Kapitel 8: Zurück

„Kuririiiiin!" quängelte ich, „Mir tut alles weh, also gib mir endlich eine Bohne!" „Ach ja!" Kuririn lachte verlegen. „Hier." „Son-Goten hat sie übrigends geholt." „Wie?" Son-Gohan horchte auf. „Aber... er kann doch noch gar nicht fliegen?!" „Er hat wohl heimlich mit Trunks geübt, du hattest aber auch wenig Zeit mit deinem Nebenjob als SuperSayaman und so..." „Jaja, schon klar!" Son-Gohan machte eine abwehrende Handbewegung. Ich senkte den Kopf. Obwohl ich mich ausgiebig gestreckt hatte und mir nichts mehr wehtat, wäre ich am Liebsten im Krankenhaus geblieben. „Ich traue mich nicht, zurück zur Capsule Corp zu gehen..." murmelte ich. „Hm?" Sollte ich es ihnen erzählen? Die Sache mit dem Brandmal? Nein, besser nicht. „Ich hab mich ernsthaft mit Vegeta gestritten und..." „Es tut dir wohl leid, was?" ergänzte Kuririn. „Ja... stimmt. Sie wissen bestimmt, was passiert ist, aber sie wollen nicht herkommen..." „Besser!" Bulma stürzte hinein. „Kann hier nicht wenigstens einer klopfen?" keifte ich. „Hier hab den Gegenstand, der dich zurück nach hause bringt," verkündete Bulma. „Tadaaa!" Es war eine Fernbedienung, die erstaunlicherweise genau wie unsere aussah.

„Du musst sie nur genau zu der Zeit benutzen, zu der du hier gelandet bist, sonst... kann ich für nichts garantieren." „Danke!" Ich fiel Bulma freudig um den Hals. „Jetzt kann ich beruhigt zum Tunier bleiben! Son-Gohan, tu mir doch den Gefallen und hol einen Arzt. Ich will nun doch hier raus..." Er tat wie ihm geheißen und kam mit einem zerstreuten Mediziner zurück. „Hey Doctor!" Ich machte einige Luftsprünge und dehnte mich ein wenig. Völlig unter Schock stotterte er das Übliche wie „Unmöglich..." und „Niemals... Ein Wunder..." zusammen bevor er mich unterstuchte. Nach etwa einer halben Stunde verließ ich das Krankenhaus.

Die restlichen Tage vor dem Tunier vergingen wie im Flug. Bulma konnte wieder Vegeta's Onna spielen die in seiner Sicht zu nichts gut war als ihn zu bekochen, Trunks konnte sich mit Son-Goten treffen weil er sein Training abgeschlossen hatte und Son-Gohan brachte Videl das Fliegen bei. Die Visionen die die hatte waren um einiges stärker geworden, weswegen ich mich auch nicht mehr oft in Gesellschaft aufhielt, außer vielleicht beim Mittagessen.

Leider kam es am Abend vor Tunierbeginn dann doch eine Konversation, die ich gern vermieden hätte. Ich stolperte direkt in Vegeta hinein.

„Warum verschwindest du nicht wieder in deine Welt?" fragte er mich ohne Umschweife.

