Kapitel 9: Der mit der wundervollen Stimme

Am Tag des Tunieres wurde ich von Bulma geweckt. „Steh auf, wir wollen realtiv früh los, obwohl das Tuniererst Mittags beginnt," erklärte sie. „Schon gut." Ich streckte mich ein paar Mal und gähnte. Ich war schrecklich gespannt, dass musste ich zugeben. Ich war schneller unten, als Bulma erwartet hatte, aber auf mein Frühstück zu verzichten wäre übertrieben gewesen. „Bulma, könntest du mir wohl etwas "frischeres" zum Anziehen leihen?" rief ich. „Vielleicht einen Rock und ein normales Top??" Ich machte am Küchentisch halt und sah sie mit meinem Spezialhundeblick an. Sie kicherte. „Wem willst du denn heute schöne Augen machen?" Ich knurrte ungehalten. „Es wird heute in den vollen Zuschauerrängen ganz schön warm werden, verlass dich drauf!" Ich sah mich um. „Wo sind Trunks und Vegeta?" fragte ich. Bulma rollte mit den Augen. „Wo wohl?" „Schon gut..." Das Tunier. Es juckte mich förmlich in den Fingern obwohl ich doch gar nicht teilnahm. Nun war es so einfach geworden! Ich würde alle anfeuern, zuschauen wer gewinnt und danach ganz entspannt wieder nach Hause zurückkehren.

Bulma musste die beiden Saiyajin irgendwann mit Gewalt aus ihrem Trainingsraum holen, damit wir los konnten. Trunks, ich und Bulma flogen in dem kleinen Capsule Corp Flugzeug, ihre Eltern, die ich während der ganzen Woche nur selten zu Gesicht bekommen hatte, wollten die Kämpfe vom Fernseher aus verfolgen , die Beiden konnten es wohl nicht verantworten, ihre Tiere einen ganzen Tag allein zu lassen, so sehr wie sie an ihnen hingen...

Vegeta wollte unbedingt vorfliegen (Was Bulma ein mürrisches „Erst nicht aus dem Raum

kommen und dann vorfliegen wollen!" entlockte), wahrscheinlich wollte er nur nicht mit uns allen in einem Flugzeug hocken. Ich trug nun einen langen, beigefarbenen Rock und ein purpurfarbenes Top, dessen Farbe den Haaren von Trunks wirklich sehr ähnelte. Trunks war auch nicht gerade gut gelaunt. Übers Radio hatte er erfahren, dass es sowohl ein Erwachsenentunier, als auch ein Kindertunier gab und man aus diesem speziellen

Umstand erst ab 16 Jahren am Erwachsenentunier teilnehmen durfte. Außerdem sollte dem Gewinner des Juniorentuniers das Preisgeld von Mr. Satan überreicht werden, und Trunks war regelrecht darauf getrimmt worden, ihn zu hassen.

„Och Menno," quengelte er auf dem Hinflug, „Ich werde nur gegen luschige Kleinkinder kämpfen! Das ist doch doof!!" Bulma versuchte, ihn zu beruhigen. „Denk doch mal an den Kampf mit Son-Goten, der dir bevorsteht, Junge," bemerkte sie, „Er müsste dir doch würdig genug sein, oder nicht?" Trunks brummte. Er dachte natürlich das genaue Gegenteil, aber ihm gingen die Argumente aus.

Als wir an der traditionellen Tunierarena ankamen, war es schon sehr voll und sehr heiß geworden. Für die Zuschauer war dieses Wetter optimal, überall lauerten sie, manche mit Ferngläsern ausgestattet. Die Anderen waren schon alle da und winkten uns zu, als wir kamen, auch Piccolo, der über allen ragte, hatte sich hinzugesellt. Zwei schienen zu fehlen: Juuhachi-gou und Yamchu.

„Wir warten auf Uranai Baaba," erklärte Muten-Roshi. „Sie bringt Son-Goku her und holt ihnnach exakt 24 Stunden hier auf der Erde wieder ins Jenseits zurück." Kuririn seufzte. „Mann, da kommen so richtig viele Erinnerungen hoch..." murmelte er, wobei Juuhachi-gou ihm die Schulter tätschelte.

Son-Goten zupfte vor Aufregung am Rockzipfel seiner Mutter herum, endlich würde er seinen Vater sehen! Vegeta, der passiv an einem Pfeiler lehnte, hatte so ein merkwürdiges Glimmen in den Augen, wahrscheinlich witterte er schon einen Kampf mit seinem alten Erzfeind, der einfach so vor ihr gestorben war.

