Disclaimer: siehe Kapitel 1.
Dank an: Miyako, Teilani, Bleach Rose, anastassia & ionis - IHR SEID ZU GUT ZU MIR!!!
Ich hoffe euch gefällt der zweite Teil ebenfalls, ich hab ihn im direkten Anschluß an den ersten geschrieben. Für Vorschläge bin ich immer offen!

ALSO: R & R

Die englische Übersetzung des 1. Teils kommt in den nächsten Tagen.

Jetzt aber los:



"Harry, ich hab dich überall gesucht, wir sind gleich da. Was will denn DER hier?" Sie warf Draco einen vernichtenden Blick zu.

"Ich gehe schließlich auf die selbe Schule, Granger!" Draco zeigte keine Gemütsregung.

Harry grinste in sich hinein. Draco hatte sich wirklich verändert. Normalerweise hätte er Hermine beleidigt, doch jetzt schien er eher auszuweichen.

Hermine zog Harry am Ärmel aus dem Abteil. Harry drehte den Kopf und grinste zu Draco hinüber, der aufstand und ihm schnell einen Handkuß zublies.

Auf dem Gang fluchte Hermine vor sich hin.

"Was hat er getan? Hat er dich beleidigt? Ihr habt euch doch nicht geprügelt? Harry!"

Sie sah auf seinen unordentlichen Umhang und seine zerzausten Haare. Na gut, die Haare waren immer so. Aber er sah so aufgehitzt aus. Der Zug fuhr in den Bahnhof von Hogsmeade ein und kam kreischend zum Stehen.

"Nein, wir haben uns nicht geprügelt. Ich hab nur eine leeres Abteil gesucht, um allein zu sein." Hermine schluckte. "Dann kam er dazu, und wir haben uns unterhalten. Das ist alles." Harry sah, dass Hermine ihm nicht glaubte. Es kümmerte ihn nicht, die Wahrheit wäre schlimmer. Was sollte er auch sagen? Wir haben uns betrunken und geknutscht wie die Blöden? Hermine würde ausflippen.

"Habt ihr euch duelliert?" Hermine blieb hartnäckig.
Harry seufzte. "Wie denn? Mein Zauberstab ist in meinem Koffer. Wir haben uns nur unterhalten!" Er hatte keine Lust mehr sich zu rechtfertigen.

"Hermine, wo warst du?" Ron kam ihnen entgegen. "Ich hab schon gedacht, Malfoy hätte Harry vielleicht aus dem Zug geworfen."

"Frag Harry.", sagte Hermine säuerlich und ging an Ron vorbei.

Ron sah aus wie ein großes Fragezeichen.

"Was ist denn mit der los?"

"Ich hab mich nur mit Dr.. Malfoy unterhalten und sie flippt aus." Harry fluchte innerlich bei dem Versprecher.

Ron sah ihn misstrauisch an. "Habt ihr euch geschlagen?"

"Jetzt fang du nicht auch noch an!" Harry wurde langsam sauer.

"Schon gut.", grinste Ron, "Komm, wir sind da."

Sie stiegen aus und liefen auf die Kutschen zu, die sie zum Schloß bringen sollten. Harry gab sich alle Mühe normal zu wirken. In seinem Kopf drehte sich noch immer alles.

Als sie in der Kutsche saßen, hatte Hermine sich wieder Ginny zugewandt und ignorierte Harry. Ginny plapperte von ihrem Ferienschwarm und Ron stöhnte.

"Du hast echt nichts verpasst auf der Fahrt.", sagte er zu Harry, "Ginny ist verlieeebt" Ron verdrehte die Augen und Ginny warf ihm einen bösen Blick zu.

Harry war froh, dass Rons kleine Schwester nicht mehr ihn auserkoren hatte.

"Er hat dich geküsst?", rief jetzt Hermine. Ginny kicherte und Ron tat, als ob er ein imaginäres Mädchen küssen würde. Allerdings nicht besonders zart.

Harry wurde rot beim Gedanken an Dracos Küsse nur wenige Minuten vorher. Merlin sei Dank sah es keiner der anderen, Hermine und Ginny waren zu sehr damit beschäftigt Ron davon abzuhalten, noch detaillierter zu werden.

