Chapter 19:
Kurz vor neun saßen Jeanne und Sindbad auf den Bäumen im Park. In ihrem Blickfeld lag der kleine See in dem sich das silberne Licht des Vollmondes schimmernd brach. Ab und zu wurde er von vorübergehenden Wolken verdeckt und der Park verschwand in der Nacht. Wie geplant betrat Kae den Park und ging um den See herum. Das göttliche Licht hüllte ihn ein und er verwandelte sich in einen Engel. Jeanne hielt gebannt den Atem an. Dieser Moment war so wunderschön, dass sie nicht mehr zu atmen vermochte. Vermutlich war sie eine der wenigen die in ihrem Leben einen Engel, mit dem vollsten Bewusstsein, dass es einer war, sah. Und das machte Kae noch schöner. Seine edlen Züge erstrahlten in einem geheimnisvollem Licht und sein Haar schien aus flüssigem Silber zu sein. Sie konnte Lia verstehen, die sich unsterblich in ihn verliebt hatte. Der Anblick Kaes war einfach überwältigend. Jedes Mädchen musste sich einen solchen Freund wünschen. Aber Jeanne dachte das, ohne etwas anderes als Freundschaft und Bewunderung für den Engel zu empfinden. Die tiefe Liebe in ihrem Herzen gehörte dem, der dicht hinter ihr saß und sich mit einer Hand an einem Ast über ihr festhielt. Ihre Gefühle, Gedanken und Träume galten nur dem, dessen warmen Atem sie in ihrem Nacken spürte. Ihr Körper, ihre Seele und ihr ganzes Sein und Selbst waren Eigentum dessen, der sie mit seinen eisblauen Augen zum Schmelzen und mit seinen Bernsteinernen zum Brennen brachte. Ja, sie liebte Chiaki mit all dem, was sie war. Eine Liebe, die nicht nur aus ihrem Körper oder ihrem Herz entsprang. Sicher, ihr Herz schlug für ihn und sie begehrte ihn mit jeder Faser ihres Körpers, aber da war noch etwas. Ihre Liebe wurde aus ihrer Seele geboren. Ihre Liebe war so rein wie ein Gebirgsbach, der sich seinen Weg durch Fels und Gestein ins Tal bahnt. So rein wie Seide, die frisch gesponnen von zarten Händen zu schönen Dingen verarbeit wird. Von fern hörte Jeanne die Kirchglocken läuten. Sie atmete tief durch. "Chiaki... ich liebe dich. Mehr als alles andere auf der Welt. Ich,... ich wollte nur, dass du das ganz sicher weißt." "Ich liebe dich auch Marron. Ich liebe dich so sehr, dass es schon fast wehtut. Ich möchte auch, dass du das weißt." Sindbad drehte sanft Jeannes Gesicht zu sich und küsste sie sanft. Es war kein Kuss aus Verlangen. Er legte all seine Gefühle in diesen Kuss, im Bewusstsein, es könnte der letzte sein. Und Marron küsste mit derselben Intensität zurück. Dann verklang der letzte Ton der Kirchenglocken. "Game Start!!" Genau in diesem Moment, begann Kae mit heller klarer Stimme nach Lia zu rufen. Laut beschwor er Satan den Tag herauszugeben. Er befahl ihm im Namen des Herrn Lia freizulassen. Der Mond verdunkelte sich. Es schob sich keine Wolke vor ihn, nein sein Licht wurde schwächer und blasser und verschwand gänzlich. Nur noch das Licht der entfernten Straßenlaternen und das der abertausenden von Sternen am Firmament erhellten den Park noch spärlich. Es gab nur noch so wenig Licht, dass die zwei Diebe in den Bäumen sehen konnten, wie die Oberfläche des Sees unruhig wurde. Das Wasser begann sich zu kräuseln und kleine Wellen zu schlagen. Kae fühlte, wie etwas aus den Tiefen des dunklen Sees emporstieg. Immer heftiger schlugen die Wellen gegen das Ufer und Kae spürte die Kälte, die von seinem Herz Besitz ergriff. Eisige Kälte, die seinen Körper klamm und kalt werden ließ. Eine Kälte, die sich schleichend ausbreitete. Eine Kälte, die nicht mit der äußerlichen Witterung zusammen hing, sondern tief aus ihm heraus zu kommen schien. Plötzlich stieg das Wasser an. Doch es überschritt nicht die Grenzen, die von Erde und Gras waren. Immer höher stieg die Wassersäule, bis sie Kae schließlich um 3 Köpfe überragte. Und es wurde immer kälter und kälter. Kae zitterte am ganzen Körper. Und auf einmal fiel das Wasser in sich zusammen. Kae hatte schon geglaubt, dass es nicht mehr aufhören würde zu steigen. "Guten Abend, Kae Araki. Oder soll ich besser sagen, Engel Twilight??? Du kannst es ruhig glauben, mein lieber