Kapitel 4: „Erste Schritte"
„Bist du sicher?" fragte Goten. Das blonde Mädchen nickte.
„Würdest du uns für einen Moment entschuldigen?" Trunks nahm Goten beiseite. „So, was denkst du?"
„Sie scheint es sehr ernst zu meinen. Ich glaube, wir sollten ihr eine Chance geben. Wenn sie es nicht schafft, können wir immer noch aufhalten."
„Aber wenn wir sie trainieren, müssen wir sehr vorsichtig sein, um sie nicht zu verletzen." Trunks dachte einen Moment nach. „Okay, ich stimme dir zu. Wir werden sie trainieren, aber wenn es ihr zuviel wird, halten wir sofort auf."
„Wow, du magst sie wirklich. Du warst nie so vorsichtig mit jemand anderem in den letzten Monaten."
„Lass uns einfach sagen, ich möchte sie nicht verletzen," sagte Trunks. Er meinte es so, wie er es sagte. Er wollte sich nicht verletzten. Weder körperlich, noch wollte er ihre Gefühle verletzen. Jenny beobachtete die Jungs als sie redeten. Nach einer Weile drehten sie sich um und gingen zurück zur ihr. „Okay, Glenn und ich haben uns entschieden, dich zu trainieren. Aber nur unter einer Bedingung: Wenn es dir zuviel wird, halten wir auf."
„Das wird es nicht sein! Danke! Vielen Dank!" sagte Jenny als sie seufzte mit Erleichterung.
„Und du musst uns ein bisschen helfen, die Dinge nachzuholen, die wir in der Schule versäumt haben," fügte Goten mit seinem typischen Son-Grinsen hinzu.
„Und wann fangen wir an?" fragte Jenny.
„Was hältst du von Freitag nachmittag?" fragte Trunks.
„Freitag ist gut. Noch eine Frage. Können wir bei euch trainieren? Ich möchte noch nicht, dass meine Eltern davon erfahren."
„Das ist okay. Wir haben einen großen Garten und ich bin sicher, dass meine Eltern nichts dagegen haben werden," sagte Goten. „Du kannst gleich nach der Schule mit zu uns kommen. Ich habe kein Mathe diesen Freitag. Und meine Mutter ist eine sehr gute Köchin."
„Okay, dann Freitag nach der Schule! Ich muss jetzt auch los, ich muss noch ein bisschen für die Bioklausur morgen lernen. Ihr habt wirklich Glück, dass ihr sie nicht schreiben musst, nur weil ihr neu seid. Das ist nicht fair!" jammerte Jenny. „Tschüß dann! Wir sehen uns morgen!"
„Tschüß!" antworteten beide.
~*~
In den nächsten paar Tagen war nichts los, außer die Bioklausur. Jenny wusste, es war egal wie viel sie dafür lernte, sie würde eine schlechte Note schreiben. Aber dieser Kurs war ihr inzwischen egal. Sie hasste ihren Lehrer, Mr. Fieldner, wirklich und sie fühlte immer, wie sie wütend wurde, wenn er in der Nähe war. Aber dieses Mal war es anders. Als er an ihr vorbeiging, lief es ihr eiskalt den Rücken runter. „Ist alles in Ordnung?" fragte Naomi, als sie Jennys Gesichtsausdruck sah.
„Ja, ich bin okay," antwortete sie mit einem falschen Lächeln.
~*~
Währenddessen saßen Trunks und Goten in der Pausenhalle und redeten. Plötzlich bekam Trunks Gänsehaut. „Hast du das grad gefühlt?"
„Was gefühlt?"
„Ich weiß nicht. Irgendwas machte mir Gänsehaut. Hast du es wirklich nicht gefühlt?"
„Nö. Vielleicht hast du die das ja bloß eingebildet."
„Vielleicht..."
Nicht mal eine Stunde später ging Jenny durch die Pausenhalle zu Goten und Trunks. „Was machst du denn schon hier? Bist du schon fertig mit der Klausur?" fragte Trunks.
„Jup, das ist in Bio normal für mich. Aber ich glaube, dass ich es diesmal länger ausgehalten hab. Die letzte Klausur hatte ich innerhalb von 30 Minuten fertig... Aber nun Themawechsel, ich will jetzt nicht über Bio reden. Was hast du denn da?" fragte sie Goten, der eine Box in seinen Händen hielt.
„Schokoladenkuchen. Möchtest du was? Meine Mutter hat ihn gemacht. Er schmeckt wirklich gut." Goten bat ihr ein Stück an und sie nahm es ohne zu zögern. Sie dankte ihm und verschlang es in einigen Happen.