In der großen Halle war schon alles vorbereitet. Die vier setzten sich an den Gryffindor Tisch und begrüßten die anderen. Dean und Seamus erzählten von ihren Ferien und Neville zeigte allen stolz die Eule, die er geschenkt bekommen hatte. Trevor, seine Kröte war bei seiner Großmutter im Teich geblieben. Es überraschte niemanden, dass Hermine Vertrauensschülerin geworden war. Harry war froh, dass er nicht gefragt worden war. Er sah in Gedanken verloren zum Slytherin Tisch hinüber und bemerkte, dass Draco in ein tiefes Gespräch mit seiner - wie es jetzt schien - Ex-Freundin, Pansy Parkinson vertieft war. Pansy weinte und Draco sah sehr genervt aus. Harry lächelte in sich hinein.

"Harry wo starrst du denn hin?" Hermine folgte seinem Blick und ihre Mine versteifte sich, als sie Draco sah. Sie stieß Harry mit dem Ellenbogen an. Harry wurde aus seinen Gedanken gerissen.
"Draco hat mit Pansy Schluss gemacht", grinste er.

"Was ist daran so lustig?" Hermine wurde immer misstrauischer. Was war im Zug passiert?

"Ach, er hat mir gesagt, dass er es vorhat, aber er war sich nicht sicher." Harry merkte erleichtert, dass seine Ausrede Hermine offensichtlich zufrieden stellte.

Was tue ich hier? Ich muß besser aufpassen. Aber sein Kopf war schwer und er konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Teufelszeug! Harry wurde sich bewusst, wie gern er Draco jetzt neben sich sitzen hätte. Den Kopf auf seine Schulter legen würde. Ihn küssen.......

"Harry du schwitzt ja." Ron sah seinen Freund besorgt an. Große Schweißperlen standen auf Harrys Stirn. "Ist dir schlecht?"

Harry drehte seinen Kopf in Zeitlupe zu Ron. Seine Zunge klebte am Gaumen fest und er fühlte sich, als ob er jeden Moment in Ohnmacht fallen würde.

"Mmm.", brachte er heraus. Er versuchte aufzustehen, aber seine Beine gaben nach und er fiel zurück auf die Bank. Hermine sprang auf und rief nach Professor McGonagall. Ron gab ihm ein Glas Wasser und legte ihm den Arm um die Schultern. Harry vergrub sein Gesicht in den Händen und atmete tief ein und aus. Alles drehte sich. Er trank einen Schluck Wasser und die Kälte brachte ihn wieder zur Besinnung. Er hob den Kopf und sah, dass Draco am Slytherin Tisch mit den gleichen Problemen zu kämpfen hatte. Professor Snape stand über ihm und redete auf ihn ein. Der Lehrer ging mit seinem Gesicht nah an Draco heran, offensichtlich versuchte er Draco besser zu verstehen. Plötzlich zog er seinen Kopf zurück und mit einem wütenden Ausdruck auf dem Gesicht packte er Draco am Umhang und hievte ihn hoch. Harry schloss die Augen.

"Harry, was fehlt Ihnen?" Harry öffnete die Augen. Professor McGonagall stand vor ihm und neben ihm eine besorgt aussehende Hermine.

"Ist Ihnen schlecht, möchten Sie an die frische Luft?" Professor McGonagall sah ihm prüfend ins Gesicht. Sie kam immer näher und Harry wagte es nicht auszuatmen. Plötzlich veränderte sich der Gesichtsausdruck der Lehrerin und sie fuhr zurück.

"Sie sind ja betrunken!", schrie sie und Harry hörte Hermine nach Luft schnappen.

Harry spürte, wie er auf die Beine gestellt wurde und blieb schwankend stehen. Er hob den Kopf und sah zur Seite, um dem zornigen Blick der Lehrerin auszuweichen. Professor Snape schob sich in sein Blickfeld, den taumelnden Draco hinter sich herziehend.

"Professor Dumbledores Büro! Sofort!", zischte Professor McGonagall.

Sie packte Harry am Umhang und schleifte ihn von den fassungslosen Schülern weg. Auf dem Weg zum Portal der großen Halle trafen sie auf Professor Snape. Dieser war bereits in ein erhitztes Gespräch mit Professor Dumbledore vertieft. Draco stand schwankend daneben und sah unglücklich auf den Boden.

"Albus, entschuldigen Sie, wenn ich unterbreche.", Professor McGonagall ließ Harry los und er sah unsicher zu Draco hinüber.

