Disclaimer: Jo, also ich bin Tolkien und mir gehört Mittelerde!
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Kapitel 13: Geständnisse
Als Farawyn am nächsten morgen aufwachte, spürte sie sofort, dass etwas anders war. Sie war fröhlich und sie fühlte sich gut. Sie blinzelte und blickte sich um. Die anderen schliefen zum Teil noch und von den schönen Geistern war keine Spur mehr zu sehen, doch fand Farawyn genug Essen um den Brunnen aufgebaut und so frühstückte sie und betrachtete staunend die Umgebung. Die Lichtung war im zarten Morgenlicht fast noch schöner als im Mondenschein und etwas unglaublich beruhigendes strömte auf Farawyn ein. Bald gesellte sich Elena zu ihr, die barfuss durch den Morgentau lief. „Findest du diese Kleider nicht auch unpassend für diesen Ort?" sagte sie und deutete auf ihre schmutzigen Hosen und die groben Stoffe, aus denen ihre Umhänge gemacht waren. Farawyn fiel es erst jetzt auf, doch bevor sie etwas entgegnen konnte hatte sich schon jemand zu ihnen gesellt. Die Herrin der Tiere hatte ihr Gespräch gehört und stand nun neben Farawyn und Elena. „Kommt, ich will euch kleiden, wie es sich für diesen Ort und für feine Damen, wie euch gehört." Sie nahm die Elbe und die junge Frau an der Hand und zog sie mit sich in den Wald.
Als Legolas erwachte umspielte sofort ein Lächeln seinen Mund. Er war wirklich an diesem Ort. Diese Geschöpfe gab es tatsächlich. „Guten morgen Legolas!" Boromir und Aradil waren schon wach und auch Gimli und Bered waren schon auf den Beinen. Legolas wusste nicht ob Eladar überhaupt geschlafen hatte, jedenfalls war er nicht zu sehen. Nur die Hobbits schliefen noch friedlich und ließen sich von dem Krach um sie herum nicht stören. „Ob wir das Wasser nehmen können, um uns mal gründlich zu waschen?" fragte Boromir und deutete auf den großen Brunnen. Bevor Legolas etwas antworten konnte, waren schon zwei Gestalten auf der Lichtung erschienen. Es waren die Herrin des Brunnens und die Herrin der Bäume. „Hier ist nicht der geeignete Ort für ein Bad, aber kommt, ich führe euch zu einem passenden!" sprach die Herrin des Brunnens und bedeutete den Männern ihr zu folgen, was diese bereitwillig taten. „Ich werde auf eure kleinen Freunde Acht geben und mit ihnen nachkommen, wenn sie erwacht sind!" rief ihnen die Herrin der Bäume noch hinterher. Legolas und die anderen folgten dem schönen Geist, der ganz in blau gekleidet vor ihnen lief, immer tiefer in den Wald, bis sie auf einen kleinen Bach stießen. „Kommt, unser Weg ist nicht mehr weit" sagte die Herrin des Brunnens und beschleunigte ihre Schritte. Sie machte eine Biegung nach links und als Legolas den Kopf hob blickte er auf einen riesigen See mitten im Wald. Der See wurde von einem Wasserfall gespeist und hatte viele kleine Einbuchtungen am Ufer. „Neue Kleider sind für euch bereit gelegt und jetzt badet und reinigt euren Köper und eure Seele!" Die Herrin des Brunnens lächelte und verschwand und sogleich begann ein Wettstreit, wer zuerst im Wasser war.