Twilight. Ich spüre deine Energie. Ich fühle, dass du einer der Engel bist, der ein halber Dämon ist. Du warst der Abtrünnige, der vor Jahrmillionen Satan verraten hat. Woher ich das weiß?? Er selbst hat es mir erzählt!!! Denn ich bin die Königin der gefallenen Engel!!" Während Fin das mit kalter schneidender Stimme sagte, sah sie Kae mit eisigem, verachtendem Blick an. Kae lachte. "Da du es sowieso weißt, kann ich ja meine wahre Gestalt zeigen. Ich bin Twilight. Ja du hast recht, ich war es, der damals Luzifer abtrünnig wurde und die Seiten wechselte. Wenn du das weißt, ist dir sicherlich bekannt, über welche Macht ich verfüge." Kae verzog den mund zu einem undefinierbarem Lächeln. Es war sowohl wohlwollend und leicht amüsiert, als auch böse, hinterhältig und gemein. Fin zog scharf die Luft ein. Ja, sie wusste genau, wie viel Macht Twilight hatte. Die Macht sowohl Licht als auch Finsternis auszulöschen. Und das machte ihr Angst. Das Spiel mit Twilight war gefährlich. Zu gefährlich um irgendetwas dem Zufall zu überlassen. Twilight war der Engel, der zwischen den Fronten stand. Er war weder Licht noch Finsternis. Allein er selbst entschied, wer er war. Und das war es, was ihn gefährlich machte. Fin musste versuchen, ihn für sich zu gewinnen und zugleich gegen Gott und seine Helfer aufzuwiegeln. Und davor hatte sie wahnsinnige Angst. Doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, als Twilight sich in seiner wahren Gestalt zeigte und auf gleicher Höhe mit ihr über dem Erdboden schwebte. Seine Schwingen waren nicht weiß noch schwarz sondern dazwischen, ohne grau zu sein. Sie waren irgendwie leuchtend und Licht aufsaugend. "Wie ich sehe, Fin jage ich auch dir Angst ein. Ich bin der schlimmste Albtraum jedes Wesens auf Erden im Himmel und in der Hölle. Ich bin der Dämmerungsengel." Ein langes Breitschwert erschien in seiner Hand. Eiskalt setzte er die Spitze an Fins Kehle. "Ich bin gekommen, um das zu fordern, was du mir und den Menschen weggenommen hast." Fast zärtlich glitt die blitzende Schwertklinge an Fins Kehle entlang. Ein kleines Rinnsal schwarzes Blut rann über das Eisen und tropfte lautlos auf das kurze Gras unter ihnen. Dort, wo es das Grün berührte tauchte eine kahle Stelle auf. "Nun, was ist. Gibst du mir nun, was ich wünsche??" Zornig blickte Fin ihn an. Sie hatte sich von ihm faszinieren lassen. Von seiner schrecklichen Schönheit fesseln und von seiner unglaublichen Macht beeindrucken lassen. Nun musste sie den Tribut dafür zahlen. Mit einer abrupten widerspenstigen Geste befahl sie dem Kristall den Jeanne in ihrem Traum gesehen hatte aus dem See aufzutauchen. Sein warmes Licht erfüllte den Park und zum ersten Mal seit Tagen fühlte Jeanne wieder die Wärme der Sonne auf ihrer Haut. Schwach zwar nur, aber sie war da. Sie kostete das wunderbare kribbelnde Gefühl auf ihrer Haut gänzlich aus. "Wenn er sich nicht bald beeilt, wird es ungemütlich..." raunte Sindbad ihr ins Ohr. "Wieso das denn?? Wenn wir Glück haben, brauchen wir noch nicht einmal einzugreifen." "Das meine ich doch gar nicht. Aber sieh dir mal das Gras unter dem Kristall an." Sindbad streckte vorsichtig den Arm aus und wies auf die Stelle die er meinte. Jeannes Blick folgte der Hand Sindbads. Sie erschrak. Das Gras unter dem Kristall begann bereits zu schwelen und hier und da züngelte auch schon eine kleine Flamme hervor und leckte nach dem Kristall. "Chiaki... das Gras, es brennt!!!" "Genau. Der Stein ist sicherlich wahnsinnig heiß. Wir müssen das Check Mate so schnell wie möglich setzen, ehe unsere Pins verglühen, noch bevor sie den Stein überhaupt berührt haben." In diesem Augenblick züngelten die Flammen entgültig hervor und begannen das trockene Gras des Parks aufzufressen. "Hab vielen Dank, gefallener Engel Fin." Das Schwert verschwand von Fins Kehle und sie entspannte sich. Kae wandte sich von ihr ab und flog auf den Kristall zu. Er konnte die zierliche Gestalt von Lia darin erkennen. Sein Herz schlug schneller. Er beschleunigte seine Flügelschläge und holte mit dem