Disclaimer: Findet ihr im ersten Kapitel.
Sorry, daß es so lange gedauert hat. *g* Aber ich habe auch noch ein Leben und habe die
Zeit, die ich nicht geschrieben habe, eigentlich gut mit den MSTings verbracht. *gg*
Nunja, ich will nicht groß labern, hier ist euer langersehntes Kapitel 8!
Reviews und so sind übrigens immer willkommen. Das spornt an, nächstes Mal schneller zu
schreiben. *fg*
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"And I have my ears to hear what people say,
And I have my eyes to see the sufferin'...
I am a lucky man,
I can freeze my pain if I feel that way..."
- Sub7even, "Weatherman"
Kapitel VIII - And When He Falleth
Es war schwarz. Und es war kalt.
"Mama?"
"Was ist denn, Ian?"
Und es tat weh. Sehr, sogar. So sehr, daß es eigentlich gar nicht mehr weh tat. War das
tatsächlich die Stimme seiner Mutter? Nein, das kann nicht sein. Und wer war Ian? Er kannte
niemanden namens Ian.
Für einen Moment war es still. Dann hatte er ein Gefühl, als hätte ihm gerade jemand
mit einem Aluminium-Baseballschläger ins Gesicht geschlagen. Wieder dachte er, daß er
Wortfetzen hörte.
"Mama, was wollen die Menschen?"
"Ruhig, Ian. Sie.."
"Sie sehen so böse aus, Mama."
Dann war es wieder ruhig.
In diesem Moment begann er sich zu fragen, wo er überhaupt war. Oder wer er war. Oder..
was er war. Er versuchte, sich zu konzentrieren. Jetzt erst fiel ihm das Hämmern auf, was durch
seinen ganzen Körper ging.
Körper? Hatte er so etwas?
Und woher wollte er wissen, daß das die Stimme seiner Mutter war? Er kannte seine
Mutter doch gar nicht. Und jetzt, wo er darüber nachdachte, kannte er eigentlich seine gesamte
Kindheit nicht...
Wieder das Gefühl eines Schlages ins Gesicht. Und wieder hörte er ein paar Wortfetzen,
die ihm einen kalten Schauer über den Rucken laufen ließen.
"Pen, wir müssen den Jungen hier rausbringen!"
"Ian rausbringen? Aber was ist, wenn--"
"Sie werden ihn umbringen!"
Und dann war es wieder still. Er konnte sich nicht entscheiden, was schlimmer war, die
erdrückende Stille mit dem Hämmern von allen Seiten oder die Wortfetzen, die für ihn keinen
Sinn machten.
Oder machten sie Sinn? Verdrängte er den Sinn nur?
Ein weiterer mentaler Schlag in sein mentales Gesicht.
"Mama, was--"
"Hör zu, Ian, du mußt dir einen neuen Namen suchen! Du darfst nie wieder hierher zurück
kommen, hörst du?"
"Aber Mama--"
"Nein! Du DARFST nicht anders handeln, verstehst du? Es würde uns alle töten!"
Wenn man in einer anderen Bewußtseinsebene war, hatte man viel Zeit zum Nachdenken. Für
ihn war diese Zeit eher lästig. Er wollte gar nicht darüber nachdenken, nicht über das, was er
im Moment gerade hörte.
Und er hoffte, daß es bald vorbei war.
Bei dem letzten Schlag in sein mentales Gesicht verlor er wortwörtlich das Bewußtsein.
Das Letzte, was er hörte, war sich selbst.
"Mein Name ist Ian-- .. mein Name ist Severus Snape."
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Einer der Death Eater schlug mit voller Wucht gegen die Wand, so daß zwei der
Dementoren zurückweichen mußten, um nicht auch umgerissen zu werden. Die restlichen Death
Eater, die alle in einem recht kleinen Kreis standen, schwiegen nervös.
"Ver-dammt!" brüllte Voldemort, dessen Zauberstab immer noch eine weißblaue Funkenspur
hinter sich herzog, als er in jenem Menschenkreis umher ging. Sein Blick fiel wieder auf die
zusammengekrümmte Gestalt, die zu seinen Füßen lag. Frustriert trat er Snape in die Rippen,
aber das bekam er nicht mit.
"Wie lange," setzte Voldemort wieder an, "Wie lange sitzt ihr schon an diesem
Gedächtniszauber?" Er holte tief Luft. Zwei der Death Eater wichen ein Stück zurück. "Wie lange
braucht ihr normalerweise, um einen Gedächtniszauber zu brechen?"
"N-nun..." fing einer der Death Eater an, "Eine Stunde vielleicht ... aber das hier--"
"Es interessiert mich nicht, ob das hier etwas anderes ist oder nicht!!" donnerte
Voldemort und drehte sich aprupt zu dem Mann, der eben gesprochen hatte. "Ich komme in zwei
Stunden wieder, und wenn ihr den Zauber bis dahin nicht geknackt habt, dann hofft ihr besser,
daß ich euch schnell und schmerzlos töte."
Der junge Death Eater hatte plötzlich das dringende Bedürfnis, zur Tür hinaus zu
rennen, aber er bewegte sich aus Furcht keinen Zentimeter. Voldemort schubste ihn zur Seite und
ging selbst in Richtung Tür.
Entnervt seufzte er und drehte sich noch einmal um. Sämtliche Death Eater starrten ihm
hinterher.
"Worauf wartet ihr?!"
