgewählten Träger übergeben werden. Die enorme Energie und die Verwendungsbreite würden dem Körper schaden und ihn nahezu auseinanderreißen. Erst wenn das Training, sowie die physische und psychische Reife da ist, ist der Träger bereit die volle Kraft zu empfangen."

Ich war baff. Ehrlich. Das aus dem Munde von Ashs Mutter... Das klang irgendwie fremd, als ob jeden Moment ein Alpollo aus ihrem Körper schweben und laut loslachen würde. Aber das geschah nicht und machte es nur noch um so gruseliger.

„Mrs. Ketchum, ich..." Sie mußte meinen verwirrten Blick aufgefangen haben und lächelte milde. „Delilah, bitte. Ich kann verstehen, was du denken mußt. Wie ich das all die Jahre hatte verbergen können? Glaub mir es war nie einfach." Ich nickte dumpf. Doch bevor ich weiteres fragen konnte, unterbrach Vulpix: „Wir sind da."

Und das waren wir. Vor uns ragte der Zinnturm weit in die Höhe und obwohl er nicht mal fünf oder sechs Etagen hoch sein sollte, schien es unmöglich die Spitze von hier unten zu erkennen. Ich fragte mich noch, ob das eine Art optischer Trick sein sollte, als Lara keine Zeit verschwendete und bereits im Turm verschwand.

Das Innere war spärlich ausgestattet für einen Turm, der mehr oder weniger als Tempel gedacht war. An den Wänden waren Phoenixzeichnungen, verschiedener Form. Zwei kleinere Statuen von Ho-oh standen auf den Treppenpfosten links und rechts an der einzigen großen Wendeltreppe, die nach oben auf die nächste Ebene führte. Auf dieser saßen zwei Mönche in schlichter roter Mönchskutte gekleidet.

Ohne zu zögern ging Lara auf die Treppe zu. Die beiden Mönche erhoben sich simultan mit ihrem Näherkommen. „Seid gegrüßt, Reisende. Was ist euer Begehr?"

„Wir sind gekommen, um den Vater alles Lebens zu sprechen", antwortete Lara in exakt der gleichen Sprechweise wie die der Mönche. „Es tut mir Leid aber ohne Feder können wir euch keinen Zutritt..." begann einer von ihnen aber Lara ließ ihm nie Zeit abzuschließen. Ihre feurige Aura flammte erneut auf, während sie sprach, und ließ die beiden Mönche zurückzucken. „Ich brauche diesen Kinderkram nicht! Wollt ihr euch etwa der Botin eures Herren widersetzen? Ich glaube nicht, daß ihr so dumm seid."

„A... aber", setzte erneut einer der beiden an. „KEIN ABER!" Die Mönche stolperten beinahe die Treppen hoch anstatt sie freizugeben. Ich warf den beiden Müttern einen fragenden Blick zu und hob eine Augenbraue. Die beiden schüttelten nur den Kopf. Erika neben mir meinte: „Es ist wohl das Element, gemixt mit ihrer Persönlichkeit."

Oh ja, ich hatte bereits gemerkt wie sie sich verändert hatte. Selbstsicher, ein wenig eigensinnig aber durchaus mutig, wenn man Erika da trauen durfte und ich hatte keinen Grund zum Gegenteil. Ein sehr merkwürdiges Mädchen, sie hatte wenig von der Lara, die ich kannte, bis auf das leicht gealterte Aussehen.

„WIR WERDEN JETZT GEHEN... ALLE!" Die zwei Mönche machten keine Anstalten mehr zu widersprechen und gaben den Weg eiligst frei. Lara drehte sich zu uns und von einem Moment auf den anderen war das Feuer, das eben noch um ihren Körper lag und in ihren Augen loderte, verschwunden. „Was ist? Gehen wir endlich." Ja, definitiv. Nicht mehr dieselbe.

Strudelinseln (Moty)

Nicht schlecht staunend trabte ich neben meiner Trainerin her. Gezielten Schrittes führte sie uns durch das Labyrinth von Höhlen und Flüssen, die sich durch die Höhlen zogen. Ganz zu Beginn war ein riesiger Wasserdrache aufgetaucht, doch Misty hatte ihm ruhiger Stimme befohlen uns passieren zu lassen und das war dann auch geschehen, ohne den geringsten Widerstand. Je tiefer wir in die Höhlen eindrangen, um so mehr merkwürdige Gestalten stellten sich uns in den Weg. Angefangen von roten, grünen und goldenen Garadosen, bis hin zu bis zu zehn Meter langen Dragonirs verschiedener Blau- und Grünschattierungen. Nichts davon schien Misty auch nur im geringsten zu stören. All die seltsamen Pokémon und anderen Wasserkreaturen gaben bereitwillig den Weg frei.