Draco hob den Kopf und grinste zu Harry. Die ganze Halle sah zu ihnen herüber. Ein lautes Gemurmel erhob sich, besonders von den Tischen der Häuser Gryffindor und Slytherin.

"Was?", rief Professor McGonagall plötzlich und sah zu Harry und Draco. Harry konnte sich beim Anblick der aufgebrachten Lehrerin ein Lächeln nicht verkneifen. Sie warf ihm einen vor Zorn blitzenden Blick zu, der normalerweise jeden, einschließlich Snape, zum Schweigen gebracht hätte. Aber Harry fing an die Situation unheimlich komisch zu finden. Er musste kichern und Draco wurde sofort angesteckt. Sie versuchten ernste Minen aufzusetzen, aber es half nichts. Harry spürte, wie sich eine Lachattacke anbahnte und sein Gesicht färbte sich dunkelrot. Draco hatte mit den gleichen Problemen zu kämpfen und kurze Zeit später platzten beide heraus. Sie hielten sich die Bäuche vor Lachen und konnten nicht mehr aufhören. Harry verlor das Gleichgewicht und hielt sich an Draco fest, der ihm den Arm um die Schultern legte, um ihn zu stützen. Professor Snape lief ebenfalls rot an und rang nach Luft.

"Mister Potter! Mister Malfoy! Wir erwarten eine Erklärung!" Professor MacGonagall war hilflos.

Harry hielt sich an Draco fest und sein Lachen ging in Husten über. Draco schlug ihm auf den Rücken und Harry ging fast in die Knie. Professor Dumbledore sah zu ihnen hinüber. Ein feines Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Sie sind noch so jung, dachte er, wir sollten froh seine, daß sie sich so gut verstehen.

"Ich glaube, es hat keinen Zweck die Herren jetzt etwas zu fragen." Harry und Draco stimmten ihm stumm zu.

Immer noch aneinandergeklammert sahen sie sich an. Harry räusperte sich und brachte Draco wieder zum Lachen. Sie standen kichernd vor den Lehrern und Harry fragte sich, wie viele Punkte sie dieser Spaß wohl kosten würde.

Am Tisch der Gryffindors versuchte Ron eine aufgebrachte Hermine zu beruhigen.

"Das darf ja wohl nicht wahr sein!", schrie sie, "Was hat er sich dabei nur gedacht!"

"Ach, so schlimm ist es nicht, sieht aus, als ob sie ihren Spaß hätten" Damit kam Ron nicht an. Nicht bei Hermine.

"Ron! Mit Malfoy!" Hermine rang nach Worten. "Wie kommt er nur auf die Idee sich zu betrinken!"

Ron sah amüsiert zu Harry und Draco hinüber, die Arm in Arm vor den wütenden Lehrern standen und sich vor Lachen kaum auf den Beinen halten konnten. Ron wünschte sich dabei zu sein. Plötzlich wurde er eifersüchtig. Hermine hatte Recht! Wie kam Harry darauf, Malfoy auszusuchen? Wie war es eigentlich dazu gekommen? Ron fühlte sich ausgeschlossen. Er stand auf und ließ die vor sich hin fluchende Hermine am Tisch sitzen. Er ging auf Harry und Draco zu, die ihn beide angrinsten. Ron verzog keine Miene.

"Harry reiß dich zusammen!" Ron konnte es nicht aushalten Harry so nah bei Malfoy zu sehen.

Harry und Draco sahen sich überrascht an. Draco versuchte sich von Harry loszumachen und auf Ron zuzugehen, doch Harry geriet sofort ins Schwanken und glitt fast zu Boden. Er klammerte sich an Draco und der legte wieder seinen Arm um Harry.

"Du siehst doch Weeezly, er schafft es nicht allein. Er braucht meine starke Hand.", kicherte Draco.

Ron wandte sich ab.

Harry versuchte, sich aufrecht hinzustellen und grinste Ron betreten an.

"Harry, ist dir klar, das du Arm in Arm mit Malfoy vor der ganzen Schule stehst?"

Harry sah sich in der Halle um. Alle starrten ihn und Draco an. Er wurde rot und sah zu Boden. Draco tat es ihm nach. Ron seufzte. Harrys Schultern zuckten. Jetzt hast du ihn zum weinen gebracht, na toll! Aber vielleicht kommt er jetzt zu Vernunft. Ron wollte gerade etwas beschwichtigendes zu Harry sagen, da merkte er, daß Harry gar nicht weinte. Harry warf Draco aus dem Augenwinkeln einen Blick zu und das genügte, um beide wieder in lautes Gelächter ausbrechen zu lassen.

