Fortsetzung zu "Der Verzicht": Aragorn und Boromir führen ein längst
überfälliges Gespräch. Alles wird gut, oder.......?
Disclaimer: Tolkien ist Gott und ihm gehört das Universum. Ich bin nur ein Wurm, aber einer, der Tolkien liebt wie Christen die Bibel ;-) Und es ist eine Alternative Welt, in der geschieht, was Tolkien nicht beabsichtigte... oder geschieht vielleicht doch, was er beabsichtigte...? Wir wissen es nicht, aber ich nehme mir die Freiheit, einen Schicksalszweig anders abzubiegen als es in Buch und Film passierte.
Slash zwischen Boromir und Aragorn und zwar von Herzen... !!! PG - 13 höchstens, NC-17 für die Seelennähe der beiden. Wer mit dem Herzen und nicht mit dem Unterleib liest, der wird Gänsehaut bekommen......
*********************************************
3. Ich halte deine Seele
Aragorn wunderte sich, wo Legolas so lange blieb, und beschloss, nach ihm suchen zu gehen. Es waren Stunden vergangen, die Nacht näherte sich ihrem Ende, ohne dass er auch nur eine Stunde geschlafen hätte, und Legolas war nicht wieder aufgetaucht. So machte er sich auf den Weg, den Gefährten zu suchen, der sein Herz berührt hatte.
Sein Weg führte ihn zu Galadriel, doch sie ließ sich durch ihre Wachen entschuldigen. Haldir selbst sprach mit ihm, doch der Elb wusste nicht, wohin Legolas gegangen war, nachdem er seine Gesellschaft abgeschlagen hatte.
Aragorn verabschiedete sich von den Wachen in nachdenklicher Stimmung. Hier in Lothlorien waren sie sicher - zumindest diese Nacht. Doch warum war Legolas einfach verschwunden, anstatt zu ihm zurückzukehren und den Aufruhr seines Herzens zu besänftigen? Wieder und wieder auf dem Rückweg zu seinem Nachtlager sah er das Gesicht des Sohn Thranduils vor sich, die leuchtenden Augen, die erwartungsvollen Lippen, das offene Herz... dieser Anblick war ihm direkt in sein eigenes Herz gefahren, hatte es bewegt, hatte in ihm Gefühle wachgerufen, die er nicht für möglich gehalten hatte... ja, er hatte sie sich verboten, seitdem er in Rivendell zum ersten Mal wieder auf den Elben mit den herbstroten Haaren getroffen war, seit Jahren. Arwen war da, seine Arwen - es war kein Platz für Legolas. Doch er schuf ihn sich, Aragorn würde mehr als Schwierigkeiten bekommen, später, doch wer sagte, dass sie die Reise überhaupt überleben würden? Heute war heute, und heute war es Legolas, den er begehrte, mehr als alles andere. Nur seine Nähe spüren, nur seine Lippen auf den seinen, nur seinen Arm um ihn legen - mehr wollte Aragorn gar nicht. Aber dieses wollte er. Es würde nicht nur ihm Geborgenheit schenken, sondern auch dem Elben, von dem er annahm, dass er ebenso verwirrt war wie er selbst.
Aragorn beschloss, im Umkreis zu suchen. Irgendwo musste er sich aufhalten, sein Licht dieser Nacht.
Goldene Blätter säumten den Weg, im Glanz des Mondes forschte Aragorn nach dem Elben. Beinahe hätte er Boromir übersehen, der an einen Baum lehnend saß.
"Streicher!", lächelte Boromir mühsam und stand auf, "auch ohne Schlaf heute Nacht! Ich tue kein Auge zu hier. Ich traue den Elben Loriens nicht!"
Aragorn schüttelte den Kopf, seine sorgenvolle Stimmung konnte er nicht verbergen. "Fürchte nichts, Gondors Sohn. Den Elben ist zu trauen. Ich traue eher mir nicht." "Was geht dir durch den Kopf?" Boromir sah Aragorn aufmerksam an, die Furchen auf der Stirn des Königs ohne Thron waren unübersehbar. Ob ausgerechnet ihm Aragorn vertrauen würde? "Nichts", wehrte Aragorn ab, Boromirs Gedanken bestätigend. Der Sohn des Statthalters von Gondor wandte sich wieder ab und setzte sich erneut an den Baum. "Du lügst, Streicher. Aber ich habe nicht erwartet, dass du dich mir mitteilst." Aragorn zuckte zusammen, aber er schwieg. Stattdessen setzte er sich zu seinem Gefährten.
