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6. Der Kampf gegen Zechs

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Mit weiten Augen starrte der Buchgelehrte auf den Jungen, von dem er geglaubt hatte, dass er ihn liebte.

"Hallo Duo!" sagte Wufei mit ernsten Gesichtsausdruck.

Duo tat daraufhin das Einzige, was ihm zuerst in den Sinn kam. Mit einem lauten Angstschrei knallte er die Tür wieder zu und wollte sich verstecken. Aber kaum drehte er sich um, stand Wufei vor ihm. Voller Panik und Schrecken wich er zurück, als Wufei sich ihm näherte.

"Was tust du hier? Der Herr weiß, dass du hier bist!" sagte der Chinese.

"Geh weg von mir!" schrie Duo panisch.

"Duo, bitte lass mich alles erklären."

"Bist ein Geist?"

Wufei seufzte und nickte bejahend. Duo schluckte schwer, um den Kloß, der sich in seinem Hals zu bilden begann, loszuwerden. Wufei wollte sich wieder ihm nähern, doch Duo wich auch weiter zurück. Heero hatte es ihm zwar gesagt, aber Duo hatte es nicht glauben wollen. Bis jetzt.

"Hast du die Männer im Tempel getötet?"

"Nein, war ich nicht. Mein Meister hat sie getötet. Er hat mich gezwungen, den Köder zu spielen. Duo..."

Wufei wollte Duo berühren, aber dieser ging einen Schritt zurück, stolperte über

etwas und fiel auf den Boden.

"Geh weg. Lass mich in Ruhe!"

Duo robbte weiter zurück, als Heero sich ihm wieder näherte.

"Duo, ich will dir doch nicht weh tun!"

"Nein, lass mich zufrieden!"

Duo rappelte sich blitzschnell wieder auf und floh in eine Ecke. Wufei folgte

ihm langsam.

"Warum hast du Angst vor mir? Ich hab dir nichts getan und werde es auch nicht

tun! Bitte hör mir bloß zu!"

Doch Duo hatte viel zuviel Angst vor dem Jungen, von dem er vor Stunden noch

behauptet hatte, das er ihn liebte. Instinktiv hielt er das Sutra, das er von

Wufei bekommen hatte, halb geöffnet und schützend vor sein Gesicht.

Und es wirkte. Er erreichte, das Wufei, der die Bedeutung der Schrift und ihre Kraft nicht ertragen konnte, dadurch durch den halben Raum geschleudert wurde.

"Aaaaahhhhhhhhhhhhhhhh!"

Er blieb irgendwo am anderen Ende des Raumes liegen und krümmte sich vor

Schmerzen. Duo konnte nicht glauben, was für eine große Kraft in diesem Buch

schlummerte. Noch weniger konnte er glauben, was er sah, als er Wufei ansah.

Wufei weinte?

Duo konnte ganz genau die Tränen erkennen, die ihm die Wangen runterliefen.

Insgeheim bereute er seinen Ausbruch schon wieder, denn selbst wenn Wufei ein Geist war, musste es für ihn höllische Schmerzen bedeuten.

"Warum glaubst du mir nicht, Duo? Ich will dir wirklich nichts tun. Ich wollte dich nur beschützen." flüsterte der Geisterjunge.

"Das schon...Aber alle Geister sind nun mal böse. Ich glaube dir nicht mehr.

Wie kann ich dir noch trauen?" schnappte Duo zurück.

"Meinst du das ernst? Es gibt Menschen, die schlimmer als Geister sind. Und

vielleicht haben manche Geister nicht die Kraft, sich von ihrer irdischen

Existenz zu befreien und sind dazu verdammt, rastlos auf der Erde herumzuirren."

Wufeis Worte trafen Duo mitten ins Herz. Vielleicht hatte er ihm ja wirklich

unrecht getan. Schließlich hatte dieser ihn ja nichts getan und ihn sogar

beschützt. Langsam schob Duo seine restlichen Zweifel zur Seite und ging

vorsichtig auf Heero zu.