Ron gab es auf. Sollte Harry sich doch vor der ganzen Schule zum Affen machen. Er hatte damit nichts zu tun. Ron drehte sich um und wollte zum Gryffindor Tisch zurückgehen. Harry legte ihm eine Hand auf die Schulter.

"He Ron, wir haben doch bloß Spaß. Sei doch kein Spielverderber."

Das war zu viel für Ron. Er drehte sich um.

"Du hältst das für ein Spiel? Verdammt Harry, ich möchte dich morgen sehen, wenn jeder in der Schule euch für ein verliebtes Pärchen hält!" Ron hatte die Stimme gehoben und es wurde stiller in der Halle.

Harry wurde rot an und starrte Ron an. Draco, ebenfalls tiefrot im Gesicht sah betreten zu Harry. Beide brachten kein Wort heraus. Harry lief es eiskalt den Rücken herunter. Plötzlich spürte er Dracos Nähe deutlich. Draco hüstelte.

"Das meinst du doch nicht ernst Weasley?"

Ron konnte es nicht fassen, was für einen Effekt sein Ausbruch auf die beiden Jungen hatte.

"Doch, das meine ich ernst. Und jetzt hört auf, euch so zu benehmen, sonst steht es morgen im Tagespropheten."

"Die schreiben doch eh nur Mist." Harry wollte nicht daran denken, dass es diesmal kein Mist sein würde.

Draco atmete tief durch und sah Harry an. Er wusste er würde weit gehen, aber er konnte nicht anders.

"Harry, ich glaube wir haben nur zwei Möglichkeiten. Entweder wir zerstreuen die Gerüchte, oder wir bestätigen sie."

Harry wollte seinen Ohren nicht trauen. Meinte Draco das ernst, oder suchte er nur eine Möglichkeit der Situation zu entkommen? Harry wollte sich erst sicher sein.

"Tjaaa", er sah unsicher zu Draco, "welche würdest du vorziehen?"

Ron konnte nicht glauben, was er da hörte.

"Seid ihr beide verrückt geworden? Harry!"

Harry beachtete ihn nicht, er sah Draco erwartungsvoll an. Dieser überlegte fieberhaft. Wollte er... was wollte er eigentlich? Sein benebelter Kopf schrie: Harry, du willst Harry! Seine Vernunft sagte kühl: schaff dich raus aus der Situation, noch kannst du es. Doch die Vernunft siegte nicht.

"Geben wir ihnen, was sie wollen" Mit diesen Worten wandte er sich dem verdutzten Harry zu und küsste ihn.

Ron schrie laut auf. Harry überlegte eine Sekunde, bevor er den Kuß erwiderte und seine Hände um Dracos Nacken schlang. Sie waren so vertieft ineinander, daß sie nicht merkten, daß die ganze Halle mucksmäuschenstill geworden war, von Rons und Pansys Schreien abgesehen. Pansy fiel mit ihrem Schrei in Ohnmacht, aber alle um sie herum standen unter Schock, so daß sie hart auf den Hallenboden aufschlug.

Nach Atem ringend unterbrachen die beiden Jungen ihren Kuß und sahen sich in die Augen. Harry hatte jetzt wirklich das Gefühl in Dracos grauen Augen zu schwimmen. Die Stimme in seinem Kopf sang und tanzte. Seine Hände lagen immer noch locker in Dracos Nacken und er streichelte sanft dessen Haaransatz. Draco hatte seine Arme um Harrys Hüften geschwungen und drückte ihn noch fester an sich.

Draco konnte sich nicht von den beiden grünen Smaragden losreißen. Er schwebte. Glücksgefühle durchströmten ihn von Kopf bis Fuß, so stark, dass seine Haare zu Berge standen und ein Schauer durch seinen ganzen Körper fuhr.

"Ich liebe dich." Beide hatten es gleichzeitig geflüstert.

Der Schock dieser wenigen Worte ließ sie auseinanderfahren. Harry taumelte zurück und fasste mit einer Hand an seinen Mund. Mit weit auseinandergerissenen Augen starrte er Draco an. Draco zitterte am ganzen Körper. Die Gedanken rasten durch seinen Kopf.

