Disclaimer: Mir gehört kein Chara aus LOTR, ich hab' sie mir kurz von Tolkien geborgt, wenn sie mir gehören würden, dann würde ich aus ihnen meinen Harem zusammenstellen.

Note: Nur als kleine allgemeine Information: Diese Geschichte habe ich mir zwar ausgedacht, aber eigentlich nicht bewusst. Das, was ihr hier lest, ist ein Traum, den ich irgendwann einmal geträumt habe, also nicht wundern, wenn die Geschichte ein bisschen konfus ist!



Aragorn und Gimli führten den Zug an. Dahinter kamen Gandalf und Saruman, dann Goun und Kylie und zum Schluss Boromir und Legolas. Sie ritten schnell, denn sie wollten noch vor Einbruch der Nacht soweit wie möglich von Bruchtal entfernt sein. Sie ritten am Rand des Nebelgebirges, wo sich auch viele kleine Berge befanden, die sie als Deckung benutzten könnten, falls sich irgendwo Späher zeigen sollten. Plötzlich hielt Aragorn an, und bedeutete ihnen, zu warten. Er sprang von seinem Pferd und ging in die Hocke. Dann stocherte er mit einem herumliegenden Zweig in die Erde, richtete sich auf und spähte nach Süden.

„Hier haben erst vor einem Tag noch Orks gelagert. Aber dem hier nach zu schließen, sind sie Hals über Kopf nach Süden aufgebrochen, in Richtung Isengard. Aber was sie zu diesem überstürzten Aufbruch veranlasst hat, dass kann ich euch nicht sagen."

„Woher weißt du denn, dass sie Hals über Kopf aufgebrochen sind?", rief Gimli vom Pferd herunter, auf dem er sich krampfhaft festhielt.

„Na, dann sieh' dich doch mal hier um, mein Freund Gimli! Es liegen genügend Orkrüstungen und anderes nützliches Zeug herum, um eine ganze Armee auszustatten."

Gimli drehte den Kopf und tatsächlich lagen Hunderte von Rüstungen im Gras. Auch gezackte Orkklingen und Schild waren auf einem Haufen gestapelt.

„Entweder waren die auf dem Weg nach Bruchtal, oder sie haben etwas gesucht." Gandalf ritt neben Aragorn, der immer noch am Boden stand. „Wir sollten schleunigst machen, dass wir hier wegkommen! Falls sie zurückkommen, haben wir schlechte Karten!"

„WAS?? Ihr habt einen Zwerg dabei, vergesst das nicht! Ich kämpfe so tapfer wie eine ganze Armee von denen!"

„Ach du große Schande, Gimli kriegt wieder seinen Ich-bin-der-Größte- Tapferste-Stärkste-aller-Leute-den-ihr-jemals-gesehen-habt-Anfall! Kann ihn nicht jemand davon abhalten?" Legolas seufzte und drehte sich um.

Doch Gimli war das so gar nicht recht: „WAS für einen Anfall krieg' ich? Ich werde dir gleich zeigen, wer hier der Stärkere von uns beiden ist!" Er wollte schon seine Axt ziehen, doch er hatte vergessen, dass er auf einem Pferd saß. Als er seinen Halt für eine Sekunde losgelassen hatte, verlor er das Gleichgewicht und stürzte auf den Boden.

„Zwerg im Schlamm! Macht sich wirklich gut! Vielleicht hilft dir die Schlammpackung mal, dass du schöner wirst! Und jetzt hör' auf mit den Kindereien, wir müssen weiter!" Goun wendete ihr Pferd und noch bevor Gimli seinem Ärger Luft machen konnte, war sie schon an ihm vorbeigeritten. Aragorn fing sein Pferd wieder ein, und Gimli setzte sich grummelnd wieder vor Aragorn.

