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1. Duos lange Reise

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Duo hasste sein Leben. Er befand sich mitsamt seinem Gepäck in der tiefsten

Einöde irgendwo im Gebirge. Es war ziemlich schwül und warm an diesem Tag und er

trug nicht gerade die atmungsaktivste Kleidung. Also kam der Junge mit dem

langen Zopf ziemlich ins Schwitzen.

Er sah sich um. Nur Gras, Wald und Felsen. Und natürlich Nebel. Gott, war das

heiß. Warum musste er auch so einen bescheuerten und noch dazu absolut

unterbezahlten Job haben, wo man auch noch zu Fuß durch das ganze Land latschen

musste? Und das nur, um von Leuten Geldschulden einzutreiben. Duo seufzte tief.

"Mann, das ist eine Hitze. Wenn ich wenigstens einen Fluss oder so etwas finden

würde. Das wäre schon ein kleiner Fortschritt."

Duo beschloss, weiter zu gehen. Kurz darauf wurden seine Gebete erhört und er kam

zu einem Gebirgsbach, wo er sich erst einmal abkühlte.

"Ach, das tut gut."

Duo nahm einen Schluck klaren Wassers zu sich. Es war wohlschmeckend und

bewirkte wahre Wunder. Ihm ging es schon wesentlich besser. So gut, das sich

sein Magen lautstark bemerkbar machte.

Duo setzte seine Kiepe, nachdem er eine Wiese gefunden hatte, ab und holte aus

ihr ein eingewickeltes Brötchen hervor. Sein Magen machte lautstarke Geräusche,

so dass Duo froh war, hier allein zu sein. Es wäre sonst echt peinlich für ihn

geworden.

Mann, hab ich einen Kohldampf. dachte er so bei sich und biss herzhaft und mit

großen Hunger in seine kleine Mahlzeit.

Aber er bereute es sogleich.

"Autsch. Meine armen Zähne. Scheiß Teil."

Fluchend rieb sich Duo seine schmerzenden Zähne. Leider hatte er festgestellt,

dass das Brötchen nicht mehr so ganz frisch war. Im Gegenteil, es war so hart

geworden, das es glatt den Stein zerschlug, auf dem Duo seine Ex - Mahlzeit

wütend schleuderte.

Geschockt und teilweise frustriert kickte er das ungenießbare Teil irgendwo ins

Nirwana hin, erreichte damit aber nur, das ein großes Loch seinen Schuh zierte.

Duo seufzte tief. Alles konnte jetzt nur noch besser werden. Oder noch

schlechter, wie er einige Stunden später feststellte.

Nicht nur, das sein Weg steil bergab verlief und sein rechter Schuh deshalb

völlig im Arsch war. Kurze Zeit später fing es noch aus heiterem Himmel zu

regnen an, welcher in einem regelrechten Wolkenbruch ausartete. Nicht einmal

sein Schirm nützte ihm etwas, da dieser völlig durchlöchert war.

Völlig durchnässt und ausgehungert erreichte er einen einfachen Unterstand, der

ihm wenigstens Schutz vor dem Regen brachte. Erschöpft ließ Duo seine Last

fallen und setzte sich hin, um sich auszuruhen und zu warten, bis der Regen

aufhörte.

Kampfgeräusche lenkten seine Aufmerksamkeit auf eine Gruppe von Männern, die auf

ihn zu rannten und von einem Mann mit Schwert verfolgt wurden. Entsetzt sah Duo

zu, wie einer von ihnen seinen Kopf verlor.

"Euch blüht das gleiche." schrie der Mann mit dem Schwert in der Hand und machte

kurzen Prozess mit ihnen.

Der letzte der Gruppe warf sich auf die Knie und gab dem Mann eine Tasche zurück

und flehte um Gnade. Doch vergebens. Auch er verlor sein Leben und sein Blut

spritzte Duo ins Gesicht. Als er sein Werk beendet hatte, begab sich der Mann

zum Unterstand und setzte sich dorthin, wo vor wenigen Augenblicken noch Duo

gesessen hatte.