„Mjamm, er ist wirklich gut. Ich kann es nicht erwarten, das Essen von deiner Mutter am Freitag zu probieren," sagte sie grinsend.
„Willst noch mehr?" Goten gab ihr ein weiteres Stück. Sie nickte nur und verschlang es so schnell, wie das davor.
~*~
Bald war es Freitag und Jenny konnte es nicht erwarten, dass der Schultag endete. Sie war neugierig auf Trunks und Gotens Eltern, besonders auf die Kochkünste von Gotens Mutter. Das Mädchen hatte ihren Eltern erzählt, dass sie die Jungs treffen wird, damit sie mit ihnen lernen kann, da sie ja erst hergezogen waren und eine Menge in der Schule versäumt hatten. Aber ihr Hauptgrund war zu lernen, wie man kämpft.
Nach der Schule sagte sie den Jungs, dass sie nicht laufen wollte, weil ihr Auto an der Schule stand. Deshalb erzählten sie ihr, wo sie wohnten und Jenny fuhr mit ihnen dorthin.
Nach einer Fahrt von 10 Minuten kamen sie endlich an. „Hier sind wir!" sagte der immer fröhliche Goten.
„Wo kann ich mein Auto abstellen?"
„Da, auf dieser Auffahrt," antwortete Trunks dem leicht nervösen Mädchen.
„Wow, das Haus ist riesig." Jenny starrte mit Respekt auf das große Haus.
„Wir haben drei Wohnungen. Eine für meine Eltern und mich, eine für die Familie von meinem Bruder und eine für Tom und seine Familie."
„Wir wohnen unter dem Dach, in der größten Wohnung, weil wir vier Personen sind und die anderen nur drei," erklärte Trunks.
„Und wo werden wir essen?" fragte Jenny, als sie ihren Magen knurren hörte.
„Ich nehme an bei uns," antwortete der ältere Junge. „Wir haben genug Platz für alle."
„Kommt schon ihr zwei. Hört auf zu reden und lasst uns reingehen. Ich verhungere!" sage der immer hungrige Saiyajin.
Als sie die Wohnung unter dem Dach betraten, hörten sie Stimmen im Wohnzimmer und die Jungs leiteten ihren Gast zu diesem Zimmer. „Hallo Leute!" grüßte Goten seine Familie und Freunde.
„Oh, hallo ihr zwei, äh, drei! Ihr seid früh. Oh, und das muss Jenny sein. Ich bin Bryanne Briefs. Ich bin Toms Mutter. Das ist sein Vater Vincent und seine Schwester Beau."
„Und das ist meine Familie." sagte Goten lächelnd. „Meine Eltern Gunnar und Ciara Son, mein großer Bruder Gary mit seiner Frau Valerie und ihrer Tochter Pia."
„Nett Sie kennen zu lernen," sagte Jenny ein bisschen schüchtern.
„Ich wette ihr seid hungrig. Essen ist in 10 Minuten fertig," sagte ChiChi und verließ das Wohnzimmer um nach dem Essen zu sehen. Zehn Minuten später saßen alle an dem großen Tisch im Esszimmer und sobald da Essen auf dem Tisch war, stürzten sich die Saiyajin darauf, als ob sie seit zwei Wochen nichts mehr gegessen hatten. Zu Bulmas großer Erleichterung schien das ihren Gast nicht zu stören oder zu überraschen. Es schien als ob Jenny selbst Probleme hatte ihre Manieren zu behalten.
„Glenn, du hattest Recht! Deine Mutter ist eine ausgezeichnete Köchin!" sagte Jenny, so dass jeder es hören konnte.
ChiChi lächelte bei dem Kompliment. „Danke. Ich hoffe du kommst bald mal wieder, so dass ich für dich kochen kann. Du bist viel dankbarer als meine Männer." Sie sandte ein böses Grinsen zu Goku, Gohan und Goten.
„Aber Ciara, Liebling, du weißt wie sehr ich dein Essen liebe. Würde ich es essen, wenn ich es nicht mögen würde?" sagte ihr Ehemann mit seinem kennzeichnendem Son-Grinsen, während er seine Arme um sie schlang.
„Ja, das würdest du. Wie ich dich kenne, würdest du alles essen, was auch nur wie Essen aussieht." Jenny musste bei diesem Kommentar lachen and bekam einen gespielten bösen Blick von Goten.