Sie schwiegen lange. Dann brach Aragorn das Schweigen.
"Es ist Legolas. Er ist verschwunden. Auf seltsame Art und Weise." Boromir richtete sich auf. "Es ist wegen dem Ring, nicht wahr? Du fürchtest, er könne den Ring an sich genommen haben!" Aragorn lächelte wider Willen. "Nein, Boromir, das nicht... wir sprachen miteinander, dann wurde er abberufen zur Herrin des Waldes und seitdem ist er nirgends mehr zu finden... es beunruhigt mich, nicht zu wissen, wo er ist. Nicht wegen des Ringes, ich traue Legolas unbedingt und ohne Grenzen!" "Anders als mir, nicht wahr?" brach es aus Boromir heraus, Schweiß stand ihm auf einmal auf der Stirn, obwohl die Nacht kühl war. Der Erbe von Gondor starrte erschrocken auf diesen Gefühlsausbruch seines Gefährten und betrachtete eben so unverwandt dessen Gesicht. Boromirs Gesicht war eine Maske des Zweifels und der Versuchung, des Selbsthasses und des Trotzes. Wilde Gedanken flogen über sein Gesicht wie Sturmvögel und seine Augen hatten sich verdüstert. Unwillkürlich streckte Aragorn seine Hand aus und berührte die Schulter Boromirs, dabei stieß er einen Laut aus, den er für gewöhnlich ängstlichen Kindern oder Tieren angedeihen ließ. Boromirs Ausdruck änderte sich nicht wesentlich. Da zog ihn Aragorn zu sich. Heute scheint die Nacht zu sein, in der ich nicht nachdenke, durchlief ihn der Gedanke, als er Boromir wie ein Kind in seinen Armen wiegte, was zur Folge hatte, dass sein Gefährte anfing unkontrolliert zu weinen. "Psssst, beruhige dich, Boromir, mein Gefährte..." flüsterte er, und mit dem Zipfel seines Mantels wischte er die Tränen aus dem rauhen Gesicht des Mannes. "Ich vertraue dir... es wird alles gut ausgehen... hab Hoffnung!" "Oh Aragorn, wenn ich das doch nur glauben könnte!" gab Boromir mit gebrochener Stimme zurück. "Wenn ich doch nur Hoffnung hätte! Aber der Ring ruft mich, er sagt mir, was aus Gondor werden könnte, wenn er in meinem Besitz wäre, in UNSEREM Besitze, Aragorn... du als mächtiger König, du wärst Ringträger, ich dein Statthalter... lass uns den Ring nehmen, Aragorn, und lass uns gegen alles Böse ankämpfen!" "Schweig, Boromir...", Aragorns Befehl war sanft und nicht hart, denn er sah, dass Boromir in Versuchung war, er selbst hörte den Ring rufen. Er wusste um die Unschuld des Mannes in seinen Armen und um dessen guten Willen. "Frodo wird den Ring seinem Schicksal übergeben und wir werden ihn dahin begleiten. Es gibt keinen anderen Weg!" "Du verachtest mich!" rief Boromir und seine Augen füllten sich wieder mit Tränen, er versuchte sich von Aragorn loszureißen, doch der hielt ihn fest.