Schwert aus um den Kristall in winzige hunderttausende Splitter zu zerschlagen und seine Geliebte zu befreien. Er wollte endlich wieder mit ihr vereint sein, seine Lippen auf die ihren pressen, ihren geschmeidigen Körper an dem seinen spüren, ihr nahe sein und seine Gefühle mit ihr teilen. Doch es sollte nicht so sein. Fin nutzte Kaes Unaufmerksamkeit um sich von ihrem Schock zu erholen und kurz bevor Kaes Schwert das kristallene Gefängnis des Tages auch nur zerkratzen konnte, zuckten Blitze um ihre rechte Hand, die sie mit aller Wucht auf Kae feuerte. Federn seiner mächtigen Schwingen stoben in der Nachtluft auf. Mit einem Aufschrei wurde Kae gegen heißen Stein geschleudert und versengte sich einen Großteil seines Körpers. Bewusstlos glitt er zu Boden. "Das wars dann wohl..." Fin wandte sich von dem am Boden liegendem Engel ab und wollte mit dem Tag wieder im See verschwinden. "Oh nein. Ganz und gar nicht!!! Bevor du gehst kriegst du es mit uns zu tun! Kamikaze Kaito Jeanne!! Im Auftrag Gottes!!!" "Ich bin Sindbad und folge den Gesetzen des Meeres!!" Fin drehte sich um. Gleichmütig blickte sie in die entschlossenen Gesichter der beiden Diebe, die sie am Weggehen hindern wollten. "Ah, die legendäre Jeanne d'Arc und ihr kleiner Freund. Ihr seid wirklich keine Bedrohung mehr für mich. Verzieht euch besser, bevor ich's mir anders überlege..." Verächtlich spuckte sie vor ihre Füße und setzte ihren Weg fort. Doch plötzlich durchzuckte ein heißer Schmerz ihre Wange. Als sie mit der Hand über ihre linke Gesichtshälfte strich klebte schwarzes Blut an ihren Fingern. Langsam drehte sie sich um und sah, wie der Bumerang in Sindbads Hand zurückkehrte. Ein gehässiges Lachen breitete sich auf ihrem Mund. "So, ihr wollt also kämpfen. Nun gut. Es wird euer sicherer Tod sein. Marron und Chiaki!!!" Reaktionsschnell wichen sie dem ersten Blitzschlag aus. Eine leichte Brise setzte ein und das Feuer breitete sich rasend aus und schloss mit dem schwarzen See Jeanne, Sindbad, Kae, den Kristall und Fin ein. Jetzt gab es kein zurück mehr. Ein Kampf auf Leben und Tod entbrannte zwischen den beiden Fronten. Immer wieder schickte Fin schwarze Blitze in die Richtung von Chiaki und Marron. Immer wieder sirrte Sindbads Bumerang gegen Fin und kehrte erfolglos in dessen Hand zurück. Immer wieder konnte Jeanne nur knapp ausweichen, unfähig ihre Freundin anzugreifen. Obwohl diese sie verraten hatte, brachte Jeanne es nicht übers Herz Fin zu verletzen. Ihr schändlicher Verrat schmerzte tief in ihrem Innern. Erinnerungen zogen an Jeanne vorbei, als sie ins Fins nun vom Hass verzerrtes Gesicht sah. Sie erinnerte sich an ihre erste Begegnung, an Fins freundliches Lächeln. An ihre heitere Art und die Wege auf denen sie sie immer wieder aufgemuntert hatte. An die Tränen, die geflossen waren, als Fin ging. An all die kleinen Momente des Glücks, die sie als Marron und als Jeanne mit ihrer kleinen Freundin verbracht hatte. Sie wollte nicht glauben, dass Fin bösartig war. Dass alles, was sie erlebt hatten nur eine Lüge gewesen war. Alle Abenteuer und Gefahren, die sie gemeistert hatten eine lächerliche Täuschung gewesen war. Und dass Fin sie, sie, die geglaubt hatte eine Freundin für immer gewonnen zu haben einfach so verriet. Dass die Person Marron und Jeanne nur ein Spielzeug gewesen waren. Ein Spielzeug, an dem man irgendwann das Interesse verlor und wegwarf. Trotz stieg in Jeanne auf. Das konnte und wollte sie nicht akzeptieren!! Der Engel, der so erbittert auf sie und Sindbad schwarze, tödliche Blitze feuerte konnte unmöglich ihre kleine Fin- chan sein. *Das kann unmöglich sein. Fin würde mich nie, niemals angreifen. Dieser Engel kann unmöglich Fin sein...