Der Junge mit den blonden Haaren

Harry lief gemütlich und langsam durch die Gänge des Schlosses. Er ging hinaus und überquerte die grünen Ländereien Hogwarts, bis er zum Quidditch-Feld gelangte.

Dort, mitten auf dem Feld war ein Kaninchen. Ein Kaninchen? Was sollte das? War das ein schlechter Scherz? Was hatte ein Kaninchen auf einem Quidditch-Feld verloren? Komisch...

Harry ging ein paar Schritte auf das Tierchen zu und war nun nur noch wenige Meter von ihm entfernt.

Alles wurde dunkel und kalt, Harry fühlte sich unwohl.

Da, aus dem Nichts tauchte ein schwarzer Schatten auf. Er hüllte das Kaninchen ein, welches angstvoll zitterte, sich aber nicht vom Fleck rührte.

Ein Blitz aus hellem Licht und das Kaninchen, sowie der Schatten und die unangenehme Kälte verschwanden.

~~~

Harry wachte auf. Was für ein merkwürdiger Traum! Na ja, er träumte oft seltsame Dinge. Harry drehte sich um, schloß seine Augen und schlief wieder ein.

Am nächsten Morgen wachte er früh auf, zog sich an und ging schon, gerade als Ron aufwachte, zum Frühstück in die Große Halle.

Harry blickte durch die Tür und sah, daß er der Erste war. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter, woraufhin er sich umdrehte und Cho erblickte.

"Morgen!" sagte sie gut gelaunt.

"Morgen Cho. Gut geschlafen?"

"Ja," sie nickte. "Und du?"

"Ich auch," antwortete Harry, "Hatte nur so einen komischen Traum..."

"Was für einen Traum denn?"

"Irgendwas mit einem Kaninchen. Ich kann mich auch nicht mehr so genau erinnern... Ich weiß nur noch, daß es komisch war..." sagte er.

"Oh, ein Kaninchen, wie süß! Ich liebe Kaninchen!"

Die beiden beschlossen, ihre Unterhaltung beim Essen fortzusetzen, und da außer ihnen niemand da war, setzte sich Harry mit Cho an den Ravenclaw-Tisch und ließ sich das warme Frühstück schmecken.

Noch bevor andere Schüler die Halle betraten, waren die beiden fertig. Anschließend gingen sie noch etwas gemeinsam im Schloß herum und unterhielten sich. Harry kam einfach super mit Cho aus, sie war total lieb und schien wirklich alles zu verstehen. Er war einfach nur noch glücklich und hatte den seltsamen Traum schon bald vergessen.

~~~

Harry, Ron und Hermine waren bis zum Bersten gespannt. Gleich würden sie ihre erste Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste haben. Wer wohl der neue Lehrer war?

Erleichtert, die Doppelstunde Zaubertränke mit den Slytherins überstanden zu haben, stöhnte Harry auf und streckte sich, gut gelaunt schaute er durch die Gänge des Schlosses.

Da, weit entfernt, zwei Silhouetten, die Harry sehr bekannt vorkamen. Aber das konnte nicht sein! Sirius und Mundungus Fletcher konnten unmöglich hier sein!

Harry blinzelte angestrengt und schaute erneut den Gang herunter, die Gestalten waren verschwunden. Er hatte sich das Ganze wohl doch nur eingebildet.

Leicht den Kopf schüttelnd widmete er sich in Gedanken anderen Themen...

Nach wenigen Minuten waren die drei Freunde im richtigen Klassenzimmer angekommen und setzten sich, nach und nach kamen auch andere Schüler und warteten genauso gespannt auf den neues Lehrer für Verteidigung wie die drei selbst.