Elena und Farawyn schritten Seite an Seite durch den Wald. Sie lachten und waren fröhlich, so wie Kinder und als würde nichts ihr Herz bedrücken. Wer wusste, wie lange sie hier bleiben würden? Sie wollten die Zeit unter diesen schönen Geschöpfen genießen. Elenas Haare flatterten im Wind, als sie durch die Baumreihen liefen, die sich nach und nach lichteten. Als sie an einen großen See kamen, blieben sie stehen und grinsten sich an. Die Männer waren noch kindischer, als sie sich fühlten und planschten und tobten im Wasser herum. Auch die Hobbits und Eladar hatten sich inzwischen zu ihnen gesellt. Erst als sie das laute Lachen von Farawyn und Elena hörten blickten sie sich um und bekam allesamt knallrote Gesichter. Farawyn und Elena unterdrückten einen weiteren Lachanfall und gingen näher auf den See zu. „Wo bleibt ihr denn? Man erwartet euch!" sagte Elena, die sich am besten zusammenreißen konnte. „Wir kommen ja schon, aber wenn es den Damen nichts ausmacht, dann könnten sie sich vielleicht umdrehen, während wir uns anziehen?" rief Boromir und blickte vorwurfsvoll seine Schwester an, die ausnahmsweise einmal gehorchte. Einige Minuten später lief die ganze Gruppe durch den Wald zurück zu der Lichtung. Elena ging voran und Farawyn ging ganz hinten mit Boromir und Eladar. Alle waren sie nun in Weiß und Silber gekleidet und Elena sah nun den guten Geistern wirklich etwas ähnlich. „Ich weiß nicht, ich komm mir in den Sachen so drapiert vor. Ich meine Weiß? und schaut euch diesen Ausschnitt an?" nörgelte Farawyn und zupfte an ihrem weißen Kleid herum. „Du siehst wundervoll aus!" versicherte ihr Boromir, erntete allerdings nur einen misstrauischen Blick von seiner Schwester. „Das sagst du doch nur, weil du mein Bruder bist!" entgegnete sie. „Nun, ich kann Boromir aber nur zustimmen. Du siehst wirklich bezaubernd aus!" mischte Eladar sich ein und ihm schien Farawyn zu glauben. „Danke" sagte sie mit einem Lächeln für den Zauberer.
Gemeinsam nahmen sie ein Mittagsmahl ein und auch die Herrin des Waldes gesellte sich zu ihnen. „Ich weiß, dass euer Weg euch bald von hier fort treibt, doch sollt ihr unter meinem Schutz reisen. Ich werde euch etwas mitgeben, dass euch auf eurem weiteren Weg beschützen wird." Mehr sagte sie nicht, doch es reichte, um Farawyn vor Neugier fast sterben zu lassen. „Gestern dachten wir schon, dass du drauf gehst und heute versetzt du schon wieder alle in Aufregung, gibst du eigentlich nie Ruhe?" fragte Aradil grimmig, als Farawyn begeistert darüber spekulierte, was die Herrin wohl vorhatte. Sauer drehte sie sich zu ihm um. „Ich frage mich, was ihr eigentlich von mir wollt? Ich dachte wir wären quitt?!" sagte sie spitz. „Hah, das ich nicht lache, ich habe euch besiegt, schon vergessen? Und ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ihr mich mit eurem Rumgehüpfe aus der Ruhe gebracht habt?" Das hatte gesessen. Wütend sprang Farawyn auf. „Na schön, dann fordere ich eben eine Revanche. Heute Nachmittag auf der Wiese am See!" brüllte sie über die Köpfe der anderen hinweg. Aradil war ebenfalls aufgesprungen. „Wie ihr wollt, aber glaubt nicht, dass ich euch diesmal wieder einfach davonkommen lasse!" Damit schritten sie in verschiedene Richtungen in den Wald und den anderen blieb nichts mehr übrig, als ihnen verdutz hinterher zu blicken. Nur Legolas schmunzelte in sich hinein.