Zu dem Zeitpunkt, an dem wir schließlich in eine Höhle kamen, deren Gang wie eine Insel im Wasser lag und gerade auf eine Erhebung, gerade so wie einen Altar, zulief, sprühte Misty beinah vor elementarer Energie und interessanterweise strahlte auch Duplica ohne es zu merken einen Großteil ihrer Kraft aus. Beide waren schon länger in Meisterkleidung und nun formten sich auch bei Richie und Sabrina die signifikanten Roben.

„Hier sind wir richtig", stellte Sabrina trocken fest. Mit meinen rudimentären Psychokräften hatte ich bereits beim Eintreten die heilige, machtvolle Aura dieses Raumes gespürt und konnte Sabrina nur beipflichten. Misty hingegen ging weiter auf die Erhebung zu und stieg die paar Stufen hinauf, Duplica folgte ihr, mittlerweile auch mehr oder weniger abwesend und in einer Art Trance.

Als sie in der Mitte der Plattform standen, griff Misty nach Duplicas Hand und ihre elementare Energie begann sich zu vermischen, was einen wahren Sturm aus Energie zur Folge hatte, der sämtliche Luft- und Wasserpartikel um uns herum in Aufruhr versetzte.

Wellen schlugen hoch, als wären diese draußen am Meer und nicht in einer Höhle. Ich vernahm einen klagenden Gesang, alt und gefühlsbetont. Es war eine tiefe Stimme, die zwar menschliche Züge hatte aber – wie ich verblüfft feststellte – ganz sicher einem Pokémon gehörte.

Wir waren am Fuß der Plattform stehengeblieben und wagten uns jetzt langsam zu den beiden Mädchen vor, vorsichtig darauf achtend nicht von der Plattform gestoßen zu werden. Ein Strudel hatte sich auf der anderen Seite der Erhöhung gebildet und wuchs an. Fragend sah ich zu Mew auf aber wenn sie wußte, was vor sich ging – und ich war mir da absolut sicher –, war ihr Gesicht unlesbar. Sie schwebte nur schweigend in der Luft und wohnte dem Schauspiel bei.

Jetzt konnte man einen Schatten in dem Strudel erkennen und mit einem gewaltigen Aufschäumen von Wasser brach etwas durch die Wasseroberfläche. Das Etwas war groß, so um die fünf Meter. Ein großer, weißblau gefiederter Vogel mit Zügen, die an einen Drachen erinnerten... Lugia!

Teak City, Zinnturm (Lara)

Gebannt starrte ich hinauf in den Himmel. Ich fühlte mich irgendwie seltsam. Als ob ich nicht ich selbst wäre und gleichzeitig doch. In einer Halbtrance hatte ich unsere kleine Gruppe durch die Stockwerke des Zinnturms geführt. Niemand konnte hier oben hingelangen ohne eine der seltenen Federn des Regenbogens – auch Buntenschwinge genannt – oder der direkten Erlaubnis des Himmelsgottes persönlich. Das war auch der Grund, warum man nicht auf die Spitze des Turms fliegen konnte, obwohl er gar nicht so hoch war. Unwürdige würden einfach keinen Platz zum landen vorfinden, nur eine Spitze. Und Unwürdige würden auch nie den Weg hier hoch finden und wenn sie es doch taten wäre alles hier oben leer. Nur die zwei steinernen Gargoyles, die dieses Heiligtum beschützen. Es war für mich kein Problem gewesen dafür zu sorgen, daß sie uns nicht einmal belästigten.

All dieses Wissen war einfach dagewesen. Ich konnte es nicht beschreiben, es war seltsam. Ich wußte plötzlich, was ich tun konnte, wozu ich in der Lage war und doch... doch waren es nicht meine eigenen Gedanken oder mein eigenes Bewußtsein, das diese Erkenntnisse hervorbrachte. Etwas leitete mich, füllte mich mit Wissen und Kraft.

Zwölf Uhr. Sonnenhöchststand. Ich hob meine Arme und ließ die Energie fließen, wie ein Ruf, ein Bitten... Die wenigen Wolken am Himmel lösten sich augenblicklich auf und die Sonne schien heller und stärker als je zuvor. Von Osten war deutlich eine Lichtreflexion zu sehen und kurz darauf spannte sich ein riesiger Regenbogen direkt über den Turm und verschwand wieder in westlicher Richtung am Horizont.

Dann... Flügelschlagen. Die Silhouette eines Vogels. Elegant, feurig, voller Leben, voller Licht. Das flammende rote Gefieder ging über in grüne und gelbe Farbtöne, die den Eindruck aufkommen ließen das Gefieder sei tatsächlich regenbogenfarben. Ho-oh.

Mit einer Anmut, weniger würdig eines Königs, denn eines Kriegers, senkte sich der Phoenixvogel auf die Spitze des Turms hinab, nachdem er seinen Flug über den Regenbogen abgeschlossen hatte. Ich hörte meine Begleiter leise nach Luft schnappen oder jene gespannt anhalten. Doch fühlte ich keine Furcht, auch keine Bewunderung, nur das unsagbar, angenehm warme Gefühl, das mir klarmachte, ich hatte mein Ziel gefunden.