"Ich glaube dir. Aber warum du das getan?"

Der chinese sah ihn mit geröteten Augen an.

"Wie ich schon erwähnte, hat mich der Herr, Zechs, dazu gezwungen. Er ist ein uralter Baumdämon und sehr mächtig. Ich selber komme aus gutem Hause. Letztes Jahr unternahmen mein Vater und ich eine Reise. Ich war echt glücklich, dass ich ihn endlich einmal begleiten. Aber dann wurde ich sehr krank und starb hier im Tempel. Mein Vater begrub mich hier unter einem Baum.

Er konnte aber mit meinem Verlust nicht umgehen und wenig später starb auch er. So war es Zechs möglich, die Kontrolle über meinen Leichnam erringen und benutzt mich nun als Köder, um Opfer für ihn zu finden. Und jetzt...."

Wufei stockte kurz. Es fiel ihm schwer, seine zitternde Stimme unter Kontrolle

zu bekommen.

"Jetzt hat er mich an die Schwarze Fürstin verkauft."

Kaum hatte er den letzten Satz ausgesprochen, richtete er sich auf und wollte

gehen. Mit Hilfe seiner Geisterkräfte öffnete Wufei die Tür, um zu verschwinden.

Doch Duo hielt ihn auf. Er lief ihm schnell nach und packte ihn an einem Arm,

bevor der Chinese gehen konnte.

"So warte doch, Wu!" sagte der langhaarige Junge und drückte sanft die Hand

des Anderen.

Wufei schaute ihn an. Duo schien ihm nicht mehr böse zu sein und irgendwie war

er froh darüber. Er wollte etwas sagen, aber als beide sich in die Augen

schauten, wussten beide, das sie nichts sagen brauchten, um einander zu

verstehen.

Heero hatte indes andere Probleme. Er spürte, dass die Geister wieder da waren.

Aber Duo hatte bis jetzt nicht geläutet und Wufei begann, sich Sorgen zu machen.

Irgendwas war doch da faul.

"Ich weiß, dass die Geister hier sind. Aber warum läutet der Idiot nicht?" murmelte der junge Schwertkämpfer.

Er verlagerte seine Position, ohne zu ahnen, was gleich passieren würde.

Plötzlich bewegten sich die Zweige des Baumes wie von selbst und packten ihn von

hinten und hielten ihn so stark fest, so dass er sich kaum bewegen konnte.

"Verdammt. Lass mich los!"

Heero wehrte sich mit aller Kraft gegen den Druck und die Fessel, die die Zweige

um seinen Körper bildeten. Aber würde er sich befreien können?

Inzwischen hockten Duo und Wufei zusammengekauert auf den Boden, eng

umschlungen. Oder besser gesagt, Duo hatte Wufei beschützend in seine Arme

genommen und streichelte dessen Haar.

"Hast du noch Angst vor mir, Duo?" fragte Wufei leise.

"Nicht mehr. Es tut mir leid, dass ich mich vorhin so benommen habe. Aber ziemlich geschockt, als ich deinen Grabstein gesehen habe. Aber weißt du was,

Wu? Ich werde versuchen, deine Seele zu retten!"

"Willst du das wirklich machen?"

"Ja. Ich würde alles für dich tun."

"Dann musst du meine Asche in zwei Tagen noch vor Sonnenaufgang in meinem

Heimatort bestatten. Nur so kann ich wiedergeboren werden."

"Dann werde ich morgen früh gleich los reiten und sie in deine Heimat bringen,"

sagte Duo und grinste blöd.

Wufei sagte nichts, sondern lächelte nur. Er konnte es immer noch

nicht glauben, dass ihm nach all der Zeit jemand helfen wollte. Und das ohne

irgendwelche bösen Hintergedanken.

