Chapter 8:
"Verdammte Jeanne!" Wütend stieß Miyako mit dem Fuß gegen einen Tisch, der in der Nähe stand. Die Vase darauf geriet ins Wanken und wurde gerade noch von Yamato aufgefangen, bevor sie krachend und scheppernd auf dem Boden zerschellt wäre. Jeanne hatte sie wieder mal überlistet "Beruhige dich, Miyako", Yamato versuchte Miyako davon abzuhalten, ihren Fuß gegen die Kommode sausen zu lassen. Ohne Erfolg. "Aaaaaaaaaauuuuuuuuuuuaaaaaaaaaaaaa!!!!!!!" Miyako setzte sich auf den Hosenboden und hielt ihren Fuß. "Yamato! Steh nicht so faul rum, sondern bring mir was zum kühlen!" "Ja Miyako." Yamato verschwand und kam kurz darauf mit einem Waschlappen wieder zurück. Er legte ihn auf Miykaos Fuß. "Auuuuuaaaa! Du Volltrottel! Verschwinde!!!" Yamato sah sie flehend an und zog dann wie ein getretener Hund ab. * Ich hätte nicht so reagieren sollen. Er hat es doch nur gut gemeint... Verdammt! Immer mach ich alles falsch. * Zornig sauste ihre Hand auf den Fußboden. * Scheiße...* Sie unterdrückte den Schmerz und versuchte auf zu stehen. Was sich als mehr als schwierig erwies. Ihr gestauchter Knöchel versagte den Dienst und Miyako landete erneut unsanft auf dem Boden. "Das sieht nicht gut aus. Gar nicht gut..." murmelte sie leise. In ihrem Fußgelenk machte sich ein pochender Schmerz breit. Umständlich zog sie sich den Schuh aus. Dann biss sie die Zähne zusammen und streifte sich auch noch die Socke ab. Ihr Knöchel war rot und geschwollen. Zu dem tat er höllisch weh. Miyako unterdrückte einen Fluch, als sie ihn vorsichtig abtastete. Aber sie konnte nicht feststellen, ob ihr Fuß nur gestaucht oder gebrochen war. Mühsam zog sie sich am Tisch empor. * Ok, ich muss es nur nach draußen schaffen, dann bin ich gerettet. * Sie versuchte den Schmerz in ihrem Fuß zu unterdrücken und trat auf. Mit einem leisen Schrei sank sie zusammen. Der Schmerz raubte ihr fast den Atem. "Nicht bewegen Miyako...", redete Yamato leise auf sie ein. * Wo kommt Yamato auf einmal her? * Miyako öffnete die Augen, die sie zuerst vor Schmerz zu gekniffen hatte. Sie fand sich in Yamatos Armen wieder, der anscheinend stärker war, als sie es je von ihm geglaubt hätte. "Yamato! Lass mich sofort runter!" "Nein, das werde ich ganz sicher nicht." Miyako sah ihn verwundert an. Es war das erste Mal, dass er ihr widersprach. * Auch gut * Plötzlich überkam Miyako eine Welle der Geborgenheit und sie schloss zufrieden die Augen. Und mit der Geborgenheit kam schließlich auch die Müdigkeit und Miyako ließ sich entspannt in Yamatos Arme hineinsinken und schlief ein...
