Disclaimer: Siehe vorherige Kapitel!!!
Kapitel 5: Der Weg durch die Schlucht
Mühsam kamen Legolas, Aradil, Boromir und Farawyn voran. Der Wind hatte seine Richtung geändert und hier oben im Gebirge waren sie seinem Treiben fast schutzlos ausgesetzt. Er blies ihnen direkt ins Gesicht und brachte Regen mit sich, der ihre Mäntel langsam durchnässte. Die Vier hatten vor drei Tagen die Pforte von Rohan passiert und gingen nun gradewegs nach Norden, immer dem Nebelgebirge, das zu ihrer Rechten aufragte, folgend. Legolas ging voran, dicht hinter ihm kam Farawyn, Boromir und Aradil gingen gemeinsam über den felsigen Gebirgskamm. Es war fast Mittag und alle verspürten einen leichten Hunger, denn sie waren im Morgengrauen aufgebrochen und hatten nichts gefrühstückt. Als der Wind sich beruhigte und es aufgehört hatte zu regnen legten sie eine kurze Rast ein. "Dort müssen wir hinunter!" sagte legolas und deutete auf einen schmalen Weg, der steil in eine tiefe Schlucht hinunter führte. "Der Weg sieht nicht grade vertrauenserweckend aus, Legolas. Du bist ein Elb
und findest stets sicheren Halt, aber mich beunruhigt der Gedanke diesem schmalen Pfad zu folgen" warf Aradil ein, der gerade seine Mahlzeit beendet hatte. "Fürwahr, die Füße der Elben sind leicht, aber die eines Mädchens auch!" entgegnete Farawyn und ihr Bruder schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Wie meinst du das?" fragte Aradil. "Nun während ihr wackeren Männer durch die Gegend trampelt und nicht darauf achtet wohin ihr eure schweren Füße setzt, bekommen wir Mädchen beigebracht zu schreiten und auf unsere Füße zu achten. Ich habe keine Angst diesen Pfad zu gehen, er ist breit genug für mich und jeden, der weiß, wie man vorsichtig geht!" Damit beendete sie die Rast und schritt leichtfüßig voran. "Immer dem Pfad folgen, nicht wahr Legolas?!" rief sie und der Elb nickte lächelnd. Aradil machte ein ernstes Gesicht und blickte Farwyn, die wie ein Kind nach unten hüpfte, etwas beleidigt hinterher. Boromir achtete nicht darauf und folgte seiner Schwester. Legolas jedoch war
Aradils Blick nicht entgangen. "Nun Aradil, hier habt ihr es mit jemandem zu tun, auf den ich euch nicht habe vorbereiten können. Nehmt es nicht so schwer!" Dann stieg er in seinem leichtfüßigen Elbengang den Pfad hinab. Aradil folgte widerwillig und vor sich hinmurmelnd. Schließlich, als es fast Abend war hatten sie die Schlucht erreicht und fanden sich nun umgeben von hohen Felswänden. Farawyn blickte sich misstrauisch um. "Ich weiß nicht, mir gefällt es hier nicht. Wie in einem Käfig komm ich mir vor, nirgends kann ich meinen Blick hinwenden, ohne das ich Felsen und Steinwände sehe. Nicht einmal einen Ausweg aus diesem Tal kann ich erkennen. Wer weiß, wer uns von dort oben beobachtet!" sagte sie und blickte, die Augen mit der Hand abschirmend nach oben. "Ach ihr habt also nicht nur so leichte Füße wie Elben, sondern auch so scharfe Augen und Ohren?" sagte Aradil etwas spöttisch. "Ich brauche keine scharfen Augen und Ohren um Gefahr zu erkennen, mein Gefühl reicht mir und
es sagt mir, das wir diesen Ort so schnell wie möglich verlassen sollten!" antwortete Farawyn und blickte Legolas an. "Was meinst du?" fragte sie. "Ich bin schon viele Male durch diese Schlucht gegangen und ich kann nicht leugnen, dass ich je so ein ungutes Gefühl hatte wie jetzt. Wir werden noch ein Weilchen gehen, ich will euch zu einem etwas sichereren Nachtlager bringen." Der Elb ging los und führte sie gradewegs in die Schlucht hinein. Bald war die Sonne untergegangen und nur die Sterne und der Sichelmond spendeten noch ein wenig Licht. Boromir stolperte über einen im Weg liegenden Stein und Farawyn brach beim Anblick ihres Bruders, der alle Viere von sich gestreckt auf dem Boden lag, in schallendes Gelächter aus "Ich hab's ja gesagt. Ihr trampelt durch die Gegend ohne darauf zu achten wohin ihr eure Füße setzt" sagte sie und zog ihren Bruder nach oben. "Wenn du nicht meine Schwester wärst..." setzte er an, lächelte dann aber, als er Farawyns Grinsen bemerkte. Aradil