„Seid gegrüßt, Gott des Lebens. Herrscher über den Himmel und den Tag", sprach ich mit klarer Stimme, die nicht so ganz meine Eigene war. Oder doch? Ich wußte es nicht. Ho-oh schwebte gut einen Meter über dem Boden seine Flügel zu voller Spanweite ausgebreitet. „Und ich grüße dich, Erwählte des Feuers, Meisterin meiner Kraft. Und natürlich auch euch Meister von Gestein und Pflanzen, sowie Eltern der auserwählten Kinder... und natürlich auch den Mann, dem der Auserwählte seine Reise zu verdanken hat." Während Rocko und Erika, sowie Maya und Delilah ihre Begrüßungen mit einem Kopfnicken entgegennahmen, schien der arme Professor tatsächlich überrascht überhaupt erwähnt zu werden und ihm stieg eine wenig Röte ins Gesicht.

„Wir sind gekommen", fuhr ich fort, „um deine Hilfe zu erbitten." Ho-oh schwieg ein paar Sekunden. „Ich weiß." Sein Blick schweifte über unsere versammelte Gruppe. „Ihr sucht Antworten, die ich vielleicht geben kann. Doch zuerst laßt mich selber eine Frage stellen." Ich nickte, obwohl das eigentlich nicht nötig gewesen wäre. „Ich sehe, daß die Zeit gekommen ist und spüre seit geraumer Zeit die dämonische Energie in der Welt wachsen aber im Gegensatz zu meinem Gegenpart bin ich nicht in der Lage mit anzusehen, was genau in der Welt geschieht. Sagt mir, was euer Erwachen ausgelöst hat und möglicherweise bin ich in der Lage euch zu helfen."

Ich zeigte meine Überraschung über Ho-ohs Unkenntnis nicht, während man sie den anderen Vier zumindest geringfügig anmerken konnte. Ruhiger Stimme berichtet ich: „Missigno ist frei." Die Sorge und der Schmerz in Ho-ohs Augen, sowie in seiner ganzen Körpersprache versetzte auch mir einen Stich. Nach einer langen Weile antwortete er: „Ich verstehe. Nun... ich habe das vorrausgesehen."

„Entschuldigt bitte", erhob Rocko überrascht seine Stimme. „Was meint ihr damit?" Ho-oh musterte ihn eine Weile. „Ich werde euch alles erzählen, was ich über Missigno weiß, doch zuerst..." Er wandte sich wieder mir zu. „Tritt bitte vor, mein Kind." Ohne zu zögern folgte ich der Aufforderung und trat einen Schritt vor, so daß ich nun genau im Zentrum des Regenbogens stand. Kleine Flammen begannen über Ho-ohs Gefieder zu tanzen und breiteten sich immer schneller und stärker aus. „Nun empfange deine volle Kraft."

Sobald diese Worte gesprochen waren schoß ein gewaltiger Flammenstrahl von Ho-oh direkt auf mich zu und hüllte mich in eine Feuersäule ein. Ich spürte die Veränderung augenblicklich. Die Kraft und das Wissen, die mich eben noch erfüllt hatten, veränderten sich. Sie waren nicht mehr eine übergeordnete, leitende Macht, sondern Teil meiner selbst.

Ich verschränkte die Hände vor der Brust und konzentrierte mich. Die Flammen ebbten im selben Augenblick ab und ich zwang sie hinein in meinen eigenen Körper, meinen eigenen Kraftpool. Natürlich spürte ich die erstaunten und auch leicht ehrfürchtig-ängstlichen Blicke der anderen, jedoch erhob ich nur meinen Kopf zu Ho-oh. „Ich danke euch." Mit diesen Worten trat ich zurück und wartete darauf, daß Ho-oh zu erzählen begann.

Strudelinseln (Misty)

Als das Wasser in meinen Körper desintegrierte, fühlte ich, was ich erstmals gestern gefühlt hatte. Die Kontrolle, die mir zuvor gefehlt hatte, ich hatte ein großen Kraftaufwand gebraucht, um diesen Eisstrahl zu formen. Jetzt sollte das nicht mehr als ein Aufblitzen meiner Kräfte sein. Alles in allem fühlte ich mich erfrischt und belebt.

„War es deswegen, warum du mich hergerufen hast?" wandte ich mich ruhiger Stimme an Lugia. Dieser deutete ein Nicken an. „Ja. Aber nicht alles. Bevor ihr wieder aufbrecht, müßt ihr einige Dinge erfahren. Details über den schrecklichen Kampf vor Tausenden von Jahren, die ich euch leider nicht ersparen kann. Und..." Er pausierte kurz. „Du solltest endlich deine wahre Herkunft erfahren, meine Tochter."