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Knurrend schritt der Wolf auf und ab an den Gitterstäben, den Blick auf die zwei Wachen
draußen gerichtet. Sie machten ihre Späße und zeigten auf ihn, während sie lachten. Natürlich
verstand er sie, obgleich er ihnen nicht antworten konnte.
Langsam wurde Lupin jedoch müde. Er ging zurück in die Ecke, in der Vivian saß und
legte sich neben sie, ohne ihr zu nahe zu kommen.
Vivian grinste den Wolf unglücklich an. "Ich hätte nicht gedacht, daß wir mal so
enden."
Der Wolf ließ den Kopf auf seinen Pfoten ruhen. Die Antwort konnte sie sich eh denken.
Sie seufzte und zog die Knie an ihre Brust und umschlang selbige mit den Armen. Noch einmal
sah sie zu den Gitterstäben, dann legte sie das Kinn auf die Knie.
Die Wachen lachten wieder, verstummten dann und man konnte hastige Fußschritte hören,
als die beiden ihre Posten rechts und links von den Gitterstäben wieder einnahmen. Einen kurzen
Moment später kam eine andere Gestalt in Vivians Blickfeld (kurz nachdem sie in Lupins
Geruchsfeld gekommen war), welche sich direkt vor die Stäbe stellte.
Vivian überlegte. Innerlich kochte sie und sie würde jetzt nur zu gerne aufspringen und
die drei Leute da draußen anbrüllen. Aber das war womöglich das, was von ihr erwartet wurde.
Und wenn sie eines nicht tun wollte, dann war es, diesen Arschlöchern eine Freude zu machen.
Lupin hingegen nahm ihr diese Arbeit ab. Er sprang auf und stürzte auf die Gitterstäbe
zu. Laut bellend und knurrend versuchte er, einen der drei durch die Gitterstäbe hindurch zu
erreichen, ihnen wenigstens die Robe kaputtzureißen, aber er kam nicht ran.
"Sehe ich aus, als hätte ich ein Kotlett in der Tasche?" brummte der Mann vor den
Gitterstäben den Wolf an, der daraufhin die Schnauze zurück zog und sich knurrend direkt vor
ihn setzte. Seine Augen wichen keinen Moment von denen des Mannes ab.
"Vielleicht sehen sie unter der Kapuze genau so beschissen aus." gab Vivian zurück.
Der Mann mußte lachen. "Leben sie sich noch einmal richtig aus, Miss Valentine, es wird
ihr letztes Mal sein." Er deutete auf den Wolf. "Sie wissen doch, daß ihr Freund hier, Mister
Lupin, einen Lychanthropie-Trank braucht, um einen... sagen wir mal, klaren Kopf zu bewahren,
wenn er sich in den kleinen Fellball verwandelt, richtig?"
Vivian traf es wie einen Blitz. Über diese Möglichkeit hatte sie noch gar nicht nach-
gedacht. Wenn der Trank aufhörte, zu wirken, würde Lupin nicht mehr Verstand als ein normaler
Wolf haben. Ein hungriger normaler Wolf.
Der Mann grinste unter seiner Kapuze. "Ich entnehme ihrem Gesichtsausdruck, daß sie
verstanden haben, worum es geht."
Vivian gab nicht so leicht auf. "Und was ist, wenn der Trank ein paar Wochen lang
wirkt?" schnappte sie.
"Oh, dann werden sie und ihr lupiner Freund wohl verhungern." kam die trockene Antwort
zurück.
Die Alchemistin atmete stoßartig aus. Der Trank wirkte maximal ein paar Tage, und wenn
sie sich richtig erinnerte, hatte Lupin die letzte Dosis vor fünf Tagen bekommen. Wunderbar.
Wenn sie sich doch nur nie ergeben hätten, nachdem die Death Eater sich verzehnfacht hatten...
Lupin war es nicht möglich gewesen, seine Kriegsform, seine Crinos-Form, noch länger
aufrecht zu erhalten, sonst hätten sie den Kampf womöglich gewonnen. Die Death Eater, die ein
paar Sekunden nach dem Verschwinden der ersten paar apparierten, schossen aber auch nicht mehr
mit Todesflüchen um sich, sondern nur mit normalen Lähmungsflüchen und Ähnlichem.
Es war also ganz offensichtlich eine Falle gewesen. Eine Falle, jedoch nicht für so
viele Personen gedacht. Vielleicht war sie nur für ein paar Auroren gedacht, oder nur für
Lupin, oder für Dumbledore. Wobei dieser wohl kaum so dumm wie Remus und Vivian gewesen wäre.
Aus Vivian platzte das Erste heraus, was ihr einfiel. "Warten sie nur, bis das
Ministerium davon Wind bekommt!"
Jetzt lachte der Mann wirklich herzhaft. "Das Ministerium!" sagte er, als wäre das ein
schlechter Scherz.
"Ja, genau das! Und dann haben selbst sie nichts mehr zu lachen!" Jetzt ging ihr
Temperament wieder mit ihr durch, aber das war ihr in dem Moment egal.
Der Wolf legte die Ohren an und sah über seine Schulter hinweg zu der kochenden Vivian,
die beide Hände zu fäusten geballt hatte und aufgesprungen war. Offensichtlich hatte sie das
selbst nicht mal gemerkt.
"Das Ministerium, meine Liebe, ist hier." sagte Lucius Malfoy, als er seine Kapuze
abnahm.