Elena wanderte gedankenverloren durch den Wald. Sie hatte den anderen gesagt, dass sie Farawyn suchen wollte, aber das hatte sie schon vor einer halben Stunde aufgegeben und eigentlich auch nie wirklich vorgehabt. Sie brauchte ein wenig Abstand von Bered und von Legolas. Sie konnte die Blicke der Beiden nicht ertragen. Bered hatte sie verletzt und Legolas behandelte sie wie ein rohes Ei. Mit den anderen konnte und wollte sie darüber nicht reden. Ein Knacken ließ sie herumwirbeln. „Bered" brachte sie nur erstaunt heraus. „Ja" entgegnete er. „Elena bitte, ich möchte mit dir reden!" sagte er sanft. Elenas Blick jedoch wurde kalt. „Ich aber nicht mit dir!" sagte sie und drehte sich um, doch er hielt sie am Arm fest und drehte sie mit sanfter Gewalt herum. „Bitte, du musst mir zuhören!" Sie blickte ihn nicht in die Augen, doch das war auch gut so, denn er war sich sicher, dass er es nicht ertragen hätte ihr jetzt in die Augen zu sehen. „Elena, ich liebe dich." Sie blickte auf, doch nun war er derjenige, der wegschaute. „Ich liebe dich mehr, als du es dir vorstellen kannst, aber..." „Ja?" unterbrach sie ihn mit zitternder Stimme. „Ich habe ein Geheimnis Elena, dass ich dir bisher vorenthalten habe. Ich werde es dir erzählen und ich werde verstehen, dass du mich hassen wirst, aber bitte, glaube mir, dass ich dich aus tiefsten Herzen liebe und das du der einzige Grund bist, warum ich meinem erbärmlichen Leben, nicht längst ein Ende gesetzt habe. „Bered" Ihre Hand legte sich auf seine Wange und hätte er sie angesehen, hätte er bemerkt, das ihr Blick nicht mehr kalt und abweisend, sondern warm und freundlich war. Doch er blickte unentwegt auf den Waldboden. „Ich war, nein ich bin einer der Híni Sauron." Elena zuckte zurück. „Was?" fragte sie mit tonloser Stimme. „Als ich auf dich traf, da hatte ich einen Auftrag, doch du hast mir gezeigt, dass alles woran ich geglaubt hatte, alles wofür ich lebte nichts weiter als ein großer Haufen Mist war." „Du hast mich angelogen?" fragte sie und in ihrer Stimme klang Missverständnis. „Ja, das habe ich und es tut mir leid, aber glaube mir..." „Nein! Ich will nichts mehr hören. Die anderen haben es gewusst, nicht wahr? Legolas und die anderen vom Rat! Wieso hast du mir es nicht schon damals gesagt? In Bruchtal? Du hast mir das Herz gebrochen Bered, weißt du das eigentlich? Niemand hat mir je so weh getan. Ich liebe dich mit jeder Faser meines Herzens und doch kann ich deine Gegenwart nicht mehr ertragen. Verschwinde!" „Elena, ich..." „Geh!" Ihre Stimme zitterte und die ersten Tränen rannen über ihre Wange. Sie lehnte sich an einen Baum und bedeckte das Gesicht mit den Händen. Bered konnte es nicht ertragen sie so zu sehen und weil ihm nichts besseres einfiel schlang er seine Arme um sie und drückte sie fest an sich. Sie schmiegte sich an seine Brust und weinte bittere Tränen, doch dann hob sie den Kopf und blickte ihn mit großen, fragenden Augen an. „Warum?" fragte sie heiser und löste sich mit einer unerwarteten Kraft aus seiner Umarmung. Er schüttelte nur den Kopf. „Es tut mir leid" sagte er leise und blickte wieder den Waldboden an, jedoch konnte er ihren brennenden Blick auf ihm spüren. „Das musst du mir glauben!" seine Stimme begann zu zittern. Plötzlich spürte er wieder ihre Hand auf seiner Wange und sie zwang ihn sie anzusehen. „Ich weiß nicht, ob ich dir jemals verzeihen kann, aber ich werde es versuchen. Versprich mir nur eins!" Er blickte in ihre dunkelblauen Augen, die ihn bittend ansahen. „Belüge mich nie mehr, denn ich will dich nicht noch einmal verlieren!" Sanft legten sich ihre Lippen auf seine und Bered spürte, wie Tränen über seine Wange liefen. Er umfasste ihr Gesicht und lehnte seine Stirn gegen ihre, als sie den Kuss unterbrach. „Du wirst mich nicht mehr verlieren!" sagte er und erneut trafen sich ihre Lippen und verschmolzen zu einem sanften Kuss in den sie all ihre Verzweiflung, ihre Liebe und Hoffnung legten.