Verwirrt starrte ich das große Pokémon an. „Wahre Herkunft? Ich verstehe nicht ganz, was du... Moment! Hast du gerade gesagt...?" Meine Gedanken überschlugen sich förmlich. Lugia sah mich mitfühlend an und man konnte fast meinen in seinen Augen ein wenig Trauer zu erkennen. „Ja. Du bist meine Tochter."

Ich schnappte nach Luft. Das war alles ein wenig viel auf einmal. Meine Knie drohten unter mir nachzugeben und dankbar spürte ich wie Duplica hinter mich trat und mich etwas stützte. Mit fragenden Augen blickte ich zu Lugia auf und hoffte irgendein Zeichen zu finden, daß das gehörte nur ein schlechter Scherz war. Ich sollte das Kind eines Pokémon sein?

„Laßt mich bitte von Anfang an erklären. Vom Beginn der Evolution und dem Gleichgewicht zwischen Menschheit und Pokémon..."

{Anm. des Autors: Der nächste Part wird abwechselnd von Lugia und Ho-oh erzählt. Damit meine ich nicht, daß nur einer von beiden erzählt. Es ist mehr so, daß beide Gruppen die ganze Geschichte erzählt bekommen aber ich nur die Erzähler hin und wieder austausche. Das heißt ihr lest einmal wie Lugia Mistys Gruppe etwas von der Geschichte erzählt und einmal wie Ho-oh das mit Laras tut. Der Inhalt ist mehr oder weniger für beide der gleiche}

(Ho-oh)

Am Anfang war das Nichts. Kein Leben, kein Tod. Gar nichts. Wie lange dieser Zustand andauerte oder wann die Veränderung einsetzte, kann nicht gesagt werden, da auch die Zeit noch nicht existierte. Alles, was gesagt werden konnte, ist, daß sich alles plötzlich veränderte.

Es ist ungeklärt, ob zuerst der Schatten oder zuerst das Licht da war. Aber das ist unwichtig, da das eine stets das andere hervorruft und braucht, um existieren zu können. Chaos und Ordnung entstanden, die vom Beginn der Zeit an dominierenden Mächte der Galaxie und Leben wurde geformt. Die Ordnung repräsentierte das Leben, den Frieden. Das Chaos hingegen war das zerstörerische Gegenstück. Destruktiv, düster und von dem einzigen Bestreben erfüllt den Tod und die Zerstörung zu bringen.

Beide Kräfte bedingten sich, brauchten einander. Denn ohne Chaos würde das Leben stagnieren und aussterben. Und ohne Ordnung würde alles im Chaos verschwinden und nichts könnte je überleben. Dieses Gleichgewicht war ein sehr labiles und konnte leicht zerschmettert werden.

Als dies schließlich geschah, entbrannte ein erbitterter Krieg zwischen den Mächten der Ordnung und des Chaos. Krieger wurden geschaffen, Schlachten geführt, Planeten, ja ganze Sonnensysteme zerstört. Die Dinge waren in Bewegung geraten und nichts würde sie je wieder stoppen können.

Auf der Erde, unserem Planeten, blieben diese Veränderungen im galaktischen Gleichgewicht natürlich nicht unbemerkt. Und die Erde war schon immer ein begehrtes Ziel für beide Mächte gewesen, da unser Planet von allen am Ausgeglichensten ist. Es war wie die Hauptstadt eines Reiches, das du versuchst zu stürmen. Bist du erfolgreich, fällt der Rest von alleine.

Um zu verhindern, daß das Chaos seine Finger nach den Erdenbewohnern ausstreckten konnte, schuf die Ordnung Wächter. Sie nahm Kreaturen – Tiere der Erde – und veränderte sie. Ausgestattet mit Kräften von Licht und Schatten wurde eine kleine Anzahl magischer Wesen erschaffen.

Ihr müßt dazu wissen, daß Licht und Schatten nicht zwingend einer Seite untertänig sind. Das Licht repräsentierte den Tag und wurde so meist in Verbindung mit der Ordnung gebracht, da der Tag Leben signalisiert. Währenddessen standen die Schatten für die Nacht und die Angst. Doch Licht konnte genauso gut blenden und tödlich sein wie die Schatten beruhigend.

Dies wußten beide Mächte. Und so wurden schließlich Wesen geschaffen, welche die verschiedensten Elemente der Erde und der höheren Mächte in sich trugen. Licht und Schatten wurden von einer schwebende Katze und einem schwarzen Wolf repräsentiert. Mew und Shadowolf. Sie waren die reinsten und einzigartigsten Kreaturen unter allen. Der erste Phoenix und Halbdrache. Ho-oh und Lugia, die Herrscher über Himmel und Meer. Sowie Celebi, dessen Aufgabe darin bestand den Zeitstrom zu bewachen. Aus Lugia und Ho-ohs Kräften formten sich daraufhin die drei Vögel Arktos, Zapdos und Lavados, an den Ho-oh einen Teil seiner Macht über das Feuer übertrug.