Goun war schon ein ganzes Stück weit voraus, doch sie hielt überraschend an. Kylie galoppierte das Stück zu ihr hin und sah mit Entsetzen, wovor Goun angehalten hatte: Vor ihnen stand ein Grabhügel, aus dem 20 Speere ragten. Auf einem Haufen lagen daneben ungefähr 40 Orks, die anscheinend angezündet werden sollten, doch die Reiter aus Rohan waren nicht mehr dazu gekommen. Sie lagen mit dem Gesicht nach unten im Gras, und als Goun abstieg und einen umdrehte, starrte ihr ein vor Angst verzerrtes Gesicht entgegen. Sie seufzte und ließ den Reiter wieder los.

Selbst vor den Pferden hatten die Orks keinen Halt gemacht und allen ihre gezackten Klingen durch den Hals gebohrt.

Kylie sprang ebenfalls vom Pferd und betrachtete das Massaker, ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Dann, wie auf ein Kommando, begannen Goun und Kylie die Leichen der Reiter aus Rohan und ihrer Pferde zusammenzusammeln und sie mit Erde zu überhäufen.

Als sie fertig waren, zündeten sie noch die Orkleichen an, und vollendeten somit das angefangene Werk der Reiter. Dann schwangen sich die Beiden wieder in ihre Sättel, und ritten langsam weiter.

Die Anderen, die erst jetzt ankamen, da sie noch diverse Bäche zu überqueren hatten, über die Goun und Kylie einfach darüber gesprungen waren, sahen nur noch einen brennenden Haufen Orks, und daneben zwei Grabhügel, aus deren Flanken Speeren herausstanden, 30 insgesamt.

Sie wagten nicht, Goun und Kylie zu fragen, was sie gesehen hatten, denn in ihren Gesichtern spiegelte sich unbändige Wut wider, und keiner der Gefährten hatte auch nur den geringsten Zweifel, dass die Beiden mit Orks, die ihnen zufällig über den Weg laufen sollten, kurzen Prozess machen würden. So ritten sie schweigen nach Süden, während das rote Licht der untergehenden Sonne ihre Gesichter rot aufleuchten ließ.

Als sie endlich Halt machten, war es schon weit nach Mitternacht. Sie standen kurz vor dem Glanduin und Gandalf und Saruman waren zufrieden mit sich und ihnen.

Sie schlugen ihr Nachtlager in einem Steinkreis auf, der genügend Schutz bot, falls sich Späher blicken lassen sollten.

Gimli wurde, wenn auch unter dem Protest, dass ein Zwerg nicht zu so niederen Arbeiten da sei, zum Holzsammeln eingeteilt und Goun und Kylie kümmerten sich freiwillig um die Pferde. Gandalf, Saruman und Aragorn berieten über die weitere Reiseroute und Legolas und Boromir sollten das Essen zubereiten. Elrond hatte sie mit reichlich Essen ausgestattet, und sie mussten nicht befürchten, während der Fahrt zu verhungern.

Als Goun und Kylie wieder zum Lagerplatz zurück kehrten, brannte dort schon ein Feuer und das Essen war auch schon zubereitet. (Ja, wer hätte gedacht, dass Boromir und Legolas kochen könnten??! Die Beiden entwickeln sich ja noch zu richtigen Hausmännern! *g*)

Nachdem sie ausgiebigst gespeist hatten, hatte auch Gimli seinen Zorn vergessen und sich bei Legolas entschuldigt.

Boromir und Legolas waren ungewöhnlich still, und starrten die meiste Zeit ins Feuer. Goun und Kylie unterhielten sich leise über die Reiter von Rohan und wieso sie so weit nach Norden vorgedrungen waren. Aber sie kamen auch zu keinem richtigen Ergebnis und ließen ihre Überlegungen sein.

Als Gandalf und Saruman sich Schlafen gelegt hatten, kippte auch Gimli vorüber und fing lauthals an zu Schnarchen. Aragorn deckte ihn zu und legte sich in einiger Entfernung auf den Boden.

Auch Goun und Kylie suchten sich einen Schlafplatz unter einem Felsen, und zogen sich ihre Kapuzen über den Kopf.