Zur selben Zeit im Orleans: Chiaki saß wie betäubt auf seinem Sofa. Seine Lippen bluteten und das Blut vermischte sich mit den Tränen, die wie Sturzbäche seine Wangen hinunterliefen und auf seiner Haut wie Feuer brannten. * Verdammt. Liebt sie ihn???? Was hab ich nur falsch gemacht??? Ich wollte sie doch nur beschützen... * Chiaki ließ sich zur Seite fallen. Er lag da und starrte die Decke an. Nur die nicht versiegen wollenden Tränen und das leise Heben und Senken seiner Brust machten kenntlich, dass er noch lebte. Alles war mit einem Schlag so sinnlos geworden. Sein ganzes Leben. Seine Zukunft. Alles so sinnlos ohne sie. Chiaki kam sich unendlich nutzlos vor. Warum lebte er eigentlich? Vorher hatte er doch nur für sie gelebt. Für das Mädchen, das kurz vorher einem anderen einen Kuss geschenkt hatte, den eigentlich er hätte haben wollen. Er wollte von ihr geküsst werden. Er wollte der sein, mit dem sie Arm in Arm durch die Stadt schlenderte. Er wollte neben ihr sein. Doch an seiner Stelle stand ein anderer. An seiner Stelle stand Kae. Eer biss sich schon wieder auf seine Lippe, wie er dass immer machte, wenn er sich keinen Ausweg mehr sah. * Was will sie bloß von ihm??? Was hat er so besonderes an sich? Was kann er, was ich nicht kann????? * Fragen, die in seinem Kopf umherschwirrten. Fragen, die unbeantwortet blieben. "Was mach ich nur??" flüsterte er leise. Inzwischen ging die Sonne unter und ihr letztes Licht färbte die Stadt rot. * Warum lebe ich eigentlich noch? * Chiaki drehte sich auf die Seite. Doch die Lehne des Sofas gab ihm keine Antwort. Langsam versiegten seine Tränen, die den ganzen Tag seine Wangen hinunter geronnen waren und die seine Haut und seine Augen rötlich gefärbt und anschwellen lassen hatten. Er wischte sich die letzten Spuren des salzigen Wassers ab. Die Haut unter seinen Finger brannte, als hätte jemand heiße Kohlen darauf gelegt. Der metallische Geschmack von Blut in seinem Mund ließ nach. Chiaki schlurfte ins sein Badezimmer und schaltete die Dusche an. Während er darauf wartete, dass das Wasser warm wurde und er sich auszog, fiel sein Blick in den Spiegel. * Oh Gott, ich schau ja scheußlich aus. * Seine Haare waren zerrauft und sein Gesicht ein einziges Geschwulst. Fast jede Stelle war gerötet und sein Kinn war rot von seiner blutenden Unterlippe aus der immer noch Blut rann. Langsam aber versiegte dieses. Chiaki öffnete den Klodeckel und spuckte aus. Sein Speichel rann die Kloschüssel hinab und hinterließ eine Spur, die sich blassrot vom Untergrund abhob. Plötzlich stieg ein Gefühl von Übelkeit in ihm auf und er erbrach sich würgend. Seine Finger krampften sich um den Rand des Klositzes. Endlich als es aufgehört hatte, tastete Chiaki´s Hand nach Klopapier und er wischte sich angewidert den Mund ab. Sein Hals brannte bei jedem Atemzug. * Es ist so scheißegal, was passiert... Warum bin ich eigentlich noch da? * Dann brach er seine Gedankengänge ab, zog sich das letzte Kleidungsstück vom Leib und verschwand unter der Dusche...