Immer noch wütend, aber auch entschlossen schritt Farawyn durch den Wald auf die kleine Wiese neben dem See zu. In der Hand hielt sie ihr Schwert und sie trug immer noch die Kleider die ihr die Herrin der Tiere gegeben hatte. Aradil wartete schon auf sie und auch er trug noch die silbrig- weißen Gewänder. „Bereit?" fragte er gehässig. „Natürlich, wenn ihr es seid eure Majestät!" sie fauchte fast und hob ihr Schwert. Er schenkte ihr ein spöttischer Lächeln und sofort begann das Gefecht. Es war wie in Bruchtal, nur die Umgebung war anders und schien es dieses mal um mehr zu gehen. Farawyn dachte an ihre erste Begegnung zurück. Damals am Hofe des Königs. Er war freundlich zu ihr gewesen. Warum hatte er das aufgegeben? Konnte er es nicht ertragen, dass eine Frau ihn begleitete? Das sie ihn nicht anhimmelte und bewunderte, sonder ihn wie jeden anderen behandelte? Aber das tat sie nicht. Sie beschäftigte sich viel mehr mit ihm, als es ihr selbst recht war. Ständig dachte sie darüber nacht, was er dachte und fühlte und wie er sie sah. Das tat sie bei den anderen nicht. Einen Moment zu lange war sie ihren Gedanken verfallen. Sie stolperte rückwärts über einen Stein und landete hart auf dem Waldboden. Vor Schreck ließ sie ihr Schwert fallen und nun war sie hilf- und schutzlos. Ihr Oberkörper lehnte gegen einen großen Felsbrocken, der feucht und kühl war. Sie atmete schnell und blickte Aradil panisch an, als sein Schwert gefährlich nahe kam. Fast berührte es den Stoff ihres Kleides. Sie hatte wirklich Angst. Er blickte hinunter auf sie, schaute ihr aber nicht in die Augen. Was um Himmels Willen hatte er vor? Würde er sie wirklich umbringen? Nein, das war absurd. Er kniete sich hin, das Schwert immer noch auf sie gerichtet. Aus irgendeiner Tasche zog er ein kleines Messer und hielt es ihr an die Kehle. Das Schwert warf er nun fort. Das Messer war viel handlicher. Endlich blickte er ihr in die Augen. Doch sie konnte nichts böse oder feindseliges mehr darin erkennen. Sie waren vollkommen ausdruckslos und hätte Farawyn nicht das Messer an ihrer Kehle gehabt, hätte sie ihn gefragt, was los sei. Das Messer wanderte ihren Hals hinunter bis auf ihre Brust, die sich schnell hob und senkte. Und dann tat er etwas völlig unerwartetes und doch schien es, als gäbe es gar keine andere Möglichkeit. Er ließ das Messer fallen und blickte sie einfach nur an. Farawyn rührte sich nicht. Ihre Angst und Panik waren verschwunden und doch ging ihr Atem noch schneller und ihr Herz schien zerspringen zu wollen. Er lehnte sich ein wenig nach vorne und ihre Gesichter trennte nur noch ein Wimpernschlag. Farawyn glaubte jetzt auch sein Herz klopfen zu hören und plötzlich war ihr Kopf ganz klar und einen Bruchteil einer Sekunde später trafen sich ihre Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss. Farawyn schlang die Arme um seinen Hals und er fuhr mit seinen Händen durch ihr zerzaustes Haar. Ihre Hände glitten über seinen Rücken und als er seine Lippen von ihren löste und begann ihren Hals mit Küssen zu übersähen entfuhr ihr ein kleiner Seufzer und sie zog ihn näher an sich. Doch plötzlich war ein Aufschrei seinerseits zu hören. Sie hatte ihn ihr Knie in den Magen gerammt. Zwar nicht sehr doll, aber es reichte, dass er sie entgeistert anblickte. Was hatte das nun wieder zu bedeuten. „Warum hast du das getan?" fragte er und in seinen Augen konnte sie Verwirrung lesen. Sie bemühte sich einen ernstes Gesicht zu machen. „Ich habe dir gesagt, du sollst die Waffen einer Frau nicht unterschätzen!" sagte sie so kalt wie möglich. Doch als er sich ein Stück zurückzog begann sie zu lächeln. Nur einen Augenblick später spürte er wieder ihre Lippen auf seinem Mund und er gab sich ihrer Leidenschaft hin. Farawyn schlang erneut ihre Arme um seinen Hals und zog ihn nach unten ins weiche Gras der Wiese.
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So hier mal der nächste CD-Tipp *ggg* Also das Kapitel entstand mit der musikalischen Begleitung von Liefehouse (Album: No name face) und noch ein paar anderen (Nickelback, David Usher...) Die Musik scheint irgendwie gar nicht dazu zu passen, oder? Ich finde das könnte er eine literarische Adaption einer Kuschel-Rock-CD sein *ggg*. Na ja, ich hör mal auf zu sülzen und mach lieber mal Werbung *ggg*
Also schaut mal auf www.legolas.de.vu ,das ist die Seite meiner Beta- Leserin und ihr findet auch ne FF.