Legolas und Boromir saßen noch eine Weile am Feuer, bis Legolas schließlich aufstand und in Richtung Bach davonging. Boromir saß noch eine Weile unschlüssig am Feuer, bis er dann schließlich die Flammen auslöschte und sich zu Kylie auf den Boden legte. Kurz darauf herrschte eine tiefe Stille und nicht einmal ein Nazghul hätte die Gefährten auf dem Boden aufspüren können.

Ein schriller Schrei ließ Goun vom Boden hochfahren. Was um alles in der Welt war das für ein markerschütternder Schrei?? Er hörte sich an, als wie wenn ein Mensch bei lebendigem Leib geschlachtet würde. (mactare ist das schöne lateinische Wort dafür...) Sie sah hinter sich, wo auch Kylie wach geworden war.

„Was zum Teufel ist das?"

„Woher soll ich denn das wissen??"

„Du bist schließlich vor mir aufgewacht."

„Das heißt noch lange nicht, dass ich alles weiß! Man sieht nichts, der ganze Himmel ist tiefschwarz."

„Was denkst du denn dann, dass es sein könnte?"

Goun erschauderte bei dem Gedanken, der ihr kam, als Kylie ihr diese Frage stellte. „Es könnte ein Nazghul sein."

„Was sagst du da? Ich dachte, die wären in Mordor beschäftigt!"

„Naja, sie sind zwar Angestellte von Sauron, aber deshalb werden sie doch wohl noch das Recht auf Ferien haben! Oder willst du die Grundrechte der Menschen unterbinden? Ähm, mist, geht ja nicht, dass sind ja gar keine Menschen!"

„Du weißt genau, wie ich das meine!"

„Ja, verdammt! Sauron wird von unserem Vorhaben erfahren haben und seine Diener auf den Weg geschickt haben, damit sie uns plätten! Oder sie suchen einfach nur nach ihren Orks oder nach noch mehr Reitern aus Rohan!"

„Wie kommst du auf den Gedanken, dass sie nach Orks suchen könnten?"

„Keine Ahnung, aber nach ihrem überstürzten Aufbruch in Richtung Isengard kann ich mir vorstellen, dass Sauron sie da nicht unbedingt haben wollte."

„Hä? Deine Gedanken musst du mir näher darlegen! Ich kapier' langsam gar nichts mehr!"

„Naja, wenn sie von Sauron geschickt wurden, wie ihre Abzeichen an den Helmen beweisen, wieso sind sie dann so überstürzt losgelaufen?? Sie hätten doch auch ganz gemütlich Auszug aus Ägypten spielen können, aber das haben sie nicht getan. Warum also nicht? Ganz einfach! Es gab eine Spur im Gras, die euch allen entgangen ist: Ein Fußabdruck, der tiefer war. Es war also ein sehr großer schwerer Ork, der da angekommen ist. Aber es war nicht nur einer, es waren 10.

Saruman ist darüber geritten, deshalb konnte ich Aragorn nicht mehr nach seiner Meinung fragen. Aber die Spuren sahen aus, wie die eines Uruk-hai. Und die Orks würden doch den Uruk-hai aufs Wort gehorchen."

„Was ist dann also deiner Meinung nach passiert?"

„Es haben ein paar von Sarumans Uruk-hai überlebt und sich selbstständig gemacht. Nachdem Saruman aus Isengard abgezogen ist, haben sie sich wieder dort nieder gelassen. Und jetzt brauchen sie aber mehr Orks, um neue Uruk- hai zu erschaffen. Und da kommt doch eine Armee von Sauron gerade recht, oder etwa nicht? Man brüllt ein bisschen herum, dann werden sie kleinlaut und rennen hinter den Uruk-hai nach. So einfach ist das!"

„Aber wieso brauchen sie denn auf einmal neue Uruk-hai?"

„Um sich Sauron zu rächen??? Erinnerst du dich noch an die Geschichte des ersten Ringes? Merry und Pippin wurden von Uruk-hai und normalen Orks verschleppt. Es brach ein Streit zwischen ihnen aus, und der Führer der Orks schnappte sich die beiden Halblinge, um mit ihnen abzuhauen. Es wurde von einem Reiter getötet, und Merry und Pippin entkamen in den Fanghornwald, wo sie auf Baumbart trafen.