Plötzlich spürte er wieder diese unheimliche, vertraute Aura, die ihm nur allzu

vertraut vorkam.

Verdammt, Zechs kommt. Ich muss Duo hier rausbringen.

"Du musst gehen, Duo. Der Herr ist schon auf dem Weg hierher, um das zu

vollenden, was ich eigentlich machen sollte."

"Und das wäre?"

"Du weißt doch, was ich erzählt habe! Und jetzt geh bitte oder wird dich töten!"

"Oh, ja! Na gut!"

Der Chinese packte Duo bei der Hand und zog ihn zur Tür. Aber im selben Moment, als sie diese erreichten, brach plötzlich ein starker Sturm los, der die

Blätter nur so durch den Raum wirbelte. Wufei und Duo versuchten, gegen den

böigen Wind anzukommen, aber dieser war stärker und beide wurden zurückgedrängt.

"Keine Angst, ich werde dich beschützen!" schrie Duo gegen den Wind.

Er stellte sich, dem Sturm trotzend, schützend vor Wufei hin, das Sutra und die

Glocke von Heero ausgestreckt vor sich haltend und immer die magischen Worte

rufend, die der Japaner ihm gesagt hatte. Mit letzteren Gegenstand versuchte Duo zu läuten, was ihm aber leider Gottes nicht gelang, da sich der Klöppel sich verklemmt hatte.

"So ein Mist. Wo bleibt denn dieser Kämpfer?"

"Wir müssen verschwinden! UND ZWAR SOFORT!" rief Wufei.

Der Chinese zerrte Duo zurück und zu einem anderen Ausgang. Doch als er diesen

öffnete, blieben beide sofort wie angewurzelt stehen. Denn der Ausgang war durch ein riesiges, überdimensionales, schleimiges, giftgrünes, mit riesigen Adern gespicktes Etwas blockiert, das sich vor der Tür wie eine Riesenpython in mehreren Lagen schlängelte.

"Was zum Henker ist das?" rief Duo ängstlich und halb panisch aus.

"Das ist Zechs' Zunge." erwiderte Wufei.

"Echt jetzt?"

Wufei nickte mit dem Kopf und schaute sich nach einem anderen Fluchtweg um. Da entdeckte er den offenen Balkon. Kurzerhand schnappte sich Wufei Duo und flog mit ihm, seinen Arm um dessen Hüfte geschlungen, in Richtung Balkon, weil er

hoffte, dadurch zu entkommen.

Doch kaum hatte Wufei ihn erreicht, kam ihm eine riesige Zungenspitze entgegen

und traf ihn mit voller Wucht in den Oberkörper, wodurch er und Duo wieder

zurück in den Raum geschleudert wurden und Duo das Sutra verlor, als er auf

den oberen Teil von Zechs' Zunge landete.

Angewidert und angeekelt rappelte Duo sich auf und schaute nach Wufei, der ein

paar Meter weiter lag.

"WU!"

"DUO!"

Duo wollte zu seinem Geliebtem eilen, doch er krachte durch das morsche Holz und

landete im Untergeschoß auf etwas Weichem und Feuchten. Angewidert hob er seine

rechte Hand und sah, das sie voll von grünem Schleim war.

"Igitt! So was Ekliges."

Er schüttelte sich vor lauter Ekel und wollte aufstehen, als Duo merkte, das der

Untergrund sich plötzlich bewegte. Als er sich umsah, bemerkte er, das er

ausgerechnet auf einem anderen Teil von Zechs' überdimensionaler Zunge gelandet war, die sich hier schlängelte und schlängelte in ihrer ganzen, riesigen Länge.

Und plötzlich kam wieder diese gigantische Zungenspitze auf ihn zu, die ihn am Bein packte und kopfüber in die Lüfte hob. Dann begann die Zunge, sich langsam um ihn zu wickeln und ihm die Luft abzudrücken.

Duo zappelte und bewegte sich, um sich aus seiner misslichen Lage zu befreien. Aber es gelang ihm einfach nicht.