Diese Acht erschufen gemeinsam eine Rasse, die bis zu unserer Zeit den Namen Pokémon tragen sollte. Aus Mew entstanden die Rassen ausgestattet mit Licht und psychischen Kräften, aus Shadowolf die Wesen der Nacht, die Schatten und Geister, aus denen sich viel später die heutigen Unlichttypen entwickeln sollten. Ho-oh erschuf alle Formen von Vögeln und Lugia belebte das Meer mit Wasserwesen und Drachen. Celebi zog sich in die Wälder zurück und erschuf Ebenbilder der Natur, Kreuzungen aus Vegetation und Tierwelt, aber auch zum Teil giftige Wesen, um einen Ausgleich zu den heilenden Pflanzen zu bilden. Arktos, Lavados und Zapdos hingegen bevölkerten die Welt mit Wesen ihres Elements. Arktos und Lavados gemeinsam erschufen Pokémon aus Gestein und gaben ihnen Leben, während Lugia und Ho-oh mit Lugias Fruchtbarkeit und Ho-ohs Licht die ins Leben brachten, die von nun an den Boden bewandern und durchgraben sollte.

Viele Jahrhunderte später entwickelten sich die heute gängigen Normaltypen durch Vermischung der Arten und auch die neueren Arten begannen mit der Zeit heranzuwachsen, während die heiligen Formen aus Licht und Schatten in Vergessenheit gerieten.

(Lugia)

Und dann... Dann kam der Dämon. Ihr solltet wissen, daß viele der Welten, die Geschöpfe des Bösen und des Chaos halten, nicht viel mehr als ein Schatten, ein umgekehrtes Spiegelbild der Realität einer normalen Welt sind. Auch auf der Erde gab es eine solche... alternative Realität. Während in unserer Welt Pokémon geschaffen worden, um mit den Menschen in Harmonie zu leben und sie zu beschützen, hegten die Dämonen nur ein Ziel. Die Zerstörung. Leid und Tod waren ihr einziger Lebensinhalt.

Die Götter wußten natürlich von dieser Welt aber es war ihnen nicht erlaubt aufgrund des Gleichgewichts Schritte zu unternehmen, denn bis auf ein paar niedrige Einflüsse schienen beide Welten friedlich nebeneinander zu existieren, ohne sich jemals zu berühren.

Das war bis es einem höheren Wesen, einem echten Dämon, gelang die Grenze zwischen den Realitäten zu überwinden und in unsere Welt entkam. Die Menschheit war noch jung und der Bund mit den Pokémon erst in seinem Anfangsstadium. Und so fiel Missigno über die Welt her und schonte nichts und niemanden.

Wir versuchten natürlich ihn zu stellen. Doch es gab Uneinigkeit, was in diesem Fall zu tun sei. Eine Uneinigkeit, die nicht hätte herrschen sollen, da wir dazu erwählt worden diese Welt zu beschützen. Währenddessen zog Missigno immer weiter über das Land und bald folgten auch noch andere aus seiner eigenen Welt ihm. Der Dämon und seine Diener töteten nicht nur skrupellos und brutal, sie verunstalteten auch Pokémon genau wie Menschen mit ihrer schwarzen Macht und verfinsterten ihre Seelen. Diese armen Geschöpfe waren fortan nicht mehr zu retten, sie waren nur noch Marionetten in einem Krieg, den sie gar nicht wollten.

Schließlich beschlossen die Götter endlich vereint gegen Missigno vorzugehen. Es war ein langer Kampf, der einen hohen Preis forderte. Nicht nur verlor Shadowolf sein Leben im finalen Gefecht, sondern trugen Himmel, Land und Meer auch schwerste Schäden davon. Menschen und Pokémon wurden getötet. Nicht nur durch Missigno und seine Helfer, sondern auch durch unseren Kampf mit ihnen.

Als dann der Tag der Abrechnung kam, waren es schließlich nur noch Lugia, Ho-oh, Mew und Celebi, die den Dämon gegenübertreten konnten. Shadowolf war schon zu Beginn dieses Kampfes in einem sinnlosen Versuch der Märtyrerei ums Leben gekommen, während die drei Vögel gebunden durch die Prophezeiung und Gesetze der Ordnung ihren Platz nicht verlassen durften. Außerdem konnten sie Missigno eh nicht das Wasser reichen.

Obwohl wir Vier mit vereinten Kräften den Dämon beinahe besiegt hätten, war es uns schließlich doch nicht möglich und wir versiegelten ihn mit all unserer verbleibenden Kraft in den tiefen des Meeres, wo heute Zinnober liegt. Niemand sollte ihn je dort finden und nie wieder sollte er frei kommen. Missigno, dessen Name für alle ein Tabu darstellte, sollte nie wieder über diese Welt wandeln.