Dieser hatte beschlossen, dem Mann lieber aus dem Weg zu gehen und stand nun

wieder im Regen. Der Mann holte aus seiner Tasche ein Bündel mit Reisklößen

heraus und biss in einem hinein. Duo riskierte vorsichtig einen Blick darauf und

seufzte innerlich. Er war noch immer so hungrig und das würde sich so bald nicht

ändern.

Als hätte der Mann seine Gedanken gelesen, warf er Duo einen Kloß zu. Dieser

konnte es gar nicht fassen, dass er etwas Essbares in den Händen hielt. Zögernd

betrachtete er das Essen in seiner Hand. Als der Mann ihm einen auffordernden

Blick zuwarf, biss er zögerlich hinein. Der Reiskloß schmeckte vorzüglich.

Trotzdem war Duo der Appetit irgendwie vergangen.

Nach einer ganzen Weile stand der Mann auf und machte sich wieder auf den Weg.

Kaum war er weg, lief Duo unter den Unterstand, warf den Kloß weg, schnappte

sich seine Kiepe und sah zu, das er Land gewann. So schnell er konnte, rannte er

durch den schlammigen Weg bis zum nächsten Dorf.

Mehrere Menschen standen und drängelten sich vor einer Wand, an der mehrere

Steckbriefe hingen, auf denen die Gesichter von einigen Männern abgebildet

waren. Zwei Soldaten oder Kopfgeldjäger, einer davon mit Augenklappe, drängelten

sich durch die Menschenmassen und rissen mehrere Steckbriefe ab.

Dann verglichen sie die Gesichter auf den Steckbriefen, so auch mit Duos

Gesicht, der mittlerweile wieder etwas trockener war. Er wurde von den Beiden an

einen Stand mit Amuletten gedrückt und diese verglichen sein Gesicht mit den

Steckbriefen. Zum Glück für Duo war er auf keinem abgebildet und so ließen ihn

die beiden in Ruhe.

Duo beschloss, seine Arbeit zu machen und dann so schnell wie möglich aus diesem

Dorf zu verschwinden. Als er losging, bemerkte der Händler, das auf Duos Rücken

einige Amulette klebten und lief ihm nach.

"Hey du! Komm sofort zurück!"

Duo hielt an.

"Was ist?"

"Kannst du mir erklären, warum sich meine teuren Amulette auf deinem Rücken

befinden?" fragte der Händler ihn, während er die Papierstücke von Duos Rücken

abnahm. Diese hatten ein Muster auf dessen Kleidung hinterlassen.

"Keine Ahnung. Ich brauche so was nicht."

"Oh, du wirst sie bestimmt bald brauchen."

Der Händler lachte kurz und ging wieder zurück zu seinem Stand. Duo hatte

ehrlich genug. Zu allem Überfluss hatte der Regen sein Schuldenbuch aufgeweicht

und nichts war mehr erkennbar. Und so konnte er seine Arbeit auch vergessen. Da

es schon spät war und er kein Geld hatte, musste Duo sich irgendwie ein

kostenloses Nachtlager suchen.

Er fragte einen Mann, wo er kostenlos übernachten könnte und dieser erzählte ihm

von einem alten Tempel, wo das möglich sei. Der Mann warnte ihn noch, das es

dort spuken würde. Komischerweise schaute ihn dabei das ganze Dorf irgendwie

seltsam an. Doch als er sich umdrehte, gingen alle wieder ihrer Beschäftigung

nach.

Duo beschloss, zu gehen. Hinter seinem Rücken begannen die Leute lautstark zu

diskutieren. Er drehte sich um und die Leute verstummten. Er ging ein kleines

Stück weiter und hörte wieder die Diskussion. Dann wieder das gleiche Spiel. Duo

drehte sich um und die Leute verstummten.

Die sind doch alle verrückt hier.

In Richtung Dorfausgang kam er an einem Händler vorbei, der Bilder verkaufte.

Duo betrachtete die schönen Bilder. Eines stach ihm besonders ins Auge. Auf

einem der Bilder war ein junger Chinese mit wundervollen schwarzen Augen abgebildet, der ihn irgendwie in seinem Bann zog.

