Kapitel 29: „Prag"

Die nächsten zwei Wochen vergingen sehr schnell. Die Lehrer hatten in der Zeit nicht viel Stoff durchgenommen, da sie wussten, dass die Schüler sowieso alles in der Woche vergessen würden, in der sie auf Studienfahrt waren. Diese Fahrt war die letzte in deren Schulleben und es freute sich schon jeder darauf. Es wurden viele verschiedene Fahrten angeboten, zum Beispiel eine nach Paris, in den Schwarzwald, nach London und nach Prag. Während Goten zusammen mit Shana, Gina, Alexandra und Naomi nach London fuhr, ging Trunks zusammen mit Jenny, Diana und Isabel nach Prag.

Bald kam der Donnerstag der Abfahrt. Am Bahnhof gaben ihre Lehrer, Mr. Smith und Mrs. Jeez ihnen ihre Bahntickets. Alle waren aufgeregt und obwohl es früh am Morgen war (8:15 Uhr), redeten sie viel. Im Zug bekamen die vier Freunde ein Abteil für sich alleine und es war irgendwie witzig, wie alle fünfzehn Minuten jemand reinkam und fragte, ob sie jemand anderen aus der Prag-Gruppe gesehen hatten.

In Hamburg mussten sie umsteigen, aber auch in dem neuen Zug bekamen Trunks, Jenny, Diana und Isabel ein Abteil für sich. Nun, da sie wussten, dass dieser Zug direkt nach Prag gehen würde, entschieden sie sich, sich ein bisschen auszuruhen. Jenny legte ihren Kopf auf Trunks Schulter und er legte seinen Arm um sie. Isabel und Diana lehnten jeweils ihre Köpfe an die Wand des Abteils, aber sie versuchten wirklich zu schlafen, nicht wie Trunks und Jenny, die noch „redeten".

‚Glaubst du, das dein Dad seine Drohung wahrmacht uns zu folgen, so dass er mich dort trainieren kann?' fragte Jenny.

‚Ich hoffe nicht. Du hast dir ein bisschen Ruhe verdient.' Jenny konnte nicht anders als zu seufzen, als Trunks sie näher an sich ranzog. Sie fühlte sich immer so gut, wenn sie bei ihm war, in seinen Armen.

Isabel öffnete ihre Augen wieder und sah das Paar. Sie stieß Diana in ihren Arm, so dass auch sie ihre Augen öffnete. „Sind sie nicht ein süßes Paar?" flüsterte sie.

„Ja, das sind sie... Ich würde mich freuen, wenn sie lange zusammenbleiben würden," antwortete Diana.

„Ja, vielleicht heiraten sie später mal." Das blonde Mädchen kicherte leicht, vorsichtig, um die Turteltäubchen nicht aufzuwecken.

„Ich weiß nicht. Es ist Jennys erste wahre Liebe... Vielleicht trifft sie später jemand anderes, wer weiß."

„Ich hoffe nur, dass nicht jeder Freund von ihr beisst." Isabel zeigte auf die Narbe an Jennys Hals.

„Hat Tom das getan?"

„Ich glaube schon. Shana hat auch eine. Und alle zur gleichen Zeit. Also würde ich sagen, dass Tom und Glenn beißen."

Zwei Stunden später, als Jenny aufwachte, sah sie, dass Trunks schon wach war und aus dem Fenster schaute. Isabel und Diana waren auch wach. Beide hörten CD über ihre Discmen. „Hey, schau. Unsere schlafende Schönheit ist aufgewacht," sagte Isabel, die Aufmerksamkeit von allen in dem Abteil bekommend.

„Guten Morgen Liebling." Trunks küsste sie.

„Morgen... Wie lange war ich K.O.?"

Diana und Isabel starrten sie an. „Hast du grad gefragt, wie lange du K.O. warst?" fragte Diana irritiert.

„Hm? Oh, ich meinte, wie lange habe ich geschlafen?"

„Zwei Stunden," informierte Trunks sie.

„Danke." Sie küsste ihn. „Kein Wunder, dass ich am Verhungern bin... Es muss fast ein Uhr sein." Sie setzte sie gerade hin und holte ihr Fresspaket raus.

~*~

„Also, das Zimmer mit der Nummer 514 bekommen Tom, Jenny, Isabel und Diana. Sie finden das Zimmer im fünften Stock, die Treppen sind dort drüben."

„Treppen?!" riefen die vier gleichzeitig. „Kein Fahrstuhl?"

