Erste Begegnung
"Harry,
aufstehen!"
"Nein, ich will noch etwas liegen bleiben," murmelte
der Angesprochene schlaftrunken. "Es ist doch noch
Nacht!"
"Von mir aus, aber mach' mich nicht dafür verantwortlich,
wenn du den Hogwarts-Express verpaßt!"
"Oh mein Gott! Das habe ich ja total vergessen!"
Harry, der sich vorher noch schläfrig hin und her gewälzt
hatte, sprang aus dem Bett. "Mist, ich habe noch gar nicht
gepackt!"
Schnell rannte er umher und packte Umhänge, Bücher, Pergament
und Tinte in einen riesengroßen Koffer, dessen Innenraum magisch
vergrößert worden war, während Sirius das Frühstück
vorbereitete, welches aus Spiegeleiern, Speck und Bohnen auf
Toast bestand.
"Sirius, hast Du meinen Federkiel gesehen?" fragte
Harry, nun schon leicht panisch, da er Angst hatte, nicht
rechtzeitig fertig zu werden.
"Der müßte im Wohnzimmer liegen. Moment, ich schau'
nach." Sirius ging ins Wohnzimmer um festzustellen, daß der
gesuchte Federkiel auf dem kleinen Ziertisch neben dem
dunkelbraunen Sessel lag. "Ich hab' ihn, Harry!"
Sirius ging die kleine Treppe herauf, die zu dem Zimmer führte,
in dem Harry die Ferien über geschlafen hatte, und gab Harry den
Federkiel. Dieser packte ihn schnell zu den anderen Sachen in den
Koffer. "Puh! Fertig!"
"Gut, dann lass' uns frühstücken!" sagte Sirius gut
gelaunt.
Sirius nahm Harrys Koffer und trug ihn die Treppe herunter,
Harry, der sich um Hedwig in ihrem Käfig kümmerte, folgte ihm.
In aller Eile schaufelten Harry und sein Pate ihr Frühstück in
ihre Münder, sie hatten nicht mehr viel Zeit. Innerhalb von zehn
Minuten hatten sie aufgegessen und Harrys Gepäck im Wagen
verstaut. Sirius trat aufs Gaspedal und das Auto setzte sich in
Bewegung.
Während der Fahrt dachte Harry über alles nach, was er in den
Ferien erlebt hatte. Die riesige Geburtstagsparty, Remus Lupin
verletzt, Mundungus Fletcher zu Besuch.
Sirius hatte wirklich versucht, es ihm schön zu machen, hatte
vermutlich immer noch ein schlechtes Gewissen, weil Harry die
ganze zeit bei den Dursleys hatte leben müssen. Das war aber auf
keinen Fall Sirius Schuld. Trotzdem hatte Harry seine Ferien sehr
genossen, von Lupins Verletzungen abgesehen.
Das schönste war jedoch der Briefwechsel per Eule mit Cho. Sie
schien sich ziemlich gelangweilt zu haben, Harry hatte sehr viele
Eulen von ihr bekommen. Irgendwie wußte er nun sehr viel über
sie und er mochte sie immer mehr.
Als Harry mit Sirius in der Winkelgasse zum Einkaufen von seinen
Schulsachen war, war Harry Cho über den Weg gelaufen. Sie hatten
sich gemeinsam in den Eissalon gesetzt und sich lange Zeit
unterhalten, während Sirius noch einiges in der Winkelgasse zu
erledigen hatte.
Nach kurzer Zeit begann Harry mit Sirius eine Unterhaltung über
den Briefverkehr der Muggel und den der Zauberer.
Nach ungefähr vier Stunden Fahrt kamen sie schließlich in
London an, parkten den Wagen in der Nähe des Bahnhofes und
machten sich mit Koffer und Eulenkäfig auf zum Gleis
neundreiviertel.
Schon von Weitem erkannte Harry seinen besten Freund Ron mit
seinem knallroten Haar, neben dem ihre gemeinsame beste Freundin
Hermine stand. Einige Meter hinter ihnen konnte Harry Ginny, Fred
und George, die nun ihr letztes Jahr auf Hogwarts antraten, und
Mrs Weasley erkennen.
Harry und Sirius beschleunigten ihre Schritte. Schon bald hatten
sie die Gruppe erreicht und wurden herzlich empfangen. Mrs
Weasley umarmte Harry und begann dann eine angeregte Unterhaltung
mit Sirius während Harry Hermines atemberaubenden Erzählungen
über ihren Rußlandaufenthalt und Rons Ausführungen über
seinen Urlaub in Italien lauschte.