schüttelte nur den Kopf und ging gradewegs an ihnen und Legolas, der stehen geblieben war, vorbei. Boromir klopfte sich den Staub von seinem Mantel und ging weiter. Aradil war mittlerweile außer Sicht. "Wo ist denn unser Königssohn geblieben" fragte Farawyn, immer noch fröhlich, Legolas. "Er ist voraus..." doch bevor der Elb ausreden konnte war ein erstickter Schrei zu hören und die Drei setzten sich schleunigst in Bewegung. Sie fanden Aradil auf dem Boden kniend, mit einem schwarzen Pfeil in der linken Schulter. Legolas blickte sich um, legte blitzschnell einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens und schoss ihn nach oben, auf einen Felsvorsprung. Ein Quieken war zu hören und Orkschritte, die sich entfernten. "Es können nicht viele sein, wenn sie sich schon durch einen einzigen Elbenpfeil vertreiben lassen!" sagte Legolas und blickte nach oben zu dem Felsvorsprung. "Der Pfeil hat ihn nicht schwer verletzt. Die Wunde ist nicht tief!" sagte Farawyn, die neben Aradil kniete und
den Pfeil mittlerweile vorsichtig herausgezogen hatte. "Heute Nacht können wir nicht mehr weiter gehen, aber ich werde sehen das ich ihn so gut wie möglich verarzten kann, damit wir morgen in aller Frühe aufbrechen können", setze sie hinzu und sah ernst und streng aus. "Ich wusste nicht, dass ihr eine Heilerin seid" sagte Legolas und kniete sich neben sie. "Das bin ich auch nicht, aber Mutter hat mir einiges beigebracht." Sie zog ein kleines Messer heraus und zerschnitt damit den Stoff um die Wunde, damit sie diese besser säubern konnte. Boromir stand daneben und blickte sich um. "Ich glaube die Orks sind verschwunden!" sagte er schließlich!" "Hoffen wir's." antwortete Legolas. "Was ist denn passiert?" fragte Aradil mit schmerverzerrter Stimme. "Ihr wurdet von einem Orkpfeil verwundet!" antwortete Farawyn mit erstaunlich ruhiger und sanfter Stimme, während sie seine Wunde verband. "Bleibt ganz ruhig, ihr seid nicht schwer verletzt, aber ihr solltet eine Weile ruhen." Sie
errichteten ein kleines Nachtlager. Vor Wind waren sie hier unten geschützt, aber kalt war es trotzdem und sie konnten kein Feuer machen, denn Brennholz gab es nicht. Legolas übernahm die Wache und die anderen legten sich schlafen. Doch Farawyn war unruhig und fand keinen Schlaf. Schließlich stand sie auf und löste Legolas ab. Die Nacht war still und lange blickte sie zu den Sternen hinauf, die so unendlich weit entfernt waren. Dann blickte sie zu den anderen. Aradil atmete unruhig, schien aber fest zu schlafen. Boromir schnarchte leise und Legolas lag mit offenen Augen, die in den Nachthimmel blickten, ganz ruhig da. Es war eine merkwürdige Art zu ruhen, fand Farawyn, doch auch eine sehr schöne und anmutige. Lange blickte sie den Elben an, wie gebannt starrte sie in sein so hübsches Elbengesicht. Wie alt er wohl war? Farawyn wusste es nicht, aber sie wusste, dass Elben unsterblich waren. Als kleines Mädchen hatte sie immer gerne den Geschichten ihres Vaters über die Elben
gelauscht und dann war sie mit ihrem Bruder auf Bäume geklettert und hatte nach Elben ausschaugehalten und sich gewünscht eine zu sein. Und jetzt fühlte sie sich, als wären ihre Kinderträume war geworden. Sie wand den Blick ab und starrte in die Dunkelheit und lauschte in die Stille der Nacht. Dort drüben! Hatte sich da nicht eben etwas bewegt. Farawyn blieb ganz ruhig sitzen. Da war ein Schatten, schwärzer als die Nacht und fast nicht zu erkennen. Sie starrte auf den Fleck und für einen Augenblick war ihr so, als würde ein dunkles Augenpaar zurückstarren. Dann legte sich eine schwere Hand auf ihr Schulter und Farawyn blickte erschrocken nach oben. "Boromir" sagte sie leise, als sie ihren Bruder erkannte. "Leg dich hin, ich wache für den Rest der Nacht!" sagte er und Farawyn willigte ein. Noch einmal blickte sie zu der Stelle hinüber, an der sie den Schatten gesehen hatte, doch er war verschwunden!