So das war's
Grüße von Nikola *Bussisverteil*
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Kapitel 13: Geständnisse
Als Farawyn am nächsten morgen aufwachte, spürte sie sofort, dass etwas anders war. Sie war fröhlich und sie fühlte sich gut. Sie blinzelte und blickte sich um. Die anderen schliefen zum Teil noch und von den schönen Geistern war keine Spur mehr zu sehen, doch fand Farawyn genug Essen um den Brunnen aufgebaut und so frühstückte sie und betrachtete staunend die Umgebung. Die Lichtung war im zarten Morgenlicht fast noch schöner als im Mondenschein und etwas unglaublich beruhigendes strömte auf Farawyn ein. Bald gesellte sich Elena zu ihr, die barfuss durch den Morgentau lief. „Findest du diese Kleider nicht auch unpassend für diesen Ort?" sagte sie und deutete auf ihre schmutzigen Hosen und die groben Stoffe, aus denen ihre Umhänge gemacht waren. Farawyn fiel es erst jetzt auf, doch bevor sie etwas entgegnen konnte hatte sich schon jemand zu ihnen gesellt. Die Herrin der Tiere hatte ihr Gespräch gehört und stand nun neben Farawyn und Elena. „Kommt, ich will euch kleiden, wie es sich für diesen Ort und für feine Damen, wie euch gehört." Sie nahm die Elbe und die junge Frau an der Hand und zog sie mit sich in den Wald.
Als Legolas erwachte umspielte sofort ein Lächeln seinen Mund. Er war wirklich an diesem Ort. Diese Geschöpfe gab es tatsächlich. „Guten morgen Legolas!" Boromir und Aradil waren schon wach und auch Gimli und Bered waren schon auf den Beinen. Legolas wusste nicht ob Eladar überhaupt geschlafen hatte, jedenfalls war er nicht zu sehen. Nur die Hobbits schliefen noch friedlich und ließen sich von dem Krach um sie herum nicht stören. „Ob wir das Wasser nehmen können, um uns mal gründlich zu waschen?" fragte Boromir und deutete auf den großen Brunnen. Bevor Legolas etwas antworten konnte, waren schon zwei Gestalten auf der Lichtung erschienen. Es waren die Herrin des Brunnens und die Herrin der Bäume. „Hier ist nicht der geeignete Ort für ein Bad, aber kommt, ich führe euch zu einem passenden!" sprach die Herrin des Brunnens und bedeutete den Männern ihr zu folgen, was diese bereitwillig taten. „Ich werde auf eure kleinen Freunde Acht geben und mit ihnen nachkommen, wenn sie erwacht sind!" rief ihnen die Herrin der Bäume noch hinterher. Legolas und die anderen folgten dem schönen Geist, der ganz in blau gekleidet vor ihnen lief, immer tiefer in den Wald, bis sie auf einen kleinen Bach stießen. „Kommt, unser Weg ist nicht mehr weit" sagte die Herrin des Brunnens und beschleunigte ihre Schritte. Sie machte eine Biegung nach links und als Legolas den Kopf hob blickte er auf einen riesigen See mitten im Wald. Der See wurde von einem Wasserfall gespeist und hatte viele kleine Einbuchtungen am Ufer. „Neue Kleider sind für euch bereit gelegt und jetzt badet und reinigt euren Köper und eure Seele!" Die Herrin des Brunnens lächelte und verschwand und sogleich begann ein Wettstreit, wer zuerst im Wasser war.