„Was? Ich denke sie hat Recht, Glenn. So wie ich dich in der letzten Woche kennen gelernt habe, wolltest du alles essen, was auch nur so aussieht, als ob man es Essen kann," sagte sie, schadenfroh grinsend. Dieses Mal musste Trunks lachen.
„Das ist nicht witzig!" riefen Goten und Goku.
„Doch, das ist es und es ist die Wahrheit," sagte Bulma kichernd.
„Okay, okay, du hast uns. Aber Scherz beiseite. Wann wollen wir mit dem Training anfangen?" fragte der junge halb-Saiyajin.
„Ich würde gerne jetzt anfangen, wenn es euch nicht stört. Aber brauche ein Zimmer zum umziehen."
„Du kannst mein Zimmer haben. Ich zeig dir, wo es ist." Trunks stand auf und zeigte ihr ihm zu folgen. In seinem Zimmer sah sich Jenny um, während Trunks seine eigene Trainingskleidung zusammensuchte. Er wollte sich unten bei Goten umziehen. Plötzlich sah das Mädchen das Schwert an der Wand.
„Wow! Wo hast du das her?"
„Hmm? Was? Ah, das Schwert. Ein Freund gab es mir, als ich acht war."
„Weißt du, wie man es benutzt?"
Trunks nickte. „So, ich geh runter zu Goten, mich umziehen. Wenn du fertig bist, geh einfach raus, wir warten auf dich."
„Okay." Dann ließ er Jenny alleine in seinem Zimmer, die Tür schließend. Jenny stellte ihre Tasche auf sein großes Bett und nahm ihre Trainingskleidung heraus. Es war heute warm draußen, deshalb brachte sie ein altes dunkelblaues T-Shirt und ein paar alte Shorts mit. Trunks hatte ihr gesagt, es wäre besser alte Sachen mitzunehmen, für den Fall, dass sie zerreißen würden.
Nachdem sie sich umgezogen hat, ging sie runter, aber wurde von einer Stimme aufgehalten, die sie bis jetzt noch nicht gehört hatte. „Bist du sicher, dass du das tun willst?" Sie drehte sich um und sah wie Trunks Vater an der Wand lehnte, seine Arme verschränkt. Das Mädchen nickte. „Warum?"
„Weil ich muss," war ihre Antwort. Sie wusste nicht, warum sie das gesagt hatte. Sie hätte einfach sagen können, dass sie es tun wollte, weil es Spaß macht, oder dass ihn das nichts angeht. Aber sie sagte zu ihm, dass sie es tun muss. Vegeta schaute ihr in die Augen als sie antwortete und er sah die Entschlossenheit in ihnen. Er war sich sicher, diesen Blick irgendwo schon mal gesehen zu haben, aber er konnte nicht sagen, wann und wo. Jenny fühlte sich ein bisschen unbehaglich und sagte schließlich: „Ich muss jetzt gehen. Die Jungs warten auf mich draußen." Dann verließ sie die Wohnung und ging in den Garten, wo die Jungs sich schon ein bisschen aufwärmten.
~*~
„Hey, was hast du so lange gemacht?" fragte Trunks mit Sorge in seiner Stimme.
„Nichts," log sie. Sie konnte ihm nicht von ihrem Zusammentreffen mit seinem Vater erzählen.
„Okay, dann lass uns anfangen." In den nächsten Stunden zeigten Trunks und Goten ihrer Freundin einige defensiv Haltungen, so dass sie Tritte und Schläge blocken konnte. Eine Haltung war ziemlich kompliziert, deshalb entschied sich Trunks, ihr genau zu zeigen, wie sie ihre Arme halten musste. Um das zu tun, ging er hinter sie und legte seine Arme um sie, um ihr zu zeigen, wie sie ihre eigenen Arme halten musste. Er konnte den Duft ihrer Haare riechen und fühlen wie sein Herz schneller schlug. ‚Sie riecht so süß. Oh, was denke ich nur? Ich kann mir nicht erlauben, sie wissen zu lassen, wie ich fühle. Ich möchte sie nicht verletzen, wenn wir gehen.'
Jenny konnte fühlen, wie sich die muskulösen Arme um sie wickelten. Sie hörte für einen Moment auf zu atmen. Seine Arme führten ihre Arme in die richtige Stellung. Ihr Herzschlag wurde schneller, genauso wie seiner und sie konnte sein Herz gegen seine Brust schlagen fühlen. ‚Nein, das kann nicht wahr sein. Er ist mir so nah.'
In diesem Moment kam Goten durch die Gartentür, mit drei Flaschen Wasser, welche er für seine Freunde geholt hatte.