Wenn er Geld gehabt hätte, hätte Duo sich das Bild gekauft. So sehr fühlte er

sich von dem Bild angezogen. Leider hatte er keines, also ging er, nachdem er

das Bild lange genug betrachtet hatte, endlich weiter.

Inzwischen war es Nacht geworden. Duo, nur mit einer Lampe oder besser gesagt

mit einem Lampion bewaffnet, ging vorsichtig durch den finsteren Wald. Es hatte

beinahe eine Ewigkeit gedauert, bis er diesen Wald erreicht hatte und jetzt

verfluchte Duo sich dafür, das er kein anderes Lager sich gesucht hatte.

Als Duo sich nämlich umschaute, bereute er es nämlich. Nicht nur das es hier

stockfinster und nebelig war. Ihm lief ein eiskalter Schauer den Rücken runter,

als er plötzlich das Heulen von mehreren Wölfen hörte. Und dann waren sie da.

Mehrere Wölfe liefen neben und hinter ihm und Duo bekam es mit der Angst zu tun.

Er rannte, so schnell er konnte. Als ob es um sein Leben gänge. In gewisser

Weise ging es das auch. Sein Lampion schien das einzige zu sein, was ihn zu

schützen schien. Duo rannte und rannte. Zu allem Überfluss erlosch sein Licht

auch noch und Duo ergriff panisch die Flucht, immer noch von den Wölfen

verfolgt.

Schließlich erreichte er ein paar alte Mauern, die zu einem alten Tempel gehören

schienen und flüchtete rein. Seltsamerweise blieben die Wölfe vor den Mauer und

schienen ihn endlich in Ruhe zu lassen. Duo atmete auf. Endlich in Sicherheit.

Er sah sich um. Das schien der Tempel zu sein, von dem der Mann im Dorf

gesprochen hatte.

Abgesehen von dem stürmischen Wetter, das innerhalb der Mauern herrschte, sah

der Tempel ganz normal aus. Etwas verfallen vielleicht. Außerdem glaubte Duo

nicht, das es hier so etwas wie Spuk gab. Er war nun mal kein abergläubischer

Mensch, zumindest nicht so extrem wie die Leute im Dorf.

Vorsichtig ging er weiter. Aber so ganz allein war er doch nicht. Plötzlich, wie

aus heiterem Himmel, ertönte ein lauter Kampfschrei. Erschrocken blickte Duo

nach oben. Aus dem Dunkel der Nacht sprang ihm ein junger Mann mit gezogenem

Schwert entgegen. Er war ungefähr so alt wie Duo, hatte seine braunen Haare zu

einem Pferdeschwanz zusammengebunden und trug einfache, dunkle Kleidung.

Mit lautem Geschrei sprang er auf Duo zu.

"YAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHH!"

Dieser duckte sich, um der Klinge auszuweichen. Aber nichts geschah. Statt

dessen hörte er, wie zwei Klingen miteinander fochten, Metall auf Metall. Ein

zweiter Mann hinter seinem Rücken war aufgetaucht und kämpfte nun mit dem

Jungen.

Duo kannte den zweiten Mann auch nicht, aber auf den zweiten Blick sah er wie

der Mann aus, der vor Stunden ein Gemetzel vor Duos Augen angerichtet und ihm

anschließend den Reiskloß geschenkt hatte. Mit Faszination, aber auch mit

Schrecken sah er den beiden beim Kämpfen zu.

Beide sprangen und flogen nur so durch die Tempelmauern, als ob sie keine

physikalischen Gesetze kannten. Und immer wieder kreuzten sich ihre Klingen. Sie

flogen auf Geländer, Dächer, Balkone und Wände. Keiner von beiden wollte den

Kampf verlieren. Duo versuchte, den beiden Streithähnen aus dem Weg zu gehen,

was ihm aber nur schwerlich gelang.

Und dann...hörten sie ebenso plötzlich auf, wie sie begonnen hatten. Duo hätte

eigentlich glücklich sein. Aber das ging ein wenig schlecht, da zwei

Schwertklingen auf seine Kehle zielten. Duo schluckte hart. Nein, ihm gefiel die

Situation ganz und gar nicht.

