3. Chapter

Der letzte Schlag der Schulglocke ertönte und erlöste die Schüler für diesen Tag. Kae ließ sich von Minazuki und Miyako das Schulgelände zeigen. Marron und Chiaki hingegen saßen im Klassenzimmer und holten unter den strengen Augen ihres Senseis Geschichte nach und mussten obendrein ein Referat vorbereiten. Immer wieder sah Marron gespannt zu Chiaki hinüber, der sich aber dadurch nicht stören ließ und deshalb eifrig in seinem Geschichtsbuch blätterte. Hin und wieder sah er allerdings geradezu nervös auf die Uhr. Punkt halb drei flog die Tür auf und ein riesiger Blumenstrauß wurde herein getragen. "Was zum...??" Frau Palkeramao sah auf. Ärgerlich forderte sie den Blumenstraußträger auf, sich zu zeigen. Der Bote senkte den Strauß. "Herr Nagoya lässt ausrichten, dass er sich in einer halben Stunde mit ihnen im Park treffen will." "Oh, wirklich???" Fr. Palkeramao wirkte entzückt. Sie nahm die Blumen entgegen und stürmte aus dem Klassenzimmer. Zu Chiaki und Marron sagte sie aber noch, dass sie noch dableiben müssten. Auch der Bote verließ unschlüssig das Klassenzimmer. "Aaah die wären wir los." Chiaki ließ sich nach hinten fallen. "Und was ist mit dem Referat??" "Spielverderberin..." "Ey, das war gemein..." "War doch nur ein Witz. Für was gibt´s gute Homepages??" "Und wo willst du bitte einen PC herbekommen??" Wissend klopfte Chiaki auf seine Schultasche. "Sag bloß nicht, du hast...!!" "Doch hab ich..." Chiaki öffnete seine Tasche und zog einen Laptop heraus. "Ich hab alles gestern schon heruntergeladen, wir müssen alles nur noch etwas abändern und zusammenfassen."

"Chiaki, du bist genial. Ich könnte dich küssen!!" Marron fiel ihm um den Hals. "Dann tu´s doch." "Was??" Marron hatte ihren erfreuten Ausruf schon wieder vergessen. "Mich küssen." "Ääh..." Plötzlich bekam Marron Panik. * Verdammt, was mach ich jetzt?? * Chiaki grinste, kein bisschen verlegen. Innerlich aber schlug ihm das Herz bis zum Hals. "Also, was ist???" "Ähm... also...äh..." Marron bekam einen künstlichen Lachanfall. "Du bist eine schlechte Schauspielerin Marron. Bist du etwa verlegen???" "Ich...?? Ich doch nicht!!" Marron sah ihm fest in die Augen. "Oder kann es sein, dass du noch keinen geküsst hast?" Chiaki zwinkerte. "So könnte man´s nicht direkt sagen..." "Also doch." "Nein...nein.. du verstehst mich falsch... ganz falsch..." "Dann verschieben wir das mit dem Kuss auf später und machen uns an unser Referat." Chiaki schaltete seinen Laptop an. "Du schreibst. Ich kann so was nicht." Marron schüttelte den Kopf und ließ sich auf Chiaki´s Stuhl nieder, welchen Chiaki bereitwillig ihr überließ. Er setzte sich hinter sie, um auch in den Bildschirm sehen zu können. Wobei er (natürlich) etwas näher an Marron heranrutschte, als nötig gewesen wäre. Marron fühlte seine Atem in ihrem Nacken und verschrieb sich zig-mal. Fehler, die ihr sonst nicht so schnell passierten wiederholten sich ständig, weil sie den Sturm, den Chiaki´s Atem in ihrem Bauch entfesselt hatte nicht bändigen konnte. Allmählich gewöhnte sie sich jedoch an die warme Brise und schaffte es, das Referat, dass sie gemeinsam ausarbeiteten fehlerfrei abzutippen. Als sie abgespeichert hatte, drehte sie sich glücklich zu Chiaki um. "Geschafft." Sie strahlte ihn an. "War doch nicht viel, oder?" "Nein." Marron grinste. Und Chiaki grinste zurück. "Was ist jetzt?" "??" Marron runzelte die Stirn. "Du weißt schon. Hattest du vorhin nicht so was wie `Chiaki ich könnte dich küssen` gerufen?" * Scheiße. Und ich dachte, er hätte es vergessen * Marron drehte sich wieder zum Bildschirm um. "Ich,...ich...Chiaki..." Chiaki hatte sie von hinten umarmt und hauchte ihr kleine Küsse auf den Hals. "Chiaki..." "Was ist, Marron?" Chiaki widmete sich auch weiterhin ihrem Hals und wanderte immer weiter hinauf. "Wir...ich..." Marron´s Gesicht wechselte von käseweiß zu tomatenrot. Sie konnte nicht erfassen, was Chiaki mit ihr machte. Auf der einen Seite wollte sie, dass Chiaki auch weiterhin ihre Haut küsste. Aber andererseits fürchtete sie sich vor dem, was passieren könnte. "Chiaki..." Sie seufzte und lehnte sich Chiakis Armen entgegen und legte ihre Arme um die seinen, die immer noch ihre Taille umschlangen. "Chiaki..." Der Sturm in ihrem Bauch hatte gesiegt. Sie wehrte sich nicht, als Chiaki die Schleife ihrer Schuluniform löste und sich ihren Schultern widmete. Marron strich über Chiaki´s Hände und über seiner Arme, bis sie schließlich in seine Haaren rumwuschelte. Sie seufzte erneut vor dem glücklichen Gefühl, dass sich in ihr breit machte, wenn Chiaki einen neuen Teil ihrer bislang unberührten Haut mit seinen Lippen liebkoste.

TWWWWWWIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEET " Was zum Kuckuck treibt ihr hier???!!!!!" Marron und Chiaki fuhren erschrocken auseinander. "Tja äh, wissen sie...ähm..." händeringend suchte Chiaki nach einer passenden Ausrede. Marron war erst mal unfähig etwas zu sagen, weil sie entweder das gerade erlebte verarbeitete oder ihr brummte der Schädel von diesem Pfiff derart, dass sie gar nicht klar denken konnte. "Naja, ihr könnt gehen." Frau Palkeramao zeigte sich heute ausgesprochen milde und entließ sie. Schnell verschwanden Geschichtsbücher etc. in ihren Schultaschen und Chiaki und Marron schlenderten nach Hause. Lange Zeit schwiegen sie sich einfach nur an. Jeder erwartete, dass der andere als erstes etwas sagte. "Du...Chiaki..." Marron brach als erste das Schweigen. "Warum hast du das gemacht." "Was??" Aber die Frage beantwortete Chiaki sich selbst, als sich sein Blick mit Marrons kreuzte. "Naja... weißt du...du bist so vor mir gesessen...und da konnte ich gar nicht anders..." "Sag mal, bist du nur darauf aus mich in´s Bett zu kriegen???" Marrons Augen füllten sich mit Tränen. "Nein, um Himmels willen, nein..." "Also, warum dann??" Inzwischen standen sie beide vor ihren Wohnungstüren. Marron´s Blick bohrte sich förmlich in Chiaki´s Augen. Aber dieser erwiderte nichts. Chiaki versuchte zwar etwas zu sagen, aber ein riesiger Kloß versperrten seinen Worten den Weg. Eine Tränen bahnte sich Marrons Wange hinab und tropfte auf ihre zu Fäusten geballten Hände. Wortlos verschwand sie in ihrer Wohnung. "VERDAMMT!!!!" Chiaki schlug mit der Faust gegen die Wand. Er betrat seine Wohnung und zog die Tür hinter sich zu. Zum Glück war Access nicht da. * Verdammt Marron, kannst du dir das nicht denken? * Chiaki ließ sich auf seinem Bett nieder und stützte sein Gesicht auf die Hände. "Verdammt... Marron..." flüsterte er. Auf dem Teppichboden wurden kleine, dunkle Flecke sichtbar.