Letztes Kapitel: Bulma erzählt Vegeta, was mit ihr los ist.





„Schwanger?" Der Prinz sah sie aus großen Augen an. Es war, als habe er erst mal gar nicht begriffen, was sie da gesagt hatte. Immer wieder wechselte sein Blick von ihren Augen zu der Hand auf ihrem Bauch und zurück.

Dann öffnete er den Mund, um etwas zu sagen, aber es kam nichts dabei raus. Er rückte näher an sie ran und legte seine Hand neben ihre auf ihren nur etwas geschwollenen Bauch. „Versteh ich das richtig?" fragte er schließlich. „Ein Kind...? Mein Kind?" Seine Augen waren genauso dunkel wie immer, aber etwas war anders an ihm. Konnte es sein, dass er sich freute?

Leider musste sie ihn enttäuschen. „Ehrlich gesagt... ich weiß es nicht."

„WAS?" keuchte er und nahm seine Hand so schnell weg, als habe er sich verbrannt. „Was soll das heißen?"

Sie erklärte: „Es war, als ich noch mit Yamcha zusammen war... ich habe mit ihm... und dann, als wir zusammenkamen, mit dir... ich weiß nicht, von wem es ist."

Stille.

Vegeta schüttelte seinen Kopf und sagte fassungslos: „Du willst mir erzählen, du hast einfach... du... du... du bist wirklich das dümmste Stück, das mir je untergekommen ist!!! Onna, wie kann man denn so dämlich sein! Was soll ich jetzt deiner Meinung nach tun? Warten? 5 Monate warten bis ich dann weiß, ob das Gör von mir ist?"

„Moment mal, Mister!" Bulma sprang auf und stemmte die Hände in die Hüften. „Erstens mal, du hast in der Nacht auch nicht an Verhütung gedacht, nicht wahr?? Oder bin ich hier die einzige, die dafür zuständig ist? Früher hast du auch...!"

„KLAPPE, Onna!!" Er sprang ebenfalls vom Bett und tigerte wütend im Zimmer auf und ab. „Ich konnte ja nicht wissen, dass... Herrgottnochmal! Wolltest du ein Kind mit diesem Versager, oder was? Ich kann nicht fassen, dass du erst fast eine Familie mit ihm gründest und dann – schwupps – in mein Bett hüpfst und dabei nicht mal daran denkst, dass so was dabei rauskommen kann!"

„Das lass ich mir von dir nicht sagen!" keifte sie. „Außerdem ist es sowieso zu spät und deine dämlichen Vorwürfe bringen uns nicht weiter! Wir müssen eine Lösung finden!"

„WIR?" wiederholte Vegeta von oben herab. „Oh nein, Onna, nicht WIR. Das ist ganz allein dein Problem! Wenn dieser Braten tatsächlich von mir ist, dann werde ich ihn akzeptieren. Aber solange ich nicht weiß, ob da in deinem Bauch nicht der Abkömmling dieses Möchtegern-Kämpfers nistet, spiele ich nicht den werdenden Vater für dich! Das kannst du vergessen!"

„Du.. du unsensibler ARSCH!" schrie Bulma, was Vegeta nur ein müdes Grinsen entlockte. „Was soll ich denn deiner Meinung nach tun, wenn ich in 5 Monaten feststelle, dass es tatsächlich nicht deins ist?"

Er machte eine abfällige Handbewegung. „Na was schon? Es loswerden! Seinem Vater geben, beispielsweise, was weiß ich?! Oder denkst du, ich lasse zu, dass dieser Bastard dann bei uns rumläuft als wäre er UNSER Kind?"

Bulma war entsetzt über seine Kaltblütigkeit. Sie liebte dieses Kind schon jetzt, ganz gleich, von wem es war. Es war ein Teil von ihr und sie könnte es nie, niemals weggeben. Wie konnte Vegeta so etwas sagen? Eben noch war es so liebevoll gewesen und jetzt warf er ihr solche Sachen an den Kopf!

Plötzlich fühlte sie einer Art Beschützerinstinkt dem ungeborenen Kind gegenüber. „Das ist mein Kind, ganz egal was du dazu sagst!", sagte sie todernst. „Wenn du es nicht akzeptieren kannst, dann kann ich DICH nicht akzeptieren!"

„Was soll das heißen? Du willst diesen ungeborenen Bastard mir vorziehen?"

Das war zu viel. Bulma verpasste Vegeta eine Ohrfeige – schon zum zweiten Mal.

Er hatte es wahrscheinlich nicht mal gespürt sondern schaute sie nur aus kalten Augen an. Als er sprach, war er ganz ruhig: „Fein. Du hast dich sehr deutlich ausgedrückt. Aber ich werde mich nicht 5 Monate lang mit dir darüber streiten. Das bringt nichts."

Plötzlich wurde ihr bang ums Herz. Sie spürte, dass das nichts Gutes bedeuten konnte. Vegeta hatte etwas vor. „Was heißt das?" fragte sie zögernd.

„Ich werde gehen.", sagte er. „Um zu trainieren. Solange du nicht weißt, was du da in dir trägst, bleibe ich irgendwo auf der Erde und trainiere, allein. Das ist das Beste. Denn ich kann nicht so tun als wäre nichts. Das ist vielleicht nicht mein Kind. Damit kann ich nicht fertig werden."

Als sie das hörte, wurde Bulma furchtbar traurig. Sie liebte Vegeta so sehr und noch vor ein paar Minuten hätte sie nicht gedacht, dass er so grausam hätte sein können. Und so herzlos. Er wollte sie alleine lassen. Obwohl es nicht nur ihre Schuld war. Es tat furchtbar weh. Am liebsten hätte sie geweint. Aber sie wollte nicht traurig sein. Sie wollte wütend sein. Ihn hassen. Ihm auch weh tun. In einem unbedachten Moment sagte sie: „Du hast recht. Aber wenn du gehst, brauchst du nicht mehr wiederzukommen."

Das hatte er sichtlich nicht erwartet. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, aber sie merkte doch, dass es ihn getroffen hatte. Und wie gut es sich anfühlte! Er hatte sie verletzt, also verletzte sie ihn. Vegeta nickte schließlich und sagte heiser: „Ich werde gehen."

Bulma antwortete: „Je eher du gehst, desto besser." Aber was sie eigentlich meinte, war: Je eher du gehst, desto leichter wird es für mich.

Keine fünf Minuten später hatte Vegeta seine wenigen Habseligkeiten gepackt. Mit der Tasche stand er in der Tür und sah sie noch mal an. Vielleicht wartete er auf ein Wort von ihr, aber sie konnte nicht. Der Schmerz war zu frisch. Er wollte schon gehen, aber als er aus der Tür war, drehte er sich noch mal um und sagte: „Pass auf dich auf, Bulma." Es sollten die letzten Worte sein, die er für eine lange Zeit zu ihr sagen würde.

Als er fort war, fiel Bulma auf die Knie und begann, hemmungslos zu weinen. Was war aus der großen Liebe geworden? Jetzt hatte sie ihn ein zweites Mal weggeschickt. Es war eine Katastrophe.





Nächstes Kapitel: Als ob es nicht schlimm genug wäre, dass Vegeta weg ist! Jetzt verabschiedet sich auch noch Son Goku??