Keiner der drei bewegte sich auch nur einen Zentimeter. Duo hatte Angst, eine

falsche Bewegung zu machen, da er sich ausmalen konnte, was die beiden mit ihm

anstellen konnten. Er schaute langsam zwischen beiden Kämpfern hin und her, die

sich nicht aus den Augen ließen.

"Entschuldigung, aber ist euer Kampf jetzt zu Ende?"

Der junge Mann mit dem Pferdeschwanz begann zuerst zu sprechen.

"Treize. Wir kämpfen jetzt schon fast eine Ewigkeit, aber bis jetzt hast du noch

nie gewonnen. Aber du hast noch nie aufgegeben. Du bist wirklich ziemlich

hartnäckig."

"Heero. Ich bin zwar erst zwei Wochen im Tempel, aber ich werde dich besiegen."

"So ein Quatsch. Du verschwendest nur deine kostbare Zeit. Dein Ehrgeiz in allen

Ehren, aber um dein Ziel zu erreichen, musst du noch viel mehr üben. Um mich zu

besiegen und den Titel "Bester Schwertmeister" zu erringen, bist du viel zu

unkonzentriert und unverschämt.

Deine Schläge sind zwar schnell, aber wirkungslos. Aber wahrscheinlich würdest

du für dein Ziel alles tun."

Heero machte einen Moment Pause und fuhr dann weiter fort.

"Wenn du keine Ruhe findest, wirst du keine Größe erlangen."

Treize riss der Geduldsfaden.

"Halt hier keine Predigten, sondern kämpfe. Ist das klar?"

Duo fand, das es Zeit für ihn wurde, einzuschreiten, bevor die ganze Situation

eskalierte und er von den beiden getötet wurde.

"Entschuldigung, wenn ich einmische. Ich weiß, es geht mich nichts an. Aber

warum beschimpfst du ihn noch? Du hast ihn doch schon besiegt!" sprach er zu

dem Japaner.

Anschließend wandte er sich an Treize.

"Und warum verfolgen Sie ihn eigentlich noch? Er scheint sie doch schon zu

meiden. Bitte vertragt euch doch. Umarmt euch doch und werdet Freunde statt euch

für immer zu bekämpfen!" stotterte Duo nervös.

Beide Männer starrten sich einen Moment lang an.

"NIEMALS!!!" riefen beide gleichzeitig aus und nahmen ihre Schwerter runter.

"So ein Schwätzer!" brummte Treize und steckte sein Schwert wieder in die

Scheide.

Dann machte er sich auf den Weg und verschwand in der Nacht. Duo und Heero

blieben zurück. Dann machte auch Heero Anstalten, zu gehen. Duo wollte ihm

folgen, blickte aber wieder in Wufeis Schwertklinge.

"Was willst du noch? Suchst du hier was?"

"Eigentlich einen Platz zum Schlafen."

Duo wurde beim Anblick der Schwertklinge wieder leicht nervös. Doch der Schwertkämpfer nahm sie wieder runter und Duo atmete erleichtert auf.

"Das ist unmöglich!" sagte Heero und wollte gehen.

Doch Duo lief ihm nach.

"Warum denn nicht?"

Heero blieb stehen und sah ihn ernst an.

"Hast du Mut?"

Duo wunderte sich. Was sollte denn diese Frage?

"Natürlich!" sagte er leicht grinsend und klopfte sich auf seine Brust.

Heero zog eine Augenbraue hoch. Der Junge glaubte also wirklich, mutig zu sein?

Das würde er gleich einmal auf die Probe stellen. Er hob einen Arm und zeigte in

den Himmel.

"Dann schau doch mal dorthin."

Duo schaute in die Richtung, in die der Schwertkämpfer zeigte. Was gab's denn da so

Interessantes zu sehen?

"BUH!" machte Heero.