Elena und Farawyn schritten Seite an Seite durch den Wald. Sie lachten und waren fröhlich, so wie Kinder und als würde nichts ihr Herz bedrücken. Wer wusste, wie lange sie hier bleiben würden? Sie wollten die Zeit unter diesen schönen Geschöpfen genießen. Elenas Haare flatterten im Wind, als sie durch die Baumreihen liefen, die sich nach und nach lichteten. Als sie an einen großen See kamen, blieben sie stehen und grinsten sich an. Die Männer waren noch kindischer, als sie sich fühlten und planschten und tobten im Wasser herum. Auch die Hobbits und Eladar hatten sich inzwischen zu ihnen gesellt. Erst als sie das laute Lachen von Farawyn und Elena hörten blickten sie sich um und bekam allesamt knallrote Gesichter. Farawyn und Elena unterdrückten einen weiteren Lachanfall und gingen näher auf den See zu. „Wo bleibt ihr denn? Man erwartet euch!" sagte Elena, die sich am besten zusammenreißen konnte. „Wir kommen ja schon, aber wenn es den Damen nichts ausmacht, dann könnten sie sich vielleicht umdrehen, während wir uns anziehen?" rief Boromir und blickte vorwurfsvoll seine Schwester an, die ausnahmsweise einmal gehorchte. Einige Minuten später lief die ganze Gruppe durch den Wald zurück zu der Lichtung. Elena ging voran und Farawyn ging ganz hinten mit Boromir und Eladar. Alle waren sie nun in Weiß und Silber gekleidet und Elena sah nun den guten Geistern wirklich etwas ähnlich. „Ich weiß nicht, ich komm mir in den Sachen so drapiert vor. Ich meine Weiß? und schaut euch diesen Ausschnitt an?" nörgelte Farawyn und zupfte an ihrem weißen Kleid herum. „Du siehst wundervoll aus!" versicherte ihr Boromir, erntete allerdings nur einen misstrauischen Blick von seiner Schwester. „Das sagst du doch nur, weil du mein Bruder bist!" entgegnete sie. „Nun, ich kann Boromir aber nur zustimmen. Du siehst wirklich bezaubernd aus!" mischte Eladar sich ein und ihm schien Farawyn zu glauben. „Danke" sagte sie mit einem Lächeln für den Zauberer.
Gemeinsam nahmen sie ein Mittagsmahl ein und auch die Herrin des Waldes gesellte sich zu ihnen. „Ich weiß, dass euer Weg euch bald von hier fort treibt, doch sollt ihr unter meinem Schutz reisen. Ich werde euch etwas mitgeben, dass euch auf eurem weiteren Weg beschützen wird." Mehr sagte sie nicht, doch es reichte, um Farawyn vor Neugier fast sterben zu lassen. „Gestern dachten wir schon, dass du drauf gehst und heute versetzt du schon wieder alle in Aufregung, gibst du eigentlich nie Ruhe?" fragte Aradil grimmig, als Farawyn begeistert darüber spekulierte, was die Herrin wohl vorhatte. Sauer drehte sie sich zu ihm um. „Ich frage mich, was ihr eigentlich von mir wollt? Ich dachte wir wären quitt?!" sagte sie spitz. „Hah, das ich nicht lache, ich habe euch besiegt, schon vergessen? Und ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ihr mich mit eurem Rumgehüpfe aus der Ruhe gebracht habt?" Das hatte gesessen. Wütend sprang Farawyn auf. „Na schön, dann fordere ich eben eine Revanche. Heute Nachmittag auf der Wiese am See!" brüllte sie über die Köpfe der anderen hinweg. Aradil war ebenfalls aufgesprungen. „Wie ihr wollt, aber glaubt nicht, dass ich euch diesmal wieder einfach davonkommen lasse!" Damit schritten sie in verschiedene Richtungen in den Wald und den anderen blieb nichts mehr übrig, als ihnen verdutz hinterher zu blicken. Nur Legolas schmunzelte in sich hinein.