Es heißt zwar in den alten Überlieferungen, dass kein einziger Ork oder Uruk-hai entkam, aber wer weiß, ob das wirklich so stimmt? Nehmen wir einmal an, dass einer vom Lager weggeschickt wurde, um Holz zu holen. Er kommt zurück und findet nur noch die verkohlten Reste seiner Artgenossen. Er entdeckt auch, dass der Orkanführer nicht dabei ist, und die Gefangenen sind weg.

Auf die Idee, ein Stück höher zu suchen, kommt er natürlich nicht. Er denkt, dass Saurons Ork mit den Gefangen über alle Berge ist, und schwört Rache. Er baut sich erneut ein Heer aus Uruk-hai auf und als die ihm ausgehen, besorgt er sich neue Orks.

Jetzt hat er dann genug, um Sauron zu attackieren. Es ist natürlich ein hirnrissiges Unterfangen, weil man als Lebewesen mit Verstand auch gerade noch so weit rechnen kann, das das nicht klappen kann. Aber bei den Uruk- hai sind die Muskeln ja auf Kosten des Verstandes gewachsen, also...."

Erneut durchbrach ein markerschütternder Schrei die Stille. Goun hob den Kopf und lauschte. Auch Kylie bemühte sich, in der Dunkelheit etwas zu erkennen, doch sie konnte nichts sehen.

Flügelschlagen war zu hören, das sich leise näherte. Ruckartig fuhr Goun herum und erkannte einen ihrer Kundschafter, einen kleinen Adler, der es sich auf einem Felsen in der Nähe bequem gemacht hatte. Sie hob ihn auf ihre Hand, flüsterte ihm ein Worte in Elbisch zu und der Adler erhob sich in die Lüfte.

Ein letzter langgezogener Schrei erschütterte sie, doch dann entfernte es sich. Goun stand auf und hob ihren Kopf, um ihren Adler zu sehen. Der flog langsam auf Goun zu, und setzte sich auf ihre Schulter.

Goun redete leise mit ihm, und kurz darauf flog er davon.

„Wie ich es mir schon gedacht habe: ein Nazghul. Sie sind also aus Mordor gekommen. Sauron muss ja irgendetwas befürchten, wenn er schon seine geflügelten Boten ausschickt. Von unserer Reise wird er hoffentlich noch nichts bemerkt haben, aber sicher bin ich mir nicht."

„Kann mir das jetzt mal jemand erklären? Ich dachte, die Nazghul wären tot!" Legolas trat aus einem Gebüsch in der Nähe und kam zu Goun und Kylie. Auch Boromir, der ebenfalls wach geworden war, kam hinzu.

„Das erkläre ich euch bei Tag! Die Anderen schlafen noch, also lasst sie in Ruhe! Und sonst muss ich alles fünfmal erzählen. Solange könnt ihr euch doch noch gedulden, oder?"

„Naja, wenn es denn sein muss..."

Goun und Kylie legten sich wieder zum Schlafen, doch Boromir führte noch ein kleines Gespräch mit Legolas:

„Wieso bist du eigentlich am Bach gewesen?"

„Wieso wohl! Ich bin ja nicht so ein dahergelaufener Penner wie du! Ein Bad würde dir auch mal gut tun!"

„Pass' auf was du sagst! Und außerdem, wie viel Zeit verbringst du eigentlich täglich mit Körperpflege?"

„Deshalb sind wir ja auch unsterblich!"

„Ach, du meinst, weil ihr sonst nichts besseres zu tun habt oder nichts besseres könnt, müsst ihr euch täglich fünfmal waschen, oder?"

„Ach, halt' deine Klappe und leg' dich hin! Wenn du morgen vom Pferd fällst, dann heb' ich dich nicht auf, merk' dir das!" Legolas drehte sich um, und ging zu einem kleinen Felsen. Boromir stand noch eine Weile lang da und überlegte, ob er sich auf den Elb stürzen sollte, doch er entschied sich, dass Schlafen besser wäre als alles anderen und kehrte zu seinem Schlafplatz zurück.