Erschrocken versteckte Duo sich hinter Heeros Rücken. Dieser begann laut zu

lachen, weil er es sich echt nicht verkneifen konnte. Als er sich beruhigt

hatte, beugte er sich zu dem zitternden jungen Mann runter und wurde wieder

ernst.

"Nur ein einziger Schrei und du wirst dich verstecken. Wenn dann noch ein Tiger

auftaucht, wirst du dir in die Hosen machen."

"WAS?"

Heero ging wieder los und Duo lief ihm wieder hinterher und stoppte ihn. Er sah

dem jungen Schwertkämpfer ins Gesicht, genau wie dieser ihm.

"Gibt es hier echt Tiger?"

"Es gibt hier noch etwas viel Schrecklicheres."

Heero kam näher und Duo fühlte sich wieder unbehaglich.

"W..W..Warum kommst du mir denn so nahe?"

"Weil ich aus dem Mund stinke und du zuviel quasselst. UND JETZT VERSCHWINDE

ENDLICH!"

Der junge Schwertkämpfer hielt Duo wieder sein Schwert an die Kehle und dieser beschloss, lieber das zu machen, was Wufei gesagt hatte. Er hing nämlich an seinem Leben.

"I..Ich verschwinde ja schon!"

"Ich auch!"

Kaum hatte Heero das gesagt, steckte er sein Schwert ein und mit einem Sprung,

der sich allen Gesetzen der Physik widersetzte, war er verschwunden. Duo blieb

allein zurück. Einerseits war er froh, dass die Verrückten endlich weg waren.

Andererseits gaben ihm aber Wufeis Worte zu denken und die unheimliche Aura

dieses Ortes trug noch ihren Teil dazu bei.

Duo beschloss, in das Gebäude zu gehen. Langsam ging er die Holztreppe hinauf ins Innere des Tempels. In einem Raum sah er sich erst einmal um, nicht ahnend, das er dabei von einem jungen Mann beobachtet wurde. Duo ging weiter und erreichte einen Raum, der ihm für sein Nachtlager geeignet schien.

Er setzte sein Gepäck ab. Derweil verschwand der junge Mann, es war Wufei,

rückwärts im Nebel. Mittlerweile hatte Duo eine Öllampe angezündet und wollte

sich noch ein bisschen mehr umsehen. Er fand auch eine Matratze, die er

ausrollte. Nur die Flecken darauf schienen ihn etwas zu irritieren.

Das Licht der Lampe schien bis zum Dachboden und gab den Blick auf ein paar

seltsame Gestalten frei, die dort regungslos lagen. Wer oder was war das?

Treize hatte inzwischen sein Nachtlager im Wald an einem Wasserfall

aufgeschlagen und ein Feuer gemacht. Er war dabei, seine Wunden zu versorgen.

Seine Gedanken waren immer noch bei seinem Kampf mit Heero und dessen Worten.

Und das machte ihn wütend.

"Du wirst sehen. Irgendwann werde ich dich besiegen, weil ich der Bessere von

uns Beiden bin!" murmelte er verärgert und verband seine Schulterwunde.

Plötzlich hörte er, dass jemand sich im Wasser befand und sah auf. Im See

unterhalb des Wasserfalls badete jemand. Ein junger Mann und voll bekleidet.

Treize musste sich das unbedingt näher ansehen und ging dort hin. Der junge Mann, Wufei, nahm eine Handvoll Wasser und ließ es langsam über sein Gesicht laufen.

Treize musste zugeben, dass der junge Mann wunderschön war und er sich von ihm

irgendwie angezogen fühlte. Langsam näherte er sich ihm und dieser sah ihn mit

seinen wunderschönen, durchdringenden schwarzen Augen an und lächelte. Treize

konnte förmlich spüren, wie sein Körper zu reagieren begann.

Er watete weiter ins Wasser hinein, doch Wufei schwamm weg. Er gab Treize aber

ein Zeichen, ihm zu folgen, was dieser sich natürlich nicht zweimal sagen ließ.

Wieder auf dem Trockenen, warf sich Wufei auf den Boden und zog den älteren Mann

zu sich runter, um ihn dann einen innigen Kuss zu geben.

Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und begann, an dessen Nacken zu saugen.

Währenddessen wurde Wufeis Blick dunkel und er wartete nur darauf, das endlich

Zechs kam und sein Werk vollendete. Dieser ließ nicht lange auf sich warten und

machte sich auf dem Weg.

Heero saß derweil in einem anderen Teil des Tempels und meditierte. Plötzlich

ließ ihn eine seltsame, schaurige Aura aufschrecken. Er sah sich um und bemerkte

einen Schatten, der durch die dünne Wand zu sehen war und sich sehr schnell

bewegte. Der Sturm stieß die Türe auf und der Japaner beschloss, dem Schatten auf dem Grund zu gehen.

Duo versuchte indes, eine Tür zu öffnen, weil er etwas gehört hatte, und

verletzte sich dabei am Finger. Der winzige Blutfleck und dessen Geruch reichten

aus, dass die Gestalten auf dem Dachboden plötzlich aufwachten und schaurige,

kehlige Geräusche von sich gaben. Sie streckten sich, als ob sie lange

geschlafen hatten. All das schien Duo nicht zu bemerken.

Währenddessen küsste sich Heero seinen Weg runter an Treizes Nacken, als er

spürte, das sein Meister auf den Weg war. Er hörte auf und verschwand zur Seite.

Treize wunderte sich, wo Heero plötzlich hin war. Es war doch gerade so schön

gewesen. Dafür kam etwas mit einer Geschwindigkeit auf ihn zu, die ihm

unglaublich erschien.

Er versuchte, noch nach seinem Schwert zu greifen. Aber Zechs war schneller und

Treize stieß noch einen letzten Schrei aus, bevor der Dämon ihn erreichte.

"WUAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHH!"

Dann war es zu spät. Zechs drang in sein Opfer ein und saugte ihm von innen

sämtliche Körperflüssigkeiten aus. Treize versuchte noch, sich zu wehren und

strampelte wie wild mit den Füßen im Feuer rum. Aber er hatte keine Chance.

Unerbittlich setzte der Dämon sein Werk fort.

Durch den großen Flüssigkeitsverlust fiel seine Haut blitzschnell ein, das man

nur noch die Knochen und die leeren Blutgefäße sah. Wufei sah wiederum zu und

diesmal konnte er seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Wieso zwang ihn Zechs,

so etwas zu tun?

Am liebsten hätte er es nicht mehr getan, aber der junge Chinese wusste, was der Dämon mit ihm machen würde, wenn er sich weigern würde. Er konnte nur auf Erlösung hoffen.

Heero hatte ein ungutes Gefühl, was den Schatten anging. Er sprang mit einem

großen Satz vom Balkon des Tempels und lief runter zum Wasserfall, wo er Treize

vermutete. Als er dort ankam, erstarrte der junge Schwertkämpfer. Aber alles, was er noch vorfand, war der verschrumpelte Leichnam von Treize, der im Wasser lag.

Langsam ließ er sich neben ihm nieder.

"Treize. Egal, wie ehrgeizig du gewesen sein warst, du bist doch wie ein Niemand

gestorben. Was für ein Unterschied!" sagte Heero mit ernster Stimme.

Vorsichtig hob er die Leiche auf.

"Keine Angst. Egal, welcher Zwist auch immer zwischen uns geherrscht hat, ich

werde dich hier nicht verfaulen lassen. Versprochen."

Er würde ihm schon ein anständiges Begräbnis ausrichten. Heero konnte es immer

noch nicht glauben, dass Treize tot war. Sie waren zwar Rivalen gewesen, aber

selbst seinem ärgsten Feind hätte der Japaner nicht so einen grausamen Tod gewünscht. Jetzt war alles vorbei.

Plötzlich...

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Tsuzúku

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Tja, ein kleiner, gemeiner Cliffhanger am Ende. harharhar

Das waren jetzt ungefähr 15 - 20 min vom Film und es ist schon einiges passiert.

Aber es wird noch spannender. Versprochen.

Feedy wie immer an: Terrenisweb.de

Bis denn

Eure Terrenis-chan