Auf die Minute pünktlich öffnete sich die Zimmertür und der Lehrer betrat den Raum. Der gesamten Klasse blieb vor Erstaunen, größtenteils auch vor großer Freude der Mund offen stehen. - Professor Lupin!

~~~

"Na, wie war euer Tag?"

"Verwandlung war echt beeindruckend," antwortete Lara prompt auf Harrys Frage, "Aber das Ganze ist echt schwer!"

"Und wie war es bei dir?" sprach Ron Jenny, die sich erneut zu der kleinen Gruppe gesellt hatte, an. Sie schien sich in der Gesellschaft der Gryffindors wohl zu fühlen und da Harry, Ron und Hermine sie gerne mochten, verbrachten sie viel Zeit miteinander.

Jenny antwortete sehr leise: "Zauberkunst hat mir gefallen, Verwandlung war auch nicht schlecht."

"Hattet ihr schon Verteidigung?"

Die beiden Erstkläßlerinnen schüttelten den Kopf.

"Freut euch, Professor Lupin ist wieder da," fuhr Ron fort.

"War das nicht der - Werwolf?" wollte Lara wissen.

"Ja", Harry nickte, "Aber er ist der beste Lehrer für Verteidigung, den wir je hatten. Es ist unglaublich, daß Dumbledore es geschafft hat, ihn zurückzuholen."

Munter gingen die Gespräche weiter, bis Hermine eine Frage, die ihr schon seit Ewigkeiten auf der Zunge lag, aussprach: "Tut mir leid, wenn ich jetzt etwas indiskret werde, aber wer ist deine Mutter, Jenny?"

Mit unveränderter Miene antwortete die Angesprochene: "Ich habe sie nie kennengelernt. Vater hat mir erzählt, sie sei kurz nach meiner Geburt gestorben."

"Oh, tut mir leid," Hermine war etwas geschockt, "Ich wußte nicht, daß-"

"Kein Problem. Ich kann deine Neugier gut verstehen," Jenny lächelte, "Ich muß jetzt aber leider gehen, habe noch gar keine Hausaufgaben gemacht. Ich habe die Sachen im Turm." Jenny erhob sich und verabschiedete sich lächelnd. "Bis bald."

Das Mädchen verließ die Bibliothek und streifte durch die Gänge in Richtung Ravenclaw-Turm, den Kopf hatte sie nach unten gesenkt, sie dachte nach.

Warum hatte sie eigentlich nie Fotos von ihrer Mutter gesehen? Und warum hatte ihr Vater nie von ihr erzählt, sondern immer so schnell wie möglich das Thema gewechselt, sobald sie etwas über ihre Mutter gefragt hatte.

BUMMM! Jenny war mit jemandem zusammengestoßen. Aus ihren Gedanken gerissen rappelte sie sich auf und blickte nun in das Gesicht eines ungefähr vier Jahre älteren Jungen mit blonden Haaren, der sich mürrisch den Kopf rieb, während er sich erhob.

"Sorry, ich hab' nicht aufgepaßt," knurrte er und schaute nun zu Jenny herunter.

Diese blickte verwundert zurück. "Nein, es war meine Schuld, ich war in Gedanken."

Der Junge schüttelte den Kopf. "Gut, wenn du meinst..."

Er reichte ihr seine Hand und zog sie, nachdem sie zugegriffen hatte, daran empor.

"Wie heißt du?"

"Draco Malfoy. Und du bist Jenny Snape, wenn ich nicht irre."

"Ja, stimmt."

Jenny schaute sich um und bemerkte mehrere Bücher, die auf dem Boden verstreut lagen. Sie gehörten wohl Draco. Das Mädchen bückte sich, hob einige auf und drückte sie dem blonden Jungen in die Hand, dieser hob dann die restlichen Bücher auf.

"Sorry, ich muß weiter, muß das noch in die Bibliothek zurückbringen," verabschiedete sich Draco, "Tschüs."

"Tschau."

Jenny setzte ihren Weg zum Ravenclaw-Turm fort, dort angekommen erledigte sie ihre Hausaufgaben.


Disclaimer:
Fast alle in dieser Geschichte vorkommenden Personen und Handlungsorte gehören Joanne K. Rowling. Mir gehört einzig und allein die Handlung selbst, deswegen wäre ich Euch dankbar, wenn Ihr mich fragen würdet, wenn ihr die irgendwo veröffentlichen wollt.
Ich schreibe diese Geschichte nur aus Spaß am Schreiben und an den Harry Potter-Büchern. Ich bin leider erst 15 Jahre alt, deswegen ist die Story vielleicht nicht so ausgeklügelt und mein Stil nicht so perfekt, trotzdem hoffe ich, Euch mit meinen Geschichten etwas Freude zu bereiten.



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