Nachdem auch die letzten seiner Anhänger vernichtet waren, schlossen wir das Tor zur anderen Welt vollkommen und stellten somit sicher, daß nie wieder ein Dämon aus der anderen Welt entkommen sollte.

(Ho-oh)

Der Krieg hatte seinen Effekt auf unsere Welt. Das Nebeneinander, das zu Beginn noch zwischen Menschen und Pokémon geherrscht hatte, veränderte sich. Die freie Harmonie begann zu bröckeln und einige Menschen gaben den Pokémon die Schuld für die Verwüstungen und die Menschheit begann sich zu verselbständigen und versuchte immer mehr Eigenkontrolle über ihr Leben, die Natur und die Tierwelt zu erlangen und damit auch über die Pokémon.

So kam es zu den ersten größeren Kulturen und der Entstehung von Pokénopolis, der ersten Stadt dessen Bewohnern es gelang ein System zur Bändigung und zum Einfangen von Pokémon zu entwickeln. Auch wenn dieses Experiment am Ende nahezu in einer Katastrophe scheiterte, die ganz Pokénopolis mit sich nahm, war dies doch der Beginn der Verlagerung des Gleichgewichts zwischen Mensch und Pokémon.

(Lugia)

Tausende, Zehntausende Jahre vergingen und die Menschheit expandierte und die Pokémon wurden ihnen langsam aber sicher untergeordnet. Es war fast zu einem Sport geworden – wie die Jagd auf wilde Tiere – das Fangen, Zähmen und Trainieren von Pokémon. Einige Arten starben dadurch aus, einige andere entwickelten sich.

Es war keine schlicht feindselige Beziehung zwischen Mensch und Pokémon, denn viele Trainer und andere Personen behandelten die ihrigen gleichwertig. Aber doch war das Gleichgewicht gestört und die Pokémon blieben unterdrückt. Nichts weiter als ein Hilfsmittel. Und das Schlimmste daran war, daß man noch nicht einmal den Menschen die volle Verantwortung übertragen konnte.

Dann, dann kam die Zeit der Prophezeiung, so wie sie der Mew-Linie vorrausgesagt wurde. Kinder wurden geboren. Eines von ihnen aus der Macht des Lichtes, dieses sollte der Auserwählte, der das Gleichgewicht bringen sollte, sein. Und ein weiteres vom Gott des Meeres, um einen würdigen Partner zu erschaffen und die Vereinigung durch den Regenbogen zu symbolisieren, ganz wie es die Legende verlangte.

Zu diesem Zweck wurden zwei menschlichen Frauen ausgesucht und mit der Macht der Wächter geschwängert. Sie sollten die Kinder aufziehen bis zu jenem Tag, an dem sich ihr Schicksal offenbaren sollte.

Als die Zeit der Erweckung ihrer Kräfte schließlich anbrach wurden fünf weitere Kinder ausgewählt, entweder aufgrund einer besonderen Bindung zu den Auserwählten oder aufgrund ihrer speziellen Fähigkeiten... Diese Kinder sollten die Zukunft dieser Welt halten...

(Misty)

All das hatte mich so berührt und einen solchen inneren Aufruhr in mir hervorgerufen, daß ich mich dankbar und mehr intuitiv in Duplicas Umarmung gelehnt hatte. Ich knabberte immer noch an dem Faktor, daß Lugia mein Vater sein sollte. Ein Pokémon! Keine Abwertung hier übrigens... Und da kein Wort über meine Schwestern gefallen war, warf das natürlich auch noch weitere logische, wenn auch nicht minder verwirrende Schlußfolgerungen auf. Dazu versuchte ich noch den ganzen Rest zu verdauen.

„Was ist mit mir?" Ich drehte überrascht meinen Kopf herum und sah Duplica zu Lugia mit einer Mischung aus Erwartung und Erkenntnis hochblicken. „Du sprachst von fünf weiteren. Aber wir sind zusammen Acht."

„Woher willst du wissen, daß nicht Lara gemeint ist? Sie ist immerhin nicht gleichzeitig mit uns erwählt worden", stellte Sabrina fest. Richie nickte zustimmend. „Es könnte genauso gut ich sein..."

„Nein", unterbrach Lugia die beiden. „Mein Kind hier hat recht. Du, Richie, wurdest ausgesucht aufgrund deiner engen Freundschaft zum Auserwählten und die Feuermeisterin ist wieder ein anderer Fall." Etwas klickte bei mir, als ich Lugias Worte langsam registrierte. „Moment... Du sprachst von Duplica als dein..." Lugia neigte leicht den Kopf, als ob er sich entschuldigen wollte und sagte sanft: „Ja. Auch du, Duplica, Meisterin der Wandlung und Ausgeglichenste der acht Meister wurdest aus meiner Energie geboren."