Am morgen erzählte sie Legolas davon. Der Elb machte ein ernstes Gesicht und schaute sich die Stelle, an der Farawyn den Schatten gesehen hatte, genauer an. Keine Spuren waren dort. "Wir sollten uns beeilen aus der Schlucht zu kommen" sagte er schließlich und führte sie schnellen Schrittes weiter in Richtung Norden. Die Schlucht wurde immer abweisender und das Gelände immer unfreundlicher und unwegsamer. Doch das hinderte sie nicht daran schneller zu gehen, als am Vortag. Ab und zu hielten sie kurz an und Farawyn wechselte den Verband um Aradils Schulter. Am Abend traten sie endlich aus der Schlucht hinaus. Vor ihnen lag ein karges und ödes Land und doch waren sie froh nicht mehr auf die kalten Steinwände blicken zu müssen. "Das ist Dunland" erklärte Legolas. "Einen weiten Weg haben wir noch vor uns, aber seid beruhigt, dies war die erste und letzte Schlucht unserer Reise!"
Kapitel 5: Der Weg durch die Schlucht
Mühsam kamen Legolas, Aradil, Boromir und Farawyn voran. Der Wind hatte seine Richtung geändert und hier oben im Gebirge waren sie seinem Treiben fast schutzlos ausgesetzt. Er blies ihnen direkt ins Gesicht und brachte Regen mit sich, der ihre Mäntel langsam durchnässte. Die Vier hatten vor drei Tagen die Pforte von Rohan passiert und gingen nun gradewegs nach Norden, immer dem Nebelgebirge, das zu ihrer Rechten aufragte, folgend. Legolas ging voran, dicht hinter ihm kam Farawyn, Boromir und Aradil gingen gemeinsam über den felsigen Gebirgskamm. Es war fast Mittag und alle verspürten einen leichten Hunger, denn sie waren im Morgengrauen aufgebrochen und hatten nichts gefrühstückt. Als der Wind sich beruhigte und es aufgehört hatte zu regnen legten sie eine kurze Rast ein. "Dort müssen wir hinunter!" sagte legolas und deutete auf einen schmalen Weg, der steil in eine tiefe Schlucht hinunter führte. "Der Weg sieht nicht grade vertrauenserweckend aus, Legolas. Du bist ein Elb
und findest stets sicheren Halt, aber mich beunruhigt der Gedanke diesem schmalen Pfad zu folgen" warf Aradil ein, der gerade seine Mahlzeit beendet hatte. "Fürwahr, die Füße der Elben sind leicht, aber die eines Mädchens auch!" entgegnete Farawyn und ihr Bruder schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Wie meinst du das?" fragte Aradil. "Nun während ihr wackeren Männer durch die Gegend trampelt und nicht darauf achtet wohin ihr eure schweren Füße setzt, bekommen wir Mädchen beigebracht zu schreiten und auf unsere Füße zu achten. Ich habe keine Angst diesen Pfad zu gehen, er ist breit genug für mich und jeden, der weiß, wie man vorsichtig geht!" Damit beendete sie die Rast und schritt leichtfüßig voran. "Immer dem Pfad folgen, nicht wahr Legolas?!" rief sie und der Elb nickte lächelnd. Aradil machte ein ernstes Gesicht und blickte Farwyn, die wie ein Kind nach unten hüpfte, etwas beleidigt hinterher. Boromir achtete nicht darauf und folgte seiner Schwester. Legolas jedoch war