„Hey! Heyhey!!" Wir drehten uns um. Ein fröhlich lachender Son-Goku kam auf uns zugerannt, die alte Hexe zischte hinter ihm her. Bulma, ChiChi und Kuririn konnten nicht an sich halten und heulten sofort los, Son-Goten begann zu zittern. Ein merkwürdiges Kribbeln machte sich in mir breit. Son- Goku, der Held! Einfach Wahnsinn.

Son-Goku sah in die Runde. „Hallo ihr Lieben!" Dann bemerkte er seine schniefenden Freunde. „Na na, wer wird denn gleich weinen! Ihr habt mir auch gefehlt." CiChi sprang ihm in die Arme und gab somit Son-Gotens Deckung preis. Trunks schubste seine Freund an. „Wer wird denn so schüchtern sein, du Baby! Das ist dein Vater, Mensch!" Son-Goku drückte seine Frau an sich und horchte plötzlich auf. „Was denn, wie denn?!" ChiChi wischte sich über die Augen und nahm Son-Goten an die Hand. „Son-Goku, darf ich vorstellen: Das ist Son-Goten, dein kleiner Sohn." „Ha...Hallo Papa..." stotterte dieser. „Mannometer!! Der sieht ja aus wie ich früher! Richtiges Mini-Format!" Son-Goku zeigte sich sichtlich erfreut und das taute auch Son- Goten auf.

Bulma neben mir räusperte sich geräuschvoll. „Son-kun..." Sie sprach ihn nicht allzu oft so an, und das ließ mich Schlimmes ahnen. „Das hier... ist Lily. Sie kam durch ein Dimensionstor zu uns." Son-Goku richtete seinen Blick auf mich, aber nicht so unangenehm, wie es die Anderen getan hatten. „Wer's glaubt..." knurrte Vegeta. Ich zuckte zusammen. „Hallo Son-Goku... tut mir wirklich leid... ich bringe alles durcheinander..." „Aber nicht doch! So wird unser Freundeskreis immer größer! Keiner von uns ist nicht in irgendeine unmögliche Geschichte verstrickt, nicht wahr? Mich wundert nur, wie du durch das Tor fallen konntest ohne bei uns oben bemerkt zu werden... wir liegen auch auf einer anderen Dimension!" „Ich hab es doch gleich gesagt! Lügnerin!" schrie Vegeta. „Vegeta, hör auf!" fuhr Piccolo ihn an.

„Ich weiß es nicht," flüsterte ich. „Keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, wie ich Son-Gohan damals um Hilfe gerufen habe oder wie ich mich bei einer Schwerkraft von 250 bewegen konnte. Verdammt nochmal, ich weiß es nicht, und langsam reicht es mir auch! Wenn das nicht augenblicklich aufhört, bin ich wieder weg! Ich war sowieso nur hier, um Son-Goku, den Retter der Welt zu treffen!" „Woher weißt du das?" Der Saiyajin blinzelte. „Ich seh euch jeden Tag im Fernsehen, wie alle auf der Erde meiner Dimension, und ich bin auch die Erklärungen leid, ich..." „Schon ok." Blitzartig hatte Piccolo reagiert. „Das verstehen wir. Oder, Vegeta?" Er starrte ihn böse an. „Ich verstehe den ganzen Rummel nicht und deine Absichten ebenso wenig," war alles was er antwortete. Ich ging keuchend in die Knie. „Siehst du... Bardock hast du auch nicht verstanden." „Was zum...?!" Vegeta begann ernsthaft sauer zu werden. Gerade wollte er zu etwas ansetzten, als sich alle Richtung Kämpferkabinen wandten. „Was ist das für eine Energie?" murmelte Piccolo. Ich richtete mich wieder auf, während Son-Gohan mich stützte. Zwei gestalten kamen heraus, ein kleiner lilafarbener Mann mit einer weißen Zackenfrisur und recht seltsamen Klamotten und ein pinkfarbener, mindestens zwei Meter großer Mann mit runzligem, ernsten Gesicht und ebenso merkwürdiger Kleidung.

„Ich wusste, dass ihr auf das Tunier kommen würdet," sagte er der Kleine. Sofort kippte ich wieder nach hinten und focht mit der Ohnmacht. Ich schluckte ein paar Mal um ihm dann ins Gesicht zu sehen.

„Du. Du bist es, nicht wahr? Du bist derjenige, der nach mir gerufen hat!!"