„Also..." Nein, diesmal würde ich mich nicht beunruhigen lassen, nicht von ihm! „Ich hab genauso ein Recht mir das Tunier anzusehen wie alle anderen auch!! Danach werde ich so schnell wieder weg sein, dass du mich direkt wieder vergessen kannst!" Er sah mich einen Moment lang an. Dann deutete er auf seine Brust. „Ich kann dich nicht vergessen, selbst wenn ich mich in Zukunft noch so bemühe." Aha... er wollte auf dieses seltsame Mal hinaus... Ich kniff die Augen zusammen. „Vegeta... ich... es... wirklich..." „Spar dir das," unterbrach mich der Saiyajin no Ouji kühl. „Du hast doch, was du willst. Du brauchst mich nicht mehr Vegeta-sama nennen, weil ich dir jetzt bekannt bin, du weißt alles über mich, nicht wahr?" „Das stimmt nicht!" rief ich erschrocken. „Ich kann nur das wissen, woran du gerade denkst oder was du träumst! Außerdem bin ich nicht in der Lage, diese Fähigkeit zu kontrollieren, aber das willst du mir ja nicht glauben! Ich weiß nur, dass ich auf dem Tunier Antworten finden werde... also bleibe ich, ob es dir passt oder nicht!" Ich hatte die Hände zu Fäusten geballt und starrte den Saiyajin an. „Du Trampel!" Au weh... jeder andere hätte keine zwei Sekunden länger gelebt, aber Vegeta starrte nur ebenso böse zurück. „Was auch immer," sagte er betont langsam und ging an mir vorbei. Ich drehte mich hastig um. „Vegeta!" „Was?" Unnötig zu erwähnen, dass er mir nicht sein Gesicht zuwandte. „Als du... hier gelandet bist... auf der Erde, meine ich... hast du Kakkarotto sofort erkannt?" Vegeta zuckte leicht zusammen, ich hatte wohl einen wunden Punkt getroffen. „Ich war einzig und allein gekommen um seinen Verrat an uns Saiyajins zu bestrafen. Das weißt du," grollte er. „Ja, ich weiß es, aber ich glaube es nicht." „Lass mich einfach in Ruhe, in Ordung? Einer Person wie dir traue ich nicht über den Weg!! Spielst dich als die große Wahrsagerin auf... ich sagte dir schon einmal, lieber wäre ich gestorben als mich auf so etwas einzulassen." Bevor ich noch etwas pasendes erweidern konnte, klingelte das Telefon.

Da Vegeta nie ans Telefon ging und Bulma beschäftigt zu sein schien, ging ich ran. „Bei Briefs, hallo?"

„Lily?" hörte ich eine vertraute Stimme fragen.

„Son-Gohan! Lange nichts von dir gehört!" Obwohl ich mich freute, klang es wohl etwas spitz, denn er fragte:

„Du bist mir doch nicht böse, oder? Videl kann jetzt gut fliegen, zwar nicht schnell und auch nicht lange, aber sie kann es."

„Schön für sie." Das meinte ich dann doch nicht ganz so, wie ich es sagte.

„Ihre Kraft hat mit der von Mr. Satan nichts gemein, wirklich. Sie ist ganz schön stark, und schlauer als ihr Vater sowieso..."

„Fein, dann wird sie ja wohl am Tunier teilnehmen, oder?"

„Hmhm, ja, so sieht es aus, wenn sie wirklich weit kommt, werde ich gegen sie kämpfen müssen, das tue ich nicht gerne."

„Aha. Son-Gohan, soll ich dir mal was sagen?"

„Du bist doch böse."

„Nein, aber du bist ganz eindeutig verliebt."

„Wa-wa-wa-was??!!! Ach... das bildest du dir ein, ich... hatte doch noch nie was für... Mädchen übrig..."

Ich konnte Chi-Chi im Hintergrund zufrieden glucksen hören. Sie heckte wahrscheinlich schon einen Verkupplungsplan aus.

„Jaja, schon klar! Freust du dich, deinen Vater wiederzusehen?"

„Und wie ich mich freue! Das ist das größte Ereignis seit Jahren! Er wird sich ganz schön wundern was hier so alles passiert ist!"

Ich lachte leise. Das kleine Kind in Son-Gohan schien wieder ein bisschen hervorzukommen. Er hatte sich schon stark verändert, so ein Kampf um Leben und Tod macht normalerweise aus jedem Jungen einen Mann, außerdem hatte er es sich nie verziehen, dass seine falsche Selbstsicherheit am Son-Gokus Tod Schuld gewesen war.

„Na dann... wir sehen uns Morgen!" rief ich fröhlich.

„Ja, bis dann!"

Ich ging früh zu Bett, denn ich war sicher das etwas passieren würde, für das ich viel Kraft brauchte. Ich wusste nur nicht, ob es etwas Gutes oder Schlechtes war.