Aradils Blick nicht entgangen. "Nun Aradil, hier habt ihr es mit jemandem zu tun, auf den ich euch nicht habe vorbereiten können. Nehmt es nicht so schwer!" Dann stieg er in seinem leichtfüßigen Elbengang den Pfad hinab. Aradil folgte widerwillig und vor sich hinmurmelnd. Schließlich, als es fast Abend war hatten sie die Schlucht erreicht und fanden sich nun umgeben von hohen Felswänden. Farawyn blickte sich misstrauisch um. "Ich weiß nicht, mir gefällt es hier nicht. Wie in einem Käfig komm ich mir vor, nirgends kann ich meinen Blick hinwenden, ohne das ich Felsen und Steinwände sehe. Nicht einmal einen Ausweg aus diesem Tal kann ich erkennen. Wer weiß, wer uns von dort oben beobachtet!" sagte sie und blickte, die Augen mit der Hand abschirmend nach oben. "Ach ihr habt also nicht nur so leichte Füße wie Elben, sondern auch so scharfe Augen und Ohren?" sagte Aradil etwas spöttisch. "Ich brauche keine scharfen Augen und Ohren um Gefahr zu erkennen, mein Gefühl reicht mir und
es sagt mir, das wir diesen Ort so schnell wie möglich verlassen sollten!" antwortete Farawyn und blickte Legolas an. "Was meinst du?" fragte sie. "Ich bin schon viele Male durch diese Schlucht gegangen und ich kann nicht leugnen, dass ich je so ein ungutes Gefühl hatte wie jetzt. Wir werden noch ein Weilchen gehen, ich will euch zu einem etwas sichereren Nachtlager bringen." Der Elb ging los und führte sie gradewegs in die Schlucht hinein. Bald war die Sonne untergegangen und nur die Sterne und der Sichelmond spendeten noch ein wenig Licht. Boromir stolperte über einen im Weg liegenden Stein und Farawyn brach beim Anblick ihres Bruders, der alle Viere von sich gestreckt auf dem Boden lag, in schallendes Gelächter aus "Ich hab's ja gesagt. Ihr trampelt durch die Gegend ohne darauf zu achten wohin ihr eure Füße setzt" sagte sie und zog ihren Bruder nach oben. "Wenn du nicht meine Schwester wärst..." setzte er an, lächelte dann aber, als er Farawyns Grinsen bemerkte. Aradil
schüttelte nur den Kopf und ging gradewegs an ihnen und Legolas, der stehen geblieben war, vorbei. Boromir klopfte sich den Staub von seinem Mantel und ging weiter. Aradil war mittlerweile außer Sicht. "Wo ist denn unser Königssohn geblieben" fragte Farawyn, immer noch fröhlich, Legolas. "Er ist voraus..." doch bevor der Elb ausreden konnte war ein erstickter Schrei zu hören und die Drei setzten sich schleunigst in Bewegung. Sie fanden Aradil auf dem Boden kniend, mit einem schwarzen Pfeil in der linken Schulter. Legolas blickte sich um, legte blitzschnell einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens und schoss ihn nach oben, auf einen Felsvorsprung. Ein Quieken war zu hören und Orkschritte, die sich entfernten. "Es können nicht viele sein, wenn sie sich schon durch einen einzigen Elbenpfeil vertreiben lassen!" sagte Legolas und blickte nach oben zu dem Felsvorsprung. "Der Pfeil hat ihn nicht schwer verletzt. Die Wunde ist nicht tief!" sagte Farawyn, die neben Aradil kniete und
den Pfeil mittlerweile vorsichtig herausgezogen hatte. "Heute Nacht können wir nicht mehr weiter gehen, aber ich werde sehen das ich ihn so gut wie möglich verarzten kann, damit wir morgen in aller Frühe aufbrechen können", setze sie hinzu und sah ernst und streng aus. "Ich wusste nicht, dass ihr eine Heilerin seid" sagte Legolas und kniete sich neben sie. "Das bin ich auch nicht, aber Mutter hat mir einiges beigebracht." Sie zog ein kleines Messer heraus und zerschnitt damit den Stoff um die Wunde, damit sie diese besser säubern konnte. Boromir stand daneben und blickte sich um. "Ich glaube die Orks sind verschwunden!" sagte er schließlich!" "Hoffen wir's." antwortete Legolas. "Was ist denn passiert?" fragte Aradil mit schmerverzerrter Stimme. "Ihr wurdet von einem Orkpfeil verwundet!" antwortete Farawyn mit erstaunlich ruhiger und sanfter Stimme, während sie seine Wunde verband. "Bleibt ganz ruhig, ihr seid nicht schwer verletzt, aber ihr solltet eine Weile ruhen." Sie