„Nein, sorry... Er ist außer Betrieb. Und ich sehe, dass alle im fünften Stock sind," sagte ihnen Mr. Smith. Die Schüler beklagten sich darüber, fragten, ob es nicht noch andere Zimmer im ersten oder zweiten Stock gibt, aber sie waren alle besetzt. Also mussten sie zum fünften Stock laufen.

„514, 514, 514... Ladies, hier ist es," sagte Trunks, als er die Taschen von Diana, Isabel und sich selbst hinstellte. Jenny wollte ihre Tasche unbedingt selbst tragen, und sie wollte sogar die Taschen von ihren Freundinnen tragen, aber sie wollten das nicht. Er schloss die Tür auf und ging ins Zimmer. In dem Zimmer war ein Tisch, eine Kommode und zwei Etagenbetten. Jedes Zimmer hatte sein eigenes Bad, aber ihr Lehrer hatte ihnen früher erzählt, dass sie Glück hätten, wenn die letzten zwei, die duschen wollten, noch warmes Wasser hatten.

Jenny war die erste, die in das Zimmer stürmte und auf eins von den oberen Betten sprang. „Ha! Ich schlafe hier!"

„DU!" riefen Diana und Isabel und Trunks nutzte seine Chance auf das andere obere Bett zu kommen.

„Okay, wir stimmen mit eurer Bettenwahl überein, aber ich warne euch, wenn ihr nachts irgendwelchen Lärm macht, wenn ihr von einem Bett ins andere klettert, oder wenn die Betten quietschen, dann könnt ihr beide draußen schlafen," verkündete Isabel grinsend.

~*~

Die nächsten paar Tage waren einfach großartig. Sie besichtigten viele berühmte Plätze und das beste für ein Saiyajin war das billige Essen. Die letzte Nacht, bevor sie wieder abreisen mussten, hatten sie frei. Zuerst waren alle an einer Bar versammelt und als die Bar um etwa 23 Uhr schloss, ging jeder auf eigene Faust weiter. Die meisten Schüler gingen zurück zur Jugendherberge, aber die vier Freunde entschieden sich, einen kleinen Spaziergang zu machen.

„Hey Leute," sagte Isabel nach einer halben Stunde, „wisst ihr noch, wo wir sind?"

„Öhm... Ich hab mir grad die gleiche Frage gestellt," gab Diana zu.

„Wir müssen da lang," sagte Trunks und zeigte auf eine kleine und dunkle Seitenstraße.

„Woher willst du das wissen?" fragte Isabel, aber Trunks zuckte nur mit den Schultern.

„Ich weiß es einfach."

„Ich glaube auch, dass wir da lang müssen. Wir sollten dort durch gehen," sagte Jenny zu ihnen.

„Bist du sicher? Ich meine, es ist so dunkel da," fragte Diana.

„Keine Sorge. Wir haben hier jemanden, der kämpfen kann, oder was glaubst du, Tom?" fragte Isabel ihn. „Nichts? Okay, dann lasst uns los!" Somit ging sie in die kleine Gasse. Die anderen zuckten mit ihren Schultern und folgten ihr.

Sie waren halb durch die Gasse durch, als sie Schritte hörten, die nicht zu ihnen gehörten. „Also, was haben wir denn hier? Vier verlorene Touristen..." Ein Mann kam auf sie zu, gefolgt von ein paar anderen Leuten, die wahrscheinlich zu einer Straßengang gehörten.

„Was willst du?" Trunks stellte sich vor die Mädchen.

„Lass mich mal nachdenken... Euer Geld, Schmuck... und so weiter... zum Beispiel dieses schöne Armband von dem Mädchen," sagte er auf Jenny zeigend.

„Hey! Das kriegt ihr nicht! Verstanden! Das gehört mir!" Jenny knirschte mit den Zähnen.

„Oh oh, deine Freundin kann bellen, aber kann sie auch beißen? Oder ist sie so ein Feigling wie du?"

„Nenne mich nicht einen Feigling!" sagte Jenny mit einer tödlich ruhigen Stimme, auf sie zugehend.

„Jenny, nicht." Trunks legte eine Hand auf ihre Schulter.

„Lass mich raten, dein fester Freund. Vor ein paar Minuten hab ich gehört, wie das eine Mädchen da hinten etwas von dir und kämpfen gesagt hat. Ich habe einen Vorschlag zu machen. Wir kämpfen. Du gewinnst, wir lassen euch gehen. Ich gewinne, ihr gebt mir alles, was ihr dabei habt. Okay?"

Trunks schaute runter auf Jenny. „Okay." Er ließ sie los und ging auf ihn zu. „Lass uns anfangen."