„Ja, aber das würde uns ja zu Halbschwestern machen", stellte ich fest, als Fragen durch meinen Kopf fegten. Langsam begann ich das Gefühl zu verstehen, daß ich immer in ihrer Nähe hatte. Doch, da fehlte noch irgendwas.

„Nein", beantworte Lugia meine Feststellung kurz und knapp. „Nein?" echote ich. „Aber rein biologisch gesehen..." setzte Moty an, wurde aber von Duplica unterbrochen. „Ich bin adoptiert, oder?" Im Moment war ich froh, daß Duplica mich festhielt. Was sollte das heißen, sie war adoptiert? Wenn sie adoptiert war, könnte das ja bedeuten...

„Ja", bestätigte Lugia ruhig. „Es war notwendig euch zu trennen." Meine Kinnlade mußte mittlerweile schon den Boden des Wassers unter uns erreicht haben. Die Puzzleteile fügten sich langsam zusammen und ich begann klar zu sehen. „Wir", stellte ich erstaunt und atemlos fest, „sind", ich suchte nach dem richtigen Wort, der Traum von vorhin mir wieder vor Augen kommend, „Zwillinge?!"

„Ja." Ich schnappte erneut nach Luft und es war so ruhig in der Höhle, daß man die Stille beinah greifen konnte. Schließlich wand ich mich aus Duplicas Umarmung und wir starrten uns eine Weile an. Sie schien nicht im Geringsten überrascht, als ob sie so etwas schon die ganze Zeit geahnt hätte. Ein scheues Lächeln fand den Weg in ihr Gesicht, ich lächelte zurück und dann, als ob wir nur auf den Augenblick gewartet hatten, umarmten wir uns herzlich.

Zwillinge, ich hatte eine Zwillingsschwester! Plötzlich kam mir das alles gar nicht mehr so seltsam und fremd vor. Das Schicksal hatte uns geboren und wieder zusammengeführt. Schon seit wir uns damals auf der MS Anne II wiederbegegnet waren, hatte ich dieses seltsame Gefühl, als ob ein wichtiger Part von mir fehlte. Jetzt hatte ich diesen endlich gefunden und trotz der Umstände war es das Natürlichste auf der Welt für mich.

„Diese Umstände tun mir Leid", sprach Lugia erneut in die Stille und wir drehten uns Arm in Arm wieder zu ihm um. „Aber seit eurer Mutter nicht böse. Es war notwendig euch zu trennen, da eure gemeinsame Präsenz das Chaos nur auf euch aufmerksam gemacht hätte." Wir nickten simultan. Das war in der Vergangenheit. Ich hatte schon lange aufgehört darüber nachzudenken, was hätte sein können – bis auf die eine Sache...

„Eine Frage hätte ich da noch", mischte sich Pikachu das erste Mal in das Gespräch ein. Sie hatte die ganze Zeit über Mew seltsame Blicke zugeworfen. „Was ist mir ihr? Wenn Misty und Duplica von dir kamen und du anscheinend von Ash und Misty zuvor sprachst, würde das Mew dann nicht..."

„Zu Ashs Vater machen, wolltest du sagen?" schloß die Angesprochene. Pikachu nickte und Lugia schwieg. Alle Aufmerksamkeit hatte sich auf die kleine Flugkatze gerichtet.

„Den Ausdruck Vater würde ich in diesem Zusammenhang nicht verwenden. Wir hohen Wächter haben in dieser Hinsicht kein Geschlecht wie ihr Menschen. Nur unsere Persönlichkeit kann entweder männlich oder weiblich sein. Genau wie Lugia habe ich nur meine Energie für die Geburt zur Verfügung gestellt. Und..." Mew machte eine längere Pause. „Ich wußte bis zu dem Tag, an dem Ash als Meister des Lichts erwachte, nicht, daß er und der Auserwählte ein und dieselbe Person waren. Mir war nie ein Name gegeben, der mir einen Hinweis hätte aufzeigen könnte, wer nun mein Kind war. Ich schätze das war Teil meines eigenen Schicksals und der Prophezeiung."

Zinnturm (Lara)

„Als wir den Dämon versiegelten, waren wir nur noch auf einen Bruchteil unserer Kräfte beschränkt, daher war die Befürchtung stets dar, daß er sich befreien könnte. Um Missigno zu besiegen, ist es unbedingt notwendig, daß ihr alle Acht vereint seid", erklärte Ho-oh und fuhr mit seinen Blicken über die versammelte Gruppe. „Das werden wir. Die Vorbereitungen sind beinahe abgeschlossen und dann können wir Ash befreien und Team Rocket hochnehmen", entgegnete ich leidenschaftlich.