* Tränen füllten Jeannes Augen. Nur noch durch einen Schleier nahm sie alles verschwommen und verzerrt war. Zu spät sah sie den schwarzen Blitz der mit ungeheurer Geschwindigkeit auf sie zuraste. Entsetzt schrie Sindbad auf. Er war zu weit weg um den Blitz noch aufzuhalten. Die blonde Diebin öffnete den Mund um zu schreien, doch dazu kam sie nicht mehr. Lautlos fiel Jeannes Körper. Ihre Kleidung war angekohlt und ihre Haut verbrannt. Ein paar letzte schwarze Blitze umzuckten ihren Körper. Die letzten Tränen stahlen sich ihre blassen und vom Feuer heißen Wangen hinab. Sindbad fing sie auf, kurz bevor sie auf dem Boden aufschlug. "JEANNE!!!!!!! Wach auf!!! Jeanne, verdammt, wach auf!! Du kannst mich doch nicht allein lassen." Sindbad begann zu weinen. Seine Tränen tropften auf Jeannes Gesicht. "Marron... bitte... Marron... bitte nicht." Sindbad wurde wieder zu Chiaki. Er sank über Jeanne zusammen. "Marron..." Ein dicker Klos versperrte seinen Worten ihren Weg nach außen und leise schluchzend küsste er seine geliebte Jeanne, deren Shilouette langsam verblasste und wieder zu Marron wurde. Dass eine Erwiderung ausblieb raubte Chiaki fast den Verstand. Es war als würde man ihm das Herz bei lebendigem Leib herausreißen. Er fühlte, wie sich eine starre Hand um sein Herz schlang und es ganz langsam zusammendrückte, sodass warmes rotes Blut herauslief. Und nur noch eine leblose, leere Hülle blieb übrig. Chiaki erschien sein Leben plötzlich so nutzlos und leer. Wofür hatte er denn gelebt, wenn nicht für sie?? Wofür war er denn geboren worden, wenn nicht für das Mädchen, das leblos in seinem Schoß lag?? Wofür hatte er alles riskiert, wenn nicht für das Menschenkind, das er liebte??? Das wunderschöne Mädchen, dass ihm mit seinem Lächeln den Tag erhellt hatte. Die, der er seine tiefsten Empfindungen offenbart hatte. Die Frau, um die er zum ersten Mal gekämpft hatte. Sollten all diese Erinnerungen, all diese Momente des Glücks einfach so verschwinden??? "Marron,... ich... ich liebe dich..." Er spürte eine Hand auf seiner Schulter und drehte den Kopf. Er blickte in die mitfühlenden Augen von Twilight. Twilight lächelte ein schwaches aufmunterndes Lächeln. "Aah ja, die Liebe. Ein abscheuliches Gefühl, was?? Eine schrecklich schwache Beziehung, die die Menschen zueinander aufbauen. Und teilweise fallen auch Engel darauf herein..." Fin warf Twilight einen gehässigen Blick zu. "Tut furchtbar weh, nicht wahr, mein Kleiner??" Sie flog auf Chiaki zu und streichelte um sein Kinn und seine noch tränennassen Wangen. "Aber nun bist du davon erlöst, hab ich nicht recht??? Du hast doch niemals diesen Körper dort geliebt, oder?? Och, tatsächlich?? Du hast für dieses billige, wertlose Menschlein wirklich so etwas empfunden?? Das tut mir aber leid... Mein armer Kleiner..." Ihre Hände fuhren unter sein Shirt und streichelten seine Bauchmuskeln. Fin küsste sanft mit ihren eiskalten Lippen Chiakis Nacken und seine Halsbeuge. Er wehrte sich nicht. Twilight neben ihm war wie zu Stein erstarrt. Er hatte sich selbst nicht mehr unter Kontrolle. Jedoch spürte er, wie in Chiaki ein unbändiger, längst vergessener Zorn aufstieg und von ihm völlig Besitz ergriff. Chiakis Augen wurden so kalt wie Eis. "Marron, ist nicht billig..." Mühsam unterdrückte er seine Wut. "Oh doch, das war sie. Und das weißt du auch, mein kleiner Mensch..." Fin drückte den Jungen fest an sich. "Hör auf damit Fin." "Was?? Du musst lauter reden. Ich kann dich nicht hören..." "DU SOLLST DAMIT AUFHÖREN!!!!!" Wütend schleuderte Chiaki den gefallenen Engel von sich. Behutsam hob Chiaki Marron auf und legte sie an einen, seiner Einschätzung nach einigermaßen sicheren Platz, inmitten des heißen, immer enger werdendem Feuerringes, der sich immer weiter zu ihnen hineinfraß. "Ich komme gleich wieder. Warte hier solange." Chiaki kehrte als Sindbad an Twilights Seite zurück. "Lass uns diesen schwarzen Engel fertig machen..." "Ja. Für einen neuen Tag." "Ich hätte nie gedacht, mich mit dir zusammenzuschließen. Ich hätte auch nie gedacht, dass einmal zu sagen: Für die Liebe." Twilight lächelte. "Du hättest doch schließlich auch nie gedacht, dich zu verlieben, nicht wahr???" Ein Blick in Sindbads Augen gab ihm eine Antwort. "Ich denke auch nicht, dass ich das hier überlebe." Sindbads Sarkasmus kehrte zurück. "Ich auch nicht. Los, auf geht´s. Für die Liebe an einem neuen Tag!" "Ja. Gehen wir."
