Kapitel 3: Der geheimnisvolle Spiegel
Professor Severus Snape hatte keine Ahnung was hier vor sich ging. Es war ihm als wäre er an einem völlig anderen Ort. Offensichtlich befand er sich noch in der Winkelgasse. Da war nämlich der Buchladen, in dem es die nötigen Schulbücher für alle Altersstufen zu kaufen gab und das Geschäft, das die besten Zauberstäbe anbot, Ollivanders, befand sich genau gegenüber. Allerdings schienen einige der Geschäfte von gestern auf mysteriöse Weise abhanden gekommen zu sein. Wo war das Spezialgeschäft für Rennbesen hingekommen? Vielleicht hatte der Zauberminister über Nacht eine radikale Umstrukturierung der Winkelgasse angeordnet? Zuzutrauen wäre es ihm.
*Oder vielleicht hab ich gestern Abend zu viel Butterbier getrunken...* dachte Snape und verwarf den Gedanken gleich wider. Es war nicht seine Art sich zu betrinken und zwei Gläser konnten ihm sowieso nicht viel anhaben.
Als er so die Gasse entlangging, viel ihm nichts anderes auf. So früh am Morgen war nicht viel los und Snape beschloss, noch mal seinen Freund Nicolas zu besuchen, vielleicht wusste der mehr.
Verstohlen blickte er sich um und verschwand wider in einer dunklen Ritze, die ihn in die Nocturngasse führte. Im ersten Moment dachte er, dass er sich vielleicht in der Abzweigung geirrt hatte, denn Veinders Laden war nirgends zu sehen.
Doch dann wurde ihm allmählich klar, dass er sich genau am richtigen Ort befand.
Wenn er nämlich die Strasse hinunter blickte, viel ihm sofort Tingles schäbiger Laden auf.
*Wenigstens etwas das noch normal ist* freute er sich. Wenn er jedoch an den gestrigen Tag dachte und was ihm mit Tingles Spiegel widerfahren war, verflog seine Freude und ein ungutes Gefühl umschloss ihn mit einer eiskalten Hand.
„Natürlich, dass könnte es sein!" rief er plötzlich und hastete die Strass hinunter. Vielleicht hatte ja das Ganze mit diesem verflixten Spiegel zu tun!
Ohne nachzudenken riss er die schwere Eichentüre auf und stürmte geradewegs in den schwarzen Raum hinein.
„Guten Morgen Professor..." ertönte eine bekannte, eisige Stimme von hinten. Snape drehte sich ruckartig um und sah zwei gelbleuchtende Augen wenige Zentimeter vor seinem Gesicht auftauchen. Sobald sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte er auch den unangenehmen Rest erkennen. Vor ihm stand in voller Grösse der Besitzer des Ladens, Mr. Tingle.
„Guten Morgen..." knurrte Snape und bemühte sich wider so unfreundlich wie möglich zu klingen und blickte verächtlich auf Tingle hinunter.
„Was kann ich für sie tun?" erwiderte der zuckersüss.
„Könnten Sie mir vielleicht sagen wo ich Mr. Veinders Geschäft finden kann?"
„Tut mir leid Mr. Snape, Mr. Veinder ist noch nicht hier."
„Was soll das bitte heissen, er ist noch nicht hier? Gestern war er es jedenfalls noch!"
„Ich meine was ich sage!"
„Und ich verstehe weder das was sie sagen noch was sie damit meinen. Sie könnten sich etwas präziser ausdrücken!"
Langsam war seine Geduld am Ende. Wollte ihn dieser komische Kauz für dumm verkaufen? Snape beschloss sich wider zusammenzureissen und begann mit ruhiger, sachlicher Stimme seine Situation zu erklären. Er erzählte Tingle von seinen komischen Beobachtungen. Sein Gegenüber schienen seine Erzählungen kalt zu lassen, ja, er schien sich sogar zu langweilen.
„...und, können Sie mir vielleicht jetzt sagen was hier eigentlich vorgeht? Ich habe nämlich das Gefühl, sie wissen genau was ich meine." schloss er seinen Bericht. Tingle schwieg.
„Was ist, hat es Ihnen die Sprache verschlagen?"
„Nein! Ich denke nach..."
Snape musste sich wider zusammenreissen, sonst hätte er womöglich Tingle einfach am Kragen gepackt und ihn an eine Wand gedrückt. Aber schliesslich musste er ja in Erfahrung bringen, was hier eigentlich gespielt wurde.
„Wissen Sie, ich glaube das Ganze hat damit angefangen, dass ich mir Ihren Spiegel dort drüben etwas genauer angeschaut habe. Auf einmal hatte ich das Gefühl, dieses verdammte Ding würde mich aufsaugen!"