"Kinder, schnell, der Zug fährt gleich!" Unter all der
Wiedersehensfreude hatten die Acht vollkommen die Zeit vergessen.
Fred und George gingen mit ihrem Gepäckwagen vor und rollten auf
die Absperrung zwischen den Gleisen neun und zehn zu, einige
Sekunden später waren sie verschwunden. Ginny und Ron, Harry und
Hermine und anschließend auch Mrs Weasley und Sirius taten es
ihnen gleich.
Zum Abschied nahm Molly Weasley noch einmal alle ihre Kinder,
dann auch Hermine Harry in den Arm. Harry bedankte sich noch
einmal bei Sirius für die schöne Zeit, die sie zusammen
verbracht hatten und versprach ihm, eine Eule zu schicken,
nachdem sie angekommen waren.
Alle Weasleys und Hermine waren schon im Zug, der gerade begann,
loszufahren, als Harry Sirius zuwinkend auf die Tür zurannte,
die Ron für ich offenhielt, und so gerade noch den
Hogwarts-Express erreichte, der in Sekundenschnelle
beschleunigte.
Fred und George hatten sich schon auf der Suche nah ihrem Freund
Lee Jordan durch den halben Zug geschlagen, Hermine, Ginny und
Ron, gefolgt von Harry, der einige Meter Abstand hielt, um den
anderen nicht zu sehr auf die Pelle zu rücken, begaben sich nun
auf die Suche nach einem leeren Abteil.
Schließlich fanden sie am Ende des Zuges eins. Ginny und Hermine
ließen sich auf den Fensterplätzen nieder, Ron setzte sich
neben Hermine, Harry ließ sich neben Ginny nieder. Auf den
freien Platz neben Ron hatten sie die Eulenkäfige von Pig, der
aufgeregt umherflatterte, und Hedwig, die genervt von Pigs
aufgeregtem Radau ihr Gefieder säuberte, gestellt.
Schnell waren alle in Gespräche über die Ferien vertieft. Ginny
gab ihre Meinung über den Italienaufenthalt ihrer Familie
bekannt, Hermine erzählte von Frankreich.
"Und was hast du gemacht, Harry?" wollte Ron wissen.
Nun erzählte Harry, der bis jetzt nur gespannt zugehört hatte,
über seine Ferien und alle spitzten die Ohren. "Also, nach
der Party bin ich mit Sirius nach Lincoln gefahren. Er hat dort
ein kleines Haus. Also wir dort ankamen, fanden wir es offen vor.
Sirius war sich sicher, daß er es abgeschlossen hatte. Wie auch
immer, wir sind reingegangen und haben Lupin gefunden. Er lag
blutend am Boden und war schwer verletzt."
Bei diesen Worten stieß Hermine einen erstickten
Entsetzensschrei aus, Ginny umklammerte ihre Armlehne, während
Ron nur ganz ruhig dasaß. Er schien den Schock im Stillen besser
auffassen zu können.
"Was ist denn passiert? Erzähl weiter, Harry!"
forderte Ron.
Harry tat wie ihm geheißen. "Okay. Sirius und ich haben ihn
in ein Muggelkrankenhaus gebracht, dort haben sie ihn so gut wie
möglich zusammengeflickt. Er liegt seitdem aber im Koma und ist
noch nicht aufgewacht. Sein Zustand ist stabil, er ist nur nicht
bei Bewußtsein. Natürlich haben wir Dumbledore verständigt, er
ist auch gekommen, um sich die Sache anzusehen. Er hat gesagt,
wir können nichts weiter tun, als abzuwarten."
Hermine war entsetzt. "Aber können wir denn wirklich nichts
tun?"
"Nein, was er braucht ist einfach Ruhe und Zeit." Harry
pausierte. "Jedenfalls haben Sirius und ich die Ferien in
vollen Zügen genossen. Wir hatten auch Besuch von Mundungus
Fletcher. Erinnert ihr euch vielleicht noch? Dumbledore hatte ihn
doch erwähnt. Er war zusammen mit Sirius, Moody und Lupin
Auroren."
Ja, Hermine und Ron erinnerten sich noch daran, wie Dumbledore
ihn am Ende des letzten Schuljahres erwähnt hatte. "Und,
wie war er?"