Kurz vor neun saßen Jeanne und Sindbad auf den Bäumen im Park. In ihrem Blickfeld lag der kleine See in dem sich das silberne Licht des Vollmondes schimmernd brach. Ab und zu wurde er von vorübergehenden Wolken verdeckt und der Park verschwand in der Nacht. Wie geplant betrat Kae den Park und ging um den See herum. Das göttliche Licht hüllte ihn ein und er verwandelte sich in einen Engel. Jeanne hielt gebannt den Atem an. Dieser Moment war so wunderschön, dass sie nicht mehr zu atmen vermochte. Vermutlich war sie eine der wenigen die in ihrem Leben einen Engel, mit dem vollsten Bewusstsein, dass es einer war, sah. Und das machte Kae noch schöner. Seine edlen Züge erstrahlten in einem geheimnisvollem Licht und sein Haar schien aus flüssigem Silber zu sein. Sie konnte Lia verstehen, die sich unsterblich in ihn verliebt hatte. Der Anblick Kaes war einfach überwältigend. Jedes Mädchen musste sich einen solchen Freund wünschen. Aber Jeanne dachte das, ohne etwas anderes als Freundschaft und Bewunderung für den Engel zu empfinden. Die tiefe Liebe in ihrem Herzen gehörte dem, der dicht hinter ihr saß und sich mit einer Hand an einem Ast über ihr festhielt. Ihre Gefühle, Gedanken und Träume galten nur dem, dessen warmen Atem sie in ihrem Nacken spürte. Ihr Körper, ihre Seele und ihr ganzes Sein und Selbst waren Eigentum dessen, der sie mit seinen eisblauen Augen zum Schmelzen und mit seinen Bernsteinernen zum Brennen brachte. Ja, sie liebte Chiaki mit all dem, was sie war. Eine Liebe, die nicht nur aus ihrem Körper oder ihrem Herz entsprang. Sicher, ihr Herz schlug für ihn und sie begehrte ihn mit jeder Faser ihres Körpers, aber da war noch etwas. Ihre Liebe wurde aus ihrer Seele geboren. Ihre Liebe war so rein wie ein Gebirgsbach, der sich seinen Weg durch Fels und Gestein ins Tal bahnt. So rein wie Seide, die frisch gesponnen von zarten Händen zu schönen Dingen verarbeit wird. Von fern hörte Jeanne die Kirchglocken läuten. Sie atmete tief durch. "Chiaki... ich liebe dich. Mehr als alles andere auf der Welt. Ich,... ich wollte nur, dass du das ganz sicher weißt." "Ich liebe dich auch Marron. Ich liebe dich so sehr, dass es schon fast wehtut. Ich möchte auch, dass du das weißt." Sindbad drehte sanft Jeannes Gesicht zu sich und küsste sie sanft. Es war kein Kuss aus Verlangen. Er legte all seine Gefühle in diesen Kuss, im Bewusstsein, es könnte der letzte sein. Und Marron küsste mit derselben Intensität zurück. Dann verklang der letzte Ton der Kirchenglocken. "Game Start!!" Genau in diesem Moment, begann Kae mit heller klarer Stimme nach Lia zu rufen. Laut beschwor er Satan den Tag herauszugeben. Er befahl ihm im Namen des Herrn Lia freizulassen. Der Mond verdunkelte sich. Es schob sich keine Wolke vor ihn, nein sein Licht wurde schwächer und blasser und verschwand gänzlich. Nur noch das Licht der entfernten Straßenlaternen und das der abertausenden von Sternen am Firmament erhellten den Park noch spärlich. Es gab nur noch so wenig Licht, dass die zwei Diebe in den Bäumen sehen konnten, wie die Oberfläche des Sees unruhig wurde. Das Wasser begann sich zu kräuseln und kleine Wellen zu schlagen. Kae fühlte, wie etwas aus den Tiefen des dunklen Sees emporstieg. Immer heftiger schlugen die Wellen gegen das Ufer und Kae spürte die Kälte, die von seinem Herz Besitz ergriff. Eisige Kälte, die seinen Körper klamm und kalt werden ließ. Eine Kälte, die sich schleichend ausbreitete. Eine Kälte, die nicht mit der äußerlichen Witterung zusammen hing, sondern tief aus ihm heraus zu kommen schien. Plötzlich stieg das Wasser an. Doch es überschritt nicht die Grenzen, die von Erde und Gras waren. Immer höher stieg die Wassersäule, bis sie Kae schließlich um 3 Köpfe überragte. Und es wurde immer kälter und kälter. Kae zitterte am ganzen Körper. Und auf einmal fiel das Wasser in sich zusammen. Kae hatte schon geglaubt, dass es nicht mehr aufhören würde zu steigen. "Guten Abend, Kae Araki. Oder soll ich besser sagen, Engel Twilight??? Du kannst es ruhig glauben, mein lieber