„Ich weiss, ich weiss.... Wissen Sie Mr. Snape, Sie sollten lernen Ihre Neugierde unter Kontrolle zu bringen und nicht gleich alles anzufassen was sie interessiert. Könnte übel enden."
Snapes Geduld war jetzt endgültig zu Ende. Er packte Tingle unsanft am Kragen und zog ihn näher zu sich.
„ Hören Sie, entweder sagen Sie mir jetzt auf der Stelle was mit mir los ist oder ich quetsche es langsam aus Ihnen heraus und glauben sie mir, dass wird für Sie übel enden!" Tingle lächelte freundlich und bot Snape einen Stuhl an. Verwirrt setzte er sich.
„Haben Sie schon jemals über Zeitreisen nachgedacht, Mr. Snape?" fragte Tingle und sah ihn erwartungsvoll an.
Natürlich hatte er das. Und er wusste auch, dass dies in ihrer Welt nicht unmöglich war. Es war möglich, in die Vergangenheit zu springen, wenn auch nicht besonders weit. Zeitreisen bergen immer die Gefahr, dass der Zeitreisende irgendetwas an der Zeitlinie herumpfuschen könnte.
„Auf was wollen Sie hinaus?" fragte Snape kühl.
„Ich will es mal so ausdrücken: der Spiegel hat Sie in eine andere Zeit versetzt.
Snape starrte ihn entgeistert an. Seine Haut wirkte noch blasser.
„Welches Jahr haben wir?"
„1669"
„Ich befinde mich im 17. Jahrhundert? Das würde einiges erklären. Aber wie kommt es, dass sie mich kennen? Ich meine, ich war doch gestern...also in der Zukunft bei Ihnen. Woher weiss ich, dass Sie mich nicht anlügen und hier nicht etwas ganz anderes vor sich geht? Snape bedachte Tingle mit einem durchdringenden Blick.
„Die Zeit kann mir nichts anhaben. Ich bin nicht wie Sie. Ich bin ein Gefangener der Zeit. Unsere Art hat sich immer zwischen den Zeitlinien bewegt und nur wenige wissen von unserer Existenz."
Snape sah seinen Gesprächspartner immer noch skeptisch an. Wieso sollte er einer solchen Geschichte Glauben schenken? Er hatte noch nie in seinem Leben von Wesen gehört, auf die die Zeit keinen Einfluss hatte. Doch andererseits gab es in der Welt noch so viel Unbekanntes und es war töricht zu glauben, schon alles zu kennen.
„Was sind Sie..?"
Fortsetzung folgt bald...
Professor Severus Snape hatte keine Ahnung was hier vor sich ging. Es war ihm als wäre er an einem völlig anderen Ort. Offensichtlich befand er sich noch in der Winkelgasse. Da war nämlich der Buchladen, in dem es die nötigen Schulbücher für alle Altersstufen zu kaufen gab und das Geschäft, das die besten Zauberstäbe anbot, Ollivanders, befand sich genau gegenüber. Allerdings schienen einige der Geschäfte von gestern auf mysteriöse Weise abhanden gekommen zu sein. Wo war das Spezialgeschäft für Rennbesen hingekommen? Vielleicht hatte der Zauberminister über Nacht eine radikale Umstrukturierung der Winkelgasse angeordnet? Zuzutrauen wäre es ihm.
*Oder vielleicht hab ich gestern Abend zu viel Butterbier getrunken...* dachte Snape und verwarf den Gedanken gleich wider. Es war nicht seine Art sich zu betrinken und zwei Gläser konnten ihm sowieso nicht viel anhaben.
Als er so die Gasse entlangging, viel ihm nichts anderes auf. So früh am Morgen war nicht viel los und Snape beschloss, noch mal seinen Freund Nicolas zu besuchen, vielleicht wusste der mehr.
Verstohlen blickte er sich um und verschwand wider in einer dunklen Ritze, die ihn in die Nocturngasse führte. Im ersten Moment dachte er, dass er sich vielleicht in der Abzweigung geirrt hatte, denn Veinders Laden war nirgends zu sehen.
Doch dann wurde ihm allmählich klar, dass er sich genau am richtigen Ort befand.
Wenn er nämlich die Strasse hinunter blickte, viel ihm sofort Tingles schäbiger Laden auf.
*Wenigstens etwas das noch normal ist* freute er sich. Wenn er jedoch an den gestrigen Tag dachte und was ihm mit Tingles Spiegel widerfahren war, verflog seine Freude und ein ungutes Gefühl umschloss ihn mit einer eiskalten Hand.
„Natürlich, dass könnte es sein!" rief er plötzlich und hastete die Strass hinunter. Vielleicht hatte ja das Ganze mit diesem verflixten Spiegel zu tun!
Ohne nachzudenken riss er die schwere Eichentüre auf und stürmte geradewegs in den schwarzen Raum hinein.