Grübelnd saß Marron auf ihrem Sofa und starrte in den Fernseher, in dem die Nachrichten liefen. * Stimmt das, was Kae gesagt hat? Das ich meinen Beschützer liebe und meine Liebe erwidert wird?? Wer war mein Beschützer eigentlich??? Chiaki war es sicher nicht, er ist ein Diener des Teufels... er ist ein Diener des Teufels... ein Diener des Teufels... * Sie versuchte sich das einzureden und somit gegen das Bild anzukämpfen, das immer wieder den verschmitzt grinsenden Chiaki zeigte, wenn sie die Augen schloss. So eben hat uns die Meldung erreicht, das die Diebin Jeanne d´Arc wieder zugeschlagen hat. Diesmal handelte es sich um ein wertvolles Gemälde, das aus der Galerie gestohlen wurde, aus der Jeanne d´Arc schon einmal einen Kunstgegenstand entwendet hat. Die Soko Jeanne, die extra für die Aufklärung der Diebstähle zusammengestellt wurde, tappt weiterhin im Dunkeln. Nun zum Wetter... * Was??? Aber ich war doch die ganze Zeit hier. Wie ist das möglich??? Eine zweite Jeanne d´Arc... Was hat sie vor? Will sie mich herausfordern??? Wenn sie Streit sucht, dann kann sie den haben... * Marron ballte die Fäuste. * Seltsam, dabei denke ich doch sonst nicht gleich an Streit...* Marron betrachtete verwundert ihre Hände, die sich nur langsam wieder entkrampften. * Was ist nur los mit mir? Komisch... * Marron sah auf. Vor ihrem Balkonfenster bewegte sich etwas. Marron kniff die Augen zusammen. Tatsächlich... jemand stand auf ihrem Balkon. Die Shillouette einer Frau zeichnete sich gegen den Vollmond ab, der gerade in ihr Zimmer schien. Marron rannte auf die Balkontür zu riss sie auf und... starrte in die Nacht. Da war niemand. Nur die nächtliche Stadt und der Abendhimmel. Sonst niemand. * Ich leide unter Wahnvorstellungen... * Marron zog die Tür hinter sich zu und schlurfte in ihr Schlafzimmer. Irgendwie war sie total müde. Doch als sie dem Fenster den Rücken kehrte, war der Schatten wieder da. Er verweilte dort einige Minuten. Dann sprang er von Dach zu Dach weg und verschwand in der Dunkelheit.
Kae stand im Park, nicht weit entfernt vom Orleans und blickte sorgenvoll den Vollmond an. * Wenn das mal gut geht. Hoffentlich finden die zwei zusammen. Wenn sie die letzte Liebe aus ihrem Herzen verliert, dann... Was zum... * Er starrte dem Schatten nach, der gerade durch die volle Mondscheibe gesprungen war. * Wer war das? * Erstaunt sah Kae sich um. Doch er konnte niemanden entdecken. Da sprang auch er in die Höhe und folgte dem Schatten durch die Nacht. Der Schatten führte ihn fast ans andere Ende der Stadt. Dort verschwand er in einem Park zwischen den Bäumen. Sanft kam Kae auf dem weichen Gras auf, das leise raschelte. Plötzlich hörte er ein plätschern. Kae rannte dem Geräusch entgegen und fand sich vor einem kleinen See wieder. Das Mondlicht spiegelte sich im dunklen Wasser und brach sich in den Wellen, die sanft gegen das Ufer schwappten. * Dieser Schatten ist in den See getaucht. Merkwürdig. Was sucht er in einem See?? Noch dazu wo das Wasser sicher eiskalt ist. * Er besah sich das Wasser näher und wollte gerade mit der Hand prüfen, wie kalt das Wasser nun wirklich war, als plötzlich ein Mädchen aus dem Wasser aufstieß und nach Luft schnappte. Erschrocken sprang Kae zurück und fiel unsanft ins Gras. * Was um Himmels Willen... * Doch Kae konnte seine Gedanken nicht weiterführen, denn der Anblick des Mädchens fesselte seine Augen und er spürte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. Das lange weiße Kleid das sie trug ließ ihren Körper durchschimmern und es klebte nass an ihr. Die Tatsache, dass sie nur einen Slip trug, machte die Sache nicht gerade leichter. Ihre kurzen Haare hingen ihr ins Gesicht. Mit einer Handbewegung strich sie diese aus ihrem Gesicht, welches wie aus Porzellan gemacht zu sein schien. Ihre leuchtend blauen Augen unterstrichen den Kontrast zu ihren roten Lippen und ihrem dunklem roten Haar. Sie sah ihn kurz fragend an, dann stieg sie aus dem See, ging an Kae vorbei und verschwand zwischen den Bäumen. Erst als sie außer Sicht war, löste sich Kae aus seiner Erstarrung und stürzte ihr nach. Doch er fand sie nicht. Er suchte die ganze Nacht nach ihr. Doch er fand sie nicht.