"Er ist groß und schlank, hat dunkles, glattes Haar, daß
ihm bis auf die Schultern hängt. Ziemlich pessimistisch, selten
gut gelaunt, aber trotzdem sehr sympathisch." erzählte
Harry.
"Und warum war er da? Ich kann mir nicht vorstellen, daß er
nur so gekommen ist, er muß doch irgendeinen Grund gehabt haben,
oder?"
"Er hat Sirius irgendeine Nachricht von Dumbledore
überbracht, über eine neue Aufgabe..." sagte Harry
nachdenklich.
"Was für eine Aufgabe?"
"Keine Ahnung." Harry zuckte mit den Achseln. Er hatte
nicht mitgekriegt, um was für eine Aufgabe es sich handelte. Um
ganz ehrlich zu sein, hatte Harry das damals auch gar nicht
interessiert, er war in Gedanken eher bei Lupin gewesen, doch
jetzt war er schon neugierig, und wollte wissen, was für eine
Aufgabe sein Pate erfüllen sollte.
So verlief der Rest der Zugfahrt sehr friedlich, die Hexe mit dem
Imbißwagen kam in der Mittagszeit vorbei und verkaufte den
Fünfen ein paar Kesselkuchen und Kürbissaft, bis Draco Malfoy,
begleitet von seinem aus Gregory Goyle und Vincent Crabbe
bestehenden Anhang, die Abteiltür öffnete.
"Ah, Potty, Wiesel, Schlammblut und Co.!"
Bevor Draco weiterschnarren konnte, unterbrach ihn Ron. "Hau
ab, Malfoy!"
"Oh, nur nicht zu freundlich!" konterte Draco mit einem
grinsen auf den Lippen. "Ich geh ja schon wieder."
So hatten die vier Jugendlichen wieder ihre Ruhe. Ron und Harry
diskutierten über Quidditch, Hermine und Ginny zogen es vor,
sich aus dieser Unterhaltung herauszuhalten und widmeten sich der
Frage, wer wohl im nächsten Jahr Verteidigung gegen die dunklen
Künste unterrichten würde. Ron hatte sich schließlich in das
Gespräch der Mädchen eingemischt, Harry war inzwischen ziemlich
schläfrig geworden und döste nun vor sich hin.
Bäume? Ein Wald? Der Verbotene Wald? Ja, der Verbotene Wald. Was
war das? Ein Rascheln? Dort, auf dem Boden, Glanz. Etwas, etwas
von hellem Licht umgeben. Aber was war es? Einen Schritt näher.
Noch einen Schritt. Halt. Es war ein Tier. Aber was für eins?
Noch ein Schritt vorwärts. Und noch einer. Langsam
verdeutlichten sich die Umrisse...
"Harry! Harry! Aufwachen, wir sind da." Harry war
eingeschlafen und wurde nun von Ron wachgerüttelt. Gähnend
rappelte er sich auf und holte seinen Koffer von der
Gepäckablage, dann klemmte er noch Hedwigs Käfig unter den Arm
und verließ mit Ron den Hogwarts-Express, die Mädchen waren
schon vorgegangen.
Harry schwirrte der Kopf, ihm war etwas schwindelig. Was war das
für ein merkwürdiger Traum gewesen? Sicherlich hatte ihm seine
Phantasie 'mal wieder einen Streich gespielt, allerdings hatte
Harry das Gefühl, daß sich hinter seinem Traum mehr als das
verbarg, warum, konnte er nicht erklären, er fühlte es einfach.
Disclaimer:
Fast alle in dieser Geschichte vorkommenden
Personen und Handlungsorte gehören Joanne K. Rowling. Mir
gehört einzig und allein die Handlung selbst, deswegen wäre ich
Euch dankbar, wenn Ihr mich fragen würdet, wenn ihr die irgendwo
veröffentlichen wollt.
Ich schreibe diese
Geschichte nur aus Spaß am Schreiben und an den Harry
Potter-Büchern. Ich bin leider erst 15 Jahre alt, deswegen ist
die Story vielleicht nicht so ausgeklügelt und mein Stil nicht
so perfekt, trotzdem hoffe ich, Euch mit meinen Geschichten etwas
Freude zu bereiten.
Ich wäre Dir für
Kommentare zu dieser Geschichte sehr dankbar!
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