Twilight. Ich spüre deine Energie. Ich fühle, dass du einer der Engel bist, der ein halber Dämon ist. Du warst der Abtrünnige, der vor Jahrmillionen Satan verraten hat. Woher ich das weiß?? Er selbst hat es mir erzählt!!! Denn ich bin die Königin der gefallenen Engel!!" Während Fin das mit kalter schneidender Stimme sagte, sah sie Kae mit eisigem, verachtendem Blick an. Kae lachte. "Da du es sowieso weißt, kann ich ja meine wahre Gestalt zeigen. Ich bin Twilight. Ja du hast recht, ich war es, der damals Luzifer abtrünnig wurde und die Seiten wechselte. Wenn du das weißt, ist dir sicherlich bekannt, über welche Macht ich verfüge." Kae verzog den mund zu einem undefinierbarem Lächeln. Es war sowohl wohlwollend und leicht amüsiert, als auch böse, hinterhältig und gemein. Fin zog scharf die Luft ein. Ja, sie wusste genau, wie viel Macht Twilight hatte. Die Macht sowohl Licht als auch Finsternis auszulöschen. Und das machte ihr Angst. Das Spiel mit Twilight war gefährlich. Zu gefährlich um irgendetwas dem Zufall zu überlassen. Twilight war der Engel, der zwischen den Fronten stand. Er war weder Licht noch Finsternis. Allein er selbst entschied, wer er war. Und das war es, was ihn gefährlich machte. Fin musste versuchen, ihn für sich zu gewinnen und zugleich gegen Gott und seine Helfer aufzuwiegeln. Und davor hatte sie wahnsinnige Angst. Doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, als Twilight sich in seiner wahren Gestalt zeigte und auf gleicher Höhe mit ihr über dem Erdboden schwebte. Seine Schwingen waren nicht weiß noch schwarz sondern dazwischen, ohne grau zu sein. Sie waren irgendwie leuchtend und Licht aufsaugend. "Wie ich sehe, Fin jage ich auch dir Angst ein. Ich bin der schlimmste Albtraum jedes Wesens auf Erden im Himmel und in der Hölle. Ich bin der Dämmerungsengel." Ein langes Breitschwert erschien in seiner Hand. Eiskalt setzte er die Spitze an Fins Kehle. "Ich bin gekommen, um das zu fordern, was du mir und den Menschen weggenommen hast." Fast zärtlich glitt die blitzende Schwertklinge an Fins Kehle entlang. Ein kleines Rinnsal schwarzes Blut rann über das Eisen und tropfte lautlos auf das kurze Gras unter ihnen. Dort, wo es das Grün berührte tauchte eine kahle Stelle auf. "Nun, was ist. Gibst du mir nun, was ich wünsche??" Zornig blickte Fin ihn an. Sie hatte sich von ihm faszinieren lassen. Von seiner schrecklichen Schönheit fesseln und von seiner unglaublichen Macht beeindrucken lassen. Nun musste sie den Tribut dafür zahlen. Mit einer abrupten widerspenstigen Geste befahl sie dem Kristall den Jeanne in ihrem Traum gesehen hatte aus dem See aufzutauchen. Sein warmes Licht erfüllte den Park und zum ersten Mal seit Tagen fühlte Jeanne wieder die Wärme der Sonne auf ihrer Haut. Schwach zwar nur, aber sie war da. Sie kostete das wunderbare kribbelnde Gefühl auf ihrer Haut gänzlich aus. "Wenn er sich nicht bald beeilt, wird es ungemütlich..." raunte Sindbad ihr ins Ohr. "Wieso das denn?? Wenn wir Glück haben, brauchen wir noch nicht einmal einzugreifen." "Das meine ich doch gar nicht. Aber sieh dir mal das Gras unter dem Kristall an." Sindbad streckte vorsichtig den Arm aus und wies auf die Stelle die er meinte. Jeannes Blick folgte der Hand Sindbads. Sie erschrak. Das Gras unter dem Kristall begann bereits zu schwelen und hier und da züngelte auch schon eine kleine Flamme hervor und leckte nach dem Kristall. "Chiaki... das Gras, es brennt!!!" "Genau. Der Stein ist sicherlich wahnsinnig heiß. Wir müssen das Check Mate so schnell wie möglich setzen, ehe unsere Pins verglühen, noch bevor sie den Stein überhaupt berührt haben." In diesem Augenblick züngelten die Flammen entgültig hervor und begannen das trockene Gras des Parks aufzufressen. "Hab vielen Dank, gefallener Engel Fin." Das Schwert verschwand von Fins Kehle und sie entspannte sich. Kae wandte sich von ihr ab und flog auf den Kristall zu. Er konnte die zierliche Gestalt von Lia darin erkennen. Sein Herz schlug schneller. Er beschleunigte seine Flügelschläge und holte mit dem Schwert