Beide gingen in eine Kampfhaltung und Trunks powerte leicht up, nur genug, um sich nicht in seine Saiyajin Form zu verwandeln. Sie beäugten sie für ein paar Sekunden und stürzten sich dann aufeinander.

„Wow, sie sind gut," gab Isabel zu. „Aber wird Tom gewinnen?"

„Mach dir deswegen keine Sorgen. Er spielt noch mit ihm." ‚Komm schon Trunks. Mach ihn fertig. Mir wird langweilig.'

‚Wie du wünscht.' Somit schlug er den Typen direkt in den Magen und schickte ihn bewusstlos zu Boden. Jenny ging zu ihm und küsste ihn.

Plötzlich hörten sie etwas klicken und schauten sich um. Da waren zwei Typen aus der Gang mit Pistolen, auf ihre Diana und Isabel gerichtet. „Du hast fast unseren Freund umgebracht, also ist es nur natürlich, wenn wir jetzt eure Freunde umbringen, oder?" fragte einer von ihnen.

„NEIN!" riefen Trunks und Jenny. Im gleichen Moment, in dem er schoss, powerten die beiden halb-Saiyajins up und erschienen direkt vor ihren Freundinnen.

Die zwei Typen schossen auf die beiden Mädchen, bis ihre Magazine leer waren. „Idioten," sagte einer von ihnen, als sie ihnen den Rücken zudrehten und weggingen.

„Richtig. Ich frag mich hier nur, wer die Idioten sind," hörten sie eine weibliche Stimme sagen und drehten sich um. Der Staub von der Schießerei ist verschwunden und sie sahen zwei Personen vor den beiden Mädchen stehen. Einen jungen Mann mit lavendelfarbigem Haar und eine junge Frau mit schwarzem Haar.

„Was? Überrascht, uns lebendig zu sehen?" fragte Trunks die erstaunten Männer.

„Ich glaube, ihr zwei habt was verloren," fügte Jenny hinzu. Fast synchron hoben sowohl Jenny als auch Trunks ihre rechten Fäuste vor ihre Gesichter und öffneten sie langsam, die Kugeln auf den Boden fallen lassend. „Ihr könnt euch freuen. Wir lassen euch gehen... jetzt... Aber tut so etwas nie wieder... Wir kennen euch jetzt und werden euch finden," drohte Jenny ihnen. Aber die Männer bewegten sich nicht. Sie starrten sie nur an. ‚Sollen wir sie noch ein bisschen mehr erschrecken?' fragte Jenny Trunks durch ihren Bund.

‚Sicher, warum nicht... könnte lustig werden.' „Wir geben euch drei Sekunden um zu fliehen," sagte Trunks zu ihnen, „Eins... zwei... uuuuund..." Als er drei sagte, verwandelten er und Jenny sich in Super Saiyans, so dass sich die Männer, die jetzt um ihr Leben rennen, vor Angst fast in die Hose machten. Trunks und Jenny powerten down und schenkten Diana und Isabel, die hinter ihnen standen, geschockt und zitternd, ihre ganze Aufmerksamkeit.

„Seid ihr zwei in Ordnung?" fragte Jenny besorgt.

„Ja... ich glaube schon... Zwei Typen wollten uns erschießen, ihr... habt euch verwandelt, die Kugeln gefangen, dann wieder verwandelt und sie weggejagt... Was seid ihr?" fragte Isabel, von Jenny zu Trunks schauend.

„Ich glaube, das beste ist, wir gehen jetzt zurück und wir erzählen euch alles auf dem Weg." Die Mädchen nickten.

~*~

Sie wussten aber nicht, dass eine dunkle Figur auf einem Dach stand und sie die ganze Zeit beobachtete. Sie schüttelte ihren Kopf und flog weg, in die Richtung, in der die Männer rannten. Sie rannten immer noch, hielten aber an, als sie hinter sich Schritte hörten. Da stand ein Mann mit stacheligem schwarzem Haar, die Arme über der Brust verschränkt und hämisch grinsend. „Wer bist du?" fragte einer der Männer.

„Die Bälger zeigten Gnade, was ich nicht tun werde. Ihr habt den Prinzen der Saiyajins, sein Weib und enge Freunde von ihnen angegriffen. Ihr habt die Freunde fast getötet und dafür werde ich euch bezahlen lassen," sagte der immer noch grinsende Mann und stürzte auf sie zu, K.O. schlagend. Er hob sie auf und flog zur nächsten Polizeiwache, sie vor den Haupteingang legend, mit eine kleinen Notiz: „Mit Grüßen von The Lost Warrior", und flog unbemerkt davon.