„Die Allianz mit Team Rocket ist ein unvorhergesehener Faktor aber ihr solltet euch auf euren wahren Feind konzentrieren und das ist Missigno", warnte der Phoenix und seine Stimme ließ keine Widerrede zu. „Das ist uns klar", meinte Rocko und scheute den Blickkontakt mit dem höheren Wesen nicht. „Aber wie genau sollen wir das machen?"

„Damals war der Dämon im Vollbesitz seiner Kräfte aber die Verbannung hat ihn geschwächt, sonst hätte er längst offen agiert. Solange er in diesem geschwächten Zustand ist sollte es euch vereint – und nur vereint – gelingen ihn für immer in seine eigene Dimension zu verbannen. Wenn dieser Zeitpunkt kommt, werden wir euch mit unserer Kraft unterstützen. Doch bis dahin..."

„Wir werden es schaffen", sagte Erika zuversichtlich und stellte sich mit Rocko direkt neben mich. Delilah, Maya und Prof. Eich schlossen auch auf zu uns auf. Ich konnte fühlen, die Audienz näherte sich dem Ende aber da war noch etwas, bevor wir aufbrechen konnten.

„Begebt euch zur Turmruine. Dort werden die Kinder der Elemente ihr letzte Reifeprüfung ablegen. Ihr werdet wissen, was es ist, wenn ihr dort seid. Dann und erst dann seid ihr bereit."

(Erzähler)

„Die Zeit kommt immer näher. Die Zeit für den alles entscheidenden Kampf. Heute wurden endlich eine große Anzahl der Mysterien gelüftet, die die ganze Zeit über unbeantwortet in der Luft hingen. Misty und Lara erhielten ihr volle Kraft und der engen Freundschaft zwischen Misty und Duplica wurde als die Liebe zweier Schwestern enthüllt. Viele seltsame Dinge sind heute geschehen aber das waren noch lange nicht alle auf dem Weg unserer Helden. Warten wir, was ihr Schicksal noch für sie bereit hält."

Anmerkungen des Autors

Wow, puh... *ganzganztieflufthol* Ich bin fertig! *herumspring* Das war ein höllisches Stück Arbeit, sage ich euch. Erstens wurde ich wieder von mir selbst und einer anderen Idee (ich versinke bald in den vielen Fics, die ich nebenbei schreibe) abgelenkt und dann wurde das Kapitel auch immer länger und länger gegen Ende. Die Erklärungen nahmen kein Ende und ich mußte mich schon arg zusammenreißen, um die ganze Geschichte nicht noch detaillierter zu erzählen.

Es könnte sein, daß einige Unstimmigkeiten zwischen dem, in dieser Episode offenbarten, und den Erklärungen aus vorangegangen Kapiteln (Episode 9, und alles ab 16) existieren. Sollte dem so sein, werden diese auf jeden Fall in der „Generalüberholung", die nach diesem Abschnitt ganz sicher folgt, geglättet werden, damit auch alles zusammenpaßt. Diese Ungleichheiten könnten größtenteils dadurch entstanden sein, daß ich, als ich Mew in die Fic reingeschrieben hatte, noch keine Ahnung hatte, was für Wendungen der Plot noch nehmen würde. Aber ich glaube, es sind nicht allzu viele „Fehler" drin. Falls sie euch trotzdem auffallen, gehört ihr dann wohl zu den aufmerksamen Lesern der ganzen Fic. (Anm. zur Überarbeitung: Also ich habe erstaunlicherweise keine gefunden aber vielleicht habe ich auch gar nicht drauf geachtet... J)

Das Kapitel war wieder gespickt mit – wie drückte es mein Testleser doch gleich aus? – langatmigen Psychokrams. J Doch müßt ihr zugeben, daß es notwendig war, all das abzuklären. Falls ihr euch über das abrupte Ende wundert. Episode 25 und 26 gehen von der Storyline fast nahtlos ineinander über, genau wie Episode 17 und 18 das getan haben. Ich bemühe mich Episode 26 so schnell wie möglich zu schreiben, kann da aber nichts versprechen. Ok, ich kann versprechen, daß zum Zeitpunkt der testgelesenen Fassungen Epi 26 nahezu fertig ist und ihr sie recht schnell bekommen werdet.

Ich weiß ich hab einmal Mew in Episode 9 als Wächter des Lebens bezeichnet und hier tue ich es mit Ho-oh. Dazu möchte ich sagen, daß beide sich da sehr ähneln. Als Gott der Sonne und des Tages symbolisiert Ho-oh eine Menge Licht, was wiederum in Verbindung mit Leben steht. Das führt uns dann wieder zu Mew. Es gibt da mehrere Bezeichnungen aber verschafft euch am besten euren eigenen Eindruck, ich werde das ein wenig als ein ungeklärtes Mysterium belassen.

So, das sollte es für heute gewesen sein. War ja auch lang genug.

Ja ne, euer

Matthias

The Final Step to the Master©2000-2002 by Matthias Engel

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