"Bleibe bei mir, jetzt... bleibe mir nahe, Boromir, wir stehen das gemeinsam durch!" beschwor Aragorn den Versuchten und streichelte seine langen, schweißnassen Haare aus dem fiebernden Gesicht. Er überlegte nicht, sondern ließ seine Lippen auf die Stirn des Gepeinigten sinken, gab Boromir einen zarten Kuss auf den Haaransatz. Sofort entspannte sich der Sohn des Statthalters seltsamerweise. Die beiden Männer sahen sich an. Lange trafen sich ihre Augen, die blauen Boromirs und die grauen Aragorns. "Ich bin bei dir!" flüsterte Aragorn erneut und streichelte Boromirs Rücken. "Hab keine Angst, mein Freund, wir schaffen das, aber nur, wenn wir treu bleiben..." wiederholte er die Worte Galadriels. "Halt mich fest, mein König!" flüsterte Boromir und schloss seine Augen vor seiner eigenen Schwäche sich schämend. Aragorn drückte den zitternden Körper des sonst so starken Kriegers fest an sich und fühlte, wie sich hinter seinem eigenen Rücken Boromirs Arme schlossen. Boromirs Kopf sank auf seine Schulter, Aragorn streichelte seine Haare, küsste Boromir erneut. "Ich bleibe bei dir!" versicherte er ihm wieder und wieder. Boromir sah auf und wieder fingen sich die Blicke der beiden Männer für lange Zeit. Dann näherte sich Boromirs Gesicht dem Aragorns, und ihre Lippen berührten sich. Es war ein keuscher Kuss, doch er ließ beiden das Herz zum Rasen bringen. Durch Aragorns Kopf schoss der Gedanke an Legolas, doch Boromirs Gegenwart überlagerte die erst frische Erinnerung an den Kuss des Elben und Aragorn spürte die Notwendigkeit, hier und jetzt da zu sein, und es war mehr als Notwendigkeit. Der Mann in seinen Armen brauchte ihn lebensnotwendig, und wenn Aragorn ehrlich war, so fühlte er sich ihm sehr nahe jetzt. Er brauchte ihn auch.
Als der Morgen dämmerte, trat Legolas an die beiden Männer heran, die in inniger Umarmung eingeschlafen waren. Der Bogenschütze betrachtete sie lange und lautlos. Er versuchte seine Gefühle zu unterdrücken, seine Gefühle, die wirr und stürmisch durch seine Seele jagten... Eifersucht, Schmerz, Einsamkeit und etwas, was golden durch diese dunklen Emotionen leuchtete... eine selbstlose Freude daran, dass sein Verzicht nicht sinnlos gewesen war, dass Aragorn tatsächlich seiner Bestimmung nachgegangen war, den hoffnungslosen Boromir zu trösten.
Er beugte sich über die beiden schlafenden Männer und rüttelte beide sanft wach.
Disclaimer: Tolkien ist Gott und ihm gehört das Universum. Ich bin nur ein Wurm, aber einer, der Tolkien liebt wie Christen die Bibel ;-) Und es ist eine Alternative Welt, in der geschieht, was Tolkien nicht beabsichtigte... oder geschieht vielleicht doch, was er beabsichtigte...? Wir wissen es nicht, aber ich nehme mir die Freiheit, einen Schicksalszweig anders abzubiegen als es in Buch und Film passierte.
Slash zwischen Boromir und Aragorn und zwar von Herzen... !!! PG - 13 höchstens, NC-17 für die Seelennähe der beiden. Wer mit dem Herzen und nicht mit dem Unterleib liest, der wird Gänsehaut bekommen......
*********************************************
3. Ich halte deine Seele
Aragorn wunderte sich, wo Legolas so lange blieb, und beschloss, nach ihm suchen zu gehen. Es waren Stunden vergangen, die Nacht näherte sich ihrem Ende, ohne dass er auch nur eine Stunde geschlafen hätte, und Legolas war nicht wieder aufgetaucht. So machte er sich auf den Weg, den Gefährten zu suchen, der sein Herz berührt hatte.
Sein Weg führte ihn zu Galadriel, doch sie ließ sich durch ihre Wachen entschuldigen. Haldir selbst sprach mit ihm, doch der Elb wusste nicht, wohin Legolas gegangen war, nachdem er seine Gesellschaft abgeschlagen hatte.
