Aeradria lief über das Gras, das grün war wie Legolas' Augen, die jeden Schritt ihrer graziösen Beine verfolgten. "Liebste Aeradria! So warte doch!", rief er, sein Echo hallte im Wald wieder, jedoch tief und grollend. Erschrocken schaute der Elb sich um. Die Sonne brach sich im Wasser des Baches, doch Wolken verdunkelten den Himmel.

In dem Moment da Legolas in den Himmel starrte, brach Aeradria zusammen, als hätte ein schneller Pfeil sie getroffen.

"Aeradria!"

Legolas kniete sich vor sie, versuchte ihr zu helfen. Schmerzerfüllte blaue Augen schauten ihn an, blitzten wie von lang anhaltendem Fieber, dann zog sich ein dunkler Schatten um die Pupillen, die nur noch stecknadelkopfgroß waren. Kalte Schauer liefen durch Legolas' Körper, hinderten ihn am Atmen und Nachdenken. Entsetzt starrte er in die Augen der schönen Elbin, von denen die dunklen Schatten immer mehr in Besitz nahmen.

Als er sie hochheben wollte, hörte er das Geräusch von geschossenen Pfeilen, die die Luft durchschnitten. Kaum hatte Legolas den Bogen gezogen, bohrte sich der erste Pfeil nur knapp neben Aeradrias Arm in den weichen Boden.

Er stellte sich schützend vor Aeradria, deren Augen fast in voller Gänze schwarz waren, und versuchte durch die ersten Baumreihen des dichten Waldes zu schauen.

"Yrch!", fluchte er, als er die schrecklichen Fratzen zweier Orks sah. Jedoch waren diese nicht von derselben Rasse, gegen die Legolas im Großen Kampf gegen Sauron, schon einmal gekämpft hatte oder auf die er auf seinen langen Reisen durch Mittelerde getroffen war.

Sie waren größer und kräftiger. [..]

Der erste von Legolas' Pfeilen traf eine der dunklen Kreaturen in einen Spalt, den die Rüstung am Unterleib freiließ.