„Guten Morgen Professor..." ertönte eine bekannte, eisige Stimme von hinten. Snape drehte sich ruckartig um und sah zwei gelbleuchtende Augen wenige Zentimeter vor seinem Gesicht auftauchen. Sobald sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte er auch den unangenehmen Rest erkennen. Vor ihm stand in voller Grösse der Besitzer des Ladens, Mr. Tingle.
„Guten Morgen..." knurrte Snape und bemühte sich wider so unfreundlich wie möglich zu klingen und blickte verächtlich auf Tingle hinunter.
„Was kann ich für sie tun?" erwiderte der zuckersüss.
„Könnten Sie mir vielleicht sagen wo ich Mr. Veinders Geschäft finden kann?"
„Tut mir leid Mr. Snape, Mr. Veinder ist noch nicht hier."
„Was soll das bitte heissen, er ist noch nicht hier? Gestern war er es jedenfalls noch!"
„Ich meine was ich sage!"
„Und ich verstehe weder das was sie sagen noch was sie damit meinen. Sie könnten sich etwas präziser ausdrücken!"
Langsam war seine Geduld am Ende. Wollte ihn dieser komische Kauz für dumm verkaufen? Snape beschloss sich wider zusammenzureissen und begann mit ruhiger, sachlicher Stimme seine Situation zu erklären. Er erzählte Tingle von seinen komischen Beobachtungen. Sein Gegenüber schienen seine Erzählungen kalt zu lassen, ja, er schien sich sogar zu langweilen.
„...und, können Sie mir vielleicht jetzt sagen was hier eigentlich vorgeht? Ich habe nämlich das Gefühl, sie wissen genau was ich meine." schloss er seinen Bericht. Tingle schwieg.
„Was ist, hat es Ihnen die Sprache verschlagen?"
„Nein! Ich denke nach..."
Snape musste sich wider zusammenreissen, sonst hätte er womöglich Tingle einfach am Kragen gepackt und ihn an eine Wand gedrückt. Aber schliesslich musste er ja in Erfahrung bringen, was hier eigentlich gespielt wurde.
„Wissen Sie, ich glaube das Ganze hat damit angefangen, dass ich mir Ihren Spiegel dort drüben etwas genauer angeschaut habe. Auf einmal hatte ich das Gefühl, dieses verdammte Ding würde mich aufsaugen!"
„Ich weiss, ich weiss.... Wissen Sie Mr. Snape, Sie sollten lernen Ihre Neugierde unter Kontrolle zu bringen und nicht gleich alles anzufassen was sie interessiert. Könnte übel enden."
Snapes Geduld war jetzt endgültig zu Ende. Er packte Tingle unsanft am Kragen und zog ihn näher zu sich.
„ Hören Sie, entweder sagen Sie mir jetzt auf der Stelle was mit mir los ist oder ich quetsche es langsam aus Ihnen heraus und glauben sie mir, dass wird für Sie übel enden!" Tingle lächelte freundlich und bot Snape einen Stuhl an. Verwirrt setzte er sich.
„Haben Sie schon jemals über Zeitreisen nachgedacht, Mr. Snape?" fragte Tingle und sah ihn erwartungsvoll an.
Natürlich hatte er das. Und er wusste auch, dass dies in ihrer Welt nicht unmöglich war. Es war möglich, in die Vergangenheit zu springen, wenn auch nicht besonders weit. Zeitreisen bergen immer die Gefahr, dass der Zeitreisende irgendetwas an der Zeitlinie herumpfuschen könnte.
„Auf was wollen Sie hinaus?" fragte Snape kühl.
„Ich will es mal so ausdrücken: der Spiegel hat Sie in eine andere Zeit versetzt.
Snape starrte ihn entgeistert an. Seine Haut wirkte noch blasser.
„Welches Jahr haben wir?"
„1669"
„Ich befinde mich im 17. Jahrhundert? Das würde einiges erklären. Aber wie kommt es, dass sie mich kennen? Ich meine, ich war doch gestern...also in der Zukunft bei Ihnen. Woher weiss ich, dass Sie mich nicht anlügen und hier nicht etwas ganz anderes vor sich geht? Snape bedachte Tingle mit einem durchdringenden Blick.
„Die Zeit kann mir nichts anhaben. Ich bin nicht wie Sie. Ich bin ein Gefangener der Zeit. Unsere Art hat sich immer zwischen den Zeitlinien bewegt und nur wenige wissen von unserer Existenz."
Snape sah seinen Gesprächspartner immer noch skeptisch an. Wieso sollte er einer solchen Geschichte Glauben schenken? Er hatte noch nie in seinem Leben von Wesen gehört, auf die die Zeit keinen Einfluss hatte. Doch andererseits gab es in der Welt noch so viel Unbekanntes und es war töricht zu glauben, schon alles zu kennen.
„Was sind Sie..?"
Fortsetzung folgt bald...