~*~

„So, du bist also The Lost Warrior, hm?" fragte Isabel, nachdem Trunks und Jenny ihnen alles über sich und ihre Freunde erzählt hatten und sie wieder auf ihrem Zimmer waren.

„Jup," antwortete Jenny.

„Wow... das ist... merkwürdig!" sagte Diana.

„Das ist wahr... Wie glaubt ihr, hab ich mich gefühlt, als ich von meiner Herkunft erfahren habe?"

„Merkwürdig? Verwirrt?" sagte Isabel.

„Genau."

„Und Tom... äh, Trunks... äh, wie auch immer... ist ein echter Prinz?"

„Ja, das bin ich... Wenn du der Meinung bist, dass zwei vollblütige Saiyajins und sechs Hybriden ein Königreich sind."

„Aber du hast königliches Blut in deinen Adern fließen und das heißt, du bist ein Prinz! Und das heißt, wenn du und Jenny verheiratet seid, ist sie deine Prinzessin!" sagte Diana aufgeregt.

„Das sind wir..." fing Jenny an, wurde aber von Isabel unterbrochen.

„Verheiratet?"

„So in etwa... Oder besser... Unter Saiyajin Bedingungen, ja, wir sind verheiratet. Seht ihr diese Narbe?" Jenny zeigte auf ihren Hals. „Damit hat Trunks mich als seins markiert, und ich ihn auch." Sie machte eine kleine Pause. „Aber nun bin ich müde und ich möchte gerne zu Bett gehen, wenn es euch nichts ausmacht."

„Ja, du hast recht... es war heute wirklich anstrengend... Gute Nacht dann," sagte Isabel und ging zu ihrem Bett. Jenny gab Trunks einen Gute Nacht Kuss und schwebte dann auf ihr Bett.

Als Diana das sah, runzelte sie nur ihre Stirn. „Jetzt weiß ich, warum wir nichts gehört hatten, als du und Trunks eines Morgens zusammen in einem Bett aufgewacht seid." Jenny und Trunks grinsten nur verlegen bei diesem Kommentar.

Am nächsten Morgen wurde Jenny von einem lauten Fluchen von Diana geweckt. Sie stand verschlafen auf und ging dorthin, wo der Lärm herkam. „Diana, bist du okay?"

„Ja, ich bin okay! Aber nicht diese Dusche! Das Wasser ist kalt! Schon wieder!"

„Wart mal 'ne Sekunde! Und dreh das Wasser nicht ab! Sag mir, wenn es okay ist!"

„Wie meinst du das?"
"Warte ab!" Somit legte Jenny ihre Hand auf das Rohr, von dem sie wusste, dass es zur Dusche ging. Sie konzentrierte ihr Ki in ihre Hand und erhöhte es. „Ist das Wasser besser?"

„Oh, ja! Es ist wieder warm... aber wie...?"

„Das erkläre ich später."

„Okay!"

Eine halbe Stunde später trafen sich die Freunde unten beim Frühstück. Als sie in den Raum kamen, bemerkten sie, dass alle vor einem Fernseher standen. Aus reiner Neugier entschieden sie sich nachzusehen, was da so Interessantes war. „Hey, läuft da was Gutes im Fernsehen?" fragte Trunks.

„Die Nachrichten," antwortete ein Schüler.

„Hey, mach das lauter," befahl ein andere Schüler.

„... Letzte Nacht fanden Polizisten ein paar zusammengeschlagene und verschreckte Männer vor dem Polizeirevier, mit einer Notiz, die besagte, dass The Lost Warrior sie dorthin brachte. Die Polizisten verhörten die Männer, sobald sie wieder wach waren und sie gaben zu, viele Verbrechen in den letzten Monaten begangen zu haben..."

Trunks schaute runter auf Jenny. ‚Ist da etwas, was du mir sagen willst?'

‚Ich schwöre... ich hatte damit nichts zu tun. Ich war die ganze Nacht in meinem Bett und das weißt du. Aber wer könnte...'

‚Ich wusste es!'

‚Was?'

‚Es war Dad. Ich wusste, ich hatte sein Ki letzte Nacht gefühlt.'

‚Vegeta? Ja, du könntest recht haben...'

„Also alle zusammen..." sagte Mr. Smith, „Ich möchte, dass ihr jetzt euer Frühstück esst, so dass wir rechtzeitig am Bahnhof sind und unseren Zug nach Hause kriegen."