"Verdammt, lass mich los!" schrie er.

"Duo, sei vorsichtig. Du darfst die Zunge nicht in deinen Mund lassen!" schrie

Wufei, der mittlerweile wieder zu sich gekommen war.

Duo versuchte, seinen Rat zu beherzigen. Doch das war nicht so leicht, da ihn

und besagte Zungenspitze nur noch ein paar Millimeter trennten. Und es fiel ihm

schwer, sie nicht näher kommen zu lassen, denn diese war ziemlich hartnäckig.

Wufei sah, das Duo es allein nicht schaffen würde. Er musste ihm helfen und stand auf. Blitzschnell schleuderte er mit Hilfe seiner Geisterkräfte die Ärmel seiner Kleidung, die wie von Geisterhand länger wurden und die ihm zu gehorchen

schienen, in die Richtung der Zunge und diese wickelten sich so fest darum, das

Duo endlich freigelassen wurde. Glücklicherweise fing Wufei Duo im freien Fall auf.

"Gott sei Dank. Danke vielmals, Wu! Ich schwöre dir, dass das eben echt der furchtbarste Moment in meinem Leben gewesen ist!" keuchte Duo.

"Komm! Lass uns von hier verschwinden!" sagte Wufei und drückte Duo fest an sich.

Dann erhob sich der Geisterjunge und flog mit ihm endlich in Richtung rettenden

Ausgang. Doch bevor sie es schafften, zerriss der dünne Stoff und die Riesenzunge machte sich an ihre Verfolgung. Sie wickelte sich fest um Wufeis Hals, schnürte ihm die Luft ab und riss ihn brutal zurück.

"Wu!" rief Duo.

"Verschwinde, du musst gehen!" keuchte der Chinese.

Mit letzter Kraft schleuderte er Duo nach draußen, so das dieser mehr oder weniger sanft draußen landete, was er nicht zuletzt einem Teil von Wufei Kleidung verdankte. Ein hauchdünnes Stück Stoff hatte sich nämlich um seine Hüfte gewickelt und ließ ihn heil auf den Waldboden laden. Natürlich wollte Duo zurück, um seinem Wufei zu helfen, welcher, fest in Zechs' Zunge eingewickelt, sich noch im Tempel befand.

"Warte, Wu, ich komme."

Aber plötzlich erklang dessen Stimme in Duos Kopf und er blieb stehen.

Nein, bitte komm nicht. Lauf und folge der Stoffbahn und drehe dich nicht

um.

Als Duo sich umsah, erblickte er einen Pfad aus weißem Stoff, der vom Tempel

wegführte. Das hatte Wufei anscheinend gemeint.

"Aber ich..."

Tu es einfach. Bitte Duo.

Duo war zwar nicht ganz wohl bei der Sache, aber nach kurzem Zögern tat er,

worum Wufei ihn gebeten hatte. Er lief, so schnell er konnte, den Weg entlang

und drehte sich nicht um, obwohl er immer noch Wufeis Schreie hören konnte und sich die Ohren zuhielt, bis sie schließlich verstummten. Als er schließlich eine Lichtung erreichte, brach er schließlich zusammen und fing an zu heulen.

Zurück im Tempel, hatte Zechs sich schließlich wieder in seine menschliche Form zurückverwandelt. Nur ein Tentakel hielt die leblose Form von Wufei hoch. Der Dämon schaute ihn an und verengte seine Augen gefährlich.

"So, so. Was mache ich nun mit dir? Ich kann es nicht glauben, dass du dich erneut gegen mich gestellt hast. Ich gab dir eine letzte Chance, aber du hast mich betrogen. Wenn du nicht schon tot wärst, würde ich dich auf der Stelle töten. Aber ich denke, diesmal werde ich mir deinen kleinen Freund persönlich vornehmen. Niemand ärgert mich, ohne den Preis dafür zu bezahlen! Und du... du wirst mit mir kommen! Mal sehen, wie er reagiert!" sagte Zechs, bevor er leise zu lachen begann, bis es in einem unheimlichen Gelächter endete.