Access flog durch den Park. Er setzte sich auf einen Ast und hielt Ausschau nach Dämonen. Doch in letzter Zeit schienen es weniger geworden zu sein. * Entweder hat er nun genug Energie, oder er hat es aufgegeben. Was ich bezweifle... * Access hing weiterhin seinen Gedanken nach, als plötzlich ein Mädchen unter dem Baum vorüber ging. Ihr bodenlanges, weißes Kleid war klatschnass und klebte an ihrem Körper. Access fielen fast die Augen aus dem Kopf, weil sie fast nichts unter ihrem Kleid anhatte, welches großzügig heimliche Blicke auf ihren Busen gewährte. Eigentlich hätte sie ohne Kleid rumlaufen können. Das Mädchen kicherte. "Spanner." * Was?? Hat sie mich gesehen??? Wie ist das möglich?? * "Bleib nur oben auf deinem Baum. Ich sehe dich nicht, aber dennoch kann ich dich hören und deine Anwesenheit fühlen. Du hast Angst, hab ich recht?? Und dein Herz ist schwer. Gegen die Geliebte kämpfen zu müssen, ist nicht leicht, oder? Vor allem, wenn sie einen andern liebt, der größer und viel stärker ist als man selbst, nicht wahr?" * Wer ist das?? Woher weiß sie, was ich fühle? * Als er das nächste Mal nach unten sah, war das Mädchen verschwunden, aber dafür erschien Kae auf der Bildfläche. * Was macht dieser, dieser...HGG hier?? Ich sollte ihn,... Ich könnte ihn..." Access ballte seine Hände und schwang sie drohend über seinem Kopf. Dabei traf er aber ungeschickter Weise sich selbst. Benebelt von der Wucht des Schlages taumelte er auf dem Ast ein paar Schritte zurück und sank benommen am Baumstamm zusammen.
"Verdammte Jeanne!" Wütend stieß Miyako mit dem Fuß gegen einen Tisch, der in der Nähe stand. Die Vase darauf geriet ins Wanken und wurde gerade noch von Yamato aufgefangen, bevor sie krachend und scheppernd auf dem Boden zerschellt wäre. Jeanne hatte sie wieder mal überlistet "Beruhige dich, Miyako", Yamato versuchte Miyako davon abzuhalten, ihren Fuß gegen die Kommode sausen zu lassen. Ohne Erfolg. "Aaaaaaaaaauuuuuuuuuuuaaaaaaaaaaaaa!!!!!!!" Miyako setzte sich auf den Hosenboden und hielt ihren Fuß. "Yamato! Steh nicht so faul rum, sondern bring mir was zum kühlen!" "Ja Miyako." Yamato verschwand und kam kurz darauf mit einem Waschlappen wieder zurück. Er legte ihn auf Miykaos Fuß. "Auuuuuaaaa! Du Volltrottel! Verschwinde!!!" Yamato sah sie flehend an und zog dann wie ein getretener Hund ab. * Ich hätte nicht so reagieren sollen. Er hat es doch nur gut gemeint... Verdammt! Immer mach ich alles falsch. * Zornig sauste ihre Hand auf den Fußboden. * Scheiße...* Sie unterdrückte den Schmerz und versuchte auf zu stehen. Was sich als mehr als schwierig erwies. Ihr gestauchter Knöchel versagte den Dienst und Miyako landete erneut unsanft auf dem Boden. "Das sieht nicht gut aus. Gar nicht gut..." murmelte sie leise. In ihrem Fußgelenk machte sich ein pochender Schmerz breit. Umständlich zog sie sich den Schuh aus. Dann biss sie die Zähne zusammen und streifte sich auch noch die Socke ab. Ihr Knöchel war rot und geschwollen. Zu dem tat er höllisch weh. Miyako unterdrückte einen Fluch, als sie ihn vorsichtig abtastete. Aber sie konnte nicht feststellen, ob ihr Fuß nur gestaucht oder gebrochen war. Mühsam zog sie sich am Tisch empor. * Ok, ich muss es nur nach draußen schaffen, dann bin ich gerettet. * Sie versuchte den Schmerz in ihrem Fuß zu unterdrücken und trat auf. Mit einem leisen Schrei sank sie zusammen. Der Schmerz raubte ihr fast den Atem. "Nicht bewegen Miyako...", redete Yamato leise auf sie ein. * Wo kommt Yamato auf einmal her? * Miyako öffnete die Augen, die sie zuerst vor Schmerz zu gekniffen hatte. Sie fand sich in Yamatos Armen wieder, der anscheinend stärker war, als sie es je von ihm geglaubt hätte. "Yamato! Lass mich sofort runter!" "Nein, das werde ich ganz sicher nicht." Miyako sah ihn verwundert an. Es war das erste Mal, dass er ihr widersprach. * Auch gut * Plötzlich überkam Miyako eine Welle der Geborgenheit und sie schloss zufrieden die Augen. Und mit der Geborgenheit kam schließlich auch die Müdigkeit und Miyako ließ sich entspannt in Yamatos Arme hineinsinken und schlief ein...