aus um den Kristall in winzige hunderttausende Splitter zu zerschlagen und seine Geliebte zu befreien. Er wollte endlich wieder mit ihr vereint sein, seine Lippen auf die ihren pressen, ihren geschmeidigen Körper an dem seinen spüren, ihr nahe sein und seine Gefühle mit ihr teilen. Doch es sollte nicht so sein. Fin nutzte Kaes Unaufmerksamkeit um sich von ihrem Schock zu erholen und kurz bevor Kaes Schwert das kristallene Gefängnis des Tages auch nur zerkratzen konnte, zuckten Blitze um ihre rechte Hand, die sie mit aller Wucht auf Kae feuerte. Federn seiner mächtigen Schwingen stoben in der Nachtluft auf. Mit einem Aufschrei wurde Kae gegen heißen Stein geschleudert und versengte sich einen Großteil seines Körpers. Bewusstlos glitt er zu Boden. "Das wars dann wohl..." Fin wandte sich von dem am Boden liegendem Engel ab und wollte mit dem Tag wieder im See verschwinden. "Oh nein. Ganz und gar nicht!!! Bevor du gehst kriegst du es mit uns zu tun! Kamikaze Kaito Jeanne!! Im Auftrag Gottes!!!" "Ich bin Sindbad und folge den Gesetzen des Meeres!!" Fin drehte sich um. Gleichmütig blickte sie in die entschlossenen Gesichter der beiden Diebe, die sie am Weggehen hindern wollten. "Ah, die legendäre Jeanne d'Arc und ihr kleiner Freund. Ihr seid wirklich keine Bedrohung mehr für mich. Verzieht euch besser, bevor ich's mir anders überlege..." Verächtlich spuckte sie vor ihre Füße und setzte ihren Weg fort. Doch plötzlich durchzuckte ein heißer Schmerz ihre Wange. Als sie mit der Hand über ihre linke Gesichtshälfte strich klebte schwarzes Blut an ihren Fingern. Langsam drehte sie sich um und sah, wie der Bumerang in Sindbads Hand zurückkehrte. Ein gehässiges Lachen breitete sich auf ihrem Mund. "So, ihr wollt also kämpfen. Nun gut. Es wird euer sicherer Tod sein. Marron und Chiaki!!!" Reaktionsschnell wichen sie dem ersten Blitzschlag aus. Eine leichte Brise setzte ein und das Feuer breitete sich rasend aus und schloss mit dem schwarzen See Jeanne, Sindbad, Kae, den Kristall und Fin ein. Jetzt gab es kein zurück mehr. Ein Kampf auf Leben und Tod entbrannte zwischen den beiden Fronten. Immer wieder schickte Fin schwarze Blitze in die Richtung von Chiaki und Marron. Immer wieder sirrte Sindbads Bumerang gegen Fin und kehrte erfolglos in dessen Hand zurück. Immer wieder konnte Jeanne nur knapp ausweichen, unfähig ihre Freundin anzugreifen. Obwohl diese sie verraten hatte, brachte Jeanne es nicht übers Herz Fin zu verletzen. Ihr schändlicher Verrat schmerzte tief in ihrem Innern. Erinnerungen zogen an Jeanne vorbei, als sie ins Fins nun vom Hass verzerrtes Gesicht sah. Sie erinnerte sich an ihre erste Begegnung, an Fins freundliches Lächeln. An ihre heitere Art und die Wege auf denen sie sie immer wieder aufgemuntert hatte. An die Tränen, die geflossen waren, als Fin ging. An all die kleinen Momente des Glücks, die sie als Marron und als Jeanne mit ihrer kleinen Freundin verbracht hatte. Sie wollte nicht glauben, dass Fin bösartig war. Dass alles, was sie erlebt hatten nur eine Lüge gewesen war. Alle Abenteuer und Gefahren, die sie gemeistert hatten eine lächerliche Täuschung gewesen war. Und dass Fin sie, sie, die geglaubt hatte eine Freundin für immer gewonnen zu haben einfach so verriet. Dass die Person Marron und Jeanne nur ein Spielzeug gewesen waren. Ein Spielzeug, an dem man irgendwann das Interesse verlor und wegwarf. Trotz stieg in Jeanne auf. Das konnte und wollte sie nicht akzeptieren!! Der Engel, der so erbittert auf sie und Sindbad schwarze, tödliche Blitze feuerte konnte unmöglich ihre kleine Fin- chan sein. *Das kann unmöglich sein. Fin würde mich nie, niemals angreifen. Dieser Engel kann unmöglich Fin sein...