Dann verschwand er, sein Opfer suchend.

Heero hatte es mittlerweile auch geschafft, sich zu befreien. Nun rannte er auf der Such nach Duo durch den Wald, nachdem die furchtbaren Geräusche aus dem Tempel verstummt waren. Der Japaner fand ihn auf einer Lichtung schluchzend unter einem Baum, aussehend wie ein Häufchen Elend. Sofort war ihm klar, dass etwas passiert sein musste.

"Hey, was ist passiert? Und warum bist du hier und nicht im Tempel?" fragte der Schwertkämpfer.

Duo schniefte ein letztes Mal und funkelte den Japaner an.

"Was los ist? Ich bin geradeso den Klauen eines Dämons entkommen und mein Freund ist immer noch dort als ein Gefangener!"

"Warum hast du nicht geläutet? Du hättest beinahe alles verpfuscht!" fauchte

Heero zurück, anstatt zu antworten.

"Tut mir leid! Der Klöppel hatte sich verklemmt!"

"Schon gut, ich war ja auch irgendwie anderweitig beschäftigt! So...was machen wir jetzt?"

"Keine Ahnung. Du bist der große Schwertkämpfer! Ich bin nur ein einfacher Buchgelehrter und ich wünschte wirklich, ich wäre nie hierher gekommen!" murmelte Duo.

"DAS KANN ARRANGIERT WERDEN!" ertönte eine laute Stimme aus dem Nichts.

Heero, der sofort alarmiert war, schnappte sich sein Schwert. Da war wieder diese unheimliche Aura. Plötzlich wurde er von einer unsichtbaren Kraft gepackt und gegen einen Baum geschleudert. Fluchend rieb er sich seinen schmerzenden Kopf und schaute dann auf Duo, der in Schock auf die Figur vor ihm starrte.

Der Japaner konnte nicht erkennen, ob es ein Mann oder eine Frau wegen des langen, platinblonden Haars war, aber diese Figur war auf jeden Fall nicht menschlich. Erst als der Dämon ihm sein Gesicht zuwandte, konnte Heero sehen, dass es ein Mann war und ein wirklich hübscher.

Nichtsdestoweniger war dieses Individuum ein Dämon und damit sein Feind. Heero hatte keine andere Wahl, als ihn zu bekämpfen, und er würde ihn töten, so war er Heero Yui hieß.

"Wer bist du?" fragte er grimmig.

"Ich bin Zechs, der Herrscher dieses Reiches!" antwortete der Dämon.

"Bist du ein Dämon oder Teufel?"

"Ein Dämon, ein Baumdämon, um präzise zu sein. Und du bist derjenige, der meine Dienerin letzte Nacht getötet hat."

"Ich war so frei! Und jetzt werde ich dich töten!"

Zechs begann zu lachen.

"Versuch's ruhig!"

Heero nahm sein Schwert in die Hand und machte sich kampfbereit. Zechs verzog

kurz sein Gesicht und einen Moment später schoss eine ellenlange Zunge aus seinem Mund, bereit, den Japaner zu töten. Dieser schubste Duo aus dem Weg und entfernte sich mit Riesensätzen, die Zunge im Nacken.

Diese schoss mitten durch den Stamm eines Baumes, als ob er aus Butter wäre, und

verfolgte Heero weiter. Schließlich wickelte sie sich um einen weiteren Stamm

und knickte diesen ab, als wäre er ein Streichholz. Heero nahm den Kasten, den

er schon die ganze Zeit auf den Rücken trug, und klebte ein Amulett drauf.