errichteten ein kleines Nachtlager. Vor Wind waren sie hier unten geschützt, aber kalt war es trotzdem und sie konnten kein Feuer machen, denn Brennholz gab es nicht. Legolas übernahm die Wache und die anderen legten sich schlafen. Doch Farawyn war unruhig und fand keinen Schlaf. Schließlich stand sie auf und löste Legolas ab. Die Nacht war still und lange blickte sie zu den Sternen hinauf, die so unendlich weit entfernt waren. Dann blickte sie zu den anderen. Aradil atmete unruhig, schien aber fest zu schlafen. Boromir schnarchte leise und Legolas lag mit offenen Augen, die in den Nachthimmel blickten, ganz ruhig da. Es war eine merkwürdige Art zu ruhen, fand Farawyn, doch auch eine sehr schöne und anmutige. Lange blickte sie den Elben an, wie gebannt starrte sie in sein so hübsches Elbengesicht. Wie alt er wohl war? Farawyn wusste es nicht, aber sie wusste, dass Elben unsterblich waren. Als kleines Mädchen hatte sie immer gerne den Geschichten ihres Vaters über die Elben
gelauscht und dann war sie mit ihrem Bruder auf Bäume geklettert und hatte nach Elben ausschaugehalten und sich gewünscht eine zu sein. Und jetzt fühlte sie sich, als wären ihre Kinderträume war geworden. Sie wand den Blick ab und starrte in die Dunkelheit und lauschte in die Stille der Nacht. Dort drüben! Hatte sich da nicht eben etwas bewegt. Farawyn blieb ganz ruhig sitzen. Da war ein Schatten, schwärzer als die Nacht und fast nicht zu erkennen. Sie starrte auf den Fleck und für einen Augenblick war ihr so, als würde ein dunkles Augenpaar zurückstarren. Dann legte sich eine schwere Hand auf ihr Schulter und Farawyn blickte erschrocken nach oben. "Boromir" sagte sie leise, als sie ihren Bruder erkannte. "Leg dich hin, ich wache für den Rest der Nacht!" sagte er und Farawyn willigte ein. Noch einmal blickte sie zu der Stelle hinüber, an der sie den Schatten gesehen hatte, doch er war verschwunden!
Am morgen erzählte sie Legolas davon. Der Elb machte ein ernstes Gesicht und schaute sich die Stelle, an der Farawyn den Schatten gesehen hatte, genauer an. Keine Spuren waren dort. "Wir sollten uns beeilen aus der Schlucht zu kommen" sagte er schließlich und führte sie schnellen Schrittes weiter in Richtung Norden. Die Schlucht wurde immer abweisender und das Gelände immer unfreundlicher und unwegsamer. Doch das hinderte sie nicht daran schneller zu gehen, als am Vortag. Ab und zu hielten sie kurz an und Farawyn wechselte den Verband um Aradils Schulter. Am Abend traten sie endlich aus der Schlucht hinaus. Vor ihnen lag ein karges und ödes Land und doch waren sie froh nicht mehr auf die kalten Steinwände blicken zu müssen. "Das ist Dunland" erklärte Legolas. "Einen weiten Weg haben wir noch vor uns, aber seid beruhigt, dies war die erste und letzte Schlucht unserer Reise!"
