Die Wucht des Pfeiles warf den Ork zu Boden und er stieß zum letzten mal einen grollenden Ruf aus, als er versuchte sich an einen seiner Artgenossen zu klammern. Doch dieser lief weiter und schüttelte den am Boden Liegenden ab.

Legolas bemühte sich, doch die Lage schien aussichtslos und er hob Aeradria vom Boden. Ihre jetzt tiefschwarzen Augen starrten ihn seelenlos an und auch ihre Arme hingen leblos herab. Verzweifelt lief der bildschöne Elb los und hoffte er würde es schaffen, den Orks zu entkommen und die Lady Aeradria zu retten.

Als er gerade die Brücke des kleinen Baches überquerte, sah er die Wache seines Vaters, die ihm entgegen ritt. Auch Hasufel lief neben den anderen Pferden und kam auf Legolas zu, doch als er Aeradria sah, die Legolas immer noch in seinen Armen hielt, bäumte er sich auf und galoppierte angstvoll zurück in Richtung der Stallungen.

Einer der Reiter sprang sofort von seinem Pferd und half Legolas, die reglose Aeradria auf den Rücken des Rosses zu heben und danach selbst aufzusteigen.

Legolas flüsterte einige elbische Worte und die Ohren des Pferdes richteten sich auf. Im gestreckten Galopp versuchten sie so schnell wie möglich zum geschützten Haus Legolas' Vaters zu kommen.

Möge der Wind dich tragen,

wie er die Blätter trägt.

Möge der Schatten dich schützen,

wie er den tiefen Wald schützt.

Möge das Licht deinen Weg erhellen,

wie es morgens die tiefe Nacht erhellt.

Erhellen. Erhellen. Die Nacht... erhellen.

Legolas schaute sich um, denn der Wind schien Stimmen herbei zu tragen, die wärmende Worte sprachen.

Da blickte er in Aeradrias Augen, denn er glaubte ein Zucken ihres Körpers gespürt zu haben und er sah, dass sie wieder blau waren. Himmelblau und so tief und glänzend wie immer.