Zur selben Zeit im Orleans: Chiaki saß wie betäubt auf seinem Sofa. Seine Lippen bluteten und das Blut vermischte sich mit den Tränen, die wie Sturzbäche seine Wangen hinunterliefen und auf seiner Haut wie Feuer brannten. * Verdammt. Liebt sie ihn???? Was hab ich nur falsch gemacht??? Ich wollte sie doch nur beschützen... * Chiaki ließ sich zur Seite fallen. Er lag da und starrte die Decke an. Nur die nicht versiegen wollenden Tränen und das leise Heben und Senken seiner Brust machten kenntlich, dass er noch lebte. Alles war mit einem Schlag so sinnlos geworden. Sein ganzes Leben. Seine Zukunft. Alles so sinnlos ohne sie. Chiaki kam sich unendlich nutzlos vor. Warum lebte er eigentlich? Vorher hatte er doch nur für sie gelebt. Für das Mädchen, das kurz vorher einem anderen einen Kuss geschenkt hatte, den eigentlich er hätte haben wollen. Er wollte von ihr geküsst werden. Er wollte der sein, mit dem sie Arm in Arm durch die Stadt schlenderte. Er wollte neben ihr sein. Doch an seiner Stelle stand ein anderer. An seiner Stelle stand Kae. Eer biss sich schon wieder auf seine Lippe, wie er dass immer machte, wenn er sich keinen Ausweg mehr sah. * Was will sie bloß von ihm??? Was hat er so besonderes an sich? Was kann er, was ich nicht kann????? * Fragen, die in seinem Kopf umherschwirrten. Fragen, die unbeantwortet blieben. "Was mach ich nur??" flüsterte er leise. Inzwischen ging die Sonne unter und ihr letztes Licht färbte die Stadt rot. * Warum lebe ich eigentlich noch? * Chiaki drehte sich auf die Seite. Doch die Lehne des Sofas gab ihm keine Antwort. Langsam versiegten seine Tränen, die den ganzen Tag seine Wangen hinunter geronnen waren und die seine Haut und seine Augen rötlich gefärbt und anschwellen lassen hatten. Er wischte sich die letzten Spuren des salzigen Wassers ab. Die Haut unter seinen Finger brannte, als hätte jemand heiße Kohlen darauf gelegt. Der metallische Geschmack von Blut in seinem Mund ließ nach. Chiaki schlurfte ins sein Badezimmer und schaltete die Dusche an. Während er darauf wartete, dass das Wasser warm wurde und er sich auszog, fiel sein Blick in den Spiegel. * Oh Gott, ich schau ja scheußlich aus. * Seine Haare waren zerrauft und sein Gesicht ein einziges Geschwulst. Fast jede Stelle war gerötet und sein Kinn war rot von seiner blutenden Unterlippe aus der immer noch Blut rann. Langsam aber versiegte dieses. Chiaki öffnete den Klodeckel und spuckte aus. Sein Speichel rann die Kloschüssel hinab und hinterließ eine Spur, die sich blassrot vom Untergrund abhob. Plötzlich stieg ein Gefühl von Übelkeit in ihm auf und er erbrach sich würgend. Seine Finger krampften sich um den Rand des Klositzes. Endlich als es aufgehört hatte, tastete Chiaki´s Hand nach Klopapier und er wischte sich angewidert den Mund ab. Sein Hals brannte bei jedem Atemzug. * Es ist so scheißegal, was passiert... Warum bin ich eigentlich noch da? * Dann brach er seine Gedankengänge ab, zog sich das letzte Kleidungsstück vom Leib und verschwand unter der Dusche...