* Tränen füllten Jeannes Augen. Nur noch durch einen Schleier nahm sie alles verschwommen und verzerrt war. Zu spät sah sie den schwarzen Blitz der mit ungeheurer Geschwindigkeit auf sie zuraste. Entsetzt schrie Sindbad auf. Er war zu weit weg um den Blitz noch aufzuhalten. Die blonde Diebin öffnete den Mund um zu schreien, doch dazu kam sie nicht mehr. Lautlos fiel Jeannes Körper. Ihre Kleidung war angekohlt und ihre Haut verbrannt. Ein paar letzte schwarze Blitze umzuckten ihren Körper. Die letzten Tränen stahlen sich ihre blassen und vom Feuer heißen Wangen hinab. Sindbad fing sie auf, kurz bevor sie auf dem Boden aufschlug. "JEANNE!!!!!!! Wach auf!!! Jeanne, verdammt, wach auf!! Du kannst mich doch nicht allein lassen." Sindbad begann zu weinen. Seine Tränen tropften auf Jeannes Gesicht. "Marron... bitte... Marron... bitte nicht." Sindbad wurde wieder zu Chiaki. Er sank über Jeanne zusammen. "Marron..." Ein dicker Klos versperrte seinen Worten ihren Weg nach außen und leise schluchzend küsste er seine geliebte Jeanne, deren Shilouette langsam verblasste und wieder zu Marron wurde. Dass eine Erwiderung ausblieb raubte Chiaki fast den Verstand. Es war als würde man ihm das Herz bei lebendigem Leib herausreißen. Er fühlte, wie sich eine starre Hand um sein Herz schlang und es ganz langsam zusammendrückte, sodass warmes rotes Blut herauslief. Und nur noch eine leblose, leere Hülle blieb übrig. Chiaki erschien sein Leben plötzlich so nutzlos und leer. Wofür hatte er denn gelebt, wenn nicht für sie?? Wofür war er denn geboren worden, wenn nicht für das Mädchen, das leblos in seinem Schoß lag?? Wofür hatte er alles riskiert, wenn nicht für das Menschenkind, das er liebte??? Das wunderschöne Mädchen, dass ihm mit seinem Lächeln den Tag erhellt hatte. Die, der er seine tiefsten Empfindungen offenbart hatte. Die Frau, um die er zum ersten Mal gekämpft hatte. Sollten all diese Erinnerungen, all diese Momente des Glücks einfach so verschwinden??? "Marron,... ich... ich liebe dich..." Er spürte eine Hand auf seiner Schulter und drehte den Kopf. Er blickte in die mitfühlenden Augen von Twilight. Twilight lächelte ein schwaches aufmunterndes Lächeln. "Aah ja, die Liebe. Ein abscheuliches Gefühl, was?? Eine schrecklich schwache Beziehung, die die Menschen zueinander aufbauen. Und teilweise fallen auch Engel darauf herein..." Fin warf Twilight einen gehässigen Blick zu. "Tut furchtbar weh, nicht wahr, mein Kleiner??" Sie flog auf Chiaki zu und streichelte um sein Kinn und seine noch tränennassen Wangen. "Aber nun bist du davon erlöst, hab ich nicht recht??? Du hast doch niemals diesen Körper dort geliebt, oder?? Och, tatsächlich?? Du hast für dieses billige, wertlose Menschlein wirklich so etwas empfunden?? Das tut mir aber leid... Mein armer Kleiner..." Ihre Hände fuhren unter sein Shirt und streichelten seine Bauchmuskeln. Fin küsste sanft mit ihren eiskalten Lippen Chiakis Nacken und seine Halsbeuge. Er wehrte sich nicht. Twilight neben ihm war wie zu Stein erstarrt. Er hatte sich selbst nicht mehr unter Kontrolle. Jedoch spürte er, wie in Chiaki ein unbändiger, längst vergessener Zorn aufstieg und von ihm völlig Besitz ergriff. Chiakis Augen wurden so kalt wie Eis. "Marron, ist nicht billig..." Mühsam unterdrückte er seine Wut. "Oh doch, das war sie. Und das weißt du auch, mein kleiner Mensch..." Fin drückte den Jungen fest an sich. "Hör auf damit Fin." "Was?? Du musst lauter reden. Ich kann dich nicht hören..." "DU SOLLST DAMIT AUFHÖREN!!!!!" Wütend schleuderte Chiaki den gefallenen Engel von sich. Behutsam hob Chiaki Marron auf und legte sie an einen, seiner Einschätzung nach einigermaßen sicheren Platz, inmitten des heißen, immer enger werdendem Feuerringes, der sich immer weiter zu ihnen hineinfraß. "Ich komme gleich wieder. Warte hier solange." Chiaki kehrte als Sindbad an Twilights Seite zurück. "Lass uns diesen schwarzen Engel fertig machen..." "Ja. Für einen neuen Tag." "Ich hätte nie gedacht, mich mit dir zusammenzuschließen. Ich hätte auch nie gedacht, dass einmal zu sagen: Für die Liebe." Twilight lächelte. "Du hättest doch schließlich auch nie gedacht, dich zu verlieben, nicht wahr???" Ein Blick in Sindbads Augen gab ihm eine Antwort. "Ich denke auch nicht, dass ich das hier überlebe." Sindbads Sarkasmus kehrte zurück. "Ich auch nicht. Los, auf geht´s. Für die Liebe an einem neuen Tag!" "Ja. Gehen wir."