Plötzlich flog ein anderes Schwert heraus und Heero lenkte es in die Richtung

von Zechs. Dieser hatte inzwischen seine Zunge wieder in seinem Mund und sah nun

das Schwert auf sich zukommen. Blitzschnell verschwand er aus seinen Gewändern

unter die Erde, so das nur das Gewand vom Schwert durchbohrt wurde.

"Wo ist er?" fluchte der Schwertkämpfer und sah sich vorsichtig um.

Aber der Dämon war nirgends zu sehen. Urplötzlich schossen unzählige Tentakel aus der Erde und wanden sich um den Körper des Japaners. Heero fluchte wieder und versuchte, sich aus den engen Fesseln zu befreien, nur dass diese aus Metall gemacht zu sein schienen.

"Magst du das? Ich hoffe, sie sind nicht zu unbequem für dich!" ertönte Zechs' Stimme.

"Denkst du, du kannst mich mit ein paar Pflanzen stoppen?" rief Wufei.

"Möglicherweise nicht, aber es verschafft mir die Zeit, mich mit diesem Buchgelehrten zu befassen."

Mit diesen Worten erschien Zechs vor Duo, der ihn furchtsam anstarrte.

"W...Was willst du von mir?" stotterte der Junge mit dem langen Zopf.

"So, so. Du bist also derjenige, den Wufei liebt. Ich muss zugeben, dass er wirklich guten Geschmack hat. So was Hübsches wie dich sehe ich leider zu selten!" Erwiderte der Dämon mit einem Hauch Eifersucht in der Stimme.

"Was hast du mit Wufei gemacht, du...du Monster?" rief Duo, seine Furcht für einen Moment vergessend.

"Oh, du meinst diesen kleinen Bastard, der es gewagt hat, mich zu betrügen?"

Zechs grinste teuflisch und schnippte mit den Fingern. Auf sein Kommando hin beugten sich zwei Zweige runter, zwischen denen der bewusstlose Chinese hing. Wufei bewegte sich nicht, aber seine Augen bewegten sich langsam – ein Zeichen, dass er langsam wieder zu sich kam.

"Wu! Bist du okay?" rief Duo besorgt.

"Duo...Was...Oh nein!" rief Wufei, als er den Dämon vor sich sah. Was war passiert? Das letzte, woran er sich erinnerte, war der Kampf im Tempel.

"Ich sehe, du bist endlich wach! Warum leistest du deinem Freund nicht Gesellschaft, bis ich mich um den Schwertkämpfer gekümmert habe? Und mach ja keine Mätzchen, weil ich alles sehe!" zischte Zechs.

Der Dämon schnippte wieder mit den Fingern und jeder wurde von seinen Fesseln befreit. Während Duo sich um Wufei kümmerte, hatte Heero sich seine Tasche mit den magischen Metallstiften geschnappt, da er wusste, dass er mit seinem normalen Schwert gegen den Dämon nichts ausrichten konnte.

Sofort schleuderte er einen seiner Metallstifte nach Zechs, aber unglücklicherweise sah es der Dämon und lachte nur, bevor der Stift direkt durch seine leeren Roben flog. Es passierte etwas viel Schlimmeres. Der Metallstift traf Wufei in der Brust, bevor er in Sicherheit fliegen konnte.

Ohnmächtig sackte der Chinese in Duos Armen zusammen und Duos Augen weiteten sich vor Schreck.

"Oh nein!"

Sofort machte er sich daran, den Stift vorsichtig aus Wufeis Brust zu ziehen und den Chinesen ja nicht weiter zu verletzen.

Dieser Anblick macht Heero nur noch wütender. Glücklicherweise war nichts Schlimmeres passiert. Aber jetzt musste er sich um den Dämon kümmern. Er malte sich ein magisches Zeichen auf seine Handfläche, welches daraufhin zu glühen begann, und begann, den Boden zu bombardieren, um den Dämon aus der Erde zu treiben.