Aragorn verabschiedete sich von den Wachen in nachdenklicher Stimmung. Hier in Lothlorien waren sie sicher - zumindest diese Nacht. Doch warum war Legolas einfach verschwunden, anstatt zu ihm zurückzukehren und den Aufruhr seines Herzens zu besänftigen? Wieder und wieder auf dem Rückweg zu seinem Nachtlager sah er das Gesicht des Sohn Thranduils vor sich, die leuchtenden Augen, die erwartungsvollen Lippen, das offene Herz... dieser Anblick war ihm direkt in sein eigenes Herz gefahren, hatte es bewegt, hatte in ihm Gefühle wachgerufen, die er nicht für möglich gehalten hatte... ja, er hatte sie sich verboten, seitdem er in Rivendell zum ersten Mal wieder auf den Elben mit den herbstroten Haaren getroffen war, seit Jahren. Arwen war da, seine Arwen - es war kein Platz für Legolas. Doch er schuf ihn sich, Aragorn würde mehr als Schwierigkeiten bekommen, später, doch wer sagte, dass sie die Reise überhaupt überleben würden? Heute war heute, und heute war es Legolas, den er begehrte, mehr als alles andere. Nur seine Nähe spüren, nur seine Lippen auf den seinen, nur seinen Arm um ihn legen - mehr wollte Aragorn gar nicht. Aber dieses wollte er. Es würde nicht nur ihm Geborgenheit schenken, sondern auch dem Elben, von dem er annahm, dass er ebenso verwirrt war wie er selbst.
Aragorn beschloss, im Umkreis zu suchen. Irgendwo musste er sich aufhalten, sein Licht dieser Nacht.
Goldene Blätter säumten den Weg, im Glanz des Mondes forschte Aragorn nach dem Elben. Beinahe hätte er Boromir übersehen, der an einen Baum lehnend saß.
"Streicher!", lächelte Boromir mühsam und stand auf, "auch ohne Schlaf heute Nacht! Ich tue kein Auge zu hier. Ich traue den Elben Loriens nicht!"
Aragorn schüttelte den Kopf, seine sorgenvolle Stimmung konnte er nicht verbergen. "Fürchte nichts, Gondors Sohn. Den Elben ist zu trauen. Ich traue eher mir nicht." "Was geht dir durch den Kopf?" Boromir sah Aragorn aufmerksam an, die Furchen auf der Stirn des Königs ohne Thron waren unübersehbar. Ob ausgerechnet ihm Aragorn vertrauen würde? "Nichts", wehrte Aragorn ab, Boromirs Gedanken bestätigend. Der Sohn des Statthalters von Gondor wandte sich wieder ab und setzte sich erneut an den Baum. "Du lügst, Streicher. Aber ich habe nicht erwartet, dass du dich mir mitteilst." Aragorn zuckte zusammen, aber er schwieg. Stattdessen setzte er sich zu seinem Gefährten.
Sie schwiegen lange. Dann brach Aragorn das Schweigen.
"Es ist Legolas. Er ist verschwunden. Auf seltsame Art und Weise." Boromir richtete sich auf. "Es ist wegen dem Ring, nicht wahr? Du fürchtest, er könne den Ring an sich genommen haben!" Aragorn lächelte wider Willen. "Nein, Boromir, das nicht... wir sprachen miteinander, dann wurde er abberufen zur Herrin des Waldes und seitdem ist er nirgends mehr zu finden... es beunruhigt mich, nicht zu wissen, wo er ist. Nicht wegen des Ringes, ich traue Legolas unbedingt und ohne Grenzen!" "Anders als mir, nicht wahr?" brach es aus Boromir heraus, Schweiß stand ihm auf einmal auf der Stirn, obwohl die Nacht kühl war. Der Erbe von Gondor starrte erschrocken auf diesen Gefühlsausbruch seines Gefährten und betrachtete eben so unverwandt dessen Gesicht. Boromirs Gesicht war eine Maske des Zweifels und der Versuchung, des Selbsthasses und des Trotzes. Wilde Gedanken flogen über sein Gesicht wie Sturmvögel und seine Augen hatten sich verdüstert. Unwillkürlich streckte Aragorn seine Hand aus und berührte die Schulter Boromirs, dabei stieß er einen Laut aus, den er für gewöhnlich ängstlichen Kindern oder Tieren angedeihen ließ. Boromirs Ausdruck änderte sich nicht wesentlich. Da zog ihn Aragorn zu sich. Heute scheint die Nacht zu sein, in der