Elena wanderte gedankenverloren durch den Wald. Sie hatte den anderen gesagt, dass sie Farawyn suchen wollte, aber das hatte sie schon vor einer halben Stunde aufgegeben und eigentlich auch nie wirklich vorgehabt. Sie brauchte ein wenig Abstand von Bered und von Legolas. Sie konnte die Blicke der Beiden nicht ertragen. Bered hatte sie verletzt und Legolas behandelte sie wie ein rohes Ei. Mit den anderen konnte und wollte sie darüber nicht reden. Ein Knacken ließ sie herumwirbeln. „Bered" brachte sie nur erstaunt heraus. „Ja" entgegnete er. „Elena bitte, ich möchte mit dir reden!" sagte er sanft. Elenas Blick jedoch wurde kalt. „Ich aber nicht mit dir!" sagte sie und drehte sich um, doch er hielt sie am Arm fest und drehte sie mit sanfter Gewalt herum. „Bitte, du musst mir zuhören!" Sie blickte ihn nicht in die Augen, doch das war auch gut so, denn er war sich sicher, dass er es nicht ertragen hätte ihr jetzt in die Augen zu sehen. „Elena, ich liebe dich." Sie blickte auf, doch nun war er derjenige, der wegschaute. „Ich liebe dich mehr, als du es dir vorstellen kannst, aber..." „Ja?" unterbrach sie ihn mit zitternder Stimme. „Ich habe ein Geheimnis Elena, dass ich dir bisher vorenthalten habe. Ich werde es dir erzählen und ich werde verstehen, dass du mich hassen wirst, aber bitte, glaube mir, dass ich dich aus tiefsten Herzen liebe und das du der einzige Grund bist, warum ich meinem erbärmlichen Leben, nicht längst ein Ende gesetzt habe. „Bered" Ihre Hand legte sich auf seine Wange und hätte er sie angesehen, hätte er bemerkt, das ihr Blick nicht mehr kalt und abweisend, sondern warm und freundlich war. Doch er blickte unentwegt auf den Waldboden. „Ich war, nein ich bin einer der Híni Sauron." Elena zuckte zurück. „Was?" fragte sie mit tonloser Stimme. „Als ich auf dich traf, da hatte ich einen Auftrag, doch du hast mir gezeigt, dass alles woran ich geglaubt hatte, alles wofür ich lebte nichts weiter als ein großer Haufen Mist war." „Du hast mich angelogen?" fragte sie und in ihrer Stimme klang Missverständnis. „Ja, das habe ich und es tut mir leid, aber glaube mir..." „Nein! Ich will nichts mehr hören. Die anderen haben es gewusst, nicht wahr? Legolas und die anderen vom Rat! Wieso hast du mir es nicht schon damals gesagt? In Bruchtal? Du hast mir das Herz gebrochen Bered, weißt du das eigentlich? Niemand hat mir je so weh getan. Ich liebe dich mit jeder Faser meines Herzens und doch kann ich deine Gegenwart nicht mehr ertragen. Verschwinde!" „Elena, ich..." „Geh!" Ihre Stimme zitterte und die ersten Tränen rannen über ihre Wange. Sie lehnte sich an einen Baum und bedeckte das Gesicht mit den Händen. Bered konnte es nicht ertragen sie so zu sehen und weil ihm nichts besseres einfiel schlang er seine Arme um sie und drückte sie fest an sich. Sie schmiegte sich an seine Brust und weinte bittere Tränen, doch dann hob sie den Kopf und blickte ihn mit großen, fragenden Augen an. „Warum?" fragte sie heiser und löste sich mit einer unerwarteten Kraft aus seiner Umarmung. Er schüttelte nur den Kopf. „Es tut mir leid" sagte er leise und blickte wieder den Waldboden an, jedoch konnte er ihren brennenden Blick auf ihm spüren. „Das musst du mir glauben!" seine Stimme begann zu zittern. Plötzlich spürte er wieder ihre Hand auf seiner Wange und sie zwang ihn sie anzusehen. „Ich weiß nicht, ob ich dir jemals verzeihen kann, aber ich werde es versuchen. Versprich mir nur eins!" Er blickte in ihre dunkelblauen Augen, die ihn bittend ansahen. „Belüge mich nie mehr, denn ich will dich nicht noch einmal verlieren!" Sanft legten sich ihre Lippen auf seine und Bered spürte, wie Tränen über seine Wange liefen. Er umfasste ihr Gesicht und lehnte seine Stirn gegen ihre, als sie den Kuss unterbrach. „Du wirst mich nicht mehr verlieren!" sagte er und erneut trafen sich ihre Lippen und verschmolzen zu einem sanften Kuss in den sie all ihre Verzweiflung, ihre Liebe und Hoffnung legten.