Plötzlich kam die gigantische Zunge von Zechs hinter ihm aus dem Erdboden

geschossen und versuchte sich erneut um Heeros Körper zu wickeln, wie zuvor um Duos und Wufeis. Aber der Japaner machte einen großen Satz zurück und schnappte sich erneut sein Schwert. Er hatte nämlich eine gute Idee bekommen.

Heero nahm eines seiner Amulette und sprach eine magische Formel. Danach steckte er das Stück Papier auf sein Schwert, welches kurz aufglühte. Danach griff der Japaner wieder an und diesmal hatte er Glück.

Er schaffte es das, eine kleine Wunde in die Riesenzunge zu schlagen, wurde aber leider total vollgeschleimt mit ekligen grünem, stinkenden Schleim aus der Wunde. Der Dämon heulte auf, aber erholte sich schnell wieder. Dann attackierte die Zunge wieder und schaffte es, Heero erneut zu fesseln, um ihm die Luft abzuschneiden.

Duo andererseits hielt immer noch Wufei in seinen Armen, der langsam, aber sicher wieder zu sich kam und einen lächelnden Duo anschaute.

"Hey Wu! Wie geht's dir?" flüsterte dieser.

"Es geht so. Du solltest dem Schwertkämpfer helfen oder Zechs wird uns alle töten!" sagte dieser.

Duo zögerte für eine Minute.

"Bitte, Duo! Tu mir den Gefallen!" wiederholte Wufei seine Bitte.

Der Buchgelehrte seufzte.

"In Ordnung! Wenn du es willst..."

Duo schnappte sich den Metallstift und lief zu Heero, der immer noch mit der

Zunge kämpfte.

"Kann ich helfen? Wo soll ich hinstechen?"

"Egal."

"Was, wenn ich dich treffe?"

"Jetzt mach schon!"

Zögernd suchte er eine geeignete Stelle und stieß dann zu, traf aber nur Heeros

Allerwertesten.

"Au. Das war mein Hintern, du Vollidiot!" fluchte der Japaner.

Irgendwie schaffte er es aber, den Stift rauszuziehen und dann in die Zunge zu

stoßen, woraufhin die ihn losließ und er zu Boden fiel und sich sein Schwert

schnappte und die Zunge damit durchbohrte. Diese schoss wieder in Duos Richtung

und schleimte ihn mit der Spitze voll, während Heero immer noch mit der

Riesenzunge kämpfte.

Duo eilte wieder zu Wufei. Doch plötzlich spaltete sich die Zunge und heraus kam

eine viel grässlicheres, viel schleimigeres Monster mit einem langen, mit

scharfen Zähnen bestückten Maul. Das war die wahre Gestalt von Zechs. Aus dem

Maul schossen Tentakel, die Duo einwickelten.

"Was ist das?" schrie Duo.

"Das ist der Herr. Sei vorsichtig."

"Ich will euer Leben!" schrie Zechs wütend und näherte sich Duo mit seinem Maul.

Dieser erstarrte. Zechs kam immer näher und Duo konnte schon dessen höllischen,

fauligen Atem auf seiner Haut spüren. Hatte jetzt sein letztes Stündlein

geschlagen?

Anscheinend noch nicht. Denn Heero kam ihm zu Hilfe und durchtrennte mit einem

Schlag seines Schwertes die Tentakel. Mit einem schmerzerfüllten Jaulen

verschwand der Dämon in der Erde. Duo verschnaufte und konnte noch überhaupt

nicht glauben, dass sie gesiegt hatten.

Wufeis Schrei lenkten ihn ab. Duo schaute in seine Richtung und sah, dass sein

Wufei von irgendetwas unter die Erde gezogen wurde. Schnell lief er zu ihm hin,

um ihn zu helfen. Doch es war zu spät. Mit Duos Namen auf den Lippen verschwand

er.

"Wu?!"

Doch der Geisterjunge antwortete ihm nicht.

"WUUUUFFFFFEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIII!"

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Tsuzúku

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Zu spannend? Zu hektisch?

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. Eure Terrenis-chan .