So, es geht weiter. Natürlich geht es weiter.

Disclaimer: Tolkien alles, ich nichts (mit Gruß an Boromir!) Ja, leider gehören skandalöserweise Tolkien und seinen Erben die Figuren des LotR. Wobei ich finde, sie gehören nur sich selbst... aber das ist jetzt ne Diskussion wert. In meinem Herzen lebt so einiges, was rein rechtlich dort bestimmt nicht leben dürfte... ich versichere hiermit, dass ich nur meine Seele und mein Herz mit Aragorn, Boromir, Legolas, Haldir, Gimli etc. bereichere, nicht meinen Geldbeutel. Ich bin ja schließlich kein Beutlin, sondern nur ein armer Waldelb aus dem Düsterwalde... wie auch immer, wie schon gesagt, es geht weiter.

Ein neues Kapitel, Zusammenfassung gibt es nicht, ihr müsst schon lesen... und fleißig reviewen, sonst gibt es kein Ende. Ich lasse mal offen, ob es happy ist und wenn happy, für wen. Es geht aber anders aus, als ihr glaubt... versprochen!

Rating: Huum, huum, sagen wir mal PG-13 für dieses hier.



Der Rat eines Freundes

WOZU, schrie es immerzu in Legolas' Kopf. Er versuchte sich voll und ganz auf die beiden Gefährten zu konzentrieren, auf ihre Aufgabe, spähte wie von ihm erwartet in den Wald, versuchte die Luft auf ihre Stimmen zu erforschen und alle seine Sinne auf mögliche Gefahren zu richten, doch immer wieder hallte diese Frage in seinem Kopf.

Wozu habe ich dieses Opfer gebracht, wozu habe ich auf Aragorn verzichtet, auf die Nähe zu ihm, auf seine Arme, auf seine Lippen - wozu? Dafür, dass sich das Schicksal erfüllte? Dafür, dass Boromir eines gewaltsamen Todes starb? Dafür, dass Aragorn sich vor Schmerz verzehrt? Er braucht nicht zu denken, dass ich ihn nicht sehe, seine heimlichen Tränen, die er wegwischt, das Leid seines Herzens, ich sehe es, mehr als ich es sehen sollte, und es reißt mir das Herz auseinander. Dafür habe ich ihn aufgegeben? Dass alles doppelt so schlimm kam? Ich hätte mein Leben für Boromir gegeben, ja, ich HABE es gegeben. Und nun das. Galadriel hat mich betrogen.

Aragorn litt still. Gimli betrachtete mit düsterer Miene seine beiden Gefährten. Als Aragorn sich eines frühen Abends allein auf den Weg machte, Begleitung ablehnend, gesellte sich der Zwerg zu dem Elben.

"Meine Worte werden dich nicht interessieren, Legolas, Elb, ", begann er, räusperte sich, "aber ich habe dir etwas zu sagen." Legolas seufzte. "Ich werde kaum verhindern können, dass mir ein sturer Zwerg etwas sagt, wenn er sich das in den Kopf gesetzt hat", gab er zurück und versuchte ein aufgesetztes Lächeln, was aber gründlich misslang.

"Das ist eine gute Einstellung, sturer Elb. Und jetzt hör mir zu." Gimlis grimmiger Blick brachte den Waldelb wider Willen doch zum Lächeln, er nickte.

"Ich sehe, dass du leidest. Ich sehe, dass Aragorn leidet. Und ich selbst habe mich von den Schrecken Morias noch nicht mal annähernd erholt. Aber was ich weiß ist eines: Aragorn und du könnt einander trösten. Ich weiß es, ich habe eure Blicke gesehen, als wir in Lothlorien waren. Ich weiß nur nicht, was mit dir los ist. Du gehst seitdem Aragorn aus dem Weg. Rede mit ihm. Tröste ihn. Das wird dich selbst trösten. Ich kann das nicht, ich habe nicht die Geduld, mit einem Menschen umzugehen oder gar mit einem dickköpfigen Elben. Ich sag dir, was ich sehe, und ich sag dir, was ich davon halte. Und ich halte von eurem stillen einsamen Leiden gar nichts. Geh zu Aragorn. Wenn ihr mich aus dem Weg haben wollt, gehe ich gerne ein paar Schritte für mich. Aber wie gesagt, es ist meine Ansicht der Dinge, ich erwarte nicht, dass ein Herr Elb mir auch nur zuhört." Gimli zwinkerte und legte dann seinen Arm um Legolas' Schulter, der zunächst überrascht zurückwich, sich aber schnell besann und die Berührung des Zwerges zuließ. Er nickte nur.

Aragorn kehrte zurück. Gimli gab Legolas ein verstecktes Zeichen und stand auf.

"Ich gehe jetzt Feuerholz sammeln. Haltet die Stellung hier!" polterte er rauh und entfernte sich laut stapfend.

Der Erbe Isildurs setzte sich zu dem schweigenden Elben.

"Legolas", hob er an, doch der Elb hob seinen Arm, unterbrach Aragorn. "Bitte, Aragorn... mein Herz ist weh, ich sehe, wie es dir geht und in meiner Seele ist es dunkel. Ich wollte, ich hätte all dies verhindern können, doch es lag nicht in meiner Macht. Vielleicht habe ich alles sogar noch schlimmer gemacht, falls das so sein sollte, es tut mir leid... verzeih mir... ich wollte, ich könnte es dir erleichtern... doch ich weiß nicht wie...."

Legolas sah weg. Er wollte sich nicht der Demütigung hingeben, dass der ungekrönte König von Gondor die Tränen in seinen Augen erkennen hätte können. Instinktiv wich er von Aragorn ab, in dem Moment, wo dieser die Hand nach ihm ausstreckte.

"Ich weiß nicht, von was du redest, Legolas..." flüsterte dieser und zog seine Hand zurück. "Du hast nichts damit zu tun, dass Boromir fiel... nichts und wieder nichts... wofür entschuldigst du dich?"

Legolas schwieg.

"Er war ein tapferer Krieger", flüsterte Legolas und stand dann auf, um Aragorns Nähe zu entgehen. Was hatte dies alles noch für Sinn, es war alles zu spät, es war gründlich schief gegangen und Legolas hatte nicht vor, Aragorn einen weiteren Schmerz zuzufügen, indem er von seinem nächtlichen Ausflug zu Galadriel berichtete. Davon, nicht bei ihm geblieben zu sein... stattdessen für Boromir Platz gemacht zu haben, auf dass Aragorn nun noch tiefer Trauer trug... entgegen des Rates des Zwerges floh er vor Aragorn.

Der Moment war vorbei, ein für alle mal gegangen, wo zwischen ihm und Arathorns Sohn so etwas wie Nähe hätte sein können.

Er hatte falsch entschieden in dieser Nacht damals, so falsch.

Vorbei.

Legolas folgte Gimlis Spuren in den Wald, Aragorn alleine lassend. Er würde den Zwerg nur ansehen und vielleicht würde er weinen. Gimli würde verstehen. Legolas fühlte Freundschaft, nicht nur aufkeimen, sondern blühen, inmitten dieser Schwärze. Ausgerechnet ein Zwerg.





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Naaaaaaaaa? Wollt ihr Gimli/Legolas-Slash? ;-)