Immer noch wütend, aber auch entschlossen schritt Farawyn durch den Wald auf die kleine Wiese neben dem See zu. In der Hand hielt sie ihr Schwert und sie trug immer noch die Kleider die ihr die Herrin der Tiere gegeben hatte. Aradil wartete schon auf sie und auch er trug noch die silbrig- weißen Gewänder. „Bereit?" fragte er gehässig. „Natürlich, wenn ihr es seid eure Majestät!" sie fauchte fast und hob ihr Schwert. Er schenkte ihr ein spöttischer Lächeln und sofort begann das Gefecht. Es war wie in Bruchtal, nur die Umgebung war anders und schien es dieses mal um mehr zu gehen. Farawyn dachte an ihre erste Begegnung zurück. Damals am Hofe des Königs. Er war freundlich zu ihr gewesen. Warum hatte er das aufgegeben? Konnte er es nicht ertragen, dass eine Frau ihn begleitete? Das sie ihn nicht anhimmelte und bewunderte, sonder ihn wie jeden anderen behandelte? Aber das tat sie nicht. Sie beschäftigte sich viel mehr mit ihm, als es ihr selbst recht war. Ständig dachte sie darüber nacht, was er dachte und fühlte und wie er sie sah. Das tat sie bei den anderen nicht. Einen Moment zu lange war sie ihren Gedanken verfallen. Sie stolperte rückwärts über einen Stein und landete hart auf dem Waldboden. Vor Schreck ließ sie ihr Schwert fallen und nun war sie hilf- und schutzlos. Ihr Oberkörper lehnte gegen einen großen Felsbrocken, der feucht und kühl war. Sie atmete schnell und blickte Aradil panisch an, als sein Schwert gefährlich nahe kam. Fast berührte es den Stoff ihres Kleides. Sie hatte wirklich Angst. Er blickte hinunter auf sie, schaute ihr aber nicht in die Augen. Was um Himmels Willen hatte er vor? Würde er sie wirklich umbringen? Nein, das war absurd. Er kniete sich hin, das Schwert immer noch auf sie gerichtet. Aus irgendeiner Tasche zog er ein kleines Messer und hielt es ihr an die Kehle. Das Schwert warf er nun fort. Das Messer war viel handlicher. Endlich blickte er ihr in die Augen. Doch sie konnte nichts böse oder feindseliges mehr darin erkennen. Sie waren vollkommen ausdruckslos und hätte Farawyn nicht das Messer an ihrer Kehle gehabt, hätte sie ihn gefragt, was los sei. Das Messer wanderte ihren Hals hinunter bis auf ihre Brust, die sich schnell hob und senkte. Und dann tat er etwas völlig unerwartetes und doch schien es, als gäbe es gar keine andere Möglichkeit. Er ließ das Messer fallen und blickte sie einfach nur an. Farawyn rührte sich nicht. Ihre Angst und Panik waren verschwunden und doch ging ihr Atem noch schneller und ihr Herz schien zerspringen zu wollen. Er lehnte sich ein wenig nach vorne und ihre Gesichter trennte nur noch ein Wimpernschlag. Farawyn glaubte jetzt auch sein Herz klopfen zu hören und plötzlich war ihr Kopf ganz klar und einen Bruchteil einer Sekunde später trafen sich ihre Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss. Farawyn schlang die Arme um seinen Hals und er fuhr mit seinen Händen durch ihr zerzaustes Haar. Ihre Hände glitten über seinen Rücken und als er seine Lippen von ihren löste und begann ihren Hals mit Küssen zu übersähen entfuhr ihr ein kleiner Seufzer und sie zog ihn näher an sich. Doch plötzlich war ein Aufschrei seinerseits zu hören. Sie hatte ihn ihr Knie in den Magen gerammt. Zwar nicht sehr doll, aber es reichte, dass er sie entgeistert anblickte. Was hatte das nun wieder zu bedeuten. „Warum hast du das getan?" fragte er und in seinen Augen konnte sie Verwirrung lesen. Sie bemühte sich einen ernstes Gesicht zu machen. „Ich habe dir gesagt, du sollst die Waffen einer Frau nicht unterschätzen!" sagte sie so kalt wie möglich. Doch als er sich ein Stück zurückzog begann sie zu lächeln. Nur einen Augenblick später spürte er wieder ihre Lippen auf seinem Mund und er gab sich ihrer Leidenschaft hin. Farawyn schlang erneut ihre Arme um seinen Hals und zog ihn nach unten ins weiche Gras der Wiese.
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So hier mal der nächste CD-Tipp *ggg* Also das Kapitel entstand mit der musikalischen Begleitung von Liefehouse (Album: No name face) und noch ein paar anderen (Nickelback, David Usher...) Die Musik scheint irgendwie gar nicht dazu zu passen, oder? Ich finde das könnte er eine literarische Adaption einer Kuschel-Rock-CD sein *ggg*. Na ja, ich hör mal auf zu sülzen und mach lieber mal Werbung *ggg*
Also schaut mal auf www.legolas.de.vu ,das ist die Seite meiner Beta- Leserin und ihr findet auch ne FF.
So das war's
Grüße von Nikola *Bussisverteil*