Draco drehte sich um und rannte aus der Halle, als sei Voldemort hinter ihm her. Harry blieb sprachlos stehen. Er hatte nicht einmal die Kraft Draco etwas hinterher zu rufen. Er schloß die Augen. Ron stand immer noch geschockt vor ihm. Harry wollte ihn nicht ansehen, nicht auf Fragen antworten. Er öffnete die Augen und sah die ganze Schule auf ihn starren. Niemand sagte etwas. Harry sah zum Gryffindor Tisch. Hermine stand mit weit geöffnetem Mund da, als ob Voldemort persönlich in die Halle spaziert wäre. Die anderen sahen etwa genauso aus. Harry konnte die Blicke nicht mehr ertragen und lief, so schnell sein Zustand es erlaubte, aus der Halle. Er blieb nicht eine Sekunde stehen, bis er den Turm erreichte. Merlin sein Dank, hatte Hermine das neue Passwort schon am Tisch preisgegeben. Er hastete die Treppen zum Schlafraum empor und warf sich auf sein Bett.

Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er hatte Draco Malfoy vor der ganzen Schule geküsst! Und er hatte ihm gesagt er liebe ihn! Aber Draco hatte dasselbe gesagt. Er wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Was würden Ron und Hermine sagen? Rons Standpunkt war ziemlich klar. Wie sollte er sich morgen verhalten? Harry wollte nicht an morgen denken. Hatte Draco es ernst gemeint? Harry glaubte es. Sein Kopf drehte sich wie ein Kreisel und die Stimme sang in seinem Kopf.

Du liebst ihn.....

Ja das stand fest. Harry hatte solche Gefühle noch nie für jemanden gehabt.

Und er liebt dich auch...

Aber wie würde er morgen regieren? Würde er zu dieser Liebe stehen, wie er es heute Abend getan hatte? Was, wenn nur der Alkohol daran schuld war?

Harry verdrängte diesen und alle anderen Gedanken aus seinem Kopf. Er blieb angezogen, wie er war auf dem Bett liegen und schlief ein.

Im Schlafsaal der Slytherins hatte Draco mit ähnlichen Gedanken zu kämpfen.

Meinte Harry es ernst mit ihm? War er zu schnell zu weit gegangen? Wie würde sich Harry morgen verhalten? Draco wälzte sich von einer Seit auf die andere. Er dachte an ihren Kuß in der Halle. Harry hatte sich nicht gewehrt, nein, er hatte geantwortet. Er hatte ihm gesagt, er würde ihn lieben. Das hatte Draco noch zu niemandem gesagt. Pansy hatte immer versucht es ihm zu entlocken, aber er hatte sich geweigert. Diese drei Worte hütete er so sorgsam, wie eine Nonne ihre Jungfräulichkeit. Ein Kuß, Sex, das konnte man auch ohne Gefühl tun. Aber die drei Worte aussprechen, das würde er nur tun, wenn es aus wahrer Liebe geschah. Ohne vorheriges Nachdenken. Er wurde ihm bewusst, als er sich die drei Worte flüstern hörte. Er liebte Harry wirklich. Das hatte ihm angst gemacht. Angst? Panik war es gewesen! Doch Harry hatte es auch gesagt. Wenn Harry wie er dachte..... Wie konnte er das wissen? Draco hoffte es. Er wischte die Gedanken beiseite und fiel in einen tiefen Schlaf.

Mitten in der Nacht wachte Harry auf. Sein Kopf war auf dem Kissen festgenagelt. Er versuchte ihn zu heben, aber ein stechender Schmerz ließ ihn laut stöhnend wieder zurücksinken. Sein Körper war schwer, es fühlte sich an, als säße jemand auf ihm und drücke ihn auf die Laken. Er versuchte wieder einzuschlafen, doch der Schmerz ließ ihm keine Ruhe. Er hob die Hand an die Stirn, aber seine Narbe war nicht der Ursprung des Stechens. Na toll, dachte er, DAS also ist ein Kater.

Draco verfluchte seine Tante und ihr Elixier. Er hatte sich mit Mühe aufgesetzt, den Kopf so gebeugt, daß er fast auf seinen Knien lag. Mit einer Hand stützte er sich auf das Bett, das sich so schnell drehte, daß er das Gefühl hatte, gleich abgeworfen zu werden. Erschöpft ließ er sich rückwärts fallen und hoffte, Harry würde es genauso gehen. Das wäre nur gerecht.



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ich hoffe die Umlaute sind jetzt lesbar!