Grübelnd saß Marron auf ihrem Sofa und starrte in den Fernseher, in dem die Nachrichten liefen. * Stimmt das, was Kae gesagt hat? Das ich meinen Beschützer liebe und meine Liebe erwidert wird?? Wer war mein Beschützer eigentlich??? Chiaki war es sicher nicht, er ist ein Diener des Teufels... er ist ein Diener des Teufels... ein Diener des Teufels... * Sie versuchte sich das einzureden und somit gegen das Bild anzukämpfen, das immer wieder den verschmitzt grinsenden Chiaki zeigte, wenn sie die Augen schloss. So eben hat uns die Meldung erreicht, das die Diebin Jeanne d´Arc wieder zugeschlagen hat. Diesmal handelte es sich um ein wertvolles Gemälde, das aus der Galerie gestohlen wurde, aus der Jeanne d´Arc schon einmal einen Kunstgegenstand entwendet hat. Die Soko Jeanne, die extra für die Aufklärung der Diebstähle zusammengestellt wurde, tappt weiterhin im Dunkeln. Nun zum Wetter... * Was??? Aber ich war doch die ganze Zeit hier. Wie ist das möglich??? Eine zweite Jeanne d´Arc... Was hat sie vor? Will sie mich herausfordern??? Wenn sie Streit sucht, dann kann sie den haben... * Marron ballte die Fäuste. * Seltsam, dabei denke ich doch sonst nicht gleich an Streit...* Marron betrachtete verwundert ihre Hände, die sich nur langsam wieder entkrampften. * Was ist nur los mit mir? Komisch... * Marron sah auf. Vor ihrem Balkonfenster bewegte sich etwas. Marron kniff die Augen zusammen. Tatsächlich... jemand stand auf ihrem Balkon. Die Shillouette einer Frau zeichnete sich gegen den Vollmond ab, der gerade in ihr Zimmer schien. Marron rannte auf die Balkontür zu riss sie auf und... starrte in die Nacht. Da war niemand. Nur die nächtliche Stadt und der Abendhimmel. Sonst niemand. * Ich leide unter Wahnvorstellungen... * Marron zog die Tür hinter sich zu und schlurfte in ihr Schlafzimmer. Irgendwie war sie total müde. Doch als sie dem Fenster den Rücken kehrte, war der Schatten wieder da. Er verweilte dort einige Minuten. Dann sprang er von Dach zu Dach weg und verschwand in der Dunkelheit.
Kae stand im Park, nicht weit entfernt vom Orleans und blickte sorgenvoll den Vollmond an. * Wenn das mal gut geht. Hoffentlich finden die zwei zusammen. Wenn sie die letzte Liebe aus ihrem Herzen verliert, dann... Was zum... * Er starrte dem Schatten nach, der gerade durch die volle Mondscheibe gesprungen war. * Wer war das? * Erstaunt sah Kae sich um. Doch er konnte niemanden entdecken. Da sprang auch er in die Höhe und folgte dem Schatten durch die Nacht. Der Schatten führte ihn fast ans andere Ende der Stadt. Dort verschwand er in einem Park zwischen den Bäumen. Sanft kam Kae auf dem weichen Gras auf, das leise raschelte. Plötzlich hörte er ein plätschern. Kae rannte dem Geräusch entgegen und fand sich vor einem kleinen See wieder. Das Mondlicht spiegelte sich im dunklen Wasser und brach sich in den Wellen, die sanft gegen das Ufer schwappten. * Dieser Schatten ist in den See getaucht. Merkwürdig. Was sucht er in einem See?? Noch dazu wo das Wasser sicher eiskalt ist. * Er besah sich das Wasser näher und wollte gerade mit der Hand prüfen, wie kalt das Wasser nun wirklich war, als plötzlich ein Mädchen aus dem Wasser aufstieß und nach Luft schnappte. Erschrocken sprang Kae zurück und fiel unsanft ins Gras. * Was um Himmels Willen... * Doch Kae konnte seine Gedanken nicht weiterführen, denn der Anblick des Mädchens fesselte seine Augen und er spürte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. Das lange weiße Kleid das sie trug ließ ihren Körper durchschimmern und es klebte nass an ihr. Die Tatsache, dass sie nur einen Slip trug, machte die Sache nicht gerade leichter. Ihre kurzen Haare hingen ihr ins Gesicht. Mit einer Handbewegung strich sie diese aus ihrem Gesicht, welches wie aus Porzellan gemacht zu sein schien. Ihre leuchtend blauen Augen unterstrichen den Kontrast zu ihren roten Lippen und ihrem dunklem roten Haar. Sie sah ihn kurz fragend an, dann stieg sie aus dem See, ging an Kae vorbei und verschwand zwischen den Bäumen. Erst als sie außer Sicht war, löste sich Kae aus seiner Erstarrung und stürzte ihr nach. Doch er fand sie nicht. Er suchte die ganze Nacht nach ihr. Doch er fand sie nicht.
Access flog durch den Park. Er setzte sich auf einen Ast und hielt Ausschau nach Dämonen. Doch in letzter Zeit schienen es weniger geworden zu sein. * Entweder hat er nun genug Energie, oder er hat es aufgegeben. Was ich bezweifle... * Access hing weiterhin seinen Gedanken nach, als plötzlich ein Mädchen unter dem Baum vorüber ging. Ihr bodenlanges, weißes Kleid war klatschnass und klebte an ihrem Körper. Access fielen fast die Augen aus dem Kopf, weil sie fast nichts unter ihrem Kleid anhatte, welches großzügig heimliche Blicke auf ihren Busen gewährte. Eigentlich hätte sie ohne Kleid rumlaufen können. Das Mädchen kicherte. "Spanner." * Was?? Hat sie mich gesehen??? Wie ist das möglich?? * "Bleib nur oben auf deinem Baum. Ich sehe dich nicht, aber dennoch kann ich dich hören und deine Anwesenheit fühlen. Du hast Angst, hab ich recht?? Und dein Herz ist schwer. Gegen die Geliebte kämpfen zu müssen, ist nicht leicht, oder? Vor allem, wenn sie einen andern liebt, der größer und viel stärker ist als man selbst, nicht wahr?" * Wer ist das?? Woher weiß sie, was ich fühle? * Als er das nächste Mal nach unten sah, war das Mädchen verschwunden, aber dafür erschien Kae auf der Bildfläche. * Was macht dieser, dieser...HGG hier?? Ich sollte ihn,... Ich könnte ihn..." Access ballte seine Hände und schwang sie drohend über seinem Kopf. Dabei traf er aber ungeschickter Weise sich selbst. Benebelt von der Wucht des Schlages taumelte er auf dem Ast ein paar Schritte zurück und sank benommen am Baumstamm zusammen.