ich nicht nachdenke, durchlief ihn der Gedanke, als er Boromir wie ein Kind in seinen Armen wiegte, was zur Folge hatte, dass sein Gefährte anfing unkontrolliert zu weinen. "Psssst, beruhige dich, Boromir, mein Gefährte..." flüsterte er, und mit dem Zipfel seines Mantels wischte er die Tränen aus dem rauhen Gesicht des Mannes. "Ich vertraue dir... es wird alles gut ausgehen... hab Hoffnung!" "Oh Aragorn, wenn ich das doch nur glauben könnte!" gab Boromir mit gebrochener Stimme zurück. "Wenn ich doch nur Hoffnung hätte! Aber der Ring ruft mich, er sagt mir, was aus Gondor werden könnte, wenn er in meinem Besitz wäre, in UNSEREM Besitze, Aragorn... du als mächtiger König, du wärst Ringträger, ich dein Statthalter... lass uns den Ring nehmen, Aragorn, und lass uns gegen alles Böse ankämpfen!" "Schweig, Boromir...", Aragorns Befehl war sanft und nicht hart, denn er sah, dass Boromir in Versuchung war, er selbst hörte den Ring rufen. Er wusste um die Unschuld des Mannes in seinen Armen und um dessen guten Willen. "Frodo wird den Ring seinem Schicksal übergeben und wir werden ihn dahin begleiten. Es gibt keinen anderen Weg!" "Du verachtest mich!" rief Boromir und seine Augen füllten sich wieder mit Tränen, er versuchte sich von Aragorn loszureißen, doch der hielt ihn fest.
"Bleibe bei mir, jetzt... bleibe mir nahe, Boromir, wir stehen das gemeinsam durch!" beschwor Aragorn den Versuchten und streichelte seine langen, schweißnassen Haare aus dem fiebernden Gesicht. Er überlegte nicht, sondern ließ seine Lippen auf die Stirn des Gepeinigten sinken, gab Boromir einen zarten Kuss auf den Haaransatz. Sofort entspannte sich der Sohn des Statthalters seltsamerweise. Die beiden Männer sahen sich an. Lange trafen sich ihre Augen, die blauen Boromirs und die grauen Aragorns. "Ich bin bei dir!" flüsterte Aragorn erneut und streichelte Boromirs Rücken. "Hab keine Angst, mein Freund, wir schaffen das, aber nur, wenn wir treu bleiben..." wiederholte er die Worte Galadriels. "Halt mich fest, mein König!" flüsterte Boromir und schloss seine Augen vor seiner eigenen Schwäche sich schämend. Aragorn drückte den zitternden Körper des sonst so starken Kriegers fest an sich und fühlte, wie sich hinter seinem eigenen Rücken Boromirs Arme schlossen. Boromirs Kopf sank auf seine Schulter, Aragorn streichelte seine Haare, küsste Boromir erneut. "Ich bleibe bei dir!" versicherte er ihm wieder und wieder. Boromir sah auf und wieder fingen sich die Blicke der beiden Männer für lange Zeit. Dann näherte sich Boromirs Gesicht dem Aragorns, und ihre Lippen berührten sich. Es war ein keuscher Kuss, doch er ließ beiden das Herz zum Rasen bringen. Durch Aragorns Kopf schoss der Gedanke an Legolas, doch Boromirs Gegenwart überlagerte die erst frische Erinnerung an den Kuss des Elben und Aragorn spürte die Notwendigkeit, hier und jetzt da zu sein, und es war mehr als Notwendigkeit. Der Mann in seinen Armen brauchte ihn lebensnotwendig, und wenn Aragorn ehrlich war, so fühlte er sich ihm sehr nahe jetzt. Er brauchte ihn auch.
Als der Morgen dämmerte, trat Legolas an die beiden Männer heran, die in inniger Umarmung eingeschlafen waren. Der Bogenschütze betrachtete sie lange und lautlos. Er versuchte seine Gefühle zu unterdrücken, seine Gefühle, die wirr und stürmisch durch seine Seele jagten... Eifersucht, Schmerz, Einsamkeit und etwas, was golden durch diese dunklen Emotionen leuchtete... eine selbstlose Freude daran, dass sein Verzicht nicht sinnlos gewesen war, dass Aragorn tatsächlich seiner Bestimmung nachgegangen war, den hoffnungslosen Boromir zu trösten.
Er beugte sich über die beiden schlafenden